Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Dies & Das => Thema gestartet von: Energiesparer51 am 16. Februar 2012, 10:12:33

Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: Energiesparer51 am 16. Februar 2012, 10:12:33
behauptet der Spiegel:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,815587,00.html
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: egn am 16. Februar 2012, 11:18:56
Das ist doch genau das was ich in den Beiträgen in letzter Zeit angeprangert habe. Dass jetzt die BNA auch drauf kommt ist nicht verwunderlich. Wenn es in Zeiten wo die deutsche Last immer noch weit unter der Nettoengpassleistung liegt, zu Engpässen kommt dann muss irgendwas faul sein. Da wurden ohne Rücksicht auf die Netzsituation Reservekraftwerke angeworfen um möglichst viel Strom zu exportieren. Dies wurde dann immer mit der Sicherung der Netzstabilität begründet. Dass aber etwaige Netzinstabilitäten erst durch den Verkauf ins Ausland verursacht wurden, das wurde verschwiegen.
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: Energiesparer51 am 16. Februar 2012, 11:25:09
Wenn man sich die Preisentwicklung für Stundenkontrakte seit 2005 ansieht, waren die Preise der letzten Wochen doch noch sehr moderat.

http://charts.eex.com/chart/?l=de&w=745&pt=M&fp=BM&base=1&ma=PHELIX&avg=&ct=SAPE&di=2564
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: egn am 16. Februar 2012, 11:38:39
Ja, das liegt an der regenerativen Einspeisung, die die Spitzenlast verdrängt und es den Stromerzeugern so nicht mehr so einfach möglich macht die Preise beliebig in die Höhe zu manipulieren.
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: egn am 16. Februar 2012, 13:55:49
Reservekraftwerke mussten wegen der Manipulationen in Betrieb genommen werden! (http://www.fr-online.de/energie/stromnetz-haendler-manipulieren-den-strommarkt,1473634,11643284.html)

Zocker bringen Stromnetz an den Rand des Zusammenbruchs (http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/rohstoffe/:manipulationsverdacht-zocker-bringen-stromnetz-an-rand-des-zusammenbruchs/60169670.html)

Gier der Händler gefährdet deutsche Stromnetze (http://www.welt.de/wirtschaft/article13871423/Gier-der-Zocker-gefaehrdet-deutsche-Stromnetze.html)

Gezielte Manipulation im Strommarkt gefährdet die Energiewende (http://blog.zeit.de/gruenegeschaefte/2012/02/16/gezielte-manipulation-im-strommarkt-gefahrdet-energiewende/)
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: huepenbeker am 16. Februar 2012, 15:26:01
das alles mag sich erst einmal logisch anhören, allein der glaube fehlt mir!
\"die gier der marktteilnehmer\" soll also schuld sein.
und was ist, wenn es doch so ist, wie befürchtet? ändert das denn etwas?
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: egn am 16. Februar 2012, 15:57:18
Bei http://www.entso.net kann man sehen dass die Vorhersage für den 07.02. von 9-10 bei 52.240 MW lag. Das ist jetzt keine besonders hohe Last. Für diese Last wurde im Day-Ahead Markt ein Preis von 115 Euro festgelegt. Der Preis ist höher als normal bei einer Last von 52 GW, weil auch noch die Exporte hinzu kommen.

In der Schweiz wurden gleichzeitig 300,04 €/MWh und in Frankreich 249,961 €/MWh festgelegt. Der Preis in der Schweiz dürfte höher sein, da über die Schweiz hauptsächlich der Export direkt und über Italien nach Südfrankreich abgewickelt wird.

Am Vortag war der Preis für den nächsten Tag zwar erhöht, aber nicht weiter tragisch für einzelne Stunden. Am 7.02 kristallisierte sich jetzt aber heraus, dass der tatsächliche Bedarf in D weit höher ist als er am Vortag prognostiziert war. Laut Entso waren es tatsächlich 54.538. Die Differenz wollte man sich dann auf dem Intraday Spotmarkt besorgen, der ist aber nicht so liquide. Deshalb stieg der Preis bis auf 380 €/MWh. Dabei waren die Kauforders in der Überzahl und die Nachfrage konnte gar nicht befriedigt werden. Das änderte sich auch in den Folgestunden nicht. Mindestens diese Differenz ist aus der Regelenergie ausgeglichen worden. Regelenergie kostet den Nutzer nur 100 €/MWh, hier hätte der Strom sonst in D aber ein Vielfaches davon gekostet.

Interessanterweise gab es in Frankreich zu dieser Zeit mehr Verkäufer als Käufer, der Preis war aber ähnlich hoch. Es sieht ganz so aus als wenn einige Marktteilnehmer die im Vergleich günstige Regelenergie nach Frankreich verkauft haben.
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: PLUS am 16. Februar 2012, 18:49:33
Zitat
Original von egn
Ja, das liegt an der regenerativen Einspeisung, die die Spitzenlast verdrängt und es den Stromerzeugern so nicht mehr so einfach möglich macht die Preise beliebig in die Höhe zu manipulieren.
...
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: superhaase am 16. Februar 2012, 20:29:16
@PLUS:  Sie weichen wieder mal vom Thema ab. Hier ist nicht die PV-Förderung das Thema, auch nicht, wenn egn mal auf die Verringerung der Spitzenpreise hinweist im Zusammenhang mit den Strompreismanipulationen.
Dass die Spitzenpreise seltener geworden sind, wollen Sie doch nicht bestreiten?
Denken Sie an den Vorwurf, die PV mache die Spitzenlastkraftwerke zur zeit unrentabel.

Sie reden wie immer fürchterlichen Müll und vermanschen Strompreismanipulationen mit einer transparenten Förderabgabe.
Sie machen sich wieder einmal lächerlich.

ciao,
sh
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: huepenbeker am 16. Februar 2012, 23:01:28
ohne beleidigungen geht es bei @superhaase wohl nicht!
omg, was für ein spinner!
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: bolli am 17. Februar 2012, 08:03:10
Zitat
Original von huepenbeker
ohne beleidigungen geht es bei @superhaase wohl nicht!
omg, was für ein spinner!
Ihr Vokabular ist dabei genauso schlecht wie Sie es ihm vorwerfen und Ihre Brille deutlich rosaroter gefärbt.  :rolleyes:
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: PLUS am 17. Februar 2012, 11:56:04
Zitat
Original von superhaase
@PLUS:  Sie weichen wieder mal vom Thema ab. Hier ist nicht die PV-Förderung das Thema, auch nicht, wenn egn mal auf die Verringerung der Spitzenpreise hinweist im Zusammenhang mit den Strompreismanipulationen. Dass die Spitzenpreise seltener geworden sind, wollen Sie doch nicht bestreiten? Denken Sie an den Vorwurf, die PV mache die Spitzenlastkraftwerke zur zeit unrentabel. Sie reden wie immer fürchterlichen Müll und vermanschen Strompreismanipulationen mit einer transparenten Förderabgabe.
Sie machen sich wieder einmal lächerlich.
Wo war da Ihr preisdämpfender PV-Strom?

@superhaase, da wird der betagten Rentnerin in der betreuten Einzimmerwohnung wieder einmal mitgeteilt man müsse die Preise erhöhen. Wohnen wird teuerer, Essen wird teuerer. Sie wisse schon, u. a. die Energiekosten sind enorm gestiegen, steht im Schreiben. Die Witwenrente liegt gerade über der Grundsicherung. Das Geld reicht nicht. Das Ersparte aus dem Verkauf der Eigentumswohnung wird langsam verbraucht. Der Sohn ist beruflich bedingt in Südamerika. Die Angst pflegebedürfig zu werden ist gegenwärtig. Schon jetzt geht es nur mühsam mit dem Rollator. Ohne Begleitung geht es nicht mehr außerhalb der Wohnung. Die Tageszeitung ist abbestellt, zu teuer. Es bleibt das Radio- und Fernsehen. Die GEZ kassiert gnadenlos. Nur gehbehinderte gehörlose Blinde werden nach einem kaum zu bewältigenden Verwaltungsakt davon befreit.

Sorry, aber das sind keine Märchen, Immer mehr Menschen wird diese Energiepreistreiberei, die sich auf fast alle Preisen auswirkt, unerträglich. Was soll man einer solchen Rentnerin erzählen? Von der Verringerung der Spitzenpreise durch den goldigen Sonnenstrom? Die Bundesrepublik Deutschland ist ein freiheitlich-demokratischer und sozialer Rechtsstaat. Sorry, aber man bekommt Zweifel, immer öfter.

@superhaase, dann prophezeien Sie regelmässig seit Jahren die sogenannte \"Netzparität\" als Durchbruch und Erfolg der PV-Förderung. Nichts ist damit erreicht, es bleibt bei der unsozialen Preistreiberei und unsolidarischen Verabschiedung von der Finanzierung allgemeiner Aufgaben. Warum sollten die nicht privilegierten Stromverbraucher Netze und Speicher für die auch noch geförderten Eigenverbraucher über den überteuerten Strompreis kostenlos vorhalten. Nochmal, dazu kommt generell, dass bereits die Hälfte des Strompreises staatlich initiiert ist. Da ist nichts mehr Recht und nichts mehr Sozial!

Selbst wenn die Netzparität der PV-Stromerzeugung auf Kraftwerksebene (grid parity resale) in Deutschland unter Einbezug aller Kosten (Speicher, Netze, Schattenkraftwerke) erreichbar wäre, wäre eine solche extreme und einseitige Förderung nicht gerechtfertigt.

Das Erreichen der Netzparität auf Kraftwerksebene halte nicht nur ich nach den heutigen Erkenntnissen für absehbare Zeit für ausgeschlossen. Daher bleibe ich dabei, die Förderung ist die eigentliche verfassungswidrige staatlich zugelassene Abzocke um bei Ihrem Vokabular zu bleiben. Gefördert wird die Umverteilung von Arm zu Reich. Von Mietern, Rentnern, Familien zu betuchten Solar-Spardach - und Parkbetreibern. Der Verweis auf die ebenfalls gierbestimmte Ertragsoptimierung der \"abzockenden Händler\" ist Ablenkung von interessierter und gleichfalls profitierender Seite!

Es ist sicher naheliegend, aber ob \"die Händler\" wirklich \"abgezockt\" haben wäre noch zu beweisen.[/list]
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: superhaase am 17. Februar 2012, 12:56:21
Zitat
Original von PLUS
Am 7. Februar mussten laut den Daten der Strombörse EEX zwischen 9 und 10 Uhr  etwa das siebenfache der üblichen Großhandelspreise bezahlt werden. Die Händler wollten vermeiden, derart hohe Preise zu bezahlen. Wo war da Ihr preisdämpfender PV-Strom?
Der Strom hätte sicherlich das achtfache oder mehr der üblichen Großhandelspreise gekostet, wenn die PV zu diesem Zeitpunkt nicht etwa 1,5 GW gelieferte hätte.
Aber das ist eben nicht das Thema hier.

Auch Ihr restlicher Mansch von der Rentnerin über die NEtzparität bis zur GEZ trägt aber auch rein gar nichts zum Thema dieses Threads bei.  :rolleyes:

Sie sind ein Graus für dieses Forum.
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: egn am 17. Februar 2012, 13:18:51
Zitat
Wo war da Ihr preisdämpfender PV-Strom?

Das ist zur Diskussion dieses Themas nicht relevant. Denn man könnte auch die Frage stellen wo denn die restlichen etwa 30 GW an Kraftwerksleistung (ohne regenerative und abgeschaltete AKWs) in diesem Moment?

Richtig, sie waren abgeschaltet, waren für den Export eingeplant oder liefen mit verminderter Leistung weil insgesamt ein zu niedriger Bedarf prognostiziert wurde.
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: Cremer am 18. Februar 2012, 11:16:11
Ich kann mich der Argumentation von PLUS nur voll inhaltlich anschließen.

Den Minderbemittelten geht das Geld für die überzogenen überzockten Stromkosten langsam aus.

Schade dass die Bundesregierung dies nicht richtig erkennt oder auch erkennen mag.

Die anderen Bundestagparteien sind nicht besser !!

Schade, dass ich noch nicht den Strom aus Frankreich zu 11 Cent/kwh beziehen kann. X(
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: Energiesparer51 am 18. Februar 2012, 13:04:37
Zitat
Original von Cremer


Schade, dass ich noch nicht den Strom aus Frankreich zu 11 Cent/kwh beziehen kann. X(

Das dürfte durch einen Umzug nach Frankreich doch leicht zu bewerkstelligen sein.

In D werden Sie sogar für Gratisstrom  ca. 15 ct/KWh zahlen müssen, wenn er leitungsgebunden zu Ihnen ins Haus kommen soll.

Also müssen Sie beim Wunsch nach billigem Strom, diesen am besten zuhause produzieren.
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: Netznutzer am 18. Februar 2012, 13:16:13
Zitat
In D werden Sie sogar für Gratisstrom ca. 15 ct/KWh zahlen müssen, wenn er leitungsgebunden zu Ihnen ins Haus kommen soll.

Das ist leider mehr als richtig. Daher wird es in D niemals günstigen Strom geben, da die Politiker jede noch so kleine Chance nutzen, bei sinkenden Strompreisen, diese durch neue oder erhöhte Abgaben zu überkompensieren, siehe z.Bsp. $ 19.

Gruß

NN
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: Cremer am 19. Februar 2012, 10:34:08
@energiesparer51

falsch argumentiert bezüglich des Umzuges!!

Es wird endlich Zeit dass wir auch europaweit Strom über Provider beziehen können.
Aber da haben leider die 4 Oligopole etwas dageegen.
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: Netznutzer am 19. Februar 2012, 10:44:46
@ Cremer

Es wird nicht klappen ohne Umzug. Wer in D Strom ausspeist, wird mit den deutschen Abgaben und Steuern belegt. Grenzüberschreitender Stromverkehr ist nicht das Problem. Der hier produzierte Strom könnte in F zu den dort üblichen Preisen verkauft werden. In diesem Fall doch eine Frage der Geographie.

Gruß

NN
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: Netznutzer am 21. Februar 2012, 07:06:46
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13877842/Nach-dem-AKW-Restrisiko-kommt-das-Blackout-Risiko.html

Gruß

NN
Titel: Stromhändler zocken fast bis zum Blackout
Beitrag von: egn am 21. Februar 2012, 07:58:02
Wie üblich verbreitet die Welt wieder Falschinformationen. Die sollten sich doch einfach mal bei Entso schlau machen wie hoch die vertikale Last zum Zeitpunkt als die Notreserve genutzt wurde tatsächlich war. Am 7.2.2011 zwischen 4 und 5 Uhr wurden 38.573 GW Last angemeldet, tatsächlich wurden aber 42.260 GW benötigt. Dass da die 3 GW an normaler Regelreserve nicht mehr ausreichen ist vollkommen klar. Der Bedarf von 42 GW ist aber nur etwas mehr als die Hälfte der gesicherten Leistung in D. Auch sonst lag die Netzlast immer weit von der gesicherten Leistung entfernt.

Man kann auch bei Entso sehr gut sehen dass die Prognosefehler von bis zu 7 GW etwa am 7.02. begannen und erst am 16.02., als die ersten Meldungen auftauchten plötzlich wieder weg waren. Ein Schelm der Böses dabei denkt.

Wer solchen Artikeln glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.