Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: PLUS am 02. Juli 2010, 13:21:58

Titel: Subventionsfall - Solarstorm - Musterklage
Beitrag von: PLUS am 02. Juli 2010, 13:21:58

Die ersten Firmen wehren sich nun - und ziehen mit einer Musterklage vor Gericht.

Heute Seite 1, 4 und 5 Handelsblatt Printausgabe

oder Ausschnittsweise hier klicken (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/_b=2611677,_p=5,_t=ftprint,doc_page=0,fp=false,isPdf=1;printpdf)

____ und die Verbraucher schauen weiter zu?  :rolleyes:

Wer vertritt die Energieverbraucher?

Noch herrscht Funkstille, irgendeine kompetente und unabhängige Vertretung (http://www.verbraucherzentrale.de/wir.php)  wird sich doch finden lassen.

Titel: Subventionsfall - Solarstorm - Musterklage
Beitrag von: DieAdmin am 02. Juli 2010, 14:11:05

Ich finds ja erstaunlich, das Firmen Lieferverträge eingehen, der eine solche Nachforderung möglich macht, weil der Preis faktisch rückwirkend auf schon verbrauchten Strom, angepasst werden kann.
Sicherlich hatten die Firmen auch einen Vorteil aus solchen Verträgen. Leider wird nur der Nachzahlungsbetrag einzelner genannt, und nicht die Preise vor der Nachberechnung.

Die Verbraucherzentrale, @PLUS ist dafür der falsche Ansprechpartner. Die darf keine Firmen bzw die Industrie vertreten. Und solcher Art Verträge dürften bei den privaten Stromkunden nicht zu finden sein.

Und was die Privat-Kunden angeht, da gibts ja auch schon Stromrebellen ;)

Titel: Subventionsfall - Solarstorm - Musterklage
Beitrag von: RR-E-ft am 05. Juli 2010, 19:05:53

Vorwurf: Falsche Stromabrechnungen durch RWE (http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/energie-berliner-stromhaendler-klagt-gegen-rwe_aid_526112.html)

Pressemitteilung der Ampere AG zur Musterklage (http://www.ampere.de/documents/100701_PM_Musterklage_RWE.pdf)

Titel: Subventionsfall - Solarstorm - Musterklage
Beitrag von: superhaase am 06. Juli 2010, 08:06:06

Es handelt sich um eine Nachforderung von etwa 0,1 ct/kWh.
Ist also nichts, was existenzbedrohlich wäre.

Aufgefallen ist das nicht den Stromkunden, sondern dem Energiedienstleister Ampere AG, der für seine Kunden eine detailierte Rechnungsprüfung durchführte.

Ob die Nachforderung berechtigt ist, ist durchaus fraglich. Sie ist nicht nur verspätet, sondern womöglich auch nicht begründbar, denn es müsste sich um nachweisbar bezahlte Bezugskostensteigerungen handeln, soweit ich das verstanden habe.
Ob RWE das nachweisen kann und auch offenlegen will, ist zweifelhaft.
Das kennen wir ja schon ... ;)

ciao,
sh

Titel: Subventionsfall - Solarstorm - Musterklage
Beitrag von: PLUS am 06. Juli 2010, 10:09:18

Zitat

Original von superhaase
Es handelt sich um eine Nachforderung von etwa 0,1 ct/kWh.
Ist also nichts, was existenzbedrohlich wäre.

\"Das kennen wir ja schon\"

Wieder so eine bemerkenswerte Beurteilung aus der Solaristenecke. Wenn es nicht \"existensbedrohlich ist\", sind die Millionen einfach von den Energieverbrauchern zu schlucken und gut ist. So denken egoistische profitorientierte Solaristen, seriöse Verbraucher denken anders.

Die exakten Auswirkungen des Ökobooms können auch Konzerne erst nachträglich feststellen. Außerdem, was Solaranlagen oder Windräder einspeisen hängt vom Wetter ab und das ist nicht kalkulierbar. Hier geht es aber um die Auswirkungen des ungebremsten Solar-Booms und da werden erst noch die Jahre 2009 und 2010 so richtig interessant werden. Da geht es um Milliarden und nicht um Peanuts. Die Umlage wird qualifiziert geschätzt und erst im Folgejahr genau gerechnet. Es geht bei diesem Streit um 2008 und um 600 Millionen Euro höhere EEG-Kosten.

Die privaten Verbraucher werden mehrfach zur Kasse gebeten, erstens fliessen die Kosten in jeden Preis ein und auch über den Ausgleichsmechanismus werden die Stromkunden für jeden Cent der anfallenden Förder- und sonstigen EE-Kosten zur Kasse gebeten.

Das Problem liegt nicht bei den Energieversorgern, es ist die irrsinnige Förderung, die mittlerweile selbst innerhalb der Branche für Unmut sorgt.

Die Deutsche Post hat eben wieder bundesweit eine Postwurfsendung verteilt \"An die zukünftigen Solarstromerzeuger\" Man nutzt die WM und genügend Geld für Werbung ist vorhanden.
 
Lukas Podolski wirbt auf DINA2-Glanzpapier:
Solarstrom lohnt sich! Die Sonne ist Ihr Dachsparbuch! Eigenstrom ist Cleverstrom! Mehr Eigenstrom, mehr Ertrag!
30 % Eigenstrom normal - 60 % durch Energiemanagement.
usw.

Das alles zahlen die Verbraucher schon heute und erst recht in der Zukunft!

Was jetzt nach langem Hickhack geändert wird ist nur billige Kosmetik. Die Solarlobby kann feiern,  besser konnte es für sie nicht laufen. Die Verbraucher werden für Dumm verkauft. Was machen die Energieverbraucher bzw. deren Vertreter? Die Gewerblichen wehren sich wenigstens auf ihre Weise.

Titel: Subventionsfall - Solarstorm - Musterklage
Beitrag von: superhaase am 06. Juli 2010, 10:18:41

Zitat

Original von PLUS
Wieder so eine bemerkenswerte Beurteilung aus der Solaristenecke. Wenn es nicht \"existensbedrohlich ist\", sind die Millionen einfach von den Energieverbrauchern zu schlucken und gut ist.

Lieber nomos, ich habe nicht gesagt, dass die Verbraucher es schlucken müssen oder sollen.
Ich wollte nur die Frage von Evitel2004 nach der relativen Höhe der Nachforderung beantworten.

Zu Ihrem weiteren Lamentieren:
Ja, die Solarbranche kann feiern.
Ebenso die Windkraftbranche.
Mit ihnen können alle Verbraucher feiern, in Zukunft immer stärker.
Es gibt übrigens detailierte Untersuchungen, dass die Erneuerbaren Energien durch börsenpreissenkende Wirkung (Merit-Order-Effekt) dem Stromverbraucher mehr Kosten erspart haben, als die gesamte EEG-Umlage ausmacht. Hinzu kommen dann noch vermiedene Umweltschäden und volkswirtschaftliche Vorteile. Insgesamt ist die Bilanz der EE außerordentlich positiv, und sie wird in Zukunft immer positiver werden, weil die EE immer günstigeer werden, während die fossilen Energien immer teuerer werden.

Aber davon wollen Sie sicher nichts wissen ... deshalb spar ich mir den Link auf diese Untersuchung ...

Sie sind und bleiben halt ein unverbesserlicher Lamentierer, lieber nomos.

ciao,
sh

Titel: Subventionsfall - Solarstorm - Musterklage
Beitrag von: PLUS am 06. Juli 2010, 10:33:32

Zitat

Original von superhaase
Es gibt übrigens detailierte Untersuchungen, dass die Erneuerbaren Energien durch börsenpreissenkende Wirkung (Merit-Order-Effekt) dem Stromverbraucher mehr Kosten erspart haben, als die gesamte EEG-Umlage ausmacht.

Sie sind und bleiben halt ein unverbesserlicher Lamentierer

Sie sind und bleiben halt ein Solarmärchenerzähler.
Sie sollten eigentlich als angeblicher Solarexperte wissen, dass es den Merit-Order-Effekt so nicht gibt, weil zu Marktpreisen produzierende Kraftwerke durch die gesetzlich garantierte Einspeisung z.B . von weit teueren Solareinspeisern aus dem Markt verdrängt werden. Der Strom verteuert sich für die Verbraucher durch die Einspeisung! Erzählen Sie die Märchen am Solaristenstammtisch, da denkt man nicht mehr so genau darüber nach.  ;)

Titel: Subventionsfall - Solarstorm - Musterklage
Beitrag von: superhaase am 06. Juli 2010, 12:13:30

Zitat

Original von PLUS
Sie sollten eigentlich als angeblicher Solarexperte wissen, dass es den Merit-Order-Effekt so nicht gibt, weil zu Marktpreisen produzierende Kraftwerke durch die gesetzlich garantierte Einspeisung z.B . von weit teueren Solareinspeisern aus dem Markt verdrängt werden. Der Strom verteuert sich für die Verbraucher durch die Einspeisung!

Lieber nomos, der Merit-Order-Effekt und die positiven Gesamtauswirkungen der Einspeisung nach EEG wurden zahlenmäßig untersucht und wissenschaftlich belegt.
Ein Märchen ist hingegen Ihre Behauptung, dass es diesen Effekt nicht gäbe.
Aber Sie sind natürlich viiiiiieeeeeeel schlauer als aaaaalle Experten und schütteln die Wahrheit mal eben so aus dem Ärmel - eh klar.  :tongue:

Titel: Subventionsfall - Solarstorm - Musterklage
Beitrag von: PLUS am 06. Juli 2010, 13:01:06

Zitat

Original von superhaase
...der Merit-Order-Effekt und die positiven Gesamtauswirkungen der Einspeisung nach EEG wurden zahlenmäßig untersucht und wissenschaftlich belegt.
Ein Märchen ist hingegen Ihre Behauptung, dass es diesen Effekt nicht gäbe.
Aber Sie sind natürlich viiiiiieeeeeeel schlauer als aaaaalle Experten und schütteln die Wahrheit mal eben so aus dem Ärmel - eh klar.  :tongue:

Schon ein paar Wochen alt, aber diesen \"Märchen\"-Beitrag dürfen Sie trotzdem anschauen:

einfach klicken (http://www.youtube.com/v/QWxraplKDLw&hl=de_DE&fs=1)

und es gibt noch viele. Wo bleibt denn die Strompreissenkung?  Wie hoch ist sie ausgefallen? Beim explosionsartigen Solaranlagenausbau müsste sie gewaltig sein. Ihre Experten und die Zahlen sind und bleiben Solarmärchen?

Titel: Subventionsfall - Solarstorm - Musterklage
Beitrag von: superhaase am 07. Juli 2010, 07:16:33

Zitat

Original von PLUS
Schon ein paar Wochen alt, aber diesen \"Märchen\"-Beitrag dürfen Sie trotzdem anschauen:

Ja, der ist inzwischen wirklich obsolet, denn die Einspeisetarifsenkungen für PV, wie in dem Beitrag gefordert, wurden ja jetzt endgültig beschlossen.

Zitat

Wo bleibt denn die Strompreissenkung?

Da fragen SIe mal die die Stromkonzerne ...