Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepreis-Protest => N => Stadt/Versorger => N-Ergie => Thema gestartet von: elmex am 01. Dezember 2007, 10:12:53

Titel: \"Theoretisch könnten wir die Preise senken\"
Beitrag von: elmex am 01. Dezember 2007, 10:12:53
So sieht die N-Ergie die Debatte um überhöhte Energiepreise.

Nürnberger Nachrichten (http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=736139&kat=5&man=3)

Zitat: \"Theoretisch könnten wir die Preise senken – aber hier kommt es auch auf die Gewinnerwartung unserer Anteilseigner an. 60,2 Prozent an der N-Ergie halten die Städtischen Werke Nürnberg.Und wie gesagt: Auch Kommunen haben Gewinnerwartungen.

Die Gewinnerwwartung wird wohl maßgeblich vom restlichen Anteilseigner, der Thüga AG, (mit)bestimmt..!!!

In meinen Augen ist diese Aussage an Dreistigkeit wohl kaum zu überbieten. Man scheut sich offensichtlich nicht, den Missbrauch der Marktmacht offen zuzugeben.
Titel: \"Theoretisch könnten wir die Preise senken\"
Beitrag von: Wasserwaage am 03. Dezember 2007, 09:00:56
theoretisch könnte man den preis auch senken wenn man gerade mal 1 prozent gewinn machen würde... nämlich gerade um den einen prozent... also eine aussage ohne wert und damit ohne dreistigkeit...

aber die gemüter sind bei den meisten wohl mittlerweile schon stark überhitzt, so dass sie auf alles anspringen...
Titel: \"Theoretisch könnten wir die Preise senken\"
Beitrag von: elmex am 04. Dezember 2007, 18:59:09
Faktisch hat meine Aussage wenig mit einem überhitzten Gemüt zu tun

Denn zum einen hat jeder Versorger nach §§ 1, 2 EnWG die Pflicht zu einer möglichst preisgünstigen Versorgung der Allgemeinheit. Dies bedeutet, dass ein Streben nach Gewinn allenfalls zweitrangig zu sein hat; wohingegen die tägliche Praxis etwas anderes zeigt.

Zum anderen wird hier in sehr offener Weise zu erkennen gegeben, dass in der Preiskonstellation doch so einige Luft vorhanden ist, was sich bisher allenfalls vermuten liess, denn wer kennt schon geschäftinterne Zahlen. Dass wohl mehr als \"ein Prozent\" Gewinn gemacht wird, kann man doch sehr gut an dem jährlich veröffentlichten Geschäftsbericht ablesen.

Man kann sich daher fragen, ob der von den Verbrauchern verlangte Preis wirklich so hoch und mit einem gewissen Spielraum versehen sein müsste oder überhaupt könnte, wenn es denn einen \"harten\" Wettbewerb gäbe, wie uns unermüdlich vorgegaukelt wird. Zumindest sagen die Berichte der Bundesnetzagentur, der Monopolkommision und eine Stellungnahme der Bundesregierung etwas anderes aus...
Titel: \"Theoretisch könnten wir die Preise senken\"
Beitrag von: wulfus am 04. Dezember 2007, 20:14:20
Der zitierte Satz ist wirklich der Hammer! Das ko..t einen doch wieder an.

Dieser Artikel müßte unbedingt den Richtern vorgelegt werden,
die sich mit Klagen zu Unbilligkeiten von Gaspreisen beschäftigen.
Den drucke ich mir aus - auf Hochglanzpapier!

Schöner Gedanke: Energiepreiserhöhungen sind auch billig, wenn/weil
sie Gewinnerwartungen der Versorger befriedigen sollen/müssen.

Oh, Himmel lass Hirn auf die Energiepreis- und nun auch auf die Benzin- und Dieselpreisabzocker herabregnen!!!
Titel: \"Theoretisch könnten wir die Preise senken\"
Beitrag von: Wasserwaage am 05. Dezember 2007, 09:24:26
Das ist das Problem wenn man nur liest was man lesen will... Es steht doch deutlich mehr als nur die möglichst preisgünstige Versorgung dort... Wobei wir dann bei der Zielproblematik des EnWG und damit der Versorger wären...
Titel: \"Theoretisch könnten wir die Preise senken\"
Beitrag von: ESG-Rebell am 05. Dezember 2007, 09:38:36
Zitat
Original von wulfus
Oh, Himmel lass Hirn auf die Energiepreis- und nun auch auf die Benzin- und Dieselpreisabzocker herabregnen!!!
Gott bewahre!

Wir sollten froh sein, dass manche sich auch verplappern oder eigene WP-Gutachten sogar \"nach hinten\" losgehen.

Wäre wirklich schlimm, wenn die Herrschaften nicht nur skrupellos sondern auch noch clever genug wären, dabei keine Fehler zu begehen!

Gruss,
ESG-Rebell.
Titel: \"Theoretisch könnten wir die Preise senken\"
Beitrag von: wulfus am 05. Dezember 2007, 10:26:55
So gesehen hast Du Recht , ESG-Rebell!
Doch haben wir Verbraucher von Verplapperungen oder einseitigen WP-\"Gut\"achten bisher profitiert?
Titel: \"Theoretisch könnten wir die Preise senken\"
Beitrag von: elmex am 05. Dezember 2007, 17:04:26
Zitat
Original von Wasserwaage
Das ist das Problem wenn man nur liest was man lesen will... Es steht doch deutlich mehr als nur die möglichst preisgünstige Versorgung dort... Wobei wir dann bei der Zielproblematik des EnWG und damit der Versorger wären...

Als hätten die Versorger bislang die Vorgaben des EnWG ernstgenommen, egal in welcher Hinsicht.
Schwer vorstellbar, dass die weiteren Tatbestandsmerkmale sicher, effizient, verbraucherfreundlich und umweltverträglich eine Gewinnentwicklung wie heute üblich rechtfertigen, die dem Tatbestandsmerkmal preisgünstig gerecht werden können . Man denke nur mal an die bundesweite Senkung der Netzgebühren und an die neu geplanten billigen Kohlekraftwerke...

Inwieweit so manche Entwicklung fern dieser Grundsätze politisch/gesetzgeberisch motiviert sind, mag dahinstehen. Ein Grund mag auch sein, dass man als Kapitalgesellschaft eben wichtigere Grundsätze zu verfolgen, und der Gesetzgeber das sehr lange tatenlos geduldet hat.