Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Fossile Energie / Atomkraft => Thema gestartet von: Ben am 26. März 2015, 13:55:22

Titel: Klimaabgabe
Beitrag von: Ben am 26. März 2015, 13:55:22
Bundeswirtschaftsminister Gabriel will alte Braunkohlekraftwerke mit einer Klimaabgabe belasten.
Dagegen regt sich Widerstand. Befürchtet wird ein Verlust von tausenden Arbeitsplätzen.

http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201503/25/krisentreffen-zur-braunkohle.html
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: userD0010 am 26. März 2015, 17:30:10
@Ben
unser "Erzengel" hatte schon viele Einfälle, scheint momentan bestrebt zu sein, durch besondere Ideen aufzufallen und sich den Alternativen anzubiedern. Und da wundert es ihn und seine Genossen, dass der SPD keine neuen Mitglieder zuströmen. Was hat die SPD denn schon (noch) zu bieten ?
Ein Stratege Oppermann und seine mit Ruhm beklekkerten Vasallen (oder besser Plaudertaschen) und nun will er den Braunkohletagebau und damit auch die dazugehörigen Arbeitsplätze, insbesondere in den Neuen Bundesländern an- bzw. absägen.
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: Wolfgang_AW am 26. März 2015, 19:26:37
Bundesregierung erteilt Energieriesen eine Absage (http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article138588435/Bundesregierung-erteilt-Energieriesen-eine-Absage.html)

Zitat
Die Bundesregierung hat sich auf das weitere Vorgehen bei der Energiewende festgelegt. Nach Plänen der Koalition sollen alte Kohlekraftwerke zu weiteren Klimaschutzleistungen verpflichtet werden. (...) Das Konzept enthält eine Reihe von Weichenstellungen für die Zukunft des deutschen Energiemarktes (http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article138067484/Gabriel-bekommt-Energiewende-langsam-in-den-Griff.html). Forderungen der Energiekonzerne nach einer "Kapazitätsprämie" für Reservekraftwerke erteilt die Koalition eine Absage.
...
Für die Betreiber konventioneller Kraftwerke wie RWE (http://www.welt.de/boerse/aktien/RWE-AG-DE0007037129.html) oder Vattenfall platzt damit eine lang gehegte Hoffnung: Sie wollten ihre konventionellen Kraftwerke der Energiewende eigentlich als "Reservekapazität" zur Verfügung stellen. Auf einem neu zu schaffenden "Kapazitätsmarkt" sollte sich demnach ein Preis für Reservestrom ergeben, mit dessen Hilfe die schwankende Wind- und Solarstrom-Einspeisung ausgeglichen werden könnte. Daraus wird nun wohl nichts: Für das bloße Bereithalten von Kraftwerksleistung soll kein Geld gezahlt werden.
Stattdessen plant die Regierung den Aufbau einer "Kapazitätsreserve" von Kraftwerken, die in Notfallsituationen den Zusammenbruch der Stromversorgung verhindern soll. Um das CO2-Minderungsziel von minus 40 Prozent bis zum Jahr 2020 noch zu schaffen, sollen zudem die ältesten Kohlemeiler mit einer Klimaschutzabgabe belegt werden. Betroffen sind Kraftwerke, die älter als 20 Jahre sind.
Im Rahmen dieser Abgabe sollen alte Kohlemeiler mit einer Jahr für Jahr sinkenden "Freigrenze" für CO2-Emissionen ausgestattet werden. Stoßen die Anlagen mehr Klimagase aus, werden sie mit einer Strafzahlung belegt. Auf diese Weise soll der Stromsektor weitere 22 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: Wolfgang_AW am 26. März 2015, 19:33:23
Wie stehen die Deutschen zur Braunkohle? (http://www.iwr.de/)

Zitat
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat mit seinen Plänen für den „Klimabeitrag“ vor allem alte Braunkohle-Kraftwerke im Visier. Bislang sind es nur Vorschläge, die die Union als Koalitionspartner zudem noch ablehnt. In der Energiebranche wird heftig darüber diskutiert, doch was sagen eigentlich die Bundesbürger?

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: userD0010 am 27. März 2015, 07:58:35
doch was sagen eigentlich die Bundesbürger?

Es wäre ja einmal eine revolutionäre Wende im Verständnis von Demokatrie, wenn unsere Politiker, voran unser Erzengel, einmal die Meinung der Bundesbürger bei ihren teils kruden Entscheidungen beachten und berücksichtigen würden.
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: superhaase am 27. März 2015, 08:05:58
Zitat
Stattdessen plant die Regierung den Aufbau einer "Kapazitätsreserve" von Kraftwerken, die in Notfallsituationen den Zusammenbruch der Stromversorgung verhindern soll.
Soso.
Und der von der Regierung geplante Aufbau der Kapaziätsreserve wird wie umgesetzt, um günstiger zu sein als ein auf Auktionen basierender Kapazitätsmarkt?

Ich verstehe nicht, warum man diesen Kapazitätsmarkt so vehement ablehnt. Er wäre eben keine "Subvention", wie immer behauptet wird, sondern ein marktgerechtes Instrument zur Deckung eines vorhandenen Bedarfs.

Ich denke sogar, ein Kapazitätsmarkt wäre bei richtiger Ausgestaltung die kostengünstigste Lösung (der dann abgerufenen Strom müsste z.B. zum Selbstkostenpreis geliefert werden - oder der Strompreis wird gleich über einen Schlüssel in die Auktion mit einbezogen).

Die CO2-Abgabe erscheint nach den neuesten Meldungen über weitere Verzögerungen der Reanimation des CO-Zertifikatehandels allerdings um so dringender notwendig. Hoffentlich kommt sie bald. Der Zertifikatehandel war eine Totgeburt, und Totgeburten kann man offensichtlich nicht mehr wiederbeleben. ;)
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: Wolfgang_AW am 27. März 2015, 11:11:53
Das Internationale Wirtschaftsforum für Regenerative Energien (IWR) hat bereits seit 2009 einen anderen Denkansatz und den Cerina-Plan vorgelegt, der CO2-Emissionen mit CO2-freien Investitionen z.B. in EE verbindet.

Ich vermute, dass dieser Denkansatz allerdings bislang in den CO2-dominanten Ländern (http://www.cerina.org/de/co2-2013) keine Befürworter fand.

CERINA-Plan: Der neue Weg zum globalen Klimaschutz (http://www.cerina.org/de/home)

Zitat
Die weltweiten CO2-Emissionen erreichten im Jahr 2013 insgesamt 35,09 Milliarden Tonnen und liegen damit um mehr als 50 Prozent über denen im Jahr 1990. Politiker sorgen sich um den Klimawandel, allerdings scheint der richtige Weg zum Schutz des Klimas noch nicht gefunden zu sein. Die steigende CO2-Emissionskurve zeigt, dass sich das weltweite CO2-Problem allein mit dem Begrenzungsgedanken und -modellansatz im Kyoto-Protokoll nicht lösen lässt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: Wolfgang_AW am 31. März 2015, 10:35:52
Bundesregierung erteilt Energieriesen eine Absage (http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article138588435/Bundesregierung-erteilt-Energieriesen-eine-Absage.html)

Zitat
Die Bundesregierung hat sich auf das weitere Vorgehen bei der Energiewende festgelegt. Nach Plänen der Koalition sollen alte Kohlekraftwerke zu weiteren Klimaschutzleistungen verpflichtet werden. (...) Das Konzept enthält eine Reihe von Weichenstellungen für die Zukunft des deutschen Energiemarktes (http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article138067484/Gabriel-bekommt-Energiewende-langsam-in-den-Griff.html). Forderungen der Energiekonzerne nach einer "Kapazitätsprämie" für Reservekraftwerke erteilt die Koalition eine Absage.

Nachtrag: BMWi Eckpunktepapier Strommarkt (http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/eckpunkte-papier-strommarkt,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf)

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Klimaabgabe / BMWi Eckpunktepapier
Beitrag von: userD0010 am 31. März 2015, 11:44:48
Sooooo viel Dampf kann auch nur aus einem Ministerium stammen.  Man lutscht sich Argumente und Ausreden aus den Fingern.
Titel: Die Kohle-Koalition
Beitrag von: Wolfgang_AW am 31. März 2015, 11:57:15
Das Magazin <DER SPIEGEL> berichtet in seiner Printausgabe 14/2015 in dem Artikel <Die Kohle-Koalition> dass sich inzwischen auf Grund der der geplanten Klimaabgabe (siehe Eckpunktepapier Strommarkt (http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/eckpunkte-papier-strommarkt,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf)) Ministerpräsidenten von Union und SPD gegen Wirtschaftsminister Gabriel als auch die Kanzlerin verbünden.

Dazu gehören Sachsens Ministerpräsident Tillich, der sich über eine drohende Deindustrialisierung der Lausitz mokiert als auch Ministerpräsidentin Kraft, die sich beschwert, dass die Hauptbelastung der CO2-Einsparungen in NRW liege und Ministerpräsident Haseloff sagt, dass uns mehr einfallen müsse, als die Braunkohle aus dem Markt zu schießen.

Auch der CDU-Vize der CDU Armin Laschet klagt schon mal über den Verlust von über Zehntausend Arbeitsplätzen und der der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Michael Fuchs befürchtet, dass der Plan den Strompreis um bis zu einem halben Cent steigen lassen könnte, was für die energieintensive Industrie, wie etwa Aluminiumhütten, bei einem Börsenpreis von drei Cent/kwh ein herber Schlag wäre.

Natürlich brachten sich auch der RWE-Chef Terium unter Mithilfe des Vorsitzenden der Bergbau- und Energiegewerkschaft IG BCE Vassiliadis in Stellung. Terium verwies darauf, dass wenn die über 20 Jahre alten Kohlekraftwerke mit einer zusätzlichen Abgabe von 18 - 20 Euro/t CO2 belastet würden, dann würden sich auch einige der neueren RWE-Kraftwerke, die im Verbund mit den alten arbeiten, nicht mehr rechnen. Damit ständen alleine im rheinischen Braunkohlerevier 20.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Zitat
Der Verfasser der Pläne selbst kann den ganzen Ärger nicht nachvollziehen. Die Kanzlerin habe ehrgeizige Klimaziele versprochen, sagt Staatssekretär Baake. Das sei ohne harte Schnitte nicht zu schaffen. Und natürlich stünden die ältesten Kraftwerke dabei im Mittelpunkt.
(...) Die Aufregung bei den Energiekonzernen hält Baake naturgemäß für übertrieben. Er sei "offen für Alternativvorschläge, mit denen das Klimaziel erreicht wird". Er habe alle Beteiligten bereits um Ideen gebeten, doch bislang sei nichts gekommen, sagt Baake. Bis Juni sei noch Zeit, dann müsse das Konzept fertig sein.
Der Staatssekretär setzt darauf, dass die Kanzlerin die Kritiker in den CDU-Reihen auf Kurs bringt. Es sei schwer vorstellbar, dass Merkel bei der Klimakonferenz in Paris Ende des Jahres mit leeren Händen dastehen wolle.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: userD0010 am 31. März 2015, 13:58:38
Der Verfasser der Pläne selbst kann den ganzen Ärger nicht nachvollziehen. Die Kanzlerin habe ehrgeizige Klimaziele versprochen, sagt Staatssekretär Baake.

War das aus dem Munde eines "Staatssekretärs" stammt, kann ausschließlich von einer Person stammen, die sich weder um ihren "Arbeits-"platz, noch um die Finanzierung etwa steigender Energiekosten Sorge machen muss. Auf einem großen Haufen lässt sich halt gut stinken !

Und was seine Chefin, unser aller Mutti, nicht schon alles von sich gegeben hat?
Man denke nur an die Maut !

Unsere Bundeshauptstadt müsste eigentlich ständig unter einer Glocke verschwunden sein, nämlich einer aus Dampf !
Titel: Re: Die Kohle-Koalition
Beitrag von: Christian Guhl am 31. März 2015, 18:14:16
Es sei schwer vorstellbar, dass Merkel bei der Klimakonferenz in Paris Ende des Jahres mit leeren Händen dastehen wolle.
Das ist doch unser größstes Problem : IM Erika ! Dem FDJ-Mädel geht es nur darum "nicht mit leeren Händen dazustehn". Die Klimaziele sind ihr herzlich egal. Beim letzten Elbehochwasser stand sie am Deich, heuchelte Mitgefühl und ein paar Tage später hat sie eine Verschärfung der KFZ-Schadstoffwerte verhindert. Und wenn es Wählerstimmen brächte, würde sie von heute auf morgen die Klimaziele kippen. Kennen wir doch : "Ich habe noch einmal völlig neu nachgedacht...." Würde mich nicht wundern, wenn sie das genauso versemmelt, wie den Atomausstieg.
Titel: Laschet macht mobil
Beitrag von: Wolfgang_AW am 21. April 2015, 10:36:48
Union stellt sich gegen Braunkohle-Pläne (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/sigmar-gabriel-union-stellt-sich-gegen-braunkohle-plaene/11661030.html)

Zitat
CDU-Parteivize Armin Laschet und Unions-Fraktionschef Volker Kauder sprechen sich gegen Sigmar Gabriel aus: Der Wirtschaftsminister plant eine Abgabe auf Kohlenutzung. Der Koalitionskrach ist damit vorprogrammiert.
...
Laschet, der auch CDU-Fraktionschef in Nordrhein-Westfalen mit seinen Braunkohletagebauen ist, erklärte, dass alle Bundestags-, Landtags- und Europaabgeordneten die Pläne Gabriels ablehnten. Sie würden diese Position auch bei den Beratungen in Berlin deutlich machen.

Inwieweit die Kanzlerin dem Druck standhalten kann/will ist doch sehr fraglich.

Daher wird es wohl auf einen sehr langsamen und langfristigen Ausstieg hinauslaufen. Leider wurde auch der Kohleausstieg, der ja seit Jahren zur Diskussion steht, bislang politisch nicht vernünftig begleitet. Jetzt sollen es wieder Hoppla-Hopp-Aktionen richten, die mehr Widerstand erzeugen, als es ein vernünftig geplanter Ausstieg erreicht hätte.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
 
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: userD0010 am 21. April 2015, 18:07:00
Mutti Erika ist doch ihr Geschätz von gestern vollkommen egal. Sie strebt doch nur an Einem. Man annte sie mal die "Mächtigste Frau der Welt", und das alles für ein ehemaliges FDJ-Mädel.
"Den politischen Unsinn in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf", oder so ähnlich sagte doch mal ein ehem. Landsmann von Mutti Erika, oder?

Wir sollten noch ein paar Monate warten, bis sich der "Berliner Verein" wieder etwas Neues einfallen lässt, nachdem Mutti natürlich nachgedacht hat, was offensichtlich selten zu sien scheint.

Ob Stgein- oder Braunkohle, für die "Schwarzen" ist doch alles schwarz, oder so ähnlich. Wir karren demnächst die Steinkohle aus dem Nachbarstaat Australien heran, um unsere letzten Kohlekraftwerke noch am Leben zu erhalten. Und was schert den Erzengel schon der Braunkohletagebau, da schaffen doch nur Nichtwähler oder Anti-SPD Wähler. Und was mit denen geschieht, ist doch dem Verliner Verein völlig gleichgültig.

Auch eine Nahles hat sich etwas bei der Regulierung der Arbeitszeitnachweise beim Mindeslohn gedacht. Man fragt sich nur, WAS ?
Titel: Re: Laschet macht mobil
Beitrag von: superhaase am 22. April 2015, 07:30:40
Leider wurde auch der Kohleausstieg, der ja seit Jahren zur Diskussion steht, bislang politisch nicht vernünftig begleitet. Jetzt sollen es wieder Hoppla-Hopp-Aktionen richten, die mehr Widerstand erzeugen, als es ein vernünftig geplanter Ausstieg erreicht hätte.
Richtig - bis auf eine Kleinigkeit:
Der Kohleausstieg steht nicht zur Diskussion, er ist faktisch unvermeidbar und das ist seit längerem bekannt.
Umso erschreckender ist das geradezu dämliche Verhalten der Politiker, die jetzt "um die Arbeitsplätze fürchten", als ob die Braunkohle eine zukunftsträchtige Industrie wäre.
Würden diese Politiker verantwortungsvoll denken und handeln, würden sie einen geordneten und strategisch geplanten allmählichen Ausstieg aus der Braunkohle einleiten, der den betroffenen Regionen die Möglichkeit bietet, ohne große plötzliche Einschnitte und Brüche den Wandel zu verkraften und den Beschäftigten in der Braunkohle somit Schlimmes erspart.

Wer jetzt noch an der Braunkohle unbeirrt festhält und diese nicht allmählich reduzieren will, sondern die dortigen Arbeitsplätze uneingeschränkt dauerhaft erhalten will, ist ein Idiot.
Anders kann man das nicht sagen.
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: userD0010 am 22. April 2015, 11:53:02
als ob die Braunkohle eine zukunftsträchtige Industrie wäre.

Dass der Braunkohletagebau keine "zukunftsträchtige" Industrie ist, hat relativ wenig mit der Sorge der Menschen und damit auch einiger weniger Politiker zu tun, die sich mit der Frage beschäftigen, wohin mit all den dort tätigen Menschen, für die ein Ersatz als Arbeitsplatz wohl nicht so schnell zu schaffen sein wird.
Da werden wohl wieder nur sog. Auffanggesellschaften und ABM-Ma0nahmen herhalten müssen, um ja nicht die Arbeitslosenstatistiken ungünstig zu beeinflussen, wo doch unsere Polit-Strategen so sehr darauf achten, dass die von ihnen erfundene Arbeitsmarktstrategie keine negative Kritik erfährt.

Aber einmal ganz abgesehen von den finanzieln Auswirkungen auf das Steuersäckel, sollte man sich auch einmal Gedanken um die psychischen Auswirkungen auf die großteils über 50-jährigen Menschen, die im Braunkoheltagebau tätig waren und sind.

Wohl dem "Idioten", den lapidar lediglich die Frage umtreibt, ob man "Schlimmeres" für die Beschäftigten des Braunkohletagebaus irgendwie ersparen kann.
Titel: Re: Laschet macht mobil
Beitrag von: Wolfgang_AW am 22. April 2015, 12:26:02
Würden diese Politiker verantwortungsvoll denken und handeln, würden sie einen geordneten und strategisch geplanten allmählichen Ausstieg aus der Braunkohle einleiten, der den betroffenen Regionen die Möglichkeit bietet, ohne große plötzliche Einschnitte und Brüche den Wandel zu verkraften und den Beschäftigten in der Braunkohle somit Schlimmes erspart.

Wer jetzt noch an der Braunkohle unbeirrt festhält und diese nicht allmählich reduzieren will, sondern die dortigen Arbeitsplätze uneingeschränkt dauerhaft erhalten will, ist ein Idiot.
Anders kann man das nicht sagen.

Das sehe ich auch so.

Und je länger versucht wird den Wandel aufzuhalten, desto tiefer wird der Fall! Erst dann wird es schlimm für die noch Beschäftigten.

Das zeigte sich auch auf dem Weg der Steinkohle.

Es geht doch nicht darum, den Braunkohleabbau morgen stillzulegen, es geht darum, gerade für die Beschäftigten, politisch einen erträglichen Übergang zu gestalten.
Neben der Politik wären eben gerade auch die großen Stromkonzerne in der Pflicht, die haben allerdings den Sprung in eine neue Energielandschaft völlig verschlafen. Dass die ach so hochgerühmten Vorstände dafür noch Vorstandsgehälter jenseits von Gut und Böse erzielen, das ist der Treppenwitz der Energiewende.

Mit freundliche Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: superhaase am 23. April 2015, 08:17:14
Wohl dem "Idioten", den lapidar lediglich die Frage umtreibt, ob man "Schlimmeres" für die Beschäftigten des Braunkohletagebaus irgendwie ersparen kann.
Sie haben offenbar meinen Beitrag nicht gelesen oder nicht verstanden.
Versuchen Sie es noch einmal.

Kleine Hilfestellung:
Und je länger versucht wird den Wandel aufzuhalten, desto tiefer wird der Fall! Erst dann wird es schlimm für die noch Beschäftigten.
...
Es geht doch nicht darum, den Braunkohleabbau morgen stillzulegen, es geht darum, gerade für die Beschäftigten, politisch einen erträglichen Übergang zu gestalten.
Eben dann, wenn es richtig gemacht wird, müssen sich die über 50-jährigen Menschen, die heute oder in Zukunft noch im Braunkoheltagebau tätig sind, keine Sorgen machen.
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: userD0010 am 23. April 2015, 08:46:36
@superhaase
Sie haben offenbar meinen Beitrag nicht gelesen oder nicht verstanden.
Versuchen Sie es noch einmal.


@superhaase:  Ihre höchstkompetenten Sach- unf Fachbeiträge sind nicht weiter wert, gelesen zu werden.
So lange es sich nicht um PV handelt, sollten Sie sich bitte nicht mit Themen beschäftigen, bei denen eine große Zahl von Menschen mit dem Gefasel von Stopp des Braunkohletagebaus in ihrem Zukunftsängsten geschürt werden.
Wie viele Jahre es gebraucht hat, im Ruhrgebiet nach den Zechenschließungen für die betroffenen Menschen Ersatz-Arbeitsplätze zu schaffen und wie viele dabei leider auf der Strecke geblieben sind, werden Sie vermutlich nicht beurteilen können. Und wegen evtl. schwacher Regionalkenntnis z.B. um die Region Brandenburg mit ihrem dortigen Braunkohletagebau und dort einen "politisch erträglichen Übergang" zu ermöglichen, sollte jeglicher sog. erträglicher Übergang besser mit dem Mäntelchen des Schweigens bedeckt werden.  Wenn Sie jemals in dieser Gegend waren und dortige Möglichkeiten für die Betroffenen erkunden würden, wären Sie vermutlich bereits verstummt, es sei denn, Sie würden Lohnausfallsubventionen aus der Staatskasse für die Betroffenen fordern.
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: Wolfgang_AW am 23. April 2015, 12:08:49
@h.terbeck

Sie scheinen an einer Braunkohleverstromung bis zum St. Nimmerleinstag festhalten zu wollen. Dabei geht es bei der Klimaabgabe noch gar nicht um einen definierten Ausstieg, sondern um eine Abgabe auf die größten Verschmutzer.

Wie superhaase schrieb, wird es die über 50jährigen gar nicht betreffen.

Die Braunkohleverstromung ist, (neben dem abnormalen Landschaftsverbrauch beim Abbau) der größte CO2-Emittent.

Beschreiben Sie doch mal, wie Sie sich einen verträglichen Ausstieg ohne Stilllegungen vorstellen könnten?

Und von wieviel Beschäftigten gehen Sie denn aus, die es durch die Klimaabgabe betreffen könnte?

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: Wolfgang_AW am 23. April 2015, 12:28:04
CDU-Kohlefreunde machen Front gegen Gabriel (http://www.spiegel.de/wirtschaft/sigmar-gabriel-cdu-macht-im-kohle-streit-front-gegen-sonderabgabe-a-1030083.html)

Zitat
Gabriel hatte vorgeschlagen, den Kohlendioxid (http://www.spiegel.de/thema/kohlendioxid/)-Ausstoß von älteren Kraftwerken bis 2020 um 22 Millionen Tonnen zu drücken. Wenn Kohlekraftwerke über eine bestimmte Freigrenze hinaus CO2 ausstoßen, sollen die Betreiber eine Strafe von bis zu 20 Euro pro Tonne zahlen. Dass es dagegen unter anderem aus Nordrhein-Westfalen Widerstand gibt, ist kaum überraschend. NRW ist Kohleland, rund Dreiviertel der hier produzierten Energie stammen aus Braun- oder Steinkohle, dafür hat NRW bundesweit den geringsten Anteil an erneuerbaren Energien. So trägt das Land auch wesentlich zum gesamtdeutschen Kohlendioxidausstoß bei.
...
Gabriel betonte, von einem Kohleausstieg könne keine Rede sein, die Braunkohle werde noch lange gebraucht. Es würden in der Lausitz und im Rheinland keine Tagebaue oder Kraftwerke schließen müssen. Den Kritikern in der Union warf er vor, sie wollten von den beschlossenen Klimaschutzzielen abrücken. Geplant ist eine Minderung um 40 Prozent bis 2020 gemessen am Jahr 1990.
Hervorh. durch Wolfgang_AW

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: 75 Stadtwerke stützen Gabriels Kohlepläne
Beitrag von: Wolfgang_AW am 23. April 2015, 18:46:46
75 Stadtwerke stützen Gabriels Kohlepläne (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kohlekraftwerke-stadtwerke-stuetzen-gabriels-klimaabgabe-a-1030067.html)

Zitat
Wirtschaftsminister Gabriel bekommt breite Unterstützung für seine Klimaschutzpläne. 75 Stadtwerke bestärken nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen sein Konzept, den CO2-Ausstoß alter Kohlemeiler durch eine Abgabe zu drosseln.
...
Die laute Kritik an Gabriels Klimaschutzplänen spiegele "keinesfalls die Haltung der gesamten Energiewirtschaft wider", heißt es in einem Brief, den zahlreiche Chefs von Stadtwerken und kommunalen Versorgern noch am Donnerstag an Gabriel schicken wollen und der SPIEGEL ONLINE vorliegt. In dem Schreiben steht, die Unterzeichner würden Gabriels Pläne "ausdrücklich unterstützen".

Auch in der CDU gibt es zwei Lager, wobei sich die Landesverbände von NRW, Sachen und Sachsen-Anhalt gegen den Wirtschaftsminister stellen. Die Klimaschützer dagegen stellen sich hinter Gabriels Ziele.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: superhaase am 24. April 2015, 07:47:43
@superhaase:  Ihre höchstkompetenten Sach- unf Fachbeiträge sind nicht weiter wert, gelesen zu werden.
Na, da sind ja Ihre obigen Beiträge ein leuchtendes Vorbild:
Mutti Erika ist doch ihr Geschätz von gestern vollkommen egal. Sie strebt doch nur an Einem. Man annte sie mal die "Mächtigste Frau der Welt", und das alles für ein ehemaliges FDJ-Mädel.
"Den politischen Unsinn in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf", oder so ähnlich sagte doch mal ein ehem. Landsmann von Mutti Erika, oder?

Wir sollten noch ein paar Monate warten, bis sich der "Berliner Verein" wieder etwas Neues einfallen lässt, nachdem Mutti natürlich nachgedacht hat, was offensichtlich selten zu sien scheint.

Ob Stgein- oder Braunkohle, für die "Schwarzen" ist doch alles schwarz, oder so ähnlich. Wir karren demnächst die Steinkohle aus dem Nachbarstaat Australien heran, um unsere letzten Kohlekraftwerke noch am Leben zu erhalten. Und was schert den Erzengel schon der Braunkohletagebau, da schaffen doch nur Nichtwähler oder Anti-SPD Wähler. Und was mit denen geschieht, ist doch dem Verliner Verein völlig gleichgültig.

Auch eine Nahles hat sich etwas bei der Regulierung der Arbeitszeitnachweise beim Mindeslohn gedacht. Man fragt sich nur, WAS ?
So ein "sachlicher" Beitrag hat wohl eine Auszeichnung verdient!
Und das war hier im Thread nicht der einzige Beitrag mit hervorstechender Qualität von Ihnen.

Zitat
Wie viele Jahre es gebraucht hat, im Ruhrgebiet nach den Zechenschließungen für die betroffenen Menschen Ersatz-Arbeitsplätze zu schaffen und wie viele dabei leider auf der Strecke geblieben sind, werden Sie vermutlich nicht beurteilen können. Und wegen evtl. schwacher Regionalkenntnis z.B. um die Region Brandenburg mit ihrem dortigen Braunkohletagebau und dort einen "politisch erträglichen Übergang" zu ermöglichen, sollte jeglicher sog. erträglicher Übergang besser mit dem Mäntelchen des Schweigens bedeckt werden.  Wenn Sie jemals in dieser Gegend waren und dortige Möglichkeiten für die Betroffenen erkunden würden, wären Sie vermutlich bereits verstummt, es sei denn, Sie würden Lohnausfallsubventionen aus der Staatskasse für die Betroffenen fordern.
Genau das alles spricht doch dafür, den unvermeidlichen Ausstieg aus der Braunkohle möglichst frühzeitig und geplant kontrolliert einzuleiten, statt blind weiterzuwurschteln und dann in die Katastrophe zu laufen.
Oder wollen Sie wie viele Politiker die Augen verschließen und blind in die soziale und wirtschafltiche Katastrophe der Braunkohleabbaugebiete laufen?
Wer sich den Tatsachen verweigert, tut den Menschen dort keinen Gefallen, im Gegenteil.
Sie schieben hier ein soziales Verantwortungsbewusstsein vor, während Sie gleichzeitig den betroffenen Menschen bei der "liebevollen" Umarmung ein Messer in den Rücken stechen.
Titel: Gabriel muss bei Klimaabgabe nacharbeiten
Beitrag von: Wolfgang_AW am 24. April 2015, 17:39:00
Gabriel muss bei Klimaabgabe nacharbeiten (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/sigmar-gabriel-muss-bei-klimaabgabe-fuer-kohlekraftwerke-nacharbeiten-a-1030450.html)

Zitat
Punktsieg für die Kohlekonzerne im Ringen um eine Klimaabgabe für alte Kraftwerke: Nach SPIEGEL-Informationen sollen die Wirtschaftsprüfer der Konzerne berechnen, ob der Plan von Wirtschaftsminister Gabriel ihre Branche gefährdet - auf Wunsch von Kanzlerin Merkel.
...
Am Freitag signalisierte das Wirtschaftsministerium bereits Entgegenkommen. Wie Gabriels Energie-Staatssekretär Rainer Baake in Berlin bekanntgab, soll die Höhe der Abgabe nun an die tatsächliche Entwicklung der Großhandelsstrompreise gekoppelt werden. (...) Über die möglichen Auswirkungen der geplanten Klimaabgabe kursieren teils sehr unterschiedliche Zahlen. So warnen die Gewerkschaften IG BCE und Ver.di, bis zu 100.000 Arbeitsplätze könnten verlorengehen. Das Umweltbundesamt hingegen beziffert den Verlust an Jobs in einer Studie auf 4700. Die von den Gewerkschaften angeführten Prognosen "entbehren jeder Grundlage", heißt es in der Studie.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: superhaase am 24. April 2015, 19:22:34
Naja, die 100.000 Arbeitsplätze in der Braunkohle werden wohl verloren gehen - bis ins Jahr 2080 oder so.
Sicher aber nicht bis 2020 oder was meint die Gewerkschaft?

Solche Zahlen zu nennen, ohne den zugehörigen Zeithorizont anzugeben, ist dämlich.
Ob hierfür nun die Urheber der Zahlen verantwortlich sind, oder die zitierenden Journalisten, lasse ich mal dahingestellt.
Würde mich aber auch nicht wundern, wenn die Gewerkschaften einen längeren (und nicht genannten?) Zeitrahmen zugrundelegen, und das Umweltbundesamt einfach Zahlen mit einem kürzeren Zeitrahmen dagegenstellt.
SO geht bei uns die öffentliche Diskussion des öfteren - sauber ....
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: userD0010 am 24. April 2015, 19:45:12
@superhaase
wie gut, dfass Sie alles -nicht nur- besser wissen, sondern auch noch glauben, dies allen Forenteilnehmern kundtun zu müssen.
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: superhaase am 25. April 2015, 09:46:56
@superhaase
wie gut, dfass Sie alles -nicht nur- besser wissen, sondern auch noch glauben, dies allen Forenteilnehmern kundtun zu müssen.
Tun Sie denn hier etwas anderes?
Ihr Glashaus hat schon lange keine Scheiben mehr. ;)
Außerdem glauben Sie auch noch, hier ständig gegen andere Forumsteilnehmer rumstänkern zu müssen, ohne einen sachlichen Gedanken beizutragen.  ::)
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: Wolfgang_AW am 25. April 2015, 14:46:53
Naja, die 100.000 Arbeitsplätze in der Braunkohle werden wohl verloren gehen - bis ins Jahr 2080 oder so.
Sicher aber nicht bis 2020 oder was meint die Gewerkschaft?

Selbst bis 2080 scheint mir die Zahl von 100.000 zu hoch, da die Beschäftigtenzahl im Braunkohlebergbau incl. der Braunkohlekraftwerke insgesamt bei etwa 21.000 liegt und die Fluktuation sich bislang in kleinen Grenzen hält.

Davon ausgehend, scheint mir die Zahl der Studie des Umweltbundesamtes mit 4700 eher realistisch, da durch die Klimaabgabe möglicherweise nur die allergrößten Verschmutzerblöcke aus dem Verkehr gehen würden. Und selbst das ist ja nicht bestätigt.

Auch da ist über einen Zeithorizont sicher bereits der normale Altersruhestand mit eingerechnet. Ein Teil der Arbeitsplätze würde demnach lediglich nicht neu besetzt werden.

Zahlenstreit, Spekulationsblasen und falsche Versprechen (http://www.klimaretter.info/herausgeber/michael-mueller/18647-zahlenstreit-spekulationsblasen-und-falsche-versprechen)

Zitat
Das Argument der Gewerkschaft: Es geht um 100.000 Jobs. Dabei sagt eine Statistik (http://www.braunkohle.de/5-0-Aktuelle-Monatsdaten.html) der Braunkohlewirtschaft, dass dort 21.000 Menschen beschäftigt sind. Selbst der Lobbyverband sprach gegenüber unserem Magazin von einem "Rechenfehler" (http://www.klimaretter.info/wirtschaft/hintergrund/18550-braunkohle-schafft-viel-weniger-arbeit). Was sagt uns das, wenn die Gewerkschaft mit falschen Zahlen operiert?

Die Zahlen sind abenteuerlich, meines Erachtens falsch und sie berücksichtigen auf keinen Fall die innovativen Wirkungen der Energiewende auf Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze. Ohne hier in eine kritische Debatte über Joseph Schumpeters Theorie der Konjunkturzyklen einzusteigen, bleibt auf jeden Fall richtig: Eine Wirtschaft, die nicht zur Erneuerung und Modernisierung fähig ist, hat schnell ihren Höhepunkt erreicht und dann geht es mit ihr bergab. Das droht der fossilen Wirtschaft.

Braunkohle schafft viel weniger Arbeit (http://www.klimaretter.info/wirtschaft/hintergrund/18550-braunkohle-schafft-viel-weniger-arbeit)

Zitat
Die 30.000 direkt in der Branche und in ihrem unmittelbaren Umfeld Beschäftigten seien dabei unzulässigerweise addiert worden mit den 70.000 Arbeitsplätzen, die insgesamt durch die Braunkohlewirtschaft im weiteren Sinne gesichert würden, betont Maaßen.

Die aktuelle Debriv-Statistik (http://www.braunkohle.de/5-0-Aktuelle-Monatsdaten.html) weist übrigens für Ende Februar die Zahl von 20.100 Beschäftigten aus, die ganz direkt Braunkohle baggern oder in den Kraftwerken verstromen, die ihrerseits von Braunkohleförderern wie Vattenfall und RWE betrieben werden. Eingerechnet in die Beschäftigtenzahl sind auch 1.200 Auszubildende. Die 10.000 Arbeitsplätze, die noch zu den von Debriv angegebenen 30.000 fehlen, würden aus dem unmittelbaren Umfeld der Kohleunternehmen dazukommen, erläutert der Verband.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Kohlestreit geht weiter
Beitrag von: Wolfgang_AW am 29. April 2015, 14:16:51
Kohlestreit geht weiter (http://www.heise.de/tp/artikel/44/44777/1.html)

Zitat
Nach einer Analyse (http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/S-T/strommarkt-praesentation-das-CO2-instrument-fuer-den-stromsektor,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf) von prognos und dem Öko-Institut im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums haben die Braunkohlekraftwerke nämlich seit dem Jahr 2000 überhaupt keinen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen in Deutschland geleistet. Im Jahr 2000 stießen sie 164 Millionen Tonnen CO2 aus, im Jahr 2015 169 Millionen Tonnen. Ohne den geplanten Klimabeitrag der Bundesregierung würden ihre Emissionen im Jahr 2020 immer noch bei 159 Millionen Tonnen liegen, so die Prognose. Die CO2-Emissionen aus Steinkohle verzeichnen dagegen zwischen 2000 und 2014 einen Rückgang um 20%. Kohlekraftwerke sind insgesamt für über 75% der Treibhausgasemissionen im Stromsektor verantwortlich, Braunkohlekraftwerke für über 50%

Die Analyse nimmt auch Bezug auf die Beschäftigtenzahlen in der Braunkohle. 16.000 Menschen waren 2014 in Tagebauen beschäftigt, 5430 in Braunkohlekraftwerken.
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Auch das Umweltbundesamt rechnet (http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/klimabeitrag_fuer_kohlekraftwerke_1.pdf) nur mit einem sehr geringen Abbau von Arbeitsplätzen. Würde die Fördermenge in den Tagebauen um 20% reduziert, wären davon etwa 3.200 Arbeitsplätze betroffen.
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Auch der schwedische Rechnungshof meldete sich in der vergangenen Woche zum Thema Kohleausstieg zu Wort. Die schwedische Regierungsbehörde kritisierte (http://www.klimaretter.info/politik/hintergrund/18652-revision-liest-vattenfall-die-leviten) das Staatsunternehmen Vattenfall für den geplanten Verkauf der deutschen Braunkohlesparte. Vattenfall stelle Profite über Umweltauflagen, der Verkauf der Braunkohletagebaue und -kraftwerke sei außerdem nicht mit den Klimazielen der EU vereinbar. 
Im Herbst hatte die schwedische Regierung angekündigt, dass der staatliche Energiekonzern klimafreundlicher werden sollte. Demnach hätte Vattenfall seine Tagebaue in Deutschland nicht ausweiten dürfen.
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Auch der deutsche Energiekonzern RWE zeigte auf seiner Hauptversammlung am vergangenen Donnerstag wenig klimapolitische Einsicht. (...) Terium kritisierte die geplante Klimaabgabe für alte Kohlekraftwerke scharf, sie würde "das sofortige Aus für einen Großteil der Braunkohletagebaue und Braunkohlekraftwerke bedeuten". Nach Angaben des Vorstands will RWE zukünftig in Erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb investieren.
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Während Kohlegegner vor den Toren der Gruga-Halle demonstrierten, konfrontierten die Kritischen Aktionäre die Teilnehmer der Hauptversammlung mit den gesundheitlichen und sozialen Folgen des Kohlebergbaus (http://www.kritischeaktionaere.de/fileadmin/Dokumente/Pressemitteilungen_2015/Pm_RWE_HV_2015-04-22.pdf). Sie fordern, die Dividende auf 30 Cent pro Aktie zu senken und die frei werdende Summe in den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren. Im Rheinischen Revier führten die Tagebaue zu hohen Feinstaubbelastungen, zum Teil würden die Grenzwerte der WHO um das Fünffache überschritten. Besonders gesundheitsschädlich sei der Feinstaub für Kinder.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW


 
Titel: Re: Gabriel muss bei Klimaabgabe nacharbeiten
Beitrag von: Wolfgang_AW am 18. Juli 2015, 15:59:49
Gabriel muss bei Klimaabgabe nacharbeiten (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/sigmar-gabriel-muss-bei-klimaabgabe-fuer-kohlekraftwerke-nacharbeiten-a-1030450.html)

Zitat
Punktsieg für die Kohlekonzerne im Ringen um eine Klimaabgabe für alte Kraftwerke: Nach SPIEGEL-Informationen sollen die Wirtschaftsprüfer der Konzerne berechnen, ob der Plan von Wirtschaftsminister Gabriel ihre Branche gefährdet - auf Wunsch von Kanzlerin Merkel.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

Reserve-Kraftwerke: Vergoldeter Ruhestand für kohlemeiler (http://green.wiwo.de/reserve-kraftwerke-vergoldeter-ruhestand-fuer-kohlemeiler/)

Zitat
Claudia Kemfert leitet die Abteilung “Energie, Verkehr, Umwelt” am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der privaten Hertie School of Governance in Berlin.
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Ursprünglich sollten nach Plänen des Wirtschaftsministeriums im “Kohlekonsens” zehn Gigawatt Kraftwerksleistung stillgelegt werden. Die Kohle-Lobby konterte, mehr als die Verschiebung von sechs Gigawatt in eine Reserve sei nicht drin. Der finale Kompromiss sieht nun vor, dass 2,7 Gigawatt wohlgemerkt nicht stillgelegt, sondern in Reserve gesetzt werden – und dafür zahlt der Staat obendrein eine Entschädigung in dreistelligem Millionenbetrag.
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Klar ist jetzt: Die von der Kohlelobby in schrillsten Tönen beschworene Versorgungssicherheit bezog sich offenbar weniger auf die Stromversorgung der Deutschen in 20 Jahren (die ist nämlich auch ohne Kohle mehr als sicher), sondern offenbar allein auf die persönliche betriebswirtschaftliche Versorgung. Die “Realität” der Kohle-Industrie und ihres lautstärksten Lobbyisten, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft IG BCE, hat jedenfalls mit volkswirtschaftlicher Vernunft nichts zu tun.
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Irreführung ist in der komplexen Energie-Welt eine leichte Übung: 1. Man werfe der Wissenschaft vor, sie sei realitätsfern – das ist ein verbreitetes Klischee und bringt jedes halbwegs komplexe Argument sofort in Atemnot. 2. Man unterstelle der Gegenseite Ignoranz, indem man behauptet, es gäbe Zahlen, die die andere Seite vergessen habe zu berücksichtigen 3. Man benutzt Zahlen, die keiner kennt und keiner kennen darf, weil es interne Unternehmenszahlen sind, beharrt aber stur auf deren Richtigkeit. 4. Und rührt dann aus diesem diffusen intransparenten Mix ein schillernde Masse, die man mit schwungvollem Pinsel auf die Leinwand wirft.
Das Getöse wurde immer lauter, auch das entsprechende Pathos darf nicht fehlen: “unbegreiflich”, “drohende Konsequenzen”, “Strukturbrüche”, „sozialer Blackout“, “zur Abschaltung gezwungen”, “leichtfertig” usw. Am Ende noch eine Prise Eigenlob aus dem Kohle-Lager: “Das sind starke Argumente, die nicht kurzerhand ignoriert werden sollten.” Und schon ist der Klimaschutz mühelos in kleinste Teile zersägt.
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Die wissenschaftlichen Argumente finden sich unter diesem Link (http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.509387.de/diwkompakt_2015-098.pdf). Sie sind deutlich länger und machen etwas mehr Mühe beim Lesen. Aber es lohnt sich!
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW

Titel: Abschaltprämie für Braunkohle: Stadtwerke prüfen Klage
Beitrag von: Wolfgang_AW am 13. November 2015, 13:48:42
Abschaltprämie für Braunkohle: Stadtwerke prüfen Klage (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/braunkohle-trianel-prueft-klage-a-1061281.html)

Zitat
Die 1,6 Milliarden Euro schwere Ausstiegsprämie der Bundesregierung für alte Braunkraftwerke könnte bald das Europäische Gericht beschäftigen. Der Stadtwerkeverbund Trianel erwägt eine Klage, falls die EU-Kommission das umstrittene Gesetz genehmigt.

In der Printausgabe des Magazins "DER SPIEGEL" Nr. 46/2015 heißt es in dem Artikel <Rangelei um Reserve>, dass die angedrohte Klage der RWE finanzielle Probleme bereiten könnte. "Grund dafür sind Rückstellungen in dreistelliger Millionenhöhe, die der ohnehin stark verschuldete Konzern für den Fall bilden müsste, dass sich Trianel mit seiner Rechtsauffassung durchsetzt. (...) Sollten die Gerichte der Trianel-Argumentation folgen, wovon viele Experten ausgehen, müsste RWE das Geld dann wohl zurückzahlen."

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Klimaabgabe
Beitrag von: userD0010 am 25. November 2015, 16:27:33
@Wolfgang_AW
Esbleibt nur zu hoffen, dass dem Europäischen Gericht die "generöse" Ausstiegsprämie unserer sog. Bundesregierung äußerst bitte aufstößt und diesem unseligen und die Energieverbraucher vor diesem unseligen Griff in deren Geldbörsen bewahrt.
Aber die Freunde unserer EVU werden sich dann sicher etwas Anderes/Neues einfallen lassen, um RWE vor Ungemach zu bewahren.