Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: Energiesparer51 am 12. Januar 2014, 19:48:12

Titel: Strom in Deutschland zu billig, Aluhütte in den Niederlanden pleite
Beitrag von: Energiesparer51 am 12. Januar 2014, 19:48:12
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/deutscher-strom-zu-billig-energiewende-verrueckt-12747532.html

Wie passt das zum ewigen Gejammere über zu teuren Strom für die Industrie?
Titel: Re: Strom in Deutschland zu billig, Aluhütte in den Niederlanden pleite
Beitrag von: PLUS am 12. Januar 2014, 20:22:10
Wie passt das zum ewigen Gejammere über zu teuren Strom für die Industrie?
Zitat
Mit einer Ausnahme: Wer besonders viel Energie verbraucht und im internationalen Wettbewerb steht, wird geschont – und muss, bis auf einen Minibetrag, keine Ökozulage zahlen.
@Energiesparer51, nicht von in der Relation absoluten Ausnahmen auf die gesamte Industrie oder gar die betroffenen, im Forum vorrangig angesprochenen Stormverbraucher schliessen.
Zitat
Großverbraucher wie Aluminiumhütten schließen für gewöhnlich Termingeschäfte über zwei, drei Jahre ab. Strom, der 2016 geliefert wird, kostet deutsche Kunden im Großhandel momentan knapp 36 Euro je Megawattstunde (1000 Kilowattstunden), wie Daten des Informationsdiensts Bloomberg erweisen. Die niederländische Konkurrenz schloss einen solchen Kontrakt zuletzt für knapp 44 Euro ab.

Daher also die Klagen der pleitegegangenen Firma Aldel.
@Energiesparer51, der Titel alleine sagt es nicht immer, man sollte auch den Beitrag lesen!
Titel: Re: Strom in Deutschland zu billig, Aluhütte in den Niederlanden pleite
Beitrag von: khh am 12. Januar 2014, 20:54:48
Der Artikel macht aber nochmals deutlich und erinnert sehr eindringlich :(:

Mit einer überzogenen Begünstigung der deutschen stromintensiven Unternehmen (nicht wirklich begrenzt auf im inter-nationalen Wettbewerb stehende) funktioniert EU nicht.

Mit der Kohle- (und PV-) Kirchturmpolitik mancher Bundesländer (bspw. NRW oder Sachsen lassen grüßen) gibt es nicht wirklich eine ökologische Energiewende.

Mit der Industriebegünstigung ausschließlich auf Kosten der „Nipris“ verliert unsere grundsätzlich richtige Energiewende zunehmend an Akzeptanz. 
Titel: Re: Strom in Deutschland zu billig, Aluhütte in den Niederlanden pleite
Beitrag von: PLUS am 13. Januar 2014, 10:17:58
Der Artikel macht aber nochmals deutlich und erinnert sehr eindringlich :(:
Mit einer überzogenen Begünstigung der deutschen stromintensiven Unternehmen (nicht wirklich begrenzt auf im inter-nationalen Wettbewerb stehende) funktioniert EU nicht.
@kkh, Sie lesen das so mit Ihrer Interpretation?! Nicht wegen der EU funktioniert es nicht und gibt es keinen fairen Wettbewerb mehr. Die Ursache ist das deutsche EEG. Ohne gäbe es diese Probleme überhaupt nicht. Deutschland muss das Problem beseitigen nicht die EU! Das beschreibt der Artikel:

Zitat
Wer Windräder oder Solardächer baut, bekommt eine Garantie, dass der Strom ihm auch abgenommen wird. Und zwar zu weit höheren Preisen als Kohle- oder Atomstrom; die Differenz wird von den Netzbetreibern auf alle Stromverbraucher umgelegt. So ist in gut einem Dutzend Jahren der Ökoanteil am gesamten Strom von weniger als einem Zehntel auf rund ein Viertel gestiegen – zugleich zahlen Verbraucher und Betriebe aber stetig steigende Umlagen. Der Strompreis für Industriekunden hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt.
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Mit einer Ausnahme: Wer besonders viel Energie verbraucht und im internationalen Wettbewerb steht, wird geschont – und muss, bis auf einen Minibetrag, keine Ökozulage zahlen.
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Der viele Alternativstrom hat zugleich das Gesamtangebot erhöht – und den Preis für Strom an der Börse und im Großhandel gedrückt. Die industriellen Großverbraucher bestellen jetzt viel billiger als vorher, ohne die EEG-Umlage zu zahlen. Sie sind von der Last der Energiewende befreit, nehmen deren günstige Nebeneffekte aber mit. Die großen Stromverbraucher sind die Profiteure der Energiewende.

Das führt zu Unmut im Ausland. Denn die heruntergeprügelten deutschen Marktpreise liegen inzwischen unter dem Niveau vieler anderer Länder ....
Titel: Re: Strom in Deutschland zu billig, Aluhütte in den Niederlanden pleite
Beitrag von: Stanley am 13. Januar 2014, 11:26:18
"Die Ursache ist das deutsche EEG" - danke, dass es mal jemand auf den Punkt bringt.
Titel: Re: Strom in Deutschland zu billig, Aluhütte in den Niederlanden pleite
Beitrag von: khh am 13. Januar 2014, 11:31:18
... gibt es keinen fairen Wettbewerb mehr. Die Ursache ist das deutsche EEG. Ohne gäbe es diese Probleme überhaupt nicht. Deutschland muss das Problem beseitigen ...

Genau, DAS hab ich aber doch auch (mit anderen Worten) geschrieben !   ;)
Titel: Re: Strom in Deutschland zu billig, Aluhütte in den Niederlanden pleite
Beitrag von: Energiesparer51 am 13. Januar 2014, 14:58:32
Wann soll das denn gewesen sein dass es noch einen fairen Wettbewerb beim Strom gab?
Titel: Re: Strom in Deutschland zu billig, Aluhütte in den Niederlanden pleite
Beitrag von: khh am 13. Januar 2014, 15:15:06
Hier geht es aber um faire Wettbewerbsbedingungen für Aluhütten in der EU, speziell NL / D !  ;)
Titel: Re: Strom in Deutschland zu billig, Aluhütte in den Niederlanden pleite
Beitrag von: Netznutzer am 13. Januar 2014, 19:07:58
Nicht zu vewrgessen, dass die Alu-Hütten in Deutschland (bisher keine), ab 2014 kaum Netzentgelte zahlen, und faktisch auch von sämtlichen anderen Umlagen und Steuern befreit sind.

Gruß

NN