Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepreis-Protest => S => Stadt/Versorger => Stadtwerke Kleve / Niederrhein => Thema gestartet von: Maulwurf53 am 22. November 2010, 13:32:37
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STADTWERKE KLEVE ERHÖHT DEN GASPREIS ZUM
01.01.2011 um 6,91 % netto !
Jetzt pünktlich zur Hauptheizperiode wird der Preis erhöht.
Als Grund werden steigende Einkaufpreise an den Energiemärkten
angegeben.
Ist im Umrechnungsfaktor eine versteckte Preiserhöhung enthalten?
Anfang 2009 betrugt er 10,9570
Ab 1.04.2009 ,11,1400. Jetzt heißt es laut Preisblatt der Stadtwerke
RP vom 19.11.2010. Der durchschnittliche Brennwert beträgt zur Zeit
11,525. Die Zustandszahl beträgt bei einem Effektivdruck von 22mbar
0,9674.
Brenwert 11,525 x Zustandszahl 0,9674 ergibt einen Umrechnungsfaktor
11,1492.
11,1492 -10,9570 =0,1922= 1,7541% Unterschied-Erhöhung.
Wenn ich mich im Internet umschaue erhalte ich Erdgas für 4,63 Cent
brutto mit einer Preisgarantie von 12 Monate.
Die Stadtwerke nimmt ab 1.01.2011, 4,61Cent netto plus 19%
Mehrwersteuer.
Aufgabe der Stadtwerken ist es die Energie so kostengünstig wie mög-
lich einzukaufen und an den Endverbraucher weiterzugeben.
Die Gründe der Erhöhung sind meines Erachtens andere; langfirstige
Lieferverträge, wechselnde Kunden, Aufbesserung der Gewinnerwartung
2011. Dies kommt der Stadt Kleve zu Gute,Sie kassiert zweimal
Gewinnausschüttung und Kozessionsabgabe.
Wenn ich als Endkunde wechseln kann,ist es Aufgabe der Stadtwerke
günstig einzukaufen und gegebenfalls Ihren Vorlieferanten zu wechseln.
Ganz langsam kommt jetzt Wettbewerb auf,dem muss sich die Stadtwerke
auch stellen!
Den Kunden rate ich der Preiserhöhung zu widersprechen oder zu
wechseln ( Den Wettbewerb zu unterstützen).
Nächste Überraschung : Laut Antenne Niederrhein soll zum 1.03.2011
der Strompreis um 3,5 Cent je KWH kräftig steigen! Zur Zeit liegt der
Preis bei 20,98 Cent je KWH.
Gruß
Maulwurf 53
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Um die Preise anheben zu dürfen muss zunächst einmal eine Preisanpassungsklausel wirksam in den Vertrag eingebunden sein und diese muss den entsprechenden gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Wie ich die Sache sehe, haben die Stadtwerke Kleve Stufentarife (I, II, III). Dabei dürften Kunden in den Stufen II und III wahrscheinlich Sondervertragskunden sein, so zumindest das OLG Düsseldorf in seinem Thread: Urteil des OLG Düsseldorf vom 24.06.2009, Az. VI- 2 U (Kart) 14/08 Tarifkunde oder Sondervertragskunde (http://forum.energienetz.de/thread.php?threadid=12212) und hier: Gerichtsverfahren eines Sondervertragskunden der vorher als Tarifkunde eingestuft wurde (http://forum.energienetz.de/thread.php?threadid=12212). Leider haben die NGW ihre Revision vor dem BGH kurzfristig zurückgezogen, so dass es über diese Frage noch keine BGH-Entscheidung gibt.
Falls dem so ist, müssten mit den Sondervertragskunden entsprechende vertragliche Regelungen über die Preisanpassungen getroffen werden. Die gesetzlichen Regelungen gemäß EnWG und GasGVV gelten automatisch nur für Tarifkunden.
Falls es keine solchen wirksamen Preisanpassungsklauseln gibt, hat der Versorger wohl auch keine Berechtigung, solche vorzunehmen.
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Siehe auch
OLG Dresden, Urt. v. 13.07.10 Az. 9 U 93/10 Abgrenzung Tarifkunde/ Sondervertragskunde (http://forum.energienetz.de/thread.php?threadid=14547&sid=)
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An RR-E-ft und bolli
Vielen Dank für Eure interessanten Beiträge.
Es ist so ,daß die Stadtwerke Tarif I, II und III hat,sie sind nach Mengen
gestaffelt. Zwischen den Tarifen I und II,III fällt die Konzessionsabgabe
unterschiedlich hoch aus. Auf Grund meiner Abnahmemenge 28000 KWH
falle ich in den Tarif III. Dies bestärkt mich in meinem weiterem handeln!
Ich sehe mich auch als Sondervertragskunde.
Nach den Urteilen des OLG Düsseldorf und des OLG Dresden hat die
Stadtwerke ganz schlechte Karten.
Werde Widerspruch einlegen und den alten Preis weiterzahlen!
Gruß
Maulwurf53
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zumal mein Urteil vom OLG Düsseldorf inzwischen rechtskräftig ist, da NGW die Revison vor dem BGH zurückgezogen hat.
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Das selbe Spiel wie bei Clever Strom ?
Hier werden Kunden versucht über einen Zeitraum von 2-3 Jahren
an die Stadtwerke zu binden.
Bei Clever Strom wurde pünktliche Anfang jeden Jahres die Preise
erhöht, obwohl mit dem Wort Preisgarantie geworben wurde.
( Kleingedrucktes* ausgenommen Erhöhungen- Senkungen von
Umlagen,Steuern,Abgaben und Netzentgelte.)
Die Kosten der Netzentgelte hat die Stadtwerke doch selbst in
der Hand,Sie besitzt die Netze bei Strom,Gas und Wasser.
Mal abwarten wie die Preisentwicklung bei Clever Gas verläuft.
Wenn sich der Gashauptpreis oder Nebenkosten ( Umlagen und
Steuern) ändern , habe ich auch hier ein sechswöchiges Sonder-
kündigungsrecht. ( Kleingedrucktes auf der Rückseite )
Man sollte mal die Preise vergleichen, ja es gibt günstigere solide
Gasanbieter als die Stadtwerke.
Für mich eine reine Kundenbindeaktion, die der Kunde auch bezahlen muss.
Werbung mit Schauspieler Rolf Zacher im Radio , Besuch in Kleve,
Auftritt mit dem Bürgermeister und Geschäftsführer der Stadtwerke
vor der örtlichen Presse.
Diese Kosten hätten in eine Preissenkung fließen können!
Durch einen noch günstigeren Preis kann man Kunden auch an sich
binden!
Den Kunden kann ich nur raten die Preise zu beobachten und zu
wechseln. Dadurch werden die Energieversorger gezwungen,die
Preise stabil zu halten oder vielleicht zu senken.
Wer kann denn noch die Preiserhöhungen bei Strom und Gas der
letzten fünf Jahre bezahlen.