Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Preismeldungen => Thema gestartet von: Sukram am 18. November 2009, 13:34:09

Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Sukram am 18. November 2009, 13:34:09
EWE +14%
Vattenfall +4,4 ... +5,9%
RWE?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,661998,00.html
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Cremer am 18. November 2009, 17:24:58
@sukram,

na, da haben wirs mal wieder.

Die Erhöhungen wurden größtenteils auf das EEG geschoben, vor allem von der EWE.

EWE dürfte an dem Off-shore Projekt nicht unbeteiligt sein und die Investition ist nicht gerade ohne für eine HGÜ durch die Nordsee.
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Sukram am 18. November 2009, 18:40:41
sind die Windquirle vor Borkum \"etwas\" teurer gekommen als kalkuliert ;-)

Zitat
Steigende Energiepreise
Welche Stromkonzerne am kräftigsten zulangen


...zum Januar wollen mindestens 40 Stromanbieter die Preise erhöhen - im Schnitt um fünf Prozent. Damit summieren sich die Erhöhungen der vergangenen zehn Jahre inzwischen auf rund 40 Prozent. ...

...Auch Anbieter von Ökostrom ziehen bei der Preiserhöhung mit: Die höchste Steigerung müssen Kunden des Marktführers Lichtblick hinnehmen. Dieser erhöht den monatlichen Grundpreis genauso wie den Preis pro Kilowattstunde. Ein Standardhaushalt zahlt damit ab 1. Januar im Schnitt 10,3 Prozent mehr als bislang. Beim zweitgrößten Ökostrom-Anbieter Greenpeace Energy steigen die Preise im Schnitt um 9,1 Prozent, beim drittgrößten Ökostrom-Versorger Elektrizitätswerke Schönau (EWS) beträgt das Plus gut sechs Prozent.

Als Gründe für den Anstieg nennen die meisten Unternehmen entweder die gestiegenen Beschaffungskosten oder die erhöhten Kosten im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG). Das Argument deutlich höherer Beschaffungkosten ist jedoch zweifelhaft, weil die Großhandelspreise für Stromverkäufer und Großkunden im vergangenen Jahr deutlich gesunken sind. Zwar verweisen die Energieversorger darauf, dass der Strom in der Regel für mehrere Jahre im Voraus eingekauft wurde - im Einzelfall lässt sich das aber nur schwer nachvollziehen.

28 Anbieter wollen ihre Preise senken...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,662029,00.html
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: RA Lanters am 19. November 2009, 12:41:17
tja, ich hoffe das bundeskartellamt prüft genau ob dort wirklich nur erhöhte kosten nach dem eeg weiter gegeben werden...
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Opa Ete am 19. November 2009, 13:44:11
die EWE hat letztes Jahr noch jede Menge teuren Strom an der Börse gekauft, zum doppelt Preis wie jetzt. Es gibt aber auch Anbieter die 2010 die Preise senken. Eins ist aber Fakt: günstiger macht das neue EEG den Strom nun wirklich nicht.
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Sukram am 19. November 2009, 14:17:52
ob die Windquirle dann zu wirbeln belieben, wenn die EWE-Kunden ihn brauchen können:

http://www.bdew.de/bdew_eks.nsf/res/E069E72C84148D99C12575DE004B04E2/$file/Abformate_4c_2009_4_std.gif
(Womit die Frage nach den Ausfallzeiten de AKW auch geklärt ist)


\"Mutti- schnell den Braten in den Ofen: es gibt gerade Strom!\"
Deutschland \'49 - Morgenthau 2030.
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: userD0010 am 19. November 2009, 15:46:48
@sukram
und die Preissteigerungen zu Jahresbeginn sind garantiert erst der Anfang.
Spätestens mit Ablauf des 1. Quartals 2010 wird sich der Verkauf der Netze der eOn auf die Netznutzungskosten auswirken, denn unsere lieben Nachbarn werden die \"angekündigten\" Investitionen und mit großer Wahrscheinlichkeit auch den Kaufpreis auf die Kosten umlegen und dann quartalsweise an der Preisschraube drehen.
Und wer kann nix dafür?   eOn & Co.
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: RA Lanters am 19. November 2009, 17:32:02
wir dürfen auch gespannt sein, wie die ewe nächstes jahr argumentieren wird, wenn sie den in diesem jahr gekauften billigen strom an den kunden liefern und eigentlich die preise gesenkt werden müssten....
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: userD0010 am 19. November 2009, 18:36:22
@RA Lanters

Da uns allen ja die Argumentationsfreude unserer EVU bekannt ist, dürfte es auch in diesem Falle den EWE nicht schwer fallen, einen oder mehrere gute Gründe für den Preisanstieg zu finden.
Wie wär´s mit gestiegenen Netz-Durchleitungskosten,
wie wär´s mit  Abwarten der Entwicklung auf dem Energiemarkt, damit man nicht noch stärkere Kostensteigerungen an die verehrte Kundschaft weitergeben muss.
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: AKW NEE am 20. November 2009, 09:24:06
Zitat
Immer wieder führen die Energieversorger die Kosten für Ökostrom als Grund für Strompreiserhöhungen an. Auch jetzt wieder, da 40 von rund 800 Stromversorgern ihre Preise anheben. Strom aus erneuerbaren Quellen sei eben teuer und deshalb müssten Verbraucher für den Boom des Ökostroms tief in die Tasche greifen.

Der Vorwurf der Preistreiberei ist so alt wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) selbst. Zwar sind mit dem Anteil der erneuerbaren Energien auch die EEG-Mehrkosten in den vergangenen Jahren gestiegen, von 0,2 im Jahr 2000 auf heute knapp 1,2 Cent pro Kilowattstunde. Im gleichen Zeitraum stieg der Strompreis aber um durchschnittlich 9,3 Cent pro Kilowattstunde. Nur etwa 10 Prozent der Preissteigerungen der letzten Jahre lassen sich also auf den Ökostrom-Boom zurückführen. 90 Prozent hatten andere Gründe, vor allem gestiegene Preise an der Strombörse in Leipzig.

Jetzt allerdings steht eine größere Erhöhung der EEG-Mehrkosten auf etwa 2 Cent pro Kilowattstunde bevor. Das hat aber wieder nur wenig mit dem Wachstum der Ökostromerzeugung zu tun und geht auf mehrere Ursachen zurück:

weiter hier:
http://www.gruene-bundestag.de/cms/energie/dok/315/315261.energieversorger_taeuschen_verbraucher.html
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: echtgut am 20. November 2009, 16:53:56
Doofe Frage: Kann man sich gegen die Preiserhöhung wehren?

Ich habe keinen Ökostrom und sie wollen trotzdem mehr Geld.
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Cremer am 20. November 2009, 18:18:41
@echtgut,

ich empfehle Ihnen mal ausreichendes Studium dieser Foren hier und die Seiten des BdEV
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Netznutzer am 20. November 2009, 19:30:56
Zitat
Jetzt allerdings steht eine größere Erhöhung der EEG-Mehrkosten auf etwa 2 Cent pro Kilowattstunde bevor. Das hat aber wieder nur wenig mit dem Wachstum der Ökostromerzeugung zu tun und geht auf mehrere Ursachen zurück:

Fakt ist ja wohl, dass nun die wahren EEG-MEHR-Kosten gezeigt werden, und nicht mehr in Hochspannungsnetzentgelten für den Endverbraucher nicht sichtbar versteckt werden. Bei derzeitigen Börsenpreisen zwischen 5 und 6 ct/kWh zeigt sich nun das wahre EEG Gesicht. Aufschlag auf jede gelieferte kWh zwischen 33 und 40%.

Das die Grünen, als häufigster Schriftsteller der bisherigen EEG\'s behaupten, die Ursachen liegen an anderen Dingen, stimmt das natürlich auch. Schliesslich haben sie die Stromsteuer in gleicher Höhe eingeführt, CO2 Zertifikate werden demnächst auch abgerechnet und aufgeschlagen. Leider stimmt die Aussage oben in einer anderen Realität: Das jämmerliche Bißchen PV-Strom wird derart hoch vergütet, dass wenig Strom produziert, dafür aber viel bezahlt wird.

Nachdem man lesen kann, dass z.B. in Bayern die Netzbetreiber mit dem Anschluss von PV nicht nachkommen, kann man sich wohl inkl. Nachholung 2009 an die 3 vor dem Komma in 2011 anfreunden. Von einer drastischen Absenkung der PV-Vergütung in 2010 ist bisher noch nichts zu sehen und somit auch nicht vom EEG Zuschlag in den nächsten 20 Jahren.

Krönung ist die Förderung von PV Selbstverbrauch. Während bei üblicher Volleinspeisung der Anlagenbesitzer immerhin auch noch über den Normalstrombezug an der EEG Umlage beteiligt wurde, belohnt man jetzt auch noch damit, dass er sich aus dem Solidar-EEG-Umlagesystem verabschiedet, aus diesem aber noch 25,01 ct/kWh  Belohnung erhält. Und die Befürworter dieses Systems führen Steuersubvention als Kritikpunkt gegen AKW\'s an.

Gruß

NN
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Sukram am 20. November 2009, 20:48:47
Zitat
Greenpeace-Studie
Modernes Stromnetz kostet bis zu 209 Milliarden Euro

E-Autos, schlaue Waschmaschinen, Kellerkraftwerke: Über Europas Stromnetze werden künftig Millionen Kleingeräte kommunizieren. Doch ehe das Strom- zum Datennetz wird, sind grundlegende Modernisierungen nötig. Eine Greenpeace-Studie taxiert die Kosten dafür jetzt auf 209 Milliarden Euro.


...Gigantische Windparks auf dem Meer, riesige Solarfelder und andere erneuerbare Energiequellen sollen künftig weltweit den Großteil des Stroms produzieren. Verbraucher und Firmen sollen durch Mini-Kraftwerke im eigenen Keller oder durch Solarpanels auf dem Dach selbst Energie produzieren. Waschmaschinen, Trockner oder Kühlschränke sollen miteinander kommunizieren - und immer dann waschen, trocknen oder kühlen, wenn Strom am günstigsten ist (siehe Fotostrecke unten).

Ehe diese Zukunftsvision allerdings Wirklichkeit wird, müssen die Stromnetze modernisiert werden. Das aktuelle System der Verteilung und -übertragung wurde zum großen Teil vor 40 bis 60 Jahren entwickelt. Künftig müssen Siedlungsnetze und Überlandverbindungen noch besser kombiniert werden. Schlaue Zähler und Schaltstellen, die eine Echtzeitmessung und -regulierung ermöglichen, müssen an die Netze angedockt werden...

...
...Die jährlichen Kosten für Deutschland beziffert Greenpeace auf eine Milliarde. Weltweit rechnet die Internationale Energieagentur bis 2030 sogar mit Investitionen von mehreren Billionen Dollar...
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,662372,00.html

Da hilft alles nix- Visionen sind halt teuer ;-)

Muss mir das mit dem Heim-BHKW doch nochmal beäugen.
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Wolfgang_AW am 20. November 2009, 23:00:41
wie wahr und das in mehrfacher Hinsicht.

Zitat
Original von Netznutzer
Und die Befürworter dieses Systems führen Steuersubvention als Kritikpunkt gegen AKW\'s an.

@netznutzer

1.)Nicht weg zu diskutieren sind nun mal die Milliarden die nicht eingepreist sind.

2.)Wo bleibt denn die Kritik, dass dafür aber die kostenlos vergebenen CO2-Zertifikate vollständig für den Endverbraucher eingepreist wurden?

3.)Zudem füllen sie sich aber auch noch die Konzerntaschen über die Strombörse EEX. Dort bildet sich der Preis an den Grenzkosten. Diese bestimmen aber die Spitzenlastkraftwerke, die deutlich höhere variable Kosten haben als Grundlastkraftwerke von denen zudem zusätzlich ein großer Teil bereits abgeschrieben ist.

Kartell der Preistreiber (http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=50828229)

Zitat
Sind also in ganz Deutschland alle Atomkraftwerke und alle Braunkohlekraftwerke am Netz - und es wird obendrein ein einziges Gaskraftwerk benötigt, liegt der Strompreis für alle Handelsteilnehmer bei 50 Euro. Die ältesten

Atommeiler fahren dann riesige Gewinne ein - die Marge beträgt oft über 200 Prozent.

Was liegt da näher, als den Preis ein bisschen zu puschen? Der Mechanismus ist ganz einfach: Die Versorger bieten die Kapazität aus einem Kraftwerk, das für den Strombedarf benötigt würde, einfach nicht an - wodurch plötzlich teurere Kraftwerke zugeschaltet werden müssen, die den Preis in die Höhe treiben. Davon aber profitieren all jene Kraftwerke, die zu diesem Zeitpunkt am Netz sind.

4.) Man hat ja auch mal gemunkelt, dass die Platzhirsche ihre Kraftwerkkapazitäten preisändernd einsetzen würden und damit ihre Gewinne zu Lasten der Endverbraucher kräftig erhöht hätten. Schließlich kam es ja zu Mißbrauchsuntersuchungen, wo die Erzeuger kleine Brötchen gebacken haben.

Kartell der Abkassierer (http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=53513144)

Zitat
In den internen Unterlagen rechnet E.on detailliert vor, dass sich die Stilllegung eines Kraftwerks trotz \"entgangener Deckungsbeiträge von 25 Millionen Euro\" durchaus lohnen könne. Die Reduzierung der Strommenge führte nämlich zu einem höheren Strompreis und damit zu \"zusätzlichen Deckungsbeiträgen von plus 40 Millionen Euro\".

Wo bleibt denn hier der Aufschrei??

Ich kann es nicht mehr hören! Die vier Großen hatten ein Kartell gebildet und uns die Preise diktiert und das vermutlich nicht nur drei/vier Jahre oder was glauben Sie, wo die jährlichen Milliardengewinne hauptsächlich herkommen? Die Milliarden können wir gar nicht mehr zählen!

Durch das EEG 2009 hat es ja bereits Korrekturen gegeben und ob das das letzte Wort war, ist ja keineswegs sicher.


Mit freundlichen Grüßen


Wolfgang_AW
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Netznutzer am 21. November 2009, 00:35:57
Was sind schon 25 - 40 Millionen gegenüber 77 Milliarden?

Hier ist der Aufschrei!

Ich würde  j e d e m  EEG Einspeiser gern den letzten Preis der Leipziger Strombörse für seinen gelieferten Strom zahlen. Null Problem.

Und nicht zu vergessen: durchweg höhere EEG Subventionspreise führen nicht zu sinkenden Strompreisen. Deshalb die PV-ler beim Kartell der Abkassierer und Preistreiber nicht vergessen.

Ach ja, Abschreibung, diese fürchterliche Benachteiligung für PV-ler... http://www.strom-magazin.de/strommarkt/steuern-sonderabschreibung-bei-solaranlage-nutzen_26969.html  können einem schon Leid tun. Auch ich werde demnächst einen Klingelbeutel für diese Benachteiligten aufstellen.

Aber was soll\'s, in einer Zeit, in der sich vermeindliche Umweltschützer darüber freuen, dass durch die Verzögerung des Neubaus eines technisch modernen Kohlekraftwerks, drei alte Meiler weiterarbeiten dürfen, um die Energie zu produzieren. Umweltschutz pur.

Gute Nacht

NN
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: egn am 21. November 2009, 07:27:50
Zitat
Original von Netznutzer
Was sind schon 25 - 40 Millionen gegenüber 77 Milliarden?

Welche 77 Milliarden? Hätten die von den regenerativen Erzeugern ersetzten kWh von anderen Erzeugern nichts gekostet?

Entscheidend sind die Differenzkosten, also die Mehrkosten gegenüber der herkömmlichen Erzeugung.

http://www.wind-energie.de/fileadmin/dokumente/Themen_A-Z/Potenzial%20der%20EE/BMU_ausbau_ee_praesentation.pdf

Zitat
Und nicht zu vergessen: durchweg höhere EEG Subventionspreise führen nicht zu sinkenden Strompreisen. Deshalb die PV-ler beim Kartell der Abkassierer und Preistreiber nicht vergessen.

Klar führen diese zu sinkenden Preisen an der Börse. Niedrigere Nachfrage nach herkömmlichem Strom senkt die Preise in der Merrit-Order. Das wurde schon in vielen Studien nachgewiesen.
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: nomos am 21. November 2009, 10:33:22
@Wolfgang_AW, man kann diese überzogene PV-Förderung nicht mit dem Rest der Unzulänglichkeiten, Fehlern und Versäumnissen  der deutschen Energiepolitik rechtfertigen. Abzocke, Börsenmanipulation, Quersubvention, überhöhte Gewinn, zweckfremde Verwendung, Umweltschädigung, das alles ist verwerflich, das ist zu kritisieren  und dagegen ist vorzugehen. Die notwendige Kritik an dieser PV-Förderung wird dadurch weder ersetzt noch wird die Fehlentwicklung dadurch kleiner. Wenn, wie oben geschrieben, die jährlichen Netzanpassungskosten für Deutschland laut Greenpeace auf eine Milliarde kommen, was  ist das im Vergleich zu diesen PV-Belastungen für die Verbraucher? Da wäre ich eher dafür, das Geld nicht weiter in der Sonne für die Verluste und Renditen des \"PV-Kartells\" zu verbrennen, sondern in die Netze zu stecken.

@egn, \"Welche 77 Milliarden?\". Das ist die Summe, die die Verbraucher jetzt schon nach dem Gesetz sicher bezahlen müssen. Dafür besteht eine gesetzliche Abnahme- und Umlageverpflichtung. Vielleicht will ja der eine oder andere Verbraucher diesen \"Sonnenstrom\" überhaupt nicht und hat dafür gute Gründe. Wenn Sie immer Ihre \"Differenzkosten\" hervorheben, wie hoch sind denn diese? Die Differenz ist mehrfach höher als der Wert der gelieferten Energie.

Da bietet sich nochmal als Beispiel der Vorzeigeversorger EWS an. Hier beträgt die \"Differenz\" z.B. zum Wasserstrom 43 cent/kWh. Das zu berechnen braucht es keine Studie.

Zahlen zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2008
Im Netzgebiet sind im Kalenderjahr 2008 folgende Mengen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingespeist worden.
Die dafür gezahlte Vergütung steht dahinter.EEG Primärenergieart - € (netto)-
§ 6 Wasserkraft ..................1.603.448 kWh= 122.098,81 €
§ 11 Solare Strahlungsenergie.......225.867 kWh= 115.810,60 €
Gesamt Einspeisungen..............1.829.315 kWh= 237.909,41 €.
[/list]
Das macht mehr als 51 Cent für die kWh-Solarstrom. Beim Wasserstorm sind es keine 8 Cent.

... und der überteuere Solarstrom ist nicht nur in Schönau präsent, er ist es in ganz Deutschland. Gut für die profitorientierten Investoren, schlecht für die Verbraucher, mindestens für die nächsten zwanzig Jahre.
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Wolfgang_AW am 21. November 2009, 14:47:31
@Netznutzer

Zitat
Original von Netznutzer
Was sind schon 25 - 40 Millionen gegenüber 77 Milliarden?

Ich hoffe, dass Sie diesen Vergleich nicht ernst gemeint haben, denn dieser wäre nicht nur Äpfel und Birnen sondern schlichtweg unzulässig.

Auf der einen Seite nehmen Sie einen einzelnen Wert heraus (aus dem heraus übrigens Milliarden kumulieren) und setzen ihn gegen einen kumulierten Wert von 20 Jahren. Meine Punkte 1 und 2 haben Sie geflissentlich außer acht gelassen, allein die Einpreisung der CO2-Zertifikate brachte Milliarden und zwar sofort.

Was die EEX anbelangt, so sollten Sie sich nur ein wenig einlesen, wie und in welchem Umfang die Börse manipulationsanfällig ist. Auch hier stehen Milliarden in Rede.
Wenn sich z.B. der Jahresdurchschnitt des Börsenpreises um +0,5 ct/kWh erhöhen würde ---> Endverbraucher ebenfalls +0,5 ct/kWh ergäben sich bei einem Gesamtstromverbrauch von 500 TWh eine Erhöhung der jährlichen Bezugskosten von 2,5 Mrd. €. Das wären auf 20 Jahre gerechnet? Na? Und das ohne jeglichen Mehrwert.

Und Ihr Hinweis auf die Abschreibung ist völlg Banane, da sie Kraftwerke aller Energiearten betrifft. Und was glauben Sie, wie z.B. Mülheim-Kärlich oder Kalkar in die Bilanzen eingegangen sind? Sprich - keine Leistung erbracht haben und den Steuerzahler trotzdem Mrd kosteten.

Auch neue, moderne Kohlekraftwerke laufen 30 - 50 Jahre und emittieren reichlich CO2. Die CO2 Lagerung ist aber noch ein völlig ungelöstes Problem und m.E. der falsche Weg.

@nomos

Zitat
@Wolfgang_AW, man kann diese überzogene PV-Förderung nicht mit dem Rest der Unzulänglichkeiten, Fehlern und Versäumnissen der deutschen Energiepolitik rechtfertigen. Abzocke, Börsenmanipulation, Quersubvention, überhöhte Gewinn, zweckfremde Verwendung, Umweltschädigung, das alles ist verwerflich, das ist zu kritisieren und dagegen ist vorzugehen. Die notwendige Kritik an dieser PV-Förderung wird dadurch weder ersetzt noch wird die Fehlentwicklung dadurch kleiner.

Wie Ihnen an anderer Stelle bereits geschrieben, stimme ich Ihnen da zu. Das heißt doch aber nicht, dass man die Relation zu anderen energetischen Subventionen nicht benenne dürfte. Einseitigkeit ensteht doch nur, wenn man sich nur einzelne Aspekte herauspickt.
Was ich damit sagen will ist, wenn man einzelne Subventionen heraushebt, sollte doch die Gesamtschau dabei nicht auf der Strecke bleiben.

Zitat
... sondern in die Netze zu stecken.

Sukram hat es weiter oben eingebracht, dass die Investitionen in ein neues Energienetz möglw. überdimensionale Größen erreichen werden.
Ich bin der Ansicht, hätten unsere Monopolisten ihre verpflichtende Aufgabe der ständigen Erneuerung der Netze wahrgenommen, statt das Geld gewinnbringend auf dem Kapitalmarkt arbeiten oder dem Shareholder zukommen zu lassen, wären wir schon ein ganzes Stück weiter.
So wird der Steuerzahler ein weiteres Mal doppelt zahlen müssen, da die Netzentgelte zu wenig in neue Techniken geflossen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Netznutzer am 21. November 2009, 17:26:01
OK kurz zu Punkt 1 und 2;

Zu 1: liegt ewig in der Vergangenheit und die Bezifferung ist derart abstrakt, dass ich darauf gar nicht weiter eingehen werde.

Zu 2: Wenn Sie einen PKW im Wert von € 4.000 geschenkt bekommen und nach einem Zeitraum nicht mehr brauchen, werden Sie ihn verschenken, weil Sie ihn geschenkt bekamen?, oder nicht viel mehr am Markt verkaufen. Werden Sie das Haus, dass Sie vielleicht mal erben oder geerbt haben, verschenken, weil Sie es steuerfrei vererbt bekamen?

Dies gesamte andere Geschreibsel, dass sehr stark an einen anderen Forenteilnehmer erinnert, der ebenfalls, wenn ihm die Argumente ausgehen, in andere Themen ausweicht, erspare ich mir zu kommentieren. In Ihrer tollen Rechnung na?, was wurde vergessen? Der jährliche Steigerungsfaktor, na? Oder sind Sie der Meinung, die EEG Steigerung der Zukunft ist mit 2010 na?, vorbei?

@ EGN

Zitat
Klar führen diese zu sinkenden Preisen an der Börse. Niedrigere Nachfrage nach herkömmlichem Strom senkt die Preise in der Merrit-Order. Das wurde schon in vielen Studien nachgewiesen.

Wie man ja jetzt an den Preiserhöhungen bei Lichtblick, Greenpeace u.a. konzernunabhängigen Stromanbietern sieht, und das bei s i n k e n d e n Netznutzungsentgelten in den Höchst und Hochspannungsebenen.

Gruß

NN
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Wolfgang_AW am 21. November 2009, 19:59:46
@Netznutzer

Zitat
Zitat
Original von Netznutzer
Und die Befürworter dieses Systems führen Steuersubvention als Kritikpunkt gegen AKW\'s an.

Zitat
Original von Wolfgang_AW
1.)Nicht weg zu diskutieren sind nun mal die Milliarden die nicht eingepreist sind.

Zitat
Original von Netznutzer
Zu 1: liegt ewig in der Vergangenheit und die Bezifferung ist derart abstrakt, dass ich darauf gar nicht weiter eingehen werde.

Ich meine die Subventionen der Gegenwart

Zitat
Zitat
Original von Netznutzer
Und die Befürworter dieses Systems führen Steuersubvention als Kritikpunkt gegen AKW\'s an.

Zitat
Original von Wolfgang_AW
2.)Wo bleibt denn die Kritik, dass dafür aber die kostenlos vergebenen CO2-Zertifikate vollständig für den Endverbraucher eingepreist wurden?

Zitat
Original von Netznutzer
Zu 2: Wenn Sie einen PKW im Wert von € 4.000 geschenkt bekommen und nach einem Zeitraum nicht mehr brauchen, werden Sie ihn verschenken, weil Sie ihn geschenkt bekamen?, oder nicht viel mehr am Markt verkaufen. Werden Sie das Haus, dass Sie vielleicht mal erben oder geerbt haben, verschenken, weil Sie es steuerfrei vererbt bekamen?

Ich meine, wenn eine Subvention als völlig überhöht kritisiert wird (PV-Einspeisevergütung), sollte man es bei der anderen auch tun (z.B. Einpreisung CO2-Zertifikate)

Zitat
Zitat
Original von Netznutzer
Und nicht zu vergessen: durchweg höhere EEG Subventionspreise führen nicht zu sinkenden Strompreisen. Deshalb die PV-ler beim Kartell der Abkassierer und Preistreiber nicht vergessen.

Analyse für das Jahr 2006] (http://erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/gutachten_eeg.pdf)

Zitat
Die vorrangige EEGEinspeisung reduziert die Nachfrage nach konventionellem Strom. Entsprechend der Merit-Order werden daher die teuersten Kraftwerke zur Nachfragedeckung nicht mehr benötigt; der Preis auf dem Spotmarkt sinkt entsprechend. Da die Spotmarktpreise gleichzeitig der wichtigste Preisindikator für den gesamten Strommarkt ist, führt das EEG so nicht nur zu erheblichen Preisreduktionen am Spotmarkt, sondern sollte damit auch zu Einsparungen für alle Kunden (Hebeleffekt) führen.
(...)
Die Auswertung für das Jahr 2006 zeigt, dass der sogenannte Merit-Order-Effekt eine durchschnittliche Preisreduktion von 7,83 €/MWh bewirkt. ... führt der Merit-Order-Effekt zu Einsparungen in der Strombeschaffung in der Größenordnung von ca. 5 Milliarden € für die simulierte Stromerzeugung der erneuerbaren Energien im Jahr 2006.

Ich meine, das EEG-Gesetz dämpft die Preise an der Strombörse

Zitat
Zitat
Original von Netznutzer
Wie man ja jetzt an den Preiserhöhungen bei Lichtblick, Greenpeace u.a. konzernunabhängigen Stromanbietern sieht, und das bei s i n k e n d e n Netznutzungsentgelten in den Höchst und Hochspannungsebenen.

Welchen Einfluss hat Ökostrom? (http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:teuerung-bei-energie-was-den-strompreis-treibt/50039634.html)

Zitat
Mehrere Versorger nannten die EEG-Novelle als Grund für kommende Preissteigerungen, darunter Vattenfall. Der Konzern erhöht die Preise in Berlin und Hamburg um bis zu 8,9 Prozent. Das rechtfertige jedoch nicht \"Erhöhungen von 1,5 oder 2 Cent je Kilowattstunde für den Verbraucher\", sagt Energybrainpool-Chef Federico. (...) Nach Angaben von Verivox.de haben bereits 28 Versorger sinkende Preise zum Jahreswechsel angekündigt, im Durchschnitt um 3,8 Prozent.

Ich meine, einige EVU nehmen die EEG-Novelle als Anlass und legen noch ein bißchen drauf


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: Netznutzer am 22. November 2009, 12:44:50
Zitat
Ich meine, einige EVU nehmen die EEG-Novelle als Anlass und legen noch ein bißchen drauf

@ Wolfgang

Das meine ich auch. Ich habe noch keinen Versorger gesehen, der sagt, da die vorgel. Netzkosten aufgrund der Systemänderung um bis zu - je nach vorgel. Netz - 18,5 - 30 % gesunken sind, erhöhen wir zwar um 0,7 ct die EEG Umlage, geben aber das um ca 0,3 ct gesunkene Netzentgelt unseres Verteilnetzbetreibers weiter und erhöhen somit \"nur\" um 0,4 ct.

Da haben Sie völlig Recht.

Gruß

NN
Titel: Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an
Beitrag von: userD0010 am 16. Oktober 2010, 16:50:05
Warum denn weinen.
Wir tun doch nur Gutes, indem wir die Energieversorger dabei unterstützen, die Photovoltaik-Investitionen für die armen Häuslebesitzer in relativ kurzer Zeit zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu machen.

Den Initiatoren gebührt unser aufrichtiger Dank.

Und wie doch unser UN-Guido sein Wahlversprechen gehalten hat, können wir doch gar nicht genug loben.