Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: Sukram am 04. April 2007, 15:14:14
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Gerade einmal ein halbes Prozent - das ist der Anteil der Sonnenenergie an der deutschen Stromproduktion. Trotzdem fahren die Solarkonzerne horrende Gewinne ein, die Zeche zahlen die Verbraucher. Das belegt eine Studie aus der Branche, die SPIEGEL ONLINE vorliegt.
Weiter im http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,475552,00.html
War schon imemr der Meinung, dass man DIE 500€/t CO2 wahrlich sinnvoller investieren könnte...
PS: die vieleicht erreichbaren 15 ct/KWh wären immer noch ein Wettbewerbsnachteil gegenüber den 12ct für pöhsen frz. Atomstrom...)
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Solarzellen: 400% Wachstum in 3 Jahren
http://www.boerse-go.de/news/news.php?ida=592762&idc=217
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die vieleicht erreichbaren 15 ct/KWh wären immer noch ein Wettbewerbsnachteil gegenüber den 12ct für pöhsen frz. Atomstrom...)
Wo wird denn der böse Strom zu diesem Wucherpreis gehandelt?
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Selbst die Badische Zeitung mit Sitz in der \"Solarhauptstadt\", die ansonsten (auch) jedes Solarpaddel bejubelt, meckert inzwischen:
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Bei Solarstrom wird abkassiert
FREIBURG. Selbst Freunde der Sonnenenergie fordern inzwischen eine stärkere Senkung der Einspeisevergütung für Photovoltaik. Ihre Argumentation: Die heutige Vergütungshöhe mache zwar die Solarkonzerne reich, diene aber nicht unbedingt der Sache.
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Auch Jürgen Trittin, der als Bundesumweltminister die Solarförderung mit auf den Weg brachte, hält die Vergütungen inzwischen für zu hoch: \"In der Branche wird im Moment regelrecht abgezockt\" , sagte er kürzlich.
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Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) 2006 2005 2004 2003 2002
Umsatz 0,5 Mrd. 0,4 Mrd. 0,2 Mrd. 98,5 Mio. 0,1 Mrd.
Ergebnis der gew. Geschäftstätigkeit 0,2 Mrd. 83,8 Mio. 28,5 Mio. -9,3 Mio. -1,6 Mio.
Jahresüberschuss 0,1 Mrd. 52,0 Mio. 18,1 Mio. -5,4 Mio. -1,7 Mio.
Ergebnisse je Aktie brutto 3,24 6,60 4,49 -1,61 -0,28
Ausschüttungssumme 11,2 Mio. 6,3 Mio. 2,3 Mio. 1,0 Mio. 1,0 Mio.
Dividende Stammaktien 0,20 0,12 0,05 0,02 0,02
liquide Mittel 0,3 Mrd. 0,1 Mrd. 27,0 Mio. 20,1 Mio. 13,7 Mio.
Eigenkapital (wirtschaftliches) 0,6 Mrd. 0,2 Mrd. 0,1 Mrd. 0,1 Mrd. 0,1 Mrd.
Verbindlichkeiten 0,4 Mrd. 0,2 Mrd. 0,1 Mrd. 0,2 Mrd. 0,1 Mrd.
Bilanzsumme 1,0 Mrd. 0,4 Mrd. 0,3 Mrd. 0,3 Mrd. 0,2 Mrd.
So sieht Solarword bilanziell aus und die brauchen noch weitere 7 Jahre niedrige Degression???????? Damit auch noch die Wasserhähne in Freiburg aus Gold installiert werden können?
Es ist mittlerweile auf sämtlichen Netzbetreiber Homepages nachzulesen, wie wenig Strom PV produziert und mit wieviel Geld dieser vergütet wird. Ein Umdenken in der PV Förderung ist mehr als notwendig, sonst werden die EEG Aufschläge bald höher als der Strom im Bezug sein.
Gruß
NN
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Wir haben ja nicht umsonst die höchsten Energiepreise in Deutschland!
Was da so alles auf Kosten der Verbraucher gefördert wird ist zum Teil ein Skandal (Stichwort Palmöl).
Das RWI ist sicher keine neutrale Einrichtung, aber man kann die nachfolgenden Zahlen als Verbraucher und Zahlmeister auch nicht so ganz einfach ignorieren. Die Frage wie das weitergehen soll ist berechtigt. Das sehe ich auch so.
Das RWI fordere eine deutliche Senkung der Förderung. Nach Berechnungen des Instituts wird sich die EEG-Förderung für die bis heute installierten Anlagen auf insgesamt 14,3 Milliarden Euro summieren. Würden die derzeitigen Förderbedingungen für die Photovoltaik bis 2020 fortgeschrieben, müssten die Verbraucher am Ende 63 Milliarden Euro zusätzlich zahlen.
Entgegen einer Orientierung am Kriterium der ökonomischen Effizienz werde die Photovoltaik mit Abstand am stärksten unterstützt, kritisierte das RWI laut diversen Zeitungsberichten. Mit einer Einspeisevergütung je Kilowattstunde Solarstrom von 51,8 Cent im vergangenen Jahr hätte diese rund zehnmal höher gelegen als die Erzeugungskosten konventionellen Stroms und noch mehr als fünfmal so hoch wie jene für Strom aus Windenergie. Die Kosten für die Photovoltaik-Förderung stünden in keinem vernünftigen Verhältnis zu Beschäftigungs- und Klimaschutzeffekten, bemängele das Institut. So werde jeder einzelne Arbeitsplatz in der Photovoltaik-Branche mit 128.900 Euro subventioniert. Jede durch Solarstrom vermiedene Tonne Kohlendioxid werde mit 900 Euro erkauft.
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Wir haben ja nicht umsonst die höchsten Energiepreise in Deutschland!
Das ist nun (nicht nur) die Ursache...
ausserdem: Besser teure Energie als gar keine Energie.
Nur- genau das droht uns... Ladies and Gentleman- \"Die Grünen\" prouddly presents:
Heute hat die Grüne BTagsfraktion ihr Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt -
\"Energie 2.0
Die grünen Maßnahmen bis 2020: Energiesparen, Erneuerbare und Effizienz\"
http://www.gruene-bundestag.de/cms/energie_klima/dok/187/187613.htm
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Das ist kein Konzept - das ist das übliche alternaive Hirngespinst.
Die Welt IST nicht so, wie sich das ein gemeiner Grüner zusammenfantasiert... und die BMWi-Energiestatistik zeigt deutlich den \"Fortschritt\"/Beitrag der alternaiven Energien.
PEAK OIL kommt mit der Geschwindigkeit eines Tsunamis über diese Volxwirtschaft, während diese Herrschaften im Schneckentempo planen (denken sowieso ;-)
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Original von Sukram
ausserdem: Besser teure Energie als gar keine Energie.
Ja, besser gesund und reich als arm und krank.
Sorry, aber ernsthaft, diese Sprüche sind für den Papierkorb.
Original von Sukram
Wir haben ja nicht umsonst die höchsten Energiepreise in Deutschland!
Das ist nun (nicht nur) die Ursache...
.......
Aber eine Wesentliche!
Der deutsche Staat = Bund, Länder und Gemeinden, sind eindeutig mit von der Partie bei der Energieverteuerung.
Der Staat reguliert die Entgelte für den Transport und die Verteilung. Das macht bereits einen erheblichen Teil der Energiepreise aus. Er trägt auch hier die Verantwortung.
Dann werden Konzessionsabgaben, als \"Zoll\" für die \"Wegenutzung\" durch die Kommunen kassiert. Warum eigentlich. Ist das nicht ein grundrechtliche Pflicht und unvereinbar mit den geltenden Gesetzen?
Stromsteuer (Ökosteuer), KWK-Umlage, höchste Mehrwertsteuer usw. machen den Strom und die gesamte Energie insbesondere in Deutschland teuer. Energie ist für Menschen lebensnotwendig! Ist da der höchste Mehrwertsteuersatz gerechtfertigt, wenn man sieht für was da nur 7 % gerechnet wird? Mit diesem Umsatzsteuersystem werden dann auch noch seit Jahren Milliardenbetrügereien hingenommen. Steuergerechtigkeit oder Steuerchaos. Welcher Politiker übernimmt da die Verantwortung?
Angeblich wird die Energie im Namen der Umwelt verteuert, das ist ja dann sogar etwas Gutes. Wenn man näher hinschaut, geht es auch hier nur um den Profit und die globale oder unmittelbare Umwelt wird erst recht geschädigt. Der Mensch, der auf bezahlbare, umweltverträgliche Energie angewiesen ist, kommt bei den Argumenten der Umwelteiferern kaum mehr vor und viele merken nicht, dass sie häufig nur für Profitzwecke benutzt werden. Sogenannte Energiefördermodelle ersetzen die alten Steuersparmodelle. Profit für den Investor. Die Umwelt und die Menschen haben wenig davon.
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alles ziemlicher unausgegorener Quatsch, was ihr da vom Stapel lasst.....
Übrigens: dass das beabsichtigte Konzept des EEG aufgeht, sieht man ja beim Windstrom: der ist heute zeitweise schon billiger als der in Leipzig gehandelte Strom - die Windkraftbetreiber planen schon die teilweise freie Vermarktung ihres Stroms außerhalb des EEG.
Beim Solarstrom ist der Punkt der Konkurrenzfähigkeit schon früher erreicht, nämlich dann, wenn die Gestehungskosten unter den Haushaltsstrompreis sinken. Das wird spätestens 2013 der Fall sein. Im Gegensatz zu \"Windmühlen\" kann jeder Hausbesitzer seine eigene kleine PV-Anlage aus Dach setzen - und das wird er dann ab 2013 auch ohne EEG tun. Diese dezentrale Stromerzeugung hat dann als optimale (weil jahreszeitlich und wettermäßig gegenläufige) Ergänzung zum Windstrom eine wichtige Bedeutung für die Versorgungssicherheit, auch weil sie netzentlastend wirkt.
Soviel dazu.
aber meckert mal schön weiter..... Verschwörungstheorien sind ja soooo schööön... ;)
ciao,
sh
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Original von superhaase
alles ziemlicher unausgegorener Quatsch, was ihr da vom Stapel lasst.....
Übrigens: dass das beabsichtigte Konzept des EEG aufgeht, sieht man ja beim Windstrom: der ist heute zeitweise schon billiger als der in Leipzig gehandelte Strom - die Windkraftbetreiber planen schon die teilweise freie Vermarktung ihres Stroms außerhalb des EEG.
Beim Solarstrom ist der Punkt der Konkurrenzfähigkeit schon früher erreicht, nämlich dann, wenn die Gestehungskosten unter den Haushaltsstrompreis sinken. Das wird spätestens 2013 der Fall sein. Im Gegensatz zu \"Windmühlen\" kann jeder Hausbesitzer seine eigene kleine PV-Anlage aus Dach setzen - und das wird er dann ab 2013 auch ohne EEG tun. Diese dezentrale Stromerzeugung hat dann als optimale (weil jahreszeitlich und wettermäßig gegenläufige) Ergänzung zum Windstrom eine wichtige Bedeutung für die Versorgungssicherheit, auch weil sie netzentlastend wirkt.
Soviel dazu.
aber meckert mal schön weiter..... Verschwörungstheorien sind ja soooo schööön... ;)
ciao,
sh
... Verschwörungstheorien? ... alles Quatsch?
Schon klar, bei ideologischen Rechnungen wird halt mit dem Wunsch des Gedankens auch noch hochgerechnet. ;)
Dann steigern wir mal den deutschen \"Haushaltsstrompreis\" weiter kräftig, dann geht diese Milchmädchenrechnung noch schneller auf.
PS:
Wann ist der Windstrom zeitweise billiger? Bei Flaute? ;)
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>>Übrigens: dass das beabsichtigte Konzept des EEG aufgeht, sieht man ja beim Windstrom: der ist heute zeitweise schon billiger als der in Leipzig gehandelte Strom - die Windkraftbetreiber planen schon die teilweise freie Vermarktung ihres Stroms außerhalb des EEG.
>Wann ist der Windstrom zeitweise billiger? Bei Flaute?
Nö: An einem Sonntag Morgen in diesem Frühjahr war\'s- von den Alternaiven lauthals bejubelt.
Bloß konnte ihn da kein Schwein verbrauchen... Deshalb war er ja so billig ;-)
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@ sh
Deine tolle Einleitung bezieht sich doch wohl eher auf deinen eigenen Artikel.
Erklär doch mal bitte, wie du darauf kommst, dass spätestens 2013 die PV-Einspeiser auf ihre Vergütung verzichten werden. Der Vergütungssatz liegt dann nach derzeitigem Gesetz bei 36,18 ct/kWH, für 20 Folgejahre garantiert. D.h., der heutige Stromgroßhandelspreis müsste sich vervierfachen auf ca 20 ct/kWh, damit, zzgl. der weiteren Aufschläge bei sinkenden Netzentgelten, 36 ct/kWh für den \"normalen\" Strombezug überschritten würden.
Du hast sicher eine Glaskugel, in der du dein Szenario schon gesehen hast, eine schlüssige Darstellung ist mir aber lieber.
Gruß
NN
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Schön wie ihr hier geifert..... ist aber wenig sachlich.... auch Euere polemisiernede Wortwahl \"Alternaive\", \"Umwelteiferer\" etc. spricht Bände....
genau das gleiche Geseier gabs auch bei der Windkraft.....
Die WPD plant konkret die Windstromvermarktung außerhalb des EEG - das ist der Anfang der Wettbewerbsfähigkeit des Windstroms, das braucht ihr nicht ins Lächerliche ziehen. Das ist Fakt. Inzwischen wird auf der ganzen Welt kräftig in die Windkraft investiert, Deutschland war Vorreiter, ist aber inzwischen nicht mehr der bestimmende Markt.
Laut den neuesten Meldungen soll die Degression für PV-Strom von 5 auf 7% p.a. erhöht werden.
Das scheint eine angemessene Reaktion auf die Entwicklungen zu sein.
Denkbar und wahrscheinlich tragbar wäre m.E. stattdessen oder zusätzlich eine einmalige sofortige Senkung von etwa 10-15%, ohne die Weiterentwicklung der noch jungen und für uns alle so wichtigen Industrie abzuwürgen. Anschubfinanzierung ist nun mal nötig, und die ist der Sinn des EEG. Wer davon faselt, dass das EEG erfunden wurde, damit sich irgendwer auf Kosten des armen kleinen Mannes die Taschen vollstopfen kann, hat nicht alle Tassen im Schrank.
Und das Gequatsche von der \"Abzocke\" kann ich nicht mehr hören. Abkassieren tun derzeit wohl eher die Großen 4 mit ihren überhöhten Gas- und Strompreisen und Netzentgelten (das hat nichts mit dem EEG zu tun) - dagegen wollen sich die Leute hier im Forum ja wehren - hoffentlich mit Erfolg.
Das in der PV-Industrie verdiente Geld wird fast vollständig reinvestiert: in neue Modulfabriken, in neue Siliziumfabriken, in Forschung und Entwicklung. Die ganze Solarbranche schüttet meines Wissens keine exorbitanten Dividenden aus. Lediglich die \"alten\" Siliziumhersteller wie z.B. Wacker haben etwas \"abgesahnt\" - aber auch die haben jetzt eine Menge Geld in neue Produktionsanlagen investiert. Das machen Firmen eben nur dann, wenn eine verlässliche Aussicht auf ausreichend hohe Gewinne gegeben ist. Daher darf die Politik auch nicht allzu sprunghaft die gesetzlichen Grundlagen ändern, sonst geht das Vertrauen verloren und es wird nichts investiert. Die obenerwähnte Änderung des EEG scheint mir daher wie gesagt eine angemessene Vorgehensweise.
Ferner: Wäre die Erzeugung von Ökostrom ein so lukratives Geschäft, wie manche immer behaupten, dann würde ja wohl keiner Braunkohlekraftwerke bauen wollen, sondern verstärkt in Ökostromanlagen investieren. Die Braunkohleanlagen sind derzeit immer noch mit Abstand die besten Gelddruckmaschinen - weil politisch protegiert. Das wird sich hoffentlich bald ändern im Zuge der Einbeziehung der externen Kosten über Instrumente wie den Emissionshandel.
Hoffnungsvolles Zeichen ist, dass langsam auch die großen Energiekonzerne mit ihrer Finanzkraft immer mehr bereit sind, in erneuerbare Energien zu investieren. Bei Offshore-Windparks z.B. braucht man so große und starke Investoren. Es geht also langsam in die richtige Richtung.
@Netznutzer:
Ich habe nicht die derzeitige alte Gesetzeslage mit der 5%-Degression gemeint - nicht mal die EEG-Vergütung. Ich habe von den Gestehungskosten des PV-Stroms gesprochen. Da wird eine schnellere Senkung erwartet.
Auch das EEG wird man dann zu gegebener Zeit - wie z.B. jetzt - entsprechend anpassen.
Außerdem darf man durchaus mit einer über der Inflationsrate liegenden Preissteigerung des fossil erzeugten Stroms rechnen.
Aber lass es statt 2013 halt 2015 sein oder so - ändert nichts am Prinzip.
Ferner sollte man berücksichtigen, das die PV-Anlagen ab dem 21. Jahr noch viele Jahre weiter Strom erzeugen werden - dann zu konkurrenzlos günstigen Gestehungeskosten.
an die anderen:
Es gibt kein gottgegebenes Recht auf billige Energie - vor allem nicht auf Kosten der folgenden Generationen. Ihr seid da sehr egoistisch.
Es gibt auch kein Recht auf Energieverschwendung, genausowenig wie auf Raserei auf der Autobahn. Fossile Energie wird teuerer werden, damit solltet ihr Euch abfinden - ob nun durch staatliche Abgaben und Emissionshandelsysteme etc., oder durch schwindende Resourcen. Energieeffizienz ist angesagt.
Je früher der unvermeidbare Umstieg auf erneuerbare Energien gelingt, desto besser für die Welt - ja auch desto besser für die Weltwirtschaft!
Je früher man den Umstieg forciert, desto sanfter kann er gelingen, ohne abrupte Einschnitte und Katastrophen.
Das Land, das hier (unter Aufbringung von im Vergleich zum BSP lächerlichen Kosten) voranschreitet wird bald einen erheblichen wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteil haben. Die erneuerbaren Energien werden auf Dauer billiger werden als die fossilien Energien.
Das hat nichts mit \"Ideologie\" zu tun. Das ist die Realität.
Ideologisch ist eher die fanatische Verteufelung aller Veränderungen und Neuerungen - und sei es nur aus einer Geiz-ist-geil-Mentalität heraus.
Ich will nicht bestreiten, dass es auch fanatische \"Ökofuzzies\" gibt. Man kann jedoch wirklich nicht behaupten, dass die auf der Welt das sagen hätten, oder?
ciao,
sh
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im Grunde genommen stimme ich Ihnen zu, nur kann ich solche Sprüche \"vor allem nicht auf Kosten der folgenden Generationen\", die eine Sorge für die Zukunft noch nicht existierender Menschen heucheln, angesichts der Gleichgültigkeit, mit der in der Vergangenheit und in der Gegenwart zunehmende Verarmung und Hungertod existierender Millionen Menschen hingenommen wird, einfach nicht ernst nehmen. Eine Gesellschaft, die gegenwärtigem millionefachem Unrecht mehr oder weniger tatenlos zusieht, kann keine glaubwürdige Sorge um die Zukunft ausdrücken, sondern nur heucheln.
Vor allem wenn die Sorge um die zukünftigen Generationen aus dem Mund jener stammt, die damit einen weiteren Sozialabbau, eine weitere Umverteilung von unten nach oben legimieren wollen.
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Original von redbluewitch... angesichts der Gleichgültigkeit, mit der in der Vergangenheit und in der Gegenwart zunehmende Verarmung und Hungertod existierender Millionen Menschen hingenommen wird ... kann keine glaubwürdige Sorge um die Zukunft ausdrücken, sondern nur heucheln.
Sicher gibt es viele Ungerechtigkeiten auf der Welt.
Es wird auch vieles falsch gemacht - ob mit Absicht, oder weil es gut gemeint war. Die Welt wird nie ein Paradies sein.
Nur ist es sinnlos, jetzige Ungerechtigkeiten mit zukünftigen aufrechnen zu wollen - oder die Bekämpfung zukünftiger Ungerechtigkeiten bzw. Probleme mit dem Argument verhindern zu wollen, man solle doch erst mal jetzige Ungerechtigkeiten beseitigen.
Wer so argumentiert macht jegliches Handeln unmöglich - wer bestimmt dann, was zuerst anzugehen ist?
Wenn die weltweite Energiewirtschaft nicht umsteuert, dann trifft es eben bald auch die ärmeren Menschen und die Entwicklungsländer besonders hart.
Ferner sollte man nicht pauschal allen Menschen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, Heuchelei unterstellen. Das ist nun wirklich voll daneben.
Auch der Politiker ist nicht per definitionem böse.
Der Zusammenhang zwischen der Sorge um zukünftige Generationen und einer Legitimierung von Sozialabbau und Umverteilung von unten nach oben erschließt sich mir jetzt nicht so auf Anhieb..... auch nicht auf den zweiten Blick... eigentlich gar nicht....
ciao,
sh
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Der Zusammenhang zwischen der Sorge um zukünftige Generationen und einer Legitimierung von Sozialabbau und Umverteilung von unten nach oben erschließt sich mir jetzt nicht so auf Anhieb..... auch nicht auf den zweiten Blick... eigentlich gar nicht....
ich meinte damit, dass die - an sich m.E. richtige und notwendige - ökologische Neuausrichtung der Energiewirtschaft nicht dazu führen darf, dass Energie zu einem Privileg wird, das sich Millionen gegenwärtig lebender Menschen nicht leisten können - eine Sichtweise, die ich bei vielen \'Ökologisten\' leider vermisse (kein Wunder, da sie kaum von Armut betroffen sind)
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Ganz abgesehen von den Folgeschäden durch ungehemmte Nutzung fossiler Energien wird es wohl eher so sein, dass sich bald eben gerade die armen Menschen keine Energie (zum Beispiel in Form von Heizöl und Benzin) mehr leisten werden können, wenn diese knapper, immer stärker nachgefragt und somit immer teuerer werden wird. Die Kohle hält zwar noch länger, aber auch nicht ewig - und sie bringt die meisten externen Probleme mit sich.
Stehen nicht rechtzeitig Alternativen zur Verfügung, dann wird Energie wirklich zu einem Privileg werden. Das kann auch ganz schnell gehen.
Die frühzeitige Förderung und ein sanfter Umstieg auf erneuerbare Energien wirken dem entgegen - auch wenn es für eine kurze Zeit dadurch etwas teurer wird. An der Verteuerung der Energie der letzten Jahre hat die ökologische Neuausrichtung (z.B. EEG) allerdings einen leidlich geringen Anteil.
Ferner denke ich, dass sich \"Ökologisten\" generell mehr Gedanken um andere Menschen machen, als Leute, denen die Umwelt egal ist oder die immer nur sagen: \"ich will möglichst billige Energie - und zwar jetzt\".
Ich vermisse diese mitmenschliche Sichtweise also im Gegensatz zu Dir gerade bei den meisten \"Nicht-Ökologisten\".
Im Übrigen betrachte ich die heutigen Kinder (die ja jetzt existierende Menschen sind) schon als eine zukünftige Generation im Sinne dieser Diskussion. Viele von ihnen werden den Klimawandel und die Vernappung des Erdöls voll und ganz genießen können, wenn wir so weitermachen wie früher.
ciao,
sh
PS: Ein aktueller Roman, der zu diesem Thema passt, ist \"Ausgebrannt\" von Andreas Eschbach. Sehr schön zu lesen, kann ich nur empfehlen.