Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Dies & Das => Thema gestartet von: Cremer am 13. August 2007, 22:58:23

Titel: Eisbären gegen Arbeitsplätze
Beitrag von: Cremer am 13. August 2007, 22:58:23
Im Spiegel dieser Woche Nr. 33 auf der Seite 26 -28

Seit Wochen kämpfen Beamte des Umwelt- und des Wirtschaftsministerium um das Klimaprogramm der Koalition. Die einen wollen viele neue Vorschrfiten, die anderen möglichst wenige.

Im Prizip ein Bericht über die gegenseitigen Angriffe der beiden Ministerien.

Beispiel:
Das Umweltmin will ab 2009 die Nachtspeicherheizungen verbieten, da sie ineffizient seien. Das Wirtschaftmin ist dagegen. Wenn in ca. 1,4 Mio. Wohnungen Nachtspeicherheizungen ausgetauscht werden müssten, würde das die Eigentümer und Mieter 28 Milliarden Euro kosten.
Titel: Eisbären gegen Arbeitsplätze
Beitrag von: RR-E-ft am 14. August 2007, 12:05:51
@Cremer

In einigen Bundesländern sind Nachtspeicherheizungen bereits- vollkommen zu Recht - verboten, so m. E.  in Brandenburg.

Strom für die Wohnraumheizung einzusetzen, ist unter Umweltgesichtspunkten nicht vertretbar, da schon die mit Kohle gefeuerten Großkraftwerke bei hohem CO2- Ausstoß einen Wirkungsgrad unter 46 Prozent haben, zudem beim Stromtransport zum Abnehmer deutliche Leitungsverluste auftreten.

Zugleich wird aus der Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums deutlich, dass kein einheitlicher Markt für Wärmeenergie besteht. Die Umstellung von Nachtspeicherheizung auf eine Gasheizung soll demnach Kosten in Höhe von ca. 20.000 EUR verursachen !

Das Bundeswirtschaftsministerium vertritt die Interessen der Lobby der Energiekonzerne.

Und dass Michel Glos etwa sauer sei, weil er nicht mit der Bundeskanzlerin nach Grönland zu den Eisbären fahren darf, ist nur eine Pointe des Artikels.
Titel: Eisbären gegen Arbeitsplätze
Beitrag von: superhaase am 14. August 2007, 13:22:49
Angemessen ist es sicher, die Neuinstallation von el. Speicherheizungen zu verbieten.

Aber damit muss man ja nicht unbedingt gleich die Umrüstung aller Altanlagen vorschreiben.
Das wäre hinsichtlich \"Bestandsschutz\" rechtlich schon sehr fraglich.
Käme einer gesetzlich befohlenen Vermögensvernichtung von Hausbesitzern gleich - obwohl der Staat diese Heizungen Jahrzehnte lang geduldet, ja während der Boomzeit der Atomindustrie regelrecht unterstützt hat.
Titel: Eisbären gegen Arbeitsplätze
Beitrag von: RR-E-ft am 14. August 2007, 13:33:50
@superhaase

Wer soll kontrollieren, ob es sich um eine Bestandsanlage oder eine Neuinstallation handelt?

Sollte ein öffentliches Register über die vorhandenen Heizungsanlagen mit entsprechender Meldepflicht eingeführt werden?
Titel: Eisbären gegen Arbeitsplätze
Beitrag von: superhaase am 14. August 2007, 13:39:38
Wer kontrolliert die Umrüstung bzw. Außerbetriebnahme der alten el. Speicherheizungen?

Man könnte einfach die Installation und den Vertrieb solcher Geräte untersagen, sowie den Abschluss neuer Speicherheizungs-Stromverträge.
Titel: Eisbären gegen Arbeitsplätze
Beitrag von: lego55 am 14. August 2007, 14:14:05
Bitte vergesst nicht: vor nicht einmal 13 Jahren wurden in Schleswig Holstein diese Nachspeicheröfen öffentlich gefördert.
Im Klartext, der Steuerzahler hat diesen Subventionierungsunsinn finanziert. Kurz darauf  wurden die lokal Versorgten an die E-On Hanse verkauft und die Preise haben sich seither ca. ver-4-facht
Den privaten Haushalten wurde diese tolle Heizmethode schmackhaft gemacht und nun will man, nach 12 Jahren das ganze wieder über den Haufen schmeißen und den Millionen privaten Haushalten erneut eine solch immense Investition zumuten?
Wer war denn 1995 an der Regierung, wer hat da so tief und fest geschlafen.
Ein solcher Wahnsinn kann nicht auf dem Rücken der privaten Haushalte ausgetragen werden.