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Energiepolitik => Dies & Das => Thema gestartet von: nomos am 28. November 2009, 18:20:42

Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 28. November 2009, 18:20:42
Strom per Schnellladestation in der heimischen Garage

Zitat
Die Reichweite des kleinen Flitzers wird mit rund 400 Kilometern angegeben. Der mit Lithium-Ionen-Batterien versorgte Motor des Tesla leistet 215 kW/292 PS und ist für eine abgeregelte Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h gut. Der Sprint von Null auf 100 km/h ist in 3,7 Sekunden erledigt.
Individualverkehrs vorantreiben!?  :rolleyes:

Das Elektroauto hat Zukunft, aber wo bleibt da die Vernunft? (http://www.focus.de/auto/news/neuheit-strom-per-schnellladestation-in-der-heimischen-garage_aid_458222.html)

Da plädiere ich mal wieder für die Vernunft - sprich für Geschwindigkeitsbeschränkungen - nicht nur für Elektroautos  ;) ![/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: xy78 am 28. November 2009, 19:11:27
irgendwo und irgendwann hab ich mal ne tv-sendung übern tesla gesehen. diese reichweite ist bei normaler bis vorsichtiger fahrweise angegeben. wenn man ihn aber \"tritt\", ist der akku bereits nach 20-50 km leer.
alltagstauglich gleich null
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 28. November 2009, 21:44:34
Dass RWE das Ladestationsnetz ausbaut ist doch zu begrüßen.
Dass sie hier auch mitmischen und als \"natürlicher\" Energielieferant Geschäfte machen wollen, ist ferner nichts Verwerfliches.
Der Tesla ist halt derzeit eines der wenigen verfügbaren echten Elektroautos, daher momentan Projekte mit diesem Auto.

Das wird sich aber bald ändern, die Franzosen wollen schon nächstes Jahr verstärkt mit E-Autos und echten PlugIn-Hybriden auf den Markt kommen.
Die deutschen Hersteller brauchen noch länger, aber auch da wird im Stillen mit Hochdruck am E-Auto gebastelt. Mehr als sie nach außen zugeben. Jeder Autohersteller hat derzeit Angst, dem abfahrenden Zug hinterherzuschauen - nur will das natürlich keiner zugeben.
Offiziell heißt es dann immer: \"Wir werden auch im Jahr 2020 weit überwiegend noch auf den Verbrennungsmotor angewiesen sein.

Ich halte das für ausgemachten Mumpitz. Spätestens ab dem Jahr 2020 werden wohl fast ausschließlich E-Autos und PlugIn-Hybriden als neue Modelle rauskommen. Da halte ich jede Wette!

Bei der Batterietechnik zeichnet sich auch ein Durchbruch ab. Zum Beispiel sollen in wenigen Jahren Lithium-Eisenphosphat-Batterien serienreif sein, die man in nur 5 Minuten zu über 80% aufladen kann. Dann ist Stromtanken kein Problem mehr, sofern die Tanke über eine 470kV-Leitung ans Netz angeschlossen ist. ;)
Runter von der Autobahn, anstöpseln, \"drinnen\" schon mal die Kreditkarte durchziehen und ein Snickers einstecken, rauskommen, abstöpseln, rauf auf die Autobahn. Das ist die Zukunft.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 29. November 2009, 10:34:25
@sh, wieder mal so eine überzeugende tolle Zukunftsprognose  ;). Es fehlt nur noch die Aufladepflicht mit PV-Sonnenstrom. Gerne, dann aber bitte nicht nur schnell, sondern auch ohne EEG-Umlage für die \"Normalfahrer\".  

Dann warten wir mal auf den Durchbruch und die Batterien, die man in 5 Minuten auf 80% aufladen kann. In 6 dann auf 100%? Wie oft kann man dann nebenbei einen Snickers einstecken, sprich die Batterie so wieder aufladen? Bei 200 km/h dürfte die nächste Aufladung (Boxenstop) schon nach einer Stunde fällig sein. Dann ist sechs Stunden Pause (Schnellaufladung)! Die Reichweite ist sicher unter optimalen Laborbedingungen und nicht bei der angegebenen (gedrosselten) Höchstgeschwindigkeit berechnet worden.

Zitat
Die Reichweite des kleinen Flitzers wird mit rund 400 Kilometern angegeben. Der mit Lithium-Ionen-Batterien versorgte Motor des Tesla leistet 215 kW/292 PS und ist für eine abgeregelte Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h gut. Der Sprint von Null auf 100 km/h ist in 3,7 Sekunden erledigt. Die Ladezeit mit der Schnelllade-Anschluss wird auf sechs Stunden beziffert.
Batteriewechsel (http://www.sueddeutsche.de/automobil/836/430588/text/)), das aktuell in Israel aufgebaut und getestet wird, mit vernünftigen Autos.

Systeme die nicht passen und unvernünftige Autos übezeugen nicht!
Das wird so nichts![/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Zeus am 29. November 2009, 12:12:57
@nomos,superhaase

Sie haben beide recht. Siehe hier :

http://energie-info.net/?seite=Artikel&a_id=1066

Was die weitere Entwicklung anbelang, siehe auch hier :

http://www.hybrid-autos.info/elektro-fahrzeuge/
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 29. November 2009, 13:06:13
Zitat
Original von nomos
Dann warten wir mal auf den Durchbruch und die Batterien, die man in 5 Minuten auf 80% aufladen kann. In 6 dann auf 100%?
Nein, natürlich nicht. Das zeigt, dass Sie von Batterien und Elektrik keine Ahnung haben. Aber Sie können natürlich trotzdem alles beurteilen und schon mal niedermachen, gelle?

Zitat
Bei 200 km/h dürfte die nächste Aufladung (Boxenstop) schon nach einer Stunde fällig sein. Dann ist sechs Stunden Pause (Schnellaufladung)! Die Reichweite ist sicher unter optimalen Laborbedingungen und nicht bei der angegebenen (gedrosselten) Höchstgeschwindigkeit berechnet worden.
Dass Sie mit Ihrem Auto nur Vollgas fahren und immer am Limit, passt zu Ihnen.  :D
Aber Sie sind nicht der Maßstab aller Verbraucher, auch wenn Sie das gerne für sich in Anspruch nehmen.
Es soll sogar Leute geben, die im Alltag die Verbrauchsangaben der Hersteller unterbieten, einfach durch vernünftige und intelligente Fahrweise (z.B. liege ich mit meinem Golf Variant FSI immer knapp drunter). Das geht sogar, ohne ein Verkehrshindernis zu sein.

Zitat
Wenn \"der Tesla\" das einzige verfügbare echte Elektorauto ist, dann zeigt das nur die pure Unvernunft der Autobauer. Die Franzosen haben da ein völlig anderes System (Batteriewechsel (http://www.sueddeutsche.de/automobil/836/430588/text/)), das aktuell in Israel aufgebaut und getestet wird, mit vernünftigen Autos.
Systeme die nicht passen und unvernünftige Autos übezeugen nicht!
Das wird so nichts!
Es war schon immer so, dass neue Techniken über teuere Oberklasseautos oder Sportwagen in den Markt eingeführt werden, weil sie dort zuerst bezahlt werden (können).

Die Sache mit dem Batteriewechsel ist auch eine gute Idee. Hat viele Vorteile. Dazu müssten sich halt die Autohersteller auf genormte Batteriemodule einigen. Das wird schwierig. Ich weiß z.B., dass BMW sowohl bei den Elektromotoren als auch bei den Batterien eine eigene Kompetenz aufbauen will und sich auch darüber von den Konkurrenten abheben will.

Aber warten Sie doch einfach mal ab, was sich die nächsten Jahre tut.
Die Entwicklung steht ja erst am Anfang. Da wird die nächsten Jahre noch viel passieren, was viele heute noch nicht für möglich halten - oder nicht wahr haben wollen.
Vernünftige und vor allem auch ansehnliche Elektroautos und vor allem zunächst PlugIn-Hybriden werden schon noch kommen.
Da kann es jedenfalls nicht schaden, wenn RWE bis dahin schon mal viele Ladestationen übers Land verteilt.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 29. November 2009, 14:41:36
Zitat
Original von superhaase
.....
Da kann es jedenfalls nicht schaden, wenn RWE bis dahin schon mal viele Ladestationen übers Land verteilt.
Zitat
Unter der Haube des „iChange“ beschleunigt ein Elektromotor von Siemens Drive Technologies mit 150 kW das nur etwa ein Meter flache und 4,28 Meter lange Fahrzeug auf bis zu 220 km/h. Von 0 auf Tempo 100 vergehen nur 4,2 Sekunden. Allerdings reicht die Akku-Ladung bei voller Leistung nur für 90 Kilometer. Die Lithium-Ionen-Batterien der deutschen Firma Gaia können an einer herkömmlichen Steckdose in rund drei Stunden wieder aufgeladen werden.
Das Szenario der Elektromobilität sieht hier (http://w1.siemens.com/innovation/pool/de/Publikationen/Zeitschriften_pof/pof_fruehjahr_2009/maerkte/ecar/pof109_markt_ecar.pdf) nur etwas anders aus.

Abwarten und zusehen, das haben wir schon ....... und 2020 fahren dann alle mit dem dann billigen PV-Solarstrom  :] .[/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: RA Lanters am 29. November 2009, 16:50:47
mir fehlt eine objektive rechnung ob das e-auto überhaupt der umwelt was bringt. bis jetzt habe ich dazu nämlich trotz intensiver suche im internet nix zu gefunden. folgende punkte würden mich interessieren:

1. vergleich energieaufwand bei der produktion von normalem auto und e-auto. insbesondere unter der berücksichtigung der akkus.

2. wie lange halten eigentlich die akkus? 1000 ladezyklen? das ist bei täglicher aufladung über nacht nicht viel.

3. wieviele neue akkus braucht man dann in ca. 10 jahren? energieaufwand?

4. wie verhält sich der akku bei 10 grad minus?

5. welcher energieaufwand entsteht beim entsorgen der akkus?

6. wenn der strom ganz normaler haushaltsstrom ist (energiemix), wieviel co2 kann ich da überhaupt sparen?

ich glaube hier wird wieder eine technik \"gepusht\" die einen öko-anstrich hat, aber rein gar nichts bringt.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 29. November 2009, 22:03:11
Zitat
Original von RA Lanters
1. vergleich energieaufwand bei der produktion von normalem auto und e-auto. insbesondere unter der berücksichtigung der akkus.
Ohne Berücksichtigung des Akkus steht das E-Auto natürlich besser da. Ein Elektromotor erfordert über seinen gesamten Lebenszyklus inklusiver Entsorgung viel weniger Aufwand als ein Verbrennungsmotor.
Bei den Aukkus gibt es große Unterschiede. Eine umfassende Ökobilanz über ein Autoakkuleben würde mich auch mal interessieren. Ich denke aber, so schlecht würde das nicht aussehen im Vergleich zu dem Aufwand für Benzin- und Schmieröl etc. in einem \"Stinkeautoleben\". ;)

Zitat
2. wie lange halten eigentlich die akkus? 1000 ladezyklen? das ist bei täglicher aufladung über nacht nicht viel.
1000 Zyklen wären natürlich zu wenig. Bei dem von mir oben erwähnten Lithium-Eisenphosphat-Akku hat man laut einem Hersteller (A123Systems in USA) heute schon über 7000 Vollentladungszyklen bei Nennbelastung (1C = Entladung in einer Stunde) erreicht, bevor der Akku auf 80% seiner Anfangskapazität gesunken ist. Bei langsamerer Entladung hält er noch viel länger.
Die Akkus dieser Firma A123Systems lassen sich übrigens in 5 min zu über 90% aufladen.
Das ist doch alles schon mal nicht schlecht für diese relativ junge Technik.

Zitat
3. wieviele neue akkus braucht man dann in ca. 10 jahren? energieaufwand?
Da sollte also 1 Akku mehr als 10 Jahre halten, wenn man bedenkt, dass man ja nicht jeden Tag im Jahr den Akku mit Nennbelastung (also kräftig \"Gas\" gebend) zu 100% leerfährt. Außerdem kann man den Akku noch länger nutzen, wenn man mit z.B. 70% Kapazität noch leben kann. Auch altern Lithium-Eisenphsophat-Akkus wesentlich langsamer als die heutigen Laptop-Akkus und benötigen weniger Lithium pro Wh. Allerdings haben sie insgesamt ein höheres Gewicht pro Wh als andere LiIon-Akkutypen.

Zitat
4. wie verhält sich der akku bei 10 grad minus?
Das hängt vom verwendeten Elektrolyt ab. Es gibt LiIon-Akkus mit Betriebstemeraturen bis -54°C. Richtig konzipiert sollten -10°C oder auch -20°C kein großes Problem sein.

Zitat
5. welcher energieaufwand entsteht beim entsorgen der akkus?

6. wenn der strom ganz normaler haushaltsstrom ist (energiemix), wieviel co2 kann ich da überhaupt sparen?

ich glaube hier wird wieder eine technik \"gepusht\" die einen öko-anstrich hat, aber rein gar nichts bringt.
Man geht natürlich davon aus, dass der Strom immer mehr und irgendwann zu 100% aus erneuerbaren Energien stammt. Dann ist es letztendlich fast egal, wie hoch der Energieaufwand für solche Produkte ist, wenn man auch bei der Produktion auf Strom oder andere erneuerbare Energien setzt.
Wenn man den heutigen Strommix beibehalten würde, dann hätte E-Autos natürlich (fast) keinen Vorteil für das Klima und die Umwelt.
Aber diese Annahme ist ja offensichtlich nicht angebracht.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 30. November 2009, 10:08:18
@RA Lanters, Sie haben die richtigen Fragen gestellt, die aber bis jetzt nicht befriedigend beantwortet werden können. Im Kleinlabor gibt es viel und im Schlaraffenland und anderen Fantasiewelten geht natürlich immer alles.  

Für den Elektroantrieb gibt es im Nahverkehr noch viel umzusetzen bevor das allgemeine Elektroauto eine Rolle spielen wird. Ob wir einmal überhaupt überwiegend mit Elektroautos, vergleichbar mit den heutigen Diesel- und Benzin-Pkws, fahren werden, steht noch in den Sternen. Tesla & Co in oder her. Inkompatible System werden die Sache nicht weiterbringen.

Es wird noch einen echten Durchbruch bei der Energiespeicherung brauchen bis das klar ist. Oldenburg will z.B. Modellregion für Elektromobilität (http://www.personal-mobility-center.de/de/pmc/modellregion.html) werden und manche Studie wird noch als kleine und neue Sensation veröffentlicht werden und wieder in Vergessenheit geraten. Elektrofahrzeuge sind ja auch keine neuen Erfindungen (Siemens (http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromote)).

Für was die Wirtschaftkrist gut ist! ........
Da wird jetzt erst noch auf Kosten des Steuerzahlers geprobt \"im Rahmen des Konjunkturprogramms beantragten Mittel\" - Oldenburg:

Zitat
Mit dem geplanten Personal Mobility Center (PMC) soll der Nukleus für eine Modellregion zur schnellen und nachhaltigen Einführung von Elektromobilität im Nordwesten Deutschlands geschaffen werden, die zunächst in der Metropolregion Bremen – Oldenburg, später aber auch deutlich darüber hinaus, alle dazu  erforderlichen Aktivitäten bündelt und die Voraussetzungen für ein Zusammenwachsen mit anderen Modellregionen zur Elektromobilität in Deutschland schafft. Die hier im Rahmen des Konjunkturprogramms beantragten Mittel sollen den Impuls geben, Elektromobilität innerhalb von zwei Jahren nahtlos in bestehende Verkehrskonzepte der Metropolregion zu integrieren. Dazu wird von den Partnern in PMC sowohl die erforderliche Infrastruktur aufgebaut als auch eine vielseitige Fahrzeugflotte unmittelbar mit Projektstart ausgebaut, so dass am Ende der zweijährigen Startphase von PMC mehr als 100 Elektrofahrzeuge in den Verkehr der Metropolregion funktionell und öffentlichkeitswirksam integriert sein werden.

Elektrofahrzeuge vom E-Fahrrad bis hin zum viersitzigen Pendlerfahrzeug, von der individuellen Nutzung über die Integration in den bestehenden ÖPNV bis hin zu Fahrzeugflotten im Car-Sharing für Privatpersonen oder für Firmen bilden die Fahrzeugflotte, die in PMC zum Einsatz gebracht werden soll. Dabei werden kommerziell verfügbare Fahrzeuge eingesetzt und zusätzlich neue Fahrzeugkonzepte aus laufenden Entwicklungsprojekten evaluiert. Stromtankstellen werden von den Projektpartnern an den relevanten öffentlich zugänglichen Stellen installiert, und Ladevorgänge auf Firmengeländen oder aus privaten Haushalten werden in den Geschäftsmodellen von PMC berücksichtigt. Das Konzept von PMC lautet: „Elektromobilität effizient anbieten“ und soll die Hürde umgehen, derzeit noch zu teure Elektrofahrzeuge an Endkunden verkaufen zu müssen.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 30. November 2009, 10:41:39
Zitat
Original von nomos
Im Kleinlabor gibt es viel und im Schlaraffenland und anderen Fantasiewelten geht natürlich immer alles.
Nörgel, nörgel.
Mein Gott, Walter!
Nu lassense mal die Kirche im Dorf, die wird dort noch gebraucht.

Wie sonst soll etwas Neues zum Einsatz kommen, wenn nicht erst in der Phantasie und dann im Labor und schließlich in der breiten Masse.
Einige Elektroautos sind schon auf der Straße - und viele neue Modelle von vielen Herstellern sind angekündigt. Es werden Unmengen in neue Batterietechnologien und Batteriefabriken investiert.

Aber wie beim Strom aus erneuerbaren Energien möchten Sie alles sofort perfekt und natürlich \"saubillig\" zur Verfügung haben. Alles andere wird erst mal schlechtgeredet.  :rolleyes:
Dass etwas Zeit braucht und auch in der Entwicklung Geld kostet, das im Endeffekt immer der Verbraucher zahlt (woher solls denn sonst auch kommen), können Sie sich nicht vorstellen.

Fragt sich nun, wer hier in einer Phantasiewelt oder in einem erträumten Schlaraffenland lebt.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 30. November 2009, 12:00:53
Zitat
Original von superhaase
Nu lassense mal die Kirche im Dorf, die wird dort noch gebraucht.
.....
Runter von der Autobahn, anstöpseln, \"drinnen\" schon mal die Kreditkarte durchziehen und ein Snickers einstecken, rauskommen, abstöpseln, rauf auf die Autobahn. Das ist die Zukunft.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 01. Dezember 2009, 16:53:20
War das Thema hier nicht das Elektroauto?
Also lassen wir die PV-Förderung hier mal außen vor.

Die Entwicklung in der Batterietechnik und bei den Elektroautos ist doch im Großen und Ganzen absehbar. Da braucht es nicht mehr viel Phantasie beim Beobachter. Nur die Augen muss er aufmachen.
Ich habe Ihnen einen Hersteller genannt, der heute schon Akkus anbietet, die 7000 Zyklen und mehr mitmachen, und die bei Bedarf auch in 5 min zu 90% aufgeladen werden können. Das von mir beschriebene Szenario mit der Autobahn-Stromtankstelle ist also keine reine Phantasie - es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit so kommen. Sicher dauert das noch einige Zeit.

Wenn Sie sagen, es braucht keine Zeit, keine Entwicklung und keine Phantasie mehr, und alles sei unwiderruflich auf einem schlechten Weg, dann können Sie sich doch gleich ein Grab schaufeln und sich dort schon mal hineinlegen und die Nerven Anderer schonen.  :D

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 01. Dezember 2009, 18:26:02
Zitat
Original von superhaase
War das Thema hier nicht das Elektroauto?
Also lassen wir die PV-Förderung hier mal außen vor.
..........
Ich habe Ihnen einen Hersteller genannt, der heute schon .......
und haben Sie vom Batteriehersteller schon Aktien gekauft. (https://gisweb.vwd.com/mel/995/chartNG.gfn?u=5213881&overTime=3&subProperty=&instrumentId=3538760&instrumentId=0&instrumentId=0&chartType=0&average=0~linear&average=0~linear&logScale=&height=397&width=570&time=100000)

Sieht aktuell nicht sehr nach einer überschwänglichen Hochstimmung aus.
Bei solch tollen Batterien müssten die Investoren doch zugreifen?[/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 01. Dezember 2009, 19:25:51
Zitat
Original von nomos
Sieht aktuell nicht sehr nach einer überschwänglichen Hochstimmung aus.
Bei solch tollen Batterien müssten die Investoren doch zugreifen?
Oh doch, da täuschen Sie sich, weil Sie wie immer nur die Hälfte gelesen bzw. recherchiert haben.

Ein Zitat aus dem Handelsblatt:

Zitat
Die Aktien von A123 Systems schossen bei ihrem Debüt an der Technologiebörse Nasdaq um mehr als 40 Prozent in die Höhe. Schon der Ausgabepreis war mit 13,50 Dollar je Aktie überraschend hoch gewesen.
...
Damit sammelte A123 380 Mio. Dollar ein. Ursprünglich hatte A123 lediglich mit einem Ausgabepreis von acht bis 9,50 Dollar je Anteilsschein gerechnet.

A123 entwickelt Batterien und Batteriesysteme für Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge. Das von Wissenschaftlern gegründete Unternehmen arbeitet mit Autobauern wie BMW, Chrysler und General Motors zusammen. Im August erhielt A123 vom US-Energieministerium einen Zuschuss von 249 Mio. Dollar aus einem staatlichen Fördertopf, mit dem die Entwicklung moderner Autobatterien unterstützt werden soll. Der Regierungszuschuss und starke Unterstützer und Technologiepartner wie Motorola und Qualcomm zeigten, wie groß das Vertrauen in diese Umwelttechnik sei, sagte Scott Sweet von der Beratungsfirma IPO Boutique.
Die Firma hat auf Anhieb eine Marktkapitalisierung von etwa 2 Mrd. $ erreicht, bei einem momentanen Jahresumsatz von gerade einmal 80 Mio. $. Das ist ein KUV von 25(!), wobei die Firma aktuell noch rote Zahlen schreibt.
Dies alles zeigt, wie extrem teuer die Aktie derzeit ist, auch wenn sie seit dem Börsengang im September etwas gesunken ist, und wie enorm hoch die Erwartungen in diese Firma sind.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 01. Dezember 2009, 21:09:00
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von nomos
Sieht aktuell nicht sehr nach einer überschwänglichen Hochstimmung aus.
Bei solch tollen Batterien müssten die Investoren doch zugreifen?
Oh doch, da täuschen Sie sich, ..
Entwicklung der Aktie im Vergleich zum Nasdaq. (https://gisweb.vwd.com/mel/995/chartNG.gfn?u=5213881&overTime=3&subProperty=&instrumentId=3552960&instrumentId=149002&instrumentId=0&chartType=5&average=0~linear&average=0~linear&logScale=&height=397&width=570&time=300)(ORANGE Kurve)

Der Investor lebt nicht von einem tollen Debüt, ihn interessiert die Entwicklung. So ist das beim PV-Strom auch für den Verbraucher.

Bei der Aktie ist die Chance für eine positive Entwicklung ja noch gegeben.  ;) [/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 02. Dezember 2009, 08:11:31
Zur Erinnerung:

Zitat
Original von nomos
Sieht aktuell nicht sehr nach einer überschwänglichen Hochstimmung aus.
Bei solch tollen Batterien müssten die Investoren doch zugreifen?
Die Investoren haben also in einer überschwänglichen Hochstimmung beherzt zugegriffen und für die Aktie sehr, sehr viel Geld bezahlt. Die Erwartungen sind in diese Firma sind hoch, wie der Handelsblattartikel deutlich macht.

Aber für Sie selbst gilt wie immer:
Zitat
Original von nomos
was Links und Rechts von Ihrer Orientierung passiert nehmen Sie grundsätzlich nicht wahr oder ignorieren es. Was sind schon Fakten.
Selbst wenn man Sie mit der Nase drauf stößt, ignorieren Sie die Fakten.
Stattdessen nehmen Sie eine einzelne kleine Kursgraphik über gerade mal 2 Monate unmittelbar nach einem Börsendebüt und beurteilen danach das Unternehmen. Tolle Analyse!  :tongue:
Von Aktien sollten Sie lieber die Finger lassen!   ;)
Denn mit Aktien ist das so wie mit dem Solarstrom: Es interessiert die zukünftige Entwicklung, die ist die Grundlage für die Entscheidung zu einem Einstieg - in die Aktie und auch in die Photovoltaik.
Aber in die Zukunft zu denken, war noch nie Ihre Stärke.  :D

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: RA Lanters am 02. Dezember 2009, 09:53:57
Zitat
Original von superhaase
Zur Erinnerung:

Selbst wenn man Sie mit der Nase drauf stößt, ignorieren Sie die Fakten.
Stattdessen nehmen Sie eine einzelne kleine Kursgraphik über gerade mal 2 Monate unmittelbar nach einem Börsendebüt und beurteilen danach das Unternehmen. Tolle Analyse! sh

@ s.h. das unternehmen gibt es gerade mal seit zwei monaten und seit der gründung hat die aktie fast 50 % an wert verloren. die grafik zeigt halt nunmal einen kursverlauf der deutlich nach unten geht. da würde ich auch ins grübeln kommen.

zum thema e-auto: als wirtschaftlich denkender mensch ist mir alles suspekt, was letztlich nur funktioniert, weil es steuerlich subventioniert ist. zudem habe ich den verdacht, dass es durchaus studien zum thema nachhaltigkeit und e-auto gibt, die aber aus gutem grund zurück gehalten werden, weil diese zu dem Ergebnis kommen, dass das E-Auto dem herkömlichen  PKW in allen Belangen, auch Umweltverträglichkeit, unterlegen ist.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 02. Dezember 2009, 10:11:44
Zitat
Original von RA Lanters
@ s.h. das unternehmen gibt es gerade mal seit zwei monaten und seit der gründung hat die aktie fast 50 % an wert verloren.
Das ist nicht richtig.
Der Ausgabepreis betrug 13,50 $. Am ersten Börsentag wurden um die 20$ für die Aktie bezahlt. Inzwischen steht sie bei 16,72 $.
Gegenüber dem Ausgabepreis also immer noch 24% im Plus. Gegenüber den ersten Börsenkursen 16 % im Minus.
Außerdem ist der Börsengang nicht gleich der Gründung des Unternehmens, da haben Sie was missverstanden.

Zitat
die grafik zeigt halt nunmal einen kursverlauf der deutlich nach unten geht. da würde ich auch ins grübeln kommen.
Das ist bei Börsengängen oft so, da viele Spekulanten die Aktie in der Hoffnung auf Zeichnungsgewinne zeichnen und dann nach kurzer Zeit wieder verkaufen. Das drückt oft erst mal den Kurs, insbesondere, wenn es sich um einen solchen Hoffnungswert handelt, der noch kaum Substanz in Form von Umsatz und Gewinn hat.
 
Zitat
zum thema e-auto: als wirtschaftlich denkender mensch ist mir alles suspekt, was letztlich nur funktioniert, weil es steuerlich subventioniert ist.
Als verantwortlicher Mensch und der Nachhaltigkeit halber sollte man aber nicht nur wirtschaftlich denken.
Der Markt kriegt nicht alles zum Wohle der Gesellschaft geregelt, das dürfte inzwischen doch jedem klar geworden sein.

Zitat
zudem habe ich den verdacht, dass es durchaus studien zum thema nachhaltigkeit und e-auto gibt, die aber aus gutem grund zurück gehalten werden, weil diese zu dem Ergebnis kommen, dass das E-Auto dem herkömlichen  PKW in allen Belangen, auch Umweltverträglichkeit, unterlegen ist.
Haben Sie eine Begründung, oder Anhaltspunkte für diesen Verdacht?
Solche Studien zugunsten des Verbrennungsmotors wären doch ein gefundenes Fressen für die Autohersteller und für die Öl-Lobby. Die wären uns längst zur besten Sendezeit ins Wohnzimmer gestreamt worden, meinen Sie nicht?

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Pedro am 02. Dezember 2009, 10:17:25
@ RA Lanters
Zitat
zudem habe ich den verdacht, dass es durchaus studien zum thema nachhaltigkeit und e-auto gibt, die aber aus gutem grund zurück gehalten werden, weil diese zu dem Ergebnis kommen, dass das E-Auto dem herkömlichen PKW in allen Belangen, auch Umweltverträglichkeit, unterlegen ist.

Den Verdacht werde ich auch nicht los. Insbesondere, wenn ich die Marktaktivitäten von RWE zur Einrichtung von E-Tank-/Zapfstellen beobachte. Schließlich müssen die rd. 5 - 6.000 Megawatt Braunkohlestrom auch noch die nächsten 40 Jahre vermarktet werden können. Davon gehen rd. 2.000 MW (BOA 1 + 2 in Neurath) in den nächsten 1 - 2 Jahren erstmals ans Netz! Übrigens: für diese Anlagen hat Frau Merkel als Bundeskanzlerin den Grundstein gelegt  ;)
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 02. Dezember 2009, 10:21:15
Mal was neues und anders rum als früher beim berühmten E-Auto-Gesetz in Kalifornien:
Eine Verschwörungstheorie zugunsten des Elektroautos und gegen die Ölkonzerne und die Automobilindustrie.
Hier ists wirklich lustig!  :tongue: :tongue: :tongue:
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: RA Lanters am 02. Dezember 2009, 11:09:19
@ s.h. wie ich darauf komme, dass uns die umweltbilanz von e-autos bewusst vorenthalten wird?

indem ich mich meines eigenen verstandes bediene und nicht alles durch die rosarote gutmenschen brille sehe...

es dürfte jeder maschienenbau student im ersten semester in der lage sein, auszurechnen wie die umweltbilanz eines e-autos ist. das man hierzu so gut wie nichts im internet findet, lässt nur den rückschluss zu, dass entweder noch keiner nachgerechnet hat, was ich persönlich für sehr unwahrscheinlich halte oder dass diese informationen so brisant sind, dass sie aus gutem grund nicht veröffentlicht werden.

hier mal ein link zum nachdenken:

http://www.tomshardware.com/de/Elektro-Smart-Lithium-Ionen-Akku-Tesla,news-242227.html

in einem e-auto der allerneusten generation (smart) werden 6831 Lithium Ionen Akkus verbaut. dies reicht für 31 kw, 200 km und 2 leute.

ein polo blue motion verbraucht 3,7 l auf 100 km und hat platz für 5 leute. um also ein gleichwertiges e-auto zu bauen, bedarf es schätzungsweise etwa 14.000 lithium ionen akkus.

bei dem heutigen strommix dürfte die co2 bilanz schon jetzt bei einem e-auto schlechter sein als bei dem polo. siehe hier:

http://www.greenpeace.de/themen/verkehr/nachrichten/artikel/elektroautos_ganz_und_gar_nicht_co2_frei/

hinzu kommt noch der enorme energiebedarf für die produktion von 14.000 akkus, da es die akkus mit 7.000 ladezyklen noch nicht gibt, gehe ich davon aus, dass die akkus bei einer laufleistung von 300.000 km und 15 jahren (durchschnittliches autoleben) mind. 3 mal getauscht werden müssen. d.h. für ein e-auto müssen ca. 42.000 akkus produziert werden. wieviel co2 dabei genau entsteht, weiss ich nicht. da die produktion von akkus aber sehr energie intensiv sein soll und dabei auch stoffe zum einsatz kommen, die hochgiftig sind, gehe ich davon aus, dass die produktion von 42.000 akkus für ein e-auto die umwelt mehr belastet als die produktion eines herkömlichen pkws und aus diesem grund die umweltbilanz verherrend sein dürfte.

daher mein tipp an s.h.:

Sapere aude!
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 02. Dezember 2009, 11:18:49
Zitat
Original von superhaase
Das zeigt, dass Sie von Batterien und Elektrik keine Ahnung haben. Aber Sie können natürlich trotzdem alles beurteilen und schon mal niedermachen, gelle?
Zitat
Original von superhaase
Selbst wenn man Sie mit der Nase drauf stößt, ignorieren Sie die Fakten. Stattdessen nehmen Sie eine einzelne kleine Kursgraphik über gerade mal 2 Monate unmittelbar nach einem Börsendebüt und beurteilen danach das Unternehmen. Tolle Analyse!  :tongue: Von Aktien sollten Sie lieber die Finger lassen!   ;)
Denn mit Aktien ist das so wie mit dem Solarstrom: Es interessiert die zukünftige Entwicklung, die ist die Grundlage für die Entscheidung zu einem Einstieg - in die Aktie und auch in die Photovoltaik. Aber in die Zukunft zu denken, war noch nie Ihre Stärke.  :D
Mal sehen, wie sich die Aktie weiter entwickelt (http://aktien.wallstreet-online.de/2781142).

Wie schon gesagt, im Gegensatz zur PV-Stromförderung ist ja noch nicht alles verloren. Wenn das allerdings, wie Sie schreiben,  so ist wie mit dem deutschen PV-Dachstrom, dann sollte man wirklich die Finger von der Aktie lassen. ;) [/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 02. Dezember 2009, 12:01:35
Zitat
Original von RA Lanters
indem ich mich meines eigenen verstandes bediene und nicht alles durch die rosarote gutmenschen brille sehe...
.. sondern durch die graue Schlechtmenschenbrille?
Dieser von den Nazis entlehnte Gutmenschenvorwurf gegenüber Andersdenkenden ist einfach widerlich und zutiefst unsachlich.  :baby:

Zitat
es dürfte jeder maschienenbau student im ersten semester in der lage sein, auszurechnen wie die umweltbilanz eines e-autos ist.
Aua!
Stellen Sie sich das nicht ein bisschen zu einfach vor?

Zitat
das man hierzu so gut wie nichts im internet findet, lässt nur den rückschluss zu, dass entweder noch keiner nachgerechnet hat, was ich persönlich für sehr unwahrscheinlich halte oder dass diese informationen so brisant sind, dass sie aus gutem grund nicht veröffentlicht werden.
Ich halte ersteres für wahrscheinlicher, zumal sich erst noch zeigen muss, welche der vielen E-Auto-Konzepte sich durchsetzen werden. Solche Lebenszeit-Umweltbilanzen sind nicht so einfach aus dem Ärmel zu schütteln, wie Sie behaupten. Sowas kostet Zeit und Geld.

Zitat
... ein polo blue motion verbraucht 3,7 l auf 100 km und hat platz für 5 leute. um also ein gleichwertiges e-auto zu bauen, bedarf es schätzungsweise etwa 14.000 lithium ionen akkus.
So einfach rechnet sich das nicht. Erstens wird ein E-Polo nicht doppelt so schwer wie ein E-Smart sein, und zweitens wird er nicht den doppelten Luftwiderstand haben und somit auch schon gar nicht den doppelten Stromverbrauch.
Das hätte jetzt aber ein Maschinenbaustudent schon besser ausgerechnet. ;)

Zitat
bei dem heutigen strommix dürfte die co2 bilanz schon jetzt bei einem e-auto schlechter sein als bei dem polo.
... und bei dem heutigen Strommix wird es Ihrer Meinung nach wohl bleiben, oder?  :rolleyes:

Zitat
hinzu kommt noch der enorme energiebedarf für die produktion von 14.000 akkus, da es die akkus mit 7.000 ladezyklen noch nicht gibt, gehe ich davon aus, dass die akkus bei einer laufleistung von 300.000 km und 15 jahren (durchschnittliches autoleben) mind. 3 mal getauscht werden müssen. d.h. für ein e-auto müssen ca. 42.000 akkus produziert werden. wieviel co2 dabei genau entsteht, weiss ich nicht.
Keiner hat behauptet, dass mit den bisher vefügbaren Akkus die technische Entwicklung am Ende ist und mit diesen Akkus vernünftige und brauchbare Elektroautos für die breite Masse gebaut werden können.
Das erinnert mich an die Fehler Manager, die die LCD-Anzeige als zu aufwändig und nicht durchsetzbar angesehen haben. Die Weiterentwicklung und schließlich das Geschäft haben damit dann andere gemacht - die Japaner.

Zitat
da die produktion von akkus aber sehr energie intensiv sein soll ...
Ja?
Energieintensiver als die Herstellung eines heutigen Verbrennungsmotors aus vielen Leichtmetalllegierungen mit all seinen Anbauteilen?
Kann ich jetzt so nicht beurteilen.
Haben Sie eine Stütze für diese Behauptung?
Würde mich ehrlich interessieren.

Zitat
... und dabei auch stoffe zum einsatz kommen, die hochgiftig sind, gehe ich davon aus, dass die produktion von 42.000 akkus für ein e-auto die umwelt mehr belastet als die produktion eines herkömlichen pkws und aus diesem grund die umweltbilanz verherrend sein dürfte.
Aha, sie gehen davon aus.
Haben Sie bei Ihrer Adhoc-Umweltbilanz auch den Aufwand und die Verschmutzungen berücksichtigt, die bei der Benzin und Schmierölherstellung für ein Autoleben anfallen?
Das sind auch hochgiftige Substanzen. Altölentsorgung nicht vergessen. Da kommt ganz schön was zusammen.

Wie gesagt, wäre so eine Vergleichsstudie schon sehr interessant. Aber ihre Bauch-Analyse halte ich für nicht sonderlich fundiert.

Zitat
daher mein tipp an s.h.:
Sapere aude!
Das setzt aber voraus, dass man für Neues offen ist und auch Informationen und Tatsachen zu beurteilen vermag.
Einfach so aus einem Gefühl heraus und unter Abstreiten von technologischen Verbesserungen und zu erwartenden Entwicklungen und nur unter Bezugnahme auf den aktuellen Stand der Technik kann man keine Zukunftsprognosen erstellen. Weder über den zukünftigen Strommix, noch über die zukünftige Technik des Individualverkehrs.
Und bei den von Ihnen und nomos geäußerten Zweifeln am Sinn des Elektroautos handelt es sich eben um Prognosen.

Außerdem sagt mir mein Verstand, dessen ich mich gerade bediene, dass die Ölindustrie schon längst solch ein Umweltbilanzgutachten zu Ungunsten des E-Autos präsentiert hätte, wenn es eines gäbe, oder wenn sie die Aussicht auf ein solches hätten. Geld könnte die dafür bestimmt auftreiben, und die hätten auch keinen Grund, das dann zurückzuhalten.
Ich halte das wirklich für eine ein wenig - tschuldigung - naive Verschwörungstheorie.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 02. Dezember 2009, 15:02:16
Zitat
Original von nomos
sh, als erster Solar-, Batterie-, und Börensexperte sind Ihre Prognosen wohl immer totsicher. Ich  hoffe doch, Sie haben die Aktie dann zum Ausgabepreis auch gezeichnet und bekommen!?
Nein, habe ich nicht.
Ich denke zwar schon, dass diese Firma hier großes Potenzial hat und diese Batterietechnik zukunftsweisend ist, aber die Aktie ist mir derzeit definitiv noch zu teuer.
Bei einer Marktkapitalisierung von aktuell deutlich über 1 Mrd. Euro sind da schon enorme Umsätze und Gewinne eingepreist, die erst mal erreicht werden wollen. Das wird schon noch etwas dauern. Ich bin da nicht so manisch optimistisch wie scheinbar die meisten Investoren.

Ich denke, dass der Börsenkurs (und somit auch der Emissionspreis) überhöht sind, weil die Investoren hier sehr euphorisch reingegangen sind (was Sie ja bestritten hatten).
Die Aktie wird wohl in nächster Zeit noch um einiges billiger werden. Ich hab sie auf meiner watch list und werde zu gegebener Zeit einsteigen, vielleicht wenn sie ein gutes Stück unter den Emissionspreis gefallen ist. Fallende Börsenkurse sind nämlich nicht immer ein Zeichen, dass eine Firma nichts taugt, sondern manchnmal einfach nur eine Korrektur von Übertreibungen.
Falls ich mich mit meiner \"todsicheren\" Prognose irren sollte, hab ich halt Pech gehabt und bin bei A123Systems nicht dabei.
Vielleicht kauf ich mir aber dann in wenigen Jahren ein Auto, in dem diese Batterien drinstecken. Daran werde ich mich dann auch erfreuen, wenn ich durch die Landschaft surre. ;)

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 02. Dezember 2009, 15:14:48
Zitat
Original von superhaase
........
Ich denke, dass der Börsenkurs (und somit auch der Emissionspreis) überhöht sind, weil die Investoren hier sehr euphorisch reingegangen sind (was Sie ja bestritten hatten).
...........
Vielleicht kauf ich mir aber dann in wenigen Jahren ein Auto, in dem diese Batterien drinstecken. Daran werde ich mich dann auch erfreuen, wenn ich durch die Landschaft surre. ;)
hier klicken und sehen (http://www.youtube.com/watch?v=Xw3CK0VMNoo) [/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: RA Lanters am 02. Dezember 2009, 15:24:46
@ sh: bei meiner berechnung der akkukapazität habe ich ihnen leider die wichtigste rechengröße vorenthalten. der polo blue motion hat 66 kw, also doppelt soviel ps wie der e-smart. die bedeutet nach meiner rechnung, dass er, um die gleiche reichweite von 200 km zu erreichen, doppelt soviel strom, d.h. doppelt soviele akkus braucht.

und nur so am rande, es ist bestimmt ein ganz besonderes erlebnis mit einem e-auto mal 2.000 km nach spanien zu fahren, dass alle 200 km mehrere stunden aufladen muss - da bekommt der satz \"der weg ist das ziel\" eine ganz andere bedeutung...  =)

aber so wie ich das raushöre, haben sie ja schon ein e-auto bestellt, da werden sie uns sicher berichten, wie es sich so in der praxis verhält...

ihr hauptargument funktioniert übrigens auch anders rum, wenn e-autos so eine hervorragende umweltbilanz haben, warum haben die stromkonzerne oder die hersteller von diesen autos entsprechende studien nicht in auftrag gegeben oder veröffentlicht?  ?(

und warum soll es eigentlich so schwer sein, eine entsprechende umweltbilanz für ein e auto zu erstellen?

man nimmt bspw. einen normalen smart und vergleicht diesen mit einem e-smart.  bis auf motor, getriebe und akkus müssten die werte identisch sein. den schmiermittelverbrauch hochzurechnen dürfte auch keine große kunst sein. einfach alle 15.000 km ein ölwechsel geschätzt 4 Liter macht bei 300.000 km 80 Liter, dazu noch 3 Liter getriebeöl und das wars.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: hko am 02. Dezember 2009, 16:11:31
Hallo,

ich verfolge mit Interesse diese Diskussion. Als Ingenieur, der seit 40 Jahren zunächst beruflich und inzwischen nur noch privat mit diesem Themenkreis zu tun hat, möchte ich versuchen, einige technische Punkte klarzustellen.

Die folgende Betrachtung gilt nur für den Fahrbetrieb, Herstellung und Entsorgung will ich nicht berücksichtigen.

Der Wirkungsgrad eines Elektro-Antriebs (besser CO2-Bilanz) setzt sich zusammen aus den Wirkungsgraden des Kraftwerks, der Verteilung, dem Lade/Entladevorgang der Batterien und des Elektroantriebs. Je nach Verwendung der möglichen Techniken erhält man Werte, die besser oder schlechter als bei Antrieben mit Verbrennungsmotor ausfallen.

RA Lanters hat ja schon eine Vergleichsquelle angegeben: http://www.greenpeace.de/themen/verkehr/nachrichten/artikel/elektroautos_ganz_und_gar_nicht_co2_frei/

Hier ist noch eine weitere: http://www1.adac.de/Auto_Motorrad/Umwelt/Elektroauto/default.asp

Meiner Meinung nach ist die CO2-Bilanz etwa gleich.

Aber: neben CO2 stoßen Kraftwerke und Verbrennungsmotoren auch noch eine Menge weiterer Schadstoffe aus. Dabei schneidet der Verbrennungsmotor trotz Katalysator deutlich schlechter ab als ein Kraftwerk mit fossilen Brennstoffen. Der Grund dafür ist, dass in den Kesseln der Kraftwerke die Verbrennung stetig abläuft und daher besser eingestellt werden kann als die explosionsartigen Verbrennungstakte der Verbrennungsmotoren.

Stellen wir uns vor, dass es nur noch Fahrzeuge mit Elektroantrieb geben würde. Dann hätten wir ganz besonders in den Städten deutlich saubere Luft, da die Elektrofahrzeuge ja weder CO2 noch andere Schadstoffe abgeben.

Leider ist bis heute das Problem mit den Batterien nicht gelöst. Ich lese immer wieder, dass wir ja erst am Anfang stehen - und dies seit 40 Jahren!! Natürlich hat es in dieser Zeit eine ganze Menge Entwicklungsfortschritte gegeben, aber die Resultate reichen bei weitem nicht. Wenn die Entwicklung in Zukunft mit der gleichen Geschwindigkeit vorangeht, wird man vielleicht auch in 40 Jahren sagen: wir stehen ja erst am Anfang.

Mit freundlichen Grüßen
hko
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 02. Dezember 2009, 16:51:03
Zitat
Original von nomos
@sh, aha, hier noch ein bisschen mehr Euphorie. Vielleicht kaufen Sie sich ja hoffentlich bald so ein Auto und berichten über Ihre Erfahrungen und viel Glück beim Einstieg in die Batterieaktie.
Das haben Sie jetzt nicht richtig verstanden.
Ich meinte, wenn ich mich irre, und die Entwicklung doch schneller geht un die Aktie nicht erst noch billiger wird, dann werden auch die Elektroautos schneller kommen, als ich annehme .... daher könnte ich dann unerwartet schon in wenigen Jahre ein solches Auto kaufen.

Ich rechne fest damit, dass mein nächstes Auto in etwa 5 bis 7 Jahren (wenn mein Golf dann 10-12 Jahre alt sein wird und ausgedient hat) ein PlugIn-Hybrid sein wird, der so zwischen 50 und 100 km elektrisch fährt und für lange Strecken einen kleinen benzingetriebenen Generator zum Nachladen wärhrend der Fahrt an Bord hat (der dann im optimalen Arbeitspunkt betrieben werden kann und so sehr sparsam ist). So in der Art des angekündigten \"Volt\" von GM oder des \"Ampera\" von Opel. Solche Autos werden dann auch für Normalverbraucher erschwinglich und zuverlässig sein. Das ist meines Erachtens die zunächst aussichtsreichste Antriebstechnik.

Zitat
Original von RA Lanters
@ sh: bei meiner berechnung der akkukapazität habe ich ihnen leider die wichtigste rechengröße vorenthalten. der polo blue motion hat 66 kw, also doppelt soviel ps wie der e-smart. die bedeutet nach meiner rechnung, dass er, um die gleiche reichweite von 200 km zu erreichen, doppelt soviel strom, d.h. doppelt soviele akkus braucht.
Auch diese Rechnung ist wohl nicht richtig.
Selbst wenn das Auto doppelt so viele \"PS\" hat und doppelt so schwer ist, braucht es bei gleicher Fahrweise noch lange nicht die doppelte Energiemenge - vor allem nicht auf Überlandfahrten. Gerade bei Elektromotoren spielen die \"PS\" beim Verbrauch kaum eine Rolle - nur indirekt über eine relativ geringe Gewichtserhöhung. Beim Verbrenner sieht das anders aus. Der verbraucht schon allein deshalb mehr, weil er größer ist und mehr Leistung liefern könnte - auch wenn man die gleiche Fahrweise anwendet und die Mehrleistung gar nicht abruft.

Zitat
und nur so am rande, es ist bestimmt ein ganz besonderes erlebnis mit einem e-auto mal 2.000 km nach spanien zu fahren, dass alle 200 km mehrere stunden aufladen muss - da bekommt der satz \"der weg ist das ziel\" eine ganz andere bedeutung...  
... zur Erinnerung: es soll bald Akkus geben, die sich in 5 min zu 90% aufladen lassen ... weiter oben nochmal stöbern! ;)

Zitat
ihr hauptargument funktioniert übrigens auch anders rum, wenn e-autos so eine hervorragende umweltbilanz haben, warum haben die stromkonzerne oder die hersteller von diesen autos entsprechende studien nicht in auftrag gegeben oder veröffentlicht?
Vielleicht ist es für sie so offensichtlich, dass sie daran nicht zweifeln und so eine Studie für überflüssig halten?
Nein, im Ernst:
Die Konzepte werden ja derzeit erst entwickelt und ständig verändert. Auch in der Batterieentwicklung ist viel Bewegung.
Aber wie gesagt, würde eine solche Studie sicher viele interessieren. Das wäre vielleicht mal eine gute Anregung an die Bundesregierung, die das ja im Rahmen der Elektromobilitätsinitiative machen lassen könnte (wenn es nicht eh schon geplant ist).

Zitat
und warum soll es eigentlich so schwer sein, eine entsprechende umweltbilanz für ein e auto zu erstellen?
Es ist sicher nicht unmöglich, ich sagte nur, dass dazu mehr gehört, als ein Student im ersten Semester gewöhnlich leisten kann.

Zitat
man nimmt bspw. einen normalen smart und vergleicht diesen mit einem e-smart. bis auf motor, getriebe und akkus müssten die werte identisch sein. den schmiermittelverbrauch hochzurechnen dürfte auch keine große kunst sein. einfach alle 15.000 km ein ölwechsel geschätzt 4 Liter macht bei 300.000 km 80 Liter, dazu noch 3 Liter getriebeöl und das wars.
... und man hat einen allerersten winzigen Schritt hin zu eine Lebenszeit-Ökobilanz für den Benziner gemacht. Dann geht es aber erst richtig los: Energetischer Aufwand und Umweltbelastungen für Herstellung und Entsorgung des Schmieröls, für die Herstellung und Anlieferung von Benzin, Emissionen bei der Verbrennung desselben, für die Herstellung und Entsorgung/Recycling des Benzinmotors und seiner Baumaterialien. Auf der anderen Seite der energetische Aufwand und die Umweltbelastungen für die Herstellung und Entsorgung/Recycling des Elektromotors und der Akkus, sowie für den \"getankten\" Strom.
Das ist schon aufwändig, wenn man das sinnvollerweise tiefergehend - also umfassend und zurück bis zur jeweiligen Rohstoffgewinnung - verfolgt.

Über den Energieaufwand bei der Akkuherstellung hab ich nichts brauchbares gefunden. Das wäre wirklich mal sehr interessant.
Aber wie gesagt spielt das letzendlich nicht die entscheidende Rolle, denn diese Energie in der Akkufabrik kann ja durch erneuerbare Energien bereitgestellt werden. Hier sprechen nun mal die Endlichkeit der fossilen Energieträger und die Folgen ihrer Verbrennung lanfristig eindeutig gegen das Benzinauto. Ersatz muss her, unabhängig davon, ob damit weniger Energie gebraucht wird oder nicht. Wichtig ist in diesem Zusammenhang nur, dass in Zukunft weniger bzw. keine fossile Energie verbraucht wird.

Im übrigen sind auch Lithium-Luft-Akkus eine sehr interessante Entwicklung, die derzeit IBM vorantreibt. Vielleicht ist das die bessere Technik, die allerdings noch weiter von der Einsatzreife entfernt scheint.
Sie würde eine 5-10fach höhere Energiedichte (Wh/kg) versprechen.
Auch gibt es Forschung in Richtung Nanofadenelektroden für Lithiumanoden, in denen das Lithium in Silizium-Nanofäden eingelagert wird. Auch damit erhofft man sich, eine 5-10fach höhere Energiedichte zu erreichen - also etwa 500 bis 1000 Wh/kg.
Wenn eine dieser Techniken es schafft, dann hätte ein Lithium-Akku von 35 kWh Kapazität, der also etwa 200 km Reichweite verspricht, nur noch ein Gewicht von etwa 40- 80 kg.  8o
Fragt sich dann, ob damit auch Schnellladungen im Bereich unter 10 min möglich sind.

Wie gesagt, es tut sich viel. Man muss m.E. nicht so pessimistisch sein.
Ich bin überzeugt, dass das Elektroauto die Zukunft des Individualverkehrs beherrschen wird.
Im Güterverkehr sieht das allerdings schon wieder anders aus ...

Zitat
Original von hko
Wenn die Entwicklung in Zukunft mit der gleichen Geschwindigkeit vorangeht, wird man vielleicht auch in 40 Jahren sagen: wir stehen ja erst am Anfang.
Wenn man die derzeitigen (auch politisch geförderten) Aktivitäten der Batteriehersteller und der Automobilindustrie betrachtet, kann man wohl nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung so langsam weitergeht wie in den letzten 40 Jahren.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: RA Lanters am 02. Dezember 2009, 16:51:42
@ hko: ich sehe das ähnlich wie sie. wie gesagt, ich schätze das allein ein e-polo in seinem autoleben etwa 42.000 akkuzellen vebrauchen würde. diese dürften die co2 bilanz und umweltbilanz deutlich verschlechtern. der \"vorteil\" ist natürlich, dass die in china oder indien hergestellt werden und wahrscheinlich in afrika entsorgt werden ..... :rolleyes:

ich verstehe nicht, warum nicht mehr auf hybrid konzepte gesetzt wird. für mich als laien wäre es ideal, wenn bspw. vorne ein ganz normaler antrieb verbaut würde und in die hinterräder radnaben motoren, die allein im stadtverkehr aktiv werden und beim \"anschieben\" im stop und go betrieb helfen. als energiequelle könnten entweder kondensatoren oder einige wenige akkus dienen.

als motor dann ein sparsamer diesel mit energierückgewinnung beim bremsen. eventuell dann noch ein paar qm solarzellen ins dach integrieren und fertig ist das 3 liter auto  :D

edit: @ sh: wir sind ja gar nicht so weit auseinander was unsere überlegungen angeht... 8o
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Cremer am 02. Dezember 2009, 18:58:20
Mensch Superhaase,

kommen Sie doch endlich mal von Ihrem Ökotripp \"neue Batterien und Elektroautos runter.

was erzählen sie denn hier für einen Unsinn, als ob es morgen schon diese Batterien gäbe !!!!! :D :D :D

Es ist doch noch alles erst in der Entwicklung

Und erst recht nach Spanien will ich auch nicht alle 200km Strom tanken. X(
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Randy am 02. Dezember 2009, 19:30:30
Zitat
Original von Cremer

Und erst recht nach Spanien will ich auch nicht alle 200km Strom tanken. X(


Mensch Cremer,

brauchen Sie ja auch nicht!

Wenn Sie lieber zu Fuß nach Spanien gehen wollen.

Randy
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 02. Dezember 2009, 19:31:41
Zitat
Original von Cremer
... was erzählen sie denn hier für einen Unsinn, als ob es morgen schon diese Batterien gäbe !!!!!
Ich hab nicht behauptet, dass solche Lithium-Eisenphosphat-Batterien schon morgen in großem Stil zu erschwinglichen Preisen verfügbar sind.
Aber es gibt sie bereits.

Zitat
Es ist doch noch alles erst in der Entwicklung
sach ich doch.

Mensch Cremer, hätten Sie mal meine Beiträge genauer gelesen, dann müssten Sie mir keinen Unsinn vorwerfen ... ;)

Wie RA Lanters bin ich der Meinung, dass PlugIn-Hybriden sich zuerst weit verbreiten werden. Vorteile: kleiner und erschwinglicher Akku, Strombetrieb auf kurzen Strecken, und Benzin-\"Range-Extender\" für die Fahrt nach Spanien.

Aber wer fährt denn heute noch mit dem eigenen Auto nach Spanien?
Oder gar nach Malohrka? ;)
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 02. Dezember 2009, 19:41:29
Zitat
Original von superhaase
.....
Aber wer fährt denn heute noch mit dem eigenen Auto nach Spanien?
Oder gar nach Malohrka? ;)
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Cremer am 02. Dezember 2009, 20:37:40
@sh,

Zitat
Ich hab nicht behauptet, dass solche Lithium-Eisenphosphat-Batterien schon morgen in großem Stil zu erschwinglichen Preisen verfügbar sind.

Sie tun aber immer so, als gäbe es diese Lösung bereits morgen oder übermorgen.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 02. Dezember 2009, 21:20:19
@Cremer:
Wenn Sie mit morgen und übermorgen einen Zeithorizont von 3-5 Jahren meinen, dann will ich diesen Eindruck erwecken. Dann können diese Batterien für Autos in ersten größeren Mengen verbaut werden.

Immerhin gibt es diese Zellen der A123Systems schon und sie haben kürzlich einen Vertrag mit einem südamerikanischen Stromversroger geschlossen, der damit ein Netzpuffersystem mit etlichen Megawatt bauen will.

Also ist das keine unrealistische und allzu ferne Utopie mehr, sonder schon recht greifbar.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 03. Dezember 2009, 10:00:45
Zitat
Original von superhaase
Wenn Sie mit morgen und übermorgen einen Zeithorizont von 3-5 Jahren meinen, dann will ich diesen Eindruck erwecken. Dann können diese Batterien für Autos in ersten größeren Mengen verbaut werden.
.......
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 03. Dezember 2009, 10:24:40
Zitat
Original von nomos
Die größere Batterie-Menge müsste dann mindestens eine neunstellige Zahl aufweisen um einen nennenswerten Klimaeffekt zu erzielen.  Ich vermute, dass Ihre \"größere Menge\" in drei bis fünf Jahren da nicht mehr als eine Reagenzglaswirkung entfalten wird.
Niemand erwartet, dass in 3-5 Jahren über 100 Mio. Elektroautos (Ihre 9-stellige Zahl) auf den Straßen sind.
Niemand hat behauptet, dass die Entwicklung des Elektroautos und der nötigen Batterien in 3-5 Jahren abgeschlossen ist und alle Probleme gelöst sind.
Ich habe nur aufgezeigt, dass sich für einige der größten Probleme der Elektroautos, nämlich die begenzte Reichweite und die langen Ladezeiten, Lösungen abzeichnen, die vielversprechend sind.
Ich hab von Anfang an gesagt, dass es Zeit braucht, und dass man da auch ein wenig Geduld haben muss. Der einzige, der hier immer alles sofort und dann noch kostenlos haben will, sind Sie. ;)

Zitat
Der Elektroantrieb hat seine Berechtigung und wohl auch eine Zukunft, aber Utopien und ständige Fehlprognosen schaden nur, das ist so wie bei der PV-Förderung.
Welche Utopien und welche Fehlprognosen?
Die Lithium-Eisenphosphat-Batterie ist Realität. Deren Eigenschaften der Schnellladung in 5 min sind offensichtlich auch Realität.

Zitat
Wir brauchen für die Zukunft wohl ganz andere Lösungen für die Mobilität, die aber erst noch konzipiert werden müssen und noch nicht in 3 - 5 Jahren realisiert sein werden. Der Individual-PKW alleine kann nicht das Ziel sein und bringt auch nicht die Lösung.
Nun verbreiten Sie aber selbst eine Utopie (und wohl auch eine Fehlprognose), wenn Sie hier andere Verkehrskonzepte herbeireden, die nicht andeutungsweise in Sicht sind. Völlig haltlos.

Der Individual-PKW ist nicht das Ziel, hat auch keiner behauptet, aber er ist fester Bestandteil der Realität. Und wie Sie selbst angemerkt haben, wird die Zahl der PKWs weltweit noch stark zunehmen, auch wenn die Vernunft sich durchsetzen sollte und verstärkt der öffentliche Personenverkehr gefördert und begünstigt werden sollte.
Aber unterschätzen Sie nicht das individuelle Freiheitsbedürfnis und dessen Befriedigung durch einen eigenen PKW. Wenn das recht umweltfreundlich möglich ist, durch Elektroautos, die auf lange Sicht nur noch Ökostrom tanken, ist auch nichts dagegen einzuwenden.
Wer wollte das wem verbieten?

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 03. Dezember 2009, 11:08:47
Zitat
Original von superhaase

Welche Utopien und welche Fehlprognosen?
Belastetes
Luftvolumen NOx CO HC Benzol Partikel Staub  SO2 Summe
Einheit m3/Pkm m3/Pkm m3/Pkm m3/Pkm m3/Pkm m3/Pkm m3/Pkm m3/Pkm
PKW HD        17 562     968 16 998 2 101 1 406  101 1 703 40 839
Straba HSB 1 381     9   447    0   19   44  660 2 560
Busse HSB 9 404    38   961    0 2 133   10  667 13 214
Gesamtemissionen pro Personenkilometer
Stromantrieb:
Bei der Straßenbahn sind die Schadstoffemissionen relativ gering. Sie resultieren vor allem aus der Herstellung des Stroms für den Fahrbetrieb .... usw. [/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 03. Dezember 2009, 11:15:33
@nomos:
Sie sagen, \"wir brauchen für die Zukunft ganz andere Lösungen\".
Wo sind die?
Wie sollen die aussehen?
Wer soll die durchsetzen?
Ihre Emissionstabelle ist keine Lösung - da verwechseln Sie was.
Ihre Aussagen sind also völlig haltlos - auch inhaltslos.

Wenn Sie mir noch helfen könnten, was genau von meinen Aussagen hier als Utopie und Fehlprognose gesehen wird, dann könnte ich dazu Stellung nehmen und Missverständnisse ausräumen.
Ihr Satz \"Was soll man da zu Ihrer vollkommenen Unfehlbarkeit noch sagen!?\" ist kindisch und unsachlich.
Fordern nicht gerade Sie immer Sachlicheit ein?
Also bitte!
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Cremer am 03. Dezember 2009, 13:46:45
@sh,

die Batterien von A123Systems sind für PKW leider noch nicht ausgereift. :D
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 03. Dezember 2009, 13:55:05
Zitat
Original von Cremer
die Batterien von A123Systems sind für PKW leider noch nicht ausgereift. :D
Warum freuen Sie sich darüber?  8o
Leute gibts ... ts ts ts ...
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 03. Dezember 2009, 14:50:31
Zitat
Original von Cremer
die Batterien von A123Systems sind für PKW leider noch nicht ausgereift. :D
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 03. Dezember 2009, 15:28:38
A123Systems gibt als Betriebstemperaturbereich -30°C bis +70°C an, soviel ich weiß. Die sollen also auch bei hohen Temperaturen außerordentlich stabil sein, was eigentlich viel wichtiger ist, denn bei den heutigen Batterien ist meist nicht der Winter das Problem, sondern es sind die hohen Temperaturen im Sommer in Verbindung mit der leider oft immer noch zu primitiven Ladeelektronik in den PKWs, die die Batterien mit zu hoher Spannung laden und somit verkochen. Im Winter hat dann die Batterie bei tiefen Temperaturen keine Reserven mehr und macht schlapp.
Es fehlt an einer Temperaturkompensation der Ladespannung.

Allerdings halten heutzutage trotzdem die Bleibatterien wohl in den allermeisten Fällen viel länger als 2 Jahre. Erzählense mal keine Schauermärchen.

Es ist schon erstaunlich, was manche Leute für eine Freude daran empfinden, alles ohne sachlichen Grund schlechtzureden. Ich versteh gar nicht, was da für eine Motivation dahinter steckt.
Will man kein Elektroauto haben, weil es nicht brummt und röhrt und man somit nicht an der Ampel vor den Mädels protzen kann?  :tongue:
Fürchtet man also einen gewissen Männlichkeitsverlust?
Greift hier eine Art postmoderne Kastrationsangst um sich?  :tongue: :tongue: :tongue:
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 03. Dezember 2009, 16:26:06
Zitat
Original von superhaase
Allerdings halten heutzutage trotzdem die Bleibatterien wohl in den allermeisten Fällen viel länger als 2 Jahre. Erzählense mal keine Schauermärchen.

Es ist schon erstaunlich, was manche Leute für eine Freude daran empfinden, alles ohne sachlichen Grund schlechtzureden. Ich versteh gar nicht, was da für eine Motivation dahinter steckt.
Will man kein Elektroauto haben, weil es nicht brummt und röhrt und man somit nicht an der Ampel vor den Mädels protzen kann?  :tongue:
Fürchtet man also einen gewissen Männlichkeitsverlust?
Greift hier eine Art postmoderne Kastrationsangst um sich?  :tongue: :tongue: :tongue:
Zitat
Nach wie vor gilt die PKW-Elektrik als Hauptursache für Pannen und Liegenbleiben. Dabei ist immer häufiger die Starter-Batterie schuld. Mögliche Ursachen dafür: Heutige Fahrzeuge haben nicht nur einen erhöhten Strom-Bedarf, sie strapazieren den Starter-Akku auch durch ständiges Entladen und Wiederaufladen durch die Lichtmaschine– jedes Mal, wenn einer der heute sehr zahlreichen Steuergeräte und elektrischen Verbraucher eingeschaltet wird. Außerdem ist anzunehmen, dass manche Batterien schon beschädigt sind, wenn das neue Fahrzeug dem Kunden erstmals übergeben wird. Denn sobald der Stromspeicher so weit entladen wurde, dass das Fahrzeug nicht mehr anspringt, ist er tief entladen und hat irreparabel Schaden genommen. Das kann passieren, wenn das Auto eine längere Strecke aus einem entfernten Land heran transportiert wurde oder einige Zeit bei einer Spedition bzw. beim Auto-Händler in einem Lager gestanden hat. Zwar lässt es sich per Überbrückungskabel oder Power-Pack schnell wieder starten, doch wird die Batterie – insbesondere bei hoher Beanspruchung, etwa im Winter – nie mehr volle Leistung bringen.

Auch Ausstellungsfahrzeuge, deren elektrische Verbraucher häufig ausprobiert, deren Batterie aber nicht regelmäßig nachgeladen wurde, können davon betroffen sein.
[/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 03. Dezember 2009, 17:12:07
@nomos:

Wieder Ihre bekannten Ausweichmanöver ... war klar.
Ich hab nicht bestritten, dass Batterien die Hauptpannenursache sind, den Link hätten Sie sich sparen können.
Ich hab Ihnen sogar erklärt, woran das meist liegt.

Sie haben aber behauptet, manche Batterien würden schon nach 2 Jahren den Geist aufgeben.
Und das ist eines Ihrer typischen Schauermärchen, die Sie hier verbreiten und hinterher ständig ausweichen und alles verdrehen, nur um nicht einzugestehen, dass Sie übertrieben haben oder Blödsinn erzählt haben.

Ich hingegen hab hier nirgendwo übertrieben.
Zur Erinnerung aus meinem ersten Beitrag hier im Thread:
Zitat
Original von superhaase
Bei der Batterietechnik zeichnet sich auch ein Durchbruch ab. Zum Beispiel sollen in wenigen Jahren Lithium-Eisenphosphat-Batterien serienreif sein, die man in nur 5 Minuten zu über 80% aufladen kann.
Ich hab nicht behauptet, dass alles jetzt schon perfekt ist und alle Probleme schon gelöst seien.
Ich habe auch keine Informationen erfunden, wie Sie mir hier unterstellen (\"Märchenerzähler\").
Ich habe nur auf einige neue Entwicklungen in der Batterietechnik hingewiesen, die viele Probleme der Elektroautos lösen können.
Welche sich durchsetzt, wird man sehen.
Mehr nicht.
Das könnten Sie überall selbst recherchieren, wenn Sie wollten.

Ich verstehe auch gar nicht, warum Sie und Cremer so heftig dagegen anstänkern. Was haben Sie davon, diese neuen technischen Entwicklungen zu leugnen oder schlechtzureden, ohne auch nur einen einzigen Beleg dafür zu haben?
Würde BMW mit A123Systems zusammenarbeiten, wenn diese Firma nur Mumpitz machen würde? Hätte diese Firma 250 Mio. $ vom Staat als Hilfe bekommen, glauben Sie, in der amerikanischen Regierung sitzen nur Deppen, die das nicht beurteilen können und mal so eben eine viertel Millliarde Dollar verschleudern?   :rolleyes:
Und die in Südamerika, die jetzt mit diesen Batterien einen Netzpuffer mit etlichen MW bauen wollen, sind ja auch nur dumme Zuckerrohrlutscher, oder wie?
Aber Sie und Cremer haben natürlich aus dem fernen Europa mit Röntgenblick sofort durchschaut, dass das nix werden kann. Alles Humbug und \"Märchen\" und \"Utopien\". Klaro!  :P
Hauptsache immer schön nörgeln und rummeckern, gelle?
Man gönnt sich ja sonst nix.

Die einzige Erklärung ist für mich, dass Sie da zumindest im Unterbewusstsein eine Kastrationsangst aufbauen.  :D

Aber keine Angst, es wird noch etwas dauern, bis es keine Autos mehr gibt, die \"brumm-brumm\" und \"röööhhhhhr\" machen. Ich weiß ja nicht wie weit Sie schon ins Rentenalter vorgedrungen sind, aber wahrscheinlich müssen Sie eine Welt ohne Verbrennungsmotoren nicht mehr erdulden.

Wie ich ja eingangs schon sagte, braucht alles einfach noch etwas Zeit und man muss noch Geduld haben.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: hko am 04. Dezember 2009, 10:37:39
zu diesem Thema mehrere Artikel in ADAC-Motorwelt Heft 12 Dez 2009.
Ich glaube, dass dort der heutige Stand seriös berichtet wird.

Mit freundlichen Grüßen
hko
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 04. Dezember 2009, 16:08:20
@sh, Sie echauffieren sich über \"Märchenerzähler\", ist \"Schauermärchenerzähler\" besser?  Wie man in den Wald hinein ruft so schallt es heraus. Es macht keinen Sinn auf Ihren \"sachlichen\" Beitrag einzugehen.  

Vor dem Handeln sind nüchterne Analysen der bessere Weg, als blind Euphorien zu folgen. Es gibt da auch noch das deutsche Unternehmen Bosch als Autozulieferer und das liegt mir näher. Bei der Meinung, die dieser Autozulieferer verständlicherweise  vertritt, kann man aber trefflich darüber streiten, ob da nicht eher die Notwendigkeit besteht, die öffentlichen Verkehrsmittel auszubauen, als massenweise Autos für den Verkehr in Megastädten zu entwickeln. Da müssen dazu gewaltige Straßen und entsprechende Verkehrsleitsysteme entstehen. Ob gerade da das Elektroauto wirklich Sinn für die Zukunft macht, darf noch hinterfragt werden und wo da die Vernunft bleibt?!

Zitat
Energiedichte steigern, Kosten senken – der Elektroantrieb

Das Elektroauto wird, wenn auch nicht gleich massenhaft und morgen, auf die Straße kommen. Dafür spricht schon die zunehmende Urbanisierung. Bis 2015 wird es weltweit 60 Mega-Städte mit mehr als fünf Millionen Einwohnern geben – fast doppelt soviel wie 1995. Die zunehmende Verstädterung macht die eingeschränkten Reichweiten der Batteriefahrzeuge akzeptabel.

Schon jetzt legen 90 Prozent der deutschen Autos täglich nicht mehr als 80 Kilometer zurück. Und nach einer Umfrage könnten sich zwei Drittel aller Autofahrer mit einem Elektroantrieb anfreunden, wenn sie damit mehr als 200 Kilometer weit kommen. Ein beachtlicher Zuspruch, der allerdings noch keine Nachfrage bedeutet. Selbst für die ersten Drei-Liter-Autos gab es viel Sympathie, aber keinen Markt. Auch das Elektroauto wird zunächst nur eine Nische besetzen. Seine Chancen liegen dabei vor allem in den dicht besiedelten Regionen Asiens, aber auch in europäischen und amerikanischen Städten. Weltweit rechnen wir im Jahr 2015 mit einem Absatz von rund 500 000 Elektroautos. Wenn es mehr werden sollen, müssen wir die Performance dieser Fahrzeuge noch erheblich steigern.

Da sind wir dann 2015 noch im Promillbereich.  Schöne Grüsse von der PV-Euphorie.
Boschmeinung (http://csr.bosch.com/content/language1/downloads/Systemlieferant_Bosch_-_Viele_Wege_fuehren_zur_Zukunft_des_Autos.pdf)
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 04. Dezember 2009, 17:25:46
Zitat
Original von nomos
@sh, Sie echauffieren sich über \"Märchenerzähler\", ist \"Schauermärchenerzähler\" besser?
Der Unterschied zwischen uns besteht darin, dass ich nur auf eine reale Firma in den USA hingewiesen habe, die eine reale neue Batterie vorzuweisen hat und dass sich da in der Batterietechnik ein Durchbruch abzeichnet.
Sie hingegen haben das Schauermärchen erzählt, dass heute Bleibatterien manchmal nach 2 Jahren Laternenparken kaputt seien und daher die Batterietechnik allgemein noch ein Zuverlässigkeitsproblem hätte oder sowas.

Zitat
Vor dem Handeln sind nüchterne Analysen der bessere Weg, als blind Euphorien zu folgen.
Nüchterne Analysen sind willkommen. Nur kommt von Ihnen sowas nicht. Sie nörgeln rum und reden alles schlecht, ohne dafür echte Gründe zu liefern. Die Neuentwicklungen der Firma A123Systems wären \"Utopien\" und \"Euphorien\", denen irgendwer \"blind folgt\" (wer den eigentlich? Die US-Regierung, BMW, der Chilenische Stromversorger? Alles blinde Deppen, gelle?).

Zitat
Es gibt da auch noch das deutsche Unternehmen Bosch als Autozulieferer und das liegt mir näher.
...
Zitat
Energiedichte steigern, Kosten senken – der Elektroantrieb

Das Elektroauto wird, wenn auch nicht gleich massenhaft und morgen, auf die Straße kommen. [nichts anderes hab auch ich gesagt]
...
Weltweit rechnen wir im Jahr 2015 mit einem Absatz von rund 500 000 Elektroautos. Wenn es mehr werden sollen, müssen wir die Performance dieser Fahrzeuge noch erheblich steigern.
Da sind wir dann 2015 noch im Promillbereich.  Schöne Grüsse von der PV-Euphorie.
Niemand hier hat behauptet, dass wir 2015 schon x Millionen Elektroautos im Jahr produzieren werden.
Bosch sieht das schon ganz richtig.
Allerdings spricht Bosch hier von 500.000 Elektroautos - also nicht von Hybrid-Autos.
Es ist davon auszugehen, dass zuerst ein großer Markt für Hybridautos entstehen wird - vor allem PlugIn-Hybriden mit kurzer elektrischer Reichweite und großer Verbrenner-Reichweite werden auf große Nachfrage stoßen.  
Fast alle Autohersteller wollen ab 2010 bis spätestens 2015 echte Hybridautos auf den Markt bringen - in den verschiedensten Varianten. Da werden im Jahr 2015 weltweit sicher schon mehr als 500.000 Einheiten verkauft werden.

Reine Elektroautos werden noch längere Zeit ein Nischendasein führen, wie Bosch richtig anmerkt. Dazu muss erst noch die Batterietechnik besser und billiger werden. A123Systems mit seiner Lithium-Eisenphosphat-Batterie ist dafür ein hoffnungsvolles Zeichen. Wir werden sehen.

Jedenfalls gibt es keinen Grund, den Aufbau von Ladestationen und sonstiger Infrastriktur durch Netzbetreiber und irgendwelche Modellprojekte niederzumachen (wie am Anfang des Threads). Solche Praxistests und Flottenversuche sind erforderlich, um Betriebserfahrungen und Nutzererfahrungen zu sammeln, die in die weitere Entwicklung und Forschung eingehen können.
Keiner hat je behauptet, dass diese Projekte schon das Ende der Entwicklung darstellen und nun der Tesla für jederman das richtige Elektroauto ist.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 04. Dezember 2009, 20:29:33
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von nomos
@sh, Sie echauffieren sich über \"Märchenerzähler\", ist \"Schauermärchenerzähler\" besser?
Der Unterschied zwischen uns besteht darin, dass ich nur auf eine reale Firma in den USA hingewiesen habe, die eine reale neue Batterie vorzuweisen hat und dass sich da in der Batterietechnik ein Durchbruch abzeichnet.
Sie hingegen haben das Schauermärchen erzählt, dass heute Bleibatterien manchmal nach 2 Jahren Laternenparken kaputt seien und daher die Batterietechnik allgemein noch ein Zuverlässigkeitsproblem hätte oder sowas.
\"real\"!

\"Schauermärchen\": Ich habe auf die Erfahrungen mit herkömmlichen Autobatterien hingewiesen, deren Zuverlässigkeit im praktischen Alltag noch erheblich verbesserungsbedürftig ist. Ich habe auf den ADAC verwiesen und gebe hier nochmals einen Ausschnitt aus den Erfahrungen der über 30-jährigen Pannenstatistik wieder:[/list]
Zitat
Seit der ersten ADAC Pannenstatistik hat sich die Art der auftretenden Defekte verändert. Deutlich abgenommen haben Probleme mit Kupplung und Getriebe (minus 7,5 Prozent) und Kraftstoff-Aufbereitung (minus 8,2 Prozent). Auto-Elektrik und dort vor allem Batterien (plus 20,2 Prozent) tragen erheblich stärker zur Pannenstatistik bei.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: hko am 05. Dezember 2009, 13:04:59
Hallo,

ich habe mal ein wenig über Akkus recherchiert und dabei einige interessante Informationen gefunden. Neben vielen weiteren wichtigen Daten ist die Energiedichte in kWh/kg für Gewicht des Akkus bzw. Reichweite bei einer Akku-Ladung entscheidend.

1. Bei den Neuentwicklungen der Firma A123Systems handelt es sich um Li-Ionen-Systeme auf der Basis Lithium-Eisenphosphat.
Cells 18650: 0,093 kWh/kg? (Rechenwert, da nicht direkt angegeben)
Cells 26650: 0,108 kWh/kg? (Rechenwert, da nicht direkt angegeben)
Bei anderen Zellen sind entweder unvollständige oder keine Daten angegeben, die Energiedichte wird nicht direkt angegeben!

2. http://www.technologyreview.com/read_article.aspx?ch=specialsections&sc=batteries&id=22780
Bericht vom 11.06.2009
Lithium/Luft, Energiedichte bis 5 kWh/kg. Wenn sich diese Meldung bestätigen sollte, könnte dies der notwendige Quantensprung sein!!! Allerdings erst Laborwerte, in wieviel Jahren eine Fertigung möglich scheint, wird nicht erwähnt.

3. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Sony-praesentiert-Lithium-Ferrophosphat-Akku-751549.html
Bericht vom 16.08.2009, Fa Sony, Energiedichte bis 0,5 kWh/kg? (Rechenwert, da nicht direkt angegeben)

Mit freundlichen Grüßen
hko
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 05. Dezember 2009, 13:57:10
Zitat
Original von hko
ich habe mal ein wenig über Akkus recherchiert und dabei einige interessante Informationen gefunden.  .....
interessante Information:

Zitat
Forscher der Universität Missouri  haben eine winzige Radionuklidbatterie vorgestellt, die über Millionen mal mehr Leistungskraft verfügt als herkömmlichen Batterien. Die Atombatterie kann praktisch ewig verwendet werden, die etwa münzengroßen Energiespeicher weisen eine Laufzeit von bis zu mehreren hundert Jahren auf. Die Erfindung des Forscherteams um Jae Kwon soll vor allem in Mikrosystemen (MEMS) und noch kleineren nanoelektromechanischen Systemen (NEMS) zum Einsatz kommen.
Atombatterie (http://derstandard.at/1254311002376/Winzige-Atombatterien-liefern-hunderte-Jahre-Strom)[/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 07. Dezember 2009, 09:58:44
Zitat
Original von nomos
Aber wie man sieht, sind Sie ja schon kräftig am relativieren.
Quatsch, ich hab von Anfang an hier gesagt, dass sich ein \"Durchbruch abzeichnet\" und dass es vielversprechende Entwicklungen gibt, und dass man noch Geduld haben muss und sich die nächsten Jahre noch viel neues ergeben wird. (Lesen Sie nach!)
Nur Sie reden davon, dass alle laufenden Entwicklungen schlecht oder unglaubwürdig seien und dass gefäligst sofort die endgültige Lösung präsentiert werden soll, alles was dem nicht entspricht, wird niedergemacht. Sie sagen
Zitat
Echter Fortschritt bedeutet, mehr Nutzen bei weniger Kosten und weniger Umweltbelastung.
was utopisch ist.
Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Elektroautos gleich von Beginn an billiger zu haben sein werden, als die herkömmliche Autos.
Die Entwicklung muss doch auch erst mal bezahlt werden. Aber wie wir ja wissen, sind Sie gerne bereit, solche Entwicklungleistungen und den Aufbau von neuen Fabriken für neuartige Technologien zu finanzieren. ;)
Sie fordern immer Ihr vermeintliches Recht auf allzeit \"bezahlbare\" Energie und Mobilität, womit Sie \"billig\" meinen. Das ist sehr naiv.
Der Verbraucher muss die Kosten für diese Entwicklungen und auch die zukünftige Fertigung letztendlich tragen, unabhängig davon, wieviel es kostet. Eine brauchbare Alternative zum Elektroauto ist nirgendwo in Sicht.
Stellen Sie sich also schon mal auf deutlich steigende Mobilitätskosten ein. Sie werden kommen.

Zitat
Original von hko
ich habe mal ein wenig über Akkus recherchiert und dabei einige interessante Informationen gefunden.
Ihre selbst errechneten Zahlen scheinen ganz gut zu stimmen.
Leider hat die Li-Eisenphosphatbatterie eine etwas geringere Energiedichte als bisher bekannte Li-Ionen-Technologien - ist in dieser Hinsicht also kein Fortschritt. Aber dafür hat sie eben die genannten Vorteile der Robustheit, Lebensdauer, Leistungsfähigkeit und Schnellladefähigkeit. Noch zu erwähnen ist, dass sie auch vom physikalischen Prinzip her sicherer ist als bisherige Lithimbatterien, da sie nicht thermisch durchgehen kann (das Problem brennender oder gar explodierender Lithiumakkus dürfte allen bekannt sein).
Sollten einmal die Li-Luftbatterie oder die Nanofaden-Elektroden für Li-Batterien mit der erwarteten 5-10 Steigerung der Energiedichte serienreif sein, wäre das wirkllich ein tolelr weiterer Durchbruch. Dann wären Akkugewichte kein Thema mehr. Wie ich schon sagte, gibt es da aber noch keinerlei Hinweise, wie es mit Ladezeiten und Zyklenfestigkeit etc. aussieht.

Ich persönlich finde ein hohes Gewicht einer Batterie nicht sooo schlimm. Die PKWs sind die letzten Jahre sowieso immer schwerer geworden. Durch die Gewichtseinsparung aufgrund des Wegfalls des Verbrennungsmotors und des Bezintanks, ergibt sich ein gewisser Ausgleich. Wenn nun für eine solche E-Autobatterie mit 35 kWh etwa 400 kg hinzukommen, dann werden die heutigen Mittelklasse-Autos halt um 30% schwerer. Das senkt zwar die Reichweite in der Stadt, aber da kann man halt öfter nachladen, wenn man überall in Parkhäusern oder in Büro-Tiefgaragen Anschlüsse hat. Zuhause dann sowie so. Auf langen Strecken spielt das höhere Gewicht keine so große Rolle hinischlich der Reichweite. Da sind eher die Aerodynamik und die Geschwindigkeit das Entscheidende.
Also ich könnte z.B. mit einem Golf-Variant mit 200 km Norm-Reichweite und 1700 kg statt der heutigen 1300 kg gut leben, wenn er in 5 min aufzutanken ist.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: hko am 07. Dezember 2009, 10:07:49
@nomos
eigentlich hatte ich mit meinem obigen Beitrag mehr an @sh gedacht, nicht an Sie.
Der Grund: Die immer wieder erwähnte Firma A123Systems stellt zwar recht interessante Akkus her, aber deren Energiedichte scheint doch für eine breite Anwendung in Elektroautos noch nicht ausreichend zu sein.
Die beiden anderen Links zeigen, dass man wohl doch schon ein Stückchen weiter ist.
Die von Ihnen erwähnte Atom-Batterie (ist kein Akku!) hatte ich auch gefunden. Da sie  für Elektroautos nicht geeignet ist, gehört sie doch nicht hier her.

Falls es aus meinen Beiträgen nicht deutlich wird: ich träume auch vom Elektroauto.

Mit freundlichen Grüßen
hko
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 07. Dezember 2009, 10:43:39
Zitat
Original von hko
Falls es aus meinen Beiträgen nicht deutlich wird: ich träume auch vom Elektroauto.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: hko am 07. Dezember 2009, 12:47:09
@nomos

Zitat
Original von nomos
@hko, ok, träumen darf man  :] .  Nur wenn man aufwacht ist man wieder in der Realität.

auch wenn man von einem wünschenswerten Ziel träumt, muss man doch kein Traumtänzer sein. Ich darf Ihnen noch einmal aus meinem ersten Beitrag zu diesem Thema in Erinnerung rufen:

Zitat
Original von hko
Leider ist bis heute das Problem mit den Batterien nicht gelöst. Ich lese immer wieder, dass wir ja erst am Anfang stehen - und dies seit 40 Jahren!! Natürlich hat es in dieser Zeit eine ganze Menge Entwicklungsfortschritte gegeben, aber die Resultate reichen bei weitem nicht. Wenn die Entwicklung in Zukunft mit der gleichen Geschwindigkeit vorangeht, wird man vielleicht auch in 40 Jahren sagen: wir stehen ja erst am Anfang.

Mit freundlichen Grüßen
hko
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 07. Dezember 2009, 14:10:43
Zitat
Original von hko
auch wenn man von einem wünschenswerten Ziel träumt, muss man doch kein Traumtänzer sein. Ich darf Ihnen noch einmal aus meinem ersten Beitrag zu diesem Thema in Erinnerung rufen:

Leider ist bis heute das Problem mit den Batterien nicht gelöst. Ich lese immer wieder, dass wir ja erst am Anfang stehen - und dies seit 40 Jahren!! Natürlich hat es in dieser Zeit eine ganze Menge Entwicklungsfortschritte gegeben, aber die Resultate reichen bei weitem nicht. Wenn die Entwicklung in Zukunft mit der gleichen Geschwindigkeit vorangeht, wird man vielleicht auch in 40 Jahren sagen: wir stehen ja erst am Anfang.
Beispiel siehe hier (http://www.focus.de/auto/news/karlsruhe-elektroautos-als-zwischenspeicher-fuer-ueberfluessigen-strom_aid_362652.html?drucken=1). Träumen kann man da schon. Aber langsam müssen Resultate her.[/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 07. Dezember 2009, 14:30:01
Zitat
Original von nomos
Aber langsam müssen Resultate her.
Es werden langsam auch Resultate kommen. Nur braucht es eben Geduld.
Wenn wir mal überlegen:
Wie lange bemüht sich denn die Autoindustrie z.B. in Deutschland ernsthaft, ein Elektroauto in der Masse auf die Straße zu bringen?
Seit etwa einem Jahr - oder vielleicht auch knapp 2 Jahren.
Alles vorherige waren doch nur Alibiwägelchen: seht her, wir forschen an der Zukunft. Wirklich interessiert waren die Hersteller nur daran, die herkömmliche Technik solange wie möglich als unverzichtbar und alternativlos herauszustellen. Aus welchen Gründen auch immer (darauf will ich mich jetzt hier nicht einlassen).
Erst vor gut einem Jahr hat zum ersten mal ein deutscher Automanager, nämlich Herr Winterkorn von VW, gesagt: Dem Elektroauto gehört die Zukunft. Vorher wurde das immer bestritten.

Nun ist weltweit ein Wettlauf entbrannt um die besten Fahrzeugkonzepte und die ersten alltagstauglichen Massenmodelle des E-Autos.
Auch wird jetzt erst seitens der Autoindustrie massiv in die Forschung und Weiterentwicklung der Batterietechnik investiert und es wurden Kooperationsstrategien entwickelt mit erfahrenen Batterieherstellern.
Wie gesagt: das alles erst seit gut einem Jahr.

Wie also sollten denn jetzt schon \"Resultate\" da sein?
Es wird noch einige Jahre dauern und viel Geld kosten, bis die \"Resultate\" für den breiten Markt erschwinglich sind und wirklich massentauglich sind.

Sie werden wohl oder übel einfach noch warten müssen, nomos, auch wenns schwer fällt.
Und Sie werden damit rechnen müssen, dass für individuelle Mobilität (PKW) in Zukunft mehr Geld ausgegeben werden muss.
Auch werden Sie die nächsten Jahre wohl indirekt über Ihre Steuern so manche Subvention oder Förderung für die Elektromobilität bezahlen müssen, denn wie man jetzt schon sieht, glauben viele Staaten daran, dass ohne anfängliche subventionen die Technik nicht schnell genug einen Markt finden wird.

Sich jetzt oder für die nächsten 2 Jahre \"Resultate\", spricht die Lösung aller Probleme des E-Autos zu wünschen, oder gar in Ihrem Ton zu fordern, das nenn ich jetzt mal Traumtänzerei. Wo solls denn herkommen?

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 07. Dezember 2009, 14:45:14
Zitat
Original von superhaase
Und Sie werden damit rechnen müssen, dass für individuelle Mobilität (PKW) in Zukunft mehr Geld ausgegeben werden muss.
Auch werden Sie die nächsten Jahre wohl indirekt über Ihre Steuern so manche Subvention oder Förderung für die Elektromobilität bezahlen müssen, denn wie man jetzt schon sieht, glauben viele Staaten daran, dass ohne anfängliche subventionen die Technik nicht schnell genug einen Markt finden wird.

Sich jetzt oder für die nächsten 2 Jahre \"Resultate\", spricht die Lösung aller Probleme des E-Autos zu wünschen, oder gar in Ihrem Ton zu fordern, das nenn ich jetzt mal Traumtänzerei. Wo solls denn herkommen?
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 07. Dezember 2009, 15:46:35
Zitat
Original von nomos
Bei Ihnen muß man künftig immer mehr Geld ausgeben. Mit Nachhaltigkeit hat das wenig zu tun. Ist denn \"mehr Geld\" vom Großteil der Verbrauchern und Bürgern zu erwarten.
Es hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun, wenn man weiter mit Verbrennungsmotoren durch die Gegend fährt und nicht bereit ist, für umweltschonendere Technik mehr Geld auszugeben oder persönliche Abstriche zu machen.
Es ist leider nicht in Sicht, dass wir unser jetziges Mobilitätsverhalten bei gleichen Kosten aufrechterhalten werden können.
Entweder, man ist bereit, mehr Geld auszugeben, oder man ist bereit, sich hinsichtlich individueller Mobilität (PKW) einzuschränken. Niemand wird gezwungen sein, sich ein Elektroauto mit der in Zukunft vielleicht verfügbaren sauteueren Akkutechnik und einer Reichweite von 800 km zu kaufen. Vielleicht tuns auch 200 km und man muss halt alle 2 Stunden eine Pause von 30 min zum Laden einlegen, dann kann man ein Auto billiger haben?
Sollte nicht der Druchbruch gelingen und die Akkus in der Massenfertigung nicht große Reichweiten zu niedrigen Preisen ermöglichen, dann werden wir uns irgendwie darauf einrichten müssen. Am Benzinauto werden wir nicht festhalten können.
Allerdings sehe ich das nicht so pessimistisch. Wie gesagt zeichen sich ja vielversprechende Entwicklungen ab, die zum Teil schon recht nah an der Serie sind (A123Systems) oder auch noch weiter weg (Li-Luftbatterie). Ich denke nur, dass es noch Zeit braucht.
Um das E-Auto anfangs für ein breites Publikum \"bezahlbar\" zu machen, sind wohl Subventionen aus Steuergeldern oder z.B. eine zusätzliche Umlage auf den Benzinpreis erforderlich. Der Bürger wird diese Entwicklung und diese Umstellung, die nun mal Geld kostet, letztendlich bezahlen müssen. Ob nun über hohe Autopreise und ein Verbot von Benzinkutschen, oder über Subventionen als Steuerzahler oder als Bezinverbraucher, was den Vorteil hätte, dass auch der kleine Mann ein E-Auto kaufen kann - das wäre doch sicher in Ihrem Sinne - und außerdem wird so viel schneller ein Massenmarkt erreicht, der zu sinkenden Preisen führen wird.

Subventioniert man nicht, wird der Verbrennungsmotor noch länger als nötig verkauft werden - was wir uns entweder wegen irgendwann stark steigender Benzinpreise oder wegen des Klimawandels auch nicht leisten können.

Gäbe es unbegrenzt Erdöl zu niedrigen Preisen, und müssten wir nicht auch wegen der Umwelt weg vom Öl. Dann könnte man auch noch 20 Jahre warten, bis das E-Auto vielleicht von ganz allein billig wird - oder auch nicht.
Allerdings braucht man unter diesen Annahmen auch gar kein E-Auto - wozu?

Insofern sehe ich hier (wie auch beim EEG) eine Ausnahme und durchaus eine Rechtfertigung für eine irgendwie geartete Subvention des Elektroautos (womit ich hier auch zunächst vernünftige PlugIn-Hybriden meine).
Man kann wohl nicht darauf vertrauen, dass hier bei diesem Thema der freie Markt oder die Vernunft der Verbraucher in angemessener Zeit zum Ziel führen werden. Diese werden erst umlenken, wenn sie durch die Katastrophe (z.B. unbezahlbares knappes Benzin) dazu gezwungen werden. Zu den bis dahin auftretenden \"Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte\" Ihren Friedensforscher oder Klimatologen. ;)

Der Staat bzw. die Staaten der Welt müssen hier meiner Meinung nach steuernd und unterstützend eingreifen, denn leider haben wir nicht beliebig viel Zeit.
Man denke an das aktuelle Thema von \"Hopenhagen\".

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Pedro am 09. Dezember 2009, 13:29:40
Vielleicht bringt das etwas Licht und Verständlichkeit in die Debatte:
Mittwoch, 9.12.09 auf 3-Sat 21.15: Abenteuer Wissen - die Wahrheit über Elektroautos.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 09. Dezember 2009, 14:31:58
Danke für den Hinweis, Pedro!  :)
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Cremer am 09. Dezember 2009, 17:38:13
Na, da wird schon im Videotext zur Sedndung gesagt, dass das CO2 nicht der ausschlaggebende Faktor ist, sondern Methan.

Dies ist viel umweltschädlicher als CO2
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Pedro am 09. Dezember 2009, 20:30:15
@Cremer:
Zitat
Na, da wird schon im Videotext zur Sedndung gesagt, dass das CO2 nicht der ausschlaggebende Faktor ist, sondern Methan.

Da wird es nicht nur um CO2 und Methan gehen. Schau mal hier.
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/specials/139909/index.html
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Pedro am 09. Dezember 2009, 21:41:32
Die Batterie-Experten hier im Forum werden sich bestätigt oder widerlegt fühlen, je nach Standpunkt. Die 30 Minuten enthielten 20 Min. Batterietechnik, 5 Min. Herkunft des Stromes (leider nichts  über C02 - Braunkohle u. RWE-Aktivitäten), dafür aber Hoffnungsvolles über die deutschen u. internationalen Forschungsaktivitäten.
Ergebnis: die Batterietechnik muss noch große Schritte machen, damit insbesondere überhaupt die Ressourcen der Materialien zur Herstellung der Batterien ausreichend zur Verfügung stehen. Die heute vorhandene Batterietechnik führt  ansonsten von der Abhängigkeit von Erdöl in die von Metallen für Batterietechnik. Ein offenbar noch weiter Weg.....
Und was den Strom für Elektroautos angeht: bis größere Stückzahlen auf unseren Straßen fahren, werden die \'\'großen Vier\'\' mit ihren überall installierten Strom-Tankstellen den Markt wieder mit ihren Produkten beherrschen. Wetten?? :evil:
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 10. Dezember 2009, 08:12:24
Zitat
Original von Pedro
Die heute vorhandene Batterietechnik führt  ansonsten von der Abhängigkeit von Erdöl in die von Metallen für Batterietechnik.
Dieses Problem wird ohne ein gleichzeitig aufgebautes gutes Recyclingsystem nicht gelöst werden können.
Die zukünftigen Batterien müssen also schon von vorneherein auf echtes Rohstoff-Recycling ausgelegt sein. Hier wäre es nötig, den Herstellern gleich per Gesetz Vorgaben zu machen, dass sie ihre Produkte darauf ausrichten und auch gleich in diese Recyclingtechnik investieren - vielleicht mit Unterstützung durch öffentliche Forschungsgelder.
Ein ganz wichtiger Punkt.

Die Lithium-Eisenphosphat-Akkus sollen übrigens auch hier ein Fortschritt sein, denn sie können im Regelbetrieb tiefer entladen werden (zu 100%) und benötigen insgesamt deutlich weniger Lithium pro nutzbarer kWh-Kapazität.

Wenn ich mir die Geschichte der NiMH-Akkus anschaue, dann bin ich auch für die Lithium-Akkus optimistisch.
Man vergleich nur mal die ersten NiMH-Akkus mit den heutigen hinsichtlich: Kapazität, Selbstentladung, Schnellladung, Zyklenfestigkeit. Da hat sich sehr viel getan. Ich denke, auch bei Lithium-Akkus wird es noch lange Zeit stetige Verbesserungen geben.

Ich bin ja gespannt, wie 2010 der GM Volt und dann mit identischer Technik 2011 der Opel Ampera \"aussehen\" werden. Immerhin soll da eine Lebensdauer von 160.000 km und 10 Jahren für den Lithium-Akku garantiert werden !
Der Preis, so munkelt man, soll anfangs bei rund 40.000 $ liegen, also etwa 27.000 €.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: berndh am 10. Dezember 2009, 11:03:26
Zitat
Und was den Strom für Elektroautos angeht: bis größere Stückzahlen auf unseren Straßen fahren, werden die \'\'großen Vier\'\' mit ihren überall installierten Strom-Tankstellen den Markt wieder mit ihren Produkten beherrschen. Wetten?? Teufel
Da kann aber jeder selber was gegen machen!

Stichwort Drehstromkiste (http://www.drehstromnetz.de/index.php)
Die BHKWler setzen sich ebenfalls sehr stark für diese Ladehalte ein.

Momentan ist das ganze Netz noch auf Gegenseitigkeit ausgerichtet, aber wie Park und Charge wird sich auch hier irgendwann aufgrund der Masse eine Abrechnungsmodi einbürgern.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: nomos am 10. Dezember 2009, 11:58:49
Zitat
Original von berndh
Da kann aber jeder selber was gegen machen!

Stichwort Drehstromkiste (http://www.drehstromnetz.de/index.php)
Zitat
......so gibt man freiwillig eine kleine Geldspende die der entnommenen Strommenge entspricht.
@berndh, Vorsicht vor Illusionen. Da dreht sich einiges rückwärts in dieser \"Drehstromkiste\".

Am Anfang stand der Tauschhandel ......... ... zurück vor den Anfang in die Steinzeit?

Schon die Kauri-Muscheln auf den Malediven waren eine Erfolgsgeschichte. Aber auch die gehen ja jetzt mit dem Klimawandel unter.  :(

So funktioniert keine moderne Volkswirtschaft! Wie finanziert sich das Gemeinwesen? ....  Da wird sich der Staat (Fiskus) noch einmischen, da bin ich mir sicher.

Was die E-Autos betrifft hat die Sendung deutlich gemacht, dass bis zum wirklichen Ersatz der heutigen Benzin- und Dieselfahrzeuge noch einiges zu lösen ist. Sicher ist da noch wenig und bis morgen geht schon gar nichts. Genaues weiß man nicht, so \"munkelt\" und flunkert man halt weiter.  

... dann springt der Benzinmotor an:

Zitat
Das neue Elektroauto von Opel, der Ampera, soll 2011 auf den Markt kommen. Der Kaufpreis dürfte nicht unter 30.000 Euro liegen. Opel verspricht, dass der Ampera bis zu 60 Kilometer rein elektrisch zurücklegen kann, dann springt ein Benzinmotor an.
[/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 10. Dezember 2009, 13:22:12
Zitat
Original von nomos
Was die E-Autos betrifft hat die Sendung deutlich gemacht, dass bis zum wirklichen Ersatz der heutigen Benzin- und Dieselfahrzeuge noch einiges zu lösen ist.
Aber das wussten wir doch schon alle, oder?  :D

Zitat
... und flunkert man halt weiter.
Inwiefern flunkert wer?
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: RA Lanters am 10. Dezember 2009, 18:12:08
gut, jetzt haben wir gesehen, dass das e-auto zumindest in absehbarer zeit keine zukunft haben wird, da zu unpraktisch ist und eine zu geringe reichweite hat. die herstellung von entsprechenden akkus, mit denen diese probleme gelöst werden könnten steckt noch in den kinderschuhen.  was mir noch auffällt, ist die geringe leistung der e-autos. für kleinstwagen gerade noch ausreichend, aber mit wohnwagen und 5 personen im auto wird man mit bspw. 51 kw nicht weit kommen. auch überholvorgänge auf landstraßen dürften mit der geringen motorleistung ein erhebliches risiko darstellen.

jedoch ist bis jetzt noch nicht nachgewiesen, dass das e-auto grds. umweltverträglicher als ein normaler pkw ist. thema herstellung und entsorgung der akkus ...  :rolleyes:
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 10. Dezember 2009, 20:21:55
Zitat
Original von RA Lanters
gut, jetzt haben wir gesehen, dass das e-auto zumindest in absehbarer zeit keine zukunft haben wird, da zu unpraktisch ist und eine zu geringe reichweite hat.
Soso, \"auf absehbare Zeit\". Und das wäre wie lange?

Alle Autohersteller entwicklen derzeit Elektroautos bzw. Plugin-Hybriden.
Auf absehbare Zeit (2010 bis 2015) kommen also von fast allen Herstellern die ersten solchen Modelle in den allgemeinen Automarkt. In die Batterietechnik wird jetzt viel Geld investiert - viel mehr als früher.
Das Elektroauto wird also keine Zukunft haben? Die Zukunft beginnt doch gerade vor aller Augen.

Sehe ich hier die berühmte \"German Angst\" gallopieren? ;)

Ich denke, dass das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel von 1 Mio. Elektroautos auf deutschen Straßen im Jahr 2020 übertroffen werden wird. Dazu zähle ich auch die PlugIn-Hybriden wie den Volt/Ampera, denn der kann immerhin etwa 80% der Fahrten (<60km) eines deutschen \"Normal-Autofahrers\" rein elektrisch bewältigen - ohne einen Tropfen Benzin.
Auch bei der Entwicklung der Erneuerbaren Energien wurden bisher die Prognosen meist überholt. Wenn die Lawine erst mal ins Rollen kommt ...

Zitat
was mir noch auffällt, ist die geringe leistung der e-autos. für kleinstwagen gerade noch ausreichend, aber mit wohnwagen und 5 personen im auto wird man mit bspw. 51 kw nicht weit kommen. auch überholvorgänge auf landstraßen dürften mit der geringen motorleistung ein erhebliches risiko darstellen.
Da sind Sie aber äußerst schlecht informiert.
Elektroautos hängen bei der Beschleunigung i.A. die Bezinautos ab, da sie vom Stand weg ein hohes Drehmoment aufweisen und ohne Schaltunterbrechungen beschleunigen können. Wenn der Elektroantrieb richtig ausgelegt ist, sind Überholvorgänge einfacher und schneller zu machen, als mit \"gleich starken\" Benzinern.

Der Opel Ampera (GM Volt) soll einen Elektromotor mit 110 kW (ca. 150 PS) bekommen. Der Tesla hat etwa 220 kW (300 PS). Der Lightning GT soll einmal 480 kW (650 PS) haben, so er denn jemals auf den Markt kommt (die Firma \"hofft\" immer noch, nächstes Jahr die ersten Serienfahrzeuge zu produzieren - ich glaubs nicht ;)).

Es ist also völlig unbegründet, zu behaupten, Elektroautos hätten generell eine zu geringe Leistung.
Die Frage ist allerdings, ob man so viel Leistung überhaupt braucht.
Elektrische 50-80 kW (68-108 PS) können für Autos der Mittelklasse durchaus ausreichen, wenn man keine Sportwagenambitionen hat. Für ein Wohnwagengespann darfs dann natürlich schon mehr sein - technisch kein Problem, wie man sieht.

Außerdem:
Das Erdöl wird nicht mehr lange reichen, insbesondere wenn man bedenkt, dass auch die Schwellenländer immer mehr Autos nutzen werden.
Das bedeutet, dass das Benzinauto definitiv keine Zukunft hat.
Selbst wenn also das Elektroauto wegen der Akkuherstellung umweltschädlicher sein sollte als ein Benzinauto (was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann), dann wird uns trotzdem nichts anderes übrig bleiben, als aufs Elektroauto zu setzen.
Oder ist eine Alternative in Sicht?

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: hko am 11. Dezember 2009, 10:19:43
Zitat
Original von superhaase
Elektroautos hängen bei der Beschleunigung i.A. die Bezinautos ab, da sie vom Stand weg ein hohes Drehmoment aufweisen und ohne Schaltunterbrechungen beschleunigen können. Wenn der Elektroantrieb richtig ausgelegt ist, sind Überholvorgänge einfacher und schneller zu machen, als mit \"gleich starken\" Benzinern.
sh

Dazu ein paar technische Erläuterungen:

Elektromotoren haben eine wesentlich andere Drehmoment/Drehzahl-Kennlinie als Verbrennungsmotoren. Sie haben ihr größtes Drehmoment bei Drehzahl 0, das Drehmoment fällt mit steigender Drehzahl. Damit bewirken sie die größte Beschleunigung aus dem Stillstand heraus und lassen somit beim Start alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren (auch wenn diese wesentlich stärker motorisiert sind) \"alt\" aussehen.
Verbrennungsmotoren haben ihre größte Leistung in nur engen Drehzahlbereichen, daher benötigen sie die Gangschaltung mit zum Teil sehr vielen Gängen (bei LKWs z.B. 16 Gänge!).
Bei Überholvorgängen, bei denen ja beide Fahrzeuge in Bewegung sind, ist das Drehmoment des Elektromotors bereits stark vermindert während das Drehmoment des Verbrennungsmotors gerade im Optimum liegt. Hier ist bei etwa gleicher Nennleistung der Motoren der Verbrennungsmotor überlegen. Damit sind Überholvorgänge keineswegs einfacher und schneller zu machen, als mit \"gleich starken\" Benzinern.

Mit freundlichen Grüßen
hko
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Cremer am 11. Dezember 2009, 10:54:44
@hko,

richtig erkannt.

Zitat
Elektromotoren haben eine wesentlich andere Drehmoment/Drehzahl-Kennlinie als Verbrennungsmotoren. Sie haben ihr größtes Drehmoment bei Drehzahl 0, das Drehmoment fällt mit steigender Drehzahl. Damit bewirken sie die größte Beschleunigung aus dem Stillstand heraus und lassen somit beim Start alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren (auch wenn diese wesentlich stärker motorisiert sind) \"alt\" aussehen.

@sh,

Zitat
Das bedeutet, dass das Benzinauto definitiv keine Zukunft hat

auch richtig,
fahre aber meinen 740er BMW auch weiterhin und werde ihn als Oldtimer behalten. Ist halt ein tolles Auto :D :D
Hat sich BMW sich nicht gerade von Elektro- oder Hybridauto verabschiedet?  :evil:
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 11. Dezember 2009, 11:44:32
Zitat
Original von hko
Sie haben ihr größtes Drehmoment bei Drehzahl 0, das Drehmoment fällt mit steigender Drehzahl.
Diese Aussage ist in dieser Allgemeinheit schon mal falsch.
Insbesondere für drehfrequenzgesteuerte Elektromotoren trifft sie überhaupt nicht zu.
Da ist das Drehmoment von der Drehzahl weitgehend unabhängig.
Sehen Sie sich doch mal die Drehmomentkurve des Tesla an:
http://www.teslamotors.com/performance/acceleration_and_torque.php
Erst nach Erreichen der Höchstleistung fällt das Drehmoment mit steigender Drehzahl wieder ab.
Hier steht also über ein großes unteres Drehzahl das maximale Drehmoment zur Verfügung, woran ein breiteres Drehzahlband mit konstanter maximaler Leistung und sinkendem Drehmoment anschließt.

Auf ein kleineres und schwächeres Elektroauto mit z.B. 51 kW (wie oben erwähnt) umgemünzt heißt das:
Man legt das rechte Ende des oberen Leistungsmaximums bei etwa 7500 UpM auf die Höchstgeschwindigkeit. Also dreht der Elektromotor bei angenommenen 51 kW und damit möglichen geschätzten 160 km/h Höchstgeschwindigkeit mit 7500 Upm. Dann dreht er bei 100 km/h mit etwa 4700 Upm. Hier ist die Drehmomentkurve auf dem maximalen Plateau, ja sogar die Leistung des Elektromotors ist hier fast schon maximal. Besser kann man einen Antrieb nicht für Überholvorgänge auf Landstraßen auslegen, denke ich.

Nochmal weitergesponnen:
Würde man meinen Golf Variant mit 500kg Akkugewicht, also insgesamt etwa 1700 kg Fahrzeuggewicht, und mit einem so ausgelegten Elektromotor mit 51 kW (69 PS) ausstatten, dann ergäbe sich eine Beschleunigung von 80 auf 120 km/h in grob ausgerechneten 16-18 Sekunden. Kein schlechter Wert für nur 69 PS und 1700 kg.

Zitat
Bei Überholvorgängen, bei denen ja beide Fahrzeuge in Bewegung sind, ist das Drehmoment des Elektromotors bereits stark vermindert während das Drehmoment des Verbrennungsmotors gerade im Optimum liegt. Hier ist bei etwa gleicher Nennleistung der Motoren der Verbrennungsmotor überlegen.
Abgesehen davon, dass wie oben erwähnt das Drehmoment des Elektromotors eben nicht \"schon stark vermindert\" ist, ist das Drehmoment des Verbrennungsmotors nur dann maximal, wenn der Motor im mittleren Drehzahlbereich läuft. Um optimal zu beschleunigen sollte man aber runterschalten, denn zum Beschleunigen sollte man die maximale Leistung des Verbrennungsmotors abrufen.
Wenn man einen Verbrennungsmotor hoch ausdreht und vor dem Überholen möglichst weit runterschaltet, dann kann man mit einem \"gleich starken\" Benziner besser beschleunigen als mit der oben erläuterten Elektromotorauslegung, wenn man das grundsätzlich höhere Gewicht eines Elektroautos berücksichtigt (wegen der Akkus). Aber wer schaltet vor dem Überholen auf der Landstraße schon in den zweiten Gang runter?
Außerdem bleibt dann immer noch das Problem, dass man dann während des Beschleunigens mindestens einmal wieder hochschalten muss, was eine Unterbrechnung und Verzögerung der Beschleunigung zur Folge hat.
Beim (getriebelosen) Elektroauto tritt man einfach das Pedal durch und hat so automatisch die maximal mögliche Beschleunigung.

Ob nun beim Überholen auf der Landstraße ein Elektromotor besser oder schlechter als ein Benziner ist, hängt ganz von der Auslegung des Elektromotors ab. Aber warum sollte man einen Elektromotor ungünstig auslegen?

@Cremer:
Nein, BMW hat sich von nichts verabschiedet. BMW hat nur verkündet, zunächst keine weitere neue Wasserstoff-Testflotte zu bauen, weil die Antriebstechnik (BMW verbennt der Wasserstoff in \"normalen\" Verbrennungsmotoren) soweit ausgereift sei. An Verbesserungen des Wasserstofftanks werde man aber weiterforschen.
BMW entwickelt derzeit z.B. eine Art City-Stromer mit reinem Batterieantrieb. Da BMW ja mit A123Systems kooperiert, nehme ich an, dass dort die Lithium-Eisenphosphat-Akkus zum Einsatz kommen werden.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: hko am 11. Dezember 2009, 12:57:34
Zitat
Original von superhaase
Diese Aussage ist in dieser Allgemeinheit schon mal falsch.
Insbesondere für drehfrequenzgesteuerte Elektromotoren trifft sie überhaupt nicht zu.
Da ist das Drehmoment von der Drehzahl weitgehend unabhängig.
Sehen Sie sich doch mal die Drehmomentkurve des Tesla an:

@sh, man merkt, dass Sie kein Ingenieur sind.
Ich hatte bei meinem Beitrag die physikalischen Eigenschaften von Motoren als Grundlage genommen. Meine Aussage trifft sogar für den Teslamotor zu. Wenn Sie sich einmal die Kennlinie des Teslamotors genauer ansehen, werden Sie vielleicht bemerken, dass durch die Elektronik die hohen Werte im unteren Drehzahlbereich begrenzt (abgeschnitten) werden.  Bei einer Motorleistung von über 200 kW natürlich nötig, weil sonst die Räder beim Start einfach durchdrehen würden und der Akku die hohen Anfahrströme natürlich nicht liefern könnte. Ein Elektro-Bolide mit einer Motorleistung von mehr als 200 kW kann natürlich einen Polo oder Golf mit \"nur\" 80 kW auch noch bei 100 km/h mit Leichtigkeit überholen.

Mit freundlichen Grüßen
hko
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 11. Dezember 2009, 13:12:21
Zitat
Original von hko
@sh, man merkt, dass Sie kein Ingenieur sind.
Was Sie nicht alles merken ...
Ich bin Elektrotechnik-Ingenieur.  :)

Zitat
Ich hatte bei meinem Beitrag die physikalischen Eigenschaften von Motoren als Grundlage genommen.
... die Sie offensichtlich nicht richtig verstanden haben, Herr Ingenieur. ;)
Sehen Sie sich die Grundlagen für frequenzgesteuerte Synchron- oder Asynchronmotoren noch mal an.
Beim Asynchronmotor ist das Drehmoment nur vom Schlupf abhängig.
Beim Synchronmotor ist das Drehmoment nur vom Nachlaufwinkel abhängig.

Zitat
Meine Aussage trifft sogar für den Teslamotor zu. Wenn Sie sich einmal die Kennlinie des Teslamotors genauer ansehen, werden Sie vielleicht bemerken, dass durch die Elektronik die hohen Werte im unteren Drehzahlbereich begrenzt (abgeschnitten) werden.
Genau anders herum ist es. Die Leistung ist durch die Elektronik bei 220 kW begrenzt, daher sinkt bei höheren Drehzahlen das Drehmoment ab. Im unteren Bereich ist das Drehmoment einfach durch die Physik des Motors begrenzt (maximale Ströme, maximale Feldstärken).
Bei noch höheren Drehzahlen (hier ab 7500 UpM aufwärts) kommen dann auch physikalische Effekte im Motor hinzu, die auch die Leistung wieder sinken lassen.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: hko am 11. Dezember 2009, 14:19:21
Zitat
Original von superhaase
Sehen Sie sich die Grundlagen für frequenzgesteuerte Synchron- oder Asynchronmotoren noch mal an.
Beim Asynchronmotor ist das Drehmoment nur vom Schlupf abhängig.
Beim Synchronmotor ist das Drehmoment nur vom Nachlaufwinkel abhängig.

Welcher Motortyp liegt denn nun beim Teslamotor vor? Das hab ich noch nicht herausfinden können.
Wenn Sie Motoren so gut kennen, haben Sie ja vielleicht gemerkt, dass meine Ausführungen für Gleichstrommotoren gelten.

Mit freundlichen Grüßen
hko
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: RA Lanters am 11. Dezember 2009, 16:20:54
@ sh: der von ihnen so hochgelobte gm volt soll im langstreckenbetrieb  auf 100 km 5,5 liter diesel oder benzin verbrauchen. ziemlich viel für ein e-auto  :rolleyes:

außerdem frage ich mich immer noch, wie es ein 50 kw verbrennungs-motor (generator) es schaffen soll einen 120 kw e-motor dauerhaft zu betreiben (wenn die akkus nach 60 km leer sind)  :rolleyes:

edit: und bei den hybriden würde ich erst recht mal gerne eine ehrliche umweltbilanz sehen, da für solche fahrzeuge sowohl akkus als auch schmierstoffe hergestellt werden müssen....
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 11. Dezember 2009, 17:49:10
@hko:
Der Tesla hat einen frequenzgesteuerten Asynchronmotor.
Es ist wohl der am besten geeignete Motortyp für Elektroautos.

@RA Lanthers:
Der Volt bzw. Ampera soll nach mehreren Quellen bei leerem Akku 4,8 Liter Benzin pro 100km verbrauchen, nicht 5,5 Liter.
Entscheidend ist aber doch, dass rund 80% der Fahrten eines deutschen Durchschnittsfahrers unter 60 km weit sein sollen und somit ganz ohne Benzin zurückgelegt werden können.
Wie ich im vorletzen Beitrag erwähnt habe, reichen 50 kW für eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 160 km/h aus. Der Volt/Ampera soll nicht schneller fahren können, also reichen die 50 kW Generatorleistung vollkommen aus. Wenn man mal Abbremsen muss, weil so ein verdammter Entenfahrer einen LKW überholt (;)), dann hat man ja noch genügend Saft im Akku (der ja nicht ganz leergefahren wird, bevor der Benziner anspringt), um fürs anschließende Beschleunigen oder eine Steigung die 110 kW des Elektromotors abrufen zu können. Man wird es wohl kaum schaffen, auf Dauer so zu fahren, dass der Akku bei laufendem Generator während der Fahrt nicht auch gleichzeitig aufgeladen wird.

Zur Umweltbilanz: Ein Hybrid hat einen kleineren Akku, also diebezüglich weniger Umweltbelastung als ein reines Elektroauto. Er hat in diesem Fall auch einen kleineren Verbrennungsmotor, der auch noch viel seltener läuft, und wenn, dann im optimalen Betriebspunkt, was also auch diebezüglich viel weniger Umweltbelastung bedeutet als beim herkömmlichen Auto. Nimmt man an, dass E-Auto und Verbrenner an sich gleich umweltbelastend sind, wird ein Hybrid in der Summe wohl umweltschädlicher sein, das ist klar.
Aber wie ich schon sagte, bezweifelt scheinbar niemand ernsthaft, dass ein Elektroauto umweltfreundlicher ist (Ökostrom mal vorausgesetzt - aber da müssen wir ja eh hin). \"Prima facie\" ist es das zumindest, wie die Juristen sagen würden.  :D
Der Hybrid ist eine m.E. notwendige Vorstufe dahin.
Als reines Langstreckenfahrzeug hat er sicher keine Berechtigung und ist umweltschädlicher als ein guter moderner Verbrenner.
Aber als Auto für den Otto Normalautofahrer steht er wohl schon besser da.

Ich will den Volt bzw. Ampera hier durchaus loben, da dies m.E. das in naher Zukunft vernünftigste Autokonzept mit sehr guten Marktchancen ist.
Ich bin ja wirklich gespannt, was die beiden kosten werden - ich hab jetzt schon Preise zwischen 40.000 $ und 40.000 € gesehen. Offiziell gibts noch keine Ankündigungen.

Im übrigen soll scheinbar A123Systems seine Li-FePO-Akkus auch für den Volt/Ampera liefern. Opel will 10 Jahre und sage und schreibe 240.000 km für den Akku garantieren, hab ich inzwischen gelesen (... hm ... vielleicht sollte ich mir doch gleich Aktien von A123Systems kaufen ...  :tongue:). Das würde also für einen Berufspendler mit werktäglich 110 km (ohne einen Tropfen Benzin) als Garantie ausreichen.
Klingt doch auch nicht schlecht.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 02. März 2010, 09:26:34
Meldung heute über die dpa:

Zitat
GENF (dpa-AFX) - Der Volkswagen-Konzern  will bis 2018 den Anteil an Elektroautos an seinen Verkäufen auf drei Prozent bringen. Dazu hat Europas größter Autobauer am Montagabend zur Eröffnung des Genfer Automobilsalons seine Elektroauto-Strategie vorgestellt. Demnach sollen ab 2013 reine Elektroautos in Serie gehen. Zunächst kommt das neue Kleinwagenmodell Up! mit rein elektrischem Antrieb, wenige Monate später soll der E-Golf folgen und Ende 2013 soll der E-Jetta erhältlich sein. \'Entscheidend ist, dass all diese Fahrzeuge nicht nur umweltfreundlich, sondern auch alltagstauglich, bezahlbar und sicher sein werden\', versprach Vorstandschef Martin Winterkorn. Früheren Angaben zufolge will der Konzern 2018 mehr als 10 Millionen Autos verkaufen.
...
Das wären also etwa 300.000 reine Elektroautos, die VW im Jahr 2018 verkaufen will.
Diese sollen\"alltagstauglich und bezahlbar\" sein.
Wir dürfen gespannt sein.

Mich würde viel mehr interessieren, was VW an PlugIn-Hybriden verkaufen will. Das ist doch zunächst die bedeutendere Fahrzeugklasse.
Leider wird hierzu immer zu wenig gesagt. Alle reden immer nur vom reinen Elektroauto.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Netznutzer am 03. März 2010, 23:11:47
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:umweltfreundlicher-verkehr-elektroautos-bleiben-nischenprodukt/50082505.html

Gruß

NN
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 04. März 2010, 07:32:24
Auch da ist wieder nur von reinen E-Autos die Rede.
Klar, dass die die nächsten paar Jahre ein Nischenprodukt bleiben werden.
Langfristig aber sicher nicht.

Ich versteh gar nicht, warum alle Hersteller und Journalisten immer nur von den reinen E-Autos reden, und kaum ein Wort über PlugIn-Hybriden verlieren. Die sind doch in naher Zukunft die eigentlich bedeutende und interessante Fahrzeugklasse, die eben auch kein Nischenprodukt sein werden.
Wollen sich hier die Hersteller etwa nicht in die Karten schauen lassen?
Und die Journalisten sind zu doof, um danach zu fragen?
Seltsam.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 09. April 2010, 16:42:05
Ja, das ist heute schon im Labor möglich.

Gerbrand Ceder vom Massachusetts Institute of Technology im amerikanischen Cambridge hat mit seinem Kollegen Kang im Labor einen Li-Ionen-Akku gebaut, der Unglaubliches verspricht.
Es handelt sich offenbar um eine Weiterentwicklung des hier im Thread schon mal erwähnten Lithium-Eisenphosphat-Akkus, der auch in Serienproduktion heute schon Ladezeiten unter 10 min ermöglicht.

Zitat
Kang und Ceder verwenden eine Beschichtung aus glasartigem Lithiumphosphat, um den Transport der Lithiumionen an der Oberfläche des Metalloxids zu beschleunigen.

Um den Nutzen des Verfahrens zu demonstrieren, haben die beiden Forscher einen kleinen Akku aus dem neuen Material gebaut. Innerhalb von 10 bis 20 Sekunden, so berichten sie, ließ sich der Akku jeweils vollständig aufladen oder entladen. Ohne die Beschichtung dauerte der Vorgang dagegen jeweils sechs Minuten.
...
Da das von Ceder und Kang verwendete Material Lithiumeisenphosphat nicht neu ist, sondern bereits für Akkus verwendet wird, rechnen die Forscher mit einer schnellen Kommerzialisierung des Verfahrens. Schon in drei Jahren könnte der Super-Akku zur Marktreife gelangen.
Deutschland sucht den Super-Akku (http://www.pro-physik.de/Phy/leadArticle.do?laid=11595)
Die Meldung ist schon 1 Jahr alt. Wie weit man da wohl inzwischen ist?

Der Spieß dreht sich langsam um:
Ein Elektroauto aufzuladen geht damit bald viel schneller, als ein Bezinauto aufzutanken.  :tongue:
Reichweite ist mit so einem Akku auch kein Thema mehr.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: tangocharly am 10. April 2010, 12:19:44
Nur mal so nebenbei:

Glaubt denn in diesem unseren Lande irgendwer wirklich, dass mit der Entwicklung von mobiler Elektrik künftig irgend etwas besser wird ?

Mal abgesehen von der Energiebilanz (Atomabfälle, Klimaerwärmung, CO2, etc.), wollen alle Protagonisten sich wirklich vom Regen in die Traufe bewegen: raus aus den Fängen der Ölmultis, rein in die Fänge der Strom-Krokodils, allen voran RWE, EnBW usw. ?

Und wenn dann die Zulassungszahlen der Pkw\'s, Lkw\'s, Traktoren, usw. steigen (vielleicht aber auch der Goldpreis - oder vielleicht der Dollar, vielleicht aber auch die Abgeordneten-Diäten), dann steigt auch der Strompreis für Lieschen Müller (nach der Formel: Quadratwurzel geteilt durch pie-mal-Schnauze, multipliziert mal Faktor MEZ, geteilt durch Sommerzeit).

Und Lieschen Müller überlegt sich schon bald, ob Sie Theodor Fontanes \"VonRibbeck ausRibbeck vomHavelland\" lieber doch wieder beim Schein einer Kerze lesen und ihren Wecker, der sie für den nächsten Morgen zur Arbeit weckt, nicht doch lieber wieder von Hand aufziehen und runter rasseln lassen soll.

Apropos:
Eine schöne Vorstellung, dass in der Untergruppe des Autos eine Starkstromleitung ca. 650 V führt und jetzt es dort zu einem Kurzschluß über Masse kommt (Elektriker-Haarschnitt vorprogrammiert).
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 11. April 2010, 13:32:56
Zitat
Original von tangocharly
Apropos:
Eine schöne Vorstellung, dass in der Untergruppe des Autos eine Starkstromleitung ca. 650 V führt und jetzt es dort zu einem Kurzschluß über Masse kommt (Elektriker-Haarschnitt vorprogrammiert).
Auch nicht schlimmer als die Vorstellung, dass ich unter dem Rücksitz 50 Liter leicht entzündliche Flüssigkeit habe, die durch in der Untergruppe verlegte Schläuche gepumpt wird. Es soll auch schon vorgekommen sein, dass Menschen in Autos verbrannt sind ... manche auch bei anfangs vollem Bewusstsein ...
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Sukram am 03. Mai 2010, 22:33:35
Zum wiederholten Male (er)mahnt das Bundesamt für Geologie & Rohstoffe, sich (erstmal) m die Ressoucen zu kümmern:

Elektronikmetalle - zukünftig steigender Bedarf bei unzureichender Vorsorgungslage? (http://www.bgr.bund.de/cln_145/nn_334328/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/Commodity__Top__News/Rohstoffwirtschaft/33__elektronikmetalle,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/33_elektronikmetalle.pdf)

Aber da unbequem, wird\'s konsequent ignoriert.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: PLUS am 29. August 2010, 15:02:39
Zitat
Original von superhaase
....
Das wären also etwa 300.000 reine Elektroautos, die VW im Jahr 2018 verkaufen will.
Diese sollen\"alltagstauglich und bezahlbar\" sein. ...

Zitat
Ursprünglich wollte BYD das Modell schon im Oktober dieses Jahres in die US-Autohäuser bringen. Auf dem chinesischen Heimatmarkt sollte der Ökoflitzer mit angeblich 400 Kilometer Reichweite und einer Spitzengeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern schon Anfang dieses Jahres im Handel stehen. Doch auch hier verzögerte sich der Verkaufsstart – sogar auf unbestimmte Zeit. Vom Hybridmodell F3DM hat BYD in China gerade einmal 500 Exemplare verkauft, an Taxifirmen und die Post.
Grund für die Verzögerungen beim e6 sind vor allem Probleme bei den Batterien.
Mehr auf Seite 14 der aktuellen Wirtschaftswoche Nr. 35

Da werden auch keine 300.000 VW-Elektroautos 2018 verkauft werden.
Für die Speicheroption im Utopia-Kombikraftwerk wären wohl Millionen E-Autos erforderlich mit der erforderlichen Infrastruktur und der entsprechenden Zahl an passenden Entnahme- und Abgabesteckdosen.
Die Zukunft der solarstromgespeisten Autos mit Speichernutzung muss wohl noch etwas länger warten. ... und über das erforderliche Geld spricht man nicht in diesen Kreisen. Man hat es oder holt es sich.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: newmoon am 13. September 2010, 13:11:36
Kein Tempolimit, keine Elektroautos, sondern einfach Hybride bzw. effiziente Otto- und Dieselmotorren. Ansonsten Brennstoffzelle.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: DieAdmin am 17. November 2010, 18:17:01
Ich häng mal hier die folgende Meldung dran. Scheint so eine Art Sammelthread zu Elektroautos zu sein ;)


Die Batterie - Achillesferse und Hoffnungsträger der Elektromobilität
http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=6&article:oid=a17503
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 06. Mai 2011, 13:07:50
CDU-Politiker bezeichnet Elektroauto-Förderung als Irrweg (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,760981,00.html)

Zitat
In der CDU gibt es Ärger wegen der geplanten Förderung von Elektroautos. Dienstwagen gegenüber Privat-Pkw zu bevorzugen, sei falsch und kaum zu vermitteln, sagt der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion. Die Regierung will bis 2020 eine Millionen E-Autos auf die Straße bringen.

Ich halte das Dienstwagenprivileg insgesamt für fragwürdig.

Studie greift Subvention von Dienstwagen an (http://www.arbeitsgemeinschaft-finanzen.de/kurznotiert/steuern/20110503/studie-greift-subvention-von-dienstwagen-an.php)

Nachdem inzwischen rund 60% der neu zugelassenen Fahrzeuge als Dienstwagen angemeldet sind und davon 70% privat genutzt werden, stellt sich doch auch hier die Frage, inwieweit die Milliarden-Subvention noch Akzeptanz erfahren sollte.

Im Vergleich zur PV-Förderung dazu noch völlig ohne ökologischen Nutzen. Daher völlig Streichung.

Die Subventionierung von Elektroautos nur für Dienstwagen würde die Fragwüdigkeit weiter erhöhen.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Cremer am 06. Mai 2011, 15:34:19
@Wolfgang_AW,

der Begriff der Arbeitsgemeinschaft Finanzen:

Zitat
Über 60 Prozent der in Deutschland neu zugelassenen Automobile werden als Dienstwagen angemeldet

ist falsch gewählt. Es entseht hier der Eindruck, dass die öffentliche Verwaltung uüber 60 % der Neuwagen \"abnimmt\"

Der richtige Begriff wäre Firmenwagen.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 06. Mai 2011, 18:31:12
Stimmt, Dienstwagen ist zu ungenau.

Umgangssprachlich wäre Dienst-/Firmenwagen angebrachter, oder eben steuertechnisch: bewegliches Wirtschaftsgut KFZ ;)

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: PLUS am 14. November 2011, 16:31:30
.... und was machen die Beamten im Winter wenn die ohnehin begrenzte Reichweite der Elektrodienstmobile nochmal halbiert ist?  ;)

Zitat
Das E-Auto ist ein Typ für den Sommer. Im Winter verliert die Batterie rapide an Leistung. Plötzlich kommt man nur noch halb so weit, wie ein Test der Dekra ergeben hat.
Im Focus (http://www.focus.de/auto/news/elektroautos-im-test-50-prozent-reichweitenverlust-im-winter_aid_683365.html?drucken=1)

Im Kreis auf dem Rathaushof (evtl. gesponsert von den Stadtwerken) geht das  ja noch: Dienstfahrten unter Strom (http://www.lkz.de/home/lokales/stadt-kreis_artikel,-Dienstfahrten-unter-Strom-_arid,36813_lkzds,1.html) =)[/list]
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Sukram am 14. November 2011, 16:53:02
Zitat
Original von PLUS
.... und was machen die Beamten im Winter wenn die ohnehin begrenzte Reichweite der Elektrodienstmobile nochmal halbiert ist?  ;)

Zitat
Das E-Auto ist ein Typ für den Sommer. Im Winter verliert die Batterie rapide an Leistung. Plötzlich kommt man nur noch halb so weit, wie ein Test der Dekra ergeben hat.
    Die begrenzte Wintertauglichkeit  gilt sicher noch mehr für die vielen Segways und Pedelecs in den diversen Rathausgaragen.
Im Focus (http://www.focus.de/auto/news/elektroautos-im-test-50-prozent-reichweitenverlust-im-winter_aid_683365.html?drucken=1)

Im Kreis auf dem Rathaushof (evtl. gesponsert von den Stadtwerken) geht das  ja noch: Dienstfahrten unter Strom (http://www.lkz.de/home/lokales/stadt-kreis_artikel,-Dienstfahrten-unter-Strom-_arid,36813_lkzds,1.html) =)[/list]

Mit neuem Akkusatz- aber der altert, d.h. seine Kapazität nimmt ab.
Ich rechne immer: reale Einsatzreichweite = 1/4 der Normreichweite.

Die geringe Reichweite im Winter liegt auch an Beheizung/Lüftung/Licht- deswegen propagiert man ja auch für den Winter eine kleine Ölheizung. Et voila- schon hat Eberspächer was entwickelt- für Bioheizstoff :-)
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Sukram am 18. November 2011, 15:57:04
http://www.zukunft-mobilitaet.net/7102/analyse/elektroautos-co2-wahrer-ausstoss-stromerzeugung/
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Sukram am 22. November 2011, 13:51:33
Nachdem der Alkohol- äh: Hormonpegel beim Thema E-Mobilität allgemein zu sinken beginnt, macht sich auch im ach so vielgelobten China \"Ernüchterung\" (was für ein schönes deutsches Wort in dem Zusammenhang ;-) breit:


Zitat
Auto der Zukunft

Elektropionier China verliert den Mut

Dämpfer aus Fernost: Mit aller Macht wollte die chinesische Führung das Elektroauto auf den Weg bringen - und weckte Erwartungen einer ganzen Branche. Doch die anfängliche Euphorie ist der Ernüchterung gewichen. Inzwischen zählt auch Regierungschef Wen Jiabao zu den Skeptikern. ...

SPIEGEL (http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,799087,00.html)

womit allerdings die Gefahr besteht, dass das Pendel der öff. Meinung in\'s andere Extrem verfällt- wie bei so vielem, was die GrünInnen & Co. hormongeschwängert anfassen.

Die KünÄstIn und Konsorten sollten sich mal Hormonpillen verschreiben & rationale Vernunft einkehren lassen! So Potential vorhanden ist :-(
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 22. November 2011, 14:12:43
Was fassen denn SukramInnen so an, wenn sie hormongeschwängert sind?
Vielleicht sollten auch SukramInnen mal zum Arzt gehen und sich Pillen gegen einen unerträglichen polemischen Schwurbelstil verschreiben lassen? ;)

Oder ist Scheich Sukram besoffen vom Benzin (http://www.youtube.com/watch?v=k4oVyWz6atc) und wettert deshalb gegen das Elektroauto?  :D
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Sukram am 22. November 2011, 14:53:26
Johooo- ICH & besoffen von Benzin  :P
Von was schreib\' ich hier eigentlich seit 17/18?

Das Geheimnis heißt: EFFIZIENZSTEIGERUNG- Und: Verzicht, etwas, auf das die Klientel der Besserverdiener-Partei so gar nicht steht. Die nageln lieber PV-Module auf ungedämmte Altbauhütten...

Die EU bietet uns zwei Optionen an- ich fürchte, es wird die \"ODER\"-Option werden:

Zitat
Kommission zum Ölverbrauch: Jetzt handeln oder Mobilität einschränken

Der für Verkehrs- und Mobilitätspolitik zuständige Generaldirektor der Europäischen Kommission mahnte bei einer Ölförderkonferenz, dass es für die EU ein „fataler Fehler“ wäre, Maßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit von Erdöl zu verschieben.

\"If action is delayed, in the not-too-distant future we may be forced to drastically reduce all our mobility and import technological solutions from other part of the world,\" Marjeta Jager told a Green Party conference in the European Parliament.

The European Commission\'s Transport White Paper famously said that \"curbing social mobility is not an option\".

Peak oil is the point at which half of the world\'s original oil reserves have been used up and production enters a period of terminal decline, characterised by soaring prices and supply disruptions.

Despite being initially laughed off by the oil industry, a consensus now holds that the world is reaching – or has just reached – peak oil.

Last week, the chief economist of the International Energy Agency, Fatih Birol, said that peak oil production was actually reached in 2006.

\"The existing [oil] fields are declining so sharply that in order to stay where we are in terms of production levels in the next 25 years, we have to find and develop four new Saudi Arabias,\" he said. Birol expected oil prices to rise by almost a third in the next three years as a result.

...

In February, leaked US cables revealed that Washington fears that oil reserves in Saudia Arabia, the world\'s largest crude oil exporter, have been over-estimated by around 40%...

Euractiv (http://www.euractiv.com/de/energie/kommission-zum-lverbrauch-jetzt-handeln-oder-mobilit-einschr-nken-news-504529)

Und hier der Tageskommentar von jemandem, der mit Heizöl vertickern sein Geld verdient (und von mir abgeschrieben haben muss ;-)

Zitat
...Drittes Zeichen einer Überforderung der Ressourcen ist die dramatische Zunahme der CO2-Emissionen in den letzten beiden Jahren, also in den Jahren, in denen der Verbrauch wieder zunahm. Ursächlich ist die ungezügelten Nutzung von Öl, Kohle und Gas. Das zwei Grad Klimaziel ist nach Lage der Dinge kaum noch zu halten. Abhilfe könnte nur ein dramatisches Umsteuern in der Energienutzung bringen. Diese Aussage stammt nicht von einem Klimaexperten und auch nicht von einem Umweltaktivisten. Sie stammt von Fatih Birol. Er ist Chefvolkswirt der IEA (Internationale Energie Agentur).
...

Birol sieht die langfristige Energieversorgung der Menschen und ihrer Wirtschaft nur gewährleistet, wenn sie durch einen explosiven Effizienzgewinn entlastet wird. Andernfalls droht nicht nur eine Klimakatastrophe. Es droht auch eine Preiskatastrophe. ...  Wenn mit dramatischen Worten unter Inkaufnahme einer Preissteigerung für Effizienzgewinn geworben wird, steht offensichtlich das langfristig Notwendige über dem kurzfristig Unerwünschten. Im Umkehrschluss bedeutet das, Schönreden ist keine akzeptable Handlungsoption mehr.

Im Land der Ingenieure und Denker sieht man sich traditionell beim Thema Effizienz in der ersten Reihe. Untermauert wurde der Spitzenplatz mit einer eilig ins Leben gerufenen Energiewende. Seit sie politisch beschlossen wurde, ist der Enthusiasmus verflogen. Weder gibt es eine gangbare Roadmap, noch ist ihre Finanzierung gesichert. Ein Kernaspekt zur Umsetzung ist die energetische Sanierung von Gebäuden. Nirgendwo ist mehr Verschwendung im Spiel und nirgendwo lässt sich Energie einfacher einsparen als beim Wohnen. Angesagt ist somit ein ordentliches Sanierungsprogramm, ... Gemessen an dem, was für ihre Rettung ausgegeben wird, sind fünf Milliarden Euro die berühmten Peanuts. Im Moment der erneuten Ölpreisteuerung ist die Erkenntnis, dass Politik nicht einmal die eigenen Beschlüsse für umsetzenswert hält, besonders bitter. Die Preisentwicklung lässt sich mit einer erfolgreichen Energiewende kaum stoppen. ... Bei Raumwärme reden wir immerhin über eine Verbrauchsminimierung von deutlich über 50 Prozent. Technisch ist sogar weit mehr möglich. Derartig reduziert wird der Heizölkauf auch bei über einem Euro pro Liter noch erträglich. Ohne die Reduzierung droht Jahr für Jahr größeres Ungemach.
...
...
http://www.esyoil.com/heizoel-news/Birol+sieht+schwarz+++_2011_11_22_19221.php


Ist immerhin besser, als über imaginäre \"Merit Order\"-Effekte zu schwurbeln ;-)
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 22. November 2011, 18:45:22
Zitat
Original von Sukram
Johooo- ICH & besoffen von Benzin  :P
Von was schreib\' ich hier eigentlich seit 17/18?
Der Eindruck entsteht, wenn Sie hier gegen die Grünen polemisieren und unterstellen, die Grünen hätten behauptet, wir könnten in 2 oder 3 Jahren alle mit einem Elektroauto fahren.
Haben sie nicht.
Die Grünen haben auch nicht die Chinesen dazu angestiftet, mit überschwänglicher Euphorie, Selbstüberschätzung und ein bisschen Realitätsblindheit in Richtung Elektroauto loszustürmen.

Im Übrigen - auch wenn manche aus ihrer Euphorie auf den Boden der Realität zukommen - das Elektroauto ist und bleibt wohl das Auto der Zukunft. Es ist keine brauchbare Alternative in Sicht.
Und wie Sie, lieber Scheich Sukram ;), ja auch nicht müde werden zu erwähnen, ist das Benzinauto wegen der Endlichkeit des Erdöls schon so gut wie tot ... wie lange der Sterbeprozess noch dauern wird, ist halt noch fraglich.

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Sukram am 22. November 2011, 20:11:13
Die Chinesen verfügen immerhin über das Quasimonopol an jenen seltenen Erden, ohne die hocheffiziente Motore nicht funktionieren; Und die KünÄstIn hat bekanntlich ja jene Toy-Hybriden als das Nonplusultra hingestellt, die jeder hiesige (vernünftige) Hocheffizienzdiesel bezgl. Umwelt locker in die Tasche steckt.

Ach- übrigens, wo wir\'s doch vorhin von der Energiequelle Energieeffizienz hatten- Fundstücke von heute:

Die Erkenntnis ist da, es fehlt an der Umsetzung

Wie lässt sich der Sanierungsstau auflösen? Was kann einen Hauseigentümer veranlassen, bestehende und funktionierende Technik gegen neue und besser funktionierende zu tauschen? Wie viel Motivation ist nötig und wie viel Zwang möglich? Die 4. Deutsche Wärmekonferenz suchte nach Antworten.

Alle sind sich einig. Effizienz ist DER Schlüssel zur sicheren Energieversorgung in der Zukunft. Allein der Ersatz fossiler durch erneuerbare Energien reicht nicht aus. Nur wenn beides im Einklang funktioniert, können die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung verwirklicht werden. (http://www.brennstoffspiegel.de/energiepolitik.html?newsid=11131&title=Die+Erkenntnis+ist+da%2C+es+fehlt+an+der+Umsetzung&start=0)

***

EU-Richtlinie
Deutschland gegen verbindliche Vorgaben zum Energiesparen
Quelle: Handelsblatt Online

Deutschland will die Energiespar-Pläne der EU in Kernpunkten abschwächen. Zwar bekannte sich die Regierung zum Ziel einer Einsparung von 20 Prozent bis 2020, verbindliche Vorgaben zur Umsetzung lehnt sie aber ab. ...  (http://www.wiwo.de/politik/ausland/eu-richtlinie-deutschland-gegen-verbindliche-vorgaben-zum-energiesparen/5874456.html)

***

Gipfel in Durban

Chinesen sparen sich konkrete Klimaziele

Eine Woche vor dem Uno-Klimagipfel in Durban bekräftigen die Chinesen, dass sie jede verbindliche Zusage zur Senkung ihres Treibhausgas-Ausstoßes ablehnen. Stattdessen pochen sie darauf, dass die Industrienationen im Kampf gegen den Klimawandel voranschreiten. (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,799222,00.html)

***

Alles klar?
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 22. November 2011, 20:23:55
Zitat
Original von Sukram
 Und die KünÄstIn hat bekanntlich ja jene Toy-Hybriden als das Nonplusultra hingestellt, die jeder hiesige (vernünftige) Hocheffizienzdiesel bezgl. Umwelt locker in die Tasche steckt.
Sind nicht auch die Chinesen und der deutsche Autoexperte eben zu dem Schluss gelangt, dass als Übergangslösung zuerst die Hybrid-Autos die einzige Möglichkeit sind?
Sozusagen das Nonplusultra?
Siehe der von Ihnen verlinkte Artikel.

Sind Sie, lieber Scheich Sukram, da nicht schon lange von der Künast in die Tasche gesteckt worden, was Kompetenz in Bezug auf Elektroautos anbelangt?  :D

Gestänkert und polemisiert ist schnell - vernünftige Diskussionsbeiträge erfordern oft etwas mehr ... Bescheidenheit. ;)

ciao,
sh
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Sukram am 22. November 2011, 20:47:11
Achherrjeh- unser hauptamtlich bestallter Dudenhöffer ;-)
DER hat das mit dem Peak Oil doch auch immer für Panikmache erklärt.

Aber er hat recht- Elektrobikes sind endlich mal eine sinnvolle Anwendung :-) auch eine Art \"Hybrid\".

Ich denke, kurzfristig werden die (anderen), die unbedingt (weit) fahren müssen, erstmal auf LNG umsteigen.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Netznutzer am 14. Dezember 2011, 20:16:36
http://www.welt.de/wirtschaft/article13767367/Opel-stoppt-den-Verkauf-des-Elektroautos-Ampera.html

Gruß

NN
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Sukram am 14. Dezember 2011, 21:11:04
...was ja nix neues ist:

Dabei wurde nach einem Seitenaufprall das Fahrzeug auf das Dach gedreht, um einen Überschlag zu simulieren. Das Auto bestand den Crashtest, den es so in Europa nicht gibt, zwar mit der bestmöglichen Punktzahl (fünf Sterne). Doch nachdem es anschließend auf einem Gelände abgestellt worden war, fing es drei Wochen später Feuer.
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: hko am 14. Januar 2012, 10:07:10
@superhaase,

ich habe in diesem Thread mal etwas geblättert und folgende Beiträge gefunden:

Ihr Beitrag vom 02.12.2009
Zitat
Original von superhaase
Immerhin gibt es diese Zellen der A123Systems schon und sie haben kürzlich einen Vertrag mit einem südamerikanischen Stromversroger geschlossen, der damit ein Netzpuffersystem mit etlichen Megawatt bauen will.
Ihr Beitrag vom 10.12.2009
Zitat
Original von superhaase
Die Lithium-Eisenphosphat-Akkus sollen übrigens auch hier ein Fortschritt sein, denn sie können im Regelbetrieb tiefer entladen werden (zu 100%) und benötigen insgesamt deutlich weniger Lithium pro nutzbarer kWh-Kapazität.
Ihr Beitrag vom 09.04.2010
Zitat
Original von superhaase
Gerbrand Ceder vom Massachusetts Institute of Technology im amerikanischen Cambridge hat mit seinem Kollegen Kang im Labor einen Li-Ionen-Akku gebaut, der Unglaubliches verspricht.
Es handelt sich offenbar um eine Weiterentwicklung des hier im Thread schon mal erwähnten Lithium-Eisenphosphat-Akkus, der auch in Serienproduktion heute schon Ladezeiten unter 10 min ermöglicht.
Wenn man den von Ihnen prognostizierten Zeitrahmen von 3-5 Jahren zugrunde legt haben wir jetzt ja etwa Halbzeit. Gibt es aktuelle Berichte zu den obigen Themen?

Gruß hko
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: superhaase am 14. Januar 2012, 16:52:07
Ich hab das nicht mehr weiter verfolgt.
Aktuelle Infos zum Entwicklungsstand der Batterietechnik würden mich auch interessieren.
Wenn also jemand was hat, bitte her damit.
(Hab momentan selbst nicht die Muße zu suchen) ;)
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 21. April 2012, 17:53:06
Bloomberg prophezeit Preisverfall bei Auto-Akkus (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,828839,00.html)

Zitat
Auf den Straßen genießen Elektroautos noch immer Exotenstatus. Jetzt wecken die Finanzexperten von Bloomberg Hoffnung: Sie beobachten einen extremen Preisverfall bei den Batterien - der noch eine Weile anhalten dürfte.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Elektroauto - wo bleibt die Vernunft?
Beitrag von: hko am 22. April 2012, 10:42:39
da mich das E-Auto sehr stark interessiert, habe ich neben dem Artikel auch die Leserkommentare durchgelesen. Hier einige Kostproben:
Zitat
Original aus Bloomberg prophezeit Preisverfall bei Auto-Akkus (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,828839,00.html)

aus Kommentar 19:
Einen Preiszerfall von 85% bei 4mal besserer Leistung ist innerhalb von 10 Jahren durchaus möglich.
(dies schreibt ein Optimist)

aus Kommentar 22:
Bin überzeugt, dass, wenn die Trendwende geschafft ist und genügend E-Autos fahren, in unserer \"klassischen\" Autoindustrie das grosse Jammern, der Wunsch nach Subventionen u.a. einsetzt.
(dies schreibt ein Realist)

aus Kommentar 43:
(http://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/31-Mitsubishi/0-Alle_Modelle.html?fueltype=5&powerunit=2)
Durchschnittsverbrauch bei 8 Fahrzeugen: 13,56 kWh/km

aus Kommentar 44:
IBM z.B. forscht an Akkus, die etwa die zehnfache Kapazität heutiger Lithium-Akkus hätten, bei gleicher Größe, gleichem Gewicht und etwa gleichem Preis. (leider ohne Quellenangabe)
...
Somit sind wir am 31.12.2020 bei weit über einer Million (E-Fahrzeuge), das garantiere ich.
(dies schreibt ein Super-Optimist)
die Texte in Klammern habe ich eingefügt.

Gruß hko