Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: PLUS am 26. März 2011, 22:26:42
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Der weitere Ausbau von erneuerbaren Energien birgt ein Problem: Wind und Sonne sind stark wetterabhängig. Mal bläst der Wind und die Sonne scheint und mal eben nicht. Für eine konstante Energieversorgung sind deshalb neue Verfahren gefragt, mit denen Ökostrom langfristig gespeichert werden kann. Forscher und Investoren wollen dies mit der Pilotanlage im rheinland-pfälzischen Morbach möglich machen.
... und Energie geht verloren, das ist aber auch bei den umstrittenen Pumpspeicherkraftwerken der Fall!
Bei der Umwandlung von Ökostrom in Methan geht allerdings ein Drittel der eingesetzten Energie verloren. Das klingt erstmal nicht besonders effizient, doch die Entwickler der Anlage vom Zentrum für Sonnenschein und Wasserstoffforschung Baden Württemberg sind zuversichtlich, dass sich die Technologie dennoch durchsetzen wird. Denn bisher gebe es keine andere Möglichkeit Strom langfristig zu speichern, sagt Ulrich Zuberbühler, Ingenieur am ZSW. Saisonal speichern lässt sich der Ökostrom also über einen Umweg. Denn mit dem erzeugten Methan kann anschließend, genau wie beim Erdgas, durch Verbrennung in konventionellen Industriekraftwerken, Strom erzeugt werden.
...und es dauert noch:
Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Denn bevor die große Sechs-Megawatt-Anlage 2013 anfängt Ökostrom in Methan umzuwandeln, müssen noch weitere Erfahrungen mit der Technologie gesammelt werden. Dieses Jahr wollen Forscher und Investoren deshalb zwei etwas größere Pilotanlagen bauen und testen.
Deutsche Welle (http://www.dw-world.de/popups/popup_printcontent/0,,14941508,00.html)
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Dazu ein etwas älterer Beitrag
Methan als Ökostromspeicher (http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1086002/)
und ein zweiter Link, der die Co2-Methanisierung in einer Präsentation mehr von der technischen Seite beleuchtet
Erzeugung von Methan aus Kohlenstoffdioxid und regenerativem Wasserstoff (http://www.dbi-gti.de/fileadmin/downloads/5_Veroeffentlichungen/Tagungen_Workshops/DBI-FF-2010-H2/09_Graf_DBI-FF.pdf)
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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Mal eine gute Nachricht, was die Stromspeicherung angeht:
Erstes HGÜ-Kabel nach Norwegen auf dem Weg (http://www.nwzonline.de/Aktuelles/Politik/Niedersachsen/NWZ/Artikel/2572609/Weg-frei-fuer-Stromkabel-durch-die-Nordsee.html)
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@sh,
Nach ob das eine gute Nachricht ist mag dahingestellt sein
Zitat aus dem Artikel:
Parallel zur Vorstellung des Projekts protestierte in Hannover eine Bürgerinitiative (BI) gegen den Bau der Moorriemer Konverterstation. Für die Station und ein Umspannwerk sollten dort wertvolle Feuchtbiotope trockengelegt werden, bemängelte die BI.
Sie forderte, das NorGer-Kabel mit dem schon vorhandenen Anschluss des KKW Unterweser zu verbinden
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Wenn Sie genauer gelesen hätten, dann wäre Ihnen aufgefallen, dass es der Bürgerinitiative nur um einen anderen Standort des Umspannwerkes geht, da ja schon ein Atomkraftwerk in der Nähe ist, auf dessen Gelände dies möglich wäre.
Es spricht also nichts gegen die Verwirklichung.
Es ist also eine gute Nachricht.
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Das Verfahren, aus Strom Methan (oder auch Wasserstoff) zu machen, ist wirtschaftlich nicht so interessant.
Nebbich: der Umweg über ein Pumpspeicherwerk ist auch nicht sooo effektiv.
Besser:
http://www.cyano-biofuels.com/
darüber redet kaum einer, aber die Amerikaner investieren Unsummen.
Kann es sein, dass der wichtigste Trend hierzulande verpennt wird?
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@n+100
In den obigen Artikeln geht es bei der Methanisierung hauptsächlich darum, den überschüssigen Windkraft- bzw PV-Strom zu speichern, dabei wird ein Verlust von 40% Energie hingenommen.
Wirtschaftlicher ist die Methanisierung in Zusammenarbeit mit Biogasanlagen, da das Abfallprodukt CO2 mit Wasserstoff zu Methan umgewandelt wird. Damit wird der Wirkungsgrad von Biogas-Anlagen auf über 90% erhöht.
Die Erzeugung von Bio-Ethanol aus nachwachsenden Rohstoffen scheint mir ökologisch bedenklich, da der Anbau von Getreide, Mais und Zuckerrüben zur industriellen Verwendung zu riesigen Monokulturen führt, und noch schlimmer in Konkurrenz zum Anbau von Lebensmitteln tritt. Das verteuert die Lebensmittel und fördert den Landraub, sprich es werden ökologisch wertvolle Flächen (zB Regenwald) in Industrieflächen und später Brachen umgewandelt.
Von Nachhaltigkeit keine Spur. Daher raus aus der Bioethanol-Gewinnung.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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Original von n+100
http://www.cyano-biofuels.com/ (http://www.cyano-biofuels.com/)
darüber redet kaum einer, aber die Amerikaner investieren Unsummen.
Kann es sein, dass der wichtigste Trend hierzulande verpennt wird?
@n+100
Bakterien für Biosprit (http://www.absolut-bio.de/cyanobakterien-fuer-biosprit/)
Maßgeblich beteiligt ist daran die Berliner Firma Cyano Biofuels, die eng mit dem Institut für Biologie der Humboldt-Universität zu Berlin zusammenarbeitet und zur Cyano Biotech GmbH gehört.
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Dabei wird eng mit Forschern und Unternehmern aus aller Welt zusammengearbeitet, unter anderem der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, dem Bundesumweltamt und der University of Hawaii.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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Weiterentwicklung der Speichersysteme (http://www.heise.de/tp/blogs/2/149863)
Erneuerbarer Strom und CO2 zu Methan - für eine \"kohlendioxidneutrale Mobilität\"
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Jetzt entsteht in Werlte/Emsland die erste großtechnische Anlage (6,3 Megawatt**) zur Speicherung von erneuerbarem Strom in Synthese-Methan.
...
Mit den täglich in Werlte produzierten 4.000 m³ Methan, die ins Erdgasnetz eingespeist werden, können laut Audi 1.500 mit CNG (Erdgasantrieb) betriebene A3 jeweils 15.000 km pro Jahr fahren. Bis 2015 läuft eine Erprobungsphase, danach sind laut Audi weitere Anlagen mit 20 MW Leistung geplant.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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Also dann mal los !
Solche Anlagen in Griechenland zu bauen, wäre reinste Entwicklunghilfe. Das schafft Arbeitsplätze und spült Geld in den Haushalt. Warum diese Ressourcen nach Afrika, warum in die Ferne, wenn das Gute liegt so nah ?
Da bräuchte es auch keiner Gasdampfer - und die Leitungen sind ja auch schon da; wenn nicht, dann freut sich Thyssen-Stahl auch über neue Aufträge.
Scheint die Sonne nicht über Griechenland (so wie in Afrika), dann scheint sie wenigstens über den Griechen.
heureka
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Zu dem Thema kann ich auch diesen Artikel zu Ökostrom (http://knol.google.com/k/anonym/ist-in-ökostrom-auch-wirklich-ökostrom/szzdzois4h33/1#) empfehlen.
Ein paar basic Infos können in einer Diskussion nie schaden :)
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Original von Wolfgang_AW
Weiterentwicklung der Speichersysteme (http://www.heise.de/tp/blogs/2/149863)
Erneuerbarer Strom und CO2 zu Methan - für eine \"kohlendioxidneutrale Mobilität\"
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Jetzt entsteht in Werlte/Emsland die erste großtechnische Anlage (6,3 Megawatt**) zur Speicherung von erneuerbarem Strom in Synthese-Methan.
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Mit den täglich in Werlte produzierten 4.000 m³ Methan, die ins Erdgasnetz eingespeist werden, können laut Audi 1.500 mit CNG (Erdgasantrieb) betriebene A3 jeweils 15.000 km pro Jahr fahren. Bis 2015 läuft eine Erprobungsphase, danach sind laut Audi weitere Anlagen mit 20 MW Leistung geplant.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
Bauantrag (http://www.noz.de/lokales/61756022/bauantrag-fuer-pilotanlage-der-audi-ag-in-werlte-geht-in-die-auslegung)
Werlte. Das Genehmigungsverfahren für den Bau der weltweit ersten Großanlage zur Umwandlung von Strom in synthetisches Erdgas geht in Kürze in die öffentliche Auslegung. Bauherr ist die Audi AG mit Sitz in Ingolstadt.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW