Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepreis-Protest => E => Stadt/Versorger => EWE => Thema gestartet von: RR-E-ft am 15. Dezember 2005, 17:58:19
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http://www.ewe.de/363_5542.php?navpoint=1.1
Der Halbjahresbericht vom Juni 2005:
http://www.ewe.de/download/pdf/EWE_HJB_2005_deutsch_9_9_05.pdf
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@ Fricke
Hallo nach Jena,
danke für den interessanten Link - wie soll man nun als \"Kunde\" auf sowas reagieren? - Dann sollten die Herrschaften der EWE auch fair sein und die Daten offen legen - oder? :wink:
Gruß Biene
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@Biene
EWE wird die Zahlen wohl offen legen über kurz oder lang.
Schließlich hat man ja nichts zu verbergen.
So etwas kann sich doch sehen lassen, damit sich andere Gasversorger daran ein Beispiel nehmen.
Es ist doch kein Geheimnis, dass man wohl weniger Erdgas als andere auf den internationalen Energiemärkten bezieht, wo man sich mit energiehungrigen Indern und Chinesen rumschlagen muss.
Man verfügt über Eigenproduktion, deren Preis sich ausschließlich nach den Produktionskosten richtet:
http://www.ewe.de/55_71.php
Durch umfangreiche Speicher kann man Erdgas dann beziehen, wenn es günstiger ist und später zu sog. in Deutschland geltenden Weltmarktpreisen, die von den internationalen Energiemärkten herrühren sollen, verkaufen:
http://www.ewe.de/55_69.php
Auch die von EWE beherrschte VNG Verbundnetz Gas AG Leipzig speichert kräftig und kann so Vorsorge bei steigenden Preisen treffen:
http://www.ewe.de/3165_3458.php
http://www.vng.de/content/deutsch/Leistungen/index.html
Die zeitliche Differenz zwischen dem Bezug und dem Verkauf kann sich durchaus günstig auswirken, wie die Preisunterschiede innerhalb eines Halbjahres belegen:
http://www.vng.de/content/deutsch/Erdgasmarkt/Gaspreise/hel_gasimportpreise/index.html
Bei EWE hängen die Gasbeschaffungskosten nicht vollständig von den Preisen für leichtes Heizöl ab:
http://www.radiobremen.de/nordwestradio/unterwegs/gaspreise.html
Wer Gutes tut, soll darüber reden.
Dazu gehört auch, die Zahlen zu präsentieren.
Schließlich möchte man sicher auch belegen, dass es gerechtfertigt war, bestimmte Gehälter (ggf. wie mit Ölpreisbindung, nur wohl auch einbahnstraßenmäßig) ordentlich zu erhöhen.
Freundliche Grüße
aus Jena - Stadt zur Welt
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
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@biene,
auf Seite 2 des Halbjahresberichtes (Vorwort) steht in den ersten Sätzen schon wieder drin, dass der Ertrag um 26 Mio € gesteigert werden konnte.
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@ Cremer
@ Fricke
man mag ja schon gar nicht mehr lesen, was da alles zu Lasten der Kunden geht - das wird ja immer schlimmer.....
\"Stürmische\" Grüße aus dem Norden Deutschlands
Biene
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Es scheint momentan Mode der Versorger zu sein, sich die Preiserhöhungen durch \"unabhängige\" Wirtschaftsprüfer bestätigen zu lassen.
So auch neuerdings die Stadtwerke Münster, aber ob der Kauf der Strassenlaternen von der Stadt Münster für 20 Mio. Euro und das RWE Paket zur Finanzierung des Flughafenausbaus auch hinterfragt wurde ?
Von wegen \"unabhängig\", \"des Brot ich ess, des Lied ich sing\".
Veröffentlichen will aber niemand die Gutachten, evtl. höchstens privat Einsicht gewähren.
Und da es sich nur um Preiserhöhungen handelt, wird der Gesamtpreis nicht in Frage gestellt, auch nicht die zahllosen, nicht betriebsnotwendigen Beteiligungen, die in der Bilanz stehen.
Die Versorger warten derzeit alle ab, wie die Sammelklagen ausgehen.
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Das EWE-Gutachten scheint ein Scherz zu sein: Im in Rede stehenden Zeitraum ist
der Gasimportpreis um 2,7 EUR/MWh gestiegen. Selbst wenn EWE zu den
Citygate-Konditionen beziehen sollte (was wohl außerhalb jeder Diskussion ist),
wäre nur eine Preiserhöhung von 4,34 EUR/MWh zu verkraften gewesen.
Wo Herr Brinker bzw. der Gutachter die angeblichen 6,8 EUR/MWh hernimmt, bleibt
ein mir Rätsel.
Das Rätsel ist nur erklärbar, wenn die Einkaufsabteilung der EWE komplett
betrunken gewesen ist.
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Das ist doch u.a. das Problem, das sie nichts nachprüfen können. Und Einblick in Lieferverträge werden Sie wohl kaum bekommen. Im Gutachten kann stehen was will.
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\" Das Unternehmen hat die Preise aber nur um 0,48 ct/kWh erhöht. Damit ist erwiesen, dass EWE mit seiner Preispolitik sogar unterhalb des eigentlich Notwendigen geblieben ist.\"
NUR 0.48 ct ???
Das ist ja echt günstig ! Vielleicht wäre ein Vergleich der Strompreise aus dem Jahr 2002 mit heute angebrachter gewesen, anstatt sich selbst ein \"Gutachten\" zu erstellen. Das wäre wenigstens korrekt gewesen.
Hier nur 0.48 ct anzugeben klingt für den Kunden wie Hohn der jahrelang überhöhte Strompreise zahlen muss.
gruss t3
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@energienetz
Auch wenn es absurd ist:
Eine Erklärung könnte darin liegen, dass man hauptsächlich auf die Eigenproduktion in den Niederlanden umgestellt hat und deren Preise selbst in die Höhe trieb - wegen der gestigenen Nachfrage in Asien, die man beim besten Willen nicht befriedigen kann, weil man weder über Leitungen dorthin verfügt noch über die notwendige LNG- Technologie.
Nicht anders funktioniert es ja wohl bei den Oligopol- Strompreisen.
In der Vertriebsabteilung war bestimmt niemand trunken.
Das wird alles sauber durchkalkuliert sein wie bei E.ON Hanse (Was Helga nicht wissen darf).
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
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@Fricke,
wenn dem so ist, muss sich auch zwangsläufig der Brennwert nach unten bewegen, da aus den Niederlanden \"brennwertärmeres\" Gas kommt. Das wird man ja sehen.
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@Cremer
Schlicht absurd.
Eine nachvollziehbare Erklärung für die Unternehmensangaben ist bisher nicht ersichtlich.
Wenn man tatsächlich so ungünstig das Erdgas bezogen hätte, würde es sich um die Realisierung eines unternehmerischen Riskos handeln, welches man nicht auf die Kunden abwälzen kann.
Immerhin ist man zur preisgünstigen Versorgung verpflichtet.
Wenn man sich also beim Einkauf derart vertan haben sollte, müssten die Aktionäre die Konsequenzen tragen und nicht die Kunden.
Unternehmen, die in einem strengen Wettbewerb stehen, können Missmanagement auch nicht einfach durch Preisaufschläge ausgleichen.
Sie würden schlicht vom Markt gefegt werden....
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt