Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Preismeldungen => Thema gestartet von: redbluewitch am 20. Dezember 2007, 09:38:35

Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: redbluewitch am 20. Dezember 2007, 09:38:35
Zitat
Versorger bei säumigen Kunden oft ohne Gnade

http://www.jungewelt.de/2007/12-20/049.php
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 20. Dezember 2007, 13:50:06
sollen die denn liefern ohne Bezahlung?

Das ist doch eher eine politische Aufgabe, als die der Versorger.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: redbluewitch am 21. Dezember 2007, 09:01:54
Zitat
»Von den Sozialverbänden hören wir immer öfter, daß manche Kinder kaum noch warmes Essen bekommen, da ihre Eltern bei den Energiekosten sparen«, berichtete der Chef des Mieterbundes.

http://www.jungewelt.de/2007/12-21/040.php
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: eislud am 22. Dezember 2007, 13:24:18
In der Kälte ohne Strom und Heizung (http://www.echo-online.de/suedhessen/static/550789.htm)
Zitat
... Die 82 Jahre alte Waltraud Langer sitzt mit ihrer Tochter Helga (58 ) in Eppertshausen frierend in bitterer Kälte. Es ist stockdunkel im Haus. Seit Monaten sind Gas und Strom abgestellt, ...
Zitat
... Weil Rechnungen nicht beglichen werden, kommt es nach Entega-Angaben derzeit zu gut 1000 Absperrungen pro Monat...
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 22. Dezember 2007, 14:09:41
Wenn das so weiter geht mit den steigenden Energiepreisen, werden
immer mehr Menschen im Winter im dicken Mantel und bei Kerzenschein in Ihrer Wohnung sitzen.
Aber vielleicht ist das ja so gewollt.
Dann kommt Mann und Frau sich näher, und das Problem der geringen Geburtenrate in Deutschland hat sich dann auch erledigt.
Dann haben wir auch wieder mehr Beitragszahler für die Rentenkasse.

Die Regierung müsste jetzt endlich etwas gegen die unverschämt hohen Energiepreise, bedingt durch den fehlenden Wettbewerb tun.
Aber unsere Herren und Damen Politiker wollen Ihre gute Kontakte zur Energiewirtschaft ja nicht gefährden.

Ich habe nicht den Eindruck, das die meisten Politiker wirklich daran interessiert sind etwas gegen die hohen Energiepreise zu tun.
Deshalb wird sich auf dieser Ebene auch in Zukunft nicht viel tun.

Gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 22. Dezember 2007, 16:35:04
die Politik soll für fallende Energiepreise sorgen???? Seit 1998 wurden die Steuern um 91% erhöht. Gas- und Spritpreise sind auch hoch genug besteuert. Die Energiepreise vor Steuern sind im Durschnitt etwas niedriger als 1998, also was soll der Ruf nach der Politik wegen niedriger Preise? Hätte die Politik nichts gemacht, wären die Preise niedrig.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 22. Dezember 2007, 17:55:23
Wenn ich hier von Energiekosten geredet habe, meinte ich in erster Linie Gas und Stromkosten.
Darum gehts es hier im Forum hauptsächlich.
Der Anteil  an Steuern und staatlichen Abgaben liegt bei Gas z.B. bei 23 Prozent.
1998 lag er bei 18 Prozent.
Der Preis für Erzeugung, Transport und Vertrieb des Stroms habe 1998 12,91 Cent pro Kilowattstunde betragen und belief sich im Jahr 2006 auf 11,91 Cent.
Daran sieht man, das die Energieversorger hauptverantwortlich für die in den letzten Jahren stark gestiegenen Gas und Stromkosten sind.
Nicht umsonst machen Eon, RWE usw. jedes Jahr neue Rekordgewinne.

http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2006/2006_287/06.html (http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2006/2006_287/06.html)

Der Staat muss einfach regulierend eingreifen, und für mehr Wettbewerb auf den Gas- und Strommarkt sorgen.

Bei den Spritkosten gebe ich Dir recht, da liegt der Steueranteil bei über 70 Prozent und ist viel zu hoch.
Nur wird sich daran wohl nichts ändern, angesichts der Schuldenlast des Staates.

Trotzdem machen auch  Shell  und andere Erdölkonzerne  immer höhere Rekordgewinne.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Wirtschaft-ExxonMobil-Shell;art115,1877613 (http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Wirtschaft-ExxonMobil-Shell;art115,1877613)


gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 22. Dezember 2007, 22:36:31
\"Der Preis für Erzeugung, Transport und Vertrieb des Stroms habe 1998 12,91 Cent pro Kilowattstunde betragen und belief sich im Jahr 2006 auf 11,91 Cent. Daran sieht man, das die Energieversorger hauptverantwortlich für die in den letzten Jahren stark gestiegenen Gas und Stromkosten sind.
\"

das muß man mir erklären, also die Konzerne bekommen 1 Cent weniger in 8 Jahren und sind trotzdem für die steigenden Stromkosten zuständig.......?
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: bjo am 23. Dezember 2007, 00:11:08
Zitat
Original von svenbianca
das muß man mir erklären, also die Konzerne bekommen 1 Cent weniger in 8 Jahren und sind trotzdem für die steigenden Stromkosten zuständig.......?

1 Cent weniger für den Transport ja aber zig Cent mehr für die Produktion!

EOn RWe und Co leben am besten von abgeschrieben AKW´s oder anderen alten Kraftwerken!
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 23. Dezember 2007, 15:12:12
das hat marten nicht geschrieben, sondern er hat die Erzeugung mit aufgeführt und damit zusammen bekommen die Erzeuger weniger als vor 9 Jahren. Also auf keinen Fall sind Sie die Preistreiber.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 23. Dezember 2007, 17:36:27
@svenbianca

Der 1 cent resultiert daraus, das die Netzbetreiber EON, RWE  weniger für die Netznutzung erhalten.
Trotzdem sind die Gewinne enorm gestiegen.
Das liegt wie bjo schon geschrieben hat, das EON und RWE u. Co. sehr gut von abgeschriebenen AKW´s und alten Kraftwerken leben.
Auch in die übrige Netzinfrastruktur wurde in den letzten Jahren nicht mehr viel Geld gesteckt, trotz hoher Einnahmen.
Damit wird unsere Versorgungsicherheit gefährdet.
Siehe folgenden Bericht.
http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/051101.htm (http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/051101.htm)
Ich habe mir mal meine Stromrechnungen von 2004-2006 rausgesucht.
Der staatliche Steuer und Abgabenteil liegt in den genannten Jahren bei etwas über 18 % und wurde nicht erhöht.
Die Zahlen für 2007 liegen mir noch nicht vor.
In selbem Zeitraum ist der Arbeitspreis aber von 12,956 cent auf 14,81 cent netto je kwh. gestiegen.

@svenbianca.
Wer ist nun der Preistreiber?

gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: bjo am 23. Dezember 2007, 18:04:14
Hallo,
irgendwo hier in den Tiefen des Forums konnten man folgendes Zitat lesen!

in etwas so!
- ein Kraftwerk bringt 20 Mio Gewinn pro Jahr, Wenn wir E.on dieses Kraftwerk
abmelden steigt der Preis an der Strombörse und wir machen 40 Mio Gewinn!
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 23. Dezember 2007, 18:37:27
Das zum Thema Eon und Co. sind keine Preistreiber
Zitat
Original von svenbianca
Also auf keinen Fall sind Sie die Preistreiber.

Siehste auch hier

http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/strom_aid_69819.html (http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/strom_aid_69819.html)


Gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Netznutzer am 23. Dezember 2007, 23:27:40
18% staatl. Abgaben:

2,05 Stromsteuer
1,59 Konzessionsabgabe (kl. Ort)
0,30 KWK-Abgabe
0,75 EEG-Quote
0,89 USt. auf o.g. Abgaben und Steuern

5,58 Gesamtsteuern und Abgabe

5,58 ct = 18 % d.h., dein Strompreis = 100 % = 31 ct/kWh.

Wer soll denn so eine Michmädchenrechnung glauben?

NN
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 24. Dezember 2007, 11:10:20
danke Netznutzer!!!

Es bestreitet doch keiner dass die Preise zwischen 2004 und 2007 stark gestiegen sind, allerdingswaren Sie von 1998 bis 2004 am anfnag auch stark gefallen. Natürlich sind die Gewinne gestiegen aber auch die bevorstehenden Investitionen sind nicht ohne. Als 1998 der Markt geöffnet wurde und die Konzerne zum Teil minus machten (siehe ENBW) hat auch keiner gesagt \"bitte nehmt mehr für den Strom\". Und jetzt nachdem in 9 Jahren das Produkt vor Steuern immer noch in etwa gleich ist und der Staat um 91% seine Steurn und Abgaben erhöht hat, schreien die Leute nach genau dem Preistreiber und hoffen auf billige Preise. Sind die Leute denn wirklich so naiv.......
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Macinally am 24. Dezember 2007, 11:40:36
@ svenbianca,

wenn der Erzeugeranteil am Strompreis seit 1998 annähernd gleich geblieben ist, die Abgaben massiv erhöht wurden und dann auch noch die ehemaligen Verluste der EV in abartige Gewinne umgemünzt werden, kann es ja eigentlich nur daran liegen dass der Strom äußerst günstig erzeugt werden kann.

Welchen Grund soll es aber dann für ständig steigende Strompreise geben?
Ein sog. Marktpreis ist schon aufgrund des fehlenden Wettbewerbs in der Stromerzeugung gar nicht vorhanden.

Es ist doch als sicher zu unterstellen, dass die Versorger allesamt gegen den §1 des EWG verstossen, der sie zur möglichst preisgünstigen Versorgung verpflichtet. Dieses steht absolut konträr zu dem eigentlichen Sinn und Zweck einer Aktiengesellschaft. Allerdings war das Gesetz schon da, bevor diese Konzerne gegründet wurden.

Gruß

Mac
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 24. Dezember 2007, 13:29:14
Zitat
Original von Netznutzer
18% staatl. Abgaben:

2,05 Stromsteuer
1,59 Konzessionsabgabe (kl. Ort)
0,30 KWK-Abgabe
0,75 EEG-Quote
0,89 USt. auf o.g. Abgaben und Steuern

5,58 Gesamtsteuern und Abgabe

5,58 ct = 18 % d.h., dein Strompreis = 100 % = 31 ct/kWh.

Wer soll denn so eine Michmädchenrechnung glauben?

NN
@netznutzer

Der 18 % Anteil bezieht sich auf die Nettopreise ohne Umsatzsteuer,  und ohne Konzessionsabgabe.
Die Konzessionsabgabe habe ich nicht mit berücksichtig, da diese von den Städten und Gemeinde erhoben wird und in einem Konzessionsvertrag mit dem Energieversorger geregelt wird.

Ich habe die Arbeitspreise je kwh netto genannt, also ohne Umsatzsteuer.

Die Umsatzsteuer müssen wir doch für alle Produkte, bis auf ganz wenige Ausnahmen wie z.b. Briefmarken von der Post zahlen.

Man könnte natürlich jetzt fordern, das für Energielieferungen der ermässigte Mehrwertsteuersatz erhoben wird, oder am besten gleich
keine Mehrwertsteuer erhoben wird.

Da hätte ich bestimmt nichts dagegen.

Aber bei  der Schuldenlast des Staates ist das nicht zu erwarten.
Für 2008 wird eine Neuverschuldung von nur noch 11,9 Milliarden erwartet, zu den bereits jetzt vorhandenen Schulden.
Der Staat wird deshalb auf diese Einnahme nicht verzichten können/wollen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung (http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung)

Wie macinally schon sagte, ist der Versorger zur möglichst preisgünstigen Versorgung verpflichtet.

Dieser Verpflichtung kommt er meiner Meinung nach, nicht nach.

gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 24. Dezember 2007, 17:25:12
könnte mir jemand den Passus bei  §1 zeigen wo das Wort preisgünstige Versorgung steht?
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Netznutzer am 24. Dezember 2007, 19:23:11
@ Marten

Zitat:
Der 18 % Anteil bezieht sich auf die Nettopreise ohne Umsatzsteuer, und ohne Konzessionsabgabe.
Die Konzessionsabgabe habe ich nicht mit berücksichtig, da diese von den Städten und Gemeinde erhoben wird und in einem Konzessionsvertrag mit dem Energieversorger geregelt wird.

Ich habe die Arbeitspreise je kwh netto genannt, also ohne Umsatzsteuer.

Mit so einer merkwürdigen Zusammenstellung von Steuern und Abgaben macht eine Diskussion überhaupt keinen Sinn. Mir ist wirklich egal, ob die Stadt/Kommune, das Land oder der Bund das gezahlte Geld erhält. Steuern und Abgaben werden erhoben und verteuern die Produkte. Ob es andere Artikel gibt, die konzessionsabgabenbefreit sind, oder mit reduzierter Umsatzsteuer verkauft werden, ist völlig unerheblich.

Wenn ihr euch fragt, woher die z.T. extremen Gewinnsteigerungen kommen, dann seht euch doch z.B. die Entwicklung der Mitarbeiterzahl von EnBW an. Zu den abgebauten Mitarbeitern kommt nochmals eine ebnso hohe Zahl von nicht verlängerten Zeitarbeitsverträgen hinzu, die in keiner Statistik auftauchten.

@ svenbianca

§ 1 Zweck des Gesetzes des EnWG

(1) Zweck des Gesetzes ist eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas.

Wer lesen kann, sieht, das die hier so oft zitierte preisgünstige Versorgung keine Pflicht für einzelneist, sondern der Sinn/die Basis-Grundlage des Gesetzes.

Gruß

NN
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 25. Dezember 2007, 01:38:44
@ netznutzer

Wir können gerne die Konzessionsabgabe und die Umsatzsteuer mitberücksichtigen.
Das erhöht zwar anteilsmäßig die Steuer und Abgabenlast insgesamt,
aber erklärt nicht die Erhöhung des Arbeitspreises in den von mir genannten Zeiträumen.
In den vor mir genannten Zeiträumen von 2004-2006 sind die genannten Komponenten  anteilsmäßig gar nicht gestiegen.

Erst 2007 ist die Mehrwertsteuer auf 19 % gestiegen.
Der Staat verdient natürlich auch an höheren Energiekosten, allein schon durch die Mehrwertsteuer.
Je höher der Arbeitspreis netto je kwh, je höher der Mehrwertsteueranteil für den Staat.

Was ich aber mit meiner Aussage verdeutlichen wollte, das der Staat nicht der Preistreiber war, sondern die Energiekonzerne für die hohen Preissteigerungen hauptverantwortlich sind.
Wenn die hohen Gewinne wenigstens noch in den Ausbau und die Erneuerung der  Netzinfrastruktur gesteckt worden wäre, dann hätte ich noch Verständnis für die Preiserhöhungen gehabt.

Aber ich sehe es  unter Berücksichtigung von § 1 EnWG nicht ein, das ich z.B. milliardenschwere Unternehmenszukäufe im Ausland finanzieren , oder aber für höhere Renditen der Aktionäre sorgen soll.

weihnachtliche Grüsse allen Mitstreitern

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Netznutzer am 25. Dezember 2007, 12:26:15
@ Marten

KWK und EEG haben sich sehr wohl verändert, auch in dem von Ihnen genannten Zeitraum. Es zeigt mir, dass hier (mal wieder) nur mit den üblichen, oberflächlichen Mutmassungen versucht wird, zu argumentieren.

Schöne Weihnachten

NN
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Macinally am 25. Dezember 2007, 13:05:23
@ svenbianca,

siehe hier (http://www.gesetzesweb.de/EnWG.html)

Gleich an erster Stelle steht es ja fast wörtlich....


Gruß und weiterhin frohes Fest...

Mac
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 25. Dezember 2007, 16:30:41
@netznutzer

Tatsächlich ist die KWKG und EEG gestiegen.

Allerdings haben diese Erhöhungen einen so geringen Anteil an den gesamten Preiserhöhungen für Strom gehabt, das ich mir nicht die Mühe gemacht habe, die Erhöhung für jedes Jahr konkret nachzurechnen.
Da die Erhöhung in € so gering ist, ist mir dies auf den ersten, zugegeben vielleicht oberflächlichen Blick nicht aufgefallen.

Ich habe noch mal meine Jahresrechnungen zur Hand genommen, und  auf die 3 Stelle nach dem Komma gerechnet.

Veränderung KWKG

vom 01.01.2003 - 31.12.2003 - 0,310 cent/kWh
vom 01.01.2004 - 31.12.2004 - 0,284 cent/kWh
vom 01.01.2005 - 31.12.2005 - 0,336 cent/kWh
vom 01.01.2006 - 31.12.2006 - 0,340 cent/kWh

Bei  3500 kWh entspricht das Mehrkosten  von knapp 2,00 € im Jahr
(Differenz KWKG 2004/2006)

Veränderung EEG

vom 01.01.2004 - 31.12.2004 - 0,609 cent/kWh
vom 01.01.2005 - 31.12.2005 - 0,584 cent/KWh
vom 01.01.2006 - 31.12.2006 - 0,738 cent/KWh

Bei 3500 kWH entspricht das Mehrkosten von 4,52 € im Jahr ( Differenz EEG  2004/2006)

Die geringe Erhöhung dieser Kostenbestandteile ändert aber nichts an meiner bisherigen Argumentation.

Außerdem bewegen wir uns immer weiter weg, von den ursprünglichen Thema dieses Threads.

Ich bin wie auch der Bund der Energieverbraucher der Meinung, das für Sozialschwache Familien Sozialtarife eingeführt werden sollten.
Denn gerade Sozialschwache könen sich die ständigen Preiserhöhungen für Strom und Gas nicht mehr leisten.

Strom und Gas sind aber lebensnotwendig.

www.energienetz.de/index.php?itid=1840&st_id=1840&content_news_detail=5243&back_cont_id=1840 (http://www.energienetz.de/index.php?itid=1840&st_id=1840&content_news_detail=5243&back_cont_id=1840)


gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 26. Dezember 2007, 22:01:32
einen Tarif für sozial schwache? Warum sollen Konzerne die Aufgaben der Politik übernehmen? Wenn z.B. bei Hartz 4 nur 20 Euro für Strom angerechnet werden, dann muss man diesen Satz erhöhen. Und es gibt in der Tat Geringverdiener die Probleme haben mit Strom und Gas, da muss aber die Politik das Wohngeld oder über Kombilöhne etwas machen. Weil was kommt als nächstes? Aldi muss Lebensmittel billiger an sozial schwache geben?
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: bjo am 26. Dezember 2007, 22:38:00
Zitat
Original von svenbianca
einen Tarif für sozial schwache? Warum sollen Konzerne die Aufgaben der Politik übernehmen? Wenn z.B. bei Hartz 4 nur 20 Euro für Strom angerechnet werden, dann muss man diesen Satz erhöhen. Und es gibt in der Tat Geringverdiener die Probleme haben mit Strom und Gas, da muss aber die Politik das Wohngeld oder über Kombilöhne etwas machen. Weil was kommt als nächstes? Aldi muss Lebensmittel billiger an sozial schwache geben?

Der Vergleich hingt!
Aldi Artikel = Markt => günstige Preise
Energie = Kartel = >hohe Preise
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 26. Dezember 2007, 22:40:44
Zitat
Original von svenbianca

einen Tarif für sozial schwache? Warum sollen Konzerne die Aufgaben der Politik übernehmen? Wenn z.B. bei Hartz 4 nur 20 Euro für Strom angerechnet werden, dann muss man diesen Satz erhöhen. Und es gibt in der Tat Geringverdiener die Probleme haben mit Strom und Gas, da muss aber die Politik das Wohngeld oder über Kombilöhne etwas machen. Weil was kommt als nächstes? Aldi muss Lebensmittel billiger an sozial schwache geben?

Und wie soll das bezahlt werden, durch neue Steuererhöhungen?

Mit diesen Sozialtarif  könnten die Energieversorger auf jeden Fall ihr schlechtes Image aufpolieren.

http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Industrie/_pv/grid_id/1198337/_p/200038/_t/ft/_b/1161612/default.aspx/stromkonzerne-kaempfen-ums-image.html (http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Industrie/_pv/grid_id/1198337/_p/200038/_t/ft/_b/1161612/default.aspx/stromkonzerne-kaempfen-ums-image.html)

Kommt vermutlich besser bei den Verbrauchern an als irgendwelche millionenschweren Werbekampagnen?

Gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Netznutzer am 26. Dezember 2007, 23:07:45
Dann würde mich aber mal interessieren, wer denn den Sozialtarif anbieten soll! Der Vor-Ort-Versorger?, Yello?, oder Flexstrom? Wie stellt man sich das denn hier in liberalisierten Märkten so vor? Genau die Frage der Mehrkosten ist unbeantwortet. Soll ich denn durch meinen Stromkauf den geforderten Sozialtarif subventionieren?, schaut mal im Forum, wie da auf Subventionen bei den Stromlieferanten geschossen wird? Oder besser eine Sozialabgabe wie beim EEG für alle Stromlieferanten einführen?

Wer so einen Quatsch schreibt:

Aldi Artikel = Markt => günstige Preise
Energie = Kartel = >hohe Preise

disqualifiziert sich sowieso innerhalb einer Diskussion. Der Vergleich trifft es schon ziemlich genau. Weshalb soll einer, nur weil er eine Dienstleistung erbringt, plötzlich per Dekret zu etwas verdonnert werden, was er gar nicht will. Wenn der Staat billigeren Strom will, kann er, wie ich bereits zuvor mit meiner Aufstellung gezeigt habe, bis zu 5,58ct/kWh verändern, direkt über Steuer zumindest Stromsteuer und Umsatzsteuer. Oder soll doch der Staat eine Strom und Gas Grundversorgungs GmbH gründen, in NRW gibt\'s ja auch schon Strom vom Bau und Liegenschaftsamt, die haben auch schon einen eigenen Bilanzkreis. Dann kann er den Saft doch sogar verschenken, auch nach § 315, wenn die Voraussetzungen gegeben sind.

Gruß
NN
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: bjo am 26. Dezember 2007, 23:58:23
Zitat
Original von Netznutzer
Wer so einen Quatsch schreibt:

Aldi Artikel = Markt => günstige Preise
Energie = Kartel = >hohe Preise

disqualifiziert sich sowieso innerhalb einer Diskussion.

Gruß
NN

ich hab weder was zu möglichen Sozailtarifen geschrieben noch sonst !

Nur als Hinweis: als die Telekom noch deutsche Bundespost hies und richtig teuer war, gab es einen Sozialtarif. Nach Marktöffnung hat sich durch die starke Preissenkung solch ein Tarif von selbst erledigt!

Das gleiche wünsche ich mir im Energiebereich!

Anmerkung 2: der Begriff Kartell wird auch von der EU verwendet!
Anmerkung 3: meine Darstellung war verkürzt aber richtig!
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 27. Dezember 2007, 01:17:42
Es geht nicht darum Energieversorgern einen Sozialtarif per Dekret aufzuzwingen, sondern dieses sollte schon auf freiwilliger Basis geschehen.

Zitat \"E.ON hat begriffen\"

Zitat \"E.ON Bayern bietet sozial schwachen Stromkunden künftig einen um 40 Prozent verminderten Sozialtarif an. Davon sollen mindestens 10.000 Kunden in Bayern profitieren. Zusätzlich sollen Betroffene beraten werden, um die auf 20 Prozent geschätzten Einsparmöglichkeiten zu nutzen. Der Bund der Energieverbraucher hat dieses Experiment begrüßt\".

siehe auch hier nochmal.
http://www.energienetz.de/index.php?itid=1840&st_id=1840&content_news_detail=5243&back_cont_id=1840

Warum sollte das nicht für RWE oder andere angesichts der üppigen Gewinne möglich sein?

Und zum Thema teurer Kartellstrom.  
Siehste hier

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/20/0,1872,7122068,00.html

gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 27. Dezember 2007, 10:58:33
Ich sehe schon die Schlagzeile in der Bild-Zeitung

\"Familie bezog jahrelang zu Unrecht Sozialstrom\"

Wer soll das denn kontrollieren? Soll das denn jedes Jahr nachgewiesen werden? Wer gilt dann als sozial schwach? Wer legt das fest? Soll das nach Einkommen und Kindern gestaffelt werden oder wer einen Euro zuviel zahlt hat Pech gehabt? Soll die Energiekonzerne dann noch eine Behörde dazu schalten? Dürfen die dann auch die Konten auspähen um das zu kontrollieren? Muss das nur der Grundversorger oder alle anbieter? Gibt es dann einen Lastenausgleich wie bei den Krankenkassen?
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: bjo am 27. Dezember 2007, 11:13:03
Zitat
Original von svenbianca
Ich sehe schon die Schlagzeile in der Bild-Zeitung

\"Familie bezog jahrelang zu Unrecht Sozialstrom\"

Hartz 4 wäre ein Massstab!

PS: ich bevorzuge aber eine Marktgerechte Lösung will sagen, brecht die Oligopole, Kartelle und der Energiepreis wird sinken!

Solange mir niemend erklären kann warum die Stadtwerke Ahaus bei meinem Gasverbrauch 350 EUR / Jahr billiger sind als RWE solange werde ich kämpfen.

PS: Stadtwerke Ahaus gehöhren zu 49,x % der RWE!
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: redbluewitch am 27. Dezember 2007, 11:39:23
Zitat
Es geht nicht darum Energieversorgern einen Sozialtarif per Dekret aufzuzwingen

warum denn nicht? Aufgabe des politischen Establishments kann es IMHO nicht sein, lediglich für ideale Profitmaximierungsbedingungen für die zuvor unter ihrer Mittäterschaft privatisierten Energieversorger zu sorgen. Wenn solche Wirtschaftssubjekte nicht willens und/oder nicht in der Lage sind, einen solchen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag zu leisten - nämlich für eine ausreichende und kostengünstige Energieversorgung zu sorgen, dann haben sie gesellschaftlich versagt und die Gesellschaft (in Gestalt von Politik) muss darauf im Sinne der Interessen der Gesamtbevölkerung reagieren. Es handelt sich hierbei nicht um \'normale\' Wirtschaftssubjekte, die ihr Handeln lediglich nach dem Prinzip der Gewinnmaximierung definieren können - wobei man sich in diesem Fall nicht einmal ideologisch auf den \'freien\' Markt berufen kann, da sie durch ihre Marktmacht davor geschützt sind und so die Abhängigkeit der Verbraucher ausnutzen

der Bund der Eherieverbraucher hat es angemessen schon 2006 formuliert

Zitat
Und es ist für diese Haushalte am allerwenigsten zumutbar, für die Erhöhung der Versorgergewinne den eigenen Lebensstandard noch weiter zu reduzieren

http://www.energieverbraucher.de/index.php?itid=1840&st_id=1840&content_news_detail=5243&back_cont_id=1840

Die immer wieder hervorgebrachte Einwand der sozialen Neutralität wirtschaftlichen Handelns ist nichts als Ideologie (also interessengeleitete Unwahrheit)!

Zitat
Ich sehe schon die Schlagzeile in der Bild-Zeitung

ja und? wie würden die Schlagzeilen in bild und ähnlicher Journaille lauten, wenn sich Politik zu einer Erhöhung der Sozialtransfers entscheiden würde, um den existentiellen Energiebedarf armer Haushalte zu sichern, so aber auch die Profite der Energieversorger subventionieren würde? Und andererseits - soll sich Gesellschaft von journalistischen Demagogen vorschreiben lassen, wie sie ihre Belange regelt?
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Netznutzer am 27. Dezember 2007, 12:22:29
@ redbluewitch

Mit den Kommiforderungen, die da formuliert werden, hätte es eben keine Liberalisierung der Energiemärkte, sondern eine Komplettverstaatlichung geben müssen. Dies ist aber nicht geschehen, daher muss der Staat, sofern er etwas für die Schwachen ändern will, an anderer Stelle eingreifen. Ich habe bereits aufgezeigt, wo dies möglich wäre. Man sieht aber auch in andereren Bereichen- Minerlölsteuer/Ökosteuer- das dies nicht vom Staat und seiner derzeitigen Regierung gewünscht wird.

Man wird von Stromversorgungs-AG\'s und GmbH\'s schlecht fordern können, sie sollen gefälligst Verluste schreiben, damit Strom günstiger wird. Die sind dann weg vom Markt, siehe DSA und Aris usw., die meinten, unter EK verkaufen zu können.

NN
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 27. Dezember 2007, 12:43:40
@ netznutzer

das siehst du falsch. Die Verluste werden dann vom Staat getragen, damit ja auch keiner animiert wird kostensenkend zu arbeiten...........

Warum machen wir nicht gleich alle Stromversorger zu und verstaatlichen das ganze, Rußland, Venezuela wir kommen. Dort ist alles viel besser!!!!!!
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: redbluewitch am 27. Dezember 2007, 13:55:24
Zitat
Kommiforderungen

versuchen Sie es mal sachlich! Dass Sie die Schuld für zu hohe Energiepreise allein beim Staat sehen, zeigt lediglich Ihre ideologische Voreingenommenheit. Ich will hier keine Diskussion darüber führen, ob der Staat an sich \'böse\' ist oder nur anders organisiert werden muss. Ich bin auch nicht für eine Verstaatlichung (wie Sie sie mir unsachlich unterstellen), mir würden die Entmachtung der Energiekonzerne und die Dezentralisierung der Energieversorgung vollkommen ausreichen.
Ich gehe nicht davon aus, dass private Profite immer legitim sind, egal zu welchen Lasten und welche sozialen Folgen sie haben - dass Sie das anders sehen, das bleibt Ihnen unbenommen.  Nur die empirische Evidenz der Ausplünderung der Bevölkerung durch die privatisierten Energieversorger negieren zu wollen, ist schlichtweg grotesk.

Zitat
Der Düsseldorfer Energieriese steigerte seinen Konzernüberschuss in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 70 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Auch bereinigt um Sondereffekte wie die Marktbewertung von Derivaten oder Aktienverkäufe erhöhte sich der Gewinn unter dem Strich um 22 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Der Umsatz des Energieriesen nahm um sieben Prozent auf 49,4 Milliarden Euro zu.

Dabei profitierte der Konzern nicht zuletzt von den hohen Strompreisen. Die Strom-Rohmarge stieg deutlich. In Deutschland allein wurden rund 30 Prozent des Ergebnisanstieges erwirtschaftet. Deutliche Gewinnsteigerungen gab es aber auch in Großbritannien und Skandinavien.


http://www.epochtimes.de/articles/2007/11/13/196241.html


Zitat
Rußland, Venezuela wir kommen

m.W. Rußland ist schon lange nicht mehr \'rot\' - und Venezuela hat neuerdings gezeigt, dass es Volkes Wille ernster nimmt als das deutsche politische Establishment: Die Bevölkerung hatte dort die Möglichkeit in einem Referendum sich gegen eine neue Verfassung auszusprechen - und hat es auch getan. In Deutschland (übrigens auch in der übrigen EU) wird die EU-Verfassung durchgesetzt ungeachtet dessen, was die Bevölkerung will.

mit solidarischen Grüßen
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 27. Dezember 2007, 14:15:58
Ich bevorzuge eigentlich auch die markgerechte Lösung, wie bjo sie vorschlägt, aber solange der Wettbewerb nicht funktioniert, ist der Verstoß von EON Bayern, doch eine wünschenswerte Alternative.

@ svenbianca

Das mit den Nachweis der Bedürftigkeit dürfte wohl das geringste Problem sein.
Das könnte in Zusammenarbeit mit den Sozialbehörden geschehen.
Die haben doch auch Kriterien entwickelt wie man die Bedürftigkeit von Hartz 4 Empfänger prüft.
Und einzelne schwarze Schafe gibt es doch überall.

Siehe hierzu wie EON Bayern das macht.

http://www.stromtip.de/News/20012/E.ON-Bayern-Sozialtarif-fuer-finanzschwache-Haushalte.html (http://www.stromtip.de/News/20012/E.ON-Bayern-Sozialtarif-fuer-finanzschwache-Haushalte.html)

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich auf der Gesetzesebene unterhalb der Verfassung für die soziale Marktwirtschaft entschieden und nicht für die freie Marktwirtschaft, deshalb hätte der Staat auch die Möglichkeit in das wirtschaftliche Geschehen einzugreifen, um die sozialen Ziele zu erreichen.

Siehe hier

http://ruessmann.jura.uni-sb.de/rw20/wiwieinf/wx.htm#a3

http://www.hanisauland.de/lexikon/s/soziale_marktwirtschaft.html

Danach hat der Staat sogar die Verpflichtung/Berechtigung zum staatlichen Eingriff in das Wirtschaftsgeschehen wenn z.B. der Wettbewerb gestört ist, oder wenn große soziale Ungerechtigkeiten entstehen.
Deshalb gibt es z.B. auch ein Kartellamt.

Inwieweit der Staat  z.B.  sogar einen Sozialtarif  verpflichtend machen könnte, kann ich nicht beurteilen.

Möchte hier irgend jemand etwa eine freie Marktwirtschaft für Deutschland?Das ist  meiner Meinung nach nicht besser als eine Zentralverwaltungswirtschaft.

Gruss marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: redbluewitch am 27. Dezember 2007, 15:00:14
Zitat
Danach hat der Staat sogar die Verpflichtung/Berechtigung zum staatlichen Eingriff in das Wirtschaftsgeschehen wenn z.B. der Wettbewerb gestört ist, oder wenn große soziale Ungerechtigkeiten entstehen.

Das Eingreifen des Staates ist übrigens auch in den angeblichen \'freien\' Marktwirtschaften üblich, siehe zB die Gesetzesinitiativen der US-Bundesregierung, um Eigenheimbesitzer zu helfen. Ob, wie und in welchem Umfang ein \'Staat\' in einer Gesellschaft eingreift, hängt wesentlich von den Interessen ab, die durch solches Eingreifen bedient werden sollen (zB im Gefolge der Subprime Krise haben es viele mainstream-Ökonomen, die sonst das Mantra des schlanken Staats predigen, für selbstverständlich gehalten, dass der Staat den Markt nicht sich selbst überlassen hat).
Die USA haben zb auch einen Mindestlohn, den die Theologen der \'freien\' Marktwirtschaft hier eifrigst bekämpfen.

http://www.welt.de/finanzen/article1437774/Wie_die_US-Regierung_Eigenheimbesitzer_schuetzt.html

dass die welt hier übrigens \'Planwirtschafft\' sieht, beweist wieder unter welcher begrifflichen Verwirrung die öffentliche Debatte hier leidet
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: bjo am 27. Dezember 2007, 15:38:04
Hallo,
Die USA ist auch ein Vorbild in Sachen Konzerne zerschlagen!

Stichwort: Telefonkonzerne!
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 27. Dezember 2007, 16:10:04
ich finde gerade die USA als Vorbild bei energiefragen zu nennen schon sehr bezeichnend.......

Natürlich kann man den Energiepreis vom Staat her stützen, dann erhöht man eben eine andere Steuer um das zu finanzieren. Nur leider habe ich nicht das Gefühl das der Staat an niedrigen Energiepreisen ein Interesse hat, sonst gäbe es wohl nicht so hohe Steuern.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: bjo am 27. Dezember 2007, 16:39:49
Zitat
Original von svenbianca
ich finde gerade die USA als Vorbild bei energiefragen zu nennen schon sehr bezeichnend.......

Natürlich kann man den Energiepreis vom Staat her stützen, dann erhöht man eben eine andere Steuer um das zu finanzieren. Nur leider habe ich nicht das Gefühl das der Staat an niedrigen Energiepreisen ein Interesse hat, sonst gäbe es wohl nicht so hohe Steuern.


im meinem Beitrag steht nix über Energiekonzerne!

Der Energiepreis braucht derzeit nicht gestützt werden, wenn denn ein funktionierender Markt da wäre!

anderes Beispiel
- Transportkosten von Gas aus Siebirien bis zu deutschen Grenze kostet ca. 6 EUR / Einheit
- von der deutschen Grenze bis zu dir in den Keller kostet die Weiterleitung zusätzlich ca. 35 EUR / Einheit
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: redbluewitch am 27. Dezember 2007, 17:31:27
Zitat
Natürlich kann man den Energiepreis vom Staat her stützen, dann erhöht man eben eine andere Steuer um das zu finanzieren

man gewinnt langsam den Eindruck, als hätten Sie ein Interesse daran, den schwarzen Peter für überhöhte Energiepreise dem \'bösen Staat\' zuzuspielen - meines Wissens gibt es kein Recht der Energieversorger auf uberhöhte Profitraten und den daraus folgenden Ausschluß einer wachsenden Schicht der Bevölkerung aus der Energieversorgung

ich habe nichts gegen einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Energiegüter, wohl aber Vieles gegen eine staatliche Subventionierung überhöhter Preise
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 27. Dezember 2007, 17:55:23
das Problem ist eigentlich einfach. Wenn es gut läuft und Preise, war alles richtig, wenn es steigende Preise gibt schreien alle nach dem einschreiten des Staates. Als 1998 der Markt liberalisiert wurde sind die Preise für Großkunden um bis zu 50% gefallen. Bei der RWE wurde der Gewerbestrom um mehrere Cent nach unten gesetzt und liegt heute noch Steuerbereinigt unter dem Preis von 1998. Wenn man die Inflationsraten von 1998 bis heute auf den damaligen Strompreis umlegt und die neuen Steuern drauf rechnet liegt man heute noch unter den PReisen von 1998 (wir reden vom Strom). Komisch ist nur das 1998 kein Mensch sich über hohe Strompreise aufgeregt hat. Ich habe auch keinen gesehen der für viele Konzerne die damals rote Zahlen schrieben (EnBW) jemand Mitleid hatte
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: redbluewitch am 27. Dezember 2007, 21:01:08
aus dem Gutachten für den Verband der Industriellen Energie u Kraftwirtschaft, der kaum \'sozialistischer Beeinflussung\' verdächtig sein dürfte

Zitat
Die bisher vorliegenden Studien zu Deutschland kommen trotz unterschiedlicher methodischer Ansätze weitgehend zu gleich lautenden Ergebnissen: Marktmacht ist in unterschiedlichen Segmenten der Elektrizitätswirtschaft vorhanden und wird mit dem Ziel der Gewinnsteigerung von den Unternehmen ausgenutzt

http://www.vik.de/fileadmin/vik/Pressemitteilungen/PM070118/VIK_Gutachten.pdf
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 27. Dezember 2007, 23:16:43
Zitat
Original von svenbianca
das Problem ist eigentlich einfach. Wenn es gut läuft und Preise, war alles richtig, wenn es steigende Preise gibt schreien alle nach dem einschreiten des Staates. Als 1998 der Markt liberalisiert wurde sind die Preise für Großkunden um bis zu 50% gefallen. Bei der RWE wurde der Gewerbestrom um mehrere Cent nach unten gesetzt und liegt heute noch Steuerbereinigt unter dem Preis von 1998. Wenn man die Inflationsraten von 1998 bis heute auf den damaligen Strompreis umlegt und die neuen Steuern drauf rechnet liegt man heute noch unter den PReisen von 1998 (wir reden vom Strom). Komisch ist nur das 1998 kein Mensch sich über hohe Strompreise aufgeregt hat. Ich habe auch keinen gesehen der für viele Konzerne die damals rote Zahlen schrieben (EnBW) jemand Mitleid hatte

Warum sollen wir mit EnBW oder anderen Energieversorgern Mitleid haben? Jeder Unternehmer trägt das Risiko seines wirtschaftliches Handels selbst, dazu gehört das er Gewinne machen kann oder eben Verluste.

Hätte denn jemand Mitleid hier im Forum mit meinen Chef, wenn ich sage das er dieses Jahr Verluste macht. Wohl kaum? Außer meinen Kollegen und meinen Chef würde es doch keinen kümmern.
Nur der Unterschied ist, das die Firma in der ich arbeite einen scharfen Wettbewerb unterliegt.
Wenn es einen funktionierenden Wettbewerb im Energiesektor gebe, dann würde der Marktpreis für Strom und Gas deutlich niedriger liegen als bisher.

Gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 28. Dezember 2007, 00:14:09
@Netznutzer

Zitat
Original von Netznutzer

§ 1 Zweck des Gesetzes des EnWG

(1) Zweck des Gesetzes ist eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas.

Wer lesen kann, sieht, dass die hier so oft zitierte preisgünstige Versorgung keine Pflicht für einzelne ist, sondern der Sinn/die Basis-Grundlage des Gesetzes.

Gruß

NN

Ho, ho, ho.  Eine stolze Behauptung.

Merke: Ihr sollt nicht nur lesen. Ihr sollt auch weiter lesen !

Wir wollen es gemeinsam probieren:

Bitte mal langsam und mit deutlicher Betonung § 2 Abs. 1 EnWG (http://www.gesetze-im-internet.de/enwg_2005/__2.html) laut lesen.

Zugegebenermaßen muss man nicht nur lesen, sondern das Gelesene auch noch verstehen können. Damit wird indes niemand überfordert. Die Sätze sind so schlicht wie möglich gehalten, so dass wirklich j e d e r damit klar kommen sollte, zumindest jeder Energieversorger. Ich habe keinen Grund daran zu zweifeln, dass Ihnen das auf Anhieb gelingt.

Wenn dabei immer noch keine gesetzliche Verpflichtung des einzelnen Energieversorgungsunternehmens ersichtlich werden sollte, das selbe noch einmal und so immer fort, bis der Groschen ggf. fällt.

Es geht noch nicht einmal schlicht um preisgünstige Versorgung, sondern um eine möglichst preisgünstige Versorgung, d. h. unter Beachtung aller anderen Ziele so preisgünstig wie überhaupt nur möglich (siehste BGH, Urt. v. 02.10.1991 - VIII ZR 240/90 unter III. 2 a).

Die entsprechende Passage sollte man sich ggf. vergrößert herauskopieren, fein rahmen und deutlich sichtbar über den Schreibtisch hängen.

Sie lässt sich auch auswendig lernen wie ein Gedicht, das es ab und an zu repetieren gilt.

Das genannte Urteil (http://www.energieverbraucher.de/files.php?dl_mg_id=550&file=dl_mg_1132088878.pdf), auf welches im Gaspreisurteil des BGH vom 13.06.2007 - VIII ZR 36/06 in Textziffer 17 ausdrücklich Bezug genommen wird.  

Gern auch im Urteil des BGH v. 18.10.2005 - KZR 36/04 am Ende der Textziffer 13 nachlesen.

Wer lesen kann, hat ständig was zu tun. Wer´s nicht kann, kann sich darin üben  -  bis zum Umfallen. ;)

Derart fortgeschritten, nehmen wir uns ggf. sodann einen Tag Zeit, darüber in Ruhe zu sinieren, wer es wohl ist, der die Allgemeinen Preise gem. §§ 17, 18, 20, 21, 36, 38 einseitig bestimmt und festlegt. Ein ausgeruhter Waldspaziergang kann uns dabei gewiss nützlich sein.

Im Zweifel werden wir uns noch die Frage zu stellen haben, ob es sich dabei etwa um ein Energieversorgungsunternehmen gem. § 3 Nr. 18 EnWG handeln wird.

Möglicherweise finden wir nach reiflicher Überlegung  sogar zu dem Ergebnis, dass es sich dabei immer ( I- M -M - A) um ein Energieversorgungsunternehmen gem. § 3 Nr. 18 EnWG handelt.

Sodann stellen wir uns nochmals die Frage, welchen Sinn diese Regelungen in ihrer Zusammenschau nach dem Willen des Gesetzgebers wohl haben werden, warum und wie die Interessen der Energieversorgungsunternehmen gegen die Interessen der Allgemeinheit abgewogen und gewichtet werden sollen.

Wer dabei nicht leicht zum Ergebnis kommt, dem sei als überaus hilfreiche Lektüre Kammergericht Berlin, Beschluss v. 15.01.1997, Kart 25/95 - SpreeGas, unter der Überschrift \"Preismissbrauch durch Verlustunternehmen\", abgedruckt u. a. in WuW Heft 12/1997 vom 09.12.1997, S. 1010 - 1016 = WuW/E OLG 5926 - 5932 anempfohlen.

Zu welcher Antwort werden wir hiernach wohl gelangen, nachdem wir alles so gründlich in unserem Herzen bewegt haben ?
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Macinally am 28. Dezember 2007, 14:36:21
Zitat
Original von svenbianca
das Problem ist eigentlich einfach. Wenn es gut läuft und Preise, war alles richtig, wenn es steigende Preise gibt schreien alle nach dem einschreiten des Staates. Als 1998 der Markt liberalisiert wurde sind die Preise für Großkunden um bis zu 50% gefallen. Bei der RWE wurde der Gewerbestrom um mehrere Cent nach unten gesetzt und liegt heute noch Steuerbereinigt unter dem Preis von 1998. Wenn man die Inflationsraten von 1998 bis heute auf den damaligen Strompreis umlegt und die neuen Steuern drauf rechnet liegt man heute noch unter den PReisen von 1998 (wir reden vom Strom). Komisch ist nur das 1998 kein Mensch sich über hohe Strompreise aufgeregt hat. Ich habe auch keinen gesehen der für viele Konzerne die damals rote Zahlen schrieben (EnBW) jemand Mitleid hatte


@svenbianca, was sollen denn diese Wiederholungen?
Also frage ich nochmal: Wenn die steuerbereingten Strompreise unter den Preisen von 1998 liegen, die Abgaben in der Zeit stark gestiegen sind, wie kann es dann sein, dass die EV so gigantische Gewinne anstatt der damaligen Verluste machen ?

Könnte es an der äußerst günstigen Erzeugung aus abgeschriebenen Kraftwerken liegen?
Wenn ja, dann trifft wiedermal § 1 des EnWG zu.

Warum werden die günstigen Erzeugerpreise nicht wie gesetzlich gefordert an die Verbraucher weitergegeben? Also, ungesetzliche Abzocke...

Gruß
Mac
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 28. Dezember 2007, 15:17:43
@svenbianca

Es ist wirklich ganz einfach:

Die von Energieversorgungsunternehmen einseitig festgesetzten Strom- und Gastarifpreise bzw. Allgemeinen Preise sind immer dann und nur dann gem. § 315 Abs. 3 BGB angemessen, wenn sie der gesetzlichen Verpflichtung zu einer möglichst preisgünstigen, effizienten leitungsgebundenen Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas entsprechen. Wonach sich die Angemessenheit eines einseitig festgesetzten Preises für leitungsgebundene Energieversorgung nach dem Energiewirtschaftsgesetz bemisst, hatte der BGH in dem Urteil vom 02.10.1991 - VIII ZR 240/90 unter III 3) umfassend ausgeführt. Insbesondere die Ausführungen unter III 3 c) und III 4) sollten dabei verinnerlicht werden.

Erhellend auch der Beschluss des LG Gera vom 08.11.2006. (http://www.energieverbraucher.de/files.php?dl_mg_id=756&file=dl_mg_1163494755.pdf)

Wenn immer wieder angeführt wird, EnBW habe Verluste geschrieben, so sagt dies überhaupt nichts darüber aus, ob deren einseitig festgelegten Strom- und Gastarife der Billigkeit entsprachen. Die Verluste können durchaus daher gerührt haben, dass sich EnBW unter dem damaligen Chef Goll einen ganzen Gemischtwarenladen zusammengekauft hatte, etwa mit Salamander und anderen Unternehmen. Und auch für die Fusion des Badenwerkes mit der EVS Energieversorgung Schwaben zur EnBW hatte man möglicherweise viel Geld in die Hand genommen. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass die Verluste noch größer gewesen wären, wenn sie nicht  durch Gewinne aus etwaig überteuerten Energiepreisen teilweise kompensiert worden wären.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 02. Januar 2008, 11:37:52
das ist ja das schöne für RR-Erft

Gerichte werden das zu klären haben und das bringt ihm schönes Geld..........
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 02. Januar 2008, 14:36:02
@svenbianca

Ich wünsche Ihnen auch viel Gesundheit im neuen Jahr. ;)

Nicht jede gerichtliche Klärung bringt mir schönes Geld.
Im Übrigen eine komische Sichtweise.

Wenn die Verbraucher sich nicht gegen unberechtigte Preiserhöhungen zur Wehr setzen, dann bringt das den Versorgern das \"schöne\" Geld.... In Summe Milliardenbeträge. The same procedere as every year. Wo die Versorger am Ende die Verfahrenskosten zu tragen hatten, gehe ich doch davon aus, dass diese zu Lasten der Gewinne gehen. \"Verhungert\" ist deshalb bisher kein einziger Versorger. Und auch da, wo noch so viele Kunden ihre Zahlungen gekürzt haben, hat deshalb bisher kein Energieversorger Insolvenz anmelden müssen.

(Andererseits waren bisher auch noch keine beteiligten Rechtsanwälte gezwungen, ihre Kanzleien wegen Reichtum zu schließen).

Unabdingbares Rüstzeug für einen beauftragten Rechtsanwalt ist u.a. etwa der derzeit einzig verfügbare Kommentar (http://www.weltbild.de/artikel.php?WEA=8002820&artikelnummer=2945285&mode=art&PUBLICAID=13b0017aa019c84ce776585d7ed95d57) zum neuen Energiewirtschaftsgesetz, als ausgewiesenes Taschenbändchen für 198 EUR im Handel verfügbar. Eine ordentliche, aktuelle Kommentierung zum Kartellrecht sollte man auch zur Hand haben. Sicher ist es auch von Vorteil, wenn die Kanzleibibliothek neben allen Gesetzesmaterialien im Energierecht alle Fachzeitschriften von RdE über ZNER und CuR vorhält. Hinzu kommen Kosten und Zeitaufwand für die ständige Weiterbildung.  (http://www.innovation-congress.de/2/veranstaltungen2/konferenzen2/brennpunkt1207/brennpunkt1207-fr.htm)  Viel Neues?  (http://www.euroforum.de/ProduktTitel.aspx?pnr=P1102466&content=program1)Gemessen daran und an den landläufig geringen Gegenstandswerten verwundert es wohl nicht, dass noch kein Anwalt wegen Reichtum schließen musste. Daran wird sich wohl auch im neuen Jahr nichts ändern. Sollte mich hingegen ein solches Schicksal wider Erwarten ereilen, werde ich rechtzeitig hierüber berichten. :D

Einige Anwälte scheinen schon gezwungen, sich zu zerteilen. Herr Kollege Dr. Jost Eder (BBH) ist wohl am 15.01.08 in Berlin und zugleich in Frankfurt am Main zum Thema § 315 BGB angesagt. 9.15 Uhr Berlin, 9.30 Uhr Frankfurt.  Das  (http://www.tv-nostalgie.de/Sound/Drei-Wetter-Taft.htm) sind die Herausforderungen, vor denen Anwälte heute stehen. Da kommt man ohne Privatjet kaum noch hinterher. Will man dabei nichts verpassen, kosten nur diese beiden Veranstaltungen zusammen 2.944 € netto. Die Kosten des Learjets lassen wir hier außen vor. Wegen der weltweit gestiegenen Energienachfrage hat sich bekanntlich auch das Fliegen mit Privatflugzeugen verteuert, ohne dass die Anwaltsgebühren deshalb erhöht wurden. Da macht sich ja keiner ein Bild von. Darüber haben Sie sich wohl auch noch nicht beklagt. Ich auch nicht, obschon ich sonst über fast alles klagen kann. :rolleyes:
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Netznutzer am 02. Januar 2008, 23:15:49
und nicht zu vergessen, auch 1:50 ist ganz schön teuer geworden...

Gruß

NN
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 02. Januar 2008, 23:17:57
@Netznutzer

Zitat
und nicht zu vergessen, auch 1:50 ist ganz schön teuer geworden...


Auch das noch?
Wann, wo, um wieviel ?
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Netznutzer am 02. Januar 2008, 23:31:28
u.a. hier:
http://www.clever-tanken.de/liste_payed.asp?ort=44&typ=Zweitakt
Gruß
NN
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 02. Januar 2008, 23:37:38
@Netznutzer

Danke für den Link.
Alles Gute für 2008.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: noro am 03. Januar 2008, 10:42:54
@marten

ich kann marten nur zustimmen, die EV sind die Preistreiber.

so hat sich bei mir der netto Arbeitspreis (Haushaltsstrom) von 7,7Cent/kWh in 1997 auf 12,55 Cent/kWh in 2007 erhöht.

bei Nacht(Heiz)strom ist es noch drastischer.
erhöhung von 4,65 auf 8,77 Cent/kWh.

die stärksten preiserhöhungen sind seit 2001 zu verzeichnen.
nachtstrom - netto Arbeitspreis: + 70%
haushaltsstrom - netto Arbeitspreis: + 80%

gruß
noro
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 03. Januar 2008, 11:42:54
Wie RR-E-ft noch mal einleuchtend erklärt hat , gibt es gesetzliche Grundlagen für den Protest gegen die Energieversorger, siehe Energiewirtschaftsgesetz, siehe BGB 315, 307 usw.

Es wird niemand gezwungen sich einen Anwalt zu nehmen um seine Rechte wahrzunehmen.
Wenn man der Meinung ist, das die Preise der Versorger angemessen sind, der soll bitte schön auch diesen Preis bezahlen, und wird sich dann sicherlich auch auf die nächste \" angemessene\" Preiserhöhung freuen.

gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: noro am 03. Januar 2008, 12:05:03
@marten

ich bin natürlich nicht der meinung das die preise angemessen sind und verweigere daher die preiserhöhungen seit 01.01.2007!!!

auch ein Anwalt wurde inzwischen eingeschaltet.

ich werde mit allen mir zur verfügung stehenden mitteln gegen die willkür meines EVU kämpfen.

leider sind wir protestler wohl immer noch viel zu wenige!

gruss
noro
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 03. Januar 2008, 12:47:12
@noro

Es sind wirklich noch zu wenige Energieverbraucher die sich wehren.
Wenn ich da im meinen Umfeld schaue, viele trauen sich einfach nicht, sich zu wehren.
Es herrscht die Meinung, das man sowieso nichts erreichen kann, das der Versorger letztendlich sowieso am längeren Hebel sitzt.

Mein Kommentar hier war für alle diejenigen, die meinen die Preisgestaltung der Energieversorger noch verteidigen zu müssen.

gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Netznutzer am 03. Januar 2008, 12:49:00
@ noro

2,05 ct NETTO trägt allein der Staat durch volle Stromsteuer auf Nachtspeicherheizungsstrom, eine Steuer, die es 1997 noch nicht gab. Ca. 1 ct netto in diesem Jahr für KWK und EEG, gab es 1997 auch noch nicht. 3,05 ct netto durch den Staat in 10 Jahren Preissteigerung durch EVU: 1,07.

Nicht an allem sind die EVU\'s allein Schuld.

Gruß

NN
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Januar 2008, 12:53:11
@Netznutzer

Möglicherweise hat niemand behauptet, dass die EVU an allem allein Schuld sind.

Schlimm genug, dass die EVU auch Schuld sind und ihren Anteil an den ständigen Preiserhöhungen haben.

Wie verhalten sich denn konkret die verursachten  Anteile der letzten Heizstromerhöhungen?

7 Prozent Mehrwertsteuer auf Haushaltsstrom und -gas hätten es wohl auch getan. Nur hätten die EVU dann ggf. noch weiter aufdröseln müssen, wieviel Strom/ Gas  sie an welche Kundengruppe absetzen.

Für den Gewerbekunden ist die Mehrwertsteuer ein durchlaufender Posten. Deshalb kümmert sich auch keiner darum.

Beim Gas sieht man zudem deutlich, welcher Anteil auf gestiegene Erdgasimportpreise und gestiegene Steuern entfällt, und wieviel die deutsche Energiewirtschaft halbwegs ungeniert zusätzlich einsackt.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 03. Januar 2008, 13:03:09
vielleicht sind die Energiekosten der Energiekonzerne so stark gestiegen und Sie mussten das auf die Preise aufschlagen........
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Januar 2008, 13:08:59
@svenbianca

Vielleicht, vielleicht auch nicht.

Dass die Stromerzeugungskosten nicht derart gestiegen sind wie die Großhandelspreise an der EEX und die Erdgasimportpreise nicht so stark wie die Gaspreise für Endverbraucher seit 2003, sieht wohl \"ein Blinder mit dem Krückstock\".

Man kann vor den Fakten natürlich auch weiterhin die Augen verschließen.

Das Kartellrecht wurde wohl vollkommen ohne Not/ Grund/ Anlass novelliert?

Die Preistreiberei der Energiekonzerne ist am Ende womöglich nur eine gefühlte?

Womöglich funktioniert der Wettbewerb auf dem deutschen Energiemarkt seit Jahren entgegen aller Unkenrufe famos zugunsten der Verbraucher ?

Möglicherweise hatten Sie sich für 2008 vorgenommen, ernsthafter zu diskutieren. Geben Sie einen solchen Vorsatz ggf. nicht voreilig auf.
Am dritten Tag des Jahres sollte man doch ggf. schon wieder  zu nüchternerer Betrachtung in der Lage sein.  ;)
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 03. Januar 2008, 14:10:12
@ RR-Erft

Kartellrechtsnovelle..... das die Poltik gerne populistische Schnellschüsse abgibt, um damit von den eigenen Fehlern abzulenken, wollen Sie doch nicht bestreiten, die aktuelle Jugendkriminalitätsdebatte mit längeren Haftstrafen etc. ist ja derselbe murks. Da wird in Hessen händeringend nach einem Wahlkampfthema gesucht und nun hat man eins.....

Ich glaube sehr wohl das bei den Energiepreisen vieles übersehen wird. Großkunden hatten 1998 Preissenkungen um zum Teil 50%, war der Strom über Nacht billiger geworden? Haben diese Firmen massiv Leute eingestellt oder Produktpreise gesenkt...... Heute wird mit den gleichen Argumenten Preisanstiege erläutert.......

Wie eine Börse funktioniert muss ich Ihnen doch nicht schreiben, da gibts auch genug im Forum zu suchen und sie haben mit zig Leuten sich schon genug mit den Marktmechanismen ausgetauscht. Ich persönlich finde Rechtsanwaltgebühren auch völlig überzogen und könnte dies dann in zig Foren breitreten (unvergessen der Anwalt der für einen Brief über 1 Millionen Euro bekommen hatte - wegen eines Widerspruches gegen einen Steuerbescheid, aber so ist das Gebührensystem, das muss man nehmen wie es ist). Ich finde auch Ausweisgebühren, Schulbuchkosten und alles mögliche eigentlich zu teuer und ich finde es gibt auf dem Schulbuchmarkt auch zu wenig Wettbewerb und dann noch die Buchpreisbindung........ aber es ist 2008 und wir sollten nicht immer über alles lamentieren (also auch nicht über Energiepreise) vielleicht ein guter Vorsatz (obwohl ich von Vorsätzen nichts halte....)

Alles Liebe im neuen Jahr
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: noro am 03. Januar 2008, 14:32:33
@Netznutzer

zur Richtigstellung:
ich spreche von Preissteigerungen des reinen \"netto Arbeitspreises\" (ohne Stromsteuer, etc.)

daher erhöhung bei Haushaltsstrom von: 4,85 Cent/kWh
                                         Heizstrom von: 4,12 Cent/kWh

wobei die stärksten steigerungen seit 2001 zu verzeichnen sind.
bei heizstrom : netto 3,61 C/kWh!!!

die volle Stromsteuer von 2,05 Cent/kWh, sowie 3% mehr MwSt ab 2007, für die die Politik verantwortlich ist, wirkt sich bei dem Endpreis natürlich deutlich stärker aus.

gruss
noro
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Januar 2008, 15:04:49
@svenbianca

Kaum in einer anderen Branche ist der Wettbewerb so stark wie bei den Rechtsanwälten, freie Anbieterwahl seit jeher inklusive. Immer neue Kollegen bieten ihre Leistungen \"fast an jeder Ecke\" an. Und trotzdem sind die Rechtsanwaltsgebühren im RVG gesetzlich geregelt und der Rechtsanwalt auch gehalten, gegen nicht kostendeckende Beratungs- und Prozesskostenhilfe bzw. Pflichtverteidigergebühren tätig zu werden, seine Leistung unter Wert (Marktpreis) zu verkaufen. Das steht so im Gesetz, weil auch der Mittellose zu seinem Recht finden können soll. Das ist in Ordnung.

Der Kollege, dem es vergönnt war, die von Ihnen genannte Gebühr zu berechnen, haftete sicher mit Haus und Hof für die weit höheren Verfahrenskosten und alle möglichen Risiken für das Vermögen des Mandanten, die sich aus einer Falschberatung oder sonstiges Verschulden ergaben. Dieses Risiko konnte den Kollegen womöglich im Falle seiner Realisierung auf Dauer zum Sozialhilfeempfänger machen, wobei man auch seine gesamte Alterssicherung weggepfändet hätte. Ich weiß nicht, ob es einem angestellten Gehaltsempfänger, der regelmäßig für das \"Absitzen von Bürozeiten\" Geld erhält, einen festen Urlaubsanspruch hat und seine Rentenbeiträge vor dem Zugriff Dritter sicher weiß, möglich ist, sich wirklich ein Bild davon zu machen, was das bedeutet. So könnte man sich auch durch eine Falschberatung oder sonstiges Verschulden gegen nicht kostendeckende Beratungshilfe/ Prozesskostenhilfe heillos ruinieren.

Jammern ist der Gruß der Kaufleute.

Die Preise waren vor 1998 Monopolpreise und deshalb heillos übersetzt, so dass dadurch die deutlichen Preissenkungen gegenüber Großkunden aus dem Stand möglich waren. Die Stromerzeugung ist nicht über Nacht billiger geworden. Sie war in abgeschriebenen Kraftwerken \"immer schon\" so billig. Sonst hätte man es auch nicht gemacht. Tatsächlich wäre für die Kunden oft sogar noch mehr drin gewesen, wie mir Kaufleute von Energieversorgern nach Preisverhandlungen, an denen ich seinerzeit für EVU teilnahm, versicherten. Ich habe an verschiedenen Vertragsverhandlungen auch in Vorstandsetagen von Stromversorgern zwischen Verbundunternehmen und Regionalversorgern und Regionalversorgern und Stadtwerken teilgenommen und meine deshalb, die Sache ggf. etwas realistisch beurteilen zu können. Woher andere ihr vorgebliches Wissen schöpfen, vermag ich nicht zu beurteilen.

Das hatte aber den Haushaltskunden nichts gebracht. Die hatten weiter Monopolpreise zu zahlen und wurden wie eh und je abkassiert. Von Stadtwerken verhandelte Preissenkungen des Vorlieferanten wurden oft nicht an Haushaltskunden weitergegeben, sondern als zusätzlicher Gewinn verbucht. Möglicherweise hat man damit manch wirtschaftlich unsinnigen Vertrag mit Industriekunden ausgeglichen.

Nach meinen Erkenntnissen kostete Strom in 2000 auf der 110-kV-Ebene frei Kupferplatte inklusive Netzentgelte vorgelagerter Netze ca. 2 Ct/ kWh.

Wo da zwischenzeitlich Mehrkosten angesichts Kostensenkungsprogramme in Milliardenhöhe einschließlich Personalabbau hergekommen sein sollten, vermag ich nicht nachzuvollziehen.

An der Versorgungsstruktur (Kraftwerkspark und Netze) hat sich zwischenzeitlich nichts grundlegend geändert, außer dass erhebliche Erzeugungskapazitäten vom Markt genommen wurden und das Angebot dadurch verknappt wurde.

Mancherorts produzieren noch Kraftwerke aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Netze sind teilweise noch älter. Die RWE- Strommasten, die im Münsterland 2005 weggeknickt waren, stammten teilweise aus den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts und sind bereits von Stromkunden über die Preise abgezahlt worden, die selbst seit Jahrzenten gewiss keinen Strombedarf mehr haben.

Wenn Sie sich nichts vorgenommen haben:

Alles Gute für 2008.

(Ich heiße nicht Erft, und komme auch nicht daher). ;)
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: marten am 03. Januar 2008, 15:20:32
Ich denke wir bewegen uns bei dieser Diskussion im Kreis.
Für die Leute die glauben, das die Preiserhöhungen der Energieversorger
gerechtfertigt sind, sollen dieses auch weiterhin tun und die Preiserhöhungen ohne Murren zahlen (Wenn sie sich das leisten können)
Diejenigen die meinen der Staat ist der Hauptverursacher für die Preissteigerungen  von Gas und Strom in den letzten Jahren, sind vielleicht beim Bund der Steuerzahler gut aufgehoben.

http://www.steuerzahler.de/webcom/show_softlink.php/_c-33/i.html


Gruss

marten
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: redbluewitch am 03. Januar 2008, 16:16:02
ich erlaube mir, nochmals auf die folgende Studie hinzuweisen, deren Ergebnisse eigentlich eindeutig sein sollten:

Zitat
Die bisher vorliegenden Studien zu Deutschland kommen trotz unterschiedlicher methodischer Ansätze weitgehend zu gleich lautenden Ergebnissen: Marktmacht ist in unterschiedlichen Segmenten der Elektrizitätswirtschaft vorhanden und wird mit dem Ziel der Gewinnsteigerung von den Unternehmen ausgenutzt

http://www.vik.de/fileadmin/vik/Pressemitteilungen/PM070118/VIK_Gutachten.pdf

und, mit Verlaub, aber den Populismus eines rechten Demagogen wie Herr Koch mit der an die (auf Ausnutzung ihrer Marktmacht begründete) Preisgestaltung der Energiemonopolisten gerichteten Kritik zu vergleichen, ist schon ein starkes Stück
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 03. Januar 2008, 16:38:44
mein Vergleich bezog sich nur darauf dass die Kartellrechtsnovelle als Beweis gebracht wurde. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass politische Schnellschüsse aus purem Selbstschutz nicht ungewöhnliches ist - mehr nicht.

Es ging doch eingangs um die Frage das Menschen immer mehr in Bedrängnis geraten. Ich habe meinen Ernergieverbrauch in den letzten Jahren immer reduzieren können und finde 50 Euro monatlich für einen 4-Personen Haushalt nicht viel für das gesamte was mir der Strom bietet (die liefern sogar rund um die Uhr.... - war ein Scherz). Wenn ich sehe, dass meine Autoinspektion inkl. Ölwechsel 850 Euro gekostet hat ohne das etwas weiteres wie Bremsen etc. gemacht wurde, das ist mehr als 1 Jahr meine Stromrechnung ausmacht. Nur beim Auto ist alles gerechtfertigt, beim Strom ist alles zu teuer.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: nomos am 03. Januar 2008, 17:25:54
Zitat
Original von svenbianca
mein Vergleich bezog sich nur darauf dass die Kartellrechtsnovelle als Beweis gebracht wurde. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass politische Schnellschüsse aus purem Selbstschutz nicht ungewöhnliches ist - mehr nicht.

Es ging doch eingangs um die Frage das Menschen immer mehr in Bedrängnis geraten. Ich habe meinen Ernergieverbrauch in den letzten Jahren immer reduzieren können und finde 50 Euro monatlich für einen 4-Personen Haushalt nicht viel für das gesamte was mir der Strom bietet (die liefern sogar rund um die Uhr.... - war ein Scherz). Wenn ich sehe, dass meine Autoinspektion inkl. Ölwechsel 850 Euro gekostet hat ohne das etwas weiteres wie Bremsen etc. gemacht wurde, das ist mehr als 1 Jahr meine Stromrechnung ausmacht. Nur beim Auto ist alles gerechtfertigt, beim Strom ist alles zu teuer.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Januar 2008, 17:48:14
@Svenbianca

Ich mache die Tatsache, dass die aktuellen Strompreiserhöhungen nicht erforderlich sind, an Folgendem fest:

Ein Brandenburger Penisionärshaushalt (Ehepaar), dessen Rente seit 2000 mit den Strompreiserhöhungen der E.ON Edis nicht mithalten konnte, ist zum 01.01.2008 von E.ON edis zu E.ON einfach gewechselt und zahlt fortan bei gleichem Verbrauch weniger als bis zum 31.12.2007. Insgesamt beträgt die Ersparnis gegenüber den ab 01.01.2008 geltenden Strompreisen der E.ON edis sogar ca. 124 €/Jahr.


Der Service wird darunter leiden?
Einen solchen gab es nicht. Jedenfalls nicht für 124 €/ Jahr.
124 € sind für Rentner in den neuen Bundesländern doch eine Menge Geld.

E.ON edis weiß womöglich selbst nichts mit diesem \"Serviceaufgeld\" anzufangen und liefert dieses ggf. als Gewinn bei E.ON Energie in München ab.

Der Zählerableser wird wie sonst auch seine Turnusrunde drehen. Wenn man ihn trifft, wird man ihn grüßen. Abschläge werden bezahlt, die Jahresrechnung wird wie immer kommen, nur eben auf anderem Briefbogen und merklich günstiger. Das Geld wird wie bisher vom Konto abgebucht. Nur eben weniger.

Mehr Service brauchte und bekam man auch bei E.ON edis nie. Mehr als ordnungsgemäße Stromlieferungen rund um die Uhr bis zur Steckdose zu vernünftigen Preisen erwartet doch niemand. Jetzt hat man auch noch eine zweijährige Preisgarantie ohne Aufpreis, die es bei E.ON edis nicht gab. Bei E.ON edis gibt es - für ein und den selben Strom aus der Steckdose, den man nun \"Produkt\" nennt - eine Preisgarantie nur gegen Aufpreis, quasi als \"Feuerversicherung\", die dagegen schützen soll, dass der Versicherer dem Versicherungsnehmer während der Dauer des Versicherungsschutzes das Haus abfackelt oder eben \"Schutzgeld\" gegen weitere Übel (Preiserhöhungen). Ein lukratives Geschäftsmodell, dass auch RWE für sich entdeckt hat.

Wie will nun E.ON den E.ON edis- Kunden und all den anderen Kunden der Regionalversorger erklären, dass zum 01.01.2008 eine Strompreiserhöhung um 10 Prozent und mehr notwendig war ?!!!

Die brauchte doch kein Mensch. Die war so überflüssig wie ein Kropf.

Bei reeller Betrachtung braucht E.ON auch keine weiter steigenden Gewinne mehr, weil man doch schon bisher nicht mehr weiß, wo man das Geld noch sinnvoll investieren sollte und deshalb schon für Milliardenbeträge eigene Aktien zurückkauft.  Seit dem Scheitern der Übernahme in Spanien hat man Milliardenbeträge übrig. Die für den spanischen Kampf verbrannten Beraterkosten in Höhe von 230 Mio. EUR schmerzten auch niemanden. Deswegen musste wohl keine einzige Betriebsweihnachtsfeier ausfallen.

Die Strompreiserhöhungen sind also wohl schon zwanghaft, ohne jede Notwendigkeit. Zu allen kruden Erklärungsversuchen straft man sich mit E.ON einfach wohl selbst Lügen.

Sicher müssen auch bei EnBW nur einige endlich ihren inneren Schweinehund überwinden und davon lassen, weiter an der Preisschraube zu drehen. (Den inneren Schweinheund soll man wohl jetzt bereits einfach  mit der Post fortschicken können, wenn man der Werbung vertrauen kann). Bei RWE und Vattenfall nicht minder.

Es reicht. Das eingenommenene Geld lässt sich in Deutschland gar nicht mehr sinnvoll investieren. Man muss es in Milliardenbeträgen schon außer Landes schaffen.

Verbraucher sollen ab Januar eine Milliarde EUR mehr für Strom und Gas zahlen. (http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E39B946D26D4444A7B33871E98019463B~ATpl~Ecommon~Scontent.html)

Hätte E.ON nicht gerade 4 Mrd. EUR nach Russland verbracht, hätte es dieser Preiserhöhung wohl noch weniger bedurft.

Mit roter Fahne auf Siegeszug in Russland. (http://www.eon.com/de/presse/news-show.do?id=8174)

E.ON stellt Russlands \"Direktor des Jahres\". (http://news.eon-ruhrgas.com/ArtikelDetail.aspx?KategorieID=3&ArtikelID=16501&Kultur=de)

Berauschend. (http://www.eon.com/de/presse/news-show.do?id=8273)

E.ON: In Spanien noch etwas Schickes finden. (http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=65002373)
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Januar 2008, 21:43:54
Bloßes Gerücht: Energiekonzern hat jetzt eigene Konzernhymne, welche die Mitarbeiter gemeinsam absingen (http://www.groenemeyer.de/index.php?id=345), während vor den Firmensitzen am Morgen die Flaggen aufgezogen werden.Verbraucher können zuschauen, um sich daran ggf. zu erfreuen/ zu erwärmen. Ob rot, ob blau: Flaggenparade immer nah bei den Kunden. (http://www.eon-ruhrgas.com/cps/rde/xchg/SID-3F57EEF5-1F115030/er-corporate/hs.xsl/685.htm)
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: DieAdmin am 04. Januar 2008, 15:14:53
Zitat
Original von RR-E-ft
....Verbraucher können zuschauen, um sich daran ggf. zu erfreuen/ zu erwärmen.

Oder die Verbraucher singen ihr eigenes E.ON-Lied

Zitat
Sie tragen eine Fahne
und diese Fahne ist rot,
es ist die EON-Fahne,
die Vater trieb in die Not,
die Fahne ist niemals gefallen,
so oft auch der Ölpreis fiel,
sie weht heute über uns allen,
Ja, das war ihr erklärtes Ziel!!

aus E.ON Thüringen mit falschem Rezept (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=10981#post10981)
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: svenbianca am 04. Januar 2008, 17:58:48
@ RR-E-ft (ich kopiere nun das Kürzel...., dann gibt´s keine Verwechslungen

ich freue mich doch für das Rentner-Ehepaar, das Sie nun 124 Euro sparen, was wollen Sie denn damit vermitteln?

1. Es gibt doch Wettbewerb im deutschen Stommarkt - nein, denn die großen haben ja ein Erzeugungs- und Netzmonopol was sie ja schamlos ausnutzen

2. sollen alle Stromanbieter den gleichen Preis haben oder der örtlichen Versorger immer den günstigsten? Was wäre denn das für ein Wettbewerb, dann würde ja ein VErsorger für ganz Deutschland ausreichen und wir könnten uns den ganzen Zirkus hier sparen....

3. Ob jetzt der Service irgendwo besser oder schlechter ist, soll doch jeder Kunde für sich entscheiden, Service bedeutet ja nicht nur den ableser zu grüßen. Manche VErsorger engaieren sich kulturell vor Ort. manche machen Kochkurse und backen und den ganzen restlichen Mist dazu - nur warum denn nicht, wers braucht kann doch dabei bleiben und wer es nicht will kann doch wechseln.

Allerdings finde ich es schon lustig, wenn man dieses Forum ingesamt liest, dass die meisten ihren Anbieter öfter wechseln als andere die Kleidung. Woran liegst? Nur am Preis (geiz ist geil)? schlechter Service? Ist der Preis am Ende doch nicht alles? Wir erinnern uns ja auch gerne an Zeus, Riva, Aris, best energy und die weiteren lustigen Gesellen, die die Kunden auch lange beschäftigt haben. Wer bereits 3 Insolvenzen mit evtl. auch Verlusten mitgemacht hat, weiß seinen alten Versorger wieder zu schätzen!!
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 04. Januar 2008, 18:19:01
@svenbianca

Meines Erachtens hat E.ON mit dem Angebot von E.ON einfach nachhaltig bewiesen, dass die Strompreiserhöhungen der E.ON Regionalversorger zum 01.01.2008 nicht erforderlich sind. Als Beispiel führte ich E.ON edis an.

E.ON einfach ist eine ebensolche Tochter der Münchner E.ON Energie wie die E.ON Regionalversorger. Denen steht gemeinsam der selbe Strombeschaffungsmarkt zur Verfügung. Wenn E.ON einfach unter diesen Bedingungen die Strompreise zwei Jahre auf dem 2007er- Niveau stabil halten kann, dann müssen dies also ceteris paribus die anderen E.ON Stromtöchter auch können. Sie unterliegen den gleichen Marktgesetzen.

Diesen Schluss hatte ich gezogen. Wer der Meinung ist, dieser Schluss verstoße gegen elementare Denkgesetze, dann mag er dies hinreichend nachvollziehbar darlegen. Was für E.ON gilt, gilt nicht minder für RWE und den Rest der stromernden Truppen.

Die Frage, ob die aktuellen Preiserhöhungen der Konzernunternehmen erforderlich sind, hat schlicht und ergreifend überhaupt nichts damit zu tun, ob man etwa den Lieferanten wechseln kann. Das gilt ebenso bei Preiserhöhungen von Konzernunternehmen gegenüber Stadtwerken, soweit noch Langfristlieferverträge bestehen.

(Die Stromerzeugung hat sich nicht entsprechend verteuert und die Energienachfrage in Deutschland ist sogar signifikant gesunken- kein Grund also für Preiserhöhungen,wohl  lediglich zwanghaftes, übersteigertes Profitstreben zu Lasten der Allgemeinheit, die entsprechenden dramtischen Gewinnsteigerungen erfolgen sogar \"mit Ansage\".)

Die Energiepreise bilden sich demnach weder nach den Erzeugungskosten, noch nach Angebot und Nachfrage. Sie sind mithin \"handgestrickt\" von den marktbeherrschenden Unternehmen. Das gilt für Strom und Gas gleichermaßen. Der Markt funktioniert also nicht.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: userD0010 am 14. Januar 2008, 18:58:03
Eines der großen vier Energieunternehmen war einst zu dem in § 1 genannten Zweck gegründet worden, wobei die damaligen Gründerväter ja auch ihren Gewinnanspruch nicht vernachlässigen wollten.
Allein durch die günstige Stromversorgung in den ersten fünfzig Jahren nach der Gründung und den günstigen Zukäufen und Zusammenschlüssen im Ruhrgebiet konnte dieses Unternehmen so viel Geld einsammeln, dass sich solche Abenteuer wie in England, in Indonesien und den USA in dem eigentlich damals artfremden Wassergeschäft risieren  ließen. Auch wenn diese Ausflüge teuer waren und sich letztlich als Flop erwiesen, muss man doch konstatieren, dass auch dieses Energieunternehmen astronomische Gewinnzuwächse in den letzten Jahren verkünden konnte trotz stagnierenden Verbrauches hier im Lande.
Bei diesem Unternehmen war Frau Holle nicht bechäftigt und der Vorstandsvorsitzende stand nicht mit seiner Schürze bereit, die herabrieselnden Goldtaler einzufangen. Er fing lieber Politiker ein, die es zuließen, dass die Kraken der Lobbyisten sich in allen relevanten Ministerien einnisten und dann dort das Geschehen zum Wohle der Energieunternehmen steuern konnten.
Natürlich wurden dabei die Geldbeutel oder die künftigen Karrieren der Noch-Politiker nicht aus den Augen verloren, sei es durch Beratunsverträge, Aufsichtsratsmandate oder spätere, künftige Beschäftigung nach deren Aussscheiden aus der verantwortungsvollen und aufreibenden Tätigkeit als Abgeordnete, wirtschaftspolitische Sprecher oder sonstige Dampfplauderer.
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: RR-E-ft am 14. Januar 2008, 19:11:34
Zitat
Original von h.terbeck
Eines der großen vier Energieunternehmen war einst zu dem in § 1 genannten Zweck gegründet worden, wobei die damaligen Gründerväter ja auch ihren Gewinnanspruch nicht vernachlässigen wollten.

Ich bin mir nicht sicher, ob dabei von wesentlich von Hugo Stinnes beeinflussten Unternehmen die Rede ist. Dieses wurde gegründet, weit bevor 1935 überhaupt ein Energiewirtschaftsgesetz in Kraft trat. Jenes Unternehmen hatte mit dem \"Elektrofrieden\" mit dem Preußischen Staat den Grundstein für die späteren Gebietsmonopole gelegt. Siehste hier. (http://www.diplom.de/Diplomarbeit-l3284/Liberalisierung_des_europaeischen_Elektrizitaetsmarktes.html)
Titel: Steigende Energiekosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis
Beitrag von: Cremer am 14. Januar 2008, 20:28:52
@h.terbeck,

ist doch wohl nicht die Firma Haniel gemeint. H. Haniel hatte seinerzeit um 1850 die Kohlenzeche \"Zollverein\" in Essen gegründet und Kohle auch zur Stromgewinnung gefördert.   :)