Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: nomos am 18. Juli 2007, 11:13:35
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Wer sich sachlich informieren möchte, hier eine Empfehlung:
Suedwestrundfunk SWR2-Info: Wissen/Aula
Montag, 23. Juli, 8.30 Uhr
Sprit aus Pflanzen
Wie grün sind Biokraftstoffe?
Von Gaby Weber und Johannes Kaiser
Link zum Inhalt der Sendung (http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/vv=print/pv=print/nid=660374/did=2216058/1s760cx/index.html)
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Nach einer Analyse wurden bislang die Emissionen von Stickstoffoxid nicht realistisch berücksichtigt, besonders Biosprit aus Raps und Mais sind im Hinblick auf Klimaerwärmung kein Ersatz für fossile Brennstoffe
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26253/1.html
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Beim Anbau von Raps und Mais für Biosprit wird massiv gedüngt. So entsteht das klimaschädigende Lachgas, dass 300 Mal gefährlicher ist als Kohlendioxid. Die Biosprit-Branche steht erneut in der Kritik.
http://www.zeit.de/online/2007/39/Biosprit
Konzerne fördern Biodieselboom – angeblich um das Klima zu retten
Regionaler Handel besseres Rezept
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Und jetzt bekommen die „letzten“ vom Weltmarkt unabhängigen, regional wirtschaftenden Bauern und indigenen Völker mit dem Biodieselwahn noch eins drauf. Nun sollen sie auch noch Platz machen, um unseren Energiehunger zu stillen. Die Kräfte, die global seit den vergangenen etwa fünfzig Jahren gegen die regionalen Strukturen arbeiten, sind genau dieselben, die nun die globale Biodiesel- und Ethanolexpansion fördern, um angeblich den Planeten vor der Überhitzung zu retten. Doch geht es in Wirklichkeit nur darum, forciert die restliche Landwirtschaft und Ökosysteme des Südens den Regeln des „Totalen Markts“ zu unterwerfen: Privatisierung und Landvertreibung im großen Stil. Und alle Multimilliardäre machen mit: Von George Soros bis Bill Gates!
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=11524
Berlin fördert Biodiesel und den Hunger in Lateinamerika
Mit Geldern aus der sogenannten Entwicklungshilfe fördert die Bundesregierung deutsche Firmen am boomenden Weltmarkt für umstrittene Biokraftstoffe. Wie die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Karin Kortmann (SPD), mitteilt, wird Berlin ein Ethanol-Pilotprojekt in Guatemala unterstützen; bereits zuvor haben deutsche Biospritunternehmen mit Hilfe desselben Ministeriums ihre Position in Indien ausgebaut.
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=11340
Diouf sagte, die Biotreibstoffbranche kurbele zwar den Verbrauch von nur einer Handvoll Agrarrohstoffe wie Mais und Raps an. Doch die Auswirkungen seien auch bei anderen Lebensmitteln zu spüren: Weniger Fläche wird für den Anbau von Nicht-Biotreibstoffgetreide genutzt, und die Futterkosten für Vieh werden in die Höhe getrieben. \"Die Biotreibstoffbranche ist ein neuer Faktor, der Nachfrage nach Lebensmitteln schafft, die nicht für den Verzehr sind.\" So nehmen die zur Lebensmittelproduktion genutzten Flächen ab - aber die Weltbevölkerung wächst weiter.
http://www.ftd.de/politik/international/:Benzin%20Brot/251231.html
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@redbluewitch, diese \"erneuerbare\" \"BIO\"-\"ÖKO\"-Politik stinkt zum Himmel.
Diese Vorsilben und Begriffe werden langsam zu Schimpfwörtern.
Mit Nachhaltigkeit hat das kaum noch etwas zu tun.
Nachhaltigkeit hat zum Ziel, die Bedürfnisse der Menschen aktuell und dauerhaft zu befriedigen.
Sparsames Wirtschaften mit endlichen Ressourcen ist Verpflichtung. Alle Generationen haben eine Anspruch auf Bedürfnisbefriedigung. Damit wird die wirtschaftliche Dimension der Nachhaltigkeit berührt und die soziale Frage aufgeworfen, wie alle einen gerechten Zugang zu den natürlichen Ressourcen erhalten und dabei die Ökosysteme in ihrer Funktion und Regenerationsfähigkeit nicht gefährdet werden. Nachhaltigkeit darf sich nicht gegen die Menschen richten.
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Mit Biosprit das Klima schützen? Der Mais für eine Tankfüllung reicht aus, um einen Menschen ein Jahr lang satt zu machen.
http://www.zeit.de/2007/40/01-Biosprit
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In einem Bericht äußert der UN-Berichterstatter für das Recht auf Nahrung seine \"große Besorgnis, dass der Biosprit zu einem Hungersog\" führt
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26297/1.html
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hier auch die Sicht der Lobbyisten der Biomassenproduzenten
Von den insgesamt rund 12 Millionen Hektar Ackerfläche in Deutschland nutzen die deutschen Landwirte gegenwärtig gut 2 Millionen Hektar oder knapp 17 Prozent für den Anbau von Energie- und Industriepflanzen
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Flächen, um die Biomasseproduktion auszuweiten, gibt es auch in Zukunft. \"Befürchtungen, dies könne zu Lasten der Nahrungsmittelproduktion gehen, sind übertrieben,\" .... \"Studien zeigen vielmehr, dass durch Bevölkerungsrückgang und Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft weitere Acherflächen frei werden. Bis 2030 können das weitere 2 Millionen Hektar sein, auf dennen dann Energie wächst
http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1024693
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Biosprit schädlicher als herkömmliches Benzin
http://www.welt.de/wissenschaft/article1246835/Biosprit_schaedlicher_als_herkoemmliches_Benzin.html
Gruß
NN
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\"Biotreibstoffe sind der größte Angriff auf die Biodiversität!\" - so Ernst Ulrich von Weizsäcker auf der Fachtagung \"Energie, Ressourcen, Frieden\" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt am 17.9.2007 in Osnabrück. Die Artenvielfalt sei durch Monokulturen der Biospritpflanzen bedroht. Den Autor von \"Faktor vier - doppelter Wohlstand - halbierter Naturverbrauch\" muss es wissen. Und wir wollen ihm glauben.
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http://www.kommunikationssystem.de/news/Umwelt/57671.html
EINSEITIGE VERFÄLSCHENDE BERICHTERSTATTUNG
Im Augenblick kursieren Meldungen, dass «Ökologen» den Sinn von Biokraftstoff bezweifeln würden. Namen dieser «Ökologen» werden nicht genannt, die scheinbaren Begründungen dafür werden auch mit Bewirtschaftungsformen geliefert, die nichts mit ökogerechter Land- oder Forstwirtschaft zu tun haben. In der Kritik werden Zahlen aus der USA verwendet, wo viele Farmer nur noch Handlanger der Agro-Chemie-Gigangen sind. Da ist bisher die Frage nach umweltgerechter oder energiesparender landwirtschaftlicher Produktion nicht relevant gewesen.
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http://www.mercur.org/?p=6389&l=0
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Den letzten Beitrag kann ich nur bestätigen:
In Deutschland wird für Biokraftstoffe ebenso auf Fruchtwechsel geachtet wie bei der Nahrungsmittelproduktion. Schon im eigenen Interesse der Erhaltung der Fruchtbarkeut der Böden.
Jeder Landwirt, der das nicht macht, wird seinen Schaden davontragen.
Und die Monokulturen sind auch nicht größer als sie bei der Lebensmittelproduktion vorkommen. Ob ich ein Maisfeld zum Vergasen oder zum Verfüttern anbaue - die bebaute Fläche als Monokultur ist dieselbe.
Ich bin z.B: an einer Biogasanlage beteiligt, die in Kooperation mit den Vertragslandwirten sowohl die Fruchtfolge immer mehr erweitert, als auch den Gärschlamm zur Düngung auf die Felder zurückbringt. Dadurch ist praktisch keine chemische Düngung notwendig. Auch Pflanzenschutzmittel werden viel weniger eingesetzt als bei der Lebensmittelproduktion, da Verunreinigungen und Fruchtschäden z.B. bei Ganzpflanzensilage von Energiepflanzen eine untergeordnete Rolle spielen.
Ferner ist den Vertragslandwirten untersagt, genmainpulierte Sorten einzusetzen.
Soviel mal zur Realität bei Bioenergie.
ciao,
sh
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Fokus (http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/mobilitaet/tid-12750/klimaschutz-milchmaedchenrechnung-biokraftstoff_aid_353035.html?drucken=1)
Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU):
Die Erzeugung von Biokraftstoffen ist so, wie sie heute stattfindet, weder nachhaltig noch taugt sie zum Klimaschutz.
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Energie-Abkommen der EU / 10% Öko-Kraftstoffe (http://www.euractiv.com/de/verkehr/energie-abkommen-eu-beschliet-10-ziel-oko-kraftstoffe/article-177843)
Die EU hat im Rahmen der fortlaufenden Verhandlungen über ihr Energie- und Klimapaket ein Abkommen geschlossen, in dem festgelegt wird, dass 10% des in der EU verwendeten Kraftstoffes aus erneuerbaren Quellen kommen muss. Dazu gehören unter anderem Biokraftstoffe, Wasserstoff und ökologisch erzeugter Strom. Mit diesem Beschluss entfernt sich die EU von ihrem ursprünglichen Ziel, dass Biokraftstoffe allein 10% der in der EU verwendeten Kraftstoffe ausmachen sollen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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Wasserstoff und ökologisch erzeugter Strom können doch auch Biokraftstoffe sein, warum Bioerdgas wohl keine Berücksichtigung fand?
Gruß
NN