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Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: DieAdmin am 27. November 2010, 12:21:05

Titel: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: DieAdmin am 27. November 2010, 12:21:05
Netz-Studie zeigt: Erneuerbare Energien können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten


http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1054760
Titel: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: Netznutzer am 02. Dezember 2010, 22:46:59
http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article10919960/Der-Sonnenstrom-macht-Winterpause.html

... und hier kann man mal aus der Realität nachlesen, wie enorm der EE-Strom am 08.11.2010 zur Stabilisierung der Netze beigetragen haben.

Gruß

NN
Titel: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: superhaase am 03. Dezember 2010, 07:47:43
Aus dem Artikel:

Zitat
Wenn Umweltpolitiker und Lobbyverbände von der baldigen \"Vollversorgung\" mit erneuerbaren Energien reden, haben sie oft nur die installierte Leistung der Windkraft- und Solaranlagen im Blick. Das ist aber ein eher theoretischer Wert. Entscheidend ist vielmehr, wie oft und wie lange diese Leistung tatsächlich zur Stromproduktion genutzt werden kann.
Ein saublöde Unterstellung.
Alle, die von einer Vollversorgung mit EE-Strom reden, sind also doof und haben übersehen, dass nachts keine Sonne scheint.  :rolleyes:

Auch der Rest im Artikel ist nicht besser. Lauter Plattitüden, und natürlich Zitate vom RWI - von wem auch sonst ...

Insgesamt nicht lesenswert, weil einfach dummes Geschrebsel.

Wer sich wirklich für das Thema interessiert, sollte sich wohl eher nicht die \"Welt\" kaufen. ;)
 
ciao,
sh
Titel: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: PLUS am 03. Dezember 2010, 09:26:18
Zitat
Original von superhaase
Ein saublöde Unterstellung. Alle, die von einer Vollversorgung mit EE-Strom reden, sind also doof und haben übersehen, dass nachts keine Sonne scheint.  :rolleyes:
Auch der Rest im Artikel ist nicht besser. Lauter Plattitüden, und natürlich Zitate vom RWI - von wem auch sonst ...
Insgesamt nicht lesenswert, weil einfach dummes Geschrebsel.
Wer sich wirklich für das Thema interessiert, sollte sich wohl eher nicht die \"Welt\" kaufen. ;)
Nein, nicht \"saublöd\", sondern sautypisch ist die Reaktion auf diesen Artikel. Man hat halt als Solarist nicht die Versorgung , das Klima, die Umwelt im Blick, sondern den eigenen Profit. Einfache Wahrheiten am 49./50. nördlichen Breitengrad kann man dabei nicht gebrauchen. Da Argumente fehlen bleibt für den K(r)ampf nur Polemik und Verunglimpfung.  

Zitat
So, das war es dann für dieses Jahr. Es war am Montag dieser Woche, als die Solarenergie ihren Beitrag zur Stromversorgung Deutschlands fast völlig einstellte. Als morgens um acht Uhr in den Fabriken, Werkstätten und Wohnungen die Maschinen anliefen, Kaffeemaschinen angeknipst und Computer hochgefahren wurden, brauchte die führende europäische Industrienation ganz schnell ganz viel Elektrizität: etwa 55 Gigawatt. Zwar sind auf deutschen Dächern und Feldern bereits Solarmodule mit 15 Gigawatt installiert. Doch die Sonne quälte sich an diesem regnerischen Novembermorgen so langsam über den Horizont, dass davon zu dieser Stunde nicht einmal 0,3 Gigawatt genutzt werden konnten.
Der Sonnenstrom macht Winterpause (http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article10919960/Der-Sonnenstrom-macht-Winterpause.html?print=true)
Titel: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: superhaase am 03. Dezember 2010, 11:04:14
Zitat
Original von PLUS
Man hat halt als Solarist nicht die Versorgung , das Klima, die Umwelt im Blick, sondern den eigenen Profit. Einfache Wahrheiten am 49./50.
Erstens:
Was meinen Profit angeht, ist es mir völlig egal, ob die PV noch weiter ausgebaut wird, oder nicht. Ich habe nicht vor, und wohl auch kaum Gelegenheit, nochmal in eine PV-Anlage zu investieren.
Ihr ständiger Profitgiervorwurf an mich geht also ins Leere - außerdem ist er zutiefst unsachlich.

Zweitens:
Dieser Artikel is deshalb saublöd, weil er unterstellt, dass alle Fachleute und auch die Bundesregierung, die eine Vollversorgung mit \"Ökostrom\" anstreben, zu doof sind, um zu wissen, dass nachts keine Sonne scheint oder auch der Wind mal nicht weht.
Diese Unterstellung ist idiotisch bis beleidigend und ebenfalls zutiefst unsachlich.
Damit disqualifiziert sich der Autor selbst.

Auch die folgenden Absätze glänzen nicht mit neuen Informationen oder wenigstens einer guten Darstellung der Zusammenhängen und Hintergründe.

Eine Diskussion um den Anteil der PV am Strommix und die damit verbundenen Kosten ist natürlich durchaus berechtigt.
Insofern sind immerhin die letzten Sätze dieses Artikels richtig.

Die Systemintegration und die damit verbundenen Kosten müssen bei dem weiteren Ausbau der PV im Griff behalten werden.
Eine Drosselung des Ausbaus ist dringend erforderlich, aber ja auch schon in die Wege geleitet.
Es finden derzeit offensichtlich weitere Gespräche statt, die eine erneute außerordentliche Senkung der PV-Vergütungen zum Ziel haben. Das ist auch gut so.
Dass die Solarbranche, wie in diesem Artikel dargestellt, so ungeniert unbegrenzte weitere Förderung fordert, ist schon ein starkes Stück - obgleich auch ihr gutes Recht. Die Politik darf darauf selbstverständlich nicht eingehen.

Auf lange Sicht wird die PV nach einem Ende der Föderung den billigsten Strom in einer nachhaltigen Vollversorgung mit Ökostrom liefern. Das dieser vorwiegend im Sommer anfällt, ist dabei kein Problem, denn im Sommer haben wir ja weniger Windstrom. Dass mehr Speichermöglichkeiten gebraucht werden, weiß auch jeder. Dass sie eigentlich schon vorhanden sind (Stichwort Norwegen), ist auch bekannt.

Wichtig ist daher, in den nächsten paar Jahren, bis die PV-Förderung von Neuanlagen mit einer hohen Vergütung eingestellt werden kann, die Kosten möglichst stark zu dämpfen, ohne die Entwicklung bzw. den Ausbau der PV ganz abzuwürgen.
Dann haben sich die Kosten für diese Anschubfinanzierung auch gelohnt.

Das Thema kann man auch sachlich angehen, ohne der halben Nation vorzuwerfen, sie wäre zu doof, um zu wissen, dass nachts keine Sonne scheint.

ciao,
sh
Titel: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: Netznutzer am 04. Dezember 2010, 12:21:01
Ich zitiere vom 28.11.2010:

Zitat
Da gibt es dann noch den Windstrom, gerade bei schlechtem Wetter und im Winter vermehrt anfäällt und so antizyklisch den Solarstrom ergänzt.

Der Beweis hier, es ist nicht so! Dies ist mal wieder, wie so häufig, die Ideal-Wunschvorstellung von Solarristen. Wenn man selber nicht in der Lage ist zu produzieren, sollen gefälligst die anderen ran.

Natürlich ist der Artikel, der auf Basis der gleichen Fakten verfasst wurde, die hier im Sommer herangezogen wurden um zu beweisen, dass der PV-Strom mittags vollständig den Atomstrom ersetzt, blöd, weil er die Fakten eben nicht durch die Solarbrille zeigt.

Und das RWI ist ja sowieso blöd.

Zitat
Alle, die von einer Vollversorgung mit EE-Strom reden, sind also doof und haben übersehen, dass nachts keine Sonne scheint.

Treffender geht\'s kaum, wenn auch nicht unbedingt nachts, aber die Formulierung Benutzungsstunden kennen die meisten eben nur aus der Ertragsberechnung und wissen bei weitem nicht, was dahinter steckt. Es soll ja wirklich PV\'ler geben, die glauben, ihre Anlagen würden bestehende ersetzen. Vielleicht in 20 Jahren in Form von Repowering, aber sonst auch nicht. Und natürlich auch nur bei mindestens 25% garantierter Rendite.

Gruß

NN
Titel: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: superhaase am 04. Dezember 2010, 20:12:48
Zitat
Original von Netznutzer
Ich zitiere vom 28.11.2010:
Zitat
Da gibt es dann noch den Windstrom, gerade bei schlechtem Wetter und im Winter vermehrt anfäällt und so antizyklisch den Solarstrom ergänzt.
Der Beweis hier, es ist nicht so! Dies ist mal wieder, wie so häufig, die Ideal-Wunschvorstellung von Solarristen.
Quatsch.
Es ist einfach Fakt, dass sich Wind und Sonne ganz gut ergänzen.
Das zeigen alle Statistiken.
Niemand hat behauptet, dass das in jeder Stunde oder an jedem Tag so ist.
Selbstverständlich gibts auch Zeiten, an denen wenig Windstrom zur Verfügung steht, wenn keine Sonne scheint.
Es hat nie jemand behauptet, dass es solche Tage nicht geben wird.
Es hat niemand behauptet, dass es ohne Speicher geht.
Ohne PV-Strom wäre aber halt mehr Speicher nötig.
Außerdem gibts ja noch die Biomasse und die Wasserkraft.

Dass es geht ist unter Fachleuten eigentlich keine Frage mehr.

ciao,
sh
Titel: PV- und Windstrom gefährden zunehmend die Stabilität der Stromnetze
Beitrag von: PLUS am 03. September 2013, 11:30:24
Quatsch. Es ist einfach Fakt, dass sich Wind und Sonne ganz gut ergänzen. Das zeigen alle Statistiken.
Niemand hat behauptet, dass das in jeder Stunde oder an jedem Tag so ist.
Selbstverständlich gibts auch Zeiten, an denen wenig Windstrom zur Verfügung steht, wenn keine Sonne scheint.
Es hat nie jemand behauptet, dass es solche Tage nicht geben wird.
Es hat niemand behauptet, dass es ohne Speicher geht. Ohne PV-Strom wäre aber halt mehr Speicher nötig. Außerdem gibts ja noch die Biomasse und die Wasserkraft.
Dass es geht ist unter Fachleuten eigentlich keine Frage mehr.
@superhaase,  die richtigen Fachleute müssen sich jetzt den eigentlichen Fragen stellen! Sie haben da wohl Ihre PV-Lobbyisten mit Fachleuten verwechselt. ;)

Es gibt sie nicht, die Speicher und die Netze und die Ergänzung ist nicht Fakt wie die Erfahrungen zeigen. "Niemand hat etwas behauptet", keiner ist verantwortlich (!); trotzdem nimmt die unnütze und die für die  Versorgungssicherheit gefährliche überlastende Erzeugung zu. Der Mangel wird dann folgen.  Der grenzen- und rücksichtslose Ausbau von PV- und Windstromanlagen gefährdet zunehmend die Sicherheit der deutschen Stromversorgung. Wer haftet hier für die Folgen und die möglichen Schäden? Wieder die unbeteiligten, nicht privilegierten Verbraucher?!

Der Stromnetzbetreiber Tennet muss wegen des steigenden Anteils Erneuerbarer Energien nahezu täglich das Stromnetz stabilisieren. Nach einem Bericht der Bild-Zeitung (Dienstagausgabe) musste das Unternehmen im ersten Halbjahr 2013 an 177 von 181 Tagen in das Netz eingreifen, um es vor Ausfällen und Überlastung zu schützen.

Insgesamt gab es 502 Eingriffe, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Firmenangaben. Bei den Eingriffen wurden unter anderem Kraftwerke heruntergefahren und Windräder gestoppt.
Titel: Re: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: Agnitio am 03. September 2013, 13:47:17
Da hat aber einer im Archiv gestöbert.

Die Einsman-Maßnahmen nach EEG sind hier zu finden: http://www.tennettso.de/site/Transparenz/veroeffentlichungen/berichte-service/einspeisemanagement-nach-par-11 (Ich zähle im übrigen ca 75 Eingriffe oder weiß die Bild da "wieder mal" mehr?) Dazu kommen ca 170 Abschaltungen aufgrund von Wartung/Inspektion/Umbau im Leitungsnetz, die nicht den EEG-Anlagen zuzurechnen sind.

Dass in den laufenden Betrieb der EE-Anlagen eingegriffen wurde, beinhaltet aber lediglich die Schlussfolgerung, dass der Netzausbau nicht dem Bau der EE-Anlagen hinterherkommt. Es sind zahlreiche Beispiele bekannt, dass dezentrale Erzeugungsanlagen genehmigt wurden, aber die Netzbetreiber nicht zur gleichen Zeit mit der Anbindung fertig wurden.

Vergleichbar ist das mit einem neuen Autobahnzubringer, der fertig errichtet ist, aber die Auffahrt des Autobahnbetreibers ist noch im Bau. Deshalb ist aber nicht der Zubringer schuld und keiner käme auf die Idee ihm dafür die Schuld zu geben.


Titel: PV- und Windstrom gefährden zunehmend die Stabilität der Stromnetze
Beitrag von: PLUS am 03. September 2013, 14:42:24
Da hat aber einer im Archiv gestöbert.
Passt wohl nicht, wenn man an die Ursachen der Fehlentwicklung erinnert. Wenn man wenigstens daraus lernen würde. Aus Schaden wird man klug, sagt ein Sprichwort. Das trifft bis jetzt auf diese EEG-Energiewende nicht zu!
Dass in den laufenden Betrieb der EE-Anlagen eingegriffen wurde, beinhaltet aber lediglich die Schlussfolgerung, dass der Netzausbau nicht dem Bau der EE-Anlagen hinterherkommt. Es sind zahlreiche Beispiele bekannt, dass dezentrale Erzeugungsanlagen genehmigt wurden, aber die Netzbetreiber nicht zur gleichen Zeit mit der Anbindung fertig wurden.

Vergleichbar ist das mit einem neuen Autobahnzubringer, der fertig errichtet ist, aber die Auffahrt des Autobahnbetreibers ist noch im Bau. Deshalb ist aber nicht der Zubringer schuld und keiner käme auf die Idee ihm dafür die Schuld zu geben.
Na @Angntio, das ist aber eine sehr einseitige "Schlussfolgerung". Man kann mit diesem EEG eine Anlage in die Pampa bauen, sprich dort wo kein Bedarf und keine Infrastruktur besteht. Man könnte so zum Vergleich und zur Förderung der Autobranche auch auf einer Hallig eine Mietgarage bauen und sich beschweren, dass die Straßenanbindung nicht nachkommt und die garantierte Miete als Umlage vom Staat fordern.

Deshalb war es falsch, EE-Anlagen zu fördern, ohne dass nachgewiesen ist, dass der Bedarf, die Abnahme und die erforderliche Infrastruktur dauerhaft gegeben sind. Die nächste Forderung ist, dass in der Rangordnung der Effizienz der Ziele (§1 EnWG) die Stromerzeugung wieder zum Zuge kommen muss. Bei den geförderten EE ist das schon in Bezug auf die Förderung, die man unbeteiligten Verbrauchern zur Last legt, eine unabdingbare Selbstverständlichkeit. Hier ist die Förderung von Anfang an auf den Kopf gestellt.

Nicht alles was die BILD veröffentlicht ist falsch. Zur Beseitigung einer Störung oder einer Gefährdung der Versorgungssicherheit werden netz- oder marktbezogene Maßnahmen wie zum Beispiel Redispatch und Countertrading ergriffen (§13.1 EnWG):

Sofern die Sicherheit oder Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems in der jeweiligen Regelzone gefährdet oder gestört ist, sind Betreiber von Übertragungsnetzen berechtigt und verpflichtet, die Gefährdung oder Störung durch
   1.    netzbezogene Maßnahmen, insbesondere durch Netzschaltungen, und
   2.    marktbezogene Maßnahmen, wie insbesondere den Einsatz von Regelenergie, vertraglich vereinbarte abschaltbare und zuschaltbare Lasten, Information über Engpässe und Management von Engpässen sowie Mobilisierung zusätzlicher Reserven zu beseitigen.

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, so müssen weitergehende Maßnahmen ergriffen werden, um die Gefährdung oder Störung der Systemsicherheit zu vermeiden oder zu beseitigen. Der Netzbetreiber ist dann berechtigt und verpflichtet Stromeinspeisungen (regenerativ und konventionell), Stromabnahmen (Lastabwurf) und Stromtransite anzupassen (§13.2 EnWG).

Beispiel Monat Juli 2013 (http://www.tennettso.de/site/Transparenz/veroeffentlichungen/berichte-service/netzsituationen-nach-par-13.1?monat=2013-07)
Titel: Re: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: Agnitio am 03. September 2013, 15:33:14
Zitat
Na @Angntio, das ist aber eine sehr einseitige "Schlussfolgerung". Man kann mit diesem EEG eine Anlage in die Pampa bauen, sprich dort wo kein Bedarf und keine Infrastruktur besteht. Man könnte so zum Vergleich und zur Förderung der Autobranche auch auf einer Hallig eine Mietgarage bauen und sich beschweren, dass die Straßenanbindung nicht nachkommt und die garantierte Miete als Umlage vom Staat fordern.

Es ist richtig, dass die Nachfrage kein zwingendes Kriterium für den Bau einer Anlage ist. Das ist auch eine der schlimmsten Fehlentwicklungen, die dringend beseitigt werden muss. Es müssen mehr Flächen an den richtigen Standorten freigegeben werden. Dieser logische Schritt wird aber mit dem Bau von Offshore Windkraft und dem PV Bau an Autobahnen konterkariert. Genau da ist es gestattet zu bauen.

Dass es die EEG und EnWg Maßnahmen gibt, ist mir bekannt. Nur ist nicht jede verursacht durch EE. Auch vor 25% EE-Anteil, gab es Regelenergie und Eingriffe ins Stromnetz. Dass diese verursacht durch die fluktuierende Energieeinspeisung in Verbindung mit schwer regelbaren Grundlastkraftwerken und fehlenden Speichermöglichkeiten aber zu vermehrten Eingriffen führen ist logisch nachvollziehbar. Da muss aber eher der Hebel des EEG 2.0 ansetzen. Ein Anreizsystem für Speichermöglichkeiten, wie z.b. Pumpspeicherkraftwerke und flexible Verbraucher, da sonst Eingriffe in das System und Abschaltungen erneuerbarer Kraftwerke ausufern.
Titel: Re: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: PLUS am 03. September 2013, 15:54:34
.. Da muss aber eher der Hebel des EEG 2.0 ansetzen. Ein Anreizsystem für Speichermöglichkeiten, wie z.b. Pumpspeicherkraftwerke und flexible Verbraucher, da sonst Eingriffe in das System und Abschaltungen erneuerbarer Kraftwerke ausufern.
Da ist die Frage, wie realistisch Pumpspeicher für eine dezentral zuverlässige Stromversorgung sind und da ist die Frage, wer diese "Anreize" wieder bezahlen soll. Eine Subvention folgt der nächsten bei dieser EEG-Wende! Eine endlose Preisspirale!

Wer seinen PV-Strom im Sommer nicht los wird muss es lassen oder ihn halt "einlagern" bis zum Winter. Sprich für die Speicherung sorgen. Nein, Agnitio, so geht das nicht weiter mit dem bösen EEG-Spiel zu Lasten der Verbraucher.   Es braucht jetzt eine grundlegende Korrektur. Die Belastung der Verbraucher und die Risikoübernahme für jede noch so unwirtschaftliche Stromerzeugung und die unsoziale Umverteilung über die EEG-Umlage muss jetzt ein Ende finden.
Titel: Re: dena-Studie: EE können erheblichen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten
Beitrag von: superhaase am 03. September 2013, 16:25:02
Es ist richtig, dass die Nachfrage kein zwingendes Kriterium für den Bau einer Anlage ist. Das ist auch eine der schlimmsten Fehlentwicklungen, die dringend beseitigt werden muss. Es müssen mehr Flächen an den richtigen Standorten freigegeben werden. Dieser logische Schritt wird aber mit dem Bau von Offshore Windkraft und dem PV Bau an Autobahnen konterkariert. Genau da ist es gestattet zu bauen.
Ich halte dieses "Problem" für arg aufgebauscht oder gar nicht vorhanden.
Sicher gibt es hi und da Netzengpässe.
Auch werden EE-Anlagen dort gebaut, wo Platz ist und wo gute Ernte erwartet wird, ohne dabei auf den lokalen Stromverbrauch zu achten.
Aber das ist nichts neues, das hat man auch bei den konv. Stromerzeugern schon immer so gemacht: Man baut die Kraftwerke da, wo Platz ist und wo man "ungestört" betreiben kann.
Oder hatte etwa das Dorf Ohu einen Strombedarf, der die zwei Atommeiler Isar 1/2 erforderte?
Nein. Also hat man dort wohl aus anderen Gründen gebaut und dann mit neuen Leitungen den Strom abtransportiert.

Es ist auch inzwischen bekannt, dass ein Großteil der angeblich nötigen x-tausend Kilometer Stromnetzausbau lediglich dem zukünftigen Export des zunehmend in Deutschland nicht mehr benötigten Braunkohle- und Atomstroms dienen soll.
Das Gejammer über die fehlenden Netzkapazitäten und die angeblich so schlimmen Netzeingriffe ist lächerlich.
Dass es zu so häufigen Netzeingriffen kommt, beruht in erster Linie auf der Tatsache, dass der derzeit extrem billige Braunkohlestrom auf Teufel komm raus exportiert wird und so die deutschen Netze verstopft.
Gäbe es nicht diesen großen Anreiz zum Stromexport, gäbe es auch viel weniger Netzeingriffe.
Die Gesetze geben zwar dem EE-Strom Vorrang im Netz, regeln aber nicht, wie mit nicht benötigtem konv. Strom umzugehen ist, der lediglich für den Export erzeugt wird.
Die Netzbetreiber müssen hier mit ihren Netzeingriffen dann die Sache regeln.
Das ist nichts dramatisches, sondern ist inzwischen Tagesgeschäft und wird auch weiter zunehmen, was alle gewusst haben und was auch so beabsichtigt war.
Eine andere und m.E. bessere Lösung für dieses "Problem" wäre, die Stromhändler dazu zu verpflichten, für Exporte die zugehörigen Netzkapazitäten vorauszubuchen und auch zu bezahlen. Die Netzbetreiber stellen dann nur die nach Wetterprognose und Inlandsverbrauchsprognose verfügbaren Netzkapazitäten für den Export zur Verfügung und die Stromerzeuger können auch nur entsprechende Exportverpflichtungen eingehen. Netzeingriffe sind dann in solchen Fällen nicht mehr nötig, es wird im Vorfeld schon ausgehandelt. Außerdem würden sich die Stromexporteure endlich wieder auch an den Netzkosten beteiligen, was sie derzeit nicht tun.
Titel: PV- und Windstrom gefährden zunehmend die Stabilität der Stromnetze
Beitrag von: PLUS am 03. September 2013, 17:00:04
Die Netzbetreiber müssen hier mit ihren Netzeingriffen dann die Sache regeln.
Das ist nichts dramatisches, sondern ist inzwischen Tagesgeschäft und wird auch weiter zunehmen, was alle gewusst haben und was auch so beabsichtigt war.
Och @superhaase, die Sprüche sind bekannt.  Sie liefern dazu jetzt noch den absoluten Gipfel, unglaublich! Jetzt ist die Entwicklung auch noch so beabsichtigt. Alle haben es gewusst und es ist Absicht!  ::) Haben Sie denn aus dieser EEG-Chaos-Entwicklung überhaupt nichts gelernt?
 
Im Winter 2012, als TransnetBW wegen der andauernden extremen Kälte, schlechter Wetterlage und bei zusätzlichem Engpass bei der Erdgasversorgung wiederholt zu außerplanmäßigen Netzeingriffen gezwungen gewesen war, erklärte der zuständige grüner Umweltminister im nachhinein auch: "Zu keinem Zeitpunkt aber ist die Situation unbeherrschbar gewesen"
 
Das wäre auch noch schöner. Welche Folgen hätte das denn?! Fahren wir jetzt auf Risiko ohne Sicht? Es wird schon nichts passieren, es ging ja bisher auch gut?

Es braucht da nicht nur bei Ihnen wohl erst den teueren Crash, bevor Vernunft einkehrt. Sollte es dazu kommen, zahlen und geradestehen für den Crash sollen natürlich wieder nicht die Protagonisten und Verantwortlichen dieser EEG-Wende sondern wie immer andere. Wieder die Verbraucher?! Das wird nicht mehr akzeptiert, so geht das nicht weiter!
 
Titel: Re: PV- und Windstrom gefährden zunehmend die Stabilität der Stromnetze
Beitrag von: superhaase am 03. September 2013, 18:10:47
Och @superhaase, die Sprüche sind bekannt.  Sie liefern dazu jetzt noch den absoluten Gipfel, unglaublich! Jetzt ist die Entwicklung auch noch so beabsichtigt. Alle haben es gewusst und es ist Absicht!  ::) Haben Sie denn aus dieser EEG-Chaos-Entwicklung überhaupt nichts gelernt?
Das sind nun mal Fakten.
Die Regelungen sind ja auch mit der Absicht so erlassen worden, weil sie für notwendig erachtet wurden. Und dass diese Netzeingriffe mit zunehmender EE-Stromproduktion häufiger werden, ergibt sich ganz zwangsläufig.
Vermeidbar wäre das nur bei einem extremen und dem EE-Ausbau vorauseilenden Netzausbau zu wahnsinnigen Kosten gewesen. Völlig utopisch und vor allem unsinnig und unnütz wäre so ein extremer Netzausbau aber. Schon der jetzt beabsichtigte Netzausbau ist größtenteils unnötig und dient nur dem Export des nicht mehr benötigten konv. Stroms.

Wer jetzt überrascht und alarmiert tut, ist entweder dämlich und hat von der Sache keine Ahnung, oder er ist unehrlich und heuchelt.

Sofern durch solche Netzeingriffe wie gesetzlich vorgesehen zuerst die konv. Stromerzeuger abgeschaltet oder gedrosselt werden, ist das ja auch gar nicht "schlimm". Das ist schließlich der Sinn und Zweck der Energiewende.
Titel: Re: PV- und Windstrom gefährden zunehmend die Stabilität der Stromnetze
Beitrag von: PLUS am 03. September 2013, 18:39:10
Sofern durch solche Netzeingriffe wie gesetzlich vorgesehen zuerst die konv. Stromerzeuger abgeschaltet oder gedrosselt werden, ist das ja auch gar nicht "schlimm". Das ist schließlich der Sinn und Zweck der Energiewende.
@superhaase, darum geht es hier aber nicht. Sie können es mit dem Ausritt zu den "konv. Stromerzeugern" ja versuchen, es ist untauglich. Aufmerksamen Verbrauchern bleibt die Ablenkung nicht unbemerkt. Es geht hier um eine sichere und stabile Stromversorgung in ganz Deutschland, die durch den ungebremsten und unkoordinierten Zubau der unstet liefernden PV- und Windstromanlagen mindestens gefährdet wird.  Schwankend von 0 auf 100 und wieder zurück ist das Gegenteil von zuverlässig.
Titel: Re: PV- und Windstrom gefährden zunehmend die Stabilität der Stromnetze
Beitrag von: superhaase am 04. September 2013, 08:58:49
Es geht hier um eine sichere und stabile Stromversorgung in ganz Deutschland, die durch den ungebremsten und unkoordinierten Zubau der unstet liefernden PV- und Windstromanlagen mindestens gefährdet wird.  Schwankend von 0 auf 100 und wieder zurück ist das Gegenteil von zuverlässig.
Die schwankende EE-Stromerzeugung ist überhaupt kein Problem, denn sie geschieht ja nicht unerwartet, sondern recht gut prognostizierbar.
Im Gegensatz zu einem Atomkraftwerk, das in einer Sekunde komplett ausfallen kann (was durchaus öfters vorkommt) und dann auf einen Schlag plötzlich rund 1000 MW in Netz fehlen. Dass so etwas auch erhebliche Schäden verursachen kann, haben wir vor einem Jahr in Hamburg gesehen.
So etwas kann aber weder mit der Windenergie noch mit der Sonnenenergie passieren, da niemals mehrere hundert oder tausend Wind- oder Solaranlagen in derselben Sekunde ausfallen und aus Volllast heraus vom Netz gehen.

Es ist also schlicht falsch, wenn Sie behaupten, die Sicherheit der Stromversporgung würde durch den Ausbau von Wind- und Sonnenstromerzeugung gefährdet.
Das Gegenteil ist der Fall: Die Stromversorgung wird durch die damit einhergehende Dezentralisierung sicherer.