Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepolitik => Dies & Das => Thema gestartet von: RR-E-ft am 30. August 2006, 18:19:19
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Nach Auffassung des VDEW können Stromversorger effiziente Anlagen nicht "von heute auf morgen" installieren:
http://www.strom.de/wysstr/stromwys.nsf/WYSInfoDokumentePunkt2Lookup/EB3C87F8D47A3B8FC12571DA004100A6?OpenDocument
Das erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin in einer ersten Stellungnahme zu weiteren Genehmigungen von Netzentgelten im Strombereich. Es müsse außerdem beachtet werden, dass die Elektrizitätswirtschaft effiziente Anlagen nicht von heute auf morgen installieren kann.
Nanu?!
Vor einem Jahr las man noch Folgendes:
http://www.n24.de/wirtschaft/unternehmen/?n2005102817092600002
Angesichts der hohen Netzentgelte fragt man sich, warum die Energieversorger nicht, wie schon immer in § 1 EnWG bestimmt, allzeit über effiziente Anlagen verfügen, sondern diese teilweise marode und überdimensioniert sind:
http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_1310943.html
Möglicherweise räumt der VDEW ein, dass die Stromwirtschaft schon seit längerem geltende Gesetze missachtet:
http://www.gesetze-im-internet.de/enwg_2005/__1.html
http://www.gesetze-im-internet.de/btoeltv/__1.html
Eigentlich sollte es um die Anlagen der Stromwirtschaft angeblich bestens bestellt sein:
http://www.n24.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/index.php/n2005112208492600002
Der VDEW-Hauptgeschäftsführer verteidigte zudem die stark gestiegenen Strompreise. "Im Vergleich zu den anderen Strombörsen in Europa sind die Strompreise in Deutschland weniger stark gestiegen als zum Beispiel in Frankreich und Holland", erläuterte er und sieht die Ursache für die hohen Preise in "der hohen Qualität des Netzes und der damit verbundenen Versorgungssicherheit".
"Hohe Qualitität" oft noch aus der Vorkriegszeit:
http://www.handelsblatt.com/news/Default.aspx?_p=200038&_t=ft&_b=1004416
http://www.handelsblatt.com/news/Default.aspx?_p=200040&_t=ft&_b=1000250
http://www.faz.net/s/Rub21DD40806F8345FAA42A456821D3EDFF/Doc~E2FE81AC6352D43F39149AED1B4D0716C~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
http://www.capital.de/static/bilder/Redaktion/001-Personen/002-Manager/rwe_roels_harry_froh_g.jpg
Nach dem Paradigmenwechsel ist der Strom nun nicht wegen der hohen Standards teuer, sondern wegen der auch nicht kurz- und mittelfristig abzustellenden Ineffiziens der veralteten Anlagen.
Hauptsache teuer, ein Grund findet sich immer.
http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=8615
TEAG erhöht Strompreis - Thüringer zu sparsam?
von Thomas Stollberger, 22.12.2004 (12:48 )
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Die Bundesregierung hat jetzt bestätigt, dass die Netzinvestitionen kontinuierlich heruntergefahren wurden.
BReg: Netzinvestitionen kontinuierlich heruntergefahren ! (http://forum.energienetz.de/thread.php?threadid=4064)
Es erscheint deshalb als Farce, dass der VDEW darauf verweist, effiziente Anlagen könnten durch die Stromwirtschaft nicht von heute auf morgen installiert werden, da man schon gestern die Installation effizienter Anlagen sträflich unterlassen hatte, trotz erheblich gestiegener Erlöse aus den Netzentgelten, die zweckentfremdet verwendet worden sein müssen.
Andernfalls wären sie heute noch vorhanden und die Energiewirtschaft hätte keinen Grund zum Jammern wegen angeblicher Existenzbedrohung aufgrund der Regulierung der Netzentgelte.
Womöglich ein reines Theaterstück auf ganz großer Bühne.
Jede Hausfrau weiß, dass man jeden Euro nur einmal ausgeben kann:
Entweder Netzinvestitionen oder Expansion durch Finanzinvestitionen im Ausland.
Zugespitzt:
Deutsches Stromnetz und Versorgungssicherheit in Deutschland oder aber Endesa usw. usf.