Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: nomos am 27. November 2007, 21:05:45

Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 27. November 2007, 21:05:45
Empfehlung:
Die Biosprit-Falle - Indonesiens Wald in Gefahr
Ein Film von Inge Altemeier
SWR-Fernsehen Sendung am Mittwoch 28.11.2007 (http://www.swr.de/auslandsreporter/index.html)


PS: Hier gibt es auch noch eine LESEEMPFEHLUNG:
DAS GRÜNE GOLD (http://www.fdcl-berlin.de/index.php?id=1235)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 04. Januar 2008, 00:15:52
Die Biosprit-Falle
Indonesiens Wald in Gefahr

Der Energiehunger Europas bedroht Indonesiens Urwald. Mehr als 20 Millionen Hektar sollen laut Masterplan der indonesischen Regierung und internationaler Investoren, darunter auch die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau, in Palmölmonokulturen für Bio-Treibstoff umgewandelt werden.

Sendetermin PHOENIX Do, 10.01.08, 12.30 Uhr (http://www.regenwald.org/termine.php)

Während in Deutschland über erneuerbare Energien diskutiert wird, ist in Indonesien das Anpflanzen von Palmölplantagen bereits in vollem Gange. Der Biospritboom bedroht die Existenz von 45 Millionen Menschen in Indonesien.

Dokumentation von Inge Altemeier (2007)

oder

ARD-DIGITAL EINS EXTRA:
Samstag, 5. Januar 2008 23.20 Uhr
Sonntag, 6. Januar 2008 17.03 Uhr
Aus der Reihe \"Auslandsreporter\"
Die Biosprit-Falle - Indonesiens Wald in Gefahr
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 20. Januar 2008, 12:51:35
Die deutsche Energie- und Umweltpolitik in der \"Bio\"-Falle.
Nicht mehr lange und die Falle schnappt zu.

Agrosprit - Wunschdenken und Wirklichkeit (http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=6&news:oid=n9247&tgtemplate=news_detail.html&template=print_detail.html)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 29. Januar 2008, 19:36:43
EMPFEHLUNG:

[SIZE=32]FRONTAL 21   um   21 UHR[/SIZE] Dienstag, 29. Januar 2008

Laut ADAC müssen die Halter von rund zehn Millionen alten Fahrzeugen auf das teurere Super Plus ausweichen.

Bio-Kraftstoffe verteuern ab dem nächsten Jahr die Benzinpreise an deutschen Tankstellen erheblich. Mit einer Preiserhöhung von mindestens sechs Cent pro Liter rechnet die Mineralölwirtschaft. Grund ist der Plan der Bundesregierung, die Pflichtbeimischung von Bioethanol vom 1. Januar 2009 an von fünf auf zehn Prozent zu erhöhen. Gleichzeitig bezweifeln Wissenschaftler den ökologischen Nutzen von Biosprit.

Die Zweifel am ökologischen Nutzen von Biosprit wachsen. Wegen des größeren Bedarfs an Bioethanol sind Importe aus Asien und Südamerika unausweichlich. In vielen tropischen Exportländern werden nach wie vor neue Anbauflächen durch Abholzung von Regenwald erschlossen.

 Dazu heißt es in einer Studie der EU-Kommission:\"Wenn auch nur ein Prozent des in Europa notwendigen Biosprits aus Plantagen kommt, die Regenwälder verdrängt haben, werden dadurch alle CO2-Einsparungen wieder zunichte gemacht.\"[/list]
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Cremer am 29. Januar 2008, 21:32:48
@nomos,

Soviel Biokraftstoff wie benötigt wird, können in Deutschland nicht produziert werden.

Die Versorger kaufen viel billiger diesen Biokraftstoff im Ausland ein.

Vorwiegend in Südostasien, Malaysia, Indonesien, Borneo.

Zu diesem Zwecks werden dort die Urwälder abgeholzt und Oölpalmen angepflanzt.

Und wenn dann nach 20 Jahren der Boden ausgelaugt ist und keine Ölpalmen mehr wachsen, wächst auch kein Urwald mehr nach.

Und diese Misiere haben wir dem Umweltminister Gabirel zu verdanken.

Er ist wohl eine sehr einfach strukturierte Person und nur auf machtgehabe aus.


Sodann haben wir Autofahr dies zu büßen, wenn Motoren, vor 1999 gebaut, diese hohe Beimengung von 10% nicht verkraften und Super plus sodann getankt werden muss.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 30. Januar 2008, 08:12:43
Zitat
Original von Cremer
Er ist wohl eine sehr einfach strukturierte Person und nur auf machtgehabe aus.
Lieber Herr Cremer, Ihre Postings waren auch schon mal besser strukturiert..... :rolleyes:

Zitat
Original von nomos
Mit einer Preiserhöhung von mindestens sechs Cent pro Liter rechnet die Mineralölwirtschaft.
Falsch zitiert.
Richtig muss es heißen, dass durch die notwendigen Preiserhöhungen aufgrund der Ethanolbeimischung und den Kraftstoffmehrverbrauch aufgrund des dann geringeren Brennwertes des Kraftstoffes geschätzt wird, dass auf die Autofahrer eine Mehrbelastung von umgerechnet etwa 6 ct pro Liter zukommt.

Ich bin auch skeptisch, ob die derzeitigen Pläne sinnvoll sind. Aber immerhin ist das Problem schon bei \"denen da oben\" angekommen.
Zitat aus der EU-Kommision: \"Wir müssen da umsichtig sein. Besser ist es, das vorgegebene Ziel dann zu verfehlen, als es auf Kosten der Umwelt und der sozial Schwachen zu erreichen\".

Die Zielvorgaben an sich sind ja erst mal positiv.
Die Frage ist nur, wie es ausgestaltet wird, und wie Fehlentwicklungen erkannt und verhindert bzw. korrigiert werden können.

Im Gegensatz zu der Behauptung der Anti-Biokraftstoff-Lobby soll ja nicht vorgeschrieben werden, dass der Biosprit aus Nahrungsmitteln hergestellt werden muss (wie es derzeit noch fast ausschließlich geschieht), oder dass dafür Regenwälder abzuholzen sind.
Die Biokraftstoff-Branche ist ja noch in den Anfängen der Entwicklung. VW und Shell und andere arbeiten z.B. an BTL-Kraftstoffen, die aus nicht essbarer Biomasse hergestellt werden. Das könnte eine sinnvolle Sache und ein großer wichtiger Beitrag zur Lösung des Problems werden. Solche Biomasse wäre innerhalb des europäischen Kontinents ausreichend vorhanden und könnte bei richtiger Bewirtschaftung nachhaltig genutzt werden.

Ein wichtiger und wertvoller Beitrag hierzu wäre auch die deutliche Senkung des Verbrauchs der Fahrzeugflotten. Davon will bloß keiner was wissen....

Dass wir auf lange Sicht vom Erdöl als Autotreibstoff weg müssen, ist klar wie Kloßbrühe. Auch weil er irgendwann für Otto Normalverbraucher unbezahlbar werden wird, was auch nicht gerade sozial ist.

Und noch was zu der immer wieder aufgestellten Behauptung, Biomasse wäre im Verkehrsbereich (Bio-Sprit) ineffizient eingesetzt und könnte im KWK-Bereich viel mehr CO2 einsparen:

Das ist Quatsch und eine Milchmädchenrechnung.
Jeder Liter Mineralöl, der durch Biokraftstoffe ersetzt wird, erspart der Umwelt genau dieselbe Menge CO2, völlig unabhängig vom Einsatzzweck.
Ob ich ihn im BHKW oder im PKW verbrenne, ist für die CO2-Bilanz völlig wurscht. Das ist eine ganz einfache chemische Bilanzrechnung.
Ob nun Biokraftstoff oder Mineralöl - beides wird im PKW schließlich mit demselben niedrigen Wirkungsgrad verbrannt.

Er wäre nur dann im BHKW effizienter eingesetzt, wenn gleichzeitig der PKW selbst kein Mineralöl mehr verbrennen würde, sondern auf Elektroantrieb umgestellt würde und dafür der im Bio-BHKW erzeugte Strom verwendet würde.

Genau das sehe ich als die Zukunft des Individualverkehrs.
Her mit den Plug-In-Hybrid-Autos und den Elektroautos!

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 30. Januar 2008, 09:47:57
Zitat
Falsch zitiert.
Richtig muss es heißen, dass durch die notwendigen Preiserhöhungen aufgrund der Ethanolbeimischung und den Kraftstoffmehrverbrauch aufgrund des dann geringeren Brennwertes des Kraftstoffes geschätzt wird, dass auf die Autofahrer eine Mehrbelastung von umgerechnet etwa 6 ct pro Liter zukommt.
Zitat
Im Gegensatz zu der Behauptung der Anti-Biokraftstoff-Lobby soll ja nicht vorgeschrieben werden, dass der Biosprit aus Nahrungsmitteln hergestellt werden muss (wie es derzeit noch fast ausschließlich geschieht), oder dass dafür Regenwälder abzuholzen sind.
Zitat
Ein wichtiger und wertvoller Beitrag hierzu wäre auch die deutliche Senkung des Verbrauchs der Fahrzeugflotten. Davon will bloß keiner was wissen....
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 30. Januar 2008, 10:24:22
Zitat
Original von nomos
Hier wurde nichts zitiert, schon gar nicht falsch.
Doch, ich habs nämlich gesehen und gelesen.
Eine Preisteigerung von 6ct pro Liter wurde eben nicht vorhergesagt.
Man sollte schon genau hinhören und nicht übertreiben, das fördert die eigene Glaubwürdigkeit sonst nicht.

Zitat
Biokraftstoff bedeutet automatisch Mehrverbrauch!
Diese pauschale Aussage ist falsch. Dies gilt z.B. nicht für Pflanzenöl oder BTL-Kraftstoffe.

Zitat
was hier Quatsch und Milchmädchenrechnungen sind, ist nüchtern betrachtet eigentlich leicht erkennbar.
Freut mich, dass das für Sie so offensichtlich ist. Leider wird es trotzdem immer wieder falsch dargestellt.

Zitat
... trotz der in Deutschland besonders ausgeprägten erkenntnisresistenten Ideologie stellen.
Oh Gott!  8o
Die Ideologie.  :(
Fehlt bloß noch die \"verwerfliche political correctness\".  :rolleyes:
(übrigens eine um sich greifende Unsitte, political correctness als böswilliges Laster darzustellen - gerne dann in Verbindung mit der Diffarmierung des Gegenübers als \"Gutmenschen\". Ich wünsche mir mehr political correctness - wer sie vermissen lässt, ist im Allgemeinen ein Arschloch. Das mal nur so off topic, bezieht sich nicht auf den Thread hier)

Welche Ideologie meinen Sie denn? Kommunismus, Kapitalismus?
Vielleicht die Anbetung des billigen Erdöls oder die Verteufelung der Bioenergie? ;)

Gehts denn nicht auch mal ein bisschen sachlicher und weniger geifernd?
Diese ständigen unterschwelligen Diffarmierungen Andersdenkender sind bösartig und nicht zielführend, sie Schaden Ihrer Glaubwürdigkeit und somit Ihrem Anliegen.

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 30. Januar 2008, 10:45:43
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von nomos
Hier wurde nichts zitiert, schon gar nicht falsch.
Doch, ich habs nämlich gesehen und gelesen.
Eine Preisteigerung von 6ct pro Liter wurde eben nicht vorhergesagt.
Man sollte schon genau hinhören und nicht übertreiben, das fördert die eigene Glaubwürdigkeit sonst nicht.

Zitat
Biokraftstoff bedeutet automatisch Mehrverbrauch!
Diese pauschale Aussage ist falsch. Dies gilt z.B. nicht für Pflanzenöl oder BTL-Kraftstoffe.

Zitat
was hier Quatsch und Milchmädchenrechnungen sind, ist nüchtern betrachtet eigentlich leicht erkennbar.
Freut mich, dass das für Sie so offensichtlich ist. Leider wird es trotzdem immer wieder falsch dargestellt.

Zitat
... trotz der in Deutschland besonders ausgeprägten erkenntnisresistenten Ideologie stellen.
Oh Gott!  8o
Die Ideologie.  :(
Fehlt bloß noch die \"verwerfliche political correctness\".  :rolleyes:
(übrigens eine um sich greifende Unsitte, political correctness als böswilliges Laster darzustellen - gerne dann in Verbindung mit der Diffarmierung des Gegenübers als \"Gutmenschen\". Ich wünsche mir mehr political correctness - wer sie vermissen lässt, ist im Allgemeinen ein Arschloch. Das mal nur so off topic, bezieht sich nicht auf den Thread hier)

Welche Ideologie meinen Sie denn? Kommunismus, Kapitalismus?
Vielleicht die Anbetung des billigen Erdöls oder die Verteufelung der Bioenergie? ;)

Gehts denn nicht auch mal ein bisschen sachlicher und weniger geifernd?
Diese ständigen unterschwelligen Diffarmierungen Andersdenkender sind bösartig und nicht zielführend, sie Schaden Ihrer Glaubwürdigkeit und somit Ihrem Anliegen.

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 30. Januar 2008, 10:56:57
Zitat
Original von nomos
Zum \"Hinhören\" muss die Sendung erst mal stattgefunden haben.
Äh - war das vielleicht gestern Abend?
Gestern Abend = Vergangenheit  :D

Da war es wortwörtlich so , wie ich es gesagt habe.

Auch bei FRONTAL21 nachzulesen:
Zitat
Je mehr Biokraftstoffe beigemischt werden, desto teurer werde das Benzin, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes, Klaus Picard, gegenüber dem ZDF-Magazin Frontal21. Hinzu komme ein deutlich höherer Spritverbrauch. \"Wenn ich beides zusammenzähle und den Mehrverbrauch auf den Liter umrechne, ergeben sich Mehrkosten in Höhe von sechs Cent\", so Picard.
Dass die Journalisten von Frontal21 nicht fähig sind, ihre Zusammenfassung am Anfang sachlich richtig zu schreiben, und falsch zitieren, dafür kann ich nix.

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 30. Januar 2008, 11:14:44
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von nomos
Zum \"Hinhören\" muss die Sendung erst mal stattgefunden haben.
Äh - war das vielleicht gestern Abend?
Gestern Abend = Vergangenheit  :D

Da war es wortwörtlich so , wie ich es gesagt habe.

Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 30. Januar 2008, 11:19:36
@nomos:
Ich habe ja nicht gesagt, dass Sie falsch zitiert haben.
Frontal 21 hat falsch zitiert.

Sie hingegen haben die Richtigstellung angegriffen - zu unrecht.
Geben Sie es doch einfach mal zu, statt sich in Rückzugsgefechten zu verstricken (und eigene Aussagen nachträglich abzumildern, nur um nicht anerkennen zu müssen, dass sie falsch sind (Biokraftstoff = automatisch Mehrverbrauch)).

Da fällt Ihnen kein Zacken aus der Krone. ;)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 30. Januar 2008, 11:54:43
Zitat
Original von superhaase
@nomos:
Ich habe ja nicht gesagt, dass Sie falsch zitiert haben.
Frontal 21 hat falsch zitiert.

Sie hingegen haben die Richtigstellung angegriffen - zu unrecht.
Geben Sie es doch einfach mal zu, statt sich in Rückzugsgefechten zu verstricken (und eigene Aussagen nachträglich abzumildern, nur um nicht anerkennen zu müssen, dass sie falsch sind (Biokraftstoff = automatisch Mehrverbrauch)).

Da fällt Ihnen kein Zacken aus der Krone. ;)
PS: greenpeace (http://www.greenpeace.de/themen/klima/nachrichten/artikel/deutsche_politik_zur_nutzung_von_biomasse_muss_ueberdacht_werden/)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 30. Januar 2008, 12:01:29
Zitat
Original von nomos
Ende der Debatte!
Gott sei Dank!  :D
Das Niveau war schon am Ende....
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 08. Februar 2008, 09:45:54
Erkenntnis aus drei Studien:
Biosprit beschleunigt Erderwärmung (http://www.oe24.at/zeitung/wissen/article228032.ece)

Abgebrannt und abgeholzt (http://www.raabe.de/du/html/umweltmanagement/ukaktuell/akt-txt.htm)

Trotz eindeutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse korrigiert  die Bundesregierung diesen Irrsinn der Beimischungspolitik nicht. Der Verbraucher zahlt diesen Unfug auch noch mehrfach. Teuerer Sprit, teuere Lebensmittel, geschädigte Umwelt, vernichteter Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen, kaputte Motoren usw.. Die Volkswirtschaft erleidet erhebliche Nachteile, Kaufkraft wird enorm abgeschöpft und dabei auch noch das Gegenteil vom erklärten Ziel gefördert: Die Klimaerwärmung. Man will die Beimischungsquote in den kommenden Jahren auch noch erhöhen.

Die deutsche Umwelt- und Energiepolitik findet sich im Abseits von Vernunft und gehört grundlegend erneuert. Die aktuelle Politik produziert viel zuviel schädlichen Müll und gehört entsorgt.

Teuere Energie und eine kaputte Umwelt kann nicht das Ziel sein.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 08. Februar 2008, 09:58:51
War die Debatte nicht zu Ende?
Nun gut:

Die von Ihnen verlinkten Studien belegen nicht, dass die Politik der Deutschen Bundesregierung oder der EU Lebensmittel verteuert, die Umwelt schädigt, Lebensraum für Mensch und Tier vernichtet, Motoren zerstört, die Volkswirtschaft Nachteile erleidet, Kaufkraft abschöpft und das Klimaziel verfehlt.

Woher kommt diese Schlussfolgerung? Aus den Studien sicher nicht.
Außerdem sind deren Erkenntnisse nun nicht mehr neu, ist alles schon seit einiger Zeit bekannt... auch die Politik reagiert schon darauf und hat die Fehlentwicklungen wahrgenommen...

Es ist also kein Weltuntergang wegen der \"Beimischungspolitik\" zu befürchten. Die Energie wird auch ohne diese immer teurer werden - wahrscheinlich sogar noch schneller und noch teurer.
Immer schön sachlich bleiben! ;)

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 08. Februar 2008, 10:09:46
Zitat
Original von superhaase
War die Debatte nicht zu Ende?

Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 08. Februar 2008, 10:39:24
Die Debatte ist doch durch Sie wiederbelebt worden. Das Niveau leider nicht.  :D
Wollen Sie mir hier den Mund verbieten? Sind Sie etwa das Forum?
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Fidel am 08. Februar 2008, 17:29:12
Moin:

Es wäre begrüßenswert, wenn solche Streitigkeiten nicht hier öffentlich ausgetragen werden. Ich wundere mich, dass der Moderator diesem blödsinnigen Treiben ungerührt zusieht.

Wenn die Herrschaften sich unbedingt anmisten müssen, dann dürfen sie dies gerne per PN tun.

Gruß
Fidel
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 21. Februar 2008, 10:25:27
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung hat die Erhöhung des Biosprit-Anteils kategorisch abgelehnt.

Ein höherer Anteil sei klima- und energiepolitscher Unsinn. Der Einsatz von Biomasse bringe bei Strom  und Wärme einen drei Mal höheren Effekt.
Zudem seien aufwändigere Motoren notwendig.

Der ADAC befürchtet, dass 1,5 Millionen Autobesitzer Super-Plus tanken müssen um Motorschäden zu verhindern.

Es ist die Frage, ob der Umweltminister die Kraft und Einsicht aufbringt, sich aus der Biospritfalle wieder zu befreien.

Die Bezeichnung \"BIO\" ist Rosstäuscherei und wenn der Köder mehr kostet als der Fisch wert ist, sollte man mit dem Angeln aufhören.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 21. Februar 2008, 10:45:08
Zitat
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung hat die Erhöhung des Biosprit-Anteils kategorisch abgelehnt.

Ein höherer Anteil sei klima- und energiepolitscher Unsinn. Der Einsatz von Biomasse bringe bei Strom  und Wärme einen drei Mal höheren Effekt.
Soso ... einen drei mal höheren Effekt ....  :rolleyes:
Diesen Humbug verbreiten diese Experten immer noch?

Ich will hier nicht die Pläne der Bundesregierung zur Biosprit-Beimischung konkret verteidigen ... da gibt es durchaus berechtigte Zweifel an der Gesamtkonzeption .....

Aber wenn ein \"Sachverständigenrat\" so wenig Ahnung von Naturwissenschaft, Physik und Chemie zeigt, dann ist das schon erschreckend.

Jeder Liter Erdölerzeugnis, der durch ein Biomasseerzeugnis ersetzt wird, führt zu genau derselben klimatischen oder \"energiepolitischen\" Einsparung. Völlig unabhängig davon, wo er verbrannt wird.

Die Wirkungsgrade sind bei den jeweiligen Anwendungen zwar verschieden, aber sie ändern sich jeweils durch den Biomasseeinsatz nicht.

Beispiel Pflanzenöl:
Mit 1,1 Litern Rapsöl kann man 1 Liter Heizöl in einer KWK-Anlage und auch 1 Liter Diesel im PKW ersetzen. Kein Unterschied von der Menge her.

Also: 1 Liter Erdöl durch Biomasse ersetzt bedeutet immer die gleiche Menge von etwa 3 kg an CO2 eingespart.
Außerdem wird immer genau die gleiche Menge Erdöl weniger importiert - nämlich 1 Liter.

Ist das so schwer zu verstehen?

\"Sachverständige\" ...... pffff ....  X(

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Netznutzer am 04. März 2008, 15:18:13
Wer\'s genau wissen möchte:

http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/palmoel_studie_wi.pdf

Gruß

NN
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 04. März 2008, 16:51:44
@Netznutzer:

Danke für den Link !  :]
Sehr interessant.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 15. März 2008, 10:59:39
\"Wohlstand für Alle\" oder heute besser \"Tortillas für alle\" (http://www.sauberes-deggendorf.de/pa_2007-08-04_sz_tortillas-fuer-alle.jpg)

Wissenschaftler zu Biosprit (http://www.sauberes-deggendorf.de/pa_2008-01-15_sz_biosprit-plaene-eu-kritisiert.jpg)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 16. März 2008, 14:47:24
Die \"Wissenschaftler zu Biosprit\" machen denselben Denkfehler, den ich oben schon kritisiert habe.

Der 27seitige Bericht würde mich im Wortlaut schon sehr interessieren.

Wenn aber die Herren Wissenschaftler schon solche Denkfehler kundtun (\"Biomasse ist in Kraftwerken sinnvoller eingesetzt als im Verkehr\"), dann habe ich wenig Hoffnung, dass der Bericht wirklich wissenschaftlich und belastbar ist. :(

Die von Netznutzer verlinkte Studie ist auf jeden Fall viel ausführlicher und unvoreingenommener, scheint mir.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 17. März 2008, 12:06:59
Zitat
Original von superhaase
Die \"Wissenschaftler zu Biosprit\" machen denselben Denkfehler, den ich oben schon kritisiert habe.

Der 27seitige Bericht würde mich im Wortlaut schon sehr interessieren.

Wenn aber die Herren Wissenschaftler schon solche Denkfehler kundtun (\"Biomasse ist in Kraftwerken sinnvoller eingesetzt als im Verkehr\"), dann habe ich wenig Hoffnung, dass der Bericht wirklich wissenschaftlich und belastbar ist. :(

Die von Netznutzer verlinkte Studie ist auf jeden Fall viel ausführlicher und unvoreingenommener, scheint mir.
...Hier ein paar Auszüge aus der bevorzugten Studie:
Zitat
Zwar zeigen sich deutlich unterschiedliche Werte für die Treibhausgasbilanzen bei verschiedenen Bodenkohlenstoffgehalten und Lachgasemissionen bei einem Palmölanbau auf ehemaligen Naturwaldstandorten mit Moorböden, andererseits fallen sie grundsätzlich deutlich zu Ungunsten einer energetischen Nutzung von Palmöl aus. Um die quantitativen Ergebnisse zukünftig genauer beziffern zu können, besteht ein gewisser Forschungsbedarf zur Ermittelung von Bodenkohlenstoffgehalten und Lachgasemissionen in Abhängigkeit der jeweils relevanten Einflussgrößen, die grundsätzlich negativen Bilanzergebnisse selbst sind davon aber nicht betroffen.

Der bei den meisten Bioenergieträgern vorhandene Zusammenhang „positive Energiebilanz bedeutet auch positive Treibhausgasbilanz“ findet sich nicht bei der energetischen Nutzung von Palmöl: hier kann aus einer positiven Energiebilanz nicht grundsätzlich daraus geschlossen werden, dass auch Treibhausgase eingespart werden. Dies ist jeweils im Einzelfall zu prüfen.

Neben dem Einsparen von fossiler Energie und Treibhausgasen gibt es eine Reihe weiterer Umweltaspekte, die im Zusammenhang mit einer energetischen Nutzung von Palmöl stehen: Beim Naturschutz, insbesondere der Artenvielfalt, zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. Unstrittig ist, dass bei großflächigem Roden von Naturwäldern irreversibel die dort vorhandene Artenvielfalt verloren geht. Insofern sind alle Bemühungen zu unterstützen, die Naturwälder langfristig zu erhalten, zumal es auch andere Optionen gibt, fossile Energieträger und Treibhausgase einzusparen – auch über eine zukünftig verstärkte Produktion von Palmöl.

Da eine Neuanlage durch Roden von Naturwäldern irreversibel die dortige Artenvielfaltvernichtet und es andere Optionen gibt, fossile Energie und Treibhausgasemissioneneinzusparen, kann entsprechend produziertes Palmöl nicht als nachhaltig bezeichnet werden – zumal beim Roden von Naturwäldern auf moorigen Standortensogar mehr Treibhausgase freigesetzt als eingespart werden. Auch die Umwidmung von Plantagen zeigt keinen grundsätzlichen Vorteil und birgt außerdem das Risiko von unerwünschten Verlagerungseffekten.

Aus unserer Sicht besteht hier dringender Handlungsbedarf. Alle genannten ökologischen Optimierungspotenziale sollten realisiert werden, um so deutlich geringere Umweltbelastungen bzw. höhere Einsparungen an fossiler Energie bzw. an Treibhausgasen zu erzielen. Insbesondere sollte Palmöl nur dann als „nachhaltig“ zertifiziert werden, wenn gewährleistet ist, dass diese ökologischen Optimierungspotenziale realisiert werden.
[/list]
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 17. März 2008, 12:22:39
@nomos:

Ich hab die Studie nicht komplett durchgelesen, muss ich zugeben, aber bei Gelegenheit werde ich das noch tun.

Jedenfalls, und soweit ichs gelesen hab und mich erinnern kann, ist der von mir angeprangerte Denkfehler in dieser Studie nicht enthalten.

Falls ich ihn übersehen haben sollte, wäre ich für einen Hinweis dankbar!

Im Gegenteil lese ich konform zu meiner Aussage heraus:
Zitat
Fazit: Da keine grundsätzlichen Systemvorteile bei der stationären oder mobilen Nutzung von Palmöl vorhanden sind und auch keine, wenn Palmöl in einem Kraftwerk oder einem Heizkraftwerk genutzt wird, ist jeweils der Einzelfall zu betrachten bzw. die Höhe der Einsparung an fossiler Energie und an Treibhausgasen zu bestimmen. Ziel sollte jedoch sein, möglichst viel Kohle bzw. möglichst wenig Erdgas durch die gewählte Nutzung zu ersetzen.
Und das sogar beim Palmöl, das im Vergleich zu Rapsöl für den mobilen Einsatz viel weniger geeignet ist (Schmelzpunkt etc.).

Ich finde diese Studie sehr sachlich, umfassend und unvoreingenommen.
Die darin dargelegten Argumente und Tatsachen kann ich sehr gut nachvollziehen.

Es lohnt sich wirklich, sie zu lesen und auch gedanklich nachzuvollziehen.

Ich bin kein Verfechter von Urwaldrodung und Torfbodenvernichtung zum Palmölanbau oder dergleichen.
Sie missverstehen mich da, lieber nomos.

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 17. März 2008, 13:16:05
Zitat
Original von superhaase
@nomos:

Ich hab die Studie nicht komplett durchgelesen, .....
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 17. März 2008, 13:35:43
Zitat
Original von nomos
Den Herstellungs- und der Anpassungsaufwand, bis das Palmöl im KFZ-Motor als beigemischter gleichwertiger Ersatz zum Einsatz kommen kann, sollte man dabei nicht unterschlagen.  Eine wesentliche Abweichung von den Erkenntnissen  der EU-Wissenschaftler kann ich nicht erkennen.[/list]
Das ist eben der Unterschied:
Hier wird vorwiegend Palmöl betrachtet, dort betrifft die Aussage Biokraftstoffe allgemein.
Dass  Palmöl als Kraftstoff im Verkehr vorteilhaft ist, hat bisher niemand behauptet. Es wird bisher auch nicht dazu benutzt.
Der Denkfehler der \"EU-Wissenschaftler\" bleibt bestehen und wird in dieser Studie als Denkfehler entlarvt (siehe mein Zitat oben).

Zitat
Original von nomos
Gerade was den Biodiesel angeht ist die Studie bemerkenswert ausführlich. Die damit verbundenen Probleme werden so hinreichend aufgezeigt, dass bei objektiver Betrachtung ein Nachdenken und eine Korrektur der Beimischungsziele eigentlich nicht ausbleiben kann.
Da haben Sie wohl nicht richtig bzw. nicht alles gelesen.
Sie interpretieren da etwas hinein, was in dieser Studie nun wirklich nicht drinsteht.
Biodiesel oder allgemein Biokraftstoffe (im Sinne der Beimischungsziele der EU oder der Bundesregierung) werden in dieser Studie nicht grundsätzlich negativ beurteilt.
Selbst für Palmöl würde der mobile Einsatz als Kraftstoff im Verkehr bzgl. CO2 etc. grundsätzlich als positiv beurteilt, sofern das Palmöl nachhaltig erzeugt werden würde. Empfohlen wird es natürlich schon aufgrund der technischen Schwierigkeiten nicht. Mangelnde Nachhaltigkeit in der derzeitigen Erzeugung ist auch unbestritten.

Also schön bei den Tatsachen bleiben und keine Dinge durcheinanderwerfen!
Biokraftstoffe ist nicht gleich Palmöl.

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 17. März 2008, 13:54:06
Zitat
Original von superhaase

Da haben Sie wohl nicht richtig bzw. nicht alles gelesen.
Sie interpretieren da etwas hinein, was in dieser Studie nun wirklich nicht drinsteht.
Zitat
Auch nach der Umrüstung ist zu beachten, dass es bedingt durch die höhere Siedetemperatur von Pflanzenöl und die schlechtere Einspritzung in kaltem Zustand zu einer Motorölverdünnung kommen kann. Durch die im Vergleich zu Diesel unterschiedlichen chemischen Eigenschaften des Pflanzenöls können sich außerdem Ablagerungen aus dem Tank lösen. Kürzere Intervalle zum Wechsel des Kraftstofffilters sind anzuraten.
Empfehlenswert ist auch der Einsatz eines neuen Kraftstofffilters vor der erstmaligen Verwendung von Pflanzenöl.
Vor allem im mittel- und nordeuropäischen Winter empfiehlt sich zur Verdünnung des Pflanzenöls die Zumischung von Diesel oder RME. Bei Temperaturen unter -5 °C sollte bei längeren Standzeiten ca. 5 % Diesel oder RME beigemischt werden, um das Startverhalten und den Stockpunkt positiv zu beeinflussen.
[/list] .. usw. usf. ...
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 17. März 2008, 14:02:35
Auch dieser Auszug untermauert Ihre Aussage nicht.
Die Notwendigkeit zur Umrüstung von Kfz-Motoren oder BHKWs zur direkten Pflanzenölnutzung ist bekannt. Technisch gibt es dafür Lösungen, die auch genannt sind.

Ferner kann ich auch in diesem Zitat nicht die Aussage erkennen \"Eine Beimengung von Biokraftstoffen oder die Nutzung von Biokraftstoffen ist nicht sinnvoll und sollte unterlassen oder reduziert werden\".
Das sagt die Studie an keiner Stelle.
Oder können Sie eine solche zitieren (mit Seitenangabe)?
Wohl nicht.

Unfruchtbar ist die Diskussion natürlich dann, wenn man wie Sie oberflächlich argumentiert und Dinge aus dem Zusammenhang reißt und nach Gutdünken vermengt.

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 17. März 2008, 14:21:34
Zitat
Original von superhaase
\"Eine Beimengung von Biokraftstoffen oder die Nutzung von Biokraftstoffen ist nicht sinnvoll und sollte unterlassen oder reduziert werden\".
Das sagt die Studie an keiner Stelle.
Oder können Sie eine solche zitieren (mit Seitenangabe)?
Wohl nicht.

Unfruchtbar ist die Diskussion natürlich dann, wenn man wie Sie oberflächlich argumentiert und Dinge aus dem Zusammenhang reißt und nach Gutdünken vermengt.
Zitat
Voraussetzung dafür ist aus Qualitätsgründen der Einsatz von Palmölraffinat und, dass die Anteile so zu bemessen sind, dass es auch langfristig zu keinen signifikanten Motorschäden und – ausfällen in Folge der Kraftstoff-Mischung kommt. Bisherige Untersuchungen zu Kraftstoff- Mischungen von Pflanzenölen (besonders Rapsöl) und Diesel lassen erwarten, dass der Anteil deutlich unter 20 % liegen sollte (FNR 2006; Krammer o.A.).Als mittelbar geeigneter Anhaltspunkt kann eine Regelung der philippinischen Regierung herangezogen werden, nach der eine Beimischung von Überschüssen aus der Kokosölproduktion zu Diesel in Höhe von bis zu 5 % erlaubt ist (BT-DRS 2002, 33).
[/list]PS: Auch die Seitenzahl in der Studie liefere ich noch gerne: Seite 27
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 17. März 2008, 14:29:42
@nomos:

Sie schießen schon wieder völlig daneben - merken Sie das nicht?

Auch dieses Zitat ist keine Empfehlung gegen Biokraftstoffe oder Palmöl.

Es wird immer schlimmer statt besser mit Ihrer Argumentation.
Lassen Sie es lieber..... Sie verschwenden Ihre Zeit! :D

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Cremer am 17. März 2008, 21:09:35
Was ein Glück, dass zunächst die unsinnige Gesetzesvorlage mit der Erhöhung der Beimengung (auf E 10) vom Tisch ist.

Vielleicht hat unser Gabriel endlich eine Erleuchtung gehabt :D

Es ist zunächst nur Geldmacherei der Auto- und Kraftstoffindustrie. Es gibt nämlich genügend alte Fahrezuge die den höheren Teil nicht vertragen.

Viel wichtiger erscheint mir die Tatsache, dass damit beigetragen wird, dass damit die Abholzung des Urwaldes weniger schnell voranschreitet.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Wusel am 18. März 2008, 14:50:05
Zitat
Original von Cremer
Es ist zunächst nur Geldmacherei der Auto- und Kraftstoffindustrie. Es gibt nämlich genügend alte Fahrezuge die den höheren Teil nicht vertragen.
 

Nee so viele sind das gar nicht.
Bei VW z.B. vertragen nur die FSI-Motoren der ersten Generation E10 nicht. Alle anderen schon. Dies schreibt VW.
Auch Opel hat mittlerweile alle alten und neuen Benziner für E10 freigegeben, mit nur einer einzigen Ausnahme: dem 2.2Liter-Direkteinspritzer.

Bei anderen Herstellern ist es meist ähnlich.

Also viel Wind um (fast) nichts.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Cremer am 18. März 2008, 15:29:23
@Wusel,

ich glaube schon, dass es sehr viele Fahrzeuge sind, die den E 10 nicht vertragen werden.

Zwar hat der ADAC in seiner neuesten Zeitschrift aufgelistet, wer solche Kraftstoffe verträgt und wer nicht.

Viele Autohersteller sagen zwar, die Motoren vertragen den Kraftstoff, aber genauer es ist m.E. eine Pauschalaussage.

Natürlich verträgt der eigentliche Motor den Kraftstoff ohne Probleme.

Aber es geht hier mehr um die zubehörteile wie Kraftstoffleitungen, Kraftstoffpumpen und Einspritzanlagen sowie alle Kunststoffe die mit dem aggressiven E 10 in Berührungen kommen.

Da liegt der Unterschied!!

Viele Hersteller haben sich zu diesem Problem noch nicht einmal Stellung genommen, wie z.B. der italienische Motoradhersteller Ducati.

Deshalb ist die ganze Sache erst mal zurückgestellt.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: redbluewitch am 25. März 2008, 10:06:24
zum Thema \"Biofuels\" siehe die Publikationen des
International Food Policy Research Institute

Biofuels (http://ifpri.catalog.cgiar.org/dbtw-wpd/exec/dbtwpub.dll?XC=/dbtw-wpd/exec/dbtwpub.dll&BU=http%3A//ifpri.catalog.cgiar.org/pubsearch.htm&TN=IFPRIPubs&QY=find%20LOC%20Descriptors@PubsID+ct+biofuels+or+LOC%20Descriptors@PubsID+ct+bioenergy&RF=Web+Cite+Checkbox&DF=more+info....&MR=20&DL=0&RL=0&NP=2&AC=QBE_QUERY)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Sukram am 03. April 2008, 17:45:19
Zitat
Original von Cremer

Natürlich verträgt der eigentliche Motor den Kraftstoff ohne Probleme.

Aber es geht hier mehr um die zubehörteile wie Kraftstoffleitungen, Kraftstoffpumpen und Einspritzanlagen sowie alle Kunststoffe die mit dem aggressiven E 10 in Berührungen kommen.

Da liegt der Unterschied!!

Viele Hersteller haben sich zu diesem Problem noch nicht einmal Stellung genommen, wie z.B. der italienische Motoradhersteller Ducati.

Deshalb ist die ganze Sache erst mal zurückgestellt.


Wer braucht Motorräder? DIE \"Mit\"Bürger sollen ruhig Super Plus tanken. Und gefälligst außerdem eine Zusatzversicherung abschließen müssen für die Folgen ihres Schwachsinns.

& es wäre dem Halter ja wohl zuzumuten, seine Kraftstoffversorgung ethanoltauglich umzurüsten. SO aufwändig ist das nicht. Außerdem deutet dem ersten Anschein nach nichts darauf hin, dass bei den Massenherstellern die Kraftstoffversorgung an sich oder wie behauptet das Alter das Problem darstellt:

Spiegel-Liste freigegebener Modelle (http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,545082,00.html)

Nochmals: Damals beim Verbot verbleiten Sprits hat man auch keine Rücksicht genommen.



Die Demontage fängt an:

Spiegel: Gabriels Luftnummern (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,545126,00.html)

Eine Pleite zuviel: WEG MIT DEM KERL.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Sukram am 03. April 2008, 18:16:20
\"Neste baut weltgrößte Biodieselanlage\"

eid Die finnische Neste Oil will für 550 Millionen Euro in Singapur eine Biodiesel-Anlage errichten, die mit einer Jahreskapazität von 800.000 Tonnen die größte in der Welt sein dürfte. ...

 
Ja klar- ein Lügensiegel wie das FSO vom Holz u. ä. beruhigt dann ggf. das Gewissen.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 03. April 2008, 18:37:00
Zitat
Original von Sukram
Ja klar- ein Lügensiegel wie das FSO vom Holz u. ä. beruhigt dann ggf. das Gewissen.
Soso, das wissen Sie also schon im Voraus, dass das alles gelogen sein wird....
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: ESG-Rebell am 03. April 2008, 21:09:21
Zitat
Original von Sukram
Nochmals: Damals beim Verbot verbleiten Sprits hat man auch keine Rücksicht genommen.
Dies war damals auch nicht notwendig.
Als der Bleizusatz im Sprit verboten wurde, benötigten die meisten zugelassenen Fahrzeuge diesen schon lange nicht mehr - die Motoren waren auch schon ohne den Bleizusatz hinreichend klopffest.
Für die Motoren, die dennoch zum Klopfen neigen, gibt es Benzinzusätze im Handel. Den benötigen heute wohl nur noch Oldtimer.

Beim Bio-Sprit geht es jedoch nicht um ein - mehr oder weniger wahrnehmbares - Klopfen des Motors sondern um einen schleichenden kapitalen Schaden am Fahrzeug. Darin liegt die Brisanz.

Für die ab April 2008 geplante Zwangsbeimischung von Bio-Sprit hätte schon fünf bis zehn Jahre vorher ein Verbot des Verkaufs von Fahrzeugen verhängt werden müssen, die keinen Bio-Sprit vertragen. Ohne Zwang geht da mit der Deutschen Wirtschaft garnix.

Ob und was im Vorfeld gelaufen ist, weiss ich nicht.
Kann aber bestenfalls eine vollmundige Selbstverpflichtung des VDA gewesen sein - wie üblich.
Vermutlich hat sich auch Minister Gabriel diesbezüglich mal wieder voll verarschen lassen - wie üblich.

Gruss,
ESG-Rebell.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 03. April 2008, 21:15:10
Bei der Sache mit dem Blei geht es hinsichtlich Unverträglichkeit aber nicht um die Klopffestigkeit.
Bleifreies Benzin hat die gleiche Klopffestigkeit wie das vorherige verbleite Benzin, nur wird diese nicht mit Zugabe von Bleiverbindungen, sondern durch höherwertige Raffination des Benzins erreicht. (Oktanzahl)

Alte Autos haben das Blei allerdings wegen der Ventilsitze benötigt, auf denen sich eine dünne Bleischicht ablagerte und diese somit vor zu schnellem Verschleiß schützte.
Motoren mit entsprechend gehärteten Ventilsitzen benötigen diese Bleiablagerungen nicht.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: redbluewitch am 04. April 2008, 08:48:41
Zitat
Lizenz zum Gelddrucken für Großunternehmen: Heftige Kritik nach faktischem Aus für Biokraftstoffverordnung

http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=17630
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: AKW NEE am 04. April 2008, 08:53:14
PM Nr.16 vom 03.04.2008

Biosprit-Quote ist ökologischer Selbstbetrug
GRÜNE fordern wirksame Maßnahmen zum Spritsparen

Die Landesvorsitzende der Grünen, Dorothea Steiner, hält die Beimischung von
Biokraftstoffen für den Klimaschutz für wirkungslosen Selbstbetrug. \"Wir
brauchen kein fragwürdiges ökologisches Feigenblatt für Spritfresser, sondern
wirksame Maßnahmen zum Spritsparen\", sagte Steiner.

Umweltminister Gabriel sei mit seinen unsinnigen Plänen für eine Beimischung
von Biokraftstoff in die klimapolitische Sackgasse gefahren. Um genügend
Ethanol für Biosprit zu liefern, reiche der deutsche Pflanzenanbau schon lange

nicht aus, 20 bis 30 Prozent des Ethanols müssten bereits importiert werden.
\"Es ist hochkarätiger Unsinn, Regenwald in Brasilien oder Indonesien für Soja
oder Palmöl zu roden, damit wir in Deutschland weniger Mineralöl im Verkehr
verbrauchen\", kritisiert Steiner.

Von der Landesregierung fordert sie, wirklichen Klimaschutz im Verkehr zu
organisieren. \"Wer Klimaschutz im Verkehr will, muss sich für leichtere Autos
einsetzen, für Tempolimit und für den Ausbau von Bus und Bahn. Dies könnte mehr
bewirken als Biokraftstoffbeimischung. Dafür müsste sich ein Ministerpräsident
Wulff stark machen und nicht für weitere Flächen für Anbau von Spritpflanzen\",
fordert Steiner.

 

© BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 29. April 2008, 11:25:22
Eine weitere Alternative mit weniger Nebenwirkungen:

» Strom statt Biosprit « (http://www.ftd.de/politik/international/:Strom%20Biosprit/349191.html)
Zitat
Energiebilanz

Würden alle deutschen Autos mit Strom statt Benzin oder Diesel fahren, würden zwar zehn Prozent mehr Strom gebraucht, aber weniger Öl. Insgesamt würden die CO2-Emissionen so um 30 Millionen Tonnen sinken.
[/list]PS:
Oft kann man auch auf das Auto verzichten,
wenn der öffentliche Nahverkehr funktioniert (auch mit Strom - Beispiel KA BW) (http://www.karlsruhe.de/kultur/stadtgeschichte/stadtarchiv/publikationen1/veroeff-1reihe/strom)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 15. Mai 2008, 22:52:52
\"BIO\"-Sprit = mehr Teibhausgas (http://umwelt.scienceticker.info/2008/02/07/mehr-treibhausgase-durch-biokraftstoff-boom/)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 16. Mai 2008, 07:44:10
Schon richtig, dass die Umwandlung von Wäldern, Mooren und Savannen in Ackerflächen meist nicht wünschenwert ist. Vor allem wenn man amerikanische Maßstäbe der industriellen Bewirtschaftung anlegt.
Auch richtig, das Mais-Ethanol in der Ökobilanz besonders schlecht abschneidet.
Der \"amerikanische Traum\" (auch der Traum einiger deutscher Automanager), dass man die die Entwicklung zu immer fetteren Autos und zu einem weiter steigenden Verkehrsaufkommen beibehalten könnte, und dafür genügend Biosprit erzeugen könnte, ist und bleibt halt hirnrissig.
Das ist auch mit Biosprit der 2. Generation nicht zu schaffen. Da liegen Größenordnungen dazwischen.

Wie im vorherigen Link \"Strom statt Biosprit\" erläutert, liegt die Zukunft offensichtlich im Elektroauto. Dies macht allerdings ökologisch nur Sinn, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien kommt.

Es ist schon traurig, dass man in den Vorstandsetagen der deutschen Autokonzerne mal wieder seit etlichen Jahren die Zukunft verpennt und zu blockieren versucht.
Deutsche Autos sind auf vielen technischen Gebieten führend - aber hauptsächlich, wenns um Spielereien geht.  :P
Beim Umweltschutz haben die deutschen Autokonzerne immer blockiert oder hinterhergehinkt: Katalysator, Rußfilter, Hybrid.
Immer haben sie behauptet, das geht gar nicht, statt in der Entwicklung voranzuschreiten. Damit schaden sie nicht nur der Umwelt, sondern auch ihren Konzernen und damit der Volkswirtschaft.
Die deutschen Automanager sind mehr als ärgerlich, sie sind eines der größten Probleme in unserer Industiegesellschaft.  X(
Diese kollektive Verurteilung musste ich mal loswerden!  :D

Aber für ein Wissenschaftsnachrichtenmagazin ist es schon schwach, wenn man so falsch zitiert:
Zitat
Pro Hektar umgewandelter Fläche werden im Schnitt 351 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente aus verrottender oder verbrennender Vegetation freigesetzt, schätzt die Gruppe. Dem gegenüber ständen Einsparungen von jährlich 1,8 Millionen Tonnen pro Hektar Ethanol-Mais.
Man rechnet also mit Hunderten Millionen Tonnen Biomasse auf einem einzigen Hektar?
Sowas darf nicht mal einem Volontär oder Praktikanten passieren....  :tongue:

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 16. Mai 2008, 10:55:46
Zitat
Original von superhaase
Aber für ein Wissenschaftsnachrichtenmagazin ist es schon schwach, wenn man so falsch zitiert:
Zitat
Pro Hektar umgewandelter Fläche werden im Schnitt 351 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente aus verrottender oder verbrennender Vegetation freigesetzt, schätzt die Gruppe. Dem gegenüber ständen Einsparungen von jährlich 1,8 Millionen Tonnen pro Hektar Ethanol-Mais.
Man rechnet also mit Hunderten Millionen Tonnen Biomasse auf einem einzigen Hektar?
Sowas darf nicht mal einem Volontär oder Praktikanten passieren....  :tongue:
Studien: Biosprit heizt Klimawandel an (http://www.pro-physik.de/Phy/print.do?laid=10136)

Chemie-Nobelpreisträgers Paul Crutzen (http://www.physik.uni-freiburg.de/~tiuri/server/2008-05MA05mo_BioSprit-Bilanz(Physik).pdf)[/list]
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 16. Mai 2008, 11:29:19
Zitat
Original von nomos
Da ist sogar ein Chemie-Nobelpreisträger dabei, kein Volontär oder Praktikant, aber trotzdem hoffentlich ausreichend kompetent.  ;)
Wie?
Sie wollen mir weis machen, dass bei der \"umwelt.scienceticker.info\" ein Nobelpreisträger arbeitet?  :D
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 17. Juli 2008, 14:25:36
Die Luft wird dünn für die Treibstoffe vom Acker. Am Mittwoch stellte die OECD eine Studie vor, die wenig Gutes lässt am Agrosprit.

taz.de (http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/verdammt-teurer-klimaschutz/?type=98)

PS:
Deutlicher Kommentar dazu in der Frankfurter Rundschau (http://www.fr-online.de/_inc/_globals/print.php?em_cnt=1368677&em_ref=/in_und_ausland/politik/meinung/kommentare&em_ivw=fr_kommentar&em_client=fr&em_site_color=1&em_site_style=1&em_site_template=1&em_site_text=1)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 17. Juli 2008, 15:05:39
Interessantes Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Zitat
Bei Fortsetzung der aktuellen Förderpolitik dürften die Preise für Weizen, Mais und Pflanzenöl mittelfristig um 5, 7 bzw. 19 Prozent höher liegen, als das ohne Förderung von Agrosprit zu erwarten wäre.
Das heißt also: Bisher hat der Agrosprit kaum zur Verteuerung der Lebensmittel beigetragen.
Wieder ein Hinweis darauf, dass die Schuldzuweisung \"Biosprit ist die Hauptursache der aktuellen Lebensmittelkrise\" falsch ist.

Nicht dass mich jetzt einer falsch versteht: Die aktuellen Förderpläne und die jetzige Produktion in einigen Varianten will ich nicht verteidigen, da ist viel Unsinn dabei.
.... aber das hab ich ja schon mehrmals gesagt .....

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 04. August 2008, 18:08:34
Interessanter Artikel, der auch auf den Zusammenhang Biosprit und Lebensmittelpreise eingeht:
Klimawandel und Hunger: Der Wahnsinn mit den Rindern (http://www.sueddeutsche.de/wissen/902/304874/text/)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 21. Oktober 2008, 12:24:12
Die Regenwaldfreunde machen auf eine EU-Preisverleihung aufmerksam und bitten um Abstimmung.

Zitat
..um etwas mehr Transparenz zu schaffen, vergeben Kritiker wie jedes Jahr den \"Worst EU Lobbyism Award\" an den schlimmsten Strippenzieher in Brüssel.

Bitte stimmen Sie für die Agrosprit-Lobby als Preisträger.
Hier gehts zur Abstimmung (http://www.worstlobby.eu/2008/home/lang/_de)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Sukram am 22. Oktober 2008, 14:24:56
Zitat
Original von ESG-Rebell
Zitat
Original von Sukram
Nochmals: Damals beim Verbot verbleiten Sprits hat man auch keine Rücksicht genommen.
Dies war damals auch nicht notwendig.
Als der Bleizusatz im Sprit verboten wurde, benötigten die meisten zugelassenen Fahrzeuge diesen schon lange nicht mehr - die Motoren waren auch schon ohne den Bleizusatz hinreichend klopffest.

Verspätete Antwort-

Falsch: Damals ging\'s um die Standfestigkeit von Ventilsitzen- Motore ohne Ventilsitzringe waren gefährdet. Wie z.B. Audi 80 mit 1,3l/55 PS-Motore (jaja- sowas war mal durchaus ausreichend in der Mittelklasse;-)

Heute dagegen machen m.W. die meisten (t.) Hersteller bei lediglich einem, nicht sehr gängigen Motor in Sachen Biosprit einschränkungen.

Aber Schnee von Gestern.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Sukram am 03. Februar 2009, 16:04:36
Zitat
[Manche] Biotreibstoffe erhöhen Ölabhängigkeit [der USA]
Probleme von erneuerbaren Energiealternativen aufgedeckt

...US-Forscher weisen jetzt zudem auf Probleme hin, die mit der Umwandlung einer Reihe von Getreidesorten in Biotreibstoffe verbunden sind. ...

...Pimentel und sein Team prüften weltweit die Verfügbarkeit und die Nutzung von Land, Wasser und derzeitigen Energiequellen und betrachten in einem weiteren Schritt die spezifische Situation in den Vereinigten Staaten. Sie analysierten auch die Biomasseressourcen und wiesen nach, dass die Vereinigten Staaten über eine unzureichende Menge an Biomasse zur Ethanol- und Biodieselproduktion verfügen, um das Land vom Öl unabhängig zu machen....

In ihrer Studie untersuchten sie zudem die Effizienz und Kosten, die mit der Umwandlung einer Reihe von Getreidearten in Energie zusammenhängen und zeigten, dass in jedem Fall mehr Energie für diesen Prozess erforderlich ist als tatsächlich an Treibstoff produziert wird. Die Forschungsarbeit belegt eine negative Energiebilanz von 46 Prozent für Maisethanol, 50 Prozent für Switchgrass (Rutenhirse), 63 Prozent für Sojabohnen-Biodiesel und 58 Prozent für Rapsöl. Selbst die vielversprechende Palmölproduktion ergibt einen Nettoenergiegewinn von minus acht Prozent.
Ferner gibt es eine Reihe von Umweltproblemen, die mit der Umwandlung von Getreide in Biotreibstoffe verbunden sind. So beispielsweise Wasserverschmutzung durch Dünger und Pestizide, globale Erwärmung, Bodenerosion und Luftverschmutzung. ...
...

http://www.g-o.de/wissen-aktuell-9444-2009-01-30.html
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 03. Februar 2009, 19:19:17
Zitat
Sie analysierten auch die Biomasseressourcen und wiesen nach, dass die Vereinigten Staaten über eine unzureichende Menge an Biomasse zur Ethanol- und Biodieselproduktion verfügen, um das Land vom Öl unabhängig zu machen....
:tongue:  :tongue:  :tongue: ich lach mich kaputt!
Das war von vorne herein klar, bzw. war schon längst nachgewiesen. Tolle Neuigkeit. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass jemals einer behauptet hätte, die USA oder auch die EU wäre in der Lage, ihren gesamten derzeitigen Erdölverbrauch durch Biokraftstoffe zu ersetzen.

Zitat
In ihrer Studie untersuchten sie zudem die Effizienz und Kosten, die mit der Umwandlung einer Reihe von Getreidearten in Energie zusammenhängen und zeigten, dass in jedem Fall mehr Energie für diesen Prozess erforderlich ist als tatsächlich an Treibstoff produziert wird. Die Forschungsarbeit belegt eine negative Energiebilanz von 46 Prozent für Maisethanol, 50 Prozent für Switchgrass (Rutenhirse), 63 Prozent für Sojabohnen-Biodiesel und 58 Prozent für Rapsöl. Selbst die vielversprechende Palmölproduktion ergibt einen Nettoenergiegewinn von minus acht Prozent.
Diese Zahlen sind allerdings interessant.
Das heißt also, dass ich z.B. 158 kWh aufwenden muss (Rapsöl, Erdöl oder sonst was verbrennen muss), um Rapsöl mit einem Energiegehalt von 100 kWh zu liefern.
Ich habe da bisher ganz andere Zahlen gelesen, die für viele (nicht alle) Biokraftstoffsorten im positiven Bereich lagen.  
Laut einer anderen US-Studie hat das Ethanol aus Mais eine Energiebilanz von +21%, aus Schilf jedoch +3330%.
Andere Zahlen aus Europäischen Quellen nennen für die Energiebilanz bei Maisethanol etwa 0%, bei Rapsöl einen Bereich von +150% bis +270%.
Bei fossilem Diesel hingegen eine Energiebilanz von etwa -123%!
Diese Zahlen gelten unter der Annahme, dass das gesamte zur Herstellung des jeweiligen Kraftstoffes ausschließlich verwendete Erdöl (auch für den Energieeinsatz bei Anbau/Gewinnung, Transport und Verarbeitung) berücksichtigt wird.
Also die sogenannte Erdölsubstitutionsbilanz wird hier genannt.

Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass die von mir hier genannten Zahlen unbedingt richtig sind. Solche Studien können viele in die Rechnung eingehende Parameter nur abschätzen, manche bleiben vielleicht unberücksichtigt.
Allerdings sind die neuen Zahlen der o.g. Studie im Vergleich mit den bisher bekannten und schon von vielen Seiten in ähnlichen Größenordnungen veröffentlichten Zahlen schon sehr erstaunlich.

Die Studie würde ich gerne mal lesen.

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: egn am 04. Februar 2009, 09:32:58
Zitat
Original von superhaase
Die Studie würde ich gerne mal lesen.

Die Studie selbst habe ich bisher nicht gefunden (wahrscheinlcih wurde sie geschreddert  :D ). Aber ich habe einen Vergleich der Studie mit anderen gefunden:
http://www.freelists.org/post/biofuels-forum/Key-Differences-between-PimentelPatzek-Study-and-Other-Studies,1
http://www.deepgreencrystals.com/archives/2005/09/nrel-responds-t.html
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Sukram am 04. Februar 2009, 12:02:33
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Sie analysierten auch die Biomasseressourcen und wiesen nach, dass die Vereinigten Staaten über eine unzureichende Menge an Biomasse zur Ethanol- und Biodieselproduktion verfügen, um das Land vom Öl unabhängig zu machen....
:tongue:  :tongue:  :tongue: ich lach mich kaputt!
Das war von vorne herein klar, bzw. war schon längst nachgewiesen. Tolle Neuigkeit. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass jemals einer behauptet hätte, die USA oder auch die EU wäre in der Lage, ihren gesamten derzeitigen Erdölverbrauch durch Biokraftstoffe zu ersetzen.
sh

Doch, es gab mal \'ne Untersuchung, nach der die USA ihren Sprit zumindest alleine aus Ethanol herstellen könnten; find\' sie grade nicht mehr.

Aber da war noch was anderes:

Zitat
In den USA geraten die Schattenseiten des „grünen Treibstoffs\" zunehmend ins Visier. Neben dem Preisanstieg bei Getreiden, dem Landverbrauch und der Intensivierung der Agrarwirtschaft ist es jetzt die durch Alkohol-Treibstoff verursachte Luftverschmutzung, die diskutiert wird. Der Atmosphärenforscher Mark Jacobson von der Stanford-Universität hat ausgerechnet, dass sich in den Ballungsgebieten deutlich mehr Ozon-Smog bilden würde, wenn im Jahr 2020 sämtliche Fahrzeuge statt mit herkömmlichem Sprit mit einer in Amerika üblichen Mischung aus 85 Prozent Ethanol und 15 Prozent Benzin betrieben würden. Ursache für die erhöhte Ozonbildung sind die Emissionen zweier Verbindungen - Formaldehyd und Acetaldehyd -, die bei der Verbrennung des Biomasse-Treibstoffs etwas höher liegen sollen als bei Erdölprodukten.

http://forum.energienetz.de/search.php?searchid=244864
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: DieAdmin am 04. Februar 2009, 13:04:26
Zitat
Original von Sukram
http://forum.energienetz.de/search.php?searchid=244864

Dieses Suchanfrage-Link wird bei anderen Usern nicht funktioniern.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 07. April 2009, 15:42:51
Das Prädikat \"BIO\" oder \"ÖKO\" suggeriert den Menschen eine umweltfreundliche Produktion, einen umweltfreundlichen Verbrauch oder eine gesunde und geschmackvolle Ernährung etc..  Die Wirklichkeit ist oft eine andere. Es geht in erster Linie und manchmal auch rücksichtlos nur um den Profit. Für Biotreibstoffen wird mit Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität  geworben. Dabei wird die Umwelt, der Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen, nachhaltig vernichtet. Arte bringt mal wieder eine Sendung um auf die Biosprit-Lüge aufmersam zu machen:

Heute auf Arte:
Dienstag, 7. April 2009 um 23.15 Uhr

Wiederholungen:
09.04.2009 um 10:35
17.04.2009 um 10:40

Die Biosprit-Lüge
(Deutschland, 2008, 43mn)
NDR Regie: Inge Altemeier, Reinhard Hornung

Zitat
Arte: Um nicht weiter vom Erdöl abhängig zu sein, fördert die europäische Politik nachwachsende Rohstoffe. Das im Januar 2008 verabschiedete Klimapaket strebt eine Quote von zehn Prozent Biospritanteil im Benzin an. Europäische Öle sind trotz Subventionen nicht ausreichend vorhanden, um den Hunger nach Biosprit zu stillen. Deshalb wird Pflanzenöl importiert. Doch der von der EU geförderte Biosprit-Boom hat die Existenz vieler Menschen in der Dritten Welt zerstört: Durch den Anbau riesiger Palmöl-Monokulturen wird ihnen jegliche Lebensgrundlage genommen.

Biotreibstoffe gelten als Wundermittel im Kampf für ein besseres Klima. Doch ihre ökologische Bilanz ist noch mäßig und sie binden Ackerfläche, die der Nahrungserzeugung dienen sollte. Menschen in der Dritten Welt müssen hungern, damit wir unsere Autos mit ökologisch gutem Gewissen tanken können.

Allein in Indonesien gehen durch die Palmölproduktion Lebensraum und Nahrung für Millionen von Menschen verloren. Immer mehr Ureinwohner und Kleinbauern werden aus dem Regenwald vertrieben, weil hier riesige Flächen für die Palmölproduktion gerodet werden. Großkonzerne eignen sich das Land an, ohne die ursprünglichen Besitzer zu entschädigen oder zu beschäftigen. Während das Öl mit Gewinn nach Europa exportiert wird, müssen die Menschen in Indonesien um Nahrung betteln.

In Indien bahnt sich eine ähnliche Entwicklung an. Finanziert durch europäische Entwicklungsgelder wird hier ein neues Biospritprogramm von Mercedes Benz gefördert. Auf angeblich ungenutztem Brachland wird die giftige Jatropha-Nuss angebaut. Die Bauern haben ihre Viehweiden verloren, die ersten Kinder haben sich mit den Nüssen vergiftet. Rinder und Schafe sind verendet.

Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, hat die Biotreibstofffabrikation als \"Verbrechen gegen die Menschheit\" bezeichnet.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: landei am 21. April 2009, 13:55:55
Für die Etikettierung mit solchen Prädikaten müssen klare Richtlinien geschaffen werden. Am besten einheitlich in ganz Europa, denn es kann nicht sein, dass der Verbraucher durch das Suggerieren eines umweltfreundlichen Produkts auf derlei schwachsinnige Sachen hereinfällt.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 16. Juni 2009, 21:22:39
Zitat
Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, hat die Biotreibstofffabrikation als \"Verbrechen gegen die Menschheit\" bezeichnet.
Mein \"Freund\", der Herr Ziegler, sollte sich mal um Sachlichkeit und wirkliche Probleme kümmern und keine Sündenbockpolitik betreiben.

Wer die wirklichen Ursachen von Hunger in der Welt bekämpfen will, sollte hier mal reinschauen und den folgenden Appell unterstützen:

Exportsubventionen: Milch-Dumping stoppen! (http://www.campact.de/export/home)


ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 12. Juli 2009, 11:17:52
Unlautere Öffentlichkeitsarbeit in Biokraftstoff-Industrie aufgedeckt

TAGESSCHAU: Bezahlte Leserbriefe (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video529848.html)

VDB-Präsident Claus Sauter hat bestätigt, dass Anfang 2008 Leserbriefe und Artikel in Zeitungen und Internet-Foren lanciert wurden:
\"Saubere\" Energie (http://www.spoe-hohenems.at/Einzelansicht.44+M5ce00637958.0.html)

Klimaretter (http://www.wir-klimaretter.de/content/view/3321/70/)
usw.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: besserwisser am 13. Juli 2009, 12:40:34
Ich glaube das die Diskussionen nur darauf hinauslaufen soll, auf eine ProContra -Diskussion der Biomasse anzustoßen,Nur um zu sagen.Seht ihr ohne Erdöl und Atomstrom läuft nichts.Man muß sachlich und vernünftig darüber nachdenken auf welche Weise Biomasse genutzt werden soll.Falsch ist eine übertriebene Biomassenutzung in der Art wie sich die Akteure sich vorstellen.Die Flächen in Deutschland reichen nicht aus um den Kraftsstoffbedarf vollständig durch Biokraftstoffe zu decken.Deshalb sollte ökologisch vernünftig der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden.Zuerst ging es darum Biodiesel aus Raps zu produzieren ,um damit den Erdöldiesel zu ersetzen,was rechnerisch gar nicht möglich ist.Wie auch in einer Monitorsendung kritisiert wurde.Wenn Raps in Monokultur angebaut wird Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel richtet es ökologisch mehr Schaden an ,als wie es nützt.Monitor, hatte ich den Eindruck ist generell gegen die Biomassenutzung.Wenn der Anbau nachwachsender Rohstoffe nachhaltig sein soll ,dann nur in Rahmen einer ökologischen Landwirtschaft.Nachwachsende Rohstoffe und Nahrungsmittelproduktion müssen kein Gegensatz sein,wenn sowieso die anfallende Abfälle als Rohstoffe genutzt werden.Warum soll man Getreidekönner als Brennstoff mißbrauchen,wenn das Stroh als Brennstoff oder auch als Dämmmateriel verwendet werden kann ?Irrsinnig finde ich den Anbau nachwachsender Rohstoffe für Biogasanlagen.Biogasanlagen sind dafür gut ,organische Abfälle (Biomüll,Klärschlamm,Ernterückstände,Gartenabfälle )zu verwerten,Energie zu gewinnen und die Nährstoffe des Substrates zu erhalten,um sie als Dünger,anstelle der Kunstdünger wieder in der Landwirtschaft einzusetzen
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 13. Juli 2009, 13:19:43
@besserwisser, sachlich und vernünftig nachdenken, ja, wer wird da widersprechen!
Es wird global gesehen ohne Erdöl und Atomstrom noch Jahre \"nichts laufen\".

Schlimm ist, dass mit dem ökologischen Anspruch den Menschen etwas vorgemacht wird. Dabei geht es überwiegend nur um den Profit. Dafür zieht man ihnen auch noch mehr Geld für den angeblichen Zusatznutzen aus der Tasche. Die Umwelt für Mensch und Tier wird dabei nachhaltig vernichtet.

... und Nahrungsmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank!

Aktuell zum Beispiel hier klicken (https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=432)

Daher richtig(!), zuerst \"sachlich und vernünftig nach- und vordenken\".
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 13. Juli 2009, 13:43:00
Zitat
Original von nomos
Schlimm ist, dass mit dem ökologischen Anspruch den Menschen etwas vorgemacht wird. Dabei geht es überwiegend nur um den Profit. Dafür zieht man ihnen auch noch mehr Geld für den angeblichen Zusatznutzen aus der Tasche. Die Umwelt für Mensch und Tier wird dabei nachhaltig vernichtet.
Gegen den Palmölimport (nicht nur zur Verbrennung) und ähnliche Fehlentwicklungen spricht vieles.
Es gilt, solchen Unsinn zu verhindern. Das hatten wir alles schon in diesem und anderen Threads. Insofern stimmt Ihnen wohl jeder zu.

Man sollte aber nicht pauschalisieren, wie Sie es immer wieder tun, nomos.

Es gibt duchaus Bereiche, in denen Biokraftstoffe bzw. Bioenergie sehr nützlich und sinnvoll sind.
Vor allem die Nutzung heimischer Brachflächen ist dafür ein Beispiel. Diese immensen Potenziale gilt es, sinnvoll für z.B. Bioenergie zu nutzen. Das brächte in vielen Bereichen Vorteile und Nutzen für alle.
Die Zusammenhänge mit der Lebensmittelüberproduktion (wie derzeit wieder beiMilchprodukten in extremem Ausmaß) und den Exportsubventionen, die anderswo auf der Welt die Landwirtschaft und die Märkte kaputt machen, war auch schon Thema hier.

Nicht jede Bioenergienutzung \"vernichtet die Umwelt für Mensch und Tier\". Diese oberflächelichen Tiraden hatte ich bei Ihnen ja schon öfters kritisiert.
Sie sind leider nicht fähig, differenziert zu urteilen.  :rolleyes:
Es kommt auf die richtigen Rahmenbedingungen an, die gesetzt werden müssen. Hier hapert es allerdings noch. Dafür sollte man sich stark machen, und nicht Bioenergie generell verteufeln.

Ferner: Warum soll es in diesem Bereich der Wirtschaft nicht um Profit gehen? Warum soll nur mit Erdöl Geld verdient werden sürfen?
Komische Einstellung.

Zitat
... und Nahrungsmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank!
Und was ist mit den Nahrungsmitteln, die für die chemische Industrie heute angebaut werden, auch bei uns? Auch verbieten? Dann müssten Sie aber auf einige Produkte verzichten. Informieren Sie sich mal!

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 13. Juli 2009, 15:02:22
@superhaase, ich pauschaliere nicht. Ich kritisiere dort wo es notwendig ist. Wo haben Sie gelesen, das ich etwa gegen die Verwertung von Abfall hätte, wie es @besserwisser beschrieben hat: \"Biogasanlagen sind dafür gut ,organische Abfälle (Biomüll, Klärschlamm, Ernterückstände, Gartenabfälle) zu verwerten, Energie zu gewinnen und die Nährstoffe des Substrates zu erhalten,  um sie als Dünger,anstelle der Kunstdünger wieder in der Landwirtschaft einzusetzen...\".

Das mag gute Beiträge im Energiemix bringen. Für \"Bio\"-Sprit und für Palmöl zur Stromerzeugung werde ich daher trotzdem nicht eintreten. Wenn Sie so wollen, ja, das muss man \"verteufeln\". Ganz pauschal: Hier wird Umwelt nachhaltig geschädigt und Lebensraum für Mensch und Tier vernichtet. @suberhaase, das trifft immer wieder Ihren Nerv wie ich feststelle, sonst würden Sie das nicht als \"oberflächliche Tiraden öfters kritisieren\".

Profit, der mit unlauteren Mitteln und rücksichtslos gegen Mensch, Tier und Umwelt erzielt wird, finde ich nicht komisch.
Dieser Profit findet bei mir keine Akzeptanz!

Warum weichen Sie denn immer aus? Milch, chemische Industrie usw.. Die Agrarsubventionen mit Lebensmittelüberproduktionen und was Sie da immer alles aufführen, ja, das ist ebenfalls zu kritisieren. Der EU-Haushalt ist überwiegend ein Agrarhaushalt.  Diese EU-Politik mit Butter-, Tomaten-, Orangenbergen und entsprechenden Vernichtungsaktionen und Billigexporten gab es  schon lange bevor der erste Liter \"Bio\"-Sprit im Versuchslabor erzeugt wurde.
Das Thema ist das \"Bio\"-Öl, das in seiner Dimension weltweit die Umwelt schädigt und zu Hunger bei den Menschen führt z.B. Tortilla Krise in Mexiko (http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICLE::234541&hxmain_category=::pjsub::opinio::/politik___gesellschaft/international/umwelt) .
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 13. Juli 2009, 16:38:05
Zitat
Original von nomos
Schlimm ist, dass mit dem ökologischen Anspruch den Menschen etwas vorgemacht wird.
...
Die Umwelt für Mensch und Tier wird dabei nachhaltig vernichtet.

... und Nahrungsmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank!
Das nenne ich eben pauschal. So schreiben Sie immer. Von Differenzierrung ist da leider nichts zu sehen.

Zitat
Für \"Bio\"-Sprit und für Palmöl zur Stromerzeugung werde ich daher trotzdem nicht eintreten. Wenn Sie so wollen, ja, das muss man \"verteufeln\". Ganz pauschal: Hier wird Umwelt nachhaltig geschädigt und Lebensraum für Mensch und Tier vernichtet.
Das ist eben nicht richtig. Wie ich sagte, ist es sinnvoll, z.B. auf Brachflächen in der EU Bioenergiepflanzen anzubauen - für Biosprit oder für Biogasanlagen. Das schädigt keine Umwelt und vernichtet keinen Lebensraum. Richtige Vorgaben zum Einsatz von Düngern, Pflanzenschutzmitteln und zu Monokulturen sind natürlich erforderlich.

Zitat
Diese EU-Politik mit Butter-, Tomaten-, Orangenbergen und entsprechenden Vernichtungsaktionen und Billigexporten gab es schon lange bevor der erste Liter \"Bio\"-Sprit im Versuchslabor erzeugt wurde.
Ich sagte ja auch nicht, dass die Bioenergie die Ursache dafür ist. Genausowenig wie sie die Ursache für die Lebensmittelpreiskapriolen der letzen Zeit war.
Der Zusammenhang besteht darin, dass mit der Produktion von Bioenergie ein Erwerbszweig für Landwirte geschaffen wird, der Überkapazitäten der Lebensmittelproduktion vom Markt nimmt und so die genannten Probleme beseitigen kann bzw. zur Beseitigung beitragen kann.

Ihre Beispiele wie die Tortilla-Krise und der Hunger in der Welt sind wie schon so oft dargelegt einfach zu oberflächlich gedacht und ziehen die einfachsten und falschen Schlussfolgerungen.
Die Ursachen hierfür liegen hauptsächlich in der Agrarsubventionspolitik der USA und der EU. Ferner spielen die WHO und der IWF hier in der Vergangenheit eine recht unrühmliche Rolle - weshalb es besonders dreist ist, dass nun einige Vertreter dieser Organisationen versuchen, die Bioenergie als Sündenbock zu missbrauchen, um von ihrem eigenen Versagen, ja ihrer Schuld abzulenken.
Der Biosprit hat damit praktisch gar nichts zu tun.
Alles weiter oben und in anderen Threads nachzulesen.

Durch ständiges Wiederholen dieses Unsinns wird derselbe auch nicht wahr.

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 13. Juli 2009, 17:23:58
Zitat
Original von superhaase
Durch ständiges Wiederholen dieses Unsinns wird derselbe auch nicht wahr.
3500 Liter Wasser für einen Liter Biosprit (http://www.welt.de/wissenschaft/article1358570/3500_Liter_Wasser_fuer_einen_Liter_Biosprit.html)

Ihr \"Brachflächenanbau\" in allen Ehren, damit gibt sich die \"BIO\"-Industrie nicht ab, das Thema und in Wahrheit geht es um das \"Bio\"-Öl, das in seiner Dimension weltweit die Umwelt schädigt und zu Hunger bei den Menschen führt! Das ist kein Unsinn, das ist Fakt.[/list]
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: superhaase am 13. Juli 2009, 18:04:01
@nomos:
Wie ich schon sagte, sind Sie nicht fähig, differenziert zu urteilen.
Auf meine Beispiele von sinnvoller Bioenergienutzung antworten Sie immer nur mit pauschalen Verurteilungen und stellen zur Untermauerung Fälle (Links) entgegen, die nichts, aber auch gar nichts mit der von mir gemeinten Nutzung zu tun haben.
Das nenne ich gezielt daneben schießen.  :tongue:
Ihre Wahrheit ist oft nur ein Ausschnitt der Realität und nicht allumfassend allein gültig.

Ich sage doch nicht, dass jede Form der Bioenergienutzung gut ist. Habe ich nie gesagt.
Akzeptieren Sie das doch mal.
Auch sind nicht alle Bioenergieunternehmen per se böse, wie Sie zu glauben scheinen.

Es gibt halt solche und solche - wie meist im Leben.
Die Realität ist facettenreicher als es so ein einfaches Weltbild wie \"Nahrungsmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank\" annimmt.

ciao,
sh
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: besserwisser am 14. Juli 2009, 15:15:49
Ich bin auch gegen Getreideverbrennung,Abholzung der Regenwälder wegen Palmöl und Zuckerrohr,Mais zu  Äthanol.Man muß die Abfälle und Ernterückstände vernünftig nutzen.Um von Erdöl unabhängig zu werden ,müssen die nachwachsende  Rohstoffe wie der Name schon sagt stofflich genutzt werden und nicht wie vorgesehen den Stromanteil und Kraftstoffanteil zu erhöhen.Besser ist es den Strom -und Kraftstoffbedarf zu senken .Es werden sinnlos Rohstoffe und Energie verschwendet.Das muß beendet werden und das ist ökologisch.Ökologische Landwirtschaft muß sich durchsetzen.Nicht bloß 10 % sondern 100 % und weltweit.Ertragseinbußen sind nur minimal und es sichert nachhaltig die Bodenfruchtbarkeit.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 22. Oktober 2009, 20:50:13
Zitat
Demnach werden bei der Herstellung von 1 Liter Agrodiesel aus Palmöl keineswegs weniger, sondern 800 Prozent mehr Treibhausgase als bei Diesel aus fossilen Rohstoffen ausgestoßen. Handelt es sich bei der freigelegten Landschaft um ein Hochmoor, das viel Kohlenstoff im Boden gebunden hat, können es auch 2.000 Prozent mehr sein.
......
Ebenfalls bedenkliche Zahlen haben die Wissenschaftler für Bioethanol aus Mais und selbst aus dem so sehr gelobten Jatropha-Strauch ermittelt. Der Anbau und die Verwendung von Mais emittiert pro Liter insgesamt 5 Prozent mehr Treibhausgase in die Atmosphäre als fossiler Diesel.
........
Nur das in Brasilien aus Zuckerrohr gewonnene Ethanol sorgt für Emissionseinsparungen von über 100 Prozent.
.........
 Hoffnung setzen die Experten nun vor allem in die Kraftstoffe der zweiten und dritten Generation, für die nicht extra Land bebaut wird. Agrotreibstoffe aus landwirtschaftlichen Abfällen haben eine positive Ökobilanz.

Bis solche Lösungen gefunden sind, steht Unep-Chef Achim Steiner vor der Herausforderung, einen Naturraubbau zu verhindern. \"Es ist wichtig, dass wir in Zukunft klar unterscheiden zwischen Biotreibstoffen, die das Klima und die Umwelt schützen, und solchen, die das nicht tun\", sagt er und fordert globale Standards und einen Zertifizierungsmechanismus. \"Wir müssen sicherstellen, dass Länder mit Nahrungsmitteldefizit nicht unbedingt zu den ersten Großproduzenten von Biokraftstoffen werden\", warnt Steiner.

klicken und weiterlesen (http://wwwalter.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/palmoel-sprit-schlimmer-als-diesel/?type=98)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Sukram am 27. Oktober 2009, 13:30:40
Zitat
BERLIN. - Die Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP hat sich darauf geeinigt, den Markt für reine Biokraftstoffe wieder zu beleben. Laut Koalitionsvertrag wird hierzu ein Gesetzentwurf vorgelegt, der bereits zum 1. Januar 2010 wirksam werden soll. „Die Höhe der Steuerbegünstigungen soll spätestens 2013 nach spezifischen CO2-Reduktionspotentialen ausgelegt werden“, heißt es in dem Papier. ...

Koalition korrigiert Biodieselsteuer (http://www.brennstoffspiegel.de/frame.php?module=articles&id=7636&page=1&menu=7)

Bzgl. Biogas hört man ähnliches:

Mit Inkrafttreten des neuen EEG im Januar 2009 hatte die Biogasbranche zwar wieder einen verlässlichen Rahmen erhalten, die Altanlagenregelung im Paragraph 19 des Gesetzes war jedoch zu Ungunsten bestehender Anlagen ausgefallen und entsprach nicht dem Grundsatz des Bestandsschutzes. Kunibert Ruhe, Technologievorstand bei EnviTec Biogas: \"Die Regelung zu Altanlagen und Parks war eine Fehlentscheidung. Darauf haben wir immer wieder hingewiesen. Die nun erfolgte Rücknahme dieses Paragraphen ist eine richtige Entscheidung und dringend erforderliche Korrektur. In der Biogasbranche herrscht wieder Investitionssicherheit.\" (http://www.ad-hoc-news.de/envitec-envitec-biogas-sieht-weichen-auf-wachstum--/de/Unternehmensnachrichten/20641354)


Zu spät für Schmack Biogas. (http://www.ask-eu.de/Default.asp?Menue=20&NewsPPV=6123)

Heute Hü- morgen Hott.

Gibt\'s bei den Chinesen eigentlich auch Greencards?
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 06. November 2009, 18:27:06
Protestaktion

Diakonie in Kork: Billig heizen auf Kosten des Regenwaldes? (https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=480)

TV Hinweis:

Der Palmölkrieg.

Ölpalmplantagen vertreiben Kolumbiens Kleinbauern.

Mittwoch, 25. November  20:15-21:05  Uhr  auf  3sat[/B]
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 21. Januar 2010, 16:05:28
Zitat
An
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle
Vorsitzende des Umweltausschuss des Deutschen Bundestages Eva Bulling-Schroeter


Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel, sehr geehrte Herren Minister Brüderle und Röttgen, sehr geehrte Vorsitzende des Umweltausschusses Frau Bulling-Schroeter,

am 21. Januar sprechen Sie mit den Vertretern der deutschen Energiewirtschaft über die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland. Für mich gehört dazu, dass die schädliche Förderung von Palmöl als Energielieferant beendet wird.

50 Prozent des von Deutschland importierten Palmöls wird in Blockheizkraftwerken verheizt. Dies ist nur durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) möglich und rentabel.

Die Palmöl-Produktion hat katastrophale Folgen. Regenwälder und Torfmoorgebiete werden für die Anlage neuer Palmöl-Plantagen gerodet und trockengelegt. Die Artenvielfalt vernichtet und das Weltklima durch die massive Freisetzung von Kohlenstoff geschädigt. Die in den Gebieten lebende Bevölkerung wird ihrer Lebensgrundlagen beraubt, vertrieben und im Extremfall wie in Kolumbien sogar tausendfach ermordet.

Zwar hat die Bundesregierung nach Jahren des Missbrauchs nun mit dem Inkrafttreten der sogenannten Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) versucht gegenzusteuern, doch mit technischen Vorschriften lassen sich die Probleme im Regenwald von Südostasien, Südamerika und Afrika nicht beheben. Viele wichtige Faktoren sind darin überhaupt nicht berücksichtigt, wie beispielsweise indirekte Landnutzungsänderungen und soziale Themen wie der Einfluss auf die Landverteilung und Nahrungsmittelversorgung der Menschen in den Anbauländern. Auch das gewählte Massenbilanzsystem, das die Vermischung von zertifiziertem mit nicht zertifiziertem Palmöl zulässt, ist für mich ein Etikettenschwindel. Nachhaltig wird das Palmöl dadurch nicht.

Deutschland spielt im internationalen Palmöl-Handel eine nicht unbedeutende Rolle. Über 1,1 Millionen Tonnen wurden 2008 importiert. Die Herkunftsländer sind Indonesien (480.000 Tonnen), Kolumbien (120.000 Tonnen), Malaysia (100.000 Tonnen) und Papua Neuguinea (75.000 Tonnen). Weitere 345.000 Tonnen wurden aus den EU-Ländern – vor allem den Niederlanden – importiert, die aber alle keine Anbauländer von Palmöl sind. Deutschland ist mit einem Anteil von 39 Prozent der größte Importeur von kolumbianischem Palmöl.

Weiterhin täuscht die Bundesregierung seit Jahren die Öffentlichkeit über diese katastrophalen Auswirkungen ihrer Politik auf dem Gebiet der nachwachsenden Energierohstoffe. Auf den Webseiten von Landwirtschafts- und Umweltministerium sowie der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) werden Fotos blühender Rapsfelder gezeigt und gezielt der Eindruck erweckt, dass die eingesetzte Biomasse von deutschen Äckern stamme. Dort finden sich Angaben und Grafiken, die die Rapsanbaufläche in Deutschland für die energetische Nutzung beziffern, aber konkrete Angaben zu Palmöl sucht man vergebens.

Sie haben bei den laufenden Gesprächen die Chance, diesen gravierenden Fehler im EEG zu beheben. Ich bitte Sie, das EEG sofort zu ändern und das Verbrennen von Palmöl, Sojaöl und vergleichbaren Brennstoffen nicht mehr zu fördern sondern zu verbieten! Bitte fördern Sie stattdessen den Schutz des Weltklimas durch den Erhalt der Regenwälder und die Renaturierung der im Regenwald für Palmölplantagen abgeholzten Flächen. Zuletzt bitte ich Sie, detaillierte und konkrete Zahlen zu den Biomasseimporten für die energetische Nutzung einschließlich der gezahlten finanziellen Förderungen zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Wer sich an der Protestaktion beteiligen möchte kann das hier tun: klicken (https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=506)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Sukram am 13. Februar 2010, 20:36:36
http://3.bp.blogspot.com/_D9-JNTtRKgs/S2SpOYpvT4I/AAAAAAAAAVw/WBId1nmUpcY/s1600/Picture%2B593.png

...ins Verhältnis gesetzt:
http://3.bp.blogspot.com/_D9-JNTtRKgs/S3YqlKSWq4I/AAAAAAAAAZ4/7_NL5H9yeq4/s1600/Picture%2B646.png

Wie war das nochmal mit der Zwangsbeimischung beim Sprit? 7%?
Tja ;-)
Und beim Heizöl kommts ja auch...
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 13. Februar 2010, 20:57:19
Zitat
Original von Sukram
Wie war das nochmal mit der Zwangsbeimischung beim Sprit? 7%?
Tja ;-)
Und beim Heizöl kommts ja auch...
Studie: Biosprit auf Kosten des Amazonas-Urwaldes (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=68957#post68957)

[/list]
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 13. März 2010, 10:33:23
Zitat
Biosprit wird in vielen Ländern per Dekret verordnet und soll dem Klimaschutz dienen. Die Folgen in den Erzeugerländern sind dramatisch.
klicken und weiterlesen: Focus (http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/wissenschafts-dossiers/tid-17529/energie-boeser-biosprit_aid_488807.html)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: userD0010 am 13. März 2010, 11:29:13
Doch eine tolle Idee, Zuckerrohrschnaps als Beimischung zum Sprit.
Müsste aber wohl ein recht hoher Anteil sein, damit die Wohlgerüche der Auspuffabgase auch dem \"Fußvolk\" zugute kämen.
Könnten wir uns nicht vorstellen, dann mit einem dunsterzeugten Lächeln durch unsere Straßen zu laufen, leicht benebelt all die Unsäglichkeiten des täglichen Lebens und unserer Politik besser ertragen zu dürfen.
Und der trinksüchtige Teil unserer Jugendlichen würde garantiert hinter jedem PKW zum Schnüffeln hinterherrennen.
Was wiederum den Vorteil deren sportlicher Betätigung hätte.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 19. März 2010, 09:58:09
PROTESTAKTION (https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=548)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: nomos am 20. März 2010, 12:26:16
Hier geht es auch, aber nicht nur um Palmöl:
Die dubiosen Lieferanten der Biobranche in Kolumbien

Moderation: Fritz Frey  SWR

Dazu passt diese Meldung: \"Bio\"-Bananen aus Kolumbien (http://www.bietigheimerzeitung.de/bz1/news/stadt_kreis_artikel.php?artikel=4935322)[/list]PS: Aus Kolumbien soll nicht nur \"BIO\" importiert werden, sondern auch Kohle für Stadtwerkestrom (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=38353#post38353)  :(
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: PLUS am 08. Juli 2011, 20:51:54
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alle \"BIO\"- \"ÖKO\"-Mogelpackungen geöffnet sind. Die Schäden tragen leider in aller Regel nicht die verantwortlichen Profiteure und Verursacher. Auch die einseitig unkritischen Ideologen machen sich dünn.

Zitat
Biokraftstoffe sind Studien der EU-Kommission zufolge deutlich weniger klimafreundlich als angenommen, was das Aus für die milliardenschwere Industrie bedeuten könnte. Nach den Reuters am Freitag vorliegenden Untersuchungen radieren die indirekten negativen Effekte den Großteil der Vorteile aus. Die Klima-Ziele der EU könnten demnach indirekt zur einmaligen Freisetzung von rund 1000 Megatonnen Kohlenstoffdioxid führen - mehr als doppelt so viel, wie in Deutschland jährlich in die Atmosphäre gelangt.
...
Die Einführung von E10-Kraftstoff war in Deutschland auf erhebliche Vorbehalte bei Autofahrern gestoßen.
EU-Studie stellt Biokraftstoffe in Frage (http://www.ftd.de/politik/europa/:klimaschutz-eu-studie-stellt-biokraftstoffe-in-frage/60076240.html?mode=print)[/list]
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: PLUS am 22. Juli 2011, 11:00:18
Zitat
Circa 500 Gramm CO2 bläst ein Flugzeug pro Kilometer und Passagier in die Atmosphäre, zehnmal so viel wie ein vollbesetztes Auto! Trotzdem soll der Flugverkehr weiter wachsen – um circa fünf Prozent pro Jahr. Gleichzeitig will die Luftfahrtbranche ihre Treibhausgasemissionen massiv reduzieren. Eigentlich unmöglich, aber zum Glück gibt es ja Agrosprit. Mit dem wurde schon der Straßenverkehr grün gerechnet. Jetzt geht der Irrsinn also in die Luft.
klicken und weiterlesen (Umweltinstitut München) (http://umweltinstitut.org/agro-kraftstoffe/allgemeines/agrokraftstoff-fur-flugzeuge-900.html)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: PLUS am 09. Oktober 2011, 12:53:19
“Biosprit”: Unterstützen Sie den Aufruf der Wissenschaftler (https://www.regenwald.org/mailalert/774/biosprit-unterstutzen-sie-den-aufruf-der-wissenschaftler?ref=taf)
Zitat
An die
EU Kommission, Herrn Günther Oettinger, EU Energiekommissar
EU-Parlament
Bundesregierung

Sehr geehrter Herr Oettinger, sehr geehrte Damen und Herren Politiker,

168 führende Wissenschaftler und Ökonomen aus aller Welt haben am 7.10.2011 mit einem gemeinsamen Schreiben die EU-Kommission gewarnt: „Biosprit“ ist NICHT „klimaneutral“. Für den Anbau der Agrarenergie werden riesige Ackerflächen benötigt. Der Anbau von Nahrungsmitteln wird dadurch verdrängt. Die Folge: Neue Flächen werden in Naturgebiete und Regenwälder gerodet und gewaltige Mengen CO2 dabei freigesetzt.

Nicht nur die Wissenschaftler sind gegen den Agrarsprit, auch die Bürger. In Deutschland zeigt sich dies deutlich am Boykott gegen den im Januar eingeführten E10-Sprit. Agrosprit führt zu weiter steigenden Lebenmittelpreisen und damit zu mehr Hunger weltweit. Schon jetzt wird beispielsweise in den USA bereits die Hälfte der Maisernte verbraucht, um daraus Ethanol für Autos herzustellen. Im Nachbarland Mexiko, wo Mais-Tortillas das tägliche Grundnahrungsmittel besonders der ärmeren Bevölkerungsschichten sind, kam es bereits zu Streiks und Protesten gegen die stark gestiegenen Tortillapreise.

Seit Monaten versucht nun schon die EU-Kommission, die fehlende Klimawirksamkeit und die vielen weiteren schädlichen Wirkungen der sogenannten „Biokraftstoffe“ zu verfälschen und zu vertuschen. Eigens in Auftrag gegebenen Studien wurden dazu zurückgehalten oder auf Betreiben der Kommission umgeschrieben. Auf dem Papier lassen sich die Agrarenergien schön rechnen. In der Praxis sind sie aber noch schädlicher als fossiler Kraftstoff.

Ich fordere die EU daher auf, die gesetzlich vorgeschriebene Beimischung von Agrosprit unverzüglich zu beenden. Das 10-Prozent Ziel und die Förderung von Agrarenergien müssen europaweit gestrichen werden.

Mit freundlichen Grüßen
[/FONT]
[/list]
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Energiesparer51 am 09. Oktober 2011, 20:39:13
Solange noch reichlich Lebensmittel nur zur Vernichtung produziert werden (auch Thema heute abend bei Anne W... äh Jauch), können auch noch Ackerflächen zur Energiegewinnung umfunktioniert werden.
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: PLUS am 10. Oktober 2011, 10:51:53
Zitat
Original von Energiesparer51
Solange noch reichlich Lebensmittel nur zur Vernichtung produziert werden (auch Thema heute abend bei Anne W... äh Jauch), können auch noch Ackerflächen zur Energiegewinnung umfunktioniert werden.
(http:///images/energienetz/icons/icon17.gif)

Alle Säugetiere sind Vierfüßer, alle Menschen sind Säugetiere, also sind alle Menschen Vierfüßer. [/list] B i o s p r i t - F a l l e (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=84209#post84209)
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Energiesparer51 am 10. Oktober 2011, 12:01:27
Zitat
Original von PLUS
@Energiesparer51, an wen ist diese tolle \"schlüssige Folgerung\" gerichtet? An Strohdumme, die darauf gerade noch gewartet haben?

 :D
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Sukram am 10. Oktober 2011, 15:16:45
Zitat
Original von Energiesparer51
Solange noch reichlich Lebensmittel nur zur Vernichtung produziert werden (auch Thema heute abend bei Anne W... äh Jauch), können auch noch Ackerflächen zur Energiegewinnung umfunktioniert werden.


Darauf einen Röhl-

Die Vollzeitaktivistin. Ein Berufsbild (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_vollzeitaktivistin_ein_berufsbild/)

Proscht!  :D
Titel: B i o s p r i t - F a l l e
Beitrag von: Energiesparer51 am 10. Oktober 2011, 15:20:56
Zitat
Original von Sukram
Zitat
Original von Energiesparer51
Solange noch reichlich Lebensmittel nur zur Vernichtung produziert werden (auch Thema heute abend bei Anne W... äh Jauch), können auch noch Ackerflächen zur Energiegewinnung umfunktioniert werden.


Darauf einen Röhl-

Die Vollzeitaktivistin. Ein Berufsbild (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_vollzeitaktivistin_ein_berufsbild/)

Proscht!  :D

Ich habe mich gefragt, wer eine \"Vollzeitaktivistin\" finanziert.