Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepolitik => Preismeldungen => Thema gestartet von: RR-E-ft am 30. Januar 2006, 20:02:06
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Der Gaspreis.
Wer wissen will, wie der zustande kommt, wähnt sich manchmal dem Yeti auf der Spur.
Bei RWE erklärt man es sich selbst angeblich so:
http://www.rwe.com/generator.aspx/templateId=print/language=de/id=249484.html
(Der Gaspreis ein selbsterklärendes Etwas.)
Bei E.ON funktioniert es angeblich so:
http://www.eon-special.com/special/de/7114.jsp
Gegenüber Januar 2001 ist der Erdgasimportpreis um weniger als 0,9 Cent/ kWh gestiegen. Hinzu tritt die gestiegene Ökosteuer, die jedoch seit 2003 stabil ist:
http://www.eon-special.com/special/de/7146.jsp
Jeweils ab Januar 2002 und Januar 2003 deutlich zu beobachten, wie trotz steigender Ölpreise die Ergasimportpreise sanken.
Möglicherweise funktioniert es aber auch so:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,398189,00.html
Über den Einfluss solcher Reisen auf die E.ON - Gaspreisbildung findet sich jedoch auf den Seiten gar kein Hinweis.
In Weißrussland funktioniert es angeblich so- beim bekannt zuverlässigen Lieferanten Gazprom ohne Ölpreisbindung, ohne Einfluss einer weltweit steigenden Energie- Nachfrage, vor allem in aufstrebenden energiehungrigen Volkswirtschaften wie Indien oder China, verblüffend stabile Preise:
http://www.belarusnews.de/wirtschaft1316-0.html
Möglicherweise bleibt das Gaspreis in Weißrussland stabil, weil es dort keinen scharfen Wettbewerb mit Heizöl gibt, der die Preise nach oben zieht oder weil es an Stadtwerken fehlt, zudem die Reisefreiheit Beschränkungen unterliegt....
Bei der ostdeutschen VNG wurden deutlich gesunkene Erdgasimportpreise 2004 gegenüber 2003 offensichtlich nicht an die Kunden weiter gegeben, jedenfalls haben die Verbraucher als leztze in der Kette nichts bemerkt:
http://www.vng.de/content/deutsch/Erdgasmarkt/Gaspreise/hel_gasimportpreise/index.html
Die dramatische Talfahrt der Erdgasimportpreise von 2001 bis 2003 hat man in das entsprechende Diagramm nicht mit aufgenommen, um keine Verunsicherung zu stiften und um keine wenig qualifizierten Fragen zu provozieren.
Offen gibt man sich bei EWE:
Das meiste Erdgas soll aus dem Inland stammen. Hat sich etwa das aus dem Inland stammende Erdgas weit mehr verteuert als das aus dem Ausland und was könnten die Gründe dafür sein?
Und trotzdem sei man auf keiner Insel und verweist auf die dramatisch gestiegenen Erdgasimportpreise, die im November 2005 mit 1,88 Cent/ kWh um 0,58 Cent/ kWh höher lagen als im Mai 2003 mit 1,3 Cent/ kWh - ohne dass man wohl zwischenzeitlich gesunkene Erdgasimportpreise in 2004 für Preissenkungen zur Veranlassung genommen hatte:
http://www.ewe.de/ewe_5732.php
Immerhin lagen die Erdgasimportpreise im Mai 2005 mit ca. 1,45 Cent/kWh wohl schon dramatische 0,15 Cent/kWh über den Erdgasimportpreisen im Frühjahr 2003 bei 1,3 Cent/ kWh.
Und schließlich hatte man doch wohl die Preise bei fallenden Erdgasimportpreisen 2004 auch nicht gesenkt, so dass man wohl auf \"Vorrat\" wirtschaften konnte, zumal man über die zweitgrößte Speicherkapazität in Deutschland verfügen will.
Es bleibt wohl erklärungsbedürftig.
Und eigentlich funktioniert es wohl gar nicht.
Laut Wirtschaftsministerium/ BAFA gibt es einen \"Marktpreis\" für Erdgas überhaupt nicht:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,393473,00.html
Dies verwundert, wo doch E.ON bis ins Kleinste den Verbrauchern zu erklären sucht, wie gerade dieser Marktpreis zustande kommen soll:
http://www.eon-special.com/special/de/7114.jsp
Wird da etwa etwa etwas erklärt, was es nach Behördenauskunft gar nicht gibt, so wie vielleicht Wettbewerb im Gassbereich, von dem auch viel geredet wird, ohne dass der Verbraucher einen solchen wirklich bisher bemerkt hätte:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/154/69085/
Wer es nun verstanden hat, wie es wirklich funktioniert und dafür an keiner \"Informations\"- Reise teilgenommen hat, kann es ja für alle verständlich hier nochmals erklären.
Viele würden es gern verstehen.
Verdächtig erscheint immer noch, dass gerade Stadtwerke- Vertreter es den Kunden oft ganz genau erklären können wollen, als hätten sie tatsächlich Preisverhandlungen im Wettbewerb geführt.
Der Beitrag hier ist übrigends reine Polemik.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
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@Ra Fricke
Hallo Herr Fricke,sie sind wieder da und DAS gewaltig.Haben sie hier im Forum schon vermißt.Gratuliere mal wieder zu ihren Beiträgen. Habe mich sehr amüsiert,trotz der ernsten Thematik!(Besonders der kleine Ausflug in Bildern v.Spiegel-online)
Weiter so!!!!!
Grüße aus der Lüneburger Heide
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Die Gaspreisbildung.
Eine Legende aus 1001 Nacht oder eine Geschichte aus Absurdistan.
Den Geschichten- Erzählern bringt sie offensichtlich immer noch viel Geld ein.
Wer Zweifel hegt, bekommt ein Zuckerli oder darf auf einer Reise die Gedanken kreisen lassen, ob es nicht doch alles so sein könnte, wie immer erzählt wird.
Gute Laune macht die Reisenden für solche Erkenntnisse zugänglicher.
Bisher hat sich ja wohl noch keiner gewagt, die Wahrheit auszusprechen über des Kaisers neue Kleider.....
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.
Immer öfter wohl auch der Kölner Staatsanwaltschaft.....
Womöglich erstellt die danach einen Reiseführer für Verantwortliche im Energiebereich zu den schönsten Plätzen Europas mit Gourmet- Routenplaner und stellt den Michelin in den Schatten.
:lol:
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@Fricke
Der Beitrag hier ist übrigens reine Polemik.
Seh ich nicht so!
Man kann die verkrampften Argumentationen und \"Rechenkünste\" der höchstbezahlten , mathematisch und betriebswirtschaftlich \"hochgebildeten\" Heerscharen von \"Energiemarktexperten\" und deren Rechtsberatern nicht oft und hart genug bloßstellen.
Seit heute grinsen die noch über die naive Bundesnetzagentur, die darauf vetraut, daß mit einem in viele \"Marktgebiete\" zersplitterten Bundesgasnetz \'Wettbewerb\' entsteht und die Preise sinken. Ich wette ´nen Kasten Bier, daß heftig daran gearbeitet wird, daß das Gegenteil eintritt. Siehe den hochgelobten \"Stromwettbewerb\"!
@Gast
Warum so anonym? Forenbeiträge von \'Namenlosen\' sind nichts wert, und machen argwöhnisch!!!
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@wulfus,falls du mich meinst,hatte vergessen,mich einzuloggen.
Kannst aber auch den anderen Gast meinen!
Ja,hier sind viele Gäste vertreten und schließe mich deiner Meinung an
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@RR-E-ft
Viele würden es gern verstehen.
Vielleicht sollten sie besser trennen zwischen \"verstehen wollen\" und \"akzeptieren wollen\". Ersteres glaube ich - letzteres bezweifele ich.
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@Henessy
Allein auf die Öl- Preisbindung zu verweisen, bedeutet doch noch nicht, die Preisbildung zutreffend zu erklären.
Eine nachvollziehbare Erklärung haben auch Sie nicht geleistet.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
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@Hennessy
So denken vielleicht \"Führer\" in Politik und Wirtschaft über das störrische Volk bzw. über renitente Verbraucher.
Man kann doch nur das \'akzeptieren\', was man \'versteht\' oder? Das ist doch keine Frage des \'Wollens\'.
Oder doch, aber so: Mein Gasversorger will mehr Geld haben, weil \"alles teurer\" wird; das ist doch gut zu verstehen.
Ich will aber nicht mehr zahlen, weil meine Rente nicht mehr steigtund mein Haushaltsgeld ständig weniger wird, weil eben alles teurer wird; das muß man doch akzeptieren!
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@RA Fricke
In den Geschäftsberichten der EWE (Lagebericht) für die Jahre 2000 und
2002 habe ich aus meiner Sicht sehr interessante Zahlen unter der
Überschrift \"Verwendung der Erträge\" gefunden. Damals gab es noch keine
Gaspreisrebellen - heute schreibt die EWE das nicht auf und verweigerte mir
die Herausgabe entsprechender Angaben. Ich hatte die \"Verwendung der
Erträge aus dem Gasabsatz in den Jahren 2000 bis 2005 (gegliedert nach
Kundengruppen) verlangt. Ertrag ist bekanntlich Preis mal verkaufte Menge.
Aus diesen Zahlen - die mit den Geschäftsberichten konform gehen- lässt sich die Entwicklung der tatsächlichen Bezugskosten u.a.Kosten und des Gewinns erkennen und es ist keine fiktive und verschleiernde Kalkulation.
Das alles passt auf den berühmten Bierdeckel des Herrn Merz!
Beste Grüss von Gasrebell Hansi aus dem Brandenburger Land