Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: redbluewitch am 26. November 2007, 13:49:38

Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: redbluewitch am 26. November 2007, 13:49:38
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26671/1.html
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Thomas S. am 27. November 2007, 09:49:25
Es geht doch immer nur um Buchwerte, gerade beim Ökostrom.

Auch die EWS können mir in Norddeutschland nur physischen Atomstrom verkaufen. Der Ökostrom wird immer in der Nähe des Erzeugers, wo er eingespeist wird, auch verbraucht.

Der Unterschied ist nur, das z.B. TeldaFax den Strom nicht selber herstellt, sondern in Skandinavien über Zertifikate kauft.

Im Gegensatz dazu z.B. die EWS, die den Strom selber herstellen.

Deshalb folge ich dieser Argumentation nicht. Der Eiervergleich ist lächerlich, da die Ökostromerzeugung durchaus mindestens europäisch betrachtet werden muß, da Europa vernetzt ist, und nicht im Geringsten mit meinem Magen zusammenhängt.  :D

Tatsache ist doch, daß durch den Einkauf von Ökostrom(-Zertifikaten) der Atomstromlobby auch Geld entgeht. Und die Nachfrage nach Ökostrom steigt.

Immerhin ist dieser Ökostrom für viele noch erschwinglich (~16 ct / kWh), denn >20 ct / kWh (wie sonst üblich) sind ein recht hoher Preis, den sich nicht viele leisten wollen und können.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Plantek am 27. November 2007, 15:59:55
In dem Artikel werden lediglich drei der reinen Ökostrom-Anbieter von der \"Lüge freigesprochen\": EWS Schönau, Greenpeace energy und Naturstrom AG.

Es gibt aber noch zwei weitere \"reine\" Ökostromer, die nachweislich in größerem Umfang eigene Neuanlagen für die Ökostromproduktion nutzen:

- Lichtblick
- Die Strommixer GmbH
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: prot am 28. November 2007, 01:30:59
Die Strom-Mixer arbeiten laut ihrer Homepage ausdrücklich mit dem im Artikel angesprochenen (und für fragwürdig gehaltenen) RECS-Zertifikat (37%!).
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Plantek am 28. November 2007, 09:29:46
Immerhin 63% des Strommixerstroms also echter Ökostrom ohne RECS.

Wie sieht das bei Lichtblick aus? Zitat von deren Homepage:
\"Der Strom für Sondervertragskunden wird physikalisch aus Wasserkraftwerken geliefert und über sogenannte RECS Zertifikate veredelt.\"
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: prot am 28. November 2007, 10:00:34
Nein, streng genommen nur die 50% Wasserkraft, den EEG-Stromanteil muss jeder Anbieter haben und sollte m.E. getrennt betrachtet werden. Außerdem habe ich irgendwo wohl auch etwas von \"Beistellung\" gelesen.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Plantek am 28. November 2007, 11:26:56
Was bedeutet das?
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Wusel am 06. Dezember 2007, 11:57:56
Ich weiß nicht, was an dem RECS System so fragwürdig sein soll.

Wenn ein Anbieter den Ökostrom über RECS einkauft, bedeutet das doch, dass in diesem Fall dieser Strom auch tatsächlich erzeugt werden muss.
Insofern wird doch über diesen Kauf der Ökostrom-RECS die Nachfrage nach diesem Ökostrom erhöht!

Und genau das ist es doch, was man bezwecken will.

Die Umetikettierung findet spätestens aufgrund des Netzverbunds sowieso statt. Ob ich den Greenpeace-Strom in die Netze der atomstromunterstützenden Großversorger einspeise, oder ob dies beim Kauf der RECS-Zertifikate erfolgt.

Das Ergebnis ist im Prinzip das gleiche.

An der Steckdose bekommt man IMMER einen Strom-Mix aus allem.
In jedem Falle (egal ob über RECS oder direkt über z.B. Greenpeace-Strom) wird die Nachfrage nach regenerativen Energien erhöht. Das ist zunächst mal das entscheidende.

Gruß
Wusel
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Plantek am 07. Dezember 2007, 10:59:47
Problem könnten die großen geographischen Entfernungen sein, über die der Strom umettikettiert wird. So kann z.B. Ökostrom in Nordnorwegen, der sowieso produziert wird um die Bevölkerung vor Ort zu versorgen, einfach als Atomstrom umetikettiert werden. Ohne dass es dort jemanden interesieren würde wird dort also der Strommix schlechter. Dafür wird in Deutschland Atomstrom zu Öko umetikettiert. Ohne dass neue Öko-Anlagen entstehen.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: nomos am 07. Dezember 2007, 11:39:14
Zitat
Original von Plantek
... Dafür wird in Deutschland Atomstrom zu Öko umetikettiert. Ohne dass neue Öko-Anlagen entstehen.
Kassel erste Großstadt mit 100 Prozent Ökostrom (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=34677#post34677)\" auch nicht im Übermaß beeindrucken lassen. Ein automatischer Umweltnutzen ist damit nicht verbunden.

Im Fall von Ökostromangeboten auf Basis von Zertifikaten des \"Renewable Energy Certificate System\" (RECS) kommt es ebenfalls zu keiner expliziten Neuanlagenförderung. Bei RECS-Zertifikaten erhält der Betreiber der zertifizierten Anlage lediglich einen geringen Zusatzerlös, der aus dem Verkauf der Zertifikate erzielt wird. Der weitaus größere Betrag fließt an die Betreiber der konventionellen Kraftwerke, da die physische Stromlieferung in der Regel aus konventionellen Kraftwerken erfolgt. Die RECS-Zertifizierung ist eine preiswerte Methode, Strom grün einzufärben. RECS ist dementsprechend das bevorzugte System zur \"Förderung\" Erneuerbarer Energien der großen Oligopolisten auf dem deutschen Strommarkt. Vorstandsvorsitzender und Stellvertreter von RECS Deutschland e.V. sind Vertreter von Vattenfall und E.ON.[/list]
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Wusel am 07. Dezember 2007, 12:20:55
@nomos, klar, die gegenwärtige Situation ist leider so.
Wenn jedoch die europäische Nachfrage nach Ökostrom immer weiter steigt, kann man irgendwann das nicht mehr mit Hin- und Herschieberei auf Basis des gegenwärtig produziertem Strommixes befriedigen. Wenn sich also zeigt, dass die europäische Gesamtnachfrage nach sauberen Strom die vorhandene Kapazität in absehbarer Zeit überschreitet, spätestens dann müssen neue Öko-Anlagen gebaut werden.

Natürlich, ehe der Effekt greift, muss die Nachfrage noch erheblich (!!) wachsen. Also lasst uns daran arbeiten und wechseln. Ob wir nun über einen preiswerteren Ökostromanbieter lediglich die Nachfrage erhöhen oder über einen, der darüberhinaus noch die neuen Anlagen fördert, muss jeder selber wissen.
Nur unabhängig von den Großen EON, RWE etc. sollte er sein.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: nomos am 07. Dezember 2007, 12:40:44
@Wusel, dann aber zum echten ÖKO-Strom wechseln. Wer kritiklos und unbesehen \"Öko\"-Strom einkauft fördert auf jeden Fall die Preistreiberei und die Energieversorger aber selten die Umwelt.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Thomas S. am 07. Dezember 2007, 12:45:04
So wie Wusel sehe ich das auch.

In vielen Diskussionen mit Freunden, Kollegen und Bekannten mußte ich immer wieder feststellen, daß noch erhebliche Bedenken an einem Wechsel des Anbieters überhaupt bestehen.

Wenn dann nach positiver Überzeugungsarbeit sogar noch gleich zu einem Öko-RECS-Anbieter gewechselt wird (weil das eben doch etwas preiswerter als Voll-Öko ist), was will man im ersten Schritt denn mehr?

Wenn man etwas erreichen will, muß man manchmal auch kleine Schritte machen - und einen nach dem anderen.

Stellt euch vor, man liest hier schnell und resümiert: auch Öko bringt nix - kann ich doch gleich bei meinem alten Anbieter bleiben... ...tolles Ergebnis!
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: nomos am 07. Dezember 2007, 12:46:59
@Wusel, dann aber zum echten ÖKO-Strom wechseln. Wer kritiklos und unbesehen \"Öko\"-Strom einkauft fördert auf jeden Fall die Preistreiberei und die Energieversorger aber selten die Umwelt.

PS: Wusel, unterschätze nicht die Kreativität der Energieversorger. Die werden noch viele Kapazitäten finden, die sich tauschen lassen. Das wird ungebremst noch Jahrzehnte so weiter gehen. Nein, die unsinnige \"ÖKO\"-Förderung muss jetzt korrigiert werden. Die Verbraucher können das mit befördern.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: nomos am 19. Dezember 2007, 23:10:26
Stuttgart. Der Petitionsausschuss des Landtags von Baden-Württemberg hat am  12. Dezember 2007, die Landesregierung anlässlich einer einschlägigen Petition mit großer Mehrheit aufgefordert, eine Änderung der Förderpraxis bei Blockheizkraftwerken zu bewirken.
Pressemitteilung der Landespressestelle (http://www.landtag-bw.de/aktuelles/pressemitteilungen/ausgabe_pressemitteilungen.asp?PM=N0108_2007&referer=/aktuelles/pressemitteilungen/index.asp)
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Randy am 05. Januar 2008, 12:32:12
MOGELPACKUNG

Aus Atom- mach Ökostrom: Nach Informationen des SPIEGEL tricksen europäische Stromanbieter ihre Kunden gezielt aus. Sie etikettieren Atom- oder Kohlestrom einfach in Ökostrom um. Eine legale Praxis, die durch Ökozertifikate möglich ist.

Die vollständige Meldung hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,526807,00.html

Randy
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Sclerocactus am 05. Januar 2008, 16:01:54
Da kann man mal wieder sehen, das dort überall Verbrecher am Werk sind.
Da hilft nur eine Kontrolle durch externe Gutachter und und eine Offenlegung aller entstehender Kosten bei den Erzeugern.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: nomos am 05. Januar 2008, 21:20:00
Tagesschau: Der ÖKO-Etikettenschwindel (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/oekostrom2.html)
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: userD0010 am 10. Januar 2008, 10:09:10
Dass unsere Energiekonzerne im großen Stil ihre Kunden ausnehmen, war und ist ja unser tägliches Ärgernis.
Aber dass man uns auch noch teueren Ökostrom verkaufen will, der gar kein Ökostrom ist, dürfte doch wohl die Grenze des Akzeptablen überschreiten.
So kann ein Stromersorger an der Börse etwa Strom des AKW Krümel für sieben Cent je Kilowattstunde kaufen. Für weitere 0,05 Cent je Kilowattstunde kann er dank eines Öko-Zertifikats eines norwegischen Wasserkraftwerks den Krümel-Strom zu Öko-Strom veredeln. Einzige Bedingung wäre, dass der Betreiber des Wasserkraftwerkes seine entsprechende Menge an Ökostrom in konventionellen Strom umetikettiert.
Sollen wir uns da nicht über den Erfindungsreichtum unserer Stromkonzerne freuen, insbesondere über diejenigen, zu deren Kraftwerkspark auch Wasserkraftwerke gehören oder an denen sie beteiligt sind.
Früher nannte man solche Leute Roßtäuscher!
Haben sich die Stadtwerke Kassel nicht erst kürzlich zum Vorreiter für umweltgerechte Stromerzeugung unter Nutzung dieser \"besonderen\" Möglichkeit erklärt ?
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: eislud am 10. Januar 2008, 11:17:16
@h.terbeck
Guckst Du auch hier (http://forum.energienetz.de/thread.php?threadid=8285).
Gruss eislud
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: DieAdmin am 10. Januar 2008, 16:37:52
Die Threads sind nun zusammengefügt.

@eislud,

vielen Dank für das Link :)
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: userD0010 am 13. Januar 2008, 19:44:05
Dass auch die Stromversorger erfinderisch sind, bleibt unstreitig.
Fragwürdig m.E. ist doch aber die Praxis, etwas als Öko zu verkaufen mit den entsprechenden Preisaufschlägen, was in Wirklichkeit kein Öko ist.
Das ist doch genau so fragwürdig, um nicht zu sagen betrügerisch wie wenn \"normale\" Lebensmittel mit dem Etikett Öko versehen und entsprechend verkauft werden.
Im Falle dieses Öko-Stroms sehe ich darin dann aber nur ein Alibi-Verhalten, vergleichbar mit der Nutzung eines HUMMER SUV, dessen Markenschild ich durch das eines VW Polo ersetze, möglichst noch einen Aufkleber Atomstrom nein danke daneben klebe, um damit meine Unterstützung der ökologischen Bewegung zu veröffentlichen.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Wusel am 28. Januar 2008, 12:15:20
Leute, lasst mal die Kirche im Dorf: Wer 100,000% Ökostrom will, müsste  sich theoretisch einen eigenen Öko-Stromanschluss legen lassen, sich vom allgemeinen Stromversorgungsnetz komplett trennen und sich physikalisch an ein alternatives Öko-Stromnetz anschließen. Meines Wissens gibt es so etwas gegenwärtig nicht.

Alles andere ist und bleibt ein Strompool, aus dem man IMMER einen Mix bekommt. Auch z.B.  bei Greenpeace Energy dürfte das nicht anders sein.

Es geht immer nur um die Herkunft der verbrauchten Einheiten, nicht aber um das physikalische Vorhandensein an der Steckdose.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Thomas S. am 28. Januar 2008, 13:26:38
Wusel, so ist es.

In einem Beitrag im Fernsehen (war gerade diese Tage - nein, ich habe die Quelle nicht, weil ich nur diesen kurzen Beitrag beim Zappen unvollständig gesehen habe) wurde auch zu den EWSchönau ausgesagt, daß sie Strom aus Norwegischen Wasserkraftwerken dazukaufen - wie Teldafax - und diesen Mix anbieten.

Wie ich schon sagte: wenn ich hier im Norden Strom von den EWS kaufen würde (100% öko) bekomme ich doch nur 100% Strom aus dem real vorhandenen Netz - der reale Mix ist dabei sogar immer völlig unklar, es kann sogar 100% Atom sein.

ES SIND IMMER BUCHWERTE!

Und erst wenn die Nachfrage nach öko die Herstellung übersteigt wird sich daran wirklich was ändern - es sei denn, die gesetzlichen Vorgaben werden geändert (eine \"Umetikettierung\" wird z.B. verboten).
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: userD0010 am 01. Februar 2008, 21:10:20
Eislud,
ich gucke weder hier noch da, sondern einfach nur noch Richtung Bundeshauptstadt, um unsere Politclowns zu bewundern oder (vielleicht ?)zu bedauern, die sich von den Energiekonzernen inzwischen zum Affen machen lassen. Und dazwischen der Erzengel, der nicht weiß, wie viele Kohlekraftwerke in den nächsten 7 Jahren in Deutschland vor der Realisierung stehen (vgl. Stern Nr. 4 v. 17.01.2008)
Bin aber mal gespannt, wann auf dem Brandenburger Tor die Quadriga durch einen Windkraft-Propeller ersetzt wird.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Sclerocactus am 01. Februar 2008, 22:00:04
Vielleicht sollte man in Berlin eine riesige Biogasanlage bauen.
Dann können sie Berlin in Ökokurort Berlin umbenennen.
Oder vielleicht einen Atommeiler. Da kann man prima Werbung mit machen.
Berlin die strahlende Stadt, Krebszucht mit Zertifikat.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: nomos am 04. Februar 2008, 09:49:31
BREUNINGER und die \"ÖKO\"-STROM-LÜGE

\"Die schönen Dinge des Lebens\"
 OK, aber nicht mit Palmöl!
[/SIZE]

In Sindelfingen und jetzt auch in Ludwigsburg  (http://www.ludwigsburger-kreiszeitung.de/index/LKZPortal/Lokalnachrichten.html?arid=6993)verwendet BREUNINGER (http://www.breuninger.com/haeuser/stuttgart/index.htm) Palmöl zur  Stromerzeugung für seine Einkaufszentren!
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: AKW NEE am 05. Februar 2008, 09:17:32
@ Wusel @ Thomas S.

Zitat
Es geht immer nur um die Herkunft der verbrauchten Einheiten, nicht aber um das physikalische Vorhandensein an der Steckdose.

Fast hätte ich geglaubt Sie hätten Verstanden worum es den Anbietern von Ökostrom geht.

Was als elektrischer Energie z.B. über die EWS an ökologisch produzierter Energie in das Netz eingespeist wird, kann von den Monopolisten der Strom als Energie aus Kohle, Atom u.a. nicht eingespeist werden. Die Folge ist der Strommix, bezogen auf das Gesamtnetz,  verändert sich in seiner Zusammensetzung. Ob sie es wollen oder nicht, dies gilt auch für Ihre Steckdose. Mensch kann eben doch es was ändern, auch wenn es nur in kleinen Schritten ist, er muss es nur wollen.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Sukram am 05. Februar 2008, 16:19:03
Zitat
Original von Thomas S.
Wusel, so ist es.

In einem Beitrag im Fernsehen (war gerade diese Tage - nein, ich habe die Quelle nicht, weil ich nur diesen kurzen Beitrag beim Zappen unvollständig gesehen habe) wurde auch zu den EWSchönau ausgesagt, daß sie Strom aus Norwegischen Wasserkraftwerken dazukaufen - wie Teldafax - und diesen Mix anbieten.

Jaja- ich war wiedermal der einzige, der sich immer fragte, woher denn der ganze Stoff eigentlich stammt, den die aus ihrem Tal heraus verscherbeln ;-


Und der auch registriert hat, dass die Trassen aus\'m Norden eh schon dicht sind... insbesondere wen die Windquirle wirbeln.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Randy am 05. Februar 2008, 23:44:19
@Sukram

Zitat
Original von Sukram
Jaja- ich war wiedermal der einzige, der sich immer fragte, woher denn der ganze Stoff eigentlich stammt, den die aus ihrem Tal heraus verscherbeln ;-


Und der auch registriert hat, dass die Trassen  eh schon dicht sind... insbesondere wen die Windquirle wirbeln.

Welch maßlose Selbstüberschätzung.... :rolleyes:

Dabei bedarf es noch nicht einmal einer Trasse aus\'m Norden, wenn eine bestimmte Menge Strom aus Wasserkraft in Norwegen gekauft und die gleiche Menge E.On Atomstrom dorthin weiterverkauft wird. Und schon kann in D der schöne grüne, ökologische Strom aus erneuerbaren Energien verkauft werden.

Defacto kommt nur ein Wisch (\"Zertifikat\") per Fax aus Norwegen für \'n Appel und \'n Ei. Ganz ohne Trasse.

@AKWNEE

Bitte was ändert sich dadurch am Strommix in D oder anderswo?
 
Laut Homepage der EWS besteht ihr Strom (Jahr 2006) zu 88 % aus erneuerbaren Energien, davon 71,1 % aus Wasserkraft und 10,9 % EEG-Strom.

Zum Anteil aus Wasserkraft:

Gefördert werden von EWS nur 3 kleine Wasserkraftwerke mit insgesamt 270 kW Leistung (!!!).

Kommen ca 70% des EWS-Strommixes, also der Anteil aus Wasserkraft, also doch aus Norwegen oder Finnland? Und damit , s.o. defacto von E.on\'s AKW\'s?

Deshalb noch einmal die Frage: Was ändert sich dadurch am Strommix in D oder anderswo?

Randy
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: superhaase am 06. Februar 2008, 07:41:25
Zitat
Original von Randy
Dabei bedarf es noch nicht einmal einer Trasse aus\'m Norden, wenn eine bestimmte Menge Strom aus Wasserkraft in Norwegen gekauft und die gleiche Menge E.On Atomstrom dorthin weiterverkauft wird.
Norwegen importiert Strom von EON?
Beweise?
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: nomos am 06. Februar 2008, 09:46:01
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von Randy
Dabei bedarf es noch nicht einmal einer Trasse aus\'m Norden, wenn eine bestimmte Menge Strom aus Wasserkraft in Norwegen gekauft und die gleiche Menge E.On Atomstrom dorthin weiterverkauft wird.
Norwegen importiert Strom von EON?
Beweise?
Tauschen oder noch besser täuschen trifft es besser. Nur Lieferanten mit Wasserkraftwerken vor Ort, die schon seit Generationen Strom ohne Subventionen liefern sind wirklich ehrlich.

Aber auch diese Lieferanten lockt das Geld und sie verkaufen den Strom jetzt immer mehr mit grünem Anstrich und verlangen dafür mehr und machen kräftig dafür Werbung. Reicht nach dem Marketingerfolg der selbst produzierte Wasserkraft-Strom nicht mehr aus, wird ebenfalls zugekauft und kein Wasserkraftwerk zusätzlich gebaut. Ab da beginnt die Sache schwammig zu werden. Der einzig sichere Effekt der Transaktion war, dass der Strom teuerer und der Profit größer wurde. Ob die Grün-Etikettierung der globalen Umwelt nützt, das steht in den Sternen. [/list]PS: E.ON und Statnett (http://www.verivox.de/News/articledetails.asp?aid=22622&g=power)
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: superhaase am 06. Februar 2008, 09:50:29
Ob jetzt \"Import\" oder \"Tausch\" - egal.

Die Frage war, ob Norwegen wirklich EON-Atomstrom einkauft, oder ob das  aus der Luft gegriffen ist.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: AKW NEE am 06. Februar 2008, 19:04:12
@ Randy

Zitat
Kommen ca 70% des EWS-Strommixes, also der Anteil aus Wasserkraft, also doch aus Norwegen oder Finnland? Und damit , s.o. defacto von E.on\'s AKW\'s?

Erst war es Norwegen, nun kommt Finnland dazu. Welches Land kommt als nächstes dazu. Ist ja alles da oben.

Die Aussage das aller Strom aus Norwegen defacto von E.on\'s AKW\'s Kommt. Kann ich so nicht nachvollziehen. Mir ist die Struktur der Betreiber in Norwegen nicht bekannt. Gibt es Wirklich nur einen Produzenten von Strom aus Wasserkraft?. Wenn ein Holländer behaupten würde, dass der in Deutschland gekaufte Strom defacto von der RWE kommt würde eine gleiche Qualität haben.

Ich halte Ihre Behauptung für haltlos und nicht bewiesen. Ich wüßte es aber gerne. Als Kunde der EWS werde ich diese Frage stellen.

Der Mix erklärt sich von selbst!

Zitat
Was als elektrischer Energie z.B. über die EWS an ökologisch produzierter Energie in das Netz eingespeist wird, kann von den Monopolisten der Strom als Energie aus Kohle, Atom u.a. nicht eingespeist werden.

Wenn der Anteil ökologischer Strom steigt, erhöht sich der %-Anteil und dadurch der Mix.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Randy am 07. Februar 2008, 01:10:29
@superhaase

Zitat
Original von superhaase
Ob jetzt \"Import\" oder \"Tausch\" - egal.

Die Frage war, ob Norwegen wirklich EON-Atomstrom einkauft, oder ob das  aus der Luft gegriffen ist.

Natürlich aus der Luft gegriffen.
War ja nur der ironische Versuch zu verdeutlichen, wie in D Strom aus Norwegischen Wasserkraftwerken verkauft werden könnte, selbst wenn die entsprechenden Transportmöglichen dafür gar nicht vorhanden wären.  :evil:

Also eine Replik auf Thomas S.
Zitat
Original von Thomas S.
....wurde auch zu den EWSchönau ausgesagt, daß sie Strom aus Norwegischen Wasserkraftwerken dazukaufen - wie Teldafax - und diesen Mix anbieten.
und @Sukram
Zitat
Original von Sukram
Und der auch registriert hat, dass die Trassen aus\'m Norden eh schon dicht sind... insbesondere wen die Windquirle wirbeln.


@AKW NEE

Zitat
Original von Thomas S.
Die Aussage das aller Strom aus Norwegen defacto von E.on\'s AKW\'s Kommt. Kann ich so nicht nachvollziehen.
.....
Ich halte Ihre Behauptung für haltlos und nicht bewiesen.

Wenn es eine Behauptung gewesen wäre, wäre diese natürlich unbewiesen. :tongue:

Es war aber eine Frage und keine Behauptung. Haben Sie die Fragezeichen übersehen??? 8o

Der Gedanke hinter der Frage ist doch aber offensichtlich:

Die  Mengen an Strom aus Wasserkraft angeblich aus Norwegen, die in D verkauft werden, steigen dramatisch. Allein durch die Stadtwerke Kassel müssen es wohl an die 800 GWh per annum sein. Dazu dann EWS, TeldaFax, Lichtblick, Strom-Mixer, Naturstrom....

Da wird einem ja Angst und Bang um die sichere Stromversorgung in Norwegen.  X(

Von einem Zusammenbruch der dortigen Stromversorgung wurde jedoch nichts bekannt.

Also muß doch irgendwo Ersatz herkommen. Woher denn bloß? 8o
Auch wenn die entsprechenden Transportmöglichkeiten nicht ausreichen?

Je mehr ich über diese Ökostromauszeichnung und -zertifizierung vor allem im europäischen \"Verbundnetz\" nachdenke, um so windiger erscheint es mir. Und um so weniger kann ich Ihre Schlußfogerungen nachvollziehen. Pardon, aber so isses. :(

Übrigens, den Sonnencent von EWS finde ich prima.

Randy
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Plantek am 07. Februar 2008, 14:00:44
Zitat
Original von Randy
Kommen ca 70% des EWS-Strommixes, also der Anteil aus Wasserkraft, also doch aus Norwegen oder Finnland? Und damit , s.o. defacto von E.on\'s AKW\'s?

Deshalb noch einmal die Frage: Was ändert sich dadurch am Strommix in D oder anderswo?

Der Strommix ändert sich, sobald EWS seine Gewinne re-investiert - und zwar in erneuerbare Anlagen in Deutschland!! Dabei ist es egal, ob der Ökostrom, der zu den Gewinnen geführt hat, aus Deutschland, Norwegen, Finnland oder physisch sogar aus AKWs stammt.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Randy am 07. Februar 2008, 15:14:16
@Plantec

Soweit ich es verstanden habe, re-investiert EWS nicht seine Gewinne   in \"erneuerbare Anlagen\" in D. Die Investoren wollen ja auch mit Ihrem  Kapital etwas verdienen.

EWS fördert \"erneuerbare Anlagen\" in D mit dem Sonnencent (zwischen 0,5 und 2 ct/KWh wählbar.
Das finde ich gut.
http://www.ews-schoenau.de/Rebellenkraftwerke/Erfolge/

Bisher geförderte Anlagen mit ca 11 MW Gesamtleistung, entspricht ca 28 GWh/a.

Zum Vergleich: Inlandsproduktion in D 2006 ca 635 000 GWh/a
http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/Binaer/energie-daten-gesamt,property=blob,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.xls
Blatt 21

Randy
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Plantek am 07. Februar 2008, 15:29:18
Ob sie nun selbst bauen, oder das Geld weiter geben und andere dann bauen, das ist für den Strommix ziemlich egal. Oder?

Zumindest in Schönau vor Ort ist die EWS aber auch selbst Investor und Betreiber von Netz und Anlagen.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: AKW NEE am 08. Februar 2008, 08:22:55
Hier sucht mensch Haare in der Suppe (hier EWS) und tut dabei so, als ob er sie schon gesehen hätte.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: Randy am 08. Februar 2008, 21:03:44
@AKW NEE

Zitat
Original von AKW NEE
Hier sucht mensch Haare in der Suppe (hier EWS) und tut dabei so, als ob er sie schon gesehen hätte.
Na, wenn Sie meinen....

Das Haar hatten allerdings andere gefunden. Z.B. heute.de vom 05.01.2008:

Zitat
Als Beispiel, dass dieser Nutzen für die Umwelt höchst zweifelhaft sein kann, führt der Spiegel die Stadtwerke Kassel an. Diese hätten sich mithilfe der durch das Renewable Certificate System (RECS) gegebenen Möglichkeit erst kürzlich zum Vorreiter für umweltgerechte Stromerzeugung erklärt....

...Dabei könne ein Stromversorger über das RECS an der Börse etwa Strom des AKW Krümmel für sieben Cent je Kilowattstunde kaufen und diesen dann mit einem Öko-Zertifikat eines norwegischen Wasserkraftwerks zu Ökostrom veredeln....
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/25/0,3672,7141625,00.html

Haben Sie schon Erkenntnisse darüber, was es mit dem 70 % -anteil des EWS-stroms aus Wasserkraft auf sich hat?

Randy
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: AKW NEE am 09. Februar 2008, 11:27:03
@ Randy

Wie Sie hier richtig schreiben geht es in dem Beitrag um die Stadtwerke Kassel und nicht um die EWS. In Ihrem Zitat heißt es weiter:

Zitat
...Dabei könne ein Stromversorger über das RECS an der Börse etwa Strom des AKW Krümmel für sieben Cent je Kilowattstunde kaufen und diesen dann mit einem Öko-Zertifikat eines norwegischen Wasserkraftwerks zu Ökostrom veredeln....

Gerade heirzu erklären EWS, Greenpeace und Lichtblick dies nicht zu tun, was von unabhängigen Prüfern bestätigt wird.

Das von vielen Unternehmen Schindluder mit dem Begriff \"Ökostrom\"  betrieben wird, ist unstrittig. Dies kann aber kein Grund sein eine Schlammschlacht mit unbewiesenen Behauptungen gegen alle Anbieter zu beginnen. Wenn sie jetzt mit obigem Zitat unterstellen die EWS würde \"veredelten\" Strom aus dem AKW Krümmel kaufen und damit an mich weiterverkaufen, antworte ich Ihnen auf Ihre Frage:

Zitat
Haben Sie schon Erkenntnisse darüber, was es mit dem 70 % -anteil des EWS-stroms aus Wasserkraft auf sich hat?

Vor diesen Karren lasse ich mich von Ihnen nicht spannen. Wenn Sie es nötig haben Ihre Behauptung, die EWS würde \"veredelten\" Strom aus dem AKW Krümmel verkaufen, in die Welt zu setzen zu müssen, fragen Sie doch bei der EWS selber nach.

Mit Oberflächlichkeit läßt sich dieses Thema nicht bearbeiten und bewegt sich knapp unter Stammtischniveau. Sie werden verstehen, dass ich mir diesen Spass nicht gönne.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: nomos am 09. Februar 2008, 13:04:17
Es wäre eigentlich für die Politik nicht schwierig, die \"ÖKO\"-Stromlüge aus der Welt zu schaffen. RECS sofort bei ordentlicher Strafe verbieten. Der Verbraucher wird hier schlicht und einfach getäuscht.

EEG novellieren:

Energie aus regenerativen Quellen darf nur noch in der Menge verkauft werden wie man sie in eigenen oder gemieteten Anlagen auf dem Gebiet der BRD erzeugt hat. Energie aus Biomasse wird nur gefördert und darf nur als \"ÖKO\"-Energie verkauft werden, wenn die Biomasse aus dem Gebiet der BRD stammt und nachweislich nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung steht.

Man macht aber heute uneingeschränkt Werbung und verkauft mehr als man hat. Aber mit dem Zukauf wird \"ÖKO\" und die Grün-Etikettierung bereits schwammig und es beginnt das Tarnen und Täuschen.  [/list]Deklaration der Erzeugungsquelle, Erzeugung, Verkauf unter Ausweis der damit verbundenen zusätzlichen Preisanteilen an Förderumlagen in jeder Verbraucherenergierechnung.

Der Verbraucher ist damit sicher nicht überfordert, bei jedem Katzenfutter ist die Deklaration umfangreicher und überfordert sicher auch manchen Tierbesitzer.

Auch die Politik täuscht dem Bürger gerne\"ÖKO\" mit unrealistischen Zahlen vor. Die Vorgaben werden dann mit Tricks und allen Mitteln verfolgt. Es wird mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Aktuelle Beispiele gibt es genügend: Siehe Feinstaubchaos (http://www.suedwest-aktiv.de/region/bietigheimerzeitung/aus_stadt_und_kreis/3386481/artikel.php) oder  der Strom aus der Müllverbrennung (http://forum.energienetz.de/thread.php?threadid=8174) der dem Bürger als neuer \"ÖKO\"-Strom-Anteil verkauft wird etc...
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: AKW NEE am 09. Februar 2008, 16:50:46
@ nomos

Zitat
Es wäre eigentlich für die Politik nicht schwierig, die \"ÖKO\"-Stromlüge aus der Welt zu schaffen. RECS sofort bei ordentlicher Strafe verbieten. Der Verbraucher wird hier schlicht und einfach getäuscht.

Mit dieser Änderung, wäre alles im Lot, denke ich.

Die nationale Karte, halte ich für einen Rückschritt.

Nun ist Norwegen hier schon mehrmals genannt worden. In Norwegen wird mehr elektrische Energie aus Wasserkraft erzeugt, als es in dem Land verbraucht werden kann. Ich finde es gut, wenn dieser Strom hier verkauft wird und dadurch eine Dreckschleuder weniger läuft.

Die Konkurenz zur Lebensmittelerzeugung ist schwer zu beweisen. Der Landwirt will überleben. wenn ihm der Kunde für seine Lebensmittel nicht den notwendigen Preis zahlen will, schaut er sich halt nach anderen Möglichkeiten um.

Richtig ist ein Einfuhrverbot für Biomasse zur Energiegewinnung.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: superhaase am 09. Februar 2008, 17:06:10
Zitat
Original von AKW NEE
Richtig ist ein Einfuhrverbot für Biomasse zur Energiegewinnung.
Für bestimmte Arten von Biomasse vielleicht. Oder für bestimmte \"Gewinnungsarten\".
Ein generelles Verbot wäre wohl eher unangemessen.
Es wäre durchaus wünschenswert, wenn z.B. die großen Wälder Osteuropas nachhaltig genutzt werden könnten und das geerntete Holz in Mittel- und Westeuropa zur Energiegewinnung (vor allem Wärme oder Kraftwärmekopplung) eingesetzt werden könnte.

Die Nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder müsste halt sichergestellt sein.
Das müsste international geregelt werden.

Nur Biomasse-Abfälle aus dem Inland zu verwenden dürfte nicht ausreichen, um Öl und Gas zu ersetzen, worum man langfristig wohl nicht rumkommt.

ciao,
sh
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: AKW NEE am 09. Februar 2008, 17:15:07
@ superhaase

Zitat
Es wäre durchaus wünschenswert, wenn z.B. die großen Wälder Osteuropas nachhaltig genutzt werden könnten und das geerntete Holz in Mittel- und Westeuropa zur Energiegewinnung (vor allem Wärme oder Kraftwärmekopplung) eingesetzt werden könnte.

Hier ist, wie ich finde ein erheblicher Gedankenfehler. Es geht um die Nachhaltigkeit weltweit, also auch in Osteuropa. Mir wäre es lieber wenn das Holz vor Ort in die Energiegewinnung geht und die Dreckschleudern dort stillgelegt werden.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: superhaase am 09. Februar 2008, 17:22:22
Hab ich doch gesagt: \"... nachhaltig genutzt werden könnten ...\"

Wo ist da ein Denkfehler?

Und warum sollte man anderen Ländern verbieten, ihre Resource vernünftig zu nutzen und durch Export damit Arbeit zu schaffen und daran zu verdienen?
Das wäre eine Anmaßung, die ich sogar recht arrogant fände.

Eine Nutzung vor Ort schließt das ja nicht aus.

ciao,
sh
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: AKW NEE am 09. Februar 2008, 17:49:47
@ superhaase

Der Dekfehler liegt im gesamten Zitat.  Sie haben geschrieben, dass das geerntete Holz zur Energiegewinnung in West- und Mitteleuropa eingesetzt werden soll. Die Bezeichnung vor Ort kommt nicht vor

Von einem Verbot habe ich nichts geschrieben, wie Sie dann zu Ihren Bewertungen wie Anmaßung und recht arrogant kommen ist mir ein Rätsel.
Gern diskutiere ich mit Ihnen in der Sache weiter, dann aber bitte nur das was auch wirklich geschrieben wurde.

Zur Nachhaltigkeit gehört hier auch die Rechnung welche Energie muss aufgewendet werden um das Holz nach Westeuropa zu brimgen.

Länder wie Belaruß oder die Ukraine haben große Wälder aber wenig bis keine Energievorkommen wie Gas und öl, ist es da nicht sinnvoller dass dort heimische Holz vor Ort zu nutzen. Dem Arbeitspatz ist es egal wo das Halz verbrannt wird.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: superhaase am 09. Februar 2008, 17:55:28
Zitat
Original von AKW NEE
Richtig ist ein Einfuhrverbot für Biomasse zur Energiegewinnung.
Das wurde wirklich geschrieben - von Ihnen.

Ich wollte Ihnen persönlich keine Arrogannz unterstellen, sorry, da hab ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt.

Denkbar und sinnvoll wäre eine Nutzung in den Ländern selbst und ein Export der Überschüsse an Biomasse.

Der Transport wäre wohl nicht so sehr das Problem. Auch in der Ökobilanz.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: nomos am 09. Februar 2008, 18:19:27
@AKW NEE,
Zitat
Mit dieser Änderung, wäre alles im Lot, denke ich.
Zitat
Die nationale Karte, halte ich für einen Rückschritt.

Nun ist Norwegen hier schon mehrmals genannt worden. In Norwegen wird mehr elektrische Energie aus Wasserkraft erzeugt, als es in dem Land verbraucht werden kann. Ich finde es gut, wenn dieser Strom hier verkauft wird und dadurch eine Dreckschleuder weniger läuft.
Den steigenden Bedarf an umweltschonend erzeugten Strom aus Wasserkraft sichern wir mit Einkäufen an der Strombörse. Zum Beispiel für das Jahr 2005–2006 mit Kauf eines Grundlastbandes von 4.380 MWh, TÜV-geprüfter Strom aus Wasserkraftwerken in der Schweiz.[/list]
Zitat
Die Konkurenz zur Lebensmittelerzeugung ist schwer zu beweisen. Der Landwirt will überleben. wenn ihm der Kunde für seine Lebensmittel nicht den notwendigen Preis zahlen will, schaut er sich halt nach anderen Möglichkeiten um.
Zitat
Richtig ist ein Einfuhrverbot für Biomasse zur Energiegewinnung.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: electro am 03. April 2008, 16:03:43
Zitat
Original von Wusel
Ich weiß nicht, was an dem RECS System so fragwürdig sein soll.

Wenn ein Anbieter den Ökostrom über RECS einkauft, bedeutet das doch, dass in diesem Fall dieser Strom auch tatsächlich erzeugt werden muss.
Insofern wird doch über diesen Kauf der Ökostrom-RECS die Nachfrage nach diesem Ökostrom erhöht!

Und genau das ist es doch, was man bezwecken will.

Die Umetikettierung findet spätestens aufgrund des Netzverbunds sowieso statt. Ob ich den Greenpeace-Strom in die Netze der atomstromunterstützenden Großversorger einspeise, oder ob dies beim Kauf der RECS-Zertifikate erfolgt.

Das Ergebnis ist im Prinzip das gleiche.

An der Steckdose bekommt man IMMER einen Strom-Mix aus allem.
In jedem Falle (egal ob über RECS oder direkt über z.B. Greenpeace-Strom) wird die Nachfrage nach regenerativen Energien erhöht. Das ist zunächst mal das entscheidende.

Gruß
Wusel

Man könnte ja die Frage stellen, ob sich der eine oder andere Ökostromproduzent, der solche Zertifikate anbietet sich vielleicht dazu hinreißen lässt mehr Zertifikate für Ökostrom zu verkaufen, als er in Wirklichkeit produziert.

Ein Aspekt wäre sicherlich, dass solch ein Vorgehen ein riesen Imageschaden nach sich ziehen würde. Da dieser RECS-Verein jedoch unter Beteiligung von E.on und Co läuft, ist es wohl doch eher schwierig sowas wirklich rauszufinden.
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: nomos am 05. Juni 2008, 17:52:12
Am morgigen Freitag, 6. Juni 2008, stimmt der Bundestag über die Novellierung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) ab. Das EEG hat über den massenhaften Import von Palm- und Sojaöl zur Verstromung in Blockheizkraftwerken (BHKW) sehr negative Umwelt- und Sozialauswirkungen.

Hier kann man nochmal an Bundestagsabgeordnete schreiben, damit diese sich für die Streichung des Satzes einsetzen.

Protestschreiben (http://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=268)
Titel: Die Ökostrom-Lüge
Beitrag von: superhaase am 05. Juni 2008, 18:00:00
Hab mitgemacht.

Danke für den Hinweis, nomos!  :)

ciao,
sh