Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: egn am 02. Dezember 2011, 14:25:13
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Die BNA hat die Vergütungssätze für PV in 2012 festgelegt. Der Satz für Anlagen kleiner 30 kWp liegt mit 24,43 ct/kWh mittlerweile unter den durchschnittlichen Endverbraucherkosten. (http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1932/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetGas/ErneuerbareEnergienGesetz/VerguetungssaetzePVAnlagen/VerguetungssaetzePhotovoltaik_Basepage.html?nn=135464)
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Was besagt denn das, wohl nichts.
Es besagt allenfalls, dass man sich mit PV günstiger selbst versorgen kann als mit Strom aus dem Netz.
Wenn die Sonne scheint.
Diese Parität ist nicht zuletzt auf die infolge der PV- Subvention drastisch gestiegene EEG- Umlage zurückzuführen.
Es wäre ja vielleicht schön, wenn der so selbst erzeugte Strom vollständig selbst verbraucht, und deshalb nicht die Allgemeinheit mit weiteren Kosten belastet würde, etwa durch Eigenverbrauchsförderung.
Meist wird dieser Strom jedoch nicht selbst gespeichert oder verbraucht, sondern immer noch teuer ins Netz eingespeist.
Wenn der PV- Strom schon so günstig ist und auch nur selbst verbraucht werden soll, dann könnte man vielleicht die PV- Förderung bereits komplett wegfallen lassen.
Wenn sich die Anlagenbetreiber alle selbst versorgen würden, muss jedoch irgendwer immer noch die Netzkosten, Kosten für EEG- Umlage tc. pp. aufbringen. Diese Kosten verteilen sich dann auf weniger Schultern.
Fakt ist, dass die Stromerzeugungskosten immer noch ein Vielfaches der Erzeugungskosten anderer Stromerzeugungsarten betragen.
Das zählt. Vielleicht sollte man die Stromerzeugungskosten mit den Strom- Großhandelspreisen vergleichen.
Die Einspeisevergütung sollte soweit herabgesetzt werden, dass sie nur noch dem aktuellen Großhandelspreis entspricht.
Dann können alle über die erreichte Netzparität jubeln:
Der PV- Strom wäre dann im Vergleich zum Letzverbraucherpreis auf dem Markt unschlagbar günstig.
Da will gleich jeder eine solche günstige Eigenstromerzeugung.
Schon sieht man, was der so verstandene Begriff Netzparität taugt.
Nüscht.
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Ich sehe die Netzparität im Jahr 2012 noch nicht:
Erstens sind die 24,43 ct ja netto, während der Haushaltsstrompreis noch Mehrwertsteuer enthält. Die Mehrwertsteuer spielt schon eine Rolle, da man sonst die Mehrwertsteuer der PV-Anlage nicht abziehen könnte bei den Gestehungskosten. Eine Anlage würde sich dann nicht rentieren.
Zweitens (mal die Mehrwertsteuer außer Acht gelassen) zahlt wohl kaum jemand in Deutschland 24,43 ct/kWh Arbeitspreis für seinen Strom.
Ein Vergleich ist aber nur mit dem reinen Arbeitspreis sinnvoll, denn die Grundkosten zahlt man ja so oder so, ob man nun viel oder wenig Strom aus dem Netz nimmt. Eine mit PV erzeugte kWh erspart also nu die aus dem Netz entnommene kWh mit ihrem Arbeitspreis und nicht die monatlichen Grundkosten.
Ich sehe die Netzparität wohl erst 2014 kommen (unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuer).
Bis dahin ist jedenfalls eine EEG-Förderung der PV noch nötig.
Und wie RR-E-ft schon richtig sagte - obwohl er es offenbar nicht erkannt hat ;) - die Netzparität taugt dazu, den Zeitpunkt anzugeben, ab dem die EEG-Förderung der PV einen ersten wichtigen Meilenstein erreicht hat und mit einem Knick nach unten noch schneller gesenkt werden kann, um bald danach ganz eingestellt zu werden - soll heißen es braucht dann für Einspeisungen nur noch der Börsenstrompreis vergütet werden und PV-Strom wird auf dem Markt unschlagbar günstig.
Genau wie RR-E-ft sagte. :D
Manche haben offenbar eine seltsame Vorstellung von der Netzparität. Manche glauben scheinbar, es tut dann einen Knall und PV-Strom kostet auf einen Schlag gar nichts mehr.
Seltsame Vorstellungen sind das. ;)
ciao,
sh
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Original von superhaase
Und wie RR-E-ft schon richtig sagte - obwohl er es offenbar nicht erkannt hat ;) - die Netzparität taugt dazu, den Zeitpunkt anzugeben, ab dem die EEG-Förderung der PV einen ersten wichtigen Meilenstein erreicht hat und mit einem Knick nach unten noch schneller gesenkt werden kann, um bald danach ganz eingestellt zu werden - soll heißen es braucht dann für Einspeisungen nur noch der Börsenstrompreis vergütet werden und PV-Strom wird auf dem Markt unschlagbar günstig.
Genau wie RR-E-ft sagte. :D
Wem nutzt es denn eine Netzparität zu bejubeln, die auf gestiegenen Endverbraucherpreisen basiert, wobei letztere ihre Ursache (auch) in drastisch gestiegener EEG- Umlage infolge der PV- Förderung haben?
Die Einspeisevergütung ins Verhältnis zum Endverbraucherpreis zu setzen, ist doch wohl vollkommen unsinnig, ebenso wie die Floskel vom wichtigen Meilenstein.
Viele Verbraucher erleben die PV- Förderung und deren Kosten als weiteren Mühlenstein (um ihren Hals).
Fällt die PV- Förderung weg, sinkt deshalb die EEG- Umlage und damit entsprechend der Endverbraucherpreis, wäre die schon erreichte Parität dann plötzlich wieder futsch?!!
Beim \"Mensch ärger Dich nicht\" rausgekegelt?
Es lassen sich allenfalls die PV- Stromerzeugungskosten (die mit der PV- Einspeisevergütung nicht identisch sind!!!) mit den Strom- Großhandelspreisen (Börsenpreisen) vergleichen.
Alles andere ist doch wohl reiner Budenzauber.
Wenn die PV- Stromerzeugungskosten dem Börsenpreis entsprechen, hätte man wohl die Parität erreicht.
Das wird auch 2014 eher nicht der Fall sein, es sei denn, die Börsenpreise schießen durch die Decke, wofür bisher nichts spricht.
Aber vielleicht kommt ja die Hyperinflation.
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Warum soll unbedingt der gesamte erzeugte Strom selbst verbraucht werden wenn er an der Strombörse gerade zur Spitzenzeit den Preis für den gesamten gehandelten Strom drückt?
Zudem ist es dabei völlig egal wer den Strom verbraucht. In allen Fällen muss nur noch die Restlast durch konventionelle Kraftwerke erzeugt werden mit der Folge dass der Börsenpreis sinkt.
Und natürlich wird selbst verbrauchter Strom der über die Eigenverbrauchsregelung vergütet wird, günstiger für die Verbraucher weil niedriger vergütet. Trotzdem hat dieser Strom die gleiche preissenkende Wirkung an der Strombörse.
Der Begriff Netzparität bedeutet schlicht dass die der Strom von der eigenen Anlage rechnerisch nicht mehr kostet als der aus dem Netz. Dass der Strom nicht komplett selbst verbraucht wird ist dabei nicht relevant. Das Unterschreiten dieser Schwelle erlaubt es die Förderung für diesen Strom zu streichen. Da davon auszugehen ist dass man ohne besondere Maßnahmen bis zu 30% an Eigenverbrauch erreichen kann, fällt pro installierter kWp auch 30% weniger EEG Vergütung an.
Momentan wird der Eigenverbrauch noch gefördert weil man erreichen will dass durch Verlagerung von Verbrauch und Speicherlösungen die Verteilnetze entlastet werden. Dies geht so weit schneller und ist günstiger als der weitere Netzausbau. Das ist durchaus sinnvoll.
Und mit erreichen der Netzparität ist ja die weitere Senkung der Vergütung nicht beendet. Die Preise sinken ständig. Kürzlich habe ich ein Angebot von 870 USD/kWp für Module erhalten. Damit sinkt der Preis für die erzeugte kWh bei mittleren Anlagen noch deutlich unter die Netzparität für Verbraucher. Damit können dann schon Gewerbebetriebe über PV ihren Eigenverbrauch günstiger decken als aus dem Netz. Da profitieren dann insbesondere die Betriebe die Spitzenleistung zusätzlich bezahlen müssen. Und diese Betriebe werden eine sehr hohe Eigenverbrauchsdeckung erreichen. Dies wird für für einen weiteren Schub beim Ausbau sorgen auch wenn die Vergütung weiter mit 10-15 % pro Jahr sinkt.
Was die Entwicklung des Anteils der PV an der EEG Umlage von etwa 2 ct/kWh angeht, so schreibt Berger und Prognos (http://www.prognos.com/fileadmin/pdf/publikationsdatenbank/Study_Directions_for_the_Solar_Economy_PV_Roadmap_2020.pdf) das diese Kosten in den nächsten Jahren selbst bei einem weiteren Ausbau von 5 GW pro Jahr nicht weiter ansteigen werden.
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Original von RR-E-ft
Wem nutzt es denn eine Netzparität zu bejubeln, die auf gestiegenen Endverbraucherpreisen basiert, wobei letztere ihre Ursache (auch) in drastisch gestiegener EEG- Umlage infolge der PV- Förderung haben?
Das ist jetzt aber auch eine arg verkürzte Darstellung.
Als ob es keine sinkenden PV-Einspeisevergütungen und PV-Stromgestehungskosten sondern nur steigende Verbraucherpreise gäbe.
Auf diesem Niveau wird es schwierig, ernsthaft Argumente auszutauschen.
Sehr schwierig.
Niveau-Limbo? :rolleyes:
Die Einspeisevergütung ins Verhältnis zum Endverbraucherpreis zu setzen, ist doch vollkommen unsinnig, ebenso wie die Floskel vom wichtigen Meilenstein.
Für diese Behauptung wäre es angebracht, die mit der Netzparität \"vermeintlich\" verbundenen Effekte, wie z.B. den möglichen noch schnelleren Abbau der Einspeisevergütungen, wenigstens logisch nachvollziehbar in Zweifel zu stellen. Wenns geht irgendwie sachlich.
Ansonsten ist eine solche Behauptung selbst vollkommen unsinnig. Ebenso wie die Floskel vom Mühlstein am Halse der Verbraucher.
Fällt die PV- Förderung weg, sinkt deshalb die EEG- Umlage und damit entsprechend der Endverbraucherpreis, ...
Da unterliegen Sie einem Missverständnis:
Bei einem sofortigen Weggfall der PV-Förderung würde die EEG-Umlage (auch der PV-Anteil) in den nächsten Jahren keineswegs sinken.
Abgesehen davon, dass bei steigenden Börsenpreisen der Differenzpreis sinken kann - was Sie hier aber wohl nicht gemeint haben.
Es lassen sich allenfalls die PV- Stromerzeugungskosten (die mit der PV- Einspeisevergütung nicht identisch sind!!!) mit den Strom- Großhandelspreisen (Börsenpreisen) vergleichen.
Alles andere ist doch wohl reiner Budenzauber.
Grundsätzlich richtig.
Der Vergleich mit der Einspeisevergütung ist ein Vereinfachung, die aber auch nicht ganz blödsinnig ist, denn es lohnt sich ab der Netzparität, den eigenen PV-Strom auch ohne Eigenverbrauchs-Zusatzvergütung selbst zu verbrauchen.
Allein dadurch kann die Eigenverbrauchsvergütung schon sofort komplett wegfallen und ein Teil des PV-Stroms der Neuanlagen erscheint überhaupt nicht mehr in der \"EEG-Bilanz\", was die Neu-Förderkosten eben schon zusätzlich sinken lässt.
Wenn die PV- Stromerzeugungskosten dem Börsenpreis entsprechen, hätte man die Parität erreicht.
Das wird auch 2014 eher nicht der Fall sein, es sei denn, die Börsenpreise schießen durch die Decke.
Falsch.
Unter Netzparität versteht man die Parität von Endkundenstrompreis zu PV-Strom-Gestehungskosten.
Was Sie hier beschreiben ist die sogenannte Utility Parity.
Davon war hier nicht die Rede, das sind zwei paar Stiefel.
Utility Parity wird noch länger auf sich warten lassen, denke ich. Schwer abzuschätzen, wann sie kommen wird.
ciao,
sh
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Es nützt nüscht. Auch diese überzeugenden Darlegungen können das unbelehrbare, von Halsstarrigkeit befallene Superhäschen nicht zur Einsicht bringen.
Original von RR-E-ft
Wenn der PV- Strom schon so günstig ist und auch nur selbst verbraucht werden soll, dann könnte man vielleicht die PV- Förderung bereits komplett wegfallen lassen.
Viele Verbraucher erleben die PV- Förderung und deren Kosten als weiteren Mühlenstein (um ihren Hals).
Ergo: Weg damit!
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Auch diese überzeugenden Darlegungen können das unbelehrbare, von Halsstarrigkeit befallene Superhäschen nicht zur Einsicht bringen.
Persönliche Angriffe zeigen nur dass keine sachlichen Argumente mehr vorhanden sind.
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Ja, man kann nur hoffen, dass der Didakt kein Lehrer ist. :tongue:
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@ superhaase
Eine persönliche Kränkung war nicht meine Absicht. Ich entschuldige mich, falls dies Ihr Empfinden ist.
Über das Für und Wider in Sachen PV-Förderung ist hier bereits so ausschweifend diskutiert worden, dass ich mich an der zeitraubenden Erörterung nicht auch noch beteiligen möchte. Ich betrachte die Diskussion darum inzwischen als kontraproduktiv, weil neue Aspekte kaum noch vorgetragen werden.
Deshalb eben meine knappe eigene Meinung: Weg damit!
MfG
D. D.
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Original von egn
Warum soll unbedingt der gesamte erzeugte Strom selbst verbraucht werden wenn er an der Strombörse gerade zur Spitzenzeit den Preis für den gesamten gehandelten Strom drückt?
Zudem ist es dabei völlig egal wer den Strom verbraucht. In allen Fällen muss nur noch die Restlast durch konventionelle Kraftwerke erzeugt werden mit der Folge dass der Börsenpreis sinkt.
Warum sinkt denn der Börsenpreis durch die PV- Stromerzeugung?
Zunächst wohl nur aufgrund des Einspeisevorrangs des EEG.
Ginge es nach den Stromerzeugungskosten, käme der PV- Strom nach merit-order- Preisbildung wohl nur ganz selten zum Zuge.
In den Zeiten, in denen er zum Zuge käme, wären dessen Stromerzeugungskosten zugleich preisbestimmend für den Börsenpreis.
Schlussendlich soll doch gerade dieser Zustand erreicht werden, dass die PV- Stromerzeugung ganz normal am Stromerzeugungsmarkt teilnimmt.
Dann aber wird sie eher keinen preisdämpfenden Effekt auf die Großhandelspreise haben.
Den hätte sie zunächst nur dann, wenn die PV- Stromerzeugungskosten unter den Stromerzeugungskosten der konventioneller Stromerzeugung lägen und die PV- Stromerzeugung deshalb nach merit-order- Preisbildung vorrangig zum Zuge käme.
Maßstab muss deshalb grundsätzlich der Börsenpreis sein, der die Stromerzeugungskosten der Alternativen widerspiegelt.
Dann merkt man, dass der PV- Strom bisher wohl eigentlich nur zur Eigenbedarfsdeckung taugt.
Die Eigenbedarfsdeckung erfolgt [ohne Förderung], sobald der Preis für den aus dem Netz bezogenen Strom höher liegt als die eigenen PV- Stromerzeugungskosten (Gestehungskosten).
Dies ist wohl hinreichende Bedingung wie ausreichender wirtschaftlicher Anreiz dafür, den Eigenbedarf durch eigene PV- Stromerzeugung zu decken.
Bis zu diesem Punkt kommt PV- Stromerzeugung ohne Förderung nicht aus.
Ab diesem Punkt sollte sie ohne Förderung auskommen.
Wie man hier liest, soll der Punkt wohl schon erreicht sein, dass die PV- Stromgestehungskosten unter den Strombezugskosten für Strom aus dem Netz liegen.
Im Umfange des so gedeckten Eigenverbrauchs fällt Nachfrage nach konventionell erzeugtem Strom aus dem Netz weg.
Dieser Wegfall von Nachfrage nach konventionell erzeugtem Strom kann nach merit-order- Preisbildung zu geringeren Börsenpreisen für konventionell erzeugten Strom führen.
Das könnte einen preisdämpfenden Effekt auf die Börsenpreise geben.
Dies hätte aber wohl auch zur Folge, dass PV- Strom aufgrund seiner hohen Stromerzeugungskosten außerhalb des Eigenverbrauchs nach merit-order- Preisbildung noch schlechter zum Zuge käme.
So geshen wäre das Verhältnis der PV- Stromerzeugungskosten zu den Strombezugskosten aus dem Netz maßgeblich, weil PV- Strom aufgrund seiner hohen Stromerzeugungskosten weitestgehend nur zur Eigenbedarfsdeckung eingesetzt würde.
Möglicherweise lässt sich PV- Strom darüber hinaus überhaupt nicht weiter in den Erzeugungsmarkt integrieren oder es bedarf eines vollkommen anderen Marktmodells.
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Original von egn
Persönliche Angriffe zeigen nur dass keine sachlichen Argumente mehr vorhanden sind.
Persönliche Angriffe\"; der Hinweis kommt aber etwas einseitig daher. Da ist noch mehr fehl am Platz.
Die Netzparität interessiert einen Endverbraucher nicht die Bohne. Entlastet wird dadurch nichts, weder an der Preisfront noch bei den Netzen. Das Gegenteil ist der Fall. Dem Netzparitätfanklub können die Verbraucherpreise nicht hoch genug sein. Je schneller die Preise steigen, je eher wird dieses schwachsinnige Ziel erreicht. Sorry, aber die Diskussion darüber und die Vergleiche sind und bleiben schlichter Unfug. Eine Erfindung der PV-Lobby. Kein aufgeklärter Verbraucher fällt auf diesen Nonsens weiter herein.
Die PV-Stromer beschweren sich noch über die ausschließlich für die Verteilung konzipierten Netze, fordern deren kostenfreien Ausbau und die Vorhaltung der Kapazitäten für die eventuelle Einspeisung zur dann selbstverständlich kostenlosen Nutzung für den nicht selbst verbrauchten \"Eigenstrom\". Man verabschiedet sich so nebenbei nicht nur von der Kostenbeteiligung, man zahlt keine Steuern mehr, die Gemeinde bekommt von den Eigenverbrauchern auch keine zweckfreie Konzessionsabgabe mehr etc. pp..
Die sogenannten \"Solarschulden\" in dreistelliger Milliardenhöhe, die Netzausbau- und Verteilkosten und die wegfallenden Steuern und Abgaben darf eine ständige schrumpfende Zahl von Verbrauchern alleine auffangen. So haben sich u. a. die Solaristen das gedacht. Förderung ins uferlose und freie Zeche bis der Wirt kommt. Nicht ohne den Wirt (Verbraucher!). Es reicht jetzt. @egn, auch Ihre \"Prognosen und Co.\" können Sie vergessen. Vergleichen Sie die \"Prognosen\" der Vergangenheit mit der Realität. Wer glaubt das noch. Kein vernünftiger Verbraucher!
Die PV wurde den Verbrauchern als Lösung für die Energiewende verkauft, doch sie wird zunehmend zum Problem. Vielleicht erfindet ja übermorgen ein Daniel Düsentrieb noch das Perpetuum mobile der Energie. Wer zahlt dann in den nächsten zwanzig Jahren die garantierten PV-Vergütungen. Märchen sollten gerade Solaristen ertragen, sie erzählen ja ständig welche.[/list]
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@PLUS
Mal einen Gang zurückschalten und nochmal neu überlegen.
Es könnte vielleicht doch sein, dass die PV [nachhaltig] zu geringeren Großhandelspreisen führt, bis zu einem bestimmten Punkt gefördert werden muss, ab diesem Punkt keiner Förderung mehr bedarf.
Es bleibt aber wohl dabei, dass der wirtschaftliche Anreiz für den Selbsterzeuger gerade darin besteht, die Umlageanteile am Strompreis (Netzentgelte, EEG- Umlage, KA, ...) einzusparen, die nun mal den hohen Strompreis für den Strom aus dem Netz auch ausmachen.
Die PV- Stromerzeugung [ohne Förderung] macht für ihn wirtschaftlich ja nur dann Sinn, wenn seine Stromgestehungskosten für den selbst erzeugten Strom niedriger liegen als der Preis für den aus dem Netz bezogenen Strom.
Und diese bisher auch auf ihn über den Versorgerstrompreis umgelegten Kosten müssen dann von immer weniger anderen Stromkunden aufgebracht werden....
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Original von RR-E-ft
Es könnte vielleicht doch sein, dass die PV [nachhaltig] zu geringeren Großhandelspreisen führt, bis zu einem bestimmten Punkt gefördert werden muss, ab diesem Punkt keiner Förderung mehr bedarf.
@RR-E-ft, da habe ich einige begründete Zweifel. Man könnte so in Deutschland auch Zitronenplantagen fördern bis der Punkt der Wettbewerbsfähigkeit erreicht ist. Das wird wohl ebenso schwierig werden wie beim PV-Strom und es kommt sicher für den Letzten noch der Zeitpunkt der Erkenntnis, dass man mit Zitronen gehandelt hat.
Sorry, das ist und bleibt die pure Verschwendung. Diese von den Verbrauchern aufgebrachten Milliarden haben wahrlich eine bessere Nutzung verdient. Das bestimmte Ziel (Energiewende, Versorgungssicherheit, Klima- Umweltschutz) kann effektiver und mit weniger Mitteleinsatz erreicht werden.
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Erst wenn die PV- Stromerzeugungskosten (Gestehungskosten) den Börsenpreisen entsprechen, werden sich womöglich die Widersprüche auflösen lassen.
Erst dannn besteht wohl hinreichende Parität.
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Es wird irgendwann zu hören und zu lesen sein, dass die Förderung der privaten, kleingewerblichen, bäuerlichen Stromerzeugung die versprochene Rentabilität nicht gewährleistet und die Gebäude mit ihrem wunderschönen PV- und Solarschmuck als mahnendes Beispiel für fehlgelaufene staatliche Förderung dienen.
Gestehe, dass ich keine Ahnung habe, wie man es hätte besser machen können!
Es gehört zwar nicht hierher, aber ich hörte gestern im Bayr. Rundfunk einen Bericht über die derzeitigen und künftigen Probleme der Biogaserzeugung incl. der dazugehörigen Stromerzeugung. Da hat der kluge Vater Staat kürzlich herumnoveliert, um dem Wildwuchs entgegenzutreten. In Zukunft soll es nur Förderung geben, wenn auch die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme genutzt wird!
Habe gehört, man sabotiert die Maiserntemaschinen. Der Widerstand gegen den ökologischen Raubbau der Anbauflächen wird stärker!
Meine Frage an die Wissenden:
Gibt es eine Stelle im diesem Staat die eine Ahnung hat, wieviel tatsächlich Strom erzeugt und tatsächlich verbraucht wird. Wieviel Strom wird erzeugt und wird nicht verbraucht? Und wer kontrolliert das ganze ehrlich?
Es würde mich nicht wundern, wenn Strom wie Lebensmittel entsorgt wird!
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@Didakt:
Akzeptiert, danke!
Original von RR-E-ft
Warum sinkt denn der Börsenpreis durch die PV- Stromerzeugung?
Zunächst wohl nur aufgrund des Einspeisevorrangs des EEG.
Ginge es nach den Stromerzeugungskosten, käme der PV- Strom nach merit-order- Preisbildung wohl nur ganz selten zum Zuge.
In den Zeiten, in denen er zum Zuge käme, wären dessen Stromerzeugungskosten zugleich preisbestimmend für den Börsenpreis.
Schlussendlich soll doch gerade dieser Zustand erreicht werden, dass die PV- Stromerzeugung ganz normal am Stromerzeugungsmarkt teilnimmt.
Dann aber wird sie eher keinen preisdämpfenden Effekt auf die Großhandelspreise haben.
Den hätte sie zunächst nur dann, wenn die PV- Stromerzeugungskosten unter den Stromerzeugungskosten der konventioneller Stromerzeugung lägen und die PV- Stromerzeugung deshalb nach merit-order- Preisbildung vorrangig zum Zuge käme.
Maßstab muss deshalb grundsätzlich der Börsenpreis sein, der die Stromerzeugungskosten der Alternativen widerspiegelt.
Dann merkt man, dass der PV- Strom bisher wohl eigentlich nur zur Eigenbedarfsdeckung taugt.
Erstens:
Sie verwechseln hier die Stromgestehungskosten mit den Grenzkosten.
Die Grenzkosten sind beim PV-Strom praktisch gleich Null. Daher wird PV-Strom an der Börse immer einen preisdämpfenden Effekt haben.
Ob sich der Bau einer PV-ANlage lohnt, wenn man für den eingespeisten Strom fast nichts bekommt, hängt dann halt vom Eigenverbrauchsanteil ab, mit dem man dann hauptsächlich seine Investitionskosten wieder einbringen muss.
Dies weist dann auch schon auf den zweiten Fehler in Ihrer Denkweise:
Die Eigenbedarfsdeckung erfolgt [ohne Förderung], sobald der Preis für den aus dem Netz bezogenen Strom höher liegt als die eigenen PV- Stromerzeugungskosten (Gestehungskosten).
Dies ist wohl hinreichende Bedingung wie ausreichender wirtschaftlicher Anreiz dafür, den Eigenbedarf durch eigene PV- Stromerzeugung zu decken.
Bis zu diesem Punkt kommt PV- Stromerzeugung ohne Förderung nicht aus.
Ab diesem Punkt sollte sie ohne Förderung auskommen.
Zweitens:
Der PV-Strom taugt ab Unterschreiten der Netzparität vorwiegend zum Eigenverbrauch (solange keine zuverlässigen und sehr billigen lokalen Speicher zur Verfügung stehen).
Ohne lokale Speicherung wird es zumeist einen erheblichen Anteil an Einspeisung geben.
Daher wird mit Erreichen der Netzparität eben nicht sofort die gesamte PV-Förderung überflüssig.
Erst mit zunehmendem Unterbieten des Endkundenpreises reicht eine immer kleinere Einspeisevergütung (je nach Eigenverbrauchsanteil) aus, um die Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Dies erreicht man mit kleineren Anlagen offensichtlich eher.
Der Übergang beschleunigt zwar die Senkung der Förderung, ist aber schleichend und nicht abrupt.
Es gilt also, nach Erreichen der Netzparität die Förderung von Jahr zu Jahr so abzuschmelzen, dass sich ein Neubau auch mit der übllichen Eigenverbrauchsquote von 30-40% lohnt.
Vielleicht kann das ja sogar die aktuell geltende Degressionsregel leisten.
Das ist schwer einzuschätzen.
Die Politik muss halt ein Auge darauf haben und ggf. nochmal nachsteuern.
Jedenfalls ist klar, dass nach Erreichen bzw. Unterschreiten der Netzparität für Haushalte (ich sehe das im Jahr 2014) auch mit der jetzigen Regelung (und einem Abschaffen der Eigenverbrauchsförderung) das Förderaufkommen , die von PLUS so genannten Solarschulden, für Neuanlagenvon Jahr zu Jahr stark sinken wird und - nach meiner persönlichen Einschätzung - etwa im Jahr 2017 oder 2018 die \"erhöhte\" EEG-Einspeisevergütung für PV ganz wegfallen kann und nur noch ein Börsenpreis vergütet werden müsste oder gar auf ein freies Vermarktungmodell umgestellt werden könnte.
Außerdem:
Sobald die Netzparität für Gewerbestromkunden oder gar Großindustrie unterschritten ist, wird es sich für diese lohnen, PV-Anlagen auf die Dächer zu bauen, die gerade so groß dimensioniert sind, dass werktags praktisch der komplette PV-Strom selbst verbraucht wird. Ganz ohne Förderung.
... So geshen wäre das Verhältnis der PV- Stromerzeugungskosten zu den Strombezugskosten aus dem Netz maßgeblich, weil PV- Strom aufgrund seiner hohen Stromerzeugungskosten weitestgehend nur zur Eigenbedarfsdeckung eingesetzt würde.
Es wird eben ein Nebeneinander von Eigenverbrauch und Einspeisung geben - wie jetzt auch schon. Allerdings wird der Eigenverbrauch dann nicht mehr gesondert gefördert.
Mit zunehmendem Abstand zum Endkundenpreis lohnt sich dann eine neue Anlage auch schon mit immer kleinerem Eigenverbrauchsanteil. Das hängt dann von der zu erwartenen Börsenpreisvergütung oder sonstigen Vermarktung des Einspeisestroms ab.
Möglicherweise lässt sich PV- Strom darüber hinaus überhaupt nicht weiter in den Erzeugungsmarkt integrieren oder es bedarf eines vollkommen anderen Marktmodells.
Ich dachte, es ist allen klar, dass das EEG nicht für die Ewigkeit gemacht ist und dass selbstverständlich auch die PV-Stromeinspeisung irgendwann in ein vollkommen anderes Marktmodell übergehen muss, nämlich eines ohne EEG. Einzig die Verpflichtung zum Anschluss und zur Stromabnahme muss natürlich bleiben und für alle Stromerzeuger gelten.
Wie ich an anderer Stelle schon mal deutlich zu machen versuchte, halte ich auch das Marktmodell der Strombörse generell nicht mehr für tauglich, wenn später einmal der Großteil des Stroms aus erneuerbaren Energien kommt, die Grenzkosten von nahe Null (Wind), nahezu Null (Wasser) und sogutwiewirklichabsolut Null ;) (Sonne) haben.
Eine nachhaltige Stromversorgung zu 100% aus erneuerbaren Energien wird m.E. ein vollkommen anderes Vermarktungs- und Vergütungsmodell für die Erzeuger als das bisherige erfordern.
ciao,
sh
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Märchen sollten gerade Solaristen ertragen, sie erzählen ja ständig welche.
Auch Sie haben anscheinend keine sachlichen Argumente mehr zu bieten. Sie gehen in keinster Weise auf die vorgebrachten Argumente ein, sondern sie schreiben wie immer am Thema vorbei.
@RR-E-ft:
Die Aussage dass PV-Anlagen ohne EEG Vergütung nicht zum Zuge kommen würden ist schlicht falsch. Denn da die Grenzkosten nahezu 0 sind gibt es keinen Grund für die Betreiber der Anlagen ihre Wechselrichter abzustellen wenn der Preis unterhalb der eigenen Gestehungskosten liegt. Jede verkaufte kWh liefert einen Deckungsbeitrag. Effektiv gibt es auch keinen Einspeisevorrang mehr. Die Einspeisung erfolgt alleine wegen der geringen Grenzkosten.
Wind und PV haben wegen der niedrigen Grenzkosten immer eine preisbestimmende Wirkung wenn sie Einspeisen da sie in der Merit-Order, die Kraftwerke die an der Preisgrenze produzieren, verdrängen.
Und natürlich ist das Endziel das keine gesonderte Vergütung mehr nötig ist. Bis die Netzparität erreicht wurde war die volle Vergütung nötig. Nach dem Unterschreiten der Netzparität ist nur noch für den eingespeisten Strom eine Vergütung nötig. Durch den immer weiter steigenden Vorteil durch Eigenverbrauch wird immer weniger ins Netz eingespeist und dadurch die EEG Vergütung weiter gesenkt. Dann fallen die ersten Anlagen nach 20 Jahren aus dem EEG. Die Anlagen sind abgeschrieben und können bis zur Verschrottung mit geringen Grenzkosten weiterhin Strom weit unterhalb der Grenzkosten anderer konventioneller Kraftwerke einspeisen. Dies ist dann wie bei den AKWs. Dies ist der Punkt wo die tatsächliche Rendite sowohl für den Betreiber als auch für alle Verbraucher erzielt wird. Sieht man heute 20 Jahre in der Zukunft dann haben wir um 2030 rund 15 GW an PV-Leistung (Degradation) die zum Marktpreis einspeisen. Auch dann wird die Einspeisung marktbestimmend sein.
Wir sind mit dem weiteren Ausbau auf einem guten Weg und brauchen bis zum Zeitpunkt wo die ersten Anlagen aus dem EEG fallen auch kein neues Marktmodell.
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Original von egn
... Durch den immer weiter steigenden Vorteil durch Eigenverbrauch wird immer weniger ins Netz eingespeist und dadurch die EEG Vergütung weiter gesenkt. ...
Das sehe ich anders - siehe oben.
Auch in Zukunft werden private Neuanlagen einspeisen.
Anders kann es bei Anlagen der Industrie aussehen, die wohl zumindest anfangs nach Erreichen der Gewerbestrom-Parität komplett auf Eigenverbrauch ausgelegt sein werden. Aber auch hier wird es sich später wahrscheinlich lohnen, die Anlagen zu erweitern und auch einzuspeisen.
Ansonsten aber sind wir einer Meinung. 8)
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Original von egn
Nach dem Unterschreiten der Netzparität ist nur noch für den eingespeisten Strom eine Vergütung nötig. Durch den immer weiter steigenden Vorteil durch Eigenverbrauch wird immer weniger ins Netz eingespeist und dadurch die EEG Vergütung weiter gesenkt .......
So so @Sachargumentierer ;) und der umgekehrte Schuh?
- Was wurde denn mit den durch den Eigenverbrauch wegfallenden Stromvergütungen alles finanziert?
- Nichts? Oder wenn doch, was war das genau und fällt dieser Finanzbedarf mit der \"Netzparität\" auch weg?
- Wenn nicht, wer deckt diesen Finanzbedarf ab der \"Netzparität\"? Die geförderte, so gemeinnützige Solaristengemeinde?
Aber ja, \"Durch den immer weiter steigenden Vorteil durch Eigenverbrauch wird immer weniger ins Netz eingespeist und dadurch die EEG Vergütung weiter gesenkt.\"
Da verzichtet man doch besser gleich auf eine solche \"Förderung\". Den Eigenverbrauch und deren Förderung als Vorteil der Allgemeinheit hier verkaufen zu wollen ist schon eine \"tolle Argumentation\"! Die Verbraucher müssen jahrzehntelang die gesamte extreme PV-Förderung mit überteuerten und ständig steigenden Strompreisen bezahlen. Der Wegfall der Förderung ist dabei für die Solaristen erst akzeptabel, wenn die sogenannte Netzparität erreicht ist. Die dann folgende schleichende Verabschiedung der geförderten \"Eigenverbraucher\" von der Finanzierung der Netz- und Allgemeinkosten wird noch als preissenkender und vorteilhafter Effekt für den Rest verkauft!
Diesen \"Vorteil\" dürfen Energieverbraucher noch ablehnen! Da folgt dann für die Solaristen nach der einen Förderung die nächste. Sorry, das ist ein unsoziales, unakzeptables, eigennütziges, geradezu perfides Spiel.
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Original von egn
Die Aussage dass PV-Anlagen ohne EEG Vergütung nicht zum Zuge kommen würden ist schlicht falsch. Denn da die Grenzkosten nahezu 0 sind gibt es keinen Grund für die Betreiber der Anlagen ihre Wechselrichter abzustellen wenn der Preis unterhalb der eigenen Gestehungskosten liegt. Jede verkaufte kWh liefert einen Deckungsbeitrag. Effektiv gibt es auch keinen Einspeisevorrang mehr. Die Einspeisung erfolgt alleine wegen der geringen Grenzkosten.
Wenn der PV-Strom dank geringer Grenzkosten von ganz allein weg geht, wie warme Semmeln und jede verkaufte kWh einen Deckungsbeitrag leistet, dann braucht es wohl keinen gesetzlichen Einspeise- und Vergütungsanspruch mehr. Fraglich, warum man den gesetzlichen Einspeise- und Vergütungsanspruch dann nicht sofort ersatzlos streichen kann.
Der PV- Anlagenbetreiber mit Grenzkosten nahezu 0 sollte dann wohl mit dem weit darüber liegenden Börsenpreis gut auskommen?
Wo soll denn dann eigentlich der Punkt liegen, bis zu dem es noch einer Förderung bedarf?
Dieser Punkt sollte sich wohl irgendwie bestimmen lassen.
Er hängt wohl ab von den Stromerzeugungskosten, den Gestehungskosten, die nicht eben gering sind.
Wie rechnet sich eine PV- Anlage, die noch nie gefördert wurde, bei vollständigem Fortfall der EEG- Förderung?
Wie rechnet sich also eine PV-Anlage, die von Anfang an ohne jedwede Förderung auskommen muss?
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Sieht man heute 20 Jahre in der Zukunft dann haben wir um 2030 rund 15 GW an PV-Leistung (Degradation) die zum Marktpreis einspeisen. Auch dann wird die Einspeisung marktbestimmend sein.
Interessant. Ich halte folgendes dagegen:
Für 2011 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft einen Ausbau der Photovoltaik-Leistung um rund 5 Gigawatt. Am Ende des Jahres könnten somit insgesamt 22 Gigawatt Leistung installiert sein, das deckt in etwa 3 Prozent des Bruttostromverbrauchs. Bis zum Jahr 2020 wird der Solarstrom-Anteil auf mindestens 10 Prozent wachsen. Somit deckt PV in Deutschland bei ca. 20GW inst. Leistung 3% des Bruttostromverbrauchs. Die drei Prozent sollen bis 2020 also in neun Jahren auf 10% des Bruttostromverbrauchs wachsen, also braucht man bis 2020 mind 66GW inst. PV Leistung somit wird ein jährlicher Zubau von mindesten 5 GW benötigt.
Wenn Sie meinen, die Anlagen, die dann ohne EEG zum Marktpreis einspeisen, helfen, muss ich Sie enttäuschen. Sie werden aus dem Netz genommen, denn dann haben die Einspeiseanlagen Vorrang, die nach EEG gefördert werden. Nach dem aufgeführten Beispiel werden also 50 GW inst. nach EEG geförderte PV-Leistung, Einspeisevorrang vor 15 GW aus der EEG-Förderung herausgefallener dezentraler Einspeisung haben.
Dies Wunschdenkenszenario, PV sorgt für sinkende Strompreise, funtioniert nicht, weil niemand seine erzeugte Energie verschenken wird, sondern sich immer am höchsten Marktpreis orientieren wird.
Wenn jemand heute einen Kanister Benzin aus der Garage holt, den er vor 20 Jahren zu 99 Pfennigen/Liter befüllt hat, wird er den Inhalt natürlich zum heutigen Preis verkaufen, also ca. 1,50€/l und nicht zu 50 Cent/l, nur weil er diese damals für das Produkt bezahlt hat.
PV Einspeiser sind keine Gutmenschen, sondern Unternehmer, deren Ziel es ist, Gewinne zu erzielen, sie sind keinen Deut besser als alle anderen Energieerzeuger, und in der Gier stehen sie diesen auch um nichts nach, ganz im Gegenteil, gerade die EEG-Einspeiser sind es, die immer mehr versuchen, Gesetze so zu verbiegen, dass Sie sich nach Möglichkeit in keiner Form an den Kosten für Ihre Produktion beteiligen, sondern diese der Allgemeinheit aufdrücken.
Da nützt auch kein Versuch, durch die Augenwischerei der sogen. Netzparität, die in diversen Spannungsebenen und bei div. EEG-Produktionsarten schon längst überschritten ist, den Mist schönzuschreiben. Stattdessen wird von dieser vorher doch so arg gescholtenen Regierung, die Marktprämie eingeführt, damit die Anlagen, deren Förderung unterhalb/nahe der Marktpreise liegen, doch wieder mehr bekommen. Redet man als EEG-Fan natürlich nicht so gern drüber, dass man wieder einen ordentlichen Schluck aus der Pulle erhalten hat.
Wer will hier behaupten, dass 25 ct/kWh bei solchen Modulpreisen überhaupt gerechtfertigt sind? http://www.photovoltaikanlage.biz/Anzeigenmarkt/942?_kk=ac%20dc%20converter&_kt=97029724-36de-44ed-9488-f2aaa5948dff 740€/kW! Jedes inst. kW bekommt 250€ pro Jahr, macht 5.250€ in 21 Jahren. Mehr muss dazu nicht mehr gesagt werden.
Gruß
NN
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Original von Netznutzer
Wenn Sie meinen, die Anlagen, die dann ohne EEG zum Marktpreis einspeisen, helfen, muss ich Sie enttäuschen. Sie werden aus dem Netz genommen, denn dann haben die Einspeiseanlagen Vorrang, die nach EEG gefördert werden. Nach dem aufgeführten Beispiel werden also 50 GW inst. nach EEG geförderte PV-Leistung, Einspeisevorrang vor 15 GW aus der EEG-Förderung herausgefallener dezentraler Einspeisung haben.
Warum sollten die aus dem EEG gefallenen Anlagen vom Netz gehen?
Sie haben nach aktueller Rechtslage nach wie vor das Recht zur Einspeisung.
EEG 2012:
§ 8 Abnahme, Übertragung und Verteilung
(1) Netzbetreiber sind vorbehaltlich des § 11 verpflichtet, den gesamten angebotenen Strom aus Er-neuerbaren Energien und aus Grubengas unverzüglich vorrangig abzunehmen, zu übertragen und zu verteilen. Die Verpflichtung nach Satz 1 und die Verpflichtungen nach § 4 Absatz 1 Satz 1 und Ab-satz 4 Satz 2 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes sind gleichrangig.
Auch nachdem die Anlage nicht mehr nach EEG gefördert wird ist sie eine Anlage die Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt.
Und selbst wenn 66 GWp installiert sind werden die Anlagen selbst bei besten Sonnenschein in der Regel nur etwa 70 % der installierten Leistung liefern. Das sind als dann etwa 46 GW. Das liegt in der Regel unterhalb der Mittagsspitze.
Dies Wunschdenkenszenario, PV sorgt für sinkende Strompreise, funtioniert nicht, weil niemand seine erzeugte Energie verschenken wird, sondern sich immer am höchsten Marktpreis orientieren wird.
Am Markt ergibt sich der Preis nach Angebot und Nachfrage. Da jeder seinen Strom verkaufen möchte muss er soweit mit dem Preis herunter dass er im Rahmen der Merit-Order und des zu erwartenden Bedarfs zum Zuge kommt. Dies macht er am sichersten wenn er zu Grenzkosten anbietet. Über die Merit-Order ergibt sich dann der Preis aus den Grenzkosten des teuersten Kraftwerks. Da das auch 2030 wohl immer noch konventionelle Kraftwerke sein werden wird der Preis weit höher als die Grenzkosten der aus dem EEG-gefallenen Kraftwerke sein.
Wer will hier behaupten, dass 25 ct/kWh bei solchen Modulpreisen überhaupt gerechtfertigt sind? http://www.photovoltaikanlage.biz/Anzeigenmarkt/942?_kk=ac%20dc%20converter&_kt=97029724-36de-44ed-9488-f2aaa5948dff 740€/kW! Jedes inst. kW bekommt 250€ pro Jahr, macht 5.250€ in 21 Jahren. Mehr muss dazu nicht mehr gesagt werden.
Ihre Rechnung falsch da sie ohne Berücksichtigung von Wechselrichter, Installationsmaterial, Installation und Anschluss erfolgt ist. Für die fertige Anlage muss man dann wohl etwa das Doppelte zahlen. Zudem werden zu diesem Preis auch nur begrenzte Kapazitäten zur Verfügung stehen. Es ist eher ein Abverkauf von Lagerbeständen zu oder unterhalb der Produktionskosten von einem Hersteller der seine Module nicht los wird. Wer will schon Dünnschichtmodule wenn er nicht viel teurer Poly Module mit einer mehr als doppelt so hohen Flächeneffizienz bekommt.
Ihr Beispiel ist aber trotzdem ein weiterer Beweis dass die Erzeugungskosten von PV (http://de.wikipedia.org/wiki/Photovoltaik#Stromgestehungskosten) den Stromgestehungskosten der konventionellen Energieerzeugung immer näher kommen. Sobald die kompletten Anlagen weniger als etwa 800 €/kWp kosten liegen die Kosten bei etwa dem Peakpreis an der Strombörse. Ab da ist dann keinerlei finanzielle Förderung mehr nötig. Natürlich muss es zur Erreichung des Ziels einer weitgehend regenerativen Versorgung weiterhin einen Anschlusszwang für die Versorger geben und auch ein Vergütungsmodell für neue und aus dem EEG gefallene Anlagen. Das Vergütungsmodell muss sich dann aber am tatsächlichen stunden-genauen Peak-Preis an der Strombörse orientieren.
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Warum sollten die aus dem EEG gefallenen Anlagen vom Netz gehen?
Sie haben nach aktueller Rechtslage nach wie vor das Recht zur Einspeisung.
Das ist ja sehr schön, nur wenn dem Recht auf Einspeisung kein Anspruch auf Vergütung gegenübersteht, wird das dem Einspeiser nicht so recht gefallen.
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Original von RR-E-ft
Wo soll denn dann eigentlich der Punkt liegen, bis zu dem es noch einer Förderung bedarf?
Dieser Punkt sollte sich wohl irgendwie bestimmen lassen.
Er hängt wohl ab von den Stromerzeugungskosten, den Gestehungskosten, die nicht eben gering sind.
Dieser Punkt liegt, wie ich schon mehrfach sagte, wohl ein paar wenige Jahre nach der Netzparität.
Das hängt dann vom weiteren \"Preisverfall\" der PV-Gestehungskosten und von der Endkunden-Strompreisentwicklung ab.
Genau lässt sich das nicht vorhersagen, wie die Erfahung lehrt. Schließlich hatte noch vor 4 oder 5 Jahren kein Schwein im Traum daran gedacht, dass die Netzparität schon 2012 bis 2014 (je nach Sichtweise) erreicht werden könnte.
Es ist aber nach dem heutigen EEG-Förderszenario auch gar nicht notwendig, diesen Zeitpunkt genau vorherzubestimmen und im Voraus dafür neue Gesetze zu beschließen.
Mit der jetzigen Regelung für die PV-Vergütungen ergibt sich ja ganz automatisch - wenn man ab Netzparität die Eigenverbrauchsvergütung streicht - mit dem weiteren Zubau eine Senkung der Förderung, bis sie allmählich bedeutungslos wird.
Man kann m.E. die Sache in der jetzigen Form erst mal weiterlaufen lassen und dann zu einem Zeitpunkt, wo man sicher ist, dass die erhöhte Einspeisevergütung bedeutungslos geworden ist und Neuanlagen keinerlei Förderung mehr bedürfen, die Einspeisevergütung auf Börsenpreisniveau senken oder auf eine freie Vermarktung umstellen. Einzig der Abnahmevorrang des EE-Stroms muss bleiben.
Es tut also derzeit keine Not, sich über den exakten Zeitpunkt den Kopf zu zerbrechen.
Es reicht, wenn die Politik hier wachsam bleibt und die Regeln evtl. nochmal nachsteuert, wenn sich Probleme mit überbordendem oder absterbendem PV-Zubau zeigen.
Wie rechnet sich eine PV- Anlage, die noch nie gefördert wurde, bei vollständigem Fortfall der EEG- Förderung?
Wie rechnet sich also eine PV-Anlage, die von Anfang an ohne jedwede Förderung auskommen muss?
Das ist doch nicht schwer, das kann man sich ganz einfach zusammenreimen - und wurde hier im Forum schon mehrfach dargestellt:
Die Einnahmen aus dem zu erwartenden Eigenverbrauchsanteil - hier also die eingesparten Stromeinkaufskosten - und dem zu erwartenden Einspeiseerlös (Menge x z.B. Börsenpreisvergütung) müssen gegenüber den Investitionskosten, Finanzierungskosten und den laufenden Betriebskosten mindestens eine angemessene Rendite ergeben, so dass es sich lohnt, das Geld in eine PV-Anlage und nicht anderswo zu investieren.
Ich brauche also nur die Faktoren PV-Anlagenkosten (mit allem drum und dran), laufende Betriebskosten, erwarteter Eigenverbrauchsanteil, Stromeinkaufspreis, Einspeisepreis, Kreditzins und gewünschte Rendite.
Damit lässt sich das mit den üblichen finanzmathematischen Mitteln ganz einfach ausrechnen.
Wer das nicht selbst kann, kann sich das ja von einem Banker oder einem BWLer ausrechnen lassen.
ciao,
sh
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Original von Energiesparer51
Das ist ja sehr schön, nur wenn dem Recht auf Einspeisung kein Anspruch auf Vergütung gegenübersteht, wird das dem Einspeiser nicht so recht gefallen.
Der Anspruch auf Vergütung ist über die Direktvermarktung heute schon gegeben. Und natürlich kann der Gesetzgeber bis dahin auch noch besondere Regelungen für diese Anlagen treffen, da dieser ein Interesse hat dass die Anlagen weiter am Netz bleiben und nicht durch neue Anlagen mit Vergütungsanspruch ersetzt werden.
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Und selbst wenn 66 GWp installiert sind werden die Anlagen selbst bei besten Sonnenschein in der Regel nur etwa 70 % der installierten Leistung liefern. Das sind als dann etwa 46 GW. Das liegt in der Regel unterhalb der Mittagsspitze.
Das ist prima, weil dann kein Wind weht, keine Biogasanlage nach Marktprämienmodell mit doppelter Kapazität einspeist und auch alle anderen EEG Träger abgeschaltet sind, um der PV Vorrang zu geben. Ich lach mich gleich schlapp hier.
Warum sollten die aus dem EEG gefallenen Anlagen vom Netz gehen? Sie haben nach aktueller Rechtslage nach wie vor das Recht zur Einspeisung.
Zum Einen ist das aktuelle Gesetz nicht das EEG 2012, aber das nur am Rande, zum Anderen haben die nach EEG geförderten Anlage ausdrücklich Vorrang vor denen, die nicht nach EEG gefördert werden. Anlagen, die aus dem EEG herausgefallen sind, können sich nicht auf EEG berufen, da sie nich darunter fallen.
Ihre Rechnung falsch
Meine Rechnung ist nur deshalb falsch, weil ich den Preis mit USt. gewählt habe. EEG Generator ist nur das Panel, der ganze andere Ramsch den Sie hier nennen, ist nicht relevant. Ich weiss, dass gerade die PV-Freunde allen möglichen Blödsinn mit in Ihre Anlagenkosten reinbrinegen wollen, um nicht so dazustehen, wie aufgezeigt, das geht so weit, dass selbst Laubbläser als Geschäftsausstattung versucht werden, ertragsmindernd mit in die Anlagen GuV eingebracht zu werden (und natürlich anteilig der verbrauchte Strom/Benzin von den Teilen), versuchen Sie daher nicht, die exorbitante Förderung schön zu schreiben, jeder, der Augen im Kopf hat und das kleine 1x1 beherrscht, sieht hier den Schiefstand.
Ich habe Ihnen schon mehrfach aufgezeigt, dass Ihre Art zu rechnen nicht den Tatsachen entspricht, und wenn dieses ganze Gedöns, dass gebraucht wird, mit einberechnet wird, dann ist es selbstverständlich ein enormer Unterschied, ob die Anlage 1 kW hat, oder 1000. Daher kann nur der Modulpreis entscheidend sein, da das Modul den Strom produziert, was dahinter passsiert, ist für das EEG zweitrangig.
Gruß
NN
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Original von egn
Der Anspruch auf Vergütung ist über die Direktvermarktung heute schon gegeben.
Wie das? Selbstverstädlich kann jeder EEG-Anlagenbetreiber die Direktvermarktung wählen, nur muss er sich dafür dann selbst einen Stromhändler suchen und den Preis mit dem aushandeln. Das wird für den EEH-verwöhnten PV-Einspeiser sicher \'ne tolle Sache.
Ich denke, Privat-Solarier werden dann versuchen ihren Strom mehr oder weniger sinnvoll vollständig selbst zu verbrauchen und Investoren werden überlegen, ob sie die Flächen nicht einer neuen Nutzung, die dann mehr Rendite verspricht, zuführen können.
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Original von Netznutzer
Zum Einen ist das aktuelle Gesetz nicht das EEG 2012, aber das nur am Rande, zum Anderen haben die nach EEG geförderten Anlage ausdrücklich Vorrang vor denen, die nicht nach EEG gefördert werden. Anlagen, die aus dem EEG herausgefallen sind, können sich nicht auf EEG berufen, da sie nich darunter fallen.
Auch wenn die Anlagen keine Vergütung nach dem EEG erhalten, fallen sie dennoch unter das EEG.
Meine Rechnung ist nur deshalb falsch, weil ich den Preis mit USt. gewählt habe. EEG Generator ist nur das Panel, der ganze andere Ramsch den Sie hier nennen, ist nicht relevant. Ich weiss, dass gerade die PV-Freunde allen möglichen Blödsinn mit in Ihre Anlagenkosten reinbrinegen wollen, um nicht so dazustehen, wie aufgezeigt, das geht so weit, dass selbst Laubbläser als Geschäftsausstattung versucht werden, ertragsmindernd mit in die Anlagen GuV eingebracht zu werden (und natürlich anteilig der verbrauchte Strom/Benzin von den Teilen), versuchen Sie daher nicht, die exorbitante Förderung schön zu schreiben, jeder, der Augen im Kopf hat und das kleine 1x1 beherrscht, sieht hier den Schiefstand.
Nun ohne das was sie als Blödsinn bezeichnen ist die Einspeisung von Strom nicht möglich. Deshalb ist und bleibt Ihre Rechnung völlig falsch.
Ich habe Ihnen schon mehrfach aufgezeigt, dass Ihre Art zu rechnen nicht den Tatsachen entspricht, und wenn dieses ganze Gedöns, dass gebraucht wird, mit einberechnet wird, dann ist es selbstverständlich ein enormer Unterschied, ob die Anlage 1 kW hat, oder 1000. Daher kann nur der Modulpreis entscheidend sein, da das Modul den Strom produziert, was dahinter passsiert, ist für das EEG zweitrangig.
Ok, dann bauen Sie doch mal eine Anlage mit diesem Modul die ins Netz einspeist. Sie werden nach ihrer Rechnung dann ganz schnell Millionär werden und können den Strom dann schon zum Börsenpreis einspeisen.
@Energiesparer51:
Die Ökostromversorger sind ganz scharf auf Strom der weniger als der Börsenpreis kostet.
Und die Betreiber von Großanlagen erzielen mit den abgeschriebenen Anlagen weit höhere Renditen als mit neuen Anlagen. Da beginnt das goldene Zeitalter für den Investor.
Die AKWs sind ja auch nicht einfach abgerissen worden als sie abgeschrieben waren.
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Original von egn
Und die Betreiber von Großanlagen erzielen mit den abgeschriebenen Anlagen weit höhere Renditen als mit neuen Anlagen. Da beginnt das goldene Zeitalter für den Investor.
Die AKWs sind ja auch nicht einfach abgerissen worden als sie abgeschrieben waren.
Das klingt logisch, nur ist bei Windenergieanlagen doch zu beobachten, dass aus heutiger Sicht kleine Altanlagen nicht mehr unterhalten werden und vom Netz gehen bzw. über das Repowering durch neue Anlagen ersetzt werden, die wieder nach EEG gefördert werden.
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@Energiesparer51:
Sie dürfen Windkraft und PV nicht über einen Kamm scheren.
Wenn die ersten nennenswerten Mengen an PV-Anlagen aus dem EEG fallen, also so um 2025 wird es längst keine erhöhte EEG-Einspeisevergütung für PV mehr geben.
AUch ist ein \"Repowering\", wie es bei Windkraft für sinnvoll erachtet wird, bei PV nicht in Sicht, weil bei der PV keine so Erntemengensteigerungen für ein und denselben Standort möglich sind wie bei der Windkraft durch den Ersatz kleinerer Anlagen durch größere und vor allem höhere.
Hinzu kommt, dass ein Windkraftwerk mit zunehmendem Alter auch immer höhere Instandhaltungskosten verursacht. Die Betriebskosten von Altanlagen sind da schon ein bedeutender Faktor.
Bei der PV sieht auch das ganz anders aus. Abgeschrieben PV-Anlagen werden bei sehr geringen Betriebskosten noch viele Jahre Strom liefern. Mechanischen Verschleiß und größere Reparaturen wie bei Windkraftwerken gibt es bei PV-Anlagen nicht.
ciao,
sh
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Sh hat schon im wesentlichen die Unterschiede zwischen WK und PV beschrieben die dazu führen dass ein Großteil der bestehenden Anlagen weiter betreiben werden. Da wo schon effiziente Module installiert sind macht es keinen großen Sinn neue Module mit kaum besserer Effizienz zu installieren.
Ich vermute aber, dass z.B. abgeschriebene Dünnschichtanlagen wegen ihres weit niedrigeren Wirkungsgrades an Standorten ersetzt werden, wo auch leicht herkömmliche Module mit weit mehr als der doppelten Flächeneffizienz installiert werden können. Auch bei großen Freianlagen mit abgeschriebenen Dünnschichtmodulen könnten sich Investoren dafür entscheiden dann sehr günstige Poly-Module in Verbindung mit immer günstiger werdenden Nachführanlagen zu installieren um so die Einnahmen an einem Standort deutlich zu steigern.
Ob sich ein Repowering lohnt ist letztlich an jedem Standort individuell zu entscheiden. Ganz generell haben Dünnschichtmodule keinen großen Kostenvorteil mehr da die Kostendegression bei den normalen Modulen wegen der weit höheren Stückzahlen in den letzten Jahren viel höher war.
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Original von superhaase
Die Betriebskosten von Altanlagen sind da schon ein bedeutender Faktor.
Bei der PV sieht auch das ganz anders aus. Abgeschrieben PV-Anlagen werden bei sehr geringen Betriebskosten noch viele Jahre Strom liefern. Mechanischen Verschleiß und größere Reparaturen wie bei Windkraftwerken gibt es bei PV-Anlagen nicht.
sh
Grundsätzlich kann ich dem zustimmen.
Ob PV-Anlagen aber auf Dauer ohne Reparaturkosten auskommen, bleibt abzuwarten. Die Wechselrichter werden wohl bereits innerhalb der Förderdauer zu ersetzen sein, vielleicht sogar mehrfach. Fallen dann noch einzelne Module aus, so wird man sehen müssen, ob man die aus der Anlage herausnimmt oder durch neue ersetzt. Ob es zu den alten Modulen einigermaßen passende geben wird, muss man dann sehen. Es ist ja nicht so, dass es nicht schon jetzt Anlagen gäbe, bei denen es zu Schäden kommt. Es wird wohl nicht jedem PV-Anlagenbesitzer vergönnt sein, dass die Anlage nach 20 Jahren Quasi-Gratisstrom liefert.
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@Energiesparar51:
Ich sagte ja auch \"sehr geringe Betriebskosten\" und nicht \"keine Betriebskosten\"
Selbstverständlich gibt es auch technische Defekte bei PV-ANlagen.
Die Häufigkeit und die Kosten dafür stehen aber in keinem Verhältnis zu denen bei Windkraftanlagen.
So zumindest meine Erfahrungen.
ciao,
sh
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Wenn abgeschriebene und nicht mehr geförderte PV- Anlagen bei geringen Betriebskosten weiter Strom einpeisen und dafür den jeweiligen Börsenpreis, gar Peak, bekommen, so spült das dem Anlagenbetreiber freilich noch einige Zeit ordentlich Geld in die Kasse. Irgendwann findet jedoch jede Anlage das Ende ihrer technischen Nutzbarkeit. Vollkommen offen bleibt, wovon und wie der irgendwann jedenfalls verschliessene PV- Anlagenbestand dann wieder - ohne jedewede Föderung - ersetzt werden soll.
Wann wird ein Zustand erreicht sein, dass PV- Anlagen - bei dauerhafter Beibehaltung des bisherigen Ausbaustandes - vollkommen ohne Förderung auskommen?
Sonst geht das wohl immer nur wieder von vorne los (Investitionskosten sozialisiert, das goldene Ende privatisiert).
Bei Atomkraftwerken entsteht giftiger Atommüll und auch der Ruckbau verschlingt Milliardenbeträge.
Wie verhält es sich eigentlich mit den Kosten der Entsorgung technisch verschlissener PV- Anlagen?
Wie werden diese Kosten eingepreist?
Oder werden technisch verschlissene Altanlagen später einfach im Wald vergraben?
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Hatten wir nicht davon gesprochen, dass es eine Förderung von neuen PV-Anlagen in einigen Jahren, jedenfalls wohl in dem nächsten Jahrzehnt and danach, wenn die Ersetzung von PV-Anlagen am Ende ihrer technischen Nutzbarkeit ansteht, nicht mehr geben wird?
Warum sollten also dann noch Investitionskosten sozialisiert und ein goldenes Ende privatisiert werden?
Es gibt m.E. keinen Anlass, so etwas anzunehmen.
Der Anreiz für Ersatzinvesitionen wird der Eigenverbrauch und der Einspeiseerlös zu Marktpreisen sein.
Zum Thema Entsorgung alter PV-Anlagen gibt es offenbar noch viele offene Fragen.
Immerhin hat Solarworld ja schon erste Ansätze zum Recycling alter Module aufgezeigt.
Ich glaube, dass sich das Recycling durchaus lohnen wird. Genaueres hierzu weiß ich aber momentan nicht.
Warum Sie aber hier von \"im Wald vergraben\" sprechen, ist mir ein Rätsel. Das wäre jedenfalls illegal und würde wohl strafrechtlich verfolgt.
ciao,
sh
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Original von RR-E-ft
Sonst geht das wohl immer nur wieder von vorne los (Investitionskosten sozialisiert, das goldene Ende privatisiert).
Genau so läuft das unfaire Spiel bis jetzt. Wie man sieht, wird hier wieder ein Ablenkungsbrei zusammengerührt, dass es einem schlecht werden kann. Besteht denn die Aussicht, die Nutzenschwelle beim Solarstrom aus hiesigen Breiten überhaupt je zu erreichen. Wann wird der Punkt erreicht, wo Gesamtkosten und Erlöse gleich hoch sind? Weit über 100 Mrd. Euro wurden in Deutschland bereits investiert. Was steht dagegen?
Selbst wer davon ausgeht, dass der Punkt in ferner Zukunft erreicht wird, sollte sich nicht unwesentlich fragen, wer trägt dabei die Kosten, wer kassiert die Erlöse!
Original von RR-E-ft
Wie verhält es sich eigentlich mit den Kosten der Entsorgung technisch verschlissener PV- Anlagen? Wie werden diese Kosten eingepreist?
Oder werden technisch verschlissene Altanlagen später einfach im Wald vergraben?
Ein typisches Cadmiumtellurid-Solarmodul enthält zum Beispiel ca. 22 g des gefährlichen Schwermetalls Cadmium und 25 g Tellur pro m2 Zellfläche.
Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Solarzelle#Umweltschutz)[/list]Original von superhaase
Zum Thema Entsorgung alter PV-Anlagen gibt es offenbar noch viele offene Fragen.Immerhin hat Solarworld ja schon erste Ansätze zum Recycling alter Module aufgezeigt. Ich glaube, dass sich das Recycling durchaus lohnen wird. Genaueres hierzu weiß ich aber momentan nicht.
Warum sollte die Solaristengemeinde sich auch dafür interessieren, wenn der Staat so etwas fördert, dann wird er auch dafür sorgen und die Verbraucher oder Steuerzahler dafür aufkommen lassen. Superhaase sieht schon wieder den nächsten Profit. Für die \"Betreiberentsorger\" soll sich die Entsorgung auch wieder lohnen. Nein, zum Glück besteht Hoffung, der Widerstand gegen diese Art von Nachhaltigkeit und Energiepolitik wächst.
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Die Kosten der Entsorgung verschlissener Anlagen müssen wohl in die wirtschaftliche Gesamtbetrachtung einbezogen werden.
Ohne Berücksichtigung dieser Kosten lässt sich deshalb wohl schlecht abschätzen, ab wann PV- Anlagen vom Zeitpunkt ihrer Installation bis hin zur Entsorgung technisch verschlissener Module vollkommen ohne jedwede Förderung auskommen, der erreichte Ausbaustand ohne jede Förderung dauerhaft aufrecht erhalten bleiben kann.
Ob in ein paar Jahren das Ziel erreicht werden kann, dass Investitionen nicht mehr sozialisiert und das goldene Ende nicht mehr privatisiert wird, steht wohl in den Sternen.
Die derzeit niedrigen Modulpreise sind wohl vornehmlich einer Überproduktion und hoher Lagerbestände geschuldet.
Nach einer notwendig erscheinenden Marktbereinigung durch Abbau von Produktionskapazitäten muss es in Zukunft nicht dabei bleiben.
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Hatten wir nicht davon gesprochen, dass es eine Förderung von neuen PV-Anlagen in einigen Jahren, jedenfalls wohl in dem nächsten Jahrzehnt and danach, wenn die Ersetzung von PV-Anlagen am Ende ihrer technischen Nutzbarkeit ansteht, nicht mehr geben wird?
Sie evtl., wer den Kampf der Opposition und der Länder im letzten Gesetzgebungsverfahren gelesen hat weiss, dass die PV-Förderung noch lange nicht abgeschafft wird, und wenn die derzeitigen Oppositionen 2013 entscheidendes mitzubestimmen haben, wird das auch nicht so schnell eintreten. Man sehe sich nur Trittin als Umwelminister in Gorleben zum Thema Castortransporte an und seine heutigen Statements.
Die Entsorgung der PV-Module wird niemand vornehmen, was doch völlig klar ist. Die Teile auf den Dächern fressen kein Brot, selbst, wenn sie nicht funktionieren wird sie niemand entsorgen, warum denn auch. Nur, wenn es endlich mal konsequente Steuern gibt, z.Bsp. 1,-€/kWp Inst./Monat wird es dazu kommen, dass die Anlagenbetreiber dann beginnen zu rechnen, ob es preiswerter ist, eine Steuer zu bezahlen, oder die Anlage nach der vollständigen Betriebsaufgabe abzurüsten.
Gruß
NN
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Viele in Deutschland produzierende Hersteller haben bereits ihre Entsorgungs-/Recyclingsysteme aufgebaut. Und First Solar, das als einziger Dünnschichtzellen mit dem giftigen CdTe herstellt, hat schon lange ein Rücknahmesystem etabliert.
Und natürlich bezahlen alle Betreiber von PV-Anlagen schon immer Steuern auf den Gewinn den ihre Anlagen produzieren. In 20-30 Jahren werden sich die Recyclingfirmen darum reißen die Module abzubauen und zu recyceln um die wertvollen Rohstoffe aus den Modulen wieder zu gewinnen.
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Wenn eine zerschlissene Anlage keinen Gewinn mehr abwirft, fällt natürlich insoweit auch keine Steuer mehr an.
Bestehende Entsorgungs- und Receyclingsysteme der Herstellerfirmen halten wohl nicht länger als die betreffenden Herstellerfirmen selbst....
Wenn die verschlissene Anlage auf dem Dach kein Brot frisst, bleibt sie womöglich so lange dort, bis der Sturm mal stärker ist.
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Original von egn
Viele in Deutschland produzierende Hersteller haben bereits ihre Entsorgungs-/Recyclingsysteme aufgebaut. .......
Und natürlich bezahlen alle Betreiber von PV-Anlagen schon immer Steuern auf den Gewinn den ihre Anlagen produzieren. In 20-30 Jahren werden sich die Recyclingfirmen darum reißen die Module abzubauen und zu recyceln .....
@egn, Fakten!? Warum denn immer wieder diese abgedroschenen PV-Zukunftsmärchen. Wer soll diese Stories nach den gemachten Erfahrungen denn noch glauben? Der längst überlange Bart taugt nicht einmal für Weihnachtsmärchen. Wer möchte diese penetranten Geschichten noch hören? Am Heiligabend schon gar nicht, da scheint die Sonne hierzulande nicht und bei der Weihnachtsbeleuchtung spielt der PV-Strom ganz sicher keine Rolle.
Hiesige PV-Anlagen \"produzieren\" keine Gewinne! Die unwirtschaftliche Erzeugung und die künstlichen Gewinne summieren sich unter dem Strich zu Milliardenverlusten, die die einfachen Endverbraucher bezahlen. Was soll der Steuerhinweis überhaupt? So argumentiert auch ein Teil der Hundesteuerzahler. Warum soll die Hinterlassenschaft des vierbeinigen Freundes mit der Köttelpütt auch selbst entsorgt werden. Wege, Plätze, Parks und Straßen dürfen benutzt werden. Man zahlt ja schliesslich Steuern. [/list]
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Original von RR-E-ft
Bestehende Entsorgungs- und Receyclingsysteme der Herstellerfirmen halten wohl nicht länger als die betreffenden Herstellerfirmen selbst....
Wenn die verschlissene Anlage auf dem Dach kein Brot frisst, bleibt sie womöglich so lange dort, bis der Sturm mal stärker ist.
Gut.
Durchaus denkbar.
Aber wo ist das Problem?
Wo ist der Unterschied zu anderen Wirtschaftsgütern und deren Herstellern?
Wahrscheinlich reicht es, zu warten, bis die Module von selbst verschwinden. ;)
Meinem ehemaligen Nachbarn haben sie neulich die Kupferdachrinnen vom Gartenhäuschen geklaut.
Wenn man also den Schrottwert der Module in die Wirtschaftlichkeitsberechnung einkalkuliert, egibt sich womöglich ein früherer Zeitpunkt, ab dem sich PV-Anlagen ohne Förderung rentieren?
Netznutzer
Sie evtl., wer den Kampf der Opposition und der Länder im letzten Gesetzgebungsverfahren gelesen hat weiss, dass die PV-Förderung noch lange nicht abgeschafft wird, und wenn die derzeitigen Oppositionen 2013 entscheidendes mitzubestimmen haben, wird das auch nicht so schnell eintreten.
Der Kampf im letzten Gesetzgebungsverfahren lag vielleicht einfach darin begründet, dass viele Leute verstanden haben, dass die PV-Förderung noch notwendig ist?
Wenn es soweit ist, dass sich PV-Anlagen auch ganz ohne Förderung rentieren, und dann die Förderung nicht beendet wird, dann wird sich bestimmt genug Widerstand dagegen mit gut begründeten und leicht nachvollziehbaren Argumenten regen und für eine Abschaffung sorgen.
Sie dürfen sich dann als Speerspitze dieser revolutionären Bewegung voranstellen. Ich unterstütze Sie dann dabei, versprochen. ;)
@PLUS:
Das Hinweis auf die Steuerthematik ist eine Reaktion darauf , dass den PV-Betreibern immer wieder vorgeworfen wird, sie würden sich aus der Verantwortung für die Finazierung öffentlicher Aufgaben stehlen. Dieser Vorwurf kommt auch gerade von Ihnen immer wieder.
(By the way: Sind Sie nicht derjenige hier, der immer ganz laut nach der Abschaffung der Konzessionsabgaben schreit und sich so aus der Finanzierung öffentlicher Aufgaben stehlen will?) :D
Den PV-Betreibern vorzuwerfen, sie würden sich nicht an der Finanzierung des Gemeinwohls beteiligen wollen, ist gelinde gesagt Blödsinn.
Wie egn schon sagte, muss jeder PV-Betreiber die Gewinne aus seinen Einspeiseerlösen voll versteuern. Für den Eigenverbrauch muss er heute z.B. auch Mehrwertsteuer bezahlen.
Wenn man nicht will, dass mit dem Eigenverbrauch von PV-Strom die Finanzierung öffentlicher Aufgaben reduziert wird, die mit Abgaben auf den Endkundenstrompreis aufgeschlagen werden, dann wäre es vielleicht angebracht, darüber nachzudenken, ob man diese Aufgaben nicht aus anderen Steuern finanziert?
Schließlich kommt auch keiner auf die Idee, den Eigenanbau von Gartengemüse zu verbieten, weil dafür keine Mehrwertsteuer und sonstige Abgaben (Standgebühr für den Markthändler an die Stadt) bezahlt werden. Würde man so denken, dann müsste man letztendlich auch das Fahrradfahren verbieten, weil dadurch weder der ÖPNV noch der Bund (über Benzinsteuern) Geld bekommen.
Auch stromsparende Kühlschränke und Waschmaschinen müsste man dann aus Sorge um die öffentlichen Haushalte verbieten. :baby:
Dieses Steuer- und Abgabenargument kann ja wohl kaum dafür herhalten, deswegen den PV-Ausbau zu stoppen?
Energiewende abblasen, weil man auf die Konzessionsabgabe angewiesen zu sein glaubt?
Gehts noch?
Manchmal frag ich mich schon, ob hier manche vor lauter verkrampfter Kritik an der PV noch merken, wenn sie ihre Argumente an den Haaren von hinten durch die Brust ins Auge ziehen? :tongue:
ciao,
sh
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Original von superhaase
Das Hinweis auf die Steuerthematik ist eine Reaktion darauf , dass den PV-Betreibern immer wieder vorgeworfen wird, sie würden sich aus der Verantwortung für die Finazierung öffentlicher Aufgaben stehlen. Dieser Vorwurf kommt auch gerade von Ihnen immer wieder.
(By the way: Sind Sie nicht derjenige hier, der immer ganz laut nach der Abschaffung der Konzessionsabgaben schreit und sich so aus der Finanzierung öffentlicher Aufgaben stehlen will?) :D
Den PV-Betreibern vorzuwerfen, sie würden sich nicht an der Finanzierung des Gemeinwohls beteiligen wollen, ist gelinde gesagt Blödsinn.
Wie egn schon sagte, muss jeder PV-Betreiber die Gewinne aus seinen Einspeiseerlösen voll versteuern. Für den Eigenverbrauch muss er heute z.B. auch Mehrwertsteuer bezahlen. Wenn man nicht will, dass mit dem Eigenverbrauch von PV-Strom die Finanzierung öffentlicher Aufgaben reduziert wird, die mit Abgaben auf den Endkundenstrompreis aufgeschlagen werden, dann wäre es vielleicht angebracht, darüber nachzudenken, ob man diese Aufgaben nicht aus anderen Steuern finanziert?
Schließlich kommt auch keiner auf die Idee, den Eigenanbau von Gartengemüse zu verbieten, weil dafür keine Mehrwertsteuer und sonstige Abgaben (Standgebühr für den Markthändler an die Stadt) bezahlt werden. Würde man so denken, dann müsste man letztendlich auch das Fahrradfahren verbieten, weil dadurch weder der ÖPNV noch der Bund (über Benzinsteuern) Geld bekommen. Auch stromsparende Kühlschränke und Waschmaschinen müsste man dann aus Sorge um die öffentlichen Haushalte verbieten. :baby:
Dieses Steuer- und Abgabenargument kann ja wohl kaum dafür herhalten, deswegen den PV-Ausbau zu stoppen? Energiewende abblasen, weil man auf die Konzessionsabgabe angewiesen zu sein glaubt?
Gehts noch?
Manchmal frag ich mich schon, ob hier manche vor lauter verkrampfter Kritik an der PV noch merken, wenn sie ihre Argumente an den Haaren von hinten durch die Brust ins Auge ziehen? :tongue:
\"Gehts noch?\". Sie verdrehen hier schon wieder gewaltig. Fakt ist, der Beitrag der Solaristen ist gewaltig negativ. Richtig, ich halte die zweckfreie Konzessionsabgabe grundsätzlich für mehr als zweifelhaft und die Regelungen sachlich für nicht nachvollziehbar. Das ist ein undurchsichtiges und fragwürdiges Konstrukt. Man kann das alles nachlesen. Die KAV ist geradezu ein Negativbeispiel der Gesetzes- bzw. Verordnungskunst. Der Einnahmecharakter und der Einfluss der kommunalen Lobbyverbände und die Verflechtung mit der Politik zeigen sich deutlich. Zum Glück werden manche Auswüchse auch mal vor Gericht gestoppt. (siehe hier (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=87248#post87248)).
@superhaase, was man allerdings überhaupt nicht durchgehen lassen kann, ist, dass sich die extrem geförderten Solaristen dann auch noch von dieser verkappten Gemeindesteuer verabschieden. Was die Straßennutzung angeht, da sind die Netze längst auch Einspeisenetze, die dazu oft extra noch angepasst werden müssen.
Gemüse! Schließlich kommt auch keiner auf die Idee, den Eigenanbau von Salat zu Lasten der Verbraucher, die ihren Salat auf dem Wochenmarkt kaufen mit dem mehrfachen Marktpreis zu fördern.
Fakt ist, dass die so extrem geförderten Solaristen sich als Eigenverbraucher weitgehend von der allgemeinen Finanzierung verabschieden. Dazu fordert man die passende Infrastruktur und will sie kostenlos nutzen. Förderung kassieren bis zu Schluß, einschließlich Eigenverbrauch und dann verabschieden. So ist das![/list]
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Original von PLUS
Fakt ist, dass die so extrem geförderten Solaristen sich als Eigenverbraucher weitgehend von der allgemeinen Finanzierung verabschieden.
Das liegt dann aber an dem falschen System der allgemeinen Finanzierung öffentlicher Ausgaben.
Die Lösung liegt also nicht darin, die Solaristen zu beleidigen, sondern das Steuersystem zu ändern, so dass dieser Effekt nicht zum Tragen kommt.
Den PV-Ausbau deswegen stoppen zu wollen ist eben GAGA.
Außerdem unterschlagen Sie wieder einmal, dass auch der Solarist für den Einspeisegewinn in vollem Umfang Steuern zahlt und somit durchaus zur \"allgemeinen Finanzierung beiträgt\".
Gemüse! Schließlich kommt auch keiner auf die Idee, den Eigenanbau von Salat zu Lasten der Verbraucher, die ihren Salat auf dem Wochenmarkt kaufen mit dem mehrfachen Marktpreis zu fördern.
Warum sollte man das auch tun, schließlich gibt es bereits genügend kostengünstig produzierten Salat auf dem freien Markt.
Man merkt, dass Sie den Sinn des EEG immer noch nicht im Geringsten verstanden haben. :tongue:
Dazu fordert man die passende Infrastruktur und will sie kostenlos nutzen.
Völlig falsche Schlussfolgerung.
Erstens ist es die Gesellschaft die wünscht, dass sich Kapitalgeber dazu entschließen, PV-Anlagen zu errichten.
Dazu wird die Netzinfrastruktur genauso kostenlos zur Verfügung gestellt wie anderen Kraftwerksbetreibern auch. Die Netzkosten tragen in unserem System nun einmal die Verbraucher und bezahlen dies mit einem Aufschlag auf den Verbrauch.
Sicher ließe sich auch ein anderes Modell für die Netzkostenabrechnung finden, in dem die Kraftwerksbetreiber für die Netzkosten aufkommen müssen. Aber dies würde für Großkraftwerksstrom und auch für Windparks, die Verbraucherferner Strom erzeugen, eine Verteuerung des Strom bedeuten, während die meisten PV-Anlagen sehr verbrauchsnah einspeisen und daher kaum Netzkosten tragen müssten.
Damit würde Ihnen also keineswegs billigerer Strom zur Verfügung gestellt, und die Solaristen würden sich auch weiterhin kaum an den Netzkosten beteiligen. Anders sähe es lediglich bei große PV-Parks abseits großer Siedlungen und Industrien aus. Aber diese haben ja keine Eigenverbrauch, so dass Sie wohl kaum auf diese Gruppe gezielt haben mit Ihrem Sozialneid-Argument. Ihr Feindbild sind ja die bösen Einfamilienhaus-Solaristen - diese Ausgeburten der Hölle. :tongue:
Zweitens muss jeder Solarist auch für seinen Strombezug aus dem Netz (kein Solarist deckt seinen gesamten Bedarf aus Eigenstrom) die üblichen Entgelte inkl. Netznutzungsentgelte etc. bezahlen.
Im Übrigen steht es ja völlig frei, ob man in Zukunft nicht einen größeren Anteil der Netzkosten über den fixen monatlichen Grundkostenanteil einnehmen sollte, statt fast ausschließlich über den Verbrauchskostenanteil.
Wenn das eine gerechtere Aufteilung der Netzkosten ergibt, die auch die noch aus dem Netz Strom beziehenden Solaristen gerechter mit einbezieht, würden das die meisten Solaristen absolut in Ordnung finden.
Ich jedenfalls. :)
Förderung kassieren bis zu Schluß, einschließlich Eigenverbrauch und dann verabschieden. So ist das!
Ja so ist das, weil es die Gesellschaft so wünscht, um die Energiewende in Gang zu bringen.
Nur eines haben SIe falsch verstanden:
Nach Schluss der Förderung wird sich kaum ein Solarist verabschieden, denn er kann und wird weiter Strom ins Netz einspeisen und daran Geld verdienen wollen - wobei der Verbraucher sich dann über den \"Preisbrecher Solarstrom\" freuen kann, der dann mit Grenzkostenpreis von 0,0 ct/kWh an der Strombörse angeboten werden wird und so die nachhaltige Stromversorgung billiger werden lässt.
ciao,
sh
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Original von superhaase
....... so dass Sie wohl kaum auf diese Gruppe gezielt haben mit Ihrem Sozialneid-Argument. Ihr Feindbild sind ja die bösen Einfamilienhaus-Solaristen - diese Ausgeburten der Hölle. :tongue:
@superhaase, liegts an der Dosis oder der Mischung?
8o
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Original von PLUS
@superhaase, liegts an der Dosis oder der Mischung?
An beidem:
Sowohl die Dosis als auch die Mischung Ihrer Aussagen kann einem schon sauer aufstoßen. :D