Forum des Bundes der Energieverbraucher
Zuhause => Bauen & Renovieren => Thema gestartet von: galliano am 26. September 2010, 13:17:22
-
Hallo,
ich versuche zu verstehen, ob sich in meinem Fall eine Dachdämmungsmaßnahme im Sinne v. Heizkostenersparnis rechnet. Ich frage mich ob mir jemand hier im Forum verraten kann, ob meine Berechnungen annähernd richtig sind oder ich völlig auf dem falschen Weg bin...
Durch eine verbesserte Zwischensparrendämmung würde ich den U-Wert des Daches von 0,30 W/m²K auf 0,20 W/m²K herabsetzen. Die Investition würde insgesamt ca. 2.400 EUR betragen.
Um die Berechnung \"einfach\" zu machen:
Dachfläche 100 m²
Angenommener Temperaturunterschied innen/außen v. 30° Konstant für die Dauer v. 6 Monaten
KWh Preis Gas: 6 Ct.
Ergibt ein Ersparnis v. 77,76 € und somit eine Amortisierung v. über 30 Jahre?
Vielen Dank
-
Hallo galliano,
0,1 W/m2K
100 m2
30 K
180 Tage * 24 h
0,1 W/m2/K * 0.001 kW/W * 100m2 * 30K * 180 d * 24 h/d * 0,06 Euro/kWh = 77,76 Euro
Stimmt also offenbar.
Warum schreiben Sie ihre Berechnung nicht gleich rein - ist doch nur eine Zeile?
Dieses Ergebnis überrascht mich allerdings nicht.
Sowohl aus dem Fernsehen als auch von meiner Schwägerin, die gerade eine Energiemesse besucht hatte, habe ich die Information erhalten, dass Verbesserungen der Gebäudedämmung meist recht teuer sind und nicht soviel bringen, dass sie sich amortisieren.
Anders sieht es da schon aus bei der gezielten Dämmung der größten Kältebrücken - Fenster und ggf. Türen.
Gruss,
ESG-Rebell.
-
Original von ESG-Rebell
Sowohl aus dem Fernsehen als auch von meiner Schwägerin, die gerade eine Energiemesse besucht hatte, habe ich die Information erhalten, dass Verbesserungen der Gebäudedämmung meist recht teuer sind und nicht soviel bringen, dass sie sich amortisieren.
So allgemein würde ich das nicht sagen.
Es rentiert sich wohl schon, einen alten unisolierten Kasten zu isolieren - gleich zusammen mit der Fenstererneuerung.
Es ist aber sicher unwirtschaftlich, eine Hauswand oder eine Dachfläche von 0,3 auf 0,2 W/m²/K zu dämmen.
Das muss man immer im Einzelfall ausrechnen (lassen).
ciao,
sh
-
Hallo ESG-Rebell, hallo superhaase,
vielen Dank für die Antworten. Stimmt, ich hätte meine Berechnung sofort darstellen können, meine Berechnung ist jedoch nicht so elegant wie ESG-Rebells Formel, denn Ihre Formel errechnet sofort die Ersparnis. Meine Berechnung war umständlicher, ich hatte zuerst die 6-Monatsverbräuche mit 0,3 W/m²/K, dann mit 0,2 W/m²/K errechnet und die 2 Beträge verglichen. Meine Berechnungen also:
30 K (Temperaturunterschied) * 0,3 w/m²K (jetzt) * 24 Std. * 100 m² / 1000 (Watt>kW Umrechnung) * 0,06 (€ je kWh Gas) * 180 Tage = 233,28 €
20 K (Temperaturunterschied) * 0,2 w/m²K (danach) * 24 Std. * 100 m² / 1000 (Watt>kW Umrechnung) * 0,06 (€ je kWh Gas) * 180 Tage = 155,52 €
Differenz = 77,76 €
Sie beide bestätigen meine Vermutung: diese Investition wäre unwirtschaftlich, denn die effektive Ersparnis wäre sogar deutlich geringer als o.g. Beispiel, da 180 Tage mit 30K konstantem Temperaturunterschied innen/außen sind völlig unrealistisch.
Vielen vielen Dank für den wertvollen Rat.
Gruß
:-)
-
Original von galliano
... diese Investition wäre unwirtschaftlich, denn die effektive Ersparnis wäre sogar deutlich geringer als o.g. Beispiel, da 180 Tage mit 30K konstantem Temperaturunterschied innen/außen sind völlig unrealistisch.
Richtig.
Man kann wohl eher mit 15 K rechnen, dass dürfte in etwa hinkommen, wenn Sie im deutschen flachen Binnenland wohnen - ganz grob geschätzt.
-
Original von superhaase
... Man kann wohl eher mit 15 K rechnen, dass dürfte in etwa hinkommen, wenn Sie im deutschen flachen Binnenland wohnen - ganz grob geschätzt.
Und wenn ich das ganze nun auf meine Dachfläche anpasse (70 m²) ergeben sich ca. 29,00 € Ersparnis pro Jahr...da ich bald 45 Jahre alt werde weiß ich nicht, ob ich die Amortisierung überleben werde ;o)
-
Hallo galliano,
Original von galliano
Original von superhaase
... Man kann wohl eher mit 15 K rechnen, dass dürfte in etwa hinkommen, wenn Sie im deutschen flachen Binnenland wohnen - ganz grob geschätzt.
Und wenn ich das ganze nun auf meine Dachfläche anpasse (70 m²) ergeben sich ca. 39,00 € Ersparnis pro Jahr...da ich bald 45 Jahre alt werde weiß ich nicht, ob ich die Amortisierung überleben werde ;o)
für die Berechnung des Wärmebedarfs von Wohnräumen werden die Heizgradtage benötigt. Für Darmstadt ca. 3400, dagegen 180 * 15 = 2700, wohl etwas zu wenig.
Siehe:
http://www.iwu.de/datei/Gradtagszahlen_Deutschland.xls
Ich habe Frankfurt genommen, da ich die Werte für Darmstadt nicht gefunden habe.
Eigentlich ist Amortisation = Zinsen + Tilgung. Aber für die Frage, ob es sich rechnet, würde ich die jährliche Ersparnis nur mit den Zinsen vergleichen, die ein Darlehen für diese Maßnahme kosten würde. Die Tilgung entfällt durch den Wertzuwachs des Hauses.
Wenn die Wärmedämmung der Dachfläche in Eigenarbeit durchgeführt werden kann und die eigene Arbeitszeit nicht berücksichtigt wird - also nur die Materialkosten - dann dürfte es sich bestimmt lohnen!
Gruß hko
-
Original von hko
für die Berechnung des Wärmebedarfs von Wohnräumen werden die Heizgradtage benötigt. Für Darmstadt ca. 3400, dagegen 180 * 15 = 2700, wohl etwas zu wenig.
Eigentlich ist Amortisation = Zinsen + Tilgung. Aber für die Frage, ob es sich rechnet, würde ich die jährliche Ersparnis nur mit den Zinsen vergleichen, die ein Darlehen für diese Maßnahme kosten würde. Die Tilgung entfällt durch den Wertzuwachs des Hauses.
Danke für Tabelle und Hinweise hko. Wenn ich die Heizgradtage lt Tabelle auf 3458 für Darmstadt erhöhe, steigt die Ersparnis v. 29 € auf 35 € pro Jahr.
Als \"Amortisation\" habe ich mir lediglich ein \"break-even\" ausgerechnet. Sollte ich die Arbeiten selber erledigen, was nur zum Teil möglich ist, würde die Investition auf ca. 1800 € sinken. 1800 x (derzeit) 3,2% Zinsen = 57 € p.a. gegenüber 35 € p.a. Ersparnis.
-
Hallo galliano,
0,1 W/m2K
100 m2
30 K
180 Tage * 24 h
0,1 W/m2/K * 0.001 kW/W * 100m2 * 30K * 180 d * 24 h/d * 0,06 Euro/kWh = 77,76 Euro
Hallo,
ich bin auf dieses, etwas ältere Thema, durch mein Freund Herrn Google gestoßen.
Meine Frage:
Kann ich diese Formel auch auf meine Gebäudehülle, also die Außenfassade anwenden?
Ich habe ein Bestandsmauerwerk mit dem U- Wert von 2,78 W/m²K. Durch die Dämmung der Luftschicht würde sich der U- Wert der Wand auf 0,37 W/m²K verbessern.
Wie muss ich die Daten jetzt eingeben um meine Heizkostenersparnis auf das ganze Jahr gesehen, CIRCA zu berechnen?
155m² Dämmfläche (Fenster abgezogen)
Wohnort: Rheda- Wiedenbrück
Danke für eure Hilfe :)
-
@MacDaniel,
Heizgradtage (geschätzt) = 3400 K*d/a
Ölheizung (?) mit 0,10 Euro/kWh
(2,78-0,37) W/m2/K * 0.001 kW/W * 155 m2 * 3400 K*d/a * 24 h/d * 0,10 Euro/kWh =3048 Euro/a
Gruß hko