Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: nomos am 17. November 2009, 10:38:42

Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 17. November 2009, 10:38:42
Lobbyisten sind am Werk um die Bundesregierung bei der zwingend notwendigen Absenkung der PV-Umlageneinspeisevergütung unter Druck setzen.

Dazu sind auch Umfragen gut, möglichst noch mit einem Hauch von Wissenschaft und angeblicher Unterstützung der Verbraucher.

Das Umfeld, die Begleittexte und die Fragestellung liefern das gewünschte Ergebnis.\"Die neue Bundesregierung will die Einspeisevergütung für Solarstrom drastisch senken. Wie denken Sie darüber?\"

- Absolut richtig - die Fördersätze sind völlig überhöht (18,5%)

- Finde ich gut, denn die Förderung hat den Strom noch teurer gemacht (12,5%)

- Sehe ich kritisch, die Solarbranche braucht noch Unterstützung (17,6% )

- Finde ich völlig falsch, wir brauchen noch viel mehr Solarstrom (51,4%)

Die Umfrage wird jetzt in der bundesdeutschen Medienwelt mit den entsprechenden Kommentaren verbreitet. Da wird dem Bürger erklärt, die Umfrage zeige, dass eine Kürzung von 30 % am Wählerwillen vorbei geht und mehr. Wer begrüsst eine solche Umfrage mit passendem Ergebnis, sicher BSW-Solar & Co. Den Gipfel der Interpretation liefert der Solarserver:

Deutsche sind empört über Kürzung der Solarstrom-Vergütung
[/list]
Aber dass angeblich \"die Verbraucher\" dahinter stehen sollen, ist mehr als merkwürdig. Einige mit eigener oder geplanten  Dachanlage sicher, es wird ja ordentlich Geld zu Lasten der übrigen Verbraucher damit verdient. Aber sind das Alle oder die Mehrheit?

Die kritiklose Nähe zu PV-Solar des Bund der Energieverbraucher ist bei aufgeklärten Verbrauchern nicht zu übersehen und kann nicht kritiklos bleiben.    

siehe hier (http://www.energieverbraucher.de/de/start__2229/NewsDetail__10004/)
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 17. November 2009, 12:01:34
Diese Umfrage ist wahrlich Mumpitz - allein schon die Vorgabe der wählbaren Antworten ist lächerlich.

Da sollte man schon mit realen Zahlen unterlegte Antworten vorgeben, die die derzeitige Überförderung deutlich machen.

Dass der BdEV hier eine sofortige deutliche Senkung ablehnt, kann ich auch nicht verstehen. Dass die Photovoltaik derzeit deutlich überfördert ist, gesteht ja sogar die PV-Industrie größtenteils ein.

Damit tut man der Photovoltaik langfristig keinen Gefallen, denn dadurch wird die Akzeptanz in der Bevölkerung langfristig gefährdet.
Den Verbrauchern tut man keinen Gefallen, da sie in Zukunft unnötig viel Geld bezahlen müssen.
Kommt die deutliche Absenkung nicht jetzt, werden wir 2010 einen so großen Zubau an PV-Anlagen haben, dass die jetzige Diskussion noch viel heftiger wiederholt werden wird und die PV insgesamt an Akzeptanz verliert. Wenn dann unvermeidbar endlich im Jahr 2011 stark gesenkt wird, ist bis dahin kein Vorteil erreicht worden, nur höhere Kosten für die Verbraucher und ein Imageschaden für die Photovoltaik.

Der BdEV hat hier wohl nicht den richtigen Überblick.

ciao,
sh
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 17. November 2009, 12:27:26
@sh, besten Dank, dass ich Ihnen mal so gut wie uneingeschränkt zustimmen kann, muss ich mir im Kalender anstreichen.

Hier eine andere aktuelle Studie aus München (TNS-INFRATEST), die die differenzierte Meinungslage wohl besser wiedergibt:

Zitat
München, 10. November 2009 - Die Republik ist gegenwärtig nahezu paritätisch geteilt in Befürworter und Gegner der Kernenergie. Interessanterweise sind vor diesem Hintergrund 56 Prozent generell dazu bereit, für Ökostrom etwas mehr zu bezahlen. 92 Prozent stimmen sogar der Aussage zu, dass es ihnen persönlich wichtig ist, ressourcen- und umweltschonende Energie einzusetzen.
Umfage-Charts (http://www.tns-infratest.com/presse/pdf/Presse/2009_11_10_TNS_Infratest_Charts_Strommarkt_2009.pdf)) (Gesamte Pressemitteilung (http://www.tns-infratest.com/presse/pdf/Presse/2009_11_10_TNS_Infratest_Energieversorger.pdf))

PS:

Pressemitteilung Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA)

Montag, 16. November 2009
Subventionen für Ökostrom stoppen oder deckeln
Wirtschaftsweise bestätigen VEA-Forderung nach Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes


Hannover – Die Subventionen für Erneuerbare Energien sprengen alle Prognosen. Auf Deutschlands Verbraucher kommen unerwartete Mehrkosten zu. Nur durch Solarstrom werden es bis 2013 rund 77 Milliarden Euro sein. Mehr Marktwirtschaft beim Subventionieren fordern deshalb die fünf Wirtschaftsweisen in ihrem neuen Gutachten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Manfred Panitz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), fordert die Bundesregierung´erneut zum Handeln auf: „Die Subventionen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind sofort zu stoppen oder wenigstens zu deckeln.“

Die EEG-Förderung der Fotovoltaik entfalte keine nennenswerte Klimawirkung und sollte geändert werden, erklären die Wirtschaftsweisen weiter.

„Der EU-weite Ausstoß von Treibhausgas wird genau der festgelegten Obergrenze entsprechen – ob mit oder ohne EEG. Das Gesetz sorgt nur dafür, dass der Rauch aus anderen Schornsteinen qualmt“, erklärt Manfred Panitz. Laut Gutachten muss Deutschland weiterhin eine hohe Erzeugungskapazität an konventionellen Kraftwerken vorhalten, um die Grundlast zu decken.

„Der VEA fordert daher erneut die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken,“ so Panitz.
 

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Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: xy78 am 17. November 2009, 14:29:38
sogar Solarworld-Chef Asbeck wünscht eine Senkung, und das will schon was heißen, schließlich muß seine Firma ja Anlagen verkaufen um Umsatz und Gewinn zu haben
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: egn am 18. November 2009, 08:29:31
Zitat
Hannover – Die Subventionen für Erneuerbare Energien sprengen alle Prognosen. Auf Deutschlands Verbraucher kommen unerwartete Mehrkosten zu. Nur durch Solarstrom werden es bis 2013 rund 77 Milliarden Euro sein. Mehr Marktwirtschaft beim Subventionieren fordern deshalb die fünf Wirtschaftsweisen in ihrem neuen Gutachten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Die 77 Milliarden bis 2013 sind völliger Quatsch. Es sind nicht die Gesamtkosten, sondern nur die Differenzkosten (http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ee_zahlen_14.pdf) relevant. Bei Differenzkosten von 3-4 Mrd €/Jahr dauert es Jahrzehnte bis die 77 Mrd. Euro erreicht wären.

Das ist wieder mal die übliche Propaganda auf die nur Leute reinfallen die alles glauben was irgendwelche Interessensverbände so verbreiten. Das ist hier wieder das Gleiche wie beim Brutto- und Nettostromverbrauch.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 18. November 2009, 08:34:18
Dass der VEA unübertreffbaren Blödsinn erzählt, hab ich dort schon deutlich gemacht:
Der Dummfug vom VEA-Heini (http://forum.bdev.de/thread.php?postid=65187#post65187) ;)

Solche Dummschwätzer muss man nicht ernstnehmen. Die haben nur ihren heutigen Geldsäckel im Kopf, sonst herrscht da gähnende Leere.

Dass die \"Wirtschaftsweisen\" leider nur kurzsichtige Fachidioten sind, haben sie damit wohl auch bewiesen. Vom Tuten und Blasen keine Ahnung, aber dirigieren wollen!  :rolleyes:

Sorry, aber bei solch dämlichen Leuten und deren von Ignoranz strotzendem Geblubber muss man sich mal Luft machen.
Puh!

ciao,
sh
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: Zeus am 18. November 2009, 09:54:09
Die Akzeptanz der Photovoltaik ist nicht nur langfristig gefährdet, sondern jetzt schon spürt man in vielen Gespräche wachsende Skepsis bei dem Verbraucher. Deswegen gilt das was superhaase schon mehrfach formuliert hat : drastische Herabsetzung der Einspeisevergütungen.
Spätestens bei den nächsten Strompreiserhöhungen wird der Widerstand in der Bevökerung gegen den Solar-Strom spürbar weiterwachsen. Dann werden auch die Aufrufe des BdEV, einfach den Versorger zu wechseln, nicht mehr von diesem Problem ablenken. Hält der BdEV an seiner bisherigen Linie fest, wird es sich selbst, über kurz oder lang, bei den Verbraucher selbst diskreditieren.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 18. November 2009, 10:28:52
@Zeus, so ist es.


Zitat
Original von superhaase
....
Solche Dummschwätzer muss man nicht ernstnehmen. Die haben nur ihren heutigen Geldsäckel im Kopf, sonst herrscht da gähnende Leere.
....
Sorry, aber bei solch dämlichen Leuten und deren von Ignoranz strotzendem Geblubber muss man sich mal Luft machen.
Puh!

ciao,
sh
Solarstrom: Wie Milliarden Kosten verschleiert wurden (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=65228#post65228)


Wiederholung auf Einsextra

19.11.2009
22.02 - 22.30 (28 min.) 16:9 Stereo
Plusminus
Das ARD-Wirtschaftsmagazin - Moderation: Wolfgang Friedrich[/list]
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 18. November 2009, 10:41:08
@nomos:

Die Aussagen im Plusminus-Beitrag sind leider wahr und die Manipulationsvorwürfe berechtigt.
Das sind keine Dummschwätzer.
Die PV-Vergütungen hätten schon letztes Jahr kräftig gesenkt werden müssen. Hab ich immer schon gesagt.

Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Richtigkeit der PV-Stromförderung. Die Wirtschaftsweisen und der VEA-Heini sind Dummschwätzer, dazu stehe ich.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: egn am 18. November 2009, 10:52:10
Zitat
Solarstrom: Wie Milliarden Kosten verschleiert wurden (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=65228#post65228)

Bei den EEG-Kosten wird absolut nichts verschleiert. Dies ist einer der Kostenblöcke die am besten erfasst sind.

Und wenn der Lobbyverband der Energieindustrie zu niedrige Zahlen für eine Prognose in die Welt setzt dann hat er wohl ein Eigentor geschossen. Da zeigt sich die ganze Widersprüchlichkeit in der Argumentation der Energieindustrie und deren Lobby.

Auf der einen Seite versucht die Industrie die Bedeutung der Photovoltaik immer wieder klein zu reden indem sie Anteile am irrelevanten Bruttostromverbrauch und zu geringe Prognosen für das Wachstum veröffentlicht.

Auf der anderen Seite werden die tatsächlichen Kosten auf falscher Basis dargestellt, und sich dann darüber beschwert, dass man ihre veröffentlichten Prognosen dazu benutzt um Grundlagen für einen Gesetzentwurf zu liefern.  

Hier zeigt sich welche Angst die Energieindustrie vor der Entwicklung hat. Nicht die Angst um den Geldbeutel der Verbraucher treibt ihnen den Schweiß auf die Stirn, sondern der ständige Verlust an Markanteilen. Aber sie stehen auf verlorenem Posten und werden in den nächsten Jahrzehnten erhebliche Anteile verlieren.

Und wenn man sich die Daten (http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ee_zahlen_14.pdf) genau ansieht, dann kommt die Steigerung der Strompreis von 2000 mit 14,3 ct/kWh und 2008 mit 21,6 ct/kWh mit 4,4 ct/kWh doch überwiegend von der Stromindustrie und nicht vom EEG/KWK.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 18. November 2009, 11:12:40
Zitat
Original von egn
Zitat
Solarstrom: Wie Milliarden Kosten verschleiert wurden (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=65228#post65228)

Bei den EEG-Kosten wird absolut nichts verschleiert. Dies ist einer der Kostenblöcke die am besten erfasst sind.
PS:

Nur mal so rein theoretisch:

Wenn sich jetzt alle Stromverbraucher selbst versorgen würden. Es rechnet sich ja bald, wie hier propagiert wird. Sogar der Eigenverbrauch wird ja noch gefördert.

Wer zahlt dann die Vergütung? Wie ersetzt der Staat, (Bund, Land, Kommunen) ihre wegfallenden Einnahmen?

Ein tolles System, dieses EEG. Ein Perpetuum Mobile der Energieversorgung.

PS und der Irrsinn geht weiter:

ULM (http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/art4329,258434)
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: egn am 19. November 2009, 07:21:14
Zitat
Original von nomos
Fragen Sie mal Ihre Bank, ob Schulden, die Sie zwanzig Jahre lang abzahlen müssen, auf Ihrem Kontoauszug oder in der Bilanz nicht ausgewiesen werden oder eigentlich gar keine richtigen Schulden sind.

Ob jetzt eine PV-Anlage oder eine konventionelles Kraftwerk gebaut wird ist bezüglich \"Schulden\" die der Verbraucher bezahlen muss im Prinzip kein Unterschied. In beiden Fällen zahlt der Verbraucher und teilweise der Steuerzahler über die Betriebszeit und teilweise auch noch nach der Betriebszeit die \"Schulden\" ab. Und die Schulden bestehen nicht nur aus Geld sondern auch aus den sogenannten externen Kosten die durch die Auswirkungen auf die Umwelt und viele andere Lebensbereiche entstehen.

Zitat
Wenn sich jetzt alle Stromverbraucher selbst versorgen würden. Es rechnet sich ja bald, wie hier propagiert wird. Sogar der Eigenverbrauch wird ja noch gefördert.

Wer zahlt dann die Vergütung?

Niemand, weil dann das Ziel einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung bereits erreicht ist.

Zitat
Wie ersetzt der Staat, (Bund, Land, Kommunen) ihre wegfallenden Einnahmen?

Wie ersetzt der Staat wegfallende Einnahmen die durch Energieeinsparung erzielt werden?

Kann es sein, dass bei einem niedrigerem Energieverbrauch, der weitgehend durch eine lokale nachhaltige Energieversorgung gedeckt wird, einmal zusätzliche Einnahmen für die lokale Wirtschaft, und andererseits viele Ausgaben wegfallen?

Welche Einnahmen für den Staat produzieren heute beispielsweise schon die rund 278.000 Beschäftigten (http://energie.umwelt-uni-kassel.de/download.php?systemid=7477c7349f9bda9215fd) in der Branche für erneuerbare Energien?

Wenn jeder von diesen Beschäftigten im Jahr 20.000 € an Steuern (Einkommensteuer, MwSt, ...)  bezahlt (was eher tief gegriffen ist), dann deckt das schon die Differenzkosten. Hinzu kommen noch die Steuern der Betriebe. Hartz IV für alle diese Leute würde wesentlich teuerer kommen.

Und was ist mit den vielen Milliarden die wir jedes Jahr ins Ausland für Energielieferungen überweisen?

Oder was ist mit Kriegskosten (Golfkrieg) die wir bezahlen müssen um unsere vom Ausland abhängige Energieversorgung zu sichern?

Und was ist mit den Kosten die wir jedes Jahr für die zunehmenden Auswirkungen des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre zu zahlen haben?

Was ist mit den steigenden Gesundheitskosten und die Umweltschäden, die durch die Emission von Schadstoffen aus konventionellen Kraftwerken entstehen?

Dies sind nur ein paar Beispiele.

Sie betrachten alles nur oberflächlich und sind ín erster Linie um ihren eigenen Geldbeutel besorgt, anstatt in die bessere Zukunft für alle Menschen zu investieren. Aber glücklicherweise sieht das die Mehrheit der Bevölkerung und auch unsere Regierung ganz anders. Und auch in immer mehr Ländern setzt sich diese Einstellung durch. Die Entwicklung hin zu einer überwiegend regenerativen Energieversorgung ist nicht mehr aufzuhalten- auch durch Sie nicht.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 19. November 2009, 07:59:15
Zitat
Original von nomos
Nur mal so rein theoretisch:

Wenn sich jetzt alle Stromverbraucher selbst versorgen würden. Es rechnet sich ja bald, wie hier propagiert wird. Sogar der Eigenverbrauch wird ja noch gefördert.

Wer zahlt dann die Vergütung?
Eine komplette Selbstversorgung ist kaum möglich, außer man schafft sich noch Batterien an. Das bleibt aber wohl unwirtschaftlich. Daher werden auch PV-Anlagenbesitzer weiter einen Teil ihres Stroms aus dem Netz beziehen.
Außerdem wird PV-Strom ja nicht 100% der Stromversorgung übernehmen, sondern nur einen Teil.

Die Vergütung für den Eigenverbrauch fällt weg, sobald die Netzparität erreicht ist.
Wenn die Gestehungskosten des PV-Stroms dann den Haushaltsstrompreis um einen gewissen Betrag unterschreiten, ist auch keine überhöhte Einspeisevergütung mehr erforderlich und der Überschussstrom kann zu Marktpreisen eingespeist werden.
Dann hat das EEG beim PV-Strom sein Ziel erreicht und die EEG-Förderung für Solarstrom wird beendet.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 19. November 2009, 10:38:08
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von nomos
Nur mal so rein theoretisch:

Wenn sich jetzt alle Stromverbraucher selbst versorgen würden. Es rechnet sich ja bald, wie hier propagiert wird. Sogar der Eigenverbrauch wird ja noch gefördert.

Wer zahlt dann die Vergütung?
Eine komplette Selbstversorgung ist kaum möglich, ....
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 19. November 2009, 10:45:31
@nomos:
Ach so.
Wenn Sie absichtlich unsinnige Szenarien konstruieren und über Wasser und Wein schwadronieren wollen, dann bitte schön.
Da will ich gar nicht folgen.

Wenn egn auch etwas weit (bis zum Golfkrieg) ausgeholt hat, so steckt doch bezüglich der anderen angeführten Kostenfaktoren und Steuerabführungen ein ordentlicher Kern Wahrheit drin. ;)
Als Antwort auf Ihr absichtlich unrealistisches Szenario war diese Antwort sogar sehr realitätsbezogen.

ciao,
sh
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 19. November 2009, 11:08:04
Zitat
Original von superhaase
Ach so. Wenn Sie absichtlich unsinnige Szenarien konstruieren und über Wasser und Wein schwadronieren wollen, dann bitte schön.
Da will ich gar nicht folgen.

Wenn egn auch etwas weit (bis zum Golfkrieg) ausgeholt hat, so steckt doch bezüglich der anderen angeführten Kostenfaktoren und Steuerabführungen ein ordentlicher Kern Wahrheit drin. ;)
Als Antwort auf Ihr absichtlich unrealistisches Szenario war diese Antwort sogar sehr realitätsbezogen.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 19. November 2009, 11:17:26
Zitat
Original von nomos
Ich habe keine \"absichtlich unsinnige Szenarien konstruiert\". Ich habe versucht, den Unsinn der PV-Förderung deutlich zu machen.
Doch, haben Sie.
Das unsinnige Szenario, dass jeder seinen eigenen Strom erzeugt und niemand mehr Strom aus dem Netz bezieht, kann aber gar nicht den \"Unsinn\" der PV-Förderung aufzeigen.

Es ist doch völlig blödsinnig, so zu argumentieren.
Da könnte man ja auch sagen: Wenn ich mein ganzes Geld zu 100% als Steuern abführen muss, habe ich nichts mehr zu leben. Ergo ist die Erhebung von Steuern Unsinn.  :tongue:
Wenn Sie auf so einer Schiene argumentieren, machen Sie sich lächerlich.

Und was die Unsachlichkeit angeht, die Sie anderen gern vorwerfen, ist Ihr letzter Beitrag ein Paradebeispiel.

ciao,
sh
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 19. November 2009, 11:30:01
:
Zitat
Original von superhaase
Das unsinnige Szenario, dass jeder seinen eigenen Strom erzeugt und niemand mehr Strom aus dem Netz bezieht, kann aber gar nicht den \"Unsinn\" der PV-Förderung aufzeigen. Es ist doch völlig blödsinnig, so zu argumentieren.
Da könnte man ja auch sagen: Wenn ich mein ganzes Geld zu 100% als Steuern abführen muss, habe ich nichts mehr zu leben. Ergo ist die Erhebung von Steuern Unsinn.  :tongue:
Wenn Sie auf so einer Schiene argumentieren, machen Sie sich lächerlich.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: Wolfgang_AW am 19. November 2009, 12:01:48
@ nomos

Ihre Kritik an der PV-Förderung ist doch durchgängig durch die threads zu sehen und wird hier weitgehend auch durch die Befürworter des EEG so gesehen.
Selbst superhaase, als Ihr schärfster Diskussions-Kontrahent sagt doch klipp und klar, dass die PV-Förderung reduziert werden muß. Die Beispiele dazu sind unzählig.

Also, wen wollen Sie hier im Forum noch überzeugen? Sie rennen offene Türen ein. SIE HABEN RECHT!! Die PV-Förderung ist zu hoch und wenn sie nicht geändert wird, gibt es Verwerfungen!

Allerdings können wir als Forenmitglieder das Gesetz nicht ändern. Bleibt - Druck auf unsere Mandatsträger auszuüben.
Ihre ständigen gebetsmühlenhaften Wiederholungen verfehlen also zumindest hier ihr Ziel, denn auch ein Neueinsteiger erkennt innerhalb von wenigen Leseminuten den Kern.

Es bringt zudem nichts, damit das gesamte EEG zu desavouieren. Falls Sie aber der tiefen Überzeugung sind, dass das Gesetz nicht verfassungsgemäß ist, dann bleibt der Weg der Klage.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: egn am 19. November 2009, 12:10:39
Zitat
Original von nomos
Wenn ich mir diese \"Argumente\"  ansehe, müsste dann auch die geförderte Einspeisung für die Altanlagen und die damit verbundenen 77 Milliarden Euro Solarschulden wegfallen.

Wie ich oben schon nachgewiesen habe gibt es keine 77 Mrd € Solarschulden. Sie gehen auch in keinster Weise auf meine sachlichen Argumente ein.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: Netznutzer am 20. November 2009, 00:07:06
http://www.sfv.de/solarbr/pdf/Solarbrief309_internet1pdf.pdf

Man lese sich den Schwachsinn im grauen Kasten auf Seite 9 durch:

Im September 2009 wird veröffentlicht, dass der PV Zubau um 1/3 hinter dem Vorjahreszeitraum zurückgeblieben sei, wo schon jeder wusste, dass der Zubau zu diesem Zeitpunkt allein ausreichen würde, um den Zielkorridor zur Absenkung von 10 % zu erreichen. Renditen im zweistelligen Bereich gäbe es nicht. Ich lach mir \'nen Ast. Richtig ist ja wohl, dass es mittlerweile keine einstellige Rendite mehr gibt.
Die PV-Anlagen Hersteller mussten wegen Nachfragerückgang in PV dichtmachen?????, nicht, wg. Nachfragerückgang nach deutschen Modulen? Grund: übermächtige Förderabsenkung. Schaut euch mal den Kursverlauf von YingLi an, die kommen im 1-jaheres Chart von €2,10 auf derzeit €9,50, das Geld wandert nur nach China.

Dies sind von der Solarlobby verbreitete Unwahrheiten, und das ist noch ein netter Ausdruck, denn die Akzeptanz schwindet, gebaut wird nur wegen der Kohle.

Gruß

NN
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 20. November 2009, 14:50:08
@Netznutzer, abwarten, bald werden noch Sammelbüchsen für die notleidende Solargemeinde organisiert.  Spenden sind dann sicher gemeinnützig und von der Steuer absetzbar. Ein Teil wird dann an die genehmen Politiker weitergereicht. Man hält Verbraucher für dumm und dämlich. Vielleicht ist das ja so, wenn man sieht was sich ungebremst entwickelt.

Die hohen Renditen aufgrund der garantierten horrenden Einspeisevergütungen reichen den Profiteuren immer noch nicht. Die Lobbyisten haben es geschafft, weitere steuerliche Vorteile ab diesem Jahr durchzusetzen:

Besitzer einer Photovoltaikanlage könnten die Kosten für Anschaffung, Wartung und Reparatur seit diesem Jahr schneller von der Steuer absetzen, so die Steuerberaterkammer R-P. Bei der degressiven Abschreibung könnten nun bis zu 12,5 Prozent des jährlich verbliebenen Netto-Restwerts der Anlage von der Steuer absetzt werden statt der bisher üblichen 10 Prozent. Zudem sei eine einmalige Sonderabschreibung eingeführt worden, mit der man im Jahr der Inbetriebnahme 20 Prozent der Anschaffungskosten steuerlich geltend machen könne.

Was da für neue Anlagen an der Vergütung minimal abgeht, legt der Fiskus locker nach.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: Sukram am 20. November 2009, 16:00:13
muss doch belohnt werden- sogar Ackermann hat Angst um seine 25%  ;-)
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 22. November 2009, 11:47:22
Zitat
Original von Sukram
muss doch belohnt werden- sogar Ackermann hat Angst um seine 25%  ;-)
Klar bei dem Risiko!

Aber zur Täuschung, darum geht es ja hier im Threat. Ich frage mich bei dem nachstehenden Leserbriefausschnitt ob es dafür schon einen realen Hintergrund gibt? Wird schon Strom aus Steckdosen \"Atom- und Kohlestrom\" oder anderen Quellen als PV-Strom eingespeist?  Bei entsprechender krimineller Energie kann man der Sonne ja nachhelfen und der Profit aus der Differenz kann schon reizen.  Was hat man da nicht schon alles an kreativen Manipulationen gesehen. Gibt es da eigentliche eine Kontrolle?

Aus einem Leserbrief:
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 22. November 2009, 14:20:52
Zitat
Original von nomos
... dass wir dem zwischen ihnen und uns gemäß EEG bestehenden Rechtsverhältnis im Wege unseres einseitigen Leistungsbestimmungsrechts nach § 315 ff. BGB die Regelungen des Stromeinspeisungsvertrages zugrunde legen werden.
???
Was hat der §315 BGB mit der Einspeisung nach EEG zu tun?
Hab ich da was verpasst?
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 22. November 2009, 14:40:16
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von nomos
... dass wir dem zwischen ihnen und uns gemäß EEG bestehenden Rechtsverhältnis im Wege unseres einseitigen Leistungsbestimmungsrechts nach § 315 ff. BGB die Regelungen des Stromeinspeisungsvertrages zugrunde legen werden.
???
Was hat der §315 BGB mit der Einspeisung nach EEG zu tun?
Hab ich da was verpasst?
siehe hier, wer da mit und ohne Vertrag was bestimmt ist nicht mein Problem.....  (http://www.energieverbraucher.de/de/Erneuerbare/Sonnenstrom/Ihr-gutes-Recht__409/)[/list]
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 22. November 2009, 14:45:20
@nomos:
Bitte erst lesen, dann nachdenken, dann posten.

Dass kein Einspeisevertrag nötig ist, ist bekannt. Danach hab ich nicht gefragt.

Ich habe nach dem Zusammenhang zwischen Einspeisung nach EEG und dem §315 BGB bzw. einem angeblichen einseitigen Leistungsbestimmungsrecht des Netzbetreibers in Bezug auf die Einspeisung gefragt.

Das ist etwas, das mir völlig unbekannt ist und für mich auch keinen Sinn ergibt.

ciao,
sh
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 22. November 2009, 14:52:24
Zitat
Original von superhaase
@nomos:
Dass kein Einspeisevertrag nötig ist, ist bekannt. Danach hab ich nicht gefragt.

Ich habe nach dem Zusammenhang zwischen Eispeisung nach EEG und dem §315 BGB gefragt.
Das ist etwas, das mir völlig unbekannt ist.
PS:

Habe mal recherchiert.
Wurde hier schon diskutiert (http://www.photovoltaikforum.com/ftopic17855.html)
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 22. November 2009, 15:07:32
Die Aussage

Zitat
Wir weisen Sie hiermit ausdrücklich daraufhin, dass wir dem zwischen ihnen und uns gemäß EEG bestehenden Rechtsverhältnis im Wege unseres einseitigen Leistungsbestimmungsrechts nach § 315 ff. BGB die Regelungen des Stromeinspeisungsvertrages zugrunde legen werden.
des Netzbetreibers halte ich für völlig aus der Luft gegriffen.

Es steht ihm kein einseitiges Leistungsbestimmungsrecht im Sinne von §315 BGB im Zusammenhang mit der Einspeisung und den dafür geltenden gesetzlichen Bestimmungen zu. Gibt es keinen Einspeisevertrag, gelten die gesetzlichen Bestimmungen. Punkt.
Er kann nicht einfach irgendwelche eigenen Bestimmungen als vereinbart vorraussetzen, wenn der Einspeiser diesen nicht zustimmt und einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.
Das heißt, er darf sie gerne vorraussetzen, nur entfalten sie keine rechtliche Wirkung.

Das einzige, was der Netzbeteiber bestimmen darf, ist ein Entgelt für die Abrechnungserstellung und die Zählermiete, sofern der Einspeiser beides nicht selbst besorgt.

Es ist schon dreist, wie sich hier die Netzbetreiber teilweise aufführen.
Genausogut könnte ein Einspeiser auf die Idee kommen, eigene, für ihn besonders günstige Regelungen zugrundezulegen, wenn ihm danach ist, und sich auf ein einseitiges Leistungsbestimmungsrecht berufen, das ihm angeblich zusteht.
Ganz nach dem Motto:
\"Freies Leistungsbestimmungsrecht für freie Bürger\"   :rolleyes:

ciao,
sh
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 24. November 2009, 12:28:13
Zurück zur fragwürdigen Umfrage:

Hier hatten die Bürger (Leser der Braunschweiger Zeitung) einen etwas anderen Wunsch zur Solarförderung an den neuen SPD-Chef:
 
Zitat
Die Leser haben vorgeschlagen, um was sich die SPD in Zukunft kümmern soll und wovon sie sich abwenden soll. Der stellvertretende Chefredakteur Stefan Kläsener, der die Diskussion mit moderierte, übergab Sigmar Gabriel die in einer roten Mappe zusammengefassten Anregungen. Eine Auswahl:

Die SPD soll sich abwenden von…
dem Casino-Kapitalismus.
Hartz IV.
der Vermögenssteuer.
einer Drangsalierung der Autofahrer.
einer einseitigen Energiepolitik.
..........
der extrem teuren Solarförderung.
.........
Quelle (http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/7534512/artid/11300396/drucken/true)
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 24. November 2009, 12:54:53
naja, auch eine voreingenommene Vorgabefrage.

Ob die Leser auch angekreuzt hätten, die SPD solle sich von \"der Solarförderung\" abwenden?
Oder hätten die Leser angekreuzt, die SPD solle sich von \"extrem teueren Ortsumgehungen\" abwenden?

Um \"Ortumgehungen\" soll sich die SPD kümmern, ergab die Umfrage.
Um eine nachhaltige Stromerzeugung und eine Förderung der Soalrenergie auch? Ich denke das hätten die Leser wohl auch angekreuzt.

Sinnvolle und unvoreingenommene Fragestellungen sehen anders aus.

Einzig sinnvolle Aussage dieser Umfrage:
Die SPD soll sich von \"der Vergötterung der Demoskopie\" abwenden.  :D

ciao,
sh
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 24. November 2009, 13:17:45
Zitat
Original von superhaase
naja, auch eine voreingenommene Vorgabefrage.

Ob die Leser auch angekreuzt hätten, die SPD solle sich von \"der Solarförderung\" abwenden?
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 24. November 2009, 14:12:28
Achso, es war keine Umfrage, sondern eine Zusammenfassung von \"spontanen\" Anregungen. Das hatte ich falsch aufgefasst.
Ok.
Man erwartet ja heutzutage geradezu, von Umfragen überschüttet zu werden - wegen der Vergötterung der Demoskopie. Man möge mir daher den Fehler verzeihen. ;)
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 25. November 2009, 10:10:26
@sh, von \"spontan\" habe ich nichts gelesen, aber ernsthaft, seriöse Demoskopie ist ok und sinnvoll. Was da aber so an Umfragen daherkommt kann man als gemachte Werbung abhaken. Die Demoskopie wird damit diskreditiert.

Von Umfragen und Werbung, die  kaum informieren, sondern die Menschen für dumm verkaufen wollen, sollte sich nicht nur die SPD abwenden.

Diese Umfrage Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung- (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=65132#post65132)
und z.B. diese Werbung  ganzseitig auf der Rückseite der ED gehört dazu:
Werbung: DACHSPARKONTO
DIE SONNE ZAHLT EIN. TÄGLICH. MIT SICHERHEIT.
 --- mit der vierfachen Rendite eines Bundesschatzbriefes ....
[/list]Aufgeklärte Bürger und Verbraucher wissen, dass nicht die Sonne, sondern die Verbraucher einzahlen (mit staatlich zwangsgarantierter Sicherheit). Als einziges stimmt die Rendite und die ist noch gut abgerundet.
Aber der Spruch gilt auch hier: \"Geld regiert die Welt\"  :rolleyes:
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: Netznutzer am 27. November 2009, 09:52:26
Hier mal der Ausblick bis 2015:

Den Berechnungen zufolge klettert die EEGUmlage
im Jahr 2011 auf 2,32 Cent/
kWh, im Jahr 2012 auf 2,65 Cent/
kWh, im Jahr 2013 auf 2,88 Cent/kWh
und überschreitet
im Jahr 2014 mit 3,11 Cent/kWh
erstmals die 3-Cent-Marke
im Jahr 2015 auf 3,35 Cent/kWh, dann also mehr als doppelt so viel wie die ach so unsoziale Stromsteuer.

Dies ist ja nur eine Prognose, bei dem derzeitigen PV Zubau bleibt abzuwarten, ob diese Aufschläge überhaupt ausreichend sind.

Gruß

NN
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 27. November 2009, 09:55:46
@NN:
Auf welcher Basis wurden die Zahlen berechnet, bzw. woher haben Sie diese?
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 27. November 2009, 18:04:15
Prognosen gibt es viele und diese dürften der Realität nahe kommen. Bei dem  boomartigen Zubau durch die modernen EEG-Goldgräber ist zu befürchten, dass die Angaben eher schon überholt sind.

Bemerkenswert ist, dass der Strompreis in den Jahren immer mehr Preisbestandteile bekommen hat. Argumentiert wird jeweils, dass der einzelne Teil für die Preissteigerungen nicht verantwortlich ist. Es gibt so gut wie nie einen Schuldigen. Die EEG-Umlage, insbesondere der PV-Teil, ist dafür ein herausragendes Beispiel.

Laut Gesetz steht den PV-Solardachbesitzern eine feste Vergütung für 20 Jahre für jede eingespeiste kWh zu. Diese lässt sich zu keinem Zeitpunkt innerhalb dieser 20 Jahre durch den Wert des Stroms, der an der Börse verkauft wird, decken. Deshalb werden die Verbraucher mit der Milliardendifferenz zur Kasse gebeten werden.

Jedes Jahr sind  Finanzlöcher von mehreren Milliarden zu stopfen. Die Gesamtverpflichtung  der zugesagten Förderung tendiert gegen 80 Mrd. €. Dazu kommt, dass bei diesem Mechanismus sich die  Umlage aufgrund der Wirtschaftskrise, die den Stromverbrauch zurückgehen lässt, stark erhöht.

Sorglospakete mit staatlicher Versicherung für PV-Investoren; die Prämie zahlen alleine die Verbraucher.
Das Risiko, wie jetzt die Krise sichtbar macht und die Belastungen gehen alleine zu Lasten der Verbraucher! Die Einspeiser beteiligen sich an dieser Krisenauswirkung mit keinem Cent. Der Fördermechanismus ist unkalkulierbar und ungerecht. Der weitere Zubau ohne klare Korrektur und ohne Deckelung ist mehr als unverantwortlich. Die Politik hat auch eine Verantwortung gegenüber den Verbrauchern.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 27. November 2009, 18:38:25
@nomos:  
... gähn ...  :rolleyes: sie wiederholen sich ... gähn ... dadurch wird es aber nicht sinnvoller ... gähn ...

Bleibt die Frage, wo diese EEG-Umlage-Prognosen herkommen und auf welchen Tarifen und Zubauzahlen sie basieren. Erst dann kann man sagen, ob sie realistisch sind.
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: nomos am 28. November 2009, 00:13:03
Zitat
Original von superhaase
Bleibt die Frage, .....
Gutachten (http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/klinski_eeg_verguetung.pdf) von Prof. Dr. Klinski schliesst trotz grundsätzlicher Verteidigung  eine Korrektur der Vergütung bei bestehenden Anlagen nicht gänzlich aus.  

Zitat
Eine nachträgliche Senkung der Vergütungshöhe dürfte sich allenfalls als den Betroffenen zumutbar darstellen, soweit sich (im Nachhinein) herausstellen sollte, dass die Vergütungshöhe auffällig oberhalb desjenigen Bereiches liegt, der erforderlich ist, um die Wirtschaftlichkeit der betreffenden Anlagen sicherzustellen und aufrecht zu erhalten. Hinsichtlich der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit  wären dabei die verkehrsüblichen Renditeerwartungen zu berücksichtigen. Denkbar wäre ein solcher Schritt etwa für Sondersituationen wie den Eintritt einer allgemeinen Deflation oder eines dauerhaft erheblichen Sinkens der Gestehungspreise für bestimmte Arten von EE-Strom (in bestehenden Anlagen).

Die Legitimation für eine entsprechende Änderung wäre hier darin zu sehen, dass bei weit überhöhten Vergütungen das Gesamtsystem des EEG außer Balance geriete. Außerdem könnten sich die Betreiber bestehender Anlagen nicht darauf berufen, auf entsprechend hohe Gewinne kalkuliert oder gar vertraut zu haben. Soweit sich die Wirtschaftlichkeit der bestehenden Anlagen indes nicht gänzlich außerhalb der vom Gesetzgeber des EEG bei der Festlegung der Vergütungshöhen angenommenen Verhältnisse bewegt, erscheinen erhebliche nachträgliche Senkungen der Vergütungssätze für vom Vertrauensschutz erfasste Anlagen demgegenüber rechtlich ausgeschlossen.
Im Gutachten wird hier von der Zumutbarkeit für die Betroffenen geschrieben. Gedacht ist dabei nur an die Einspeiser.  Betroffen sind hier aber nicht nur die Eigentümer der PV-Dachanlagen. Betroffene sind die Verbraucher, die das bezahlen müssen. Das genannte Szenario ist schon sichtbar und von einer Balance des EEG kann keine Rede mehr sein.  Die Solarförderung ist völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Wie extrem muss sich das Ungleichgewicht denn  noch entwickeln?

Die Umlaufrendite hat sich seit Mitte 2008 fast halbiert.  Der immer wieder in der vergleichenden Werbung genannte Bundesschatzbrief mit laufender Zinszahlung rentiert sich noch mit 2,45 %.  Die Belastungen der \"Fehl\"-Prognose und der Wirtschaftskrise müssen die Verbraucher alleine tragen und die weit höheren Renditen der Dachanlagensparschweinbesitzer weiter garantieren.  Aktuell wird rundweg mit zweistelligen Renditen geworben. So war der Artikel 14 sicher nicht gedacht.[/list]
Titel: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
Beitrag von: superhaase am 28. November 2009, 11:01:28
Zitat
Original von nomos
Nein @sh, es bleibt die Frage, ob die bisherigen Prognoserechnungen nicht schon lange auf falschen Daten (Zubau) beruhen. Der jüngste Plusminusbericht hat das ja deutlich aufgezeigt.
Eben deshalb bleibt die Frage, ob diese obengenannte Prognoserechnung realistisch ist. Sag ich doch.
Das kann man erst abschätzen, wenn man die Grundlagen der Prognose sieht.

Zu dem Thema PV-Vergütung und nachträgliche Senkung der Vergütungen im EEG kann ich nur sagen:

Mit der Forderng nach einer Senkung der PV-Vergütung rennen Sie hier offene Türen ein.

Ob eine nachträgliche Senkung bei bestehenden Anlagen rechtlich möglich ist, kann ich nicht abschließend beurteilen. Da käme es letzten Endes wohl auf eine BVG-Entscheidung an.
Allerdings sehe ich nicht, wo das bisher erforderlich wäre. Die jetzige Überförderung besteht ja erst seit kurzem und ist so riesig noch nicht. Die Grenze für Unsittlichkeit und Wucher (womit man eine solche Maßnahme begründen könnte) liegt für die deutschen Gerichte gewöhnlich beim Doppelten des angemessenen Preises. Diese Grenze ist sicher noch nicht überschritten.

Bisher ist das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen, wenn jetzt gehandelt und gleich zum 1.1.2010 deutlich die PV-Vergütung gesenkt wird.
Ob der Gesetzgeber dann später eine nachträgliche Senkung durchsetzen könnte, obwohl er \"sehenden Auges\" die Vergütung jetzt zum Jahreswechsel nicht senkt und so große Investitionssummen in diesen Bereich lockt, halte ich für fast unmöglich. Gutachten hin oder her.

ciao,
sh