Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiebezug => Strom (Allgemein) => Thema gestartet von: gallo am 06. November 2007, 14:10:16
-
Hallo,
ich bin neu hier im Forum.
Am 22.10.2007 flatterte mir ein Schreiben der EnBW ins Haus und teilte mit, dass nach der Klausurtagung des Bundeskabinetts am 23.8. und 24.8.2007 auf Schloss Merseburg Nachspeicherheizungen außer Betrieb genommen werden sollen.
Weiss jemand hierüber etwas näheres? Gibt es bereits eine Protestaktion?
Ich will auf meine alten Tage keine neue Heizung einbauen. Die Heizung besteht seit 1954. Hierfür habe ich auch kein Geld. Bei uns gibt es nicht mal einen Gasanschluss. Also bliebe nur eine Ölzentralheizung. Dies soll umweltfreundlicher sein???
LG
gallo
-
@gallo,
ah ha,
die ersten Anzeichen der Auswirkungen unseres lieben roten Umweltminister Gabriel :D :D :D
Mal sehen, wies weiter geht!!!!
Kündigung des Wärmestromvertrages und Angebot auf normal Haushaltsstrom folgt dann als nächstes :D :D :D
-
@Cremer
Weißt Du hier mehr als Du geschrieben hast oder ist das Panikmache?
(Schreibt man das gross oder klein?)
Gruss eislud
-
@gallo
Mit der aktuellen Energieeinsparverordnung, die zum 01.10.2007 in Kraft getreten ist, scheint man sich noch nicht auf eine Abschaffung von Nachtspeicherheizungen, Nachspeicheröfen geeinigt zu haben. Eine Abschaffung war vielleicht im August 2007 in Merseburg geplant, man scheint es aber vertagt zu haben:
Germanwatch - Nationale und internationale Glaubwürdigkeit der Bundesregierung steht auf dem Spiel (http://www.germanwatch.org/presse/2007-08-22.htm)
... \"Wenn die Bundesregierung aber an entscheidenden Weggabelungen - Kraftwärmekopplung, Steuerbefreiung für Sprit schluckende Dienstwagen, Verbot der Nachtspeicherheizungen - einknickt, reicht das nicht aus für eine glaubwürdige internationale Klimalokomotive Deutschland. ...
DIE ZEIT 23.08.2007 - Klimamaßnahmen - Da ist noch Luft (http://www.zeit.de/2007/35/Klimamassnahmen)
... Vom Tisch ist das Verbot von Nachtspeicherheizungen. ...
In der entsprechenden Drucksache des Bundesrates hier (mit Eingabe der Drucksachen-Nr. 282/07) (http://www.bundesrat.de/cln_051/nn_45602/SiteGlobals/Forms/Suche/beratungsvorgangssucheNavigation__Formular,templateId=processForm.html?__nnn=true) oder direkt hier (http://www.bundesrat.de/cln_051/SharedDocs/Drucksachen/2007/0201-300/282-07,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/282-07.pdf), ist auch nichts zu finden.
Das Thema scheint allerdings noch nicht vom Tisch zu sein.
Die zweite Novelle der Energieeinsparverordnung scheint vielmehr schon in Arbeit zu sein und soll Ende 2008 kommen:
DIE ZEIT 02.11.2007 - Aus für Stromfresser (http://www.zeit.de/online/2007/44/aus-fuer-nachtspeicherofen)
... In der zweiten Novelle der Energieeinsparverordnung, die das Ministerium zurzeit ausarbeitet, sollen \"unrentable Heizungsformen\" verboten werden. Darunter fallen auch Nachtspeicheröfen. Wann die Novelle in Kraft tritt, welche Kosten auf die Hausbesitzer zukommen und mit welchen Übergangsfristen sie rechnen müssen, ist noch unklar. Spätestens Ende 2008 soll die Verordnung in Kraft treten. ...
Hier (http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/fraunhofer_bewertung_iekp.pdf) noch eine \"Wirtschaftliche Bewertung von Maßnahmen des Integrierten Energie und Klimaprogramms\" vom Fraunhofer Institut und anderen vom 29.10.2007, die nahelegt, dass die Abschaffung von Nachtspeicherheizungen noch Thema ist.
Gruss eislud
-
@eislud,
es ist doch bekannte Tatsache, das der liebe Umweltminister die Nachtstromspeicherheizungen, weil es die uneffektivste Heizmethode ist, zum 1.1.20010 abgeschaltet haben möchte.
Stand auch im Spiegel ;)
Da Zwangsabschaltungen bekanntlich nicht möglich sind, wird man das über den Tarif regeln, indem man diesen günstigen Tarif nicht mehr anbieten wird.
-
@Cremer
Es wird doch auch Zeit, dass Stromheizungen verboten werden. (Der Wirkungsgrad von thermischen Kraftwerken liegt zwischen 30 und 40 Prozent, hinzu kommen Leitungsverluste beim Stromtransport).
Für drei Einheiten Wärme im trauten Heim heizen also mindestens sieben Einheiten der im Primärenergieträger enthaltenen Energie die Umwelt, inklusive Flüsse, verbunden mit den entsprechenden CO2- Emmissionen.
So etwas kann man wohl nur verbieten.
Wenn es dazu kommt, wird es Unternehmen wohl verboten sein, neue Verträge abzuschließen.
Alte Verträge bleiben in Kraft. Da kommt es dann auf die Regelungen an, die vertraglich vereinbart wurden (Laufzeit).
Ein entsprechendes Verbot besteht wohl schon länger in Brandenburg.
-
Original von Cremer
es ist doch bekannte Tatsache, das der liebe Umweltminister die Nachtstromspeicherheizungen, weil es die uneffektivste Heizmethode ist, zum 1.1.20010 abgeschaltet haben möchte.
@Cremer
Nun ja, bei dieser mehr als großzügig bemessenen Übergangsphase (1.1.20010) dürfte den meisten Haushalten mit diesem Verbot keine Probleme erwachsen.
Oder, Herr Cremer, hat da wieder einmal der Pawlowsche Reflex (gegen rote oder grüne Politiker) Ihnen die Hand an der Tastatur geführt?
Gruß
Fidel
-
Original von Fidel
Nun ja, bei dieser mehr als großzügig bemessenen Übergangsphase (1.1.20010) dürfte den meisten Haushalten mit diesem Verbot keine Probleme erwachsen.
Oder, Herr Cremer, hat da wieder einmal der Pawlowsche Reflex (gegen rote oder grüne Politiker) Ihnen die Hand an der Tastatur geführt?
Gruß
Fidel
bei uns in Dorsten gibt es eine ganze Siedlung \"Barkenberg\" als die hochgezogen wurde war die einziege dort erlaube Heizart Strom!
Die Nachzügler in dieser Siedlung durften dann auchGas usw.. nehmen.
In dieser Siedlung gibt es jede Menge Eigenheime mit einer Stromfußbodenheizung, da ist ein Nachrüsten ohne riesigen Aufwand nicht möglich!
Um dem ganze noch die Krone aufzusetzen. RWE bietet dort nur Kombiverträge an, d. h. seinen normalen Strom muß man auch bei RWe beziehen!
-
Was heißt Kombitarif, wahrscheinlich eine SP1 Anlage oder? Warum lassen die die RWE nicht herauskommen und 2 Zähler setzen, einen für Normalstron und einen für die Heizung, das ist normal doch kein Problem (außer vielleicht ein Platzproblem wegen des zweiten Zählers), allerdings ist der SP1-Vertrag meistens wesentlich günstiger durch die Mittagsladung.
-
Original von svenbianca
Was heißt Kombitarif, wahrscheinlich eine SP1 Anlage oder? Warum lassen die die RWE nicht herauskommen und 2 Zähler setzen, einen für Normalstron und einen für die Heizung, das ist normal doch kein Problem (außer vielleicht ein Platzproblem wegen des zweiten Zählers), allerdings ist der SP1-Vertrag meistens wesentlich günstiger durch die Mittagsladung.
Stimmt!
nur mit baulichen Änderungen, wenn denn möglich kann man die Sache aufsplitten und somit auch zwei Anbieter wählen!
-
Ich habe Ende letzten Jahres eine Eigentumswohnung, Baujahr 1986, mit Nachtspeicherheizung gekauft. Nachdem ich nun von Bekannten von dem Schreiben der EnBW erfahren habe, frage ich mich, wie das in nem Mehrfamilienhaus funktionieren soll. Es gibt hier im Haus keinen Platz für eine \"normale\" Heizanlage und schon gar nicht für einen Tank, weil das platzmäßig ja gar nie gebraucht wurde. Ne Gasleitung liegt meines Wissens auch nicht grade in unmittelbarer Nähe.
Wie die Bekannten allerdings auch erzählten war es bei denen sogar so, dass es damals, als sie ihr Einfamilienhaus vor ca. 25 Jahren bauten, noch Zuschüsse für diese Heizform gab.
Frei nach dem Motto: Was interessiert mich mein dummes Gerede von vor 25 Jahren... macht doch die tolle große Koalition von heute grade was sie will ... und meines Wissens sitzen in der großen Koalition auch alle Parteien von vor 25 Jahren...
Mit der Begründung, dass die Kraftwerke ja nachts ohnehin laufen, weil sie nicht abgeschaltet werden können, und der Strom ja auch verbraucht werden müsse, gibts ja auch den billigeren Nachtstrom. Schalten die jetzt die Kraftwerke nachts ab, oder wie?
Der Wiederverkaufswert meiner Wohnung ist ja wohl nun nach den neuen Gesetzesplänen drastisch gesunken.
Mal wieder eine tolle Idee unserer Politiker, die wohl alle in vom Steuerzahler bezahlten Einfamilienhäusern schön im Grünen wohnen können und sich sowas leisten können...
-
@lober78,
es hat bisher keiner gesagt, dass Sie eine neue Heizung einbauen müssen.
Es werden ggf. lediglich die Tarife auf das Niveau der Normaltarife erhöht
-
Hallo Cremer,
worauf stützt sich die Aussage, dass ggf. die Tarife auf das Niveau der Normaltarife angehoben werden??? Ist hierzu vielleicht eine gesetzliche Verpflichtung des Stromlieferanten geplant. Wenn nein, wird dies wohl nicht zwangsweise der Fall sein können, weil die Lieferkonditionen den Bereich des privatrechtlichen Vertrages betreffen, wo bekanntlich frei vereinbart werden kann.
Ich habe auch Zweifel, dass der Stromlieferant gesetzlich verpflichtet werden kann, den Nachttarif abzuschaffen. Der Gesetzgeber kann nicht einfach Preise diktieren.
LG
gallo
-
Speicherheizungsverträge und Wärmepumpenverträge sind ausschliesslich Sonderverträge. D.h., Energielieferanten können die Verträge und Preise frei gestalten. Sofern der Gesetzgeber es will, könnte er durch Abschaffung des verm. NN-Entgelts, Änderung der KA-Verordnung auf hohe KA und Abschaffung der Nachtspeicher SLP\'s dafür sorgen, dass die Belieferung von Nachtspeicherheizungen zu subventionierten Tarifen keine Zukunft haben wird.
NN
-
was natürlich automatisch zu einer Erhöhung der Netzkosten führen würde. Wenn viel weniger KWH durch das Netz gehen bei gleichen Fixkosten wird es natürlich pro kwh teurer..........
-
@svenbianca
Wenn bei gleichem Angebot die Nachfrage sinkt, müssten die Preise fallen.
Zumindest theoretisch.
-
Hallo und guten Tag,
was die Nachtspeicherheizungen betrifft, ist es leider so, daß sich unser Erzengel Gabriel wieder die Schwächsten des Landes ausgesucht hat, um sich zu profilieren.
Tatsache ist, daß nach wie vor nachts Strom im Überfluß erzeugt werden muß und wenn dieser dann noch verkauft werden kann, dies nicht nur der Umwelt, sondern auch den Stromerzeugern zugute kommt.
Zur Erinnerung: Die EVU´s haben aus ökologischen Gründen die Nachtspeicheröfen kreiert und gefördert, da alle Kraftwerke nachts nur bedingt gedrosslt werden können. Kernkraftwerke sind sogar Grundlast - Kraftwerke, d.h. sie können nachts nicht gedrosselt werden.
Nun schalten wir Deutsche als Weltverbesserer unsere Atomkraftwerke Stück für Stück ab, was all unsere Nachbarn freut und gleichzeitig veranlasst, neue Atomkraftwerke zu bauen. Angefangen von der Schweiz - wo ein neues KKW geplant wird - über Frankreich, die skandinavischen Länder, fast alle Länder in Osteuropa planen und bauen derzeit neue KKW.
Dies bedeutet, daß wir auch weiterhin im globalisierten Europa genügend Nachtstrom zu erwarten haben, wahrscheinlich je nach Wettbewerbslage etwas teuerer wie jetzt.
Nachtspeicheröfen können schon wegen des Bestandsschutzes nicht verboten werden und sind - falls nicht mehr als 80 kWh pro qm Wohnfläche im Jahr benötigt werden - umweltfreundlicher als ein stinkendes Ölkamin am Haus.
Dieser Betrachtungsweise haben sich auch die deutschen EVU´s angeschlossen, die neue und wesentlich effizientere Kraftwerke für Kohle, Gas- und Öl- Befeuerung z.Zt. schon bauen, viele davon aber geplant sind.
Also bitte nicht Bange machen lassen, auch die EVU´s stehen auf unserer Seite, müssen sich halt aus politischen Gründen zurückhalten.
Freundliche Grüße als Leidensgenosse husbauer
-
Die wilden Hetzjagden auf die Nachtsromheizung sind von totaler Unkenntnis, Unsinn und eingetrichterten Meinungen geprägt. Jeder grüne Aktivist schreibt vom anderen seine Pressemeldung ab, die Menge macht´s und was die Menge sagt ist richtig. Zunächt nur ein paar kleine Gedankenanstöße.
Da wird immer vorgerechnet, wie viel Primärenergie verbraucht wird, um eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen. Das mag zunächst mal stimmen, von nichts kommt nichts, aber wer fragt eigentlich danach, wie viel Elektroenergie z.B. für Pumpen- und Verdichterstationen verpulvert wird, um das ach so umweltfreundliche Erdgas aus 4000 km Entfernung von Sibirien nach Deutschland zu pumpen? Ach so, das ist ja nicht unser Strom...den machen die Russen, die müssen noch viel an sich arbeiten...o.k.... Ein Land, was nicht ein Fatzelchen eigenes Erdgas zur Verfügung hat, macht sich komplett abhängig und schwatzt jeden eine Erdgasheizung auf. O.K. mit Solarunterstützung und Kfw-Fördermitteln. Oder wir heizen mit Öl. Doch halt, das stößt ja CO2 aus. Außerdem müssen damit ja die LKW-Kolonnen auf den Autobahnen fahren. Die sind klimapolitisch wahrscheinlich unbedenklich, den von diesem Irrsinn redet keiner, da machen wir lieber alle für 5 Minuten das Licht aus. Blöd nur, Erdgas erzeugt auch CO2.
Also Wärmepumpe, nee geht nicht, die braucht ja Strom. Womöglich noch Atomstrom. Äks.
Darum heizen wir jetzt lieber mit Holzpellets.....den die geben ja nur das CO2 ab, welches der Baum schon mal vertilgt hat. Prima Idee, damit wird das Gesamtaufkommen wenigstens nicht weniger. Jeder kann sich ein Silo in den Vorgarten stellen, um das Volumen der Pellets zu beherrschen.
... als nächstes kommt dann bestimmt der Kuhfladen. Perfekt biologisch erzeugt. Natürlich per Giga-Liner aus Afrika. Für Strom aus Kernenergie sind wir uns ja zu fein....noch. Wir sprechen uns in 15-20 Jahren wieder, wenn das Öl fast an der Neige ist und es keine Grundstücke mehr für Windmühlen gibt...
Solarkraftwerke, Wasserkraft, Windmühlen, wirklich absolut perfekt, Stromerzeugung (Strom!!) aus unerschöpflichen Energiequellen. Doch halt, wohin mit dem Strom, wenn alle das Licht ausschalten?? Wer hält dann das Netz im Gleichgewicht?? Die Überschüsse verkaufen, sagt der Kaufmann. Toll. Problem gelöst. Aber Kaufleute sind die Sorte von extrem kurzsichtigen Menschen, welche hierzulande ein Durcheinander nach dem anderen anrichten. Meistens wird´s dann teurer... Unsere Nachbarländer bauen alle KKW´s. Da ist nix mit Strom verkaufen, den haben die selber. WIR, als Bewohner der s.g. \"Klimalokomotive\" werden den irgendwann KAUFEN müssen...
Dann also doch Nachtstrom??
\"Riiichtig\"..... würde Paul Panzer sagen.
Der Birkensandalenfraktion sei gesagt, über alle Probleme der Netzstabiliät haben vor langer Zeit schon mal Leute nachgedacht, die auch wussten wovon sie reden. Macht Euch bitte bewusst, bei großer Beteiligung an der \"LICHT-AUS-AKTION\" am 8.12. könnten wir für längere Zeit im Dunkeln stehen. Denn wenn die Regelreserve der schnell abschaltbaren Wasserkraftwerke etc. als Puffer für das Netzgleichgewicht nicht ausreicht, kommt es zu einem Blackout durch Notabschaltungen der großen Kraftwerke. Die kann man nicht mal eben wieder anknipsen wie einen Lichtschalter... Aber das glaubt ihr eh erst, wenn es passiert ist. Jetzt ist erst mal mitmachen wichtig.
Es wird gegen den schlechten Wirkungsgrad der Kraftwerke von maximal (!) 68% gewettert...,also Leute, wir leben doch nicht im 19. Jahrhundert. Die neuen Kraftwerke im Raum Leipzig haben durch die Kraft-Wärmekopplung einen Wirkungsgrad von 87-90%, also es geht sehr wohl besser. Hier (!) muß investiert werden!! Weil wir gerade beim Wirkungsgrad sind. Welchen GESAMT-Wirkungsgrad hat den wohl eine Gasheizung im Einfamilienhaus? Davon redet keiner, nur vom Heizkessel. Der ist toll. Aber was ist mit Verlusten über Rohre, Heizkörper etc. pp.. Wasser ist übrigens ein schlechter Wärmeleiter... Was ist mit dem Verbrauch von Umwälzpumpen? Warum hält jeder einen Puffer-Kessel mit 300 Liter Heißwasser auf Bereitschaftstemperatur ?Liegen wir da im Wirkungsgrad deutlich höher als 70%??
Strom läßt sich mit Verlusten von rund 3% in den Haushalt übertragen. Die Umwandlung in Nutzenergie erfolgt praktisch verlustfrei. Strom ist perfekt regelbar. Die Wärme wird an der Stelle erzeugt und gespeichert, wo sie gebraucht wird. Heißwasser wird dann erzeugt, wenn es gebraucht wird. Die Installationskosten sind gering, die Wartungskosten betragen 0,00 €, denn eine NSH ist praktisch wartungsfrei. Kein Schornstein, kein Wartungsvertrag mit einem aufgeregt-hochwichtigen Installateur-Innungs-Meisterfachbetrieb (zerfifiziert nach ISO 9001), kein Bezirksschornsteinfegermeister, kein Brennertausch, Pumpentausch und was noch alles. Das Haus fliegt auch nicht in die Luft... Nur eine Zählergebühr für den Zweitzähler. Die ist tatsächlich notwendig.
Mein Haus (110qm), Bj 1931, saniert und gedämmt, wird seit 17 Jahren komplett mit Nachtstrom geheizt (und das bleibt auch so!), incl. Warmwasser. Durchschnittliche Zimmertemperatur rund 23-24°. Es hat noch keiner gefroren, im Gegenteil. Im Jahr 2006 wurden 7241 KW an Nachtstrom \"verheizt\". Mein aktueller Zweimonatsabschlag liegt bei 127,00 €. Trotz Verteuerung und Stromsteuer denk ich mal, das dies kein schlechter Wert ist. Die Gas- und Ölheizer in der Nachbarschaft mit nahezu identischen Häusern sitzen mit der Strickjacke in der Küche und zahlen mit 160 € - 280 € deutlich mehr.
Natürlich hat auch eine NSH ihre Grenzen, in Abhängigkeit von Nutzung und Gebäudegröße ist auch irgendwann eine Gas- oder Ölheizung wirtschaftlicher. Natürlich hat auch eine NSH ihre Tücken, ein Temperaturumschwung am Tage bremst sie aus.... o.k. Aber...
Die Nachtspeicherheizung ist ein wichtiger Baustein zur Netzstabilität, nur dafür war und ist sie gedacht und dafür ist sie nach wie vor notwendig. Physik ändert sich nicht, nur weil jetzt gerade mal ein Rot-Grüner den Umweltminister gibt. Mit einer klimapolitischen Verbotsmentalität die an muslimische Glaubenskrieger erinnert, kommen wir keinen Schritt vorwärts.
Sorry das es hier etwas länger gedauert hat, aber manchmal muß es einfach raus.
PS: Übrigens, alle Weichenheizungen der Bahn in ganz Deutschland heizen Tag und Nacht mit......Strom. Warum wohl?? Preisfrage..... ;-)
-
Hallo,
die Bundesregierung hat am 05.12. das Klimaschutzpaket beschlossen. So wie ich das sehe, werden weder Nachtspeicherheizungen verboten, noch besteht eine Verpflichtung zum Austausch. Nach meinem Wissen wurden überhaupt keine Beschlüsse zu den Nachtspeicherheizungen gefasst.
Stimmt das?
LG
gallo
-
eine Photovoltaikanlage oder eine Windkraftanlage mit einer NSH zu kombinieren. Man benötigt eben noch ein ordentliches Speichermedium. Dann ist es plötzlich die umweltfreundlichste Art zu heizen.
-
Hallo Ralleph,
das beantwortet leider meine Frage nicht. Wer hat sich in diesem Zusammenhang mit dem Klimaschutz-Paket auseinandergesetzt, was Nachtspeichheizungen anbelangt. Immerhin sollten die nach den Merseberger Beschlüssen verboten werden. Das Klimaschutz-Paket ist zumindet teilweise die Umsetzung dieser Beschlüsse. Vielleicht kann auch ein Moderator weiterhelfen.
LG
gallo
-
direkt als Antwort gedacht. Die bestehenden Anlagen können weiterbetrieben werden. Neue SOLLEN nicht mehr genehmigt werden. Ob das dann so kommt bleibt abzuwarten. Um nochmal auf die Gründe für eine NSH zurückzukommen. Die SW haben einem das genau mit diesen Argumenten damals schmackhaft gemacht, günstige Anlagen, keine Wartung und günstige Energiepreise durch Abnahme von Überkapazitäten in der Nacht. Und die sind noch immer da.Bei uns in der Nähe gibt es ein Pumpspeicherwerk. Da wird mit günstigem Nachtstrom Wasser in das obere Becken gepumpt, um es bei Tag wieder den Berg hinabzulassen und Turbinen damit anzutreiben. So können Bedarfsspitzen abgefangen werden. Gehört Vattenfall.
Nochwas an SAXO. Ich sehe es ähnlich. Wir haben uns, um die plötzlichen Schwankungen auszugleichen, noch einen Kaminofen angeschafft. Bin bloß gespannt, was nun mit der Filterei werden soll. So ein Ofen braucht einen Zug(Sog), der Filter aber eher einen Schub(Druck). Na mal abwarten.
-
Hallo,
ich halte das ganze Gewese um die Nachtspeicherheizung für völlig überholt.
Es sollte künftig viel eher das Verheizen von chemischen Grundrohstoffen wie Öl oder Gas verboten werden. Denn diese Rohstoffe wachsen nicht mehr nach, grüner Strom schon.
Was spricht dagegen, das die Nacht-S_P_E_I_C_H_E_R-Heizung künftig die Überschussenergie von Wind-, Solar-, Wasserkraft, Wellen- oder Bioenergie zu einem beliebigen Zeitpunkt speichert.?
Meine (nun höhere) Nachtspeicherheizungsrechnung geht an die NATURSTROM AG. Damit ist jede Diskussion über die Ineffizienz dieser Heizungsart völlig überholt.
Meiner Meinung nach sollten künftig nur noch grün-elektrisch betriebene Wärmepumpen in Niedrigstenergiehäusern als Heizungssystem zugelassen werden. Dadurch werden weder fossile noch nachwachsende Rohstoffe verfeuert, die sicher in anderer Art und Weise besser verwertet werden können.
der Nachtstromer
-
Original von speicherstromer
Was spricht dagegen, das die Nacht-S_P_E_I_C_H_E_R-Heizung künftig die Überschussenergie von Wind-, Solar-, Wasserkraft, Wellen- oder Bioenergie zu einem beliebigen Zeitpunkt speichert.?
Ja - und was machst Du in kalten Schwachwindphasen wie zur Zeit, da wirds halt kalt, weil es im Moment sicher keinen \"Natur\"- Überschußstrom gibt! Insofern ist das alles auch nur Augenwischerei.
dondolo
-
hallo saxo,
wie schaffst du es ein haus aus 1931 mit einer (Wohnfläche ?) von 110qm
mit nur 7241 kWh zu heizen???
ich habe von märz 06 bis märz 07 bei 110qm einen verbrauch von 13500 kWh nur für nachtspeicheröfen.
warmwasser geht extra.
(das haus ist aus 1979, außen mit 6cm Styropor gedämmt, einfache Iso-fenster)
was bezahlt ihr pro kWh?
viele grüße aus hessen
noro
-
Hallo,
ich bin neu im Frorum.
Wir heizen in unseren 3 Eigentumswohnungsanlagen mit Nachtstrom, weil dieser 1973 beim Bau der Häuser von der Stadt Weinheim vorgeschrieben wurde. Eine Umstellung auf einen anderen Energieträger ist aus baulichen Gründen nicht möglich. Wir werden deshalb vermutlich später eine Ausnahmegenehmigung gem. BMU-Positionspapier erhalten für den weiteren Betrieb unserer Nachtstromspeicheröfen.
Aber was nutzt uns das wenn die Stadtwerke Weinheim den Preis für den Nachtstrom später sukzessive extrem erhöhen?
Zum 01.02.08 steigt z.B.der Preis für den HT-Strom um 8,2%, für den NT-Strom dagegen bereits um 18,3%. Eine spezielle Begründung für diese außerordentliche Preissteigerung gibt es nicht.
Ein Alternativanbieter für Nachtstrom ist m.W. nicht vorhanden.
Welche Möglichkeit gibt es, sich gegen die Preiserhöhungen zu wehren?
Viele Grüße aus Woinem
PJB
-
Hallo,
Nachtstrom = Sonderverträge!
Den / die Sonderverträge auf Gültigkeit der Preisklausen prüfen. Zumeist
Sid derartige Verträge in der Art ungültig das ein kürzen der Zahlungen auf
die ursprünglich vereinbarten Beträge möglich ist!
-
Austausch von Nachtstromspeicherheizungen
Hallo,
wie mir vom BMU auf Anfrage mitgeteilt wurde, sind die vor 1990 errichteten Anlagen bis 2020 auszutauschen. Das wurde mit Kabinettsbeschluß vom 05.12.07 entschieden. Er ist mit EnEV-Novelle bis Mai 2008 umzusetzen.
Hierzu suche ich die Ausführungsbestimmungen. Eine Umstellung der Heizung ist wirtschaftlich für uns nicht möglich.
Es fragt sich auch, wie hoch der Nachtstromtarif steigt , wenn wir und andere wenige eine Ausnahmeregelung erhalten und wie sich dies in den Immobilienpreisen niederschlägt.
Was da seit einiger Zeit vor sich geht ist mir unbegreiflich. Für den Bau unserer Eigentumswohnungsanlagen war wegen der Waldnähe die Nachtstromspeicherheizung vorgeschrieben, weil sie kein CO2 produziert.
Jetzt soll umgestellt werden auf Öl oder Gas, deren Verbrennung CO2 produziert, weil die Erzeugung des Nachtstroms das 3-fache CO2 verursachen soll. Unsere umweltfreundlichen und bisher sicheren Atomkraftwerke sollen geschlossen werden während die Nachbar-/EU-Länder sie ausbauen, weil die alternaiven Energiequellen nicht ausreichen. Wir werden dann Strom teuer von dort beziehen und auch bei evtl. Unfällen geschädigt sein.
Also nochmals die Bitte: Angabe einer Fundstelle für die Ausführungsbestimmungen und Zuständigkeiten beim Ersatz der Nachtstromspeicherheizungen.
Danke!
Gruß
PJB
-
@hlg41,
war doch im Nov. oder Dez. thematisiert worden.
Die Bundesregierung, sprich der liebe Gabriel, möchte ab ende 2009 die Installation neuer Nachtspeicherheizungen verbieten.
Ob Ihre Nachtstromspeicherheizung 2020, also nach 30 Jahren noch läuft X(
-
Hallo \"Cremer\",
danke für den Hinweis.
Wir können weiter mit Nachtstrom heizen, weil wir sämtliche Speicheröfen beim Wohnungskauf nach 1990 ausgetauscht haben.
Es fragt sich nur zu welchem Tarif.
Gruß
PJB
-
Hier ein Spruch vom Kabarettisten Django Asül zu unserem Umweltminister Gabriel:
\"Ein Experte beim C02-Einsparen ist Schadstoffminister Gabriel. Der nimmt den Zug und läßt das Auto paralell dazu leer fahren.
Aus SPD-Sicht ist das logisch. Der Gabriel denkt sich: Der Zug fährt sowieso, also ist das CO2-neutral, wenn ich mit dem Zug fahre. Wenn das Auto ohne mich fährt, ist es 200 Kilo leichter und braucht weniger Sprit.\"
So kommt mir das mit unseren Nachtspeicherheizungen vor.
Trotzdem ein schönes Faschingswochenende.
PJB
-
@hlg41,
was eine Logik, mich kotzt der Gabriel an.
Natürlich für den Personenschutz braucht er das Auto.
-
@Cremer
Wenn man Fasching feiert, wird man leicht selbst kaberettreif mit seinen Beiträgen.
-
Moin:
Original von hlg41
Was da seit einiger Zeit vor sich geht ist mir unbegreiflich. Für den Bau unserer Eigentumswohnungsanlagen war wegen der Waldnähe die Nachtstromspeicherheizung vorgeschrieben, weil sie kein CO2 produziert.
Interessanter Satz. Von wem oder was wurde denn die Nachtstromspeicherheizung vorgeschrieben? Könnten Sie die an Sie ergangene Vorschrift ins Netz stellen? (Anonymisiert natürlich)
Gruß
Fidel
-
Hallo Fidel,
über diese Bauauflage der Stadt habe ich leider bisher keine Unterlagen, weil wir nicht die Erstkäufer waren. Aber diese haben mir das mehrfach berichtet.
Unsere Eigentumswohnungsanlagen grenzen unmittelbar an den Wald an.
Dieser sollte durch CO2-Emissionen von Gas oder Öl nicht belastet werden.
Die Häuser wurden 1973 gebaut. Es soll eine BGB-Regelung geben, daß Regreßansprüche nach 30 Jahren verjähren. Ich kenne sie leider nicht. Aber die Stadt ist m.E. zumindest moralisch im Obligo.
Eine Umrüstung auf Gas oder Öl ist technisch für uns nicht möglich. Weil unsere Nachtspeicheröfen nach 1990 erneuert wurden, dürften wir eine Ausnahmeregelung erhalten. Die Ausführungsbestimmungen sollen lt. BUM ab Mai dieses Jahres vorliegen.
Ich hoffe, daß die Stadt, die Mehrheitsgesellschafterin der Stadtwerke ist, sich auch in der Zukunft für einen angemessenen Nachtstrompreis einsetzt.
Wertverluste beim Immobilienpreis werden sich leider nicht vermeiden lassen.
Gruß
PJB
-
Original von noro
hallo saxo,
wie schaffst du es ein haus aus 1931 mit einer (Wohnfläche ?) von 110qm
mit nur 7241 kWh zu heizen???
ich habe von märz 06 bis märz 07 bei 110qm einen verbrauch von 13500 kWh nur für nachtspeicheröfen.
warmwasser geht extra.
(das haus ist aus 1979, außen mit 6cm Styropor gedämmt, einfache Iso-fenster)
was bezahlt ihr pro kWh?
viele grüße aus hessen
noro
Hallo Noro,
ja was soll ich sagen, das Haus ist komplett renoviert, stark mit Mineralwolle gedämmt, also Außenwände, Dach, Dachbodendecke, Kellerdecke, aller Fenster neu mit mehrfachen Isolierglas, eine vernüftige Haustür, Kellerfenster neu mit Isoglas. Das einzige ist die Tiefgarage, das Tor ist noch alt....aber nicht mehr lange ;-) Der Warmwasserspeicher ist relativ klein, 150 Liter, der heizt sich auch mit über NSH, aber da zugegeben, der könnte etwas größer sein. Aber die Familie ist ja lernfähig....
Die SWL haben jetzt wieder mal angezogen, der Preis ist bei 9,3 Cent (oder 9,4 Cent, hab ich noch nicht verinnerlicht) da ein s.g. \"Altvertrag\" und der aktuelle Monatsabschlag (neuerdings wollen die jeden Monat Kohle) liegt bei 58 €, Zweimonatspreis als 116€.
Da entlockt mir doch in Forumsteil Bauen und Heizen eingestellte Studie über die \"teure\" NSH mit einer Unsumme an Verbrauch ein mildes Lächeln.....
Na dann.
Viele Grüße aus Leipzig
der Saxo
-
Hallo,
ich will das Thema aus meiner Kenntnis aktualisieren.
Bei uns in Weinheim hat sich inzwischen aufgrund der NT-Tariferhöhung von rd. 47% eine IG Nachtstrom gebildet. Es wurden zahlreiche Widersprüche eingelegt. Gegenwärtig wird versucht, über die Stadt (Mehrheitsgesellschafterin der Stadtwerke) und die regionalen Parteien eine Reduzierung des NT-Preises zu erreichen.
Ein eventueller Erfolg dürfte aber leider keinen nennenswerten Einfluß auf den bereits deutlich sinkenden Immobilienwert haben. Bei uns kommt hinzu, daß eine Umrüstung aufgrund der Auflage der Nachtspeicherheizung im Bebauungsplan und der daraus resultierenden baulichen Maßnahmen (Terrassenhaus) technisch kaum lösbar und nur mit extrem hohen Kosten darstellbar ist.
\"Vielleicht konzentriert sich deshalb die derzeitige Rundfunkwerbung von Herrn Gabriel auf Finanzierungshilfen für die Umrüstung von Puppenhäusern. Vielleicht wird aber auch wird die vermutete unrealistische CO2-Reduzierung für die geplante Förderung von Elektroautos gebraucht?\"
Nun eine Frage:
Wie ist der Stand der EnEv. Irgendwo habe ich gehört, das sie im März des Jahres durch den Bundesrat verabschiedet werden soll. Weiß jemand Einzelheiten dazu?
Die FDP-Fraktion hat als m.W. bisher einzige Partei am 03.12.2008 mit Bundestags-Drucksache 16/11193 einen Antrag eingebracht mit dem Titel \"Nachtstromspeicherheizungen nicht verbieten, sondern modernisieren - Chancen für erneuerbare Energien und für den Klimaschutz nutzen\". Der Antrag ist im Internet veröffentlicht ebenso wie das Protokoll 16/72 einer Bundestagsausschußsitzung \"Verkehr, Bau und Stadtentwicklung\" vom 18.11.2008 zu diesem Thema.
Wie kann man das Thema und den FDP-Antrag bei den anderen Bundestagsparteien publik machen um zu verhindern, daß die EnEV-Novelle noch vor der Bundestagswahl Gesetz wird?
Gruß
PJB