Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepolitik => Dies & Das => Thema gestartet von: bjo am 24. Januar 2008, 23:01:46
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Spiegel (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,530848,00.html)
Vorwurf Siegelbruch nach Hausdurchsuchung!
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@bjo
Bisher hat niemand gesagt, dass E.ON 500 Mio. EUR Strafe zahlen soll.
Bis zu 500 Mio. EUR sind auch drei Euro.
Das erfährt man, wenn man der Werbung zur Inzahlungnahme gebrauchter Sachen vertraut. ;)
Kauft sich Dr. Bernotat eben ggf. drei Kugeln Eis weniger.
Na und.
Bis zu 1 Prozent des Jahresumsatzes sind immerhin weit weniger als bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes, die bei Nachweis kartellrechtswidriger Praktiken drohen.
Den versiegelten Raum habe niemand - durch die versiegelte Türe - betreten. Das Siegel sei einfach verrutscht. Wie das eben so ist mit amtlichen Siegeln.
Das Siegel war nach Angaben des Sprechers keinesfalls gebrochen, die versiegelte Tür nicht geöffnet worden. Das Siegel habe lediglich leichte Veränderungen aufgewiesen, die durch die EU-Kommission nicht beweiskräftig dokumentiert worden seien. Ein vorsätzlicher oder fahrlässiger Siegelbruch sei nicht erfolgt.
(Quelle: FAZ)
Laut MONITOR soll Schiebung im Spiel gewesen sein (http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=842&sid=154) bzw. eine Schieberei.
Und jetzt die Stellungnahme von E.ON: Das Siegel sei nicht aufgebrochen, sondern nur \"verschoben\" worden. Aha, wohl noch so ein \"menschliches\" Versagen beim Weltkonzern.\"
Wie würden Sie denn im Falle eines Falles die Risiken kalkulieren?
Zudem könnte man ja vorsorglich zum Jahresbeginn die Strom- und Gaspreise erhöhen, um zusätzliche Einnahmen zu haben. ;)
Einfach eine Zeitungsannonce schalten und ab dem Wunschtermin die erhöhten Preise von den Konten der Kunden abbuchen.
Sollte es damit etwa ein Problem geben?
E.ON Energie hat nach Eigendarstellung 17 Mio Kunden. Zahlt jeder dieser Kunden pro Monat 3 EUR mehr, dann wäre ggf. alles halb so schlimm.
Kann am Ende ggf. jeder Mitarbeiter sogar noch eine Kugel Eis mehr bekommen.
Wofür hat man denn die roten Fahnen vor dem Haus.
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@RR-E-ft
stimmt, hätte heißen müssen
\"E.on soll bis zu 500 MIO Strafe zahlen\"
was dabei letzlich rauskommt, weiß bis jetzt noch niemand!
Wichtig ist dabei nur eins, es muss die Wahrheit sein!
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@bjo
Wahrheit ist immer relativ.
Selbst wenn eine Strafe gerechtfertigt wäre und diese bei 500 Mio EUR läge.
500 Mio EUR können relativ viel oder relativ wenig sein.
Kommt ganz darauf an, wieviel man gerade in der Kasse hat.
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38 Millionen Euro Bußgeld für E.on
Nun ist es \"amtlich\". Die Strafe ist recht sanft ausgefallen. Widerspruch vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg ist wohl dennoch zu erwarten.
Millionenstrafe für den Energiekonzern E.on: Mitarbeiter des Unternehmens sollen vor zwei Jahren ein amtliches Siegel gebrochen und dadurch Kartellermittlungen behindert haben. Nun verhängt die EU-Kommission ein Bußgeld von 38 Millionen Euro.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,532024,00.html
Randy
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Original von Randy
Nun verhängt die EU-Kommission ein Bußgeld von 38 Millionen Euro.
Kann E.ON dieses eigentlich als Kosten auf den Strompreis draufschlagen?
Nein - die Frage ist tatsächlich nicht so zynisch gemeint, wie sie zunächst klingt; immerhin ist das Bußgeld ja irgendwie im Zusammenhang mit der Erzeugung und Bereitstellung von Strom angefallen.
Zuzutrauen wäre es E.ON jedenfalls.
Gruss,
ESG-Rebell.
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Original von ESG-Rebell
Kann E.ON dieses eigentlich als Kosten auf den Strompreis draufschlagen?
Äh, wer den sonst ???
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E.ON soll 38 Mio. EUR Strafe zahlen (http://www.energate.de/news/92777)
Die Erklärungsversuche des Unternehmens weisen darauf hin, dass es jedenfalls nicht an Phantasie mangelt.
E.ON führte an, dass Siegel sei durch Schwingungen, die durch die Vorbereitung einer Konferenz im Nebenraum verursacht wurden, die Einwirkung eines scharfen Reinigungsmittels, eine altersbedingte Vorschädigung des Siegels und eine hohe Luftfeuchtigkeit beschädigt worden.
Tja, darauf hat man schließlich keinen Einfluss.
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Dieser Vorgang lässt nach m.E. tief auf das bei einigen Großunternehmen herrschende Rechtsverständnis blicken.
Ganz davon abgesehen, dass Durchsuchung in diesem, unserem Land sicher nicht ohne richterliche Absegnung - unserem GG sei Dank- stattfinden, dürfte sich jeder biedere Mitbüger im Fall eines derartigen Verhaltens ggf. einer weitergehenden strafrechtlichen Sanktion ausgesetzt sehen.
Aber die Globalplayer können sich doch mit solchen \"Peanuts\" wahrlich nicht abgeben, auch die Einhaltung von Recht und Gesetz ist offenbar allem anderen wie Gewinnmaximierung, Monopolisierung, etc. unterzuordnen. Und um Ausflüchte ist man schon gar nicht verlegen.
freundliche Grüsse
DocTom
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Wer\'s glaubt, wird seelig.
Noch dümmere Ausreden kann man wohl nicht anführen.
E.on erklärte, dass dies durch Erschütterungen beim Rücken von Möbeln im Nebenraum verursacht worden sein könnte. Auch Putzarbeiten und eine damit verbundene hohe Luftfeuchtigkeit wurden als mögliche Gründe genannt. Außerdem hätte das Siegel zu alt sein können.
Für wie blöd will denn E.on die EU Kommission halten??
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@Cremer
Die Eon schafft das schon...schließlich zahlen Sie sicher doch solche immensen Summen und letztlich tragen wir das alle...
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Gerd Cremer:
\"Für wie blöd will denn E.on die EU Kommission halten?? \"
Die E-on Begründung ist ja eigentlich an Frechheit nicht mehr zu überbieten. Aber dennoch scheint für Herrn Bernotat diese Entschuldigung (keinesfalls eine Ausrede !!) ausreichend zu sein um der Intelligenz und dem Sachverstand der EU-Kommission zu genügen.
Geputzt wird mit einem Dampfstrahl-Gerät, so dass \" die Wände wackeln\". Vor Konferenzen werden Möbel gerückt, so dass das Gebäude zittert.
Und was kann denn E-on dafür, dass die Siegel noch aus dem vorvorherigen Jahrhundert stammen, von schlechter (vermutlich aus China importierter) Papierqualität sind ?
Aber immerhin liefert die EU-Kommission eine beiläufige Begründung für einen gaaanz leichten Anstieg der Energiepreise, sehr zum Bedauern von Herrn Bernotat, das er sich von St. Angela und dem Müller Michel dann auch noch bestätigen lässt.