Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepreis-Protest => Widerstand/Protest => Bundesweit / Länderübergreifend => Thema gestartet von: PLUS am 10. Februar 2011, 20:06:24
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Wie EU-Kommissar Oettinger schon angekündigt hat: Neue Energienetze, (Verbraucher sollen dafür zahlen!*)) und mehr – bei der jüngsten Tagung des Europäischen Rates bekannten sich die Staats- und Regierungschefs zu ehrgeizigen Zukunftsprojekten. \"Der Binnenmarkt sollte 2014 umgesetzt sein, damit Gas und Strom frei fließen kann\".
Energiekommissar Oettinger sprach von einem Durchbruch: \"Dieser Gipfel hat Maßstäbe für die Zukunft gesetzt.\" Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, ihre Rechtsvorschriften anzupassen, damit die Netze europaweit verknüpft werden können.
Europäischer Rat 4. Februar 2011 (http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_data/docs/pressdata/de/ec/119194.pdf)
*)Insbesondere die deutschen Verbraucher sollten sich fragen, ob sie mit den hohen und überhöhten Energiepreisen die Netze nicht schon hinreichend finanzieren und bereits vorfinanziert haben.
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Oettinger meint wohl, die Stromer sollten höhere Renditen bekommen, um Rücklagen für den Netzausbau bilden zu können.
Bericht Handelsblatt (http://www.handelsblatt.com/politik/international/guenther-oettinger-energienetz-ausbau-treibt-strompreis-in-die-hoehe;2750094)
Investitionen müssten privat finanziert werden. „Dazu ist es geboten, die nationalen Regulierungsgesetze zu ändern“, forderte der frühere baden-württembergische Ministerpräsident. „Die Regulierungsbehörden müssen den Energieversorgern ermöglichen, mit einem Teil des Strompreises Rücklagen für Investitionen zu bilden.“
Klingt nicht blöd, ist es aber wohl:
Die regulierten Netzentgelte ermöglichen bereits die Rücklagenbildung, stellen eine solche jedoch wohl nicht sicher.
Natürlich kann man den Stromern auf der nach oben offenen Skala immer noch mehr ermöglichen, ohne dass etwas dadurch sicherer wird.
Der braucht nur fragen, weshalb bisher mit hohen Strompreisen keine entsprechenden Rücklagen gebildet wurden. E.ON zum Beispiel investiert Milliardenbeträge in Russlands Weiten und hat klargestellt, dass das zukünftige Wachstum woanders stattfinden soll.
So gesehen haben die deutschen Stromverbraucher möglicherweise auch schon den Strukturaufbau in Russlands Weiten mitfinanziert....
Geld aus Brüssel gebe es nur für Projekte, „die im europäischen Interesse, aber nicht rentabel sind“, machte der Kommissar deutlich.
Also kein Geld aus Brüssel....
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So ist es! @RR-E-ft, Danke, gut auf den Punkt gebracht! In Europa werden die Weichen gestellt und die Berater der Stellwärter sind schon da.
Die Musik spielt immer mehr in Brüssel und Straßburg! Die Verbraucher schlafen auch hier und überlassen die Gestaltung den \"Stromern\" & Co.. Auch ein EU-Kommissar ist nicht frei von Beeinflussung! Wenn die Weiche in die falsche Richtung zeigt, ist ein aktiver EU-Kommissar kein Vorteil. Bei richtiger Weichenstellung schon. Die Verbraucherorganisationen sollten die Stunde nutzen bevor es wieder zu spät ist!
Wir haben ja sogar deutsche (z.B. bayerische ;)) Verbraucherschutzministerinnen, die in Brüssel ab und zu Besuche machen. Es reicht aber nicht, dort bei der ständigen Vertretung Deutschlands bei der EU Grüß Gott zu sagen.
Verbraucherschutz ist weit mehr als nur politische Sonntagsreden oder das Zeigen von Politkerinnen und Politiker bei der Verköstigung von \"BIO\"-Food auf irgendwelchen Landwirtschafts- oder Verbrauchermessen.
Verbraucherschutz ist konstitutiver Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft. Voraussetzung für seine Funktionsfähigkeit ist, dass die Grundrechte der Verbraucher, Information, Beteiligung, rechtlicher, wirtschaftlicher und gesundheitlicher Schutz gewährleistet.
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Die Rolle von Verbraucherorganisationen und Staat im Verbraucherschutz (http://ec.europa.eu/consumers/cons_org/enlargement/speech_12_en.pdf)
...und auch in Europa gibt es Abgeordnete der Bürger (http://www.abgeordnetenwatch.de/abgeordnete-669-0.html)
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Wo E.ON Milliarden vergraben hat (http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/teyssen-baut-den-vorstand-um-430257/)
Der agil wirkende frühere BP-Manager Feldmann lieferte für Bernotat Analyse, Vorstandsvorlage und Langfristgedanken für den Erwerb des sibirschen Stromversorgers OGK-4.
Es ist ein milliardenschweres Investment, das in schwieriges Gewässer geraten ist, seitdem klar ist, dass Wladimir Putin sein Versprechen gegenüber Bernotat nicht wahrmacht, die Strompreise in Russland zu liberalisieren.
Für diese Fehleinschätzung wird intern auch Feldmann verantwortlich gemacht. Es war auch ein wenig naiv zu glauben, dass sich Putin an Äußerungen, die er gegenüber dem E.On-Management in der Duma machte, absolut gebunden fühlte. In Russland sind höhere Strompreise keineswegs durchsetzbar. Putin ist Mütterchen Russland da näher als Brüderchen Feldmann.
Rote Fahne vor dem Haus sichert keinen Erfolg mehr in Russland.