Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepreis-Protest => C => Stadt/Versorger => Care-Energy AG => Thema gestartet von: SabbelMR am 17. November 2013, 04:53:11

Titel: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 17. November 2013, 04:53:11
So ganz das letzte Wort scheint im Thema "eigene Netznutzungsverträge für Jedermann" noch nicht gefallen.

Jedenfalls muß seitens der Netzbetreiber teilweise ausreichender Informationsbedarf bestehen, sodaß die in Branchenkreisen bekannte Kanzlei BBH nun gleich drei "Brennpunkt-Seminare" hintereinander für Fachpublikum zum Thema Care Energy und eigene Netznutzungsverträge in Hamburg (26.11.), Berlin (03.12.) und Köln (12.12.) veranstaltet.


Um welche einzelnen Themen es dabei geht, siehe Agenda:

Netznutzung für Jedermann? - Neue Geschäftsmodelle von Care Energy & Co. - (http://www.derenergieblog.de/wp-content/uploads/2013/11/Agenda.pdf)



Dem Endkunden, der mit dem Thema "eigener Netznutzungsvertrag" konfrontiert wird, sei die Lektüre der Presseinformation der Verbraucherzentrale Sachsen vom 16.10.2013 ans Herz gelegt:

http://www.verbraucherzentrale-sachsen.de/im-energienetz-verstrickt-1
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 18. November 2013, 18:39:32
http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=rhpMsg_thickbox.html&path=/rhp/welt/wirtschaft&id=91_15401810
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: Otto Normal am 18. November 2013, 20:33:20
Ich hab da mal zwei Fragen zu.

1. Gibt es denn überhaupt schon (CE)-Kunden mit eigenem Netznutzungsvertrag (Privat-/Gewerbekunden)? Und wenn ja, wo? Vielleicht mal hier einhaken.

2. Hätten Abnehmer überhaupt eine Lieferantenalternative zu CE? Die Strom- und Gaspreise anderer Lieferanten sind doch alle inkl. NN_Entgelte - oder?

Vielleicht wurde das ja auch schon im Forum diskutiert. Dann wäre ein Link fein  :)

Danke.

Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 18. November 2013, 22:45:58
Zu 1.)

Gute Frage. Ich würde mal wetten, nein.

Von dem, was so zwischen den Zeilen zu lesen war, lief es wohl bisher so, daß diverse Kunden (gedrängt wurden) dieses "Anforderung Netznutzungsvertrag"-Musterformular von Care ausgefüllt und Care überlassen haben. In diesem Formular heißt es, daß der ausgefertigte Netznutzungsvertrag und sämtliche Korrespondenz an Care als Dienstleister gehen soll.

Bei Care sollen dann wohl kistenweise Netznutzungsverträge seitens einiger Verteilnetzbetreiber eingegangen sein, die Care aber größtenteils zurückgewiesen hat, weil darin z.B. von den Letztverbrauchern der elektronische Datenaustausch (GPKE) gefordert wurde, was nach Ansicht von Care ja nicht rechtens sei (§ 22 StromNZV sieht das aber anders ;)).

Also ich bezweifele, daß irgendein Privatkunde von Care sich realistisch bereits im Abrechnungsmodell "Netznutzung durch Letztverbraucher" seitens des Verteilnetzbetreibers befindet.

Angeblich ist es so, daß Real- und Professional-Neukunden erstmal in den "19,90"-Tarif eingestuft wurden, bis der eigene Netznutzungsvertrag "steht". Ist rechtlich natürlich auch fraglich, war preislich hier aber wohl eher kein Nachteil. Mit den "24,90" sähe es anders aus..


2.)

Naja - nehmen wir mal an Care kriegt das mit der "Netznutzung durch Letztverbraucher" durch, dann würde der neue Lieferant bei einem Lieferantenwechsel einfach mit "Netznutzung durch Lieferant" anmelden, womit alles wieder beim alten wäre. Der Netzbetreiber hätte in dem Fall bestimmt nichts dagegen einzuwenden!
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 18. November 2013, 22:50:04
PS:

Sollte Care die Forderungen der Übertragungsnetzbetreiber aus den (vorläufig vollstreckbaren) Urteilen vom 28.10.  nicht begleichen können, mag es sein, daß Care die Bilanzkreisverträge bei den betroffenen ÜNBs verliert.

Ohne Bilanzkreisvertrag kann Care im Gebiet des ÜNB (und davon gibt es in Deutschland nur 4) nirgends mehr liefern, egal wie die Netznutzung mit dem örtlichen Verteilnetzbetreiber geregelt wird!

Dann wäre viel"ganz aus"..
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: khh am 18. November 2013, 23:36:04
Sollte Care die Forderungen der Übertragungsnetzbetreiber aus den (vorläufig vollstreckbaren) Urteilen vom 28.10. nicht begleichen können, mag es sein, daß Care die Bilanzkreisverträge bei den betroffenen ÜNBs verliert. ...

Jupp, in dem Fall wäre womöglich sofort Schluss in allen neuen Bundesländern, Berlin, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, östlichster Teil NRW, nordöstliches Hessen und Bayern (außer Schwaben)! ???

Zudem müsste dann aber wohl auch ein Insolvenzantrag gestellt werden.  ;)
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 18. November 2013, 23:50:04
..und wenn Amprion noch 2013 eingeklagt hat und TransnetBW 2012 und 2013 dann bleiben Care möglicherweise 0 von 4 Bilanzkreisverträgen.

Es sei denn natürlich, die Rückstellungen sind da, um aus den vorläufig vollstreckbaren Urteilen (und denen, die wohl noch kommen) zu leisten..

..oder die ÜNBs verzichten erstmal auf eine Vollstreckung (eher friert die Hölle ein :P).


Zudem müsste dann aber wohl auch ein Insolvenzantrag gestellt werden.  ;)

Der muss nun sowieso bald gestellt werden, es sei denn Care hat die 7 Mio. plus Zinsen aus den Urteilen vom 28.10. kurzfristig zur Hand und kann trotzdem noch sonstige aktuelle Forderungen und die zu erwartenden aus naher Zukunft begleichen.

Ansonsten schiffert sich die Geschäftsführung langsam möglicherweise definitiv in das Fahrwasser der strafbaren Insolvenzverschleppung..
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 18. November 2013, 23:59:56
PS:

Allein schon, daß die gewohnte reißerische Pressemitteilung zu den Urteilen bisher ausgeblieben ist, obwohl am 28.10. verkündet und der Volltext längst im Netz, sprich ja für sich.

Offenbar ist die Sache ein sehr, sehr wunder Punkt...
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: GPKE-Xperte am 19. November 2013, 08:58:19
Zitat
2. Hätten Abnehmer überhaupt eine Lieferantenalternative zu CE? Die Strom- und Gaspreise anderer Lieferanten sind doch alle inkl. NN_Entgelte - oder?

Wenn die Frage darauf abzielt, ob es weitere Lieferanten, die im Haushaltskundenbereich Tarife oder Produkte anbieten, bei denen der Kunde die Netzentgelte selbst zahlt, so gibt es die meines Wissens nach nur bei Care Energy.

Oder ist jemandem anderes bekannt?
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: Otto Normal am 19. November 2013, 10:09:40
Zitat
2. Hätten Abnehmer überhaupt eine Lieferantenalternative zu CE? Die Strom- und Gaspreise anderer Lieferanten sind doch alle inkl. NN_Entgelte - oder?

Wenn die Frage darauf abzielt, ob es weitere Lieferanten, die im Haushaltskundenbereich Tarife oder Produkte anbieten, bei denen der Kunde die Netzentgelte selbst zahlt, so gibt es die meines Wissens nach nur bei Care Energy.

Oder ist jemandem anderes bekannt?

Genauso ist meine Frage gemeint. In diesem Fall ist also auch ein Anbieterwechsel unmöglich, weil der "Energiedienstleister der Energiewende" plötzlich zum Monopolisten mutiert.  ???

Der NN-Vertrag müsste zuerst beim Netzbetreiber gekündigt werden. Oder, man kündigt CE und muss den Strom selbst bei einem Erzeuger, kaufen - wenn das denn ginge.

Letztlich ist aber vieles um dieses Thema ungeklärt, wie mir scheint. Zu viele Wenn/Dann-Orakelei.

PS: Gibt´s denn überhaupt Kunden, die einen eigenen NN-Vertrag wollen? Oder ist das nur CE-PR?
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: khh am 19. November 2013, 10:28:02
[...]
PS: Gibt´s denn überhaupt Kunden, die einen eigenen NN-Vertrag wollen? Oder ist das nur CE-PR?

Nicht "nur" CE-PR, sondern insbesondere ("allein" wollte ich nicht sagen) ist das im Eigeninteresse von CE !  :(
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 19. November 2013, 10:40:30
PS: Gibt´s denn überhaupt Kunden, die einen eigenen NN-Vertrag wollen? Oder ist das nur CE-PR?

Für den Kunden ist m.E. kein Vorteil zu erkennen.

Jeder normale Stromversorger ist verpflichtet, die Kosten für die Netznutzung auf jeder Stromrechnung auszuweisen. Soviel zur Transparenz.

Für 99% der Privatverbraucher und Kleingewerbe ist sicherlich ein All-Inclusive-Tarif besser verständlich und handlebar. Gegen variable marktabhängige Tarife gibts ja prinzipiell nichts einzuwenden. Nur könnte man das Ganze genausogut All-Inclusve Regeln.


Vielmehr hat Care erhebliche Vorteile dadurch, wenn es tatsächlich gelänge, daß die Kunden ihre Netznutzung alle selbst abwickeln und begleichen müssten. Care Energy hatte seit Sommer des Jahres mit fast einem Dutzend Netzbetreiber Streitigkeiten wegen verspäteter Zahlungen oder anderer Vertragspflichtverletzungen. Das führte dann seitens der Netzbetreiber zur Kündigung des Lieferantenrahmenvertrags, womit die betroffenen Kunden erstmal in der Luft hingen mit der Aussicht, beim Grundversorger in die Ersatzversorgung zu fallen.

Obwohl Care in diesem Zusammenhang einige Gerichtsverfahren zu seinen Gunsten entscheiden konnte, sind derzeit die Kunden im Gebiet der Bayernwerk AG beim Grundversorger (gerichtlich abgesiegelt). In der Region Hannover (Netz von enercity) ist die Übergabe der Kunden an die Grundversorger angekündigt und eventuell auch schon vollzogen.


Schlussendlich wird das mit der Netznutzung durch den Letztverbraucher nicht so klappen, wie Care sich das vorstellt.

Care beruft sich zwar breitspurig auf das Umsatzsteuergesetz, wenn es darum geht, daß eine Rechnung in Papierform seitens des Netzbetreibers erfolgen soll. Die Auffassung mag zutreffend sein und der Netzbetreiber verpflichtet, beispielsweise bei der jährlichen Abrechnung eine Papierrechnung auszuschreiben.


Die Anbahnung und laufende Abwicklung der Netznutzung hat allerdings elektronisch zu erfolgen, per Gesetz und ausdrücklich auch für Letztverbraucher! §22 StromNZV (den Care gerne verschweigt).

Da hilft auch die von Care vollbrüstig angekündigte Klage gegen die Bundesnetzagentur nichts. Da müsste Care schon eine Gesetzesänderung, konkret hier der StromNZV anstreben, die nur politisch erfolgen könnte.


Faktisch kann also kein Letztverbraucher in Deutschland seine Netznutzung selbst abwickeln, sofern er nicht über die entsprechenden elektronischen Schnittstellen verfügt (für Privatleute und Kleingewerbe unmöglich) oder sich für die sogenannte Marktkommunikation, also den elektronischen Datenaustausch unter den Marktteilnehmern, eines Dienstleisters bedient. Auch, wenn Care gern das Gegenteil behauptet. §22 StromNZV ist diesbezüglich eindeutig und steht auch nicht im Widerspruch zu §20 EnWG (diskriminierungsfreier Netzzugang). Es war der Wille des Gesetzgebers, daß der Netzbetrieb massengeschäftstauglich und so effizient wie möglich ist.

Wenn aber wiederum Care für den Kunden sowieso als Marktkommunikations-Dienstleister einspringt, könnte Care auch gleich die Netznutzung "konventionell" (Variante "Netznutzung durch Lieferant") regeln. Der Unterschied zu der derzeit von Care angedachten Variante der "Netznutzung durch den Letztverbraucher" wäre dann lediglich, wer bezahlen muss und am Ende haftbar ist. Und, daß möglicherweise mit "Netznutzung durch den Letztverbraucher" auch in Gebieten weitergeliefert werden könnte, in denen Care seinen Lieferantenrahmenvertrag mit dem örtlichen Netzbetreiber schon verloren hat - solange der Bilanzkreisvertrag mit dem jeweiligen Übertragungsnetzbetreiber (einer von den vieren in D) noch steht, was derzeit allerdings auch gefährdet sein könnte (Urteile vom 28.10.).
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 19. November 2013, 10:41:25
Nicht "nur" CE-PR, sondern insbesondere ("allein" wollte ich nicht sagen) ist das im Eigeninteresse von CE !  :(

Sie waren schneller, während ich noch schrieb ;).

Genau so wie Sie sagen ist es.


Abgesehen davon ist das Vorhaben eben wohl nicht so durchführbar, wie von Care angedacht (s.o.)..


..wie z.B. auch die gescheiterte "Nummer" mit der EEG-Kompletteinsparung durch ein "gedankliches" Contracting-Modell ;) (war erstmal nix, siehe Urteile LG Hamburg aus Juli sowie die zwei vom 28.10.)..

..oder die Behauptung, auf den Energiepreisanteil, der auf die EEG-Umlage entfällt, sei im Verhältnis Versorger zu Letztverbraucher vom Versorger keine Umsatzsteuer geschuldet
(schön wärs, würde Gesetzesänderungen seitens der Politik efordern)..

..oder die "Idee", Kleinkunden durch Smartmeter-Einbau stundengenau abrechnen zu wollen, obwohl sich dadurch netzbetreiberseitig nichts an der Einstufung als Standardlastproil-Kunde ändert
(steht einer stundengenauen Abrechnung diametral entgegen, es sei denn Care gönnt sich "den Spaß", obwohl sie ins Netz trotzdem nach Standardlastprofil für den Kunden einspeisen müssen..)..

..oder die Aussage, es könne prinzipiell jeder vom Netzbetreiber eine Abrechnung nach HT/NT (manchen als "Nachtspeichertarif" bekannt) mit dann günstigeren Netzentgelten in der Nebenzeit fordern.
(Netzbetreiber wird Nachweis der Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung verlangen..)


Einige Netzbetreiber mögen jetzt Netznutzungsverträge für Privatleute und Kleingewerbe auf Anfrage ausfertigen, um sich nicht eines Verstoßes gegen das energiewirtschaftliche Diskriminierungsverbot (§ 20 EnWG) schuldig zu machen. Die werden aber, wenn sie unterschrieben wieder beim Netzbetreiber sind, höchstwahrscheinlich allesamt von selbigem auf Basis von § 22 StromNZV i.V.m. mit dem "GPKE-Beschluss" der Netzagentur abgelehnt werden, sofern feststeht, daß die elektronische Marktkommunikation nach GPKE nicht geleistet werden kann..

Die Tagesordnungspunkte des o.a. "Brennpunkt-Seminars" für die Branche (siehe erstes Posting oben) beschreiben recht unmißverständlich die sich auftuenden rechtlichen Probleme des Vorhabens von Care mit der Netznutzung durch den Letztverbraucher.


Ich behaupte weiter mit Nichtwissen, daß bisher kein einziger solcher Netznutzungsvertrag in der von Care angedachten Form (d.h. ohne Verpflichtung des Letztverbrauchers zur Teilnahme am elektronischen Datenaustausch) steht.
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 19. November 2013, 10:52:02
Genauso ist meine Frage gemeint. In diesem Fall ist also auch ein Anbieterwechsel unmöglich, weil der "Energiedienstleister der Energiewende" plötzlich zum Monopolisten mutiert.  ???

Der NN-Vertrag müsste zuerst beim Netzbetreiber gekündigt werden. Oder, man kündigt CE und muss den Strom selbst bei einem Erzeuger, kaufen - wenn das denn ginge.

Wie gesagt:

Sollte im Rahmen eines Lieferantenwechsels ein neuer Versorger beim Netzbetreiber wieder "Netznutzung durch Lieferant" (also die konventionelle Variante) anmelden, wird der Netzbetreiber ganz sicher nicht nein sagen :). Und eben notfalls den eigenen Netznutzungsvertrag des Letztverbrauchers einvernehmlich auflösen oder ruhen lassen. Der Netzbetreiber freut sich unter Garantie in so einem Fall über weniger Arbeit in der Zukunft..
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: Otto Normal am 19. November 2013, 13:21:04
@SabbelMR Ich meinte fast, dass damit wieder alles in bester Ordnung sei.

Jetzt kommt aber noch die Frage in mir auf, ob alle diejenigen, die in den CE-Real-Tarif wechseln w(s)ollen auch berechtigte an einem eigenen Netznutzungsvertrag sind. Sind sie nicht, wenn sie nicht der Eigentümer des Netzanschlusses (also des Hausanschlusses) sind, meine ich. Richtig? CE lässt sich das ja auch so in den AGB´s bestätigen.

Wenn dem so ist, löst sich für alle "normalen Anschlussnehmer" der 19,90-Preis in Luft auf - oder? Kann möglicherweise ein CE-Berater was dazu sagen?
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: khh am 19. November 2013, 13:27:25
... Care Energy hatte seit Sommer des Jahres mit fast einem Dutzend Netzbetreiber Streitigkeiten wegen verspäteter Zahlungen oder anderer Vertragspflichtverletzungen. Das führte dann seitens der Netzbetreiber zur Kündigung des Lieferantenrahmenvertrags, womit die betroffenen Kunden erstmal in der Luft hingen mit der Aussicht, beim Grundversorger in die Ersatzversorgung zu fallen.

Obwohl Care in diesem Zusammenhang einige Gerichtsverfahren zu seinen Gunsten entscheiden konnte, ...

Welche? Mir ist nur bekannt, dass CE einige einstweilige Verfügungen erwirkt hat, bei denen ja gerichtlicherseits keine umfassende Beweisaufnahme erfolgt.
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 19. November 2013, 15:24:45
Jetzt kommt aber noch die Frage in mir auf, ob alle diejenigen, die in den CE-Real-Tarif wechseln w(s)ollen auch berechtigte an einem eigenen Netznutzungsvertrag sind. Sind sie nicht, wenn sie nicht der Eigentümer des Netzanschlusses (also des Hausanschlusses) sind, meine ich. Richtig? CE lässt sich das ja auch so in den AGB´s bestätigen.

Netznutzungsvertrag ungleich Netzanschlussvertrag :).

Netznutzer kann jeder Stromverbraucher mit eigenem Zählpunkt (= "offizieller" Stromzähler) sein. Wenn er denn die elektronische Marktkommunikation abwickeln und einen Energielieferanten mit gültigem Bilanzkreisvertrag benennen kann.

Das geht insoweit schon klar.


Kritischer ist die "Beistellung" der Kundenanlagen zu sehen, die sich Care unterschreiben lässt. Also den Leitungen, Lichtschaltern usw., die nach dem Stromzähler kommen. Und ja dem jeweiligen Haus- / Wohnungseigentümer gehören.


Wenn dem so ist, löst sich für alle "normalen Anschlussnehmer" der 19,90-Preis in Luft auf - oder? Kann möglicherweise ein CE-Berater was dazu sagen?

Siehe http://www.netznutzungsvertrag.de/index.php/2013-11-17-17-00-08/windows

In welchem Netzgebiet sollen bitte 19,90 bei einem durchschnittlichen Börsenpreis möglich sein? Das müsste schon ein sehr, sehr günstiges Netz (von den Netznutzungskosten und der Konzessionsabgabe) sein.



PS:

Der o.a. Rechner verschweigt die jährlichen verbrauchsunabhängigen Netznutzungskosten (Netznutzungs-Jahresgrundpreis, Jahresentgelt für Messung, Messstellenbetrieb und Abrechnung). Sind immerhin auch je nach Netz für eine Standardlastprofil-Abnahmestelle mit gewöhnlichem Eintarizähler 30-50€ Jahr..
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: SabbelMR am 19. November 2013, 15:34:33
Mir ist nur bekannt, dass CE einige einstweilige Verfügungen erwirkt hat, bei denen ja gerichtlicherseits keine umfassende Beweisaufnahme erfolgt.

Da haben Sie natürlich Recht!
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: Otto Normal am 19. November 2013, 19:06:55
Kritischer ist die "Beistellung" der Kundenanlagen zu sehen, die sich Care unterschreiben lässt. Also den Leitungen, Lichtschaltern usw., die nach dem Stromzähler kommen. Und ja dem jeweiligen Haus- / Wohnungseigentümer gehören.

Ah ja – der Betriebsführungs-Contractor ...
... welcher in seinen AGB´s schreibt: „Das Risiko der Anlagenbetreibung verbleibt beim Kunden, d.h. er wird weiterhin die Kosten für die Wartung und Reparaturen übernehmen." :o

Mehr zum Thema Contracting gibts hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Contracting#Betriebsf.C3.BChrungs-Contracting

Apropos Risiko: "Warnung vor Erzeugungsanlagen an der Steckdose"
http://www.vde.com/de/fnn/arbeitsgebiete/tab/seiten/ea-steckdose.aspx

Aber das ist jetzt wohl schon Off-Topic
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: khh am 20. November 2013, 20:47:39
Wer eigentlich kauft für sein Auto an der Tanke den Sprit-Tagesbedarf im Wert von ca. 2 Euro zu täglich
unterschiedlichen Preisen ein und hat mit einem Sprit-Spediteur einen zusätzlichen Vertrag über vielleicht
30 Euro im Monat, weil Spediteure die "klamme Tanke des Vertrauens" andernfalls nicht beliefern? ;D

Werden irgendwann  - warum auch immer -  auch eigene Verträge mit Spritproduzenten und mit Tanker-
Reedereien notwendig? Und an die Tanke zahlt man dann "nur" noch mtl. ca. 7 Euro plus Betrag x für
die ,Umwandlung' von Sprit in Nutzsprit? ???

Warum sollte solch ein Wirrwarr besonders kundenfreundlich, innovativ und transparent sein? ::)   
Titel: Re: Care-Energy: Netznutzung für Jedermann?
Beitrag von: Otto Normal am 21. November 2013, 17:33:53
Wer eigentlich kauft ...
... Und an die Tanke zahlt man dann "nur" noch mtl. ca. 7 Euro plus Betrag x für
die ,Umwandlung' von Sprit in Nutzsprit? ???

Warum sollte solch ein Wirrwarr besonders kundenfreundlich, innovativ und transparent sein? ::)

Kundenfreundlich und transparent ist das sicher nicht. Aber es klingt doch nach Energiewende, scheint nicht riskant zu sein und macht richtig neugierig. Ich finde das schon innovativ, khh. Sehr sogar.  ;D