Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepolitik => Fossile Energie / Atomkraft => Thema gestartet von: DieAdmin am 21. März 2011, 13:15:19
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Fundstück dazu:
Tsunami könnte auch die Nordsee treffen
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article12896530/Tsunami-koennte-auch-die-Nordsee-treffen.html
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Geheimer Prüfkatalog (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=81127&sid=#post81127)
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@Evi,
Schätzing,
zuviel science fiction gelesen :D
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@Cremer
„Was Herr Schätzing beschrieben hat, war keine Fiktion“, erklärt ein freundlicher Mitarbeiter des renommierten Forschungszentrums:
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Original von RR-E-ft
Geheimer Prüfkatalog - Alle AKW vor dem Aus? (http://www.tagesschau.de/inland/atomdebatte142.html)
Sehenswert:
Beitrag von \"Kontraste\" (http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste_17_03_2011/geheimer_pruefkatalog.html)
Was man dabei mit Erschrecken sieht:
Man muss bisher viel zu viele mögliche Risiken ausblenden, um zu der Überzeugung zu gelangen, dass die Anlagen sicher seien.
Auch das AKW Brokdorf bekommt nun Probleme – wegen der Hochwassergefahr. Der Reaktor steht direkt an der Nordsee.
Wolfgang Renneberg, ehem. Leiter Bundesatomaufsicht
„Es gibt auch an der Nordsee die Gefahr von Tsunamis, ja. Und zwar deshalb, - nicht, weil es da Erdbeben gibt -, sondern weil es in Schottland und in Norwegen gefährdete Fjorde und Felsabhänge gibt, wo man festgestellt hat, dass über kurz oder lang ganze Berge in die Nordsee rutschen. Da können Wellen entstehen von dreißig Meter Höhe.\"
Der Katalog fordert auch den konsequenten Schutz zentraler Anlagenteile gegen Flugzeugabstürze und Terrorattacken. Deswegen sind die Rohrsysteme und auch „sämtliche Notstromdiesel zu verbunkern“, heißt es in dem Papier. Bisher eine große Sicherheitslücke.
Wolfgang Renneberg, ehem. Leiter Bundesatomaufsicht
„Wenn ich Terrorist wäre, ich würde die Leitungen außen kappen und dann würde ich mit ‘ner Rakete die Notstromdiesel wegschießen. Und dann war’s das.“
@Cremer
Zu Jules Vernes Zeiten hielt man vielleicht den Betrieb von Atomkraftwerken und unsere heutige Mobilfunkerei für SF.
Einige meinen, die Vorstellung eines gefahrlosen Betriebs von Atomkraftwerken sei bis heute im Grunde nichts anderes als science fiction.
Die Erfahrung, die man in Fukushima bisher schon gemacht hat, wäre am besten immer nur dem Drehbuch eines Horrorfilms vorenthelten geblieben.
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Original von Cremer
@Evi,
Schätzing,
zuviel science fiction gelesen :D
@Gerd,
zu wenig von dem Artikel gelesen? ;) Aber schön, das @kamaraba da schon reagiert hat :)
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@evi,
auch ich habe Schätzing gelesen.
Aber:
wir Deutsche fangen gleich immer an maßlos übertreiben zu wollen und \"den Teufel an die Wand\" malen.
Typisch deutsche Mentalität :evil:
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@Cremer
Die Gefahr, dass im Großraum Tokio 35 Millionen Menschen plötzlich nahezu unentrinnbar atomare Verstrahlung droht, hat nicht der Teufel an die Wand gemalt.
Die hat der Mensch sich bei Lichte betrachtet selbst eingebrockt.
Man musste immerhin damit rechnen, dass es einmal dazu kommen könnte.
Woher man die Gewissheit nimmt, dass sich solches Szenario (nicht beherrschbarer Ausfall der Kühlung eines AKW, wodurch auch immer) hierzulande auf gar keinen Fall zutragen könnte, ist nicht ersichtlich.
Das Risiko besteht, fraglich allein, wann es eintritt.
Wie evakuiert man denn im Fall der Fälle etwa das Rhein-Main-Gebiet für die nächsten Jahrhunderte?
Ziehen alle Betroffenen flugs nach Mecklenburg- Vorpommern und Brandenburg?
Vor dem Treck das THW mit Blaulicht?
Irgend einen Plan für den Fall muss man ja wohl (typisch deutsch) in der Schublade haben.
Denn fraglos wird es schnell gehen müssen.
Große Umsiedlungen gab es ja nicht nur zu Zeiten der Völkerwanderung, sondern auch 1945, sogar unter Beschuss.
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Original von Evitel2004
Tsunami könnte auch die Nordsee treffen
Es braucht nicht die Nordsee oder einen Tsunami,
viel Wasser und Erdbebenzonen gibt es auch hier (http://bazonline.ch/schweiz/standard/Ich-bin-ein-Buerger-der-Gefahrenzone-2-kein-politischer-Aktivist/story/17170505/print.html)
Im Kanton Bern leben eine Million Menschen, Deutschland ist nicht weit und es gibt noch mehr AKW \"im Dunstkreis\".[/list]
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Im Fall der Fälle kann man im Dunstkreis gerade nicht mehr leben.
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Vor rund 50.000 Jahren lebten hierzulande noch die Neandertaler. Wenn die damals schon Atomkraftwerke gehabt hätten, müssten wir heute noch auf deren Müll aufpassen.
Seitdem hatten wir die Römer, Germanen, Hunnen und Vandalen hier zu Besuch. Auch das Mittelalter mit Hexenverbrennung gab es zwischenzeitlich.
Nicht zu vergessen den Kaiser und Hitler; nicht auszudenken, wenn die Zugriff auf den Atomaren Müll gehabt hätten.
Für die Generationen nach uns werden wir die Atomaren Neandertaler sein, und das zu Recht.
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@RR-E-ft,
es ist müßig hier eine sachgerechte Diskusion zu führen.
Die japanischen KKW als Siedewasserreaktoren sind eine ganz andere Bauart als die deutschen Siedewasserreaktoren.
Es ist leider nicht allzuviel zu finden, wie und ob es überhaupt Redundanzen bei den Kesselspeisepumpen und Notstromaggregaten bei japanischen KKW\'s gibt, zumal sie von unterschiedlichen Herstellern gebaut wurden. (General Electric, Toshiba, Hitachi)
Bisher wurde noch nicht einmal die elektrische Leistung von Fukushima 1-6 in der Presse/Fernsehen genannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fukushima-Daiichi
Fukushima 1 ist eine Uraltbaureihe BWR/3 mit 439 MW Leistung
Fukushima 2-5 ist die weiterentwickelte Baureihe BWR/4 mit je 760 MW Leistung
Fukushim 6 ist die neue Baureihe BWR/5 mit 1100 MW Leistung
Indeutschland gab es auch von GE in Zusammenarbeit mit AEG ehemals 3 BWR. Diese sind längst stillgelegt und zurückgebaut.
Die KWU hat dann die Baulinie 69 und 72 entwickelt. Diese sind KKK, KGG B+C, KKP 1, KKI 1 und KKB
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@Cremer
Vielleicht ist ja das Schubladendenken typisch deutsch.
Es geht gar nicht darum, welcher Typ und wieviel Redundanz vorhanden ist.
Es geht allein darum, dass der Totalausfall der Kühlung auch hierzulande vorstellbar ist, zB. durch Naturgewalten oder durch böse Buben, die den Fall der Fälle absichtlich herbeiführen und nach Expertenmeinung zu leicht herbeiführen können, insbesondere weil es zB. bisher an Verbunkerungen fehlt. Ebenso gibt es Fachleute, die der Meinung sind, die in Deutschland betriebenen AKW hätten einen entscheidenden Konstruktionsfehler.
Und die Frage war, wie man in einem solchen Fall, dass die Kühlung ausfällt und sich auch nicht kurzfristig wiederherstellen lässt und deshalb die Kugel wie in Fukushima ins Rollen kommt und zudem unentrinnbar auch nicht gestoppt werden kann, verfahren werden soll, insbesondere wenn eine Kernschmelze und in deren Folge eine Zerstörung des Containments und der unkontrollierte Austritt von Radioaktivität auftritt, kurzfristig mit so viel Strahlung, dass da auch keiner mehr ran kann.
In Deutschland kann man schließlich auch nicht wie seinerzeit in der Sowjetunion 20.000 Soldaten und mehr als \"Liquidatoren\" zur Liquidation befehlen.
Im Fall der Fälle wird man deshalb wohl nur evakuieren können.
Wohin und wie in der Kürze der Zeit, bleibt wohl bisher offen.
Wie man die Strahlung in diesem Falle deckeln soll (\"Sarkopharg\"), bleibt wohl auch offen.
Möglicherweise hat niemand für diesen Fall einen Plan ausgearbeitet, weil man der Meinung ist, auch ein solcher Plan ginge dann wohl auch nicht mehr auf.
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@cremer
klingt ja gerade so, als sei bei uns alles in Ordnung.
Aber beileibe nicht - Brunsbüttel ist z.B. ein ähnlicher Typ und ähnlich alt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Brunsb%C3%BCttel (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Brunsb%C3%BCttel)
Der oben bereits beschriebene Sicherheitsbehälter (kurz SHB oder auch Containment genannt) ist bei schweren Unfällen mit Kernschmelze (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernschmelze) eine Schwachstelle der deutschen Siedewasser-Reaktoren (mit Ausnahme von Gundremmingen), da er unten nur aus rund drei Zentimeter dickem Stahl besteht. Die ca. 2500 Grad heiße Kernschmelze benötigt nach Durchschmelzen des Reaktorgefässes nur einige Minuten, um diese Schale ebenfalls durchzuschmelzen. Nahezu sämtliche KKW weltweit besitzen im Gegensatz dazu neben der Schale noch mindestens einen Meter Beton als Fundament unter dem Reaktor, den die Schmelze durchdringen muss, bevor sie in die Umgebung gelangt.
Was aber nun gar nicht den Schluss zuläßt, das neuer=sicher
Als Lektüre bietet sich dazu die Lektüre des Störfalles des schwedischen AKW Forsmark an, welches ja wesentlich neuer ist und auch nicht gerade in einem \"Bananenstaat\" betrieben wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Forsmark (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Forsmark)
Laut Aussage eines ehemaligen Konstruktionsleiters des Kraftwerks, Lars-Olov Höglund, habe das Kraftwerk kurz vor einem GAU durch Kernschmelze gestanden.
Fazit - nichts ist in Butter. Zumindest die ältesten AKWs müssen abgeschaltet bleiben
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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@Herr Fricke,
Es geht allein darum, dass der Totalausfall der Kühlung auch hierzulande vorstellbar ist, zB. durch Naturgewalten oder durch böse Buben, die den Fall der Fälle absichtlich herbeiführen und nach Expertenmeinung zu leicht herbeiführen können, insbesondere weil es zB. bisher an Verbunkerungen fehlt. Ebenso gibt es Fachleute, die der Meinung sind, die in Deutschland betriebenen AKW hätten einen entscheidenden Konstruktionsfehler.
es zeigt, dass Sie sich auch noch nicht richtig mit Redundanzen von KKW\'s in Deutschland beschäftigt haben. :evil:
>>> \"durch böse Buben\" :rolleyes: Wo sollen die denn herkommen?
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Original von Cremer
>>> \"durch böse Buben\" :rolleyes: Wo sollen die denn herkommen?
Klar doch ! Haben wir in Deutschland nicht. Sind alle ausgewandert. Und es kommt auch kein Bösewicht nach Deutschland rein. Deutschland ist der sicherste Ort auf der Welt (genau wie die Kernkraftwerke).
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In Deutschland kann man schließlich auch nicht wie seinerzeit in der Sowjetunion 20.000 Soldaten und mehr als \"Liquidatoren\" zur Liquidation befehlen.
In einer Dokumentation die kürzlich zu Tschernobyl lief war die Zahl der Liquidatoren etwa 500.000. Davon waren rund 100.000 Soldaten und 400.000 zum Zwangsdienst verpflichtet Reservisten aus allen Teilen der SU. Hinzu kamen noch rund 10.000 Bergleute die einen Tunnel unter den Kraftwerksblock trieben. Die dokumentarischen Orginalfilme zeigten dass die Leute zum größten Teil auf Schutzmaßnahmen verzichteten weil es einfach viel zu heiß war. Einer dieser Bergleute erzählte dass wohl einer seiner Kameraden ein radioaktives Partikel eingeatmet hat und am nächsten Tag tot war.
Nur einige hundert \"Freiwillige\" die den hoch radioaktiven Schutt vom Dach räumten haben sich selbst Ritterrüstungen aus Blei gebastelt und dann mit Schaufeln und Händen jeweils innerhalb der maximal zulässigen Zeit von 45 s 1-2 Brocken vom Dach geworfen. Die Strahlung war so extrem hoch dass bei vorher zur Räumung eingesetzten Robotern die Elektronik ausgefallen ist. Ab da mussten dann die Menschen übernehmen da die leichter zu ersetzen waren. Viele haben sich nach dem Einsatz in der hohen Strahlung sofort übergeben müssen.
Die Ukraine gibt angeblich heute noch rund 5 % ihres BIP für die Katastrophe aus. Der Sarkophag müsste schon lange wieder erneuert werden, obwohl er für mindestens 30 Jahre halten sollte.
Hier ist der Film zu finden. (http://video.google.de/videoplay?docid=-2825657852636100497#)
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Vielleicht unterschätzen wir auch Hr. Cremer und er hätte sich in Japan freiwillig für die Aufräumarbeiten gemeldet ??
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Original von taxman
Vielleicht unterschätzen wir auch Hr. Cremer und er hätte sich in Japan freiwillig für die Aufräumarbeiten gemeldet ??
Diese Idee sollte weiter entwickelt werden:
Wir brauchen eine größere Truppe von Liquidatoren. Zuerst sollten wir die Vorstände der Atomstromkonzerne bitten, sich zur Verfügung zu stellen. Dann fragen wir bei den Atomlobbyisten in Politik und Verbänden an. Wenn es dann noch nicht reicht, starten wir einen Aufruf hier im Forum.
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@Cremer
Woher sollen die bösen Buben kommen?
Deutschland befindet sich im Krieg, etwa am Hindukusch. Blöderweise halten sich insbesondere bei solchen asymmetrischen Auseindersetzungen nicht alle an die Haager Landkriegsordnung. Möglicherweise haben einige der Krieger die noch nie gelesen. Aber womöglich meinen Sie, die Bundespolizisten ständen auf Bahnhöfen und Flughäfen mit ihren Maschinenpistolen umsonst herum.
Wo kamen denn bloß die grausigenTypen her, die das New Yorker WTC erledigten?Möglicherweise vom Technikstudium in Hamburg- Harburg?
Die waren jedenfalls nicht zu blöde, Flugzeuge als effiziente Waffen in ihre Gewalt zu bringen. Und wenn die zB. in Deutschland Technik studiert haben, werden sie auch wissen, wie man Redundanzen überwindet.
Mit diesen werden sich solch finstere Typen womöglich mehr beschäftigt haben als unsereiner. Denken Sie mal bloß nicht, Sie wären schlauer und gewiefter als solche entschlossenen Krieger. Die machen sich über alles lange Gedanken, bloß nicht darüber, wie zu evakuieren ist.
Denn das ist nicht Teil ihrer Rolle.
Freiwillig bereit stehende Liquidatoren in Deutschland sollten wohl einen entsprechenden Ausweis bei sich tragen, ähnlich einem Organspenderausweis.
Sichergestellt sein muss, dass sie im Fall der Fälle schnell zum Einsatzort gelangen und von ihrer Verpflichtungserklärung zurücktreten.
Wer bei Sinnen ist, wird sich und seine Lieben wohl in Sicherheit bringen (wollen), statt den Heldentod zu wählen.
Aber was tut man nicht alles für angeblich billigen Strom....
Es wird immer auch welche geben, die sich doppelt für dumm und dämlich verkaufen lassen.
Man denke nur an die tragischen Helden unseres letzten großen Krieges und ihrer sinnlosen Taten, denen heute niemand mehr danken und gedenken will.
Die Erinnerung an Flucht und Vertreibung sind jedenfalls noch wach in unserem kollektiven Gedächtnis.
Der Teufel hatte es an die Wand gemalt.
War halt Schicksal und keiner trug die Verantwortung für das Elend.
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@Cremer
Woher sollen die bösen Buben kommen?
Vielleicht aus dem Internet? Soll gar nicht so abwegig sein... http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article9884891/Stuxnet-Wurm-befaellt-iranisches-Atomkraftwerk.html#
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Unsere Kernkraftwerke sind so alt, die haben gar kein Internet. ;)
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Original von aranblau
Vielleicht aus dem Internet? Soll gar nicht so abwegig sein... http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article9884891/Stuxnet-Wurm-befaellt-iranisches-Atomkraftwerk.html#
Dazu sind unsere AKWs wohl zu alt. Da wurden noch keine Computer für die Steuerung eingesetzt.
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Womöglich müssten Angreifer erst kilometerlang Lochstreifen stanzen.
Erhöhte Sicherheitskontrollen deshalb bei den Konfettilieferanten des Kölner Karnevals. ;)
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[ironie]Ist das Abklingbecken redundant aufgebaut??[/ironie]
Wie in Fukushima zu beobachten, liegt eine wesentliche Gefahr in den zum Abklingen ausgelagerten Brennstäben.
Nun sind, vor allem in den alten Meilern, die Abklingbecken nicht im Containment untergebracht, sondern meist in der Halle daneben liegend.
Man braucht nicht James Bond heranzuziehen , um sich auszumalen, was bereits ein Mann mit einer Panzerfaust anrichten könnte. Die umgebenden Gemäuer der Abklingbecken sind heutzutage für solche, aus einer Panzerfaust verschossenen Geschosse, geradezu lachhaft. Die Frage nach der Redundanz stellt sich hier nicht.
Zudem sitzen die \"bösen Buben\" meist im Kontrollraum, will heißen, dass neben technischen Mängeln häufig Unfälle auf menschlichen Fehlreaktionen basieren.
Als Beispiel sei ein Störfall in Philippsburg 2 genannt, wo lt. \"DER SPIEGEL\", Heft 12/2011 versehentlich eine Absperrarmartur geöffnet wurde und dann 280.000 Liter Kühlwasser unbemerkt abliefen.
Wäre dies weiter unbemerkt geblieben, wäre kurze Zeit darauf die komplette Kühlung außer Kraft gewesen.
Und was die digitalen Angriffe anbetrifft, da sind zwar die alten Meiler nicht so anfällig, da zum Teil noch analoge Steuerungen verbaut sind, dafür erwischt es hier die neueren, voll digitalisierten Meiler.
Hier die Erinnerung an ein Wurm, der angeblich speziell entwickelt wurde, um das iranische Atomprogramm zu sabotieren.
Da genügt schon ein \"böser Bube\" mit einem USB-Stick
\"DER SPIEGEL\" schreibt in seiner Ausgabe 12/2011 in dem mehrseitigen Artikel \"Landkarte des Schreckens\" zu einem Versuch in Amerika:
\"Elektrisiert sind IT-Experten weltweit, seit das US-Heimatschutzministerium per Schadcode in die Steuerung eines großen Diesel-Notstromgenerators eindringen konnte. Die Techniker ließen das Aggregat, das in einem Test-Kernreaktor in Idaho stand, so überlasten, dass es den Geist aufgab.\"
Die Sicherheitsgläubigkeit ist also in Punkto Restsicherheit völlig unangebracht - hier hilft wohl eher beten, falls man das als hilfreich einstuft.
Zudem ist dieses ständige Relativieren doch völlig hirnrissig, denn nach zwei so schweren Atomunfällen innerhalb von 25 Jahren, sollte man die Statistik, dass nur alle so und soviel Jahre oder mit so und sovielen Promillchen ein schwerer Atomunfall passieren könnte, ruhig in den geistigen Schredder schieben.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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@Cremer
Mal ehrlich, das hätte ich Ihnen nicht zugetraut. Wie ich mich doch irren konnte.
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Original von Wolfgang_AW
Und was die digitalen Angriffe anbetrifft, da sind zwar die alten Meiler nicht so anfällig, da zum Teil noch analoge Steuerungen verbaut sind, dafür erwischt es hier die neueren, voll digitalisierten Meiler.
Es gibt in D keine voll digitalisierten Meiler. Die sind wirklich alle viel zu alt.
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Sie schreiben richtigerweise, aber relativierend:
Original von egn
Es gibt in D keine voll digitalisierten Meiler. Die sind wirklich alle viel zu alt.
Nützt aber nichts, wenn der digitalisierte Rest einem digitalen Angriff zum Opfer fällt.
Im Allgemeinen wird in den Medien berichtet, dass alle vor 1980 erbauten sich auf analoge Steuerungen stützen.
Aber: Die Leitzentralen der neueren KKWs sind digitalisiert und auch die alten Meiler werden zumindest in den Leitzentralen nachgerüstet.
http://www.ippnw.de/atomenergie/atompolitik/artikel/e663089594/die-atomwirtschaft-und-die-spielrege.html
Traditionell werden Atomkraftwerke durch eine fest verdrahtete, analoge Steuerungstechnik gefahren. Seit den 1990er Jahren führt nun Siemens/Framatome mit geballter Marktmacht ein neues, innovatives Produkt ein: die digitale Leittechnik Teleperm XP/XS. Das neue innovative Produkt führte dazu, dass am 10. Mai 2000 im Atomkraftwerk Neckarwestheim-1 mit den Steuerstäben das zentrale Sicherheitssystem ausgefallen war. Dennoch bleibt den Atomkraftwerksbetreibern nichts anderes übrig, als schrittweise auf diese innovative und unausgereifte Technik zurückzugreifen, weil für die alte Technik von Siemens offenbar zunehmend keine Ersatzteile mehr geliefert werden.
Die Bundesregierung gibt im Oktober 2010 auf eine kleine Anfrage in Sachen folgende Antwort:
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/033/1703388.pdf
In einem Kernkraftwerk verhindert das Reaktorschutzsystem eine Schädigung des Reaktorkerns, wenn es zu einem Störfall kommen sollte. Dieses System benötigt keine Computersteuerung, sondern basiert auf Analogtechnik.
und weiter:
Im Bereich der Steuerung der Reaktorleistung werden in deutschen Kernkraft- werken auch programmierbare computergesteuerte Steuersysteme eingesetzt. Zwar kann nicht ausgeschlossen werden, dass dieser Bereich im Gegensatz zum oben beschriebenen Reaktorschutzsystem von Schadsoftware befallen wird.
(...)
Schadprogramme beeinflussen die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität von IT-Systemen und stellen daher grundsätzlich ein Sicherheitsrisiko dar, dem mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen ist. Konkrete Hinweise auf erhöhte Sicherheitsrisiken in Deutschland liegen bisher nicht vor.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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Experten warnen vor Sicherheitslücken in Industrieanlagen (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,752498,00.html)
Über diese Sicherheitslücken könnten Angreifer die sogenannten Scada-Anlagen (eine Abkürzung für supervisory control and data aquisition, also Steuer- und Kontrollanlagen) sabotieren, ausspionieren, vielleicht auch manipulieren - falls sie es schaffen, über USB-Sticks, Internetverbindungen oder andere Einfallswege die Schadprogramme bis zum Scada-Steuerungscomputer zu bringen. Szenarien, die an den Stuxnet-Wurm erinnern, der 2010 für viel Wirbel sorgte.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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Original von Cremer
es zeigt, dass Sie sich auch noch nicht richtig mit Redundanzen von KKW\'s in Deutschland beschäftigt haben. :evil:
Meines Erachtens hat die zivile Atomkraftnutzung zwei gravierende Probleme:
[list=1]
- Es gibt kein sicheres atomares Endlager und es wird auch zukünftig keines geben.
- Es gibt keine funktionierende staatliche Atomaufsicht, die gravierende Sicherheitsmängel in der Konstruktion und einen Ausfall der Sicherungsmechanismen im Betrieb durch schlampige Wartung verhindert.
[/list=1]Was das zweite Problem betrifft:
Es ist vollkommen egal, wie groß die Kühlpumpe oder der Generator sind, wenn sie im entscheidenden Augenblick wegen eines Wartungsmangels ausfallen.
Auf die konstruktionsbedingten Sicherheitsreserven der KKW kommt es im Ergebnis also garnicht an.
Und dass Filz und Korruption gerade im Einflussbereich der Energiepolitik in der Bananen-Republik Deutschland weit ausgereift sind und wir daher kein bischen besser dastehen als die Japaner, wird wohl kaum jemand ernsthaft bestreiten wollen :(
Gruss,
ESG-Rebell.
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Original von ESG-Rebell
....und wir daher kein bischen besser dastehen als die Japaner, wird wohl kaum jemand ernsthaft bestreiten wollen :(
Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn der Profit stimmt, findet sich manches,
auch ein überzeugender Moderator. (http://www.welt.de/fernsehen/article12923969/Yogeshwar-zwischen-Atomlobby-und-Japan-Drama.html)Man findet die freundlichen und beliebten \"Experten\" nicht nur in der Atomwirtschaft, in der gesamten Energiewirtschaft, die Solarbranche ist das beste Beispiel, leisten sie profitbringende gut versteckte Überzeugungsarbeit. Das ist gutes Geld wert, weil manche Verbraucher immer noch glauben, das machen die aus edlen Motiven zum Wohle der Menschen .... Umweltschutz, Klima etc. pp.. Solange das so ist, wird das gut bezahlt. Es lohnt sich![/list]
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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
Fundstück im
Spiegel Online 16.09.2004 Todeswelle über Tübingen (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,318210,00.html)
Es war eines der größten Massensterben der Geschichte: Vor 200 Millionen Jahren verschwanden drei Viertel aller Lebewesen. Bei Tübingen tauchten jetzt Spuren einer Flutwelle auf, die so gigantisch war, dass nach Meinung von Forschern nur ein Meteorit als Auslöser in Frage kommt.
Na gut, ich gebe ja zu, dass wir uns über das Restrisiko eines GAU in einem AKW wohl nie wieder Sorgen machen müssten, sollte sich die Geschichte in Gestalt des höchst unwahrscheinlichen Falles eines nochmaligen derartigen Meteoriteneinschlags je wiederholen.
Solange das aber nicht der Fall ist...
Im Mittelmeer stellt sich Geschichte wieder anders dar, hier gibt es einen interessanten Überblick:
Ein verheerender Tsunami pro Jahrhundert im Mittelmeer (http://www.tsunami-alarm-system.com/phaenomen-tsunami/vorkommen-mittelmeer.html)
Zehn Prozent aller Tsunami weltweit ereignen sich im Mittelmeer. Im Schnitt ereignet sich ein verheerender Tsunami pro Jahrhundert in der Mittelmeerregion. Geologische Untersuchungen und historische Überlieferungen berichten von gewaltigen Tsunamis, die tausende Menschenleben forderten. Besonders betroffen sind Griechenland und Süditalien.
Auch im Hinblick auf die 3 geplanten AKW in der Türkei (http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2011/03/45299/) ist die unter dem o. g. link zu findende Statistik und Erdbebengefahr nicht beruhigend.
“Wir werden aus der Katastrophe in Japan lernen, aber wir geben unsere Pläne nicht auf!”, so Yildiz. Des Weiteren fügte er hinzu: “Zur 100. Jahresfeier der Türkischen Republik 2023 werden wir drei AKW haben. Wir werden uns der neuesten Technologie bedienen, die besten Sicherheitsmaßnahmen haben.” Kritik gibt es vor allem daran, dass das erste in der Türkei geplante Atomkraftwerk in Akkuyu in einem erdbebengefährdeten Gebiet entstehen soll.
NATÜRLICH. Wieder einmal die \"besten Sicherheitsmaßnahmen\"! Das beruhigt immer noch nicht und langsam kann ich es, ehrlich gesagt, auch nicht mehr hören!
Ebenfalls nicht wirklich beruhigend finde ich Folgendes:
http://der-unbequeme-blog.blogspot.com/2011/03/erdbebengefahrdete-neue-akws-in-der.html
Am Freitag nach dem Tsunami strahlte (hoffentlich nur ein Wortspiel und keine Vorsehung) der türkische Energieminister Yildiz in die Kamera: \"Die japanischen AKWs haben den Test bestanden\". Als am Samstag gerade die Hülle des ersten Reaktorblocks explodierte, nannte er das noch eine unsaubere Info-Kampagne. Und als am Montag die Zeitungen von der drohenden Kernschmelze in Fukushima berichteten, war sich Yildiz ganz sicher: neu gebaute AKW wie die für die Türkei geplanten \"können gar nicht schlecht sein\". (Natürlich nicht) Dass die Baufirmen für die geplanten türkischen AKW ausgerechnet Tepco und Toshiba sind, die Fukushima gebaut haben, verschwieg er wohlweislich.
AKW in Erdbebengebieten der Türkei gebaut vom AKW-Betreiber Tepco Die Vertuschungsfirma (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,750572,00.html)
Eine wahrlich Unheil verheißende Kombination.
Gefälschte Dokumente, vorgetäuschte Reparaturen, tödliche Unfälle: Das Desaster im japanischen AKW Fukushima ist der Höhepunkt einer Reihe von Skandalen der Betreiberfirma Tepco.
…
Vor neun Jahren musste der damalige Firmenchef von Tepco zusammen mit weiteren Managern die Firma verlassen. Japans größter Energieerzeuger war unter Verdacht geraten, in 29 Fällen Wartungsdokumente gefälscht zu haben. Die Spitzenfunktionäre übernahmen mit dem Rücktritt die Verantwortung für die Affäre. 17 Reaktoren, darunter auch der jetzige Unglücksmeiler, mussten für Inspektionen vorübergehend vom Netz genommen werden.
Und wenn alles schief gehen sollte, kann man wohl von den Russen auch nichts lernen, es sei denn, man betrachtet diese äußerst irritierende und makabere Form von Geschäftstüchtigkeit als „Erfolgsstory“:
Vom größten anzunehmenden Unfall zur Touristenattraktion (http://derstandard.at/1297820948642/Tschernobyl-Vom-groessten-anzunehmenden-Unfall-zur-Touristenattraktion)
Der Super-GAU im Atomkraftwerk Tschernobyl vor fast genau 25 Jahren ist längst zu einem Geschäft geworden. Eine Handvoll Kiewer Reisebüros bietet Tagesausflüge in das Katastrophengebiet an. Die Regierung hat deshalb beschlossen, die Reisen zu legalisieren und die Sperrzone rund um das AKW Tschernobyl in das offizielle Tourismusprogramm der Fußballeuropameisterschaft EURO 2012 aufzunehmen.…
\"Das ist nicht etwa Sacré-Coeur oder Notre-Dame. Tschernobyl ist etwas ganz Spezielles\", sagt Brigitte. Die 65-jährige Sozialpädagogin aus Kopenhagen hat schon viele schöne Plätze bereist. \"Jetzt im Alter, bevor ich sterbe, möchte ich auch die Kehrseite des Lebens kennenlernen.\"
Vielleicht lernt die Dame diese Kehrseite des Lebens (Welch eine Ausdrucksweise für diesen Albtraum) nach diesem Urlaub sogar noch viel eher kennen, als sie es sich je erträumt hätte.
Und…
Nach dem Essen geht es weiter in das Pompei des 20. Jahrhundert. Die Stadt Prypjat…
DAS alles ist einfach krank.
\"An dieser Stadt kann man den realen Preis des Atomstroms ablesen\".
DAS hingegen ist wohl wahr.
Bis jetzt hat man wohl noch kein Gerücht dergestalt vernommen, dass von dem mit dieser Touristenattraktion eingenommen Geld der neue Sarkophag für den Reaktor finanziert werden soll.
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Wenn noch einmal so ein Meteroit über Tübingen einschlägt, braucht man sich über die Risiken, die in diesem Zusammehnag von deutschen Kernkraftwerken ausgehen könnten, wohl sowieso keine Gedanken mehr machen. Ich bin dann mal weg. Wo lag denn der Ort, den man heute Tübingen nennt, seinerzeit? Am Meer, am Äquator, am Pol?
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Ähnliches hatte ich oben bereits ebenfalls angemerkt ;)
Und, wenn das wichtig sein sollte bei einem Metoriteneinschlag, Tübingen soll damals am Meer gelegen sein...Zeitzeugen dürfte es allerding wohl keine mehr geben :D
Als die Trias zu Ende ging und das Jura-Erdzeitalter begann, schwappte im Gebiet des heutigen Tübingen ein flaches Meer, das seine Bewohner mit tropischer Wärme und mäßiger Strömung verwöhnte.
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Original von RR-E-ft
Wenn noch einmal so ein Meteroit über Tübingen einschlägt, braucht man sich über die Risiken, die in diesem Zusammehnag von deutschen Kernkraftwerken ausgehen könnten, wohl sowieso keine Gedanken mehr machen.
Da gibt es dann ganz andere Risiken wie man bei
SPON daneben lesen kann (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,296670,00.html):
Starben Dinosaurier an Weibchenmangel?
Die Dinosaurier - zumindest die männlichen - starben womöglich einen noch schrecklicheren Tod als bisher angenommen. Der Meteorit, der vor 65 Millionen Jahren die Erde traf, sorgte einer neuen Theorie zufolge für akuten Weibchenmangel unter den Riesenechsen. Damit ist eine alte Debatte neu entbrannt.
[/list]Dann bis zur nächsten Theorie ... in 65 Millionen Jahren oder schon morgen bzw. am nächsten Sonntag nach der Wahl ...
Nichts wie weg(http://www.world-of-smilies.com/wos_alien/spacecraft.gif)
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Dieser Hr. Yildiz scheint sich ja auch um den Job als Freiwilliger in Fukushima bewerben zu wollen ??
Aber das wahrscheinlichste Risiko ist, in meinen Augen, etwas Unvorhersehbares !
In Japan war die ein Erdbeben und ein Tsunami !
In Deutschland kann es nur menschliche Tsunamis geben - z. B. am 27.03. !!