Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepreis-Protest => Widerstand/Protest => Bundesweit / Länderübergreifend => Thema gestartet von: RR-E-ft am 14. November 2007, 14:48:24

Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: RR-E-ft am 14. November 2007, 14:48:24
RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Absatz (http://afp.google.com/article/ALeqM5hv_0cCMR0JRfEZv9cPn2Ud-skOmA)

Zitat
Für den erneuten Gewinnsprung machte der Konzern \"ein außergewöhnlich gutes Handelsergebnis\" sowie einen \"positiven Trend in der Stromerzeugung\" verantwortlich.


Von nix kommt nix.

Der Großhandelspreis wird auch davon getrieben, dass Biblis vom Netz ist. Die dadurch verursachten Absatzverluste werden durch die dadurch getriebenen Großhandelspreise mehr als wett gemacht.


Mit der nächsten Strompreiserhöhung läuft es nochmals prächtiger.
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: superhaase am 14. November 2007, 14:55:38
Zitat
Original von RR-E-ft
Der Großhandelspreis wird auch davon getrieben, dass Biblis vom Netz ist. Die dadurch verursachten Absatzverluste werden durch die dadurch getriebenen Großhandelspreise mehr als wett gemacht.
Hinzu kommt, dass man auf diese Weise auch noch die Reststrommengen in die nächste Legislaturperiode schiebt - man hofft ja immer noch auf den Ausstieg vom Ausstieg.....
Ich glaub, Vattenfall und RWE haben es gar nicht so eilig, mit den Reaktoren wieder ans Netz zu kommen. ;)
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: svenbianca am 14. November 2007, 15:45:40
Ich finde auch 32 Millarden Umsatz und 2,8 Millarden Gewinn (wahrscheinlich noch vor Steuern), dass sind ja unverschämte Zahlen..... Fast 9% Rendite, bei 35% Steigerung waren es ja dann letztes Jahr ca. 6%, solche Rendite fährt keine deutsche Firma ein...............
Und die Biblisstörung haben die bestimmt absichtlich gemacht auch negative Publicity ist Publicity (erinnert irgendwie an Paris Hilton). Was wäre denn eurer Meinung nach eine angemessene Rendite? 1% wie beim Sparbuch......?
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: superhaase am 14. November 2007, 16:02:58
@svenbianca:
Was Du hier angibst ist die Umsatzrendite.
Die interessiert nicht.
Im Übrigen ist Gewinn der Gewinn nach Steuern.
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: svenbianca am 14. November 2007, 16:11:29
Was interessiert denn? Jedes Unternehmen wird doch an der Umsatzrendite gemessen. Was wird pro Euro Umsatz wirklich verdient. Die EnbW legte die Quartalszahlen vor, die liegen etwa bei 7%. Was sind denn 2,8 Millarden bei 32 Millarden Umsatz. Zum Vergleich Porsche hatte gestern vermeldet Gewinnsprung von über 280% auf 5,86 Millarden Euro bei gerade mal knapp 10 Millarden Euro Umsatz, bei den zahlen müßte das RWE ca. 18 Millarden verdienen obwohl ich nicht RWE mit Porsche vergleichen will.

Ich frage was halten Sie bei 32 Millarden Euro Umsatz für einen angemessenen GEwinn?
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: superhaase am 14. November 2007, 16:54:33
Zitat
Original von svenbianca
...obwohl ich nicht RWE mit Porsche vergleichen will.
Das wäre auch nicht angebracht.

Zitat
Ich frage was halten Sie bei 32 Millarden Euro Umsatz für einen angemessenen GEwinn?
Es interessiert  die Eigenkapitalrendite.
RWE hatte 2006 übrigens 3,8 Mrd, € Jahresüberschuss (EON 5,1) bei einem wirtschaftlichen Eigenkapital von 11,5 Mrd. € (EON 45,6), sowie liquide Mittel von 19,5 Mrd. €. Wie man sieht, schwimmen die im Geld.

Bei einem Energieversorger, der dem EnWG gerecht werden muss und der ein Quasimonopol hat und somit praktisch kaum ein wirtschaftliches Risiko, halte ich eine Eigenkapitalrendite von etwa 7 % für völlig ausreichend.

Wenn es bei Gas und Strom echten Wettbewerb und einen freien Markt mit vielen Anbietern (Erzeugern, Importeuren) gäbe, und RWE oder EON dann durch gutes Management und effizente Arbeit, sowie Kundentreue aufgrund Kundenzufriedenheit eine Eigenkapitalrendite von 30% erwirtschaften würden, wäre dagegen nichts einzuwenden.

... meine Meinung.

ciao,
sh
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: svenbianca am 14. November 2007, 17:07:24
und wenn die wieder haushoch verschuldet sind (RWE hatte vor ein paar Jahren ca. 35 Millarden Schulden) die ENBW hat durch ihr Yelloabenteuer Millarden verloren, dann zahlt der Verbraucher einen Extrasoli? Nö denn dann sind es ja wieder die unfähigen Manager (wie bei Opel etc.). Also wenn man in diesem Land bei 32 Millarden Euro Umsatz und 2,8 Millarden Euro Gewinn sich ständig beschimpfen lassen muss, dann müssen wir uns nicht wundern, das keiner in die Energieversogrung investieren will. Weil, jetzt kommt eine unglaublich Behauptung und These von mir, andere Kraftwerksbauer (oder nach Herrn Rhiel auch Käufer) wollen evtl. auch für Ihr investiertes Geld etwas verdienen (ist aber eine wirklich haarsträubende These.....). Die Gazprom etc. sind für ihre wohltätige Preisgestaltung berühmt. Meint Ihr wirklich es gibt Wettbewerb um Kraftwerke und NEtze, wenn bei jedem Gewinn sofort lt. aufgeschrien wird? Wahrscheinlich nicht und daher wird auch kein Ivestor einen Cent hierhin bringen.
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: superhaase am 14. November 2007, 17:15:39
Es gibt nach Deiner Rechnung also keinen Unterschied zwischen einem Autohändler und z.B. einem selbstständigen Übersetzer.
Ein großer Autohändler mag eine Umsatzrendite von 15% haben, und verdient damit sehr gut.
Wenn der Übersetzer nur 50% Umsatzrendite macht, dann verdient er äußerst schlecht und macht was falsch. Er sollte schon eher 80-90% anstreben.

Die Umsatzrendite ist der falsche Maßstab, um die Angemessenheit des Gewinns zu beurteilen.
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: RR-E-ft am 14. November 2007, 18:35:16
@svenbianca

EU- Kommission, Monopolkommission und auch die Bundesregierung (vgl. Entwurf zur Verschärfung des Energiekartellrechts) sehen allesamt ein Missverhältnis zwischen den Stromerzeugungskosten und den Großhandelspreisen. In diesem Bereich wird zu Lasten aller Weiterverteiler und Stadtwerke, die über keine eigene Stromerzeugung verfügen, aufgrund fehlenden Wettbewerbs satt Kasse gmacht.

Also muss man nach der Rendite im Stromerzeugungsbereich fragen.

Wenn die Konzerne von ihren Einnahmen Finanzinvestitionen in Milliardenhöhe stemmen, etwa E.ON für eine Beteilung an russischen Stromunternehmen, dann bleibt am Ende natürlich nur ein geringer Gewinn übrig. Würde E.ON mehr in solche Märkte investieren, könnte das Ergebnis unterm Strich sogar negativ sein.

Das heißt doch aber nicht, dass die Strompreise angesichts der Stromerzeugungskosten nicht maßlos überteuert sind.

Deshalb ist schon Ihr Ansatz gänzlich falsch.

Wie sehen denn die Renditen im Stromerzeugungsbereich aus?

Angesichts der E.ON- Stromerzeugungsstruktur, der Großhandelspreise, der im Monitoringebericht der Bundesnetzagentur genannten Stromerzeugungskosten sollten sich die Renditen in diesem Bereich abschätzen lassen. Nur zu.

E.ON weist im Bereich Central Europe, der u. a. die Stromerzeugung in Deutschland mitumfasst regelmäßig ROCE (http://de.wikipedia.org/wiki/Return_on_Capital_Employed) > 20 Prozent aus.

Das ist wohl deutlich mehr, als es auf ein Sparbuch gibt. ;)
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: svenbianca am 14. November 2007, 19:57:02
ich verstehe nicht warum Sie bei einer Diskussion über RWE ständig von Eon reden. Ist das mittlerweile eine Firma? Das man über Erzeugungspreise reden kann ist doch unbestritten, aber RWE hat in den letzten Monaten nicht in Russland oder sonstwo investiert (wird denen ja ständig vorgehalten). Wenn die Kraftwerke nicht so gut laufen würden, wie schlecht sähe es dann aus. 32 Millarden Umsatz = 0 Gewinn. Tolle Bilanz. Und zu Ihrer Diskrepanz bei den Stromerzeugerpreisen. Es ist einfach zu sagen, es gibt zu wenig Wettbewerb. Warum ist das so? Das neue Kraftwerksbetreiber diskriminierungsfrei angeschlosse ist unbestritten, es gibt keine Beschwerden zu diesem Thema. Warum baut also kein Investor ein Kraftwerk, wenn es ja quasi eine Gelddruckmaschine ist....?
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: nomos am 14. November 2007, 20:05:06
Zitat
Original von svenbianca
Was sind denn 2,8 Millarden bei 32 Millarden Umsatz.
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: superhaase am 14. November 2007, 20:09:59
Zitat
Original von svenbianca
Das neue Kraftwerksbetreiber diskriminierungsfrei angeschlosse ist unbestritten...
... falsch\", wolten Sie sagen oder?

Ansonsten haben Sie eine sachliche Diskussion gerade verlassen.....
Die EU-Kommission und die Monopolkommission sind wohl alle auf der Brennsuppe dahergeschwommen und machen es sich sehr leicht mit ihrer Aussage, dass kein Wettbewerb herrscht, oder?
Ich glaube, Sie machen sich das eher leicht, dies in Frage zu stellen.
Auch machen Sie es sich bzgl. Umsatzrendite etc. zu einfach, wie ich Ihnen darzulegen versucht habe.

Aber lassen wir das jetzt lieber.

ciao,
sh
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: RR-E-ft am 14. November 2007, 20:51:56
@svenbianca

Was ist denn nun mit der Rendite im Stromerzeugungsbereich und wie lässt sich bei einem erheblichen Rückgang des Absatzes der Gewinn immer noch entsprechend steigern, ohne den Kunden noch \"eine ordentliche Schippe draufzulegen\" ?

ROCE der RWE Erzeugungssparte 39,5 % (http://rwecom.geber.de/2006/gb/lagebericht/geschaeftsentwicklung/roce.html)

Noch Fragen? Eher ein Sparbuch? :rolleyes:

Harrys letzter Brief an die lieben Freunde (http://rwecom.geber.de/2006/gb/briefdesvorstandsvorsitzenden.html)
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: svenbianca am 14. November 2007, 22:16:16
dann nennt doch bitte einen Investor der gerne ein Kraftwerk bauen würde aber nicht angeschlossen wird.

Das die Rendite im Kraftwerksbereich ist doch normal, wenn alte Anlage abgeschrieben sind und die Preise hoch sind. Wenn die neuen teuren Kraftwerke im einsatz sind in die die Energiebranche ja zweistellige Millardenbeträge investieren soll und tut (wäre ja auch schön wenn die Rahmenbedingungen irgendwann geschaffen werden, Atomausstieg rückgängig bei schwarz-gelb? Wieviel erneuerbare Energien und unzählige weitere Fragen, die ja ständig verändert werden Dann steht im Raum Kraftwerke dritter Anbieter bevorzugt anzuschließen. Also sollen die 4 großen jetzt eins bauen und es geht dann nicht ans Netz weil dritte bevorzugt werden? ), wird dieses Rendite ja sofort wieder dahin sein, weil ja große Investitionen und damit Vermögen wieder in der Bilanz stehen. Wie war es denn 1998 als die Strompreise zum Teil um über 50% eingebrochen sind(für Großkunden), Versorger wie ENBW tiefrote Zahen geschrieben haben, seid ihr dann sammeln gegangen? Nein, dann ist das halt Pech gewesen.

Aber abschließend wiederhole ich gerne meine letzte Frage, warum investiert denn keiner der großen Investoren in Kraftwerke in Deutschland?

wenn man übrigens die Kennzahlen der Wertbeiträge auf dieses Jahr umlegt sieht man ja das im Vertrieb und im Netzbereich kaum noch Geld zu verdienen ist, sollten die Erzeugungskosten fallen sieht es nicht gut aus für die RWE...... ach ja Wasser und die NPower machen ja schon Verlust aber so haben wir die Firmen ja gern. Mitleid gibt es dann gratis hier aus dem Forum!!

Gute Nacht!!
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: RR-E-ft am 14. November 2007, 22:44:24
@svenbianca

Die Tarifpreise der Haushaltskunden wurden 1998 pp. nicht abgesenkt. Schon gar nicht um 50 Prozent. Darüber besteht hoffentlich Einigkeit.

Diese Kunden hat man schön weiter - wie bis dahin - die überteuerten  Monopolpreise zahlen lassen. ....

Was kann denn der Haushaltskunde dafür, wenn den Großkunden etwa Strom zu billig verkauft wurde und jemand deshalb tiefrote Zahlen geschrieben hätte ?!!! Muss man den Haushaltskunden  immer noch eins oben drauf legen, damit die Gewinne insgesamt in die Höhen klettern, die man sich erwünscht?

Irgendwann muss doch mal genug sein?
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: superhaase am 15. November 2007, 07:49:52
Zitat
Original von svenbianca
... im Netzbereich kaum noch Geld zu verdienen ist
Hier darf man laut auflachen !  :tongue:
Schauen Sie sich mal das Verhältnis von vereinnahmten Netzentgelten zu den Netzinvestitionen der vergangenen Jahre an......

1998 entbrannte kurzfristig ein Wettbewerb um die Großkunden. Da haben sich manche Versorger vielleicht im Kampf um die vermeintlich lukrativen Großabnehmer zu Dumpingpreisen hinreißen lassen?
Selbst Schuld!

In einem freien Markt mit echtem Wettbewerb kann auch mal einer Verluste machen oder sogar Pleite gehen, wenn er schlecht wirtschaftet. Das ist völlig normal. Ich sehe nicht, warum das in der Energiebranche anders sein sollte. Wenn einer letzendlich Pleite geht, dann werden die Kraftwerke usw. von anderen erworben und weiterbetrieben - oder die Firma kann nach einem Insolvenzverfahren irgendwie weiterbestehen.

Wie gesagt würde ich im Gegenzug einem Versorger durchaus große Gewinne gönnen, wenn er gut wirtschaftet - in einem echten Wettbewerb.....

Bzgl. Kraftwerkszugang etc. lesen Sie doch bitte mal den Bericht der Monopolkommisiion oder auch den der EU-Kommission.

ciao,
sh
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: nomos am 15. November 2007, 07:55:28
Zitat
Original von svenbianca
.....Aber abschließend wiederhole ich gerne meine letzte Frage, warum investiert denn keiner der großen Investoren in Kraftwerke in Deutschland?
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: superhaase am 15. November 2007, 08:01:29
Zitat
Original von nomos
Die richtige Zielsetzung geht allerdings in den verstärkten Ausbau einer dezentralen Energieversorgung. Wir wollen nicht noch mehr konzentrierte Marktmacht der Großen, wir wollen Wettbewerb zu fairen Bedingungen. Kommunale Stadtwerke sollten nicht nur Energie verteilen, sie sollten auf der Erzeugerseite im Interesse der Bürger mitmischen und sich auf ihre Kernaufgabe besinnen.
Dass Sie mir mal aus der Seele sprechen ... schön! ;)

Gerade die Stadtwerke hätten es in der Hand mit kleineren und mittleren Kraftwerken in KWK günstig und umweltfreundlich Strom und Wärme zu Produzieren.

ciao,
sh
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: svenbianca am 15. November 2007, 08:54:01
@nomos und Superhaase

Ich meinte mit \"GRoßen\" nicht die 4 großen Anbieter in Deutschland sondern, Gazprom meinetwegen auch Investorenfirmen wie Blackstone etc. also Firmen die das Geld haben ein eigenes Kraftwerk zu bauen, da haben wir uns nur missverstanden, ich meinte das wie Sie. Warum also baut keiner in Deutschland so ein Werk?

zu den Netzentgelten: Ich verweise auf die Zahlen die RR-Erft gepostet hat. Die gesamte Energygruppe samt Netz/Vertrieb europaweit hat 1,2 Millarden erwirtschaftet 2006, da sind die gesunkenen Netzentgelte noch nicht berücksichtigt, wenn die also jetzt 1 Millarde zusätzlich ins NEtz investieren haben die in ganz Europa keinen Cent mehr verdient, das ist ja lukrativ.

Und mein Lieblingsspruch, wenn die durch zu viel Wettbewerb rote Zahlen schreiben - selbst Schuld.

@RR-Erft auch für Haushaltskunden ist der Strompreis 1998 vor Steuern gesunken!!!!!
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: nomos am 15. November 2007, 11:04:49
Zitat
Original von svenbianca
Warum also baut keiner in Deutschland so ein Werk?
.....
hier lesen (http://www.tagblatt.de/tool/druckversion.tool.php?artikel_id=35640892%20).

Dass Stadtwerke hier zu wenig investieren ist nicht in Ordnung. Das mit dem Energievertrieb verdiente Geld wurde halt in der Vergangenheit für andere Zwecke ausgegeben. Das müssen wir ändern!

Der gemeinsame Kraftwerksbau ist grundsätzlich richtig. Ob das mit importierter Steinkohle betrieben werden muss, darüber kann man streiten. Noch besser wäre eine dezentrale Energieerzeugung. [/list]
Zitat
Original von svenbianca... Die gesamte Energygruppe samt Netz/Vertrieb europaweit hat 1,2 Millarden erwirtschaftet 2006, da sind die gesunkenen Netzentgelte noch nicht berücksichtigt, wenn die also jetzt 1 Millarde zusätzlich ins NEtz investieren haben die in ganz Europa keinen Cent mehr verdient, das ist ja lukrativ.
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: RR-E-ft am 15. November 2007, 13:44:00
@Svenbianca

Das ist die Stromtarifepreise für Haushaltskunden nach 1998 (vor Steuern) gesunken seien, ist eine Mär. Da helfen auch noch so viele Ausrufezeichen nichts.

Die Steuern wurden, so wie sie kamen, eins zum anderen oben drauf gelegt, manchmal auch etwas mehr - wie bei der Fleischersfrau und der Jagdwurst. Darf´s ein bißchen mehr sein?

Warum auch nicht, wenn sich der Kunde eh nicht wehren kann oder wehrt.

Ich komme selbst aus der Stromwirtschaft und war dabei.
Da bringt es nichts, mir etwas erzählen zu wollen.

Ich habe an den Langfristverträgen zwischen VEAG und den ostdeutschen Regionalversorgern, also den ostdeutschen  E.ON- und RWE- Töchtern, mitgestrickt und dabei an so mancher Runde zwischen München, Berlin, Hannover, Oldenburg... teilgenommen.

Übrigends ist es noch immer so, dass die Investition von einer Milliarde EUR in neue Kraftwerke nicht zur Folge hat, dass sich das Vermögen eines Konzerns deshalb in Luft auflöst. Die Investition findet sich im Anlagevermögen wieder und dann arbeitet so ein Kraftwerk ca. 40 Jahre lang und verdient damit Geld.

Die Investitionsquote der Energiewirtschaft ist weit geringer als bei im harten Wettbewerb stehenden Mittelständlern.

Seit ca. 1995 wurde nicht mehr in neue Kraftwerke investiert.
Es wird alles auf Verschleiß gefahren, Kraftwerkspark und Netze.

Die 2005 im Münsterland geknickten Strommasten hatten wohl schon die Großväter in den 40er/ 50er Jahren des letzten Jahrhunderts über die Strompreise abbezahlt.

Von ca. 18 Mrd. EUR Netzentgelten pro Jahr werden lediglich ca. 2 Mrd. im Jahr investiert. Lässt sich wohl auch nachlesen im aktuellen Monitoringbericht der BNetzA.

Der Rest wird ausgeschüttet oder für Finanzbeteiligungen benutzt, um sich die europäische Strom- und Gaswirtschaft zusammenzuraffen. Und dabei mischt auch RWE kräftig mit.

Der Verbraucher bezahlt diese Einkaufstour über überhöhte Energiepreise mit. Das sind die harten Fakten.
Titel: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
Beitrag von: superhaase am 15. November 2007, 14:22:54
Welche Gemeinde war das doch gleich noch, die das Stromnetz innerhalb des Gemeindegebietes von RWE (nach langem Streit) erworben hat, und dann feststellen musste, dass alles recht marode ist und größtenteils noch aus Zeiten zwischen den Weltkriegen stammt? Das war mal im Fernsehen zu sehen und die Bilder erinnerten mich sehr ans Deutsche Museum hier in München   :tongue:
Soviel zum Thema Netzentgelte und Nettosubstanzerhalt....... :evil: