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Energiebezug => Gas (Allgemein) => Thema gestartet von: Wolfgang 345 am 13. Februar 2010, 14:33:41

Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: Wolfgang 345 am 13. Februar 2010, 14:33:41
Hallo an alle,
habe m 10.02.2010 meine Rechnung vom RWEerhalten. Dirt wird der Brennwert/Umrechnungsfaktor mit 11,325 angegeben. Der lag die ganzen Jahre ( nachvollziehbar seit 2001 ) bei 10,7.... Wie kann das sein,dass dieser wert jetzt um ca.6% steigt ? Das geht meines Wissens nur, wenn das Gasfeld, von dem die Soße jetzt kommt, ein anderes ist. Weiß hier jemand was Genaueres ?  Vielleicht ist das ja lediglich ein Versuch der Preiserhöhung durch die Hintertür.
Ansonsten Kopf hoch und gegen Willkür.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: Cremer am 13. Februar 2010, 17:16:23
@Wolfgang 345,

der angegebene Brennwert ist nicht der physikalische, da steckt noch mehr drin.

Man sollte aber davon ausgehen, dass der Brennwertfaktor korrekt ist.

Man hat also mehr russisches Gas statt holländisches Gas reingemengt.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: Berni_K am 02. März 2010, 19:35:05
Hallo Wolfgang 345.
Was du meinst und was die Zahl 11,325 betrifft, so hat dies mit dem eigentlichen Brennwert nichts zu tun.Wie sich der Wert zusammensetzt, kannst du unter
http://www.igel-lueneburg.de/index.php?option=com_content&view=article&id=92:abrechnung-erdgasverbrauch-mittels-umrechnungsfaktor--wie-geht-das-&catid=37:gas&Itemid=54
nachlesen.
Nun zu deinem Problem.
Schreibe RWE an und fordere von denen eine neue Abrechnung, in der die Werte für Zustandszahl und Brennwert ausgewiesen sind. Beziehe dich dabei auf das Arbeitsblatt G 685 der DVGW.
Die Forderung auf neue Abrechnung solltest du hiermit begründen:
Die G 685 ist eine durch das Eichgesetz, § 25 Abs. 1. Nr. 1a in Verbindung mit der Eichordnung, §10 Abs. 2 Nr. 3 assoziierte technische Regel zum Eichrecht und dient der Ermittlung thermischer Energie und Leistung und gilt einheitlich für alle Marktrollen in der Sparte Gas.
Die unter Kap. 10 aufgeführten Parameter sind in jeder Rechnung anzugeben. Darunter fallen auch die Daten Zustandszahl z und Abrechnungsbrennwert Hs,eff.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: Christian Guhl am 15. März 2010, 18:24:56
Unser Mitglied @Berni_K hat sich intensiv mit den Gasabrechnungen und besonders mit dem Brennwert und der Vorschrift G685 befasst. Hier ist das Ergebnis :
Grundlage für die Gasabrechnungen ist ein technisches Regelwerk (G 685) der Deutschen Vereinigung für das Gas-und Wasserfach (DVGW), welches auf den Bestimmungen des Eichgesetzes, der Eichordnung und diverser DIN-Vorschriften basiert und bereits seit 1968 zur Anwendung gelangt.
Alle Gasversorger sind bei der Erstellung der Gasabrechnung daran gebunden.
Aufgrund zahlreicher Änderungen in dem Regelwerk hatten die Versorger eine Übergangsphase bis Ende 2009, in der die Abrechnungen umzustellen waren. Spätestens ab dem 01.01.2010 war grundsätzlich nach den neuen Vorgaben zu verfahren.
Die Interessengemeinschaft Energiepreise Lüneburg (IGEL) hat sich einmal mit der aktuellen Ausgabe G 685 vom November 2008 auseinandergesetzt und aktuelle Abrechnungen aus 2010 hinsichtlich Aufmachung, verwendeter Zahlangaben und Inhalt geprüft. Das Ergebnis ist erschreckend.
Von 40 Abrechnungen war nur die vom Versorger EWE korrekt. Anteilig korrekte Daten enthielten Abrechnungen von E-Wie Einfach und SW Barmstedt. Absolut fehlerhaft waren Abrechnungen von Lichtblick und allen voran E.on-Avacon Vertrieb GmbH.
Während  einige Versorger den guten Willen zeigten und die Vorgaben wenigsten in Teilen umgesetzt haben, praktiziert E.on-Avacon nach wie vor das alte Konzept, welches diverse Fehler enthält.
Vorgeschrieben sind bei den Werten „Verbrauch in m3„ und „Verbrauch in kWh“ grundsätzlich nur Werte ohne Kommastellen, die so auch für die Berechnung zu verwenden sind. Weiterhin sind die Angaben einer sogenannten Z-Zahl (Zustandszahl) und die des mittleren Brennwertes im Abrechnungszeitraum vorgeschrieben. Zusätzlich soll die Abrechnung zu den einzelnen Werten entsprechende Erläuterungen aufweisen. Das Abrechnungsverfahren soll in geeigneter Form dem Verbraucher (z.B. im Internet oder durch Beiblatt) zugänglich und damit die Gasabrechnung transparenter und etwas verständlicher gemacht werden.
Der bisher in der Abrechnung verwendete Wert „Faktor“ ist eine Mischung aus Z-Zahl und Brennwert und lässt für den Verbraucher keinerlei Rückschlüsse zu. Er ist intransparent und hat seit dem 01.01.2010 in den Abrechnungen nichts mehr zu suchen.
Eine Aufstellung der Beanstandungen wurde an die Landesbehörde für das Eich und Messwesen in Hannover geleitet, in der Hoffnung, dass auf die Versorger massiver Druck ausgeübt wird und eine Gleichbehandlung aller Verbraucher erreicht wird.
Man kann davon ausgehen, dass Hundertausende, wenn nicht sogar Millionen von Abrechnungen fehlerhaft sind. Es hat sich gezeigt, dass Verbraucher mit den fehlerhaften Abrechnungen zurzeit gegenüber denen mit korrekter Abrechnung benachteiligt sind.
Wir können nur jedem Verbraucher raten die Abrechnung auf das Vorhandensein der vorgeschriebenen Werte („Verbrauch in m3„ und „Verbrauch in kWh“ ohne Kommastellen sowie Z-Zahl und Abrechnungsbrennwert) zu prüfen und gegen die Abrechnung Widerspruch einzulegen. Mit dem Widerspruch sollte eine den Bestimmungen des Arbeitsblattes G 685 angepasste neue Abrechnung gefordert werden.
Wir möchten zusätzlich darauf hinweisen, dass die G 685 auch unmissverständlich darauf hinweist, dass dem Verbraucher auf Anfrage zusätzliche Informationen bereitzustellen sind.
Bisher redeten sich die Versorger stets damit heraus, sie seien nicht verpflichtet.
Falls einzelne Verbraucher Fragen oder Probleme haben, können Sie sich jeden 2. Dienstag und jeden letzten Dienstag im Monat in Lüneburg im Geschwister-Scholl-Haus an die Berater wenden. In Lüchow-Dannenberg findet jeden Mittwoch von 14-16 Uhr eine Beratung im Rathaus in Hitzacker statt. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.igel-lueneburg.de (dort wird in Kürze ein Musterschreiben verfügbar sein).
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: userD0010 am 15. März 2010, 20:29:10
@ Christian Guhl

diese Erkenntnisse werden vermutlich nicht nur auf die wenigen genannten EVU zutreffen, sondern vom Großteil derselben praktiziert werden.

Wäre es da nicht an der Zeit, bundeweit die entsprechenden Informationen durch den BdEV sammeln zu lassen und bei überwiegend negativen Ergebnissen die zuständigen Behörden gewaltig unter Druck zu setzen oder sogar strafrechtliche Überlegungen anzustellen?
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: sir_diddler am 08. Januar 2011, 00:28:29
Hallo,
gute Idee, hier mal ein Anfang:

GVH - Gasversorgung Hünxe (Gelsenwaser/NGW) für Hünxe, Mitte:

Jahr  Brennwert   Z-Zahl
1999: 11,41         keine
2000: 11,41         keine
2001: 11,45         keine
2002: 11,449626 keine
2003: 11,37998   keine
2004: 11,47478   keine
2005: 11,44866   keine
2006: 11,42         keine
2007: 11,29         keine
2008: 11,21         keine
2009: 11,625       0,9674   ges. Faktor: 11,246025
2010: 11,625       0,9674   ges. Faktor: 11,246025
2010: 11,621       0,9674   ges. Faktor: 11,2421554
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: userD0010 am 09. Januar 2011, 14:33:55
mein Haus- und Hoflieferant RWE

1999         therm Faktor       9,4832
2000              \"                     9,4542
2001              \"                     9,4415
2002              \"                     9,5326
2003              \"                     9,5176
2004              \"                     9,5357
2005              \"                     9,4980
2006              \"                     9,5270
2007              \"                     9,4700
2008              \"                     9,4196832
2009              \"                     9,4811744
2010              \"                     9,796         und neu: Zustandsf.  0,9608
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: jroettges am 19. Januar 2011, 01:36:29
Wer kann weitere aktuelle Werte beitragen zum Markgebiet \"L-Gas 1\"?


Anbieter, Ort, Zustandszahl, Brennwert , Produkt, Vergleich
----------------------------------------------------------
A              a          1,0000                9,366             9,366           100,0%
B              b          0,9683                9,751             9,442           100,8%
B              a          0,9683                9,828             9,516           101,6%


\"L-Gas 1\" ist das Marktgebiet mit dem Marktgebietsverantwortlichen Aequamus GmbH, Dritteltochter von Erdgas Münster, Gasunie Deutschland und EWE Netz.
Es reicht von der Ems bis zum Harz.

Kann es in ein und demselben Marktgebiet zu solchen Unterschieden beim Brennwert kommen?
Wenn ja, wie?

Unterschiede am gleichen Abnahmeort von unterschiedlichen Anbietern!
Unterschiede zwischen den Abnahmeorten beim gleichen Anbieter!

Bitte teilt mal hier die Werte mit, die in euren aktuellen Rechnungen auftauchen.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: RR-E-ft am 19. Januar 2011, 08:51:25
Der im Netz gemessene Brennwert des Gases ist das eine. Dieser wird entweder per Gaschromatografie oder per kaleriometrischer Messung ermittelt.

Möglicherweise weist das Gas in unterschiedlichen Netzabschnitten in Abhängigkeit von den Einspeisepunkten und den dort eingespeisten Gasmengen unterschiedliche Energiegehalte auf. Grundsätzlich kommt es jedoch zu einer Durchmischung, so das im gesamten Netz der gleiche Energiegehalt zu verzeichnen ist. der Durchschnittswert wird deshalb unter Berücksichtigung der mengengewichteten Einspeisemengen an den einzelnen Einspeisepunkten berechnet.

Das ist bei der Durchmischung so ähnlich wie mit dem Gasgemisch im abgeschlossenen Raum, wenn am Abendbrottisch der \"Harzer Roller\" ausgepackt wird.

Der Energiegehalt des Gases, dass den Balgenzähler an der Abnahmestelle durchströmt, ist jedoch nicht nur abhängig von dem vom Balgenzähler gemessenen Gasvolumen, sondern auch von Druck und Temperatur am Zähler. Es wird eine Temperatur am Zähler von 15 Grad Celsius unterstellt. Der Druck ist abhängig vom Luftdruck. Letzterer wiederum ist auch abhängig von der Höhenlage der Abnahmestelle, also der Höhe der darüber befindlichen Luftsäule.

Egal welcher Lieferant den Kunden beliefert, kommt es immer auf den Energiegehalt des Gasesgemisches an, welches sich im örtlichen Verteilnetz befindet, folglich lieferantenunabhängig.
Sind die Gaszähler der Kunden in Bezug auf Normalnull (NN) in unterscheidlicher Höhe angebracht, so verändert sich dadurch der Abrechnungsbrennwert. Die Höhenlage hat Einfluss auf die Zustandszahl z, welche in die Berechnung des Abrechnungsbrennwertes einfließt.

Der Abrechnungsbrennwert beruht also auf Messungen des Energiegehaltes im Netz einerseits und auf Berechnungen unter Einschluss von Druck und Temperatur an der jeweiligen Abnahmestelle andererseits, so dass es vorkommen kann, das verschiedenen Kunden im selben Gebäude unterschiedliche Brennwerte zur Abrechnung gestellt werden, zB. wenn sich ein Balgenzähler im Untergeschoss des am Alexanderplatz gelegenen Berliner Fernsehturms befindet, ein anderer auf der Aussichtsplattform oder an der Turmspitze des selben.

Sowohl bei der Messung an den Einspeisepunkten in das Netz, als auch bei der mengengewichteten Durchschnittberechnung im Netz, als auch bei der Umrechnung in Bezug auf Druck und Temperatur am konkreten Balgenzähler können Fehler auftauchen, die sich auf den ermittelten Abrechnungsbrennwert auswirken.

Eine Garantie dafür, dass der Abrechnungsbrennwert zutreffend ermittelt wurde, gibt es nicht. Wenn man dessen Ordnungsgemäßheit kontrollieren will, muss man also dessen Berechnung ausgehend von den Messungen (Gaschromatografie oder kaleriometrische Messung) an den Einspeisepunkten des Netzes unter Berücksichtigung aller maßgeblichen Berechnungsfaktoren und Berechnungsschritte Schritt für Schritt nachvollziehen, wofür die entsprechenden Daten benötigt werden. Natürlich können auch schon bei der Messung an den Einspeisepunkten des Netzes Fehler auftreten.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: bolli am 19. Januar 2011, 09:05:30
Da uns viele der genannten Kriterien bzw. deren zahlenmäßige Ansetzung beim Versorger (oder Netzbetreiber?) nicht bekannt sind, dürfte dieses eine sehr unübersichtliche \"Spielwiese\" sein.
Und mittels \"normaler\" Nachfrage werden Sie die Werte von Ihrem Versorger sicher nicht erhalten, schon gar nicht als \"Querulant\" (Preisprotestler). Da wird man ggf. wohl bis zu einem prozessualen Verfahren warten müssen, um diese Werte einzufordern.

Edit: Da hat RR-E-ft doch schon wieder an seinem Beitrag nachgebessert, während ich noch geschrieben habe.  ;)
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: jroettges am 19. Januar 2011, 09:36:36
Erläuterungen zu den Werten sind in diesem Faden zu finden (Berni K) oder an vielen Quellen im http://www.

Mir fehlt aber noch immer die Erklärung warum am gleichen Ort (a) von den Versorgern A und B um 1,6% differrierende Werte angesetzt werden.

Somit zahlen alle Verbraucher von Anbieter B um 1,6% mehr für das gleiche Gas als die von Anbieter B!
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: RR-E-ft am 19. Januar 2011, 10:21:10
Zitat
Original von jroettges

Somit zahlen alle Verbraucher von Anbieter B um 1,6% mehr für das gleiche Gas als die von Anbieter B!

Kann ja wohl nicht stimmen.

Woher will man wissen, dass alle Verbraucher eines Anbieters davon betroffen sind und dass sie das auch zahlen?

Wurden beide Anbieter (A un B) deshalb schon damit konfrontiert und aufgefordert, sich darüber zu erklären.

Es könnte auch sein, dass einer der Anbieter einen zu geringeren Brennwert in Ansatz gebracht hatte, so dass es deshalb zu einer Nachberechnung kommen könnte.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: jroettges am 19. Januar 2011, 10:32:09
Deshalb habe ich danach gefragt:

Zitat
Bitte teilt mal hier die Werte mit, die in euren aktuellen Rechnungen auftauchen.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: RR-E-ft am 19. Januar 2011, 10:36:14
Es muss sich um den selben Zeitraum und den gleichen Netzabschnitt handeln und die Zähler müssen in der gleichen Höhe(nstufe) über Normalnull (NN) hängen.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: jroettges am 19. Januar 2011, 12:05:55
Das wissen wir doch alle!
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: RR-E-ft am 19. Januar 2011, 12:37:43
Zitat
Original von jroettges
Deshalb habe ich danach gefragt:

Zitat
Bitte teilt mal hier die Werte mit, die in euren aktuellen Rechnungen auftauchen.

Ich suche dann mal die Werte aus meiner aktuellen Gasabrechnung raus....
Kann aber eine Weile dauern. :rolleyes:

Herr Cremer sucht vielleicht auch schon.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: jroettges am 19. Januar 2011, 14:07:35
Zitat
Ich suche dann mal die Werte aus meiner aktuellen Gasabrechnung raus....
Kann aber eine Weile dauern.  

Herr Cremer sucht vielleicht auch schon.

Bitte ziehen Sie aber vorher ins Marktgebiet \"L-Gas 1\" um und beziehen dort aus einem der 70 Bilanzkreise Erdgas. Gut wäre es natürlich, wenn Sie dabei den Anbieter B auswählen würden. Wenn Sie dann etwa in einem Jahr die Werte hier angeben, dann nehme ich sie gerne in meine Statistik auf, die ich natürlich weiterführen werde.  ;)
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: RR-E-ft am 19. Januar 2011, 15:04:57
Ich kenne weder den Bilanzkreis, noch weiß ich, wo das gelieferte Gas herstammte. Bei uns ist das Marktgebiet das örtliche Niederdruckverteilnetz.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: jroettges am 19. Januar 2011, 15:39:32
Zitat
Bei uns ist das Marktgebiet das örtliche Niederdruckverteilnetz.

Es gibt in Deutschland seit Ende 2009 nur noch 6 Markgebiete (http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/090911.htm), 3 für H-Gas und 3 für L-Gas. Ich vermute mal, dass ihr örtliches Niederdrucknetz zu einem der H-Gas Gebiete (Gaspool?) (http://www.wingas.de/1409.html) gehört und dort allein oder mit anderen Netzen  einen der Bilanzkreise bildet.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: RR-E-ft am 19. Januar 2011, 15:41:32
Von vermuten wird ja nichts.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: jroettges am 19. Januar 2011, 15:46:01
Zitat
Von vermuten wird ja nichts.


Für mich ist es eben uninteressant, zu welchem Marktgebiet ihr Netz gehört.  ;)

P.S. Dank an @bolli für den Hinweis.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: bolli am 20. Januar 2011, 10:19:17
Zitat
Original von jroettges
Für mich ist es eben uninteressant, zu welchem Markgebiet ihr Netz gehört.  ;)
Da Sie es nun schon zum zweiten Mal fehlerhaft geschrieben haben und ansonsten auch viel Wert auf den einzelnen Buchstaben legen sei erwähnt, dass es sich um Marktgebiete und nicht Markgebiete handelt. Letztere gibt es zwar auch, aber in anderem Zusammenhang.  ;)
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: jroettges am 20. Januar 2011, 10:39:13
14 Beiträge zurück habe ich die gleichen Fragen gestellt.
Damit sie nicht untergehen, wiederhole ich sie mit kleinen Ergänzungen.

Wer kann weitere aktuelle Werte zum Marktgebiet \"L-Gas 1\" beitragen?


Anbieter, Ort, Zustandszahl, Brennwert , Produkt, Vergleich
----------------------------------------------------------
A              a          1,0000                9,366             9,366           100,0%
B              b          0,9683                9,751             9,442           100,8%
B              a          0,9683                9,828             9,516           101,6%


\"L-Gas 1\" ist das Marktgebiet mit dem Marktgebietsverantwortlichen Aequamus GmbH, Dritteltochter von Erdgas Münster, Gasunie Deutschland und EWE Netz. Es reicht von der Ems bis zum Harz.

Kann es in ein und demselben Marktgebiet zu solchen Unterschieden beim Brennwert kommen? Wenn ja, wie?

Unterschiede am gleichen Abnahmeort von unterschiedlichen Anbietern!
Unterschiede zwischen den Abnahmeorten beim gleichen Anbieter!

Bitte teilt, hier oder als PM an mich, die Werte aus dem Marktgebiet \"L-Gas 1\" GmbH mit, die in euren aktuellen Rechnungen auftauchen.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: Energietourist am 04. März 2011, 14:23:42
deshalb bin ich ja dafür, dass der Verbraucher nach m³ und nicht nach kwh abgerechnet wird. Dann kann man sich, wie bei der Stromrechnung
ganz genau ausrechnen, was man zu bezahlen hat. Bei der Gasrechnung geht das nicht, weil man, bevor man seine Rechnung nicht hat, die Umrechnungsfaktoren unbekannt sind. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass exakt an der selben Abnahmestelle mit dem selben Zähler und dem selben Gas und dem selben Netzbetreiber nach Versorgerwechsel, der neue Versorger ganz andere Umrechnungsfaktoren hatte. Durch diese Umrechnungsfaktoren ist der Manipilation Tür und Tor geöffnet.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: RR-E-ft am 04. März 2011, 15:38:51
Zitat
Original von Energietourist
deshalb bin ich ja dafür, dass der Verbraucher nach m³ und nicht nach kwh abgerechnet wird.

Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?


Zur Abrechnung gestellt werden zutreffend Energiemengen in EUR/ kWh.

Erdgas ist ein Naturprodukt (abgesehen von künstlich erzeugtem Bio-Erdgas), seine chemische Zusammensetzung und sein Energiegehalt unterliegen Schwankungen.

Würde man in Kubikmetern abrechnen, bliebe der Unterschied zwischen hochkalorischem Gas (H-Gas) und niederkalorischem Gas (L-Gas) vollkommen unberücksichtigt. Um den selben Wärmebedarf des Kunden zu decken, ist eine größere Volumenmenge L- Gas denn H- Gas erforderlich.

Der Kunde kann eigentlich nur erkennen, dass das gelieferte Gas jedenfalls einen derart hinreichenden Energiegehalt verkörperte, dass die Brennerflamme nicht erlosch.

Sonst könnte man ebensogut mit Odorierstoff  versetzte  Luft durch die Leitung über den Zähler zum Kunden drücken.
Luft ist auch ein Gasgemisch, nur eben mit anderer chemischer Zusammensetzung.

Da das Gas versorgerunabhängig aus der Leitung strömt, müssten die Umrechnungsfaktoren ebenso versorgerunabhängig sein, können also nicht davon abhängen, mit welchem Lieferanten der Kunde die Gaslieferungen vertraglich vereinbart hatte. Den maßgeblichen Energiegehalt des Gases stellt der Netzbetreiber fest.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: Energietourist am 04. März 2011, 16:31:52
@RR-E-ft
das sehe ich anders. Bei Erdgastankstellen wird auch in Kilogramm abgerechnet, da ist der Kilogrammpreis für L-Gas auch niedriger. Genauso könnte man es auch beim Heizgas machen, wer mit L-Gas heizt zahlt weniger für den Kubikmeter.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: RR-E-ft am 04. März 2011, 16:49:57
Es gibt kein Heizgas, sondern Gas aus der Leitung, nämlich Erdgas, Biogas oder sog. Bio- Erdgas.

Und dieses Gas zuerst in und dann aus der Leitung  kann aus verschiedenen Quellen stammen und deshalb kann der Energiegehalt schwanken.

Wenn man mit einem Gaslieferanten die leitungsgebundene Versorgung mit Gas vereinbart, weiß dieser Lieferant selbst nicht, woher das Gas stammt, welches schließlich über den Zähler beim Kunden strömt bzw. strömen soll und strömen wird.

Und selbst der Netzbetreiber ist nur in der Lage, den jeweiligen Energiegehalt des Gases in seinem Netz festzustellen.

Der Netzbetreiber kann möglicherweise selbst zuvor nicht wissen, ob Erdgas, Biogas, Bio-Erdgas, H- oder L-Gas durch sein Netz strömen wird.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: Netznutzer am 04. März 2011, 16:50:02
@ Energietourist

Im Gegensatz zu Ihrer Heizgasabrechnung kommen beim Umrechnen der m³ in kg noch reichlich weitere Faktoren dazu. Bei H-Gas ist der Energiegehalt von einem kg ca. 14 kWh, beim L-Gas ca. 12.2 kWh.

Daher der Preisunterschied.

Gruß

NN
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: RR-E-ft am 04. März 2011, 16:57:21
Zitat
PAngV § 3 Elektrizität, Gas, Fernwärme und Wasser  

Wer Letztverbrauchern gewerbs- oder geschäftsmäßig oder regelmäßig in sonstiger Weise Elektrizität, Gas, Fernwärme oder Wasser leitungsgebunden anbietet oder als Anbieter dieser Waren gegenüber Letztverbrauchern unter Angabe von Preisen wirbt, hat den verbrauchsabhängigen Preis je Mengeneinheit einschließlich der Umsatzsteuer und aller spezifischen Verbrauchssteuern (Arbeits- oder Mengenpreis) gemäß Satz 2 im Angebot oder in der Werbung anzugeben.   Als Mengeneinheit für den Arbeitspreis bei Elektrizität, Gas und Fernwärme ist 1 Kilowattstunde und für den Mengenpreis bei Wasser 1 Kubikmeter zu verwenden. Wer neben dem Arbeits- oder Mengenpreis leistungsabhängige Preise fordert, hat diese vollständig in unmittelbarer Nähe des Arbeits- oder Mengenpreises anzugeben. Satz 3 gilt entsprechend für die Forderungen nicht verbrauchsabhängiger Preise.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: luispold am 10. März 2011, 11:39:46
Guten Tag allerseits,


habe gerade nachgesehen, seit meinem Start als Gaskunde bei der ESB hat sich der Brennwertfaktor ständig erhöht!

Lediglich in der neuesten Rechnung von ESB (wegen Wechsel zu MONTANA) per 31.01.2011 gestellt, ist der Faktor von 11,227 über 11,212 auf 11,186 gesunken.

2002 war der erste Wert 11,081!

Einige Erhöhung des Faktors habe ich in meinen jeweiligen Gegenrechungen der Jahresabrechung gestrichen und somit nicht bezahlt. Viel kommt dabei nicht bei ca. 2500 m3 raus. Meine Frage warum diese ständigen Erhöhungen hat ESB wie folgt beantwortet:

Zitat aus Schreiben ESB vom 28.08.2006

Der Brennwert ist eine Eigenschaft von Erdgas, die dessen Energiegehalt angibt und welche von Natur aus Schwankungen unterliegt. Deshalb wird der Brennwert an den Übergabestationen fortwährend gemessen und uns von unseren Vorlieferanten monatlich mitgeteilt. Ein höherer Brennwert bedeutet mehr Energiegehalt pro Kubikmeter Erdas, was sich günstig auf die Höhe Ihres Verbrauches auswirkt. Unsere Umrechung von Betriebskubikmeter auf Kilowattstunden für die thermische Abrechnung wurde vor kurzer Zeit vom zuständigen Eichamt München/Traunstein überprüft und als ordnungsgemäß bestätigt.

Zitat Ende!

Jetzt überlege ich, ob die letzte Rechnung der ESB kürzen soll und somit die ESB reize mir einen Mahnbescheid für alle bisherigen Kürzungen ins Haus zu schicken. Etwa 20 Euro wäre der Kürzungsbetrag.

42,17 Euro soll ich für diese Abrechnung insgesamt noch zahlen.

Hat jemand einen Tipp?
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: Christian Guhl am 10. März 2011, 14:00:08
Fragen Sie doch mal beim Eichamt in München/Traunstein nach und lassen sich die Richtigkeit des angegebenen Brennwertfaktors bestätigen. Ich glaube kaum, dass sich beim Eichamt jemand so weit aus dem Fenster lehnt und die Richtigkeit des Umrechnungsfaktors bestätigt. Die Prüfung des Eichamtes beschränkt sich meistens nur auf das System. Ob dann in bestimmten Einzelfällen immer die richtigen Zahlen ins System eingegeben wurden, steht auf einem anderen Blatt.
Ach ja, wenn das Eichamt eine Bestätigung ablehnt, kann man ja mal den Versorger damit konfrontieren.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: userD0010 am 10. März 2011, 14:27:07
vor ein paar Jahren habe auch ich mich bemüht, das System des Umrechnungsfaktors erklären zu lassen.
Von der PTB erhielt ich dazu die Auskunft, dass
\"tatsächlich ein Regelwerk, das deutschlandweit für die Gasabrechnung der Versorgungsunternehmen gültig ist. Es wurde vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs, einem Zusammenschluss von Unternehmen, die in der Gas- und Wasserversorgung tätig sind, in Zusammenarbeit mit der PTB und Vertretern einiger Eichbehörden erarbeitet.\"

Das   m u s s    doch richtig sein, oder ?
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: Christian Guhl am 10. März 2011, 19:09:08
@h.terbeck
Das Regelwerk mag ja richtig sein. Doch wird es auch von den Versorgern richtig angewandt ?
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: userD0010 am 10. März 2011, 20:43:16
@ Christian Guhl

Mit meinem Hinweis auf dieses sog. Regelwerk habe ich doch nur anmerken wollen, dass da wieder einmal \"gemauschelt\" wurde.
Wenn ein Verein, d. h. der Zusammenschluss von Gaqs- und Wasserversorgern sich ein Regelwerk spendiert, wird dies garantiert nicht zum Nachteil der Mitglieder ausgelegt.
Die gesamte Umrechnungsfaktor-Thematik ist eine einzige Farce.
Mein direkter Nachbar hatte einen geringfügig anderen Umrechnungsfaktor in seinen Abrechnungen, mein übernächster Nachbar wieder einen anderen Faktor.
Auf Rückfrage wurde mir erklärt, dass diese Unterschiede auf die topografischen Verhältnisse zurückzuführen wären, denn die Höhenlage von Orten wäre ein wesentlicher Faktor.
Erst dann habe ich meinem Versorger mitgeteilt, dass es sich um meine unmittelbaren nachbarn handelte und wir auch unter Einsatz optimaler Messmethoden keinen Höhenunterschied hätten feststellen können.
Keine Antwort !
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: Energietourist am 11. März 2011, 09:31:08
genauso ist es. Es kann nicht sein, dass nach einem Versorgerwechsel
an der selben Abnahmestelle mit dem selben Zähler einen Tag später
der Brennwert statt 9,53 plötzlich auf 10,xx steigt!
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: jroettges am 11. März 2011, 09:54:10
Zitat
Das Regelwerk mag ja richtig sein. Doch wird es auch von den Versorgern richtig angewandt ?

Das können wir doch nur herausfinden, wenn wir die Werte vieler Verbraucher zusammenführen und vergleichen. In diesem Beitrag (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=78549#post78549) hatte ich für das Marktgebiet \"L-Gas 1\" damit angefangen. Weitere Werte habe ich aber leider bisher nicht erhalten.
Titel: Brennwert bzw. Umrechnungsfaktor
Beitrag von: RR-E-ft am 11. März 2011, 20:36:24
BBH- Blog (http://www.derenergieblog.de/energie/gasmarkt-die-k-frage-ist-entschieden-zumindest-vorlaufig/#more-1139) zeigt, was noch dazu kommt.

Zitat
Ab dem 1.4.2011 ist die NetConnect Germany (NCG) verpflichtet, von Gashändlern ein spezielles Entgelt zu erheben, das den unterschiedlichen Energiegehalt verschiedener Gassorten (H-Gas mit hohem Brennwert und L-Gas mit niedrigerem Brennwert) bei der Ein- und Ausspeisung von Gas ins Netz ausgleicht – das so genannte Konvertierungsentgelt (Bundesnetzagentur (BNetzA), Beschluss vom 24.2.2011).