Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepreis-Protest => E => Stadt/Versorger => EVD - Energieversorgung Dormagen => Thema gestartet von: Pedro am 16. Oktober 2010, 10:29:16
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Aus Neuß-Grevenbroicher Zeitung (NGZ) / Dormagen 16.10.10 (auch Online lesbar):
Das Amtsgericht hat entschieden, dass der Energieversorger evd seinen Kunden zu viel gezahlte Gas-Beiträge erstatten muss. Der Aufsichtsrat ist das Gremium, das die Gebühren abnickt. Doch welche Macht hat er?
Antwort: Keine, Geschäftsführer geh voran, wir folgen dir (blind):
Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann, auch evd-Aufsichtsratsvorsitzender, gibt offen zu, dass es oft schwierig ist zwischen den Interessen der Bürger und der evd zu balancieren: \"Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass der Aufsichtsrat im Sinne des Unternehmens handeln muss\", sagt Hoffmann. Natürlich würden wichtige evd-Entscheidungen mit ihm abgestimmt. Auch könne er Empfehlungen geben. Das letzte Wort habe aber Geschäftsführer Rudolf Esser. \"Und wenn der Geschäftsführer empfiehlt, die Prozesse weiterzuführen, werde ich dem nicht widersprechen\", erklärt der Bürgermeister.
Da stellt sich wieder einmal die Frage, was unsere gewählten Vertreter in diesem Gremium eigentlich bewirken, außer Spesen u. ggf. \'\'interessante Besichtigungsreisen\'\'?
Und die übrigen \'\'Volksvertreter\'\' im Aufsichtsrat sind auch unglücklich über die Rechtslage:
Einigkeit herrscht ausnahmsweise auch zwischen den Fraktionen. SPD-Chef Bernhard Schmitt findet es unglücklich, dass das Amtsgericht die Verträge rückwirkend als ungültig betrachtet. Schließlich seien die Klauseln in den AGBs der Verträge eingearbeitet gewesen.
Bei so großer Einigkeit ihrer Volksvertreter können die Dormagener Gaskunden wohl noch lange auf die Rückerstattung zu überzahlten Gelder warten.
Und wenn man nicht in die Gaspreisportale schaut, kann man das behaupten:
Auch der FDP-Stadtverbandsvorsitzende Karlheinz Meyer meint: \"Wir hatten immer den Eindruck, dass die Kunden fair behandelt werden.\" Und in der Tat: Die evd stand in Preisvergleichen mit anderen Versorgern meist günstig da.
Überall dasselbe:
Wechselwillig sind viele Gaskunden im Allgemeinen dennoch nicht. Verbraucherschützer Peter Blenkers sagt das so: \"Die Verbraucher sind eine träge Masse.\"