Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: Netznutzer am 01. Oktober 2009, 14:15:28
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http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/fdp-will-solarfoerderung-kappen;2463372
http://www.handelsblatt.com/finanzen/aktien-im-fokus/solaraktien-unter-druck;2463470
http://www.handelsblatt.com/video/boersennews/fdp-lehrt-die-solartitel-das-fuerchten;2463502
Gruß
NN
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Gut so. Eine Kürzung ist längst überfällig.
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Ja, eine deutliche Kürzung ist richtig und überfällig.
Allerdings wird jetzt auch das RWI (das vom RWE finanziert wird) immer dreister mit seinen Forderungen und will jetzt die EEG-Förderung ganz abschaffen und nur noch \"die Forschung\" fördern.
Dass das EEG den Stromkonzernen ein Dorn im Auge ist, ist bekannt.
Vor allem beim Solarstrom, der nach Erreichen der Netzparität des Solarstroms ihre Marktmacht deutlich zurückdrängen wird. (Jede direkt vom eigenen Dach bezogene kWh muss nicht mehr bei RWE & Co. eingekauft werden)
Die Stromkonzerne fürchten um ihr bisher so lukratives Geschäftsmodell der Strombörsenmanipulation.
Wie man sieht, liegt dem RWI nicht der Geldbeutel der Verbraucher am Herzen (dann müsste ihnen ja eine kräftige Senkung der PV-Einspeisevergütung genügen), nein, man will den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien möglichst ganz stoppen oder wenigsten möglichst lange hinauszögern - zum Wohle der Kassen der Stromkonzerne.
Ich finde es schon bemerklenswert, dass bei diesem Thema fast immer nur das RWI mit seinen Extremforderungen zitiert wird, das bekanntermaßen den EE \"feindlich\" gegenübersteht und nie eine umfassende Sichtweise bietet, weil es alle positiven Seiten der EE und des Solarstrom totschweigt.
Aber vielleicht sind solche Lobbyisten als Kontrollfunktion für das EEG auch hilfreich - immerhin erhöhen sie den Druck auf die Politik, schneller zu handeln und nachzubessern. Man darf sie nur nicht als wirklich kompetent einstufen, was unsere Energieversorgung angeht. :D
Wie man hört und liest, hat inzwischen auch die FDP die Zeichen der Zeit erkannt und will am EEG (auch für Solarstrom) festhalten.
Gut so.
Gott sei Dank hat die FDP ihren noch bis vor kurzem gepflegten Hass auf die Erneuerbaren Energien aufgegeben. Auch der Guido Ostertsunami spricht inzwischen ganz anders von Windkraftwerken im besonderen und den erneuerbaren Energien im Algemeinen.
Ob da wohl auch Parteispenden aus der EE-Branche dazu beigetragen haben? ;)
ciao,
sh
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Ja und die Folge ist: nun wird der Strom überall billiger! Ich freu mich drauf!
Auf die langen Gesichter von einigen hier im Forum.
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Wie man nun hört, will wohl auch die Tigerenten-Regierung nun nicht so ohne weiteres alle AKW-Laufzeiten bedingungslos verlängern.
Erstens nicht für alte Pannenreaktoren, und zweitens nur unter (teilweiser) Abschöpfung der außerordentlichen Gewinne aus den Strahlenschleudern.
Mein Vorschlag: Wenn schon längere Laufzeiten für (nur die wenigen modernsten und sichersten) AKWs, dann soll alles damit verdiente Geld (100% Abschöpfung) zur Senkung der EEG-Umlage für die Verbraucher und somit direkt zur Förderung der Erneuerbaren Energien eingesetzt werden.
Mit diesem Kniff könnte man das sogar einem nicht unerheblichen Teil der \"grünen\" Gesellschaftsschichten verkaufen und das Ganze somit politisch leichter durchsetzen, ohne dass es wieder ausufernde Blockaden und Straßenschlachten vor Atomkraftwerken geben muss.
Aber auch dann ist das wohl nicht sicher zu verhindern. :D
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Mein Vorschlag: Wenn schon längere Laufzeiten für (nur die wenigen modernsten und sichersten) AKWs, dann soll alles damit verdiente Geld (100% Abschöpfung) zur Senkung der EEG-Umlage für die Verbraucher und somit direkt zur Förderung der Erneuerbaren Energien eingesetzt werden.
Ihr Vorschlag????
Der ist ja wohl schon mindestens so alt wie der nicht vorhanden gewesene Wahlkampf. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,645486,00.html
Gruß
NN
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Nur weil der Vorschlag angeblich alt ist und die Urheberrechte vielleicht nicht bei @superhaase liegen, machen ihn doch nicht besser oder schlechter! Auch falls Du anderer Meinung sein solltest, wäre es doch für alle hilfreich an den Inhalten zu diskutieren!
Also was spricht dagegen?
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und warum genau sollte rwe oder sonst ein versorger ein kkw betreiben wenn sie damit keinen gewinn machen ?????????
soweit ich weiß sind die als aktiengesellschaft eingetragen und nicht als gemeinnütziger verein.
die hälfte des gewinns wird man denen schon lassen müssen.
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Original von RA Lanters die hälfte des gewinns wird man denen schon lassen müssen.
Atomkraftwerke machen keinen Gewinn. Mit Atomkraftwerken kann man Erträge erwirtschaften, die teilweise im eigenen Säckel verbleiben, da die Risikoabdeckung und die Ewigkeitskosten der Mülllagerung von der Allgemeinheit getragen werden.
Jeder Bank und jedem Unternehmen verlangt die Allgemeinheit für die Übernahme einer Staatsbürgschaft eine angemessene marktübliche Gebühr. Würde den Betreibern von Atomkraftwerken für die Abdeckung des GAU-Risikos eine marktübliche Police abverlangt, und wären sie verpflichtet, dem Staat einen Kapitalstock zur Bewältigung der Ewigkeitskosten zur Verfügung zu stellen, würden die Kraftwerksbetreiber den Atomkonsens aufkündigen, um die Kraftwerke schneller stilllegen zu können, als derzeit vorgesehen.
Die Stromerzeugung mittels Atomkraft ist keine marktwirtschaftlich sinnvolle Betätigung.
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@ reblaus: Stimmt nicht ganz. Sie machen nach ihrer Definition keinen Gewinn, weil Sie eine eigene, ökologisch angehauchte Definition zugrunde legen.
Gewinn ist der Überschuss der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben. Und demnach machen die AKW, genauer gesagt deren Betreiber einen erheblichen Gewinn. Nachzulesen in der Bilanz bzw. der Gewinn und Verlustrechnung. Ewigkeitskosten gehören eben nicht zu den Betriebsausgaben.
Ist aber auch im Prinzip ohne Belang. AKW Betreiber die keine Erträge mehr erwirtschaften werden ein AKW auch nicht weiterbetreiben.
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Original von RA Lanters
Mal ehrlich, was die Sicherung von Resourcen angeht haben wir gegen die Chinesen/Russen keine Chance, weil:
1. Sind sie schneller. Bevor auf Landes-, Bundes- oder EU Ebene überhaupt die Entscheidung getroffen wird, sich bspw. ein Erdölfeld in Afrika zu sichern, ist es längst in chinesischer/russischer Hand.
2. Im Gegensatz zu allen westlichen Ländern haben die Chinesen kein Defizit sondern eine gut gefüllte Geldbörse. Dies bedeutet, dass \"wir\" sie auch nicht überbieten können.
3. Kennen die Chinesen/Russen keine Skrupel. Denen ist es im Grunde vollkommen egal ob sie mit einem Diktator oder einem Demokraten ein Geschäft abschließen.
Noch ist die Situation unbedenklich, weil die Chinesen/Russen nicht soviel Gas/Öl selbst verbrauchen wie sie fördern und daher verkaufen müssen. Eng wird es, wenn der Verbrauch in diesen Ländern soweit ansteigt, dass sie vom Exporteur zum Impoteur werden. Da sollte sich niemand eine Hoffnung darauf machen, dass sich die Chinesen/Russen den Europäern gegenüber solidarisch zeigen.....
Original von reblaus
Atomkraftwerke machen keinen Gewinn. Mit Atomkraftwerken kann man Erträge erwirtschaften, die teilweise im eigenen Säckel verbleiben, da die Risikoabdeckung und die Ewigkeitskosten der Mülllagerung von der Allgemeinheit getragen werden.
Jeder Bank und jedem Unternehmen verlangt die Allgemeinheit für die Übernahme einer Staatsbürgschaft eine angemessene marktübliche Gebühr. Würde den Betreibern von Atomkraftwerken für die Abdeckung des GAU-Risikos eine marktübliche Police abverlangt, und wären sie verpflichtet, dem Staat einen Kapitalstock zur Bewältigung der Ewigkeitskosten zur Verfügung zu stellen, würden die Kraftwerksbetreiber den Atomkonsens aufkündigen, um die Kraftwerke schneller stilllegen zu können, als derzeit vorgesehen.
Die Stromerzeugung mittels Atomkraft ist keine marktwirtschaftlich sinnvolle Betätigung.
Ja, ja, der Teufel und der Beelzebub. Daher will die
SPD 2012 die Steinkohleförderung über 2018 hinaus verlängern (http://www.rag-deutsche-steinkohle.de/news.php?newsid=2274&id=&lang=de&sq1=Steinkohlef%F6rderung&sq2=&sq3=) und jetzt die CO2-Endlagerung angehen (http://www.shz.de/schleswig-holstein/panorama/artikeldetail/article//aufregung-um-gabriel-ccs-technik-ist-option.html?print=1&cHash=97d105c263). Die teuere deutsche Steinkohle kann ja kaum auf dem Weltmarkt verkauft werden. Sie muss im Land mit viel Geld verbrannt werden. Beim Atommüll hat man bisher wenig Eile gezeigt. Was hat man eigentlich aus der Sache gelernt?
Es gibt Experten, die halten die Risiken für die Menschheit durch den Klimawandel für ungleich größer.
Ich erwarte von der neuen Regierung, dass sie jetzt unverzüglich an die Lösung der Endlagerfrage geht und dafür sorgt, dass die Ziele des EnWG ernsthaft verfolgt werden. Die Endlagerfrage ist unabhängig von jeder früher oder später erfolgenden Abschaltung zu lösen. Schlechter als bisher kann die Lösungssuche ja kaum mehr werden.
Bei dem oben geschilderten Szenario wäre ohnehin jede weitere Bemühung sinnlos. Da wird letztendlich alles verbrannt was auf der Erde brennbar ist. Und was machen wir hier: Zurück auf die Bäume, solange sie nicht abgeholzt sind?. Ob das Verbrennen etwas langsamer oder etwas schneller geschieht ist wohl kaum relevant, die Katastrophe ist so nicht aufzuhalten.
Vernünftige Menschen gibt es in allen Völkern und auch in allen Parteien. Kein vernünftiger Mensch sägt den Ast ab auf dem er sitzt. Ich setze immer noch auf die Vernunft und den Fortschritt.[/list]
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@RA Lanters
Ich gehe davon aus, dass Sie eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben, für den hoffentlich nie eintretenden Fall einer Falschberatung. Ebenso wird jeder vorsichtige Kaufmann betriebliche Risiken, die er selbst nicht mehr kalkulieren kann, mittels Versicherungen absichern. Die dafür zu bezahlenden Policen mindern den Gewinn Ihrer Kanzlei oder der anderen Unternehmen.
Jeder Fabrikant von Feuerwerkskörpern muss die Glasschäden in der Nachbarschaft bei einem unbeabsichtigten Wummms erstatten.
Die Atomindustrie muss und könnte die Schäden eines GAU im Ausmaße von Tschernobyl überhaupt nicht bezahlen. Zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung ist sie nur für eine völlig unbedeutende Schadenssumme verpflichtet. Das restliche Risiko trägt die Allgemeinheit, bzw. die potentiell Geschädigten im Umkreis eines Atomkraftwerks. Würden hier die normalen für jeden anderen Unternehmer (oder auch Autofahrer) geltenden Regelungen greifen, wäre die Unwirtschaftlichkeit von Atomstrom sofort offengelegt.
Nach dem Anschlag auf das World Trade Center hat der Staat die Haftpflichtrisiken der Fluggesellschaften ebenfalls übernommen, weil sich kein privates Versicherungsunternehmen finden ließ, das diese Risiken abdecken wollte. Dafür hat er den Fluggesellschaften massive Policen in Rechnung gestellt. Die Atomindustrie muss für die gleiche Risikoübernahme keinen Cent bezahlen.
Mit ökologischen Kosten, die durch regelmäßige Verschmutzung entstehen, hat das überhaupt nichts zu tun.
Im Ergebnis haben Sie Recht. Atomkraftwerke werden nur betrieben, weil die Betreiber nicht alle einem normalen Unternehmen entstehenden Kosten tragen müssen.
@nomos
Ob die Klimaerwärmung per Saldo überhaupt zu Mehrbelastungen führt, wage ich zu bezweifeln. Die bisherige Geschichte hat gezeigt, dass es den Menschen in Warmphasen besser erging als in Kälteperioden. Kostenbelastungen werden in jedem Fall aus der Umstellung entstehen. Es wird Verlier der Klimaerwärmung in ungünstigen Regionen geben. Andere Regionen werden aber gewaltige Gewinne aus der Klimaerwärmung erwirtschaften.
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Original von reblaus
@nomos
Ob die Klimaerwärmung per Saldo überhaupt zu Mehrbelastungen führt, wage ich zu bezweifeln. Die bisherige Geschichte hat gezeigt, dass es den Menschen in Warmphasen besser erging als in Kälteperioden. Kostenbelastungen werden in jedem Fall aus der Umstellung entstehen. Es wird Verlier der Klimaerwärmung in ungünstigen Regionen geben. Andere Regionen werden aber gewaltige Gewinne aus der Klimaerwärmung erwirtschaften.
@reblaus, Altruist sind Sie sicher nicht.
\"Per Saldo\" kommt mir doch als eine etwas zynische Einstellung daher. \"Per Saldo\" gibt es auch beim Atomstrom Gewinner und Verlierer. Im Umkreis von Tschernobyl waren die dortigen Menschen und viele Hilfskräfte die Verlierer; andere haben profitiert. Grundsätzlich halte ich \"Tschernobyl\" im Zusammenhang mit der Frage der Laufzeitverlängerung als Argument weder für geeignet noch für angemessen. Welchen Unterschied macht es, ob die EnBW Atomstrom aus Fessenheim oder aus Neckarwestheim verkauft? Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen , das älteste AKW Neckarwestheim I muss jetzt vom Netz!
Wer in der Klimaerwärmung \"per Saldo\" allerdings keine Belastung sieht, sollte dann dafür plädieren, dass Geld nur in die Anpassung an die Auswirkungen der Klimaänderung gesteckt wird. Die Milliardeninvestitionen, die die Klimaerwärmung dämpfen sollen, machen bei dieser Meinung ja nicht wirklich Sinn.[/list]Original von reblaus
Jeder Fabrikant von Feuerwerkskörpern muss die Glasschäden in der Nachbarschaft bei einem unbeabsichtigten Wummms erstatten.
@reblaus, auch da ist die Deckung manchmal nicht ausreichend:
Enschede (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,76679,00.html)
Es gab und es wird, mit oder ohne Atomstrom, wieder Katastrophen geben, da ist Hilfe und Solidarität gefragt. Die tollsten Versicherungspolicen werden daran nichts ändern.
[/list]
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@ reblaus: nur mal so interesse halber. woher haben sie ihr wissen? sind sie ganz sicher dass nicht bspw. die rwe bei der allianz eine entsprechende versicherung abgeschlossen hat?
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@reblaus,
Ich gehe davon aus, dass Sie eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben, für den hoffentlich nie eintretenden Fall einer Falschberatung. Ebenso wird jeder vorsichtige Kaufmann betriebliche Risiken, die er selbst nicht mehr kalkulieren kann, mittels Versicherungen absichern. Die dafür zu bezahlenden Policen mindern den Gewinn Ihrer Kanzlei oder der anderen Unternehmen.
weiter
Jeder Fabrikant von Feuerwerkskörpern muss die Glasschäden in der Nachbarschaft bei einem unbeabsichtigten Wummms erstatten.
und hier
Die Atomindustrie muss und könnte die Schäden eines GAU im Ausmaße von Tschernobyl überhaupt nicht bezahlen. Zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung ist sie nur für eine völlig unbedeutende Schadenssumme verpflichtet. Das restliche Risiko trägt die Allgemeinheit, bzw. die potentiell Geschädigten im Umkreis eines Atomkraftwerks. Würden hier die normalen für jeden anderen Unternehmer (oder auch Autofahrer) geltenden Regelungen greifen, wäre die Unwirtschaftlichkeit von Atomstrom sofort offengelegt
Ich muss sagen, sie haben schon einen sonnigen Humor mit Ihren Annahmen, die liegen völlig abseits !!
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Stimmt schon- die sind gedeckelt.
Das ist wie bei der Gebäudeversicherung am Oberrheingraben- wenn\'s da mal wieder RICHTIG rumpelt, haben die nur einen begrenzten Topf...
Am besten: Alles evakuieren. Denn IRGENDWANN wird\'S richtig rumpeln.
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Die Verpflichtung zur Vorsorge für gesetzliche Schadensersatzfälle ist für Betreiber von Atomanlagen auf 2,5 Mrd. Euro beschränkt (§ 13 Abs. 3 AtG). Vor 2002 war der Betreiber von Kernanlagen nur zu 250 Mio. Euro Vorsorge verpflichtet.
Dies ist der Gegenwert von 12.500 Einfamilienhäuschen mit einem Durchschnittswert von 200.000 €.
Der Börsenwert der E.on liegt derzeit bei 57 Mrd., RWE bei 35. Mrd., EnBW bei 10 Mrd. und Vattenfall bei 12 Mrd. Euro. Im Insolvenzfall dürfte der Zerschlagungswert deutlich niedriger liegen.
Was mit diesen Summen nicht abgedeckt werden kann, darauf bleiben die Geschädigten sitzen.
@Sukram
Der Unterschied zum Erdbeben im Oberrheingraben ist, dass das höhere Gewalt ist. Das gehört zum Lebensrisiko.
Der mangelhafte Betrieb eines Atomkraftwerks ist keine höhere Gewalt, sondern persönliche Schuld. Einzelne Unternehmen betreiben riskante Anlagen zur Gewinnerzielung, und sind nicht verpflichtet, die potentiell Geschädigten in angemessenem Umfang finanziell abzusichern.
Eigentlich wollte ich nur darauf hinweisen, dass man mit Kernkraftwerken keine Gewinne macht. Wenn der Staat die Überschüsse abschöpft, nimmt er sich nur einen Risikoausgleich dafür, dass seine Bürger für einen größeren Unfall auf Schadensersatz verzichten müssen.
@Cremer
Mich würde brennend interessieren, wie Sie sich die Schadensregulierung bei einem GAU vorstellen?
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@ AKWNEE
Also was spricht dagegen?
Nichts ist schlimmer als Heuchler, die sich selbst mit fremden Federn schmücken.
Gruß
NN
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Original von reblaus
Der Unterschied zum Erdbeben im Oberrheingraben ist, dass das höhere Gewalt ist. Das gehört zum Lebensrisiko.
Wenn dem \"Lebensrisiko\" durch Bohrungen nachgeholfen wird sieht das mit der Haftung wohl etwas anders aus.
Außerdem Erdbeben am Oberrhein sind doch verboten:
siehe hier (http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/erdbeben-am-oberrhein-und-das-akw-fessenheim.html) ;)
und im Landtag B-W (http://www.landtag-bw.de/wp13/drucksachen/1000/13_1858_d.pdf)
z.B. \"Lebensrisiko\"
Zusammenhang zwischen Erdbeben in Landau und Geothermie möglich:
Nach einem weiteren Erdbeben in Landau in der Pfalz hat die Stadt einen möglichen Zusammenhang mit dem Geothermiewerk eingeräumt.
Die Erde bebte ausgerechnet im Jubiläumsjahr, als die Basler eines gewaltigen Bebens gedachten, das vor 650 Jahren ihre Stadt furchtbar zerstört hatte. Das Erdwärmevorhaben der Geopower AG sollte ein Modellprojekt werden. Jetzt ist es gestoppt.
klicken und weiterlesen (http://www.swr.de/im-gruenen-rp/-/id=100810/vv=print/pv=print/nid=100810/did=3989668/1fzzk1w/index.html)[/list]PS:
.. und es gibt keine Haftungsbegrenzung, gehaftet wird für Verschulden mit dem gesamten Vermögen unabhängig davon ob eine Haftpflichtversicherung besteht. Das Vermögen und die mögliche Abdeckung durch eine Versicherung ist immer eine logische Begrenzung. Auch eine Versicherungsgesellschaft hat ja keine grenzenlosen Mittel. Die \"unbegrenzte Haftpflichtversicherung\" endet spätestens wenn diese aufgebraucht sind.
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Original von Netznutzer
Nichts ist schlimmer als Heuchler, die sich selbst mit fremden Federn schmücken.
Haben Sie sonst noch Probleme?
Irgendwelche psychischen Unzulänglichkeiten?
Wenn Sie sonst nicht Sachliches zum Thema zu melden haben, sollten Sie einfach mal Ihre miese Klappe halten und nicht mit Wörtern wie \"Heuchler\" um sich werfen .... :baby:
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Würde man jede Erdwärmebohrung risikogerecht versichern müssen, wär\' das Thema auch weiträumig gestorben - 40 Millionen vorläufig. (http://www.staufen.de/default.asp?pn=1030&dn=&p1=1&ln=0&nk=20)
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@Sukram
Wenn Ihr Nachbar meint, eine solche Bohrung durchführen zu müssen, aber sich die geologischen Voruntersuchungen sparen möchte, würden Sie ihm dann gut zureden?
Wäre das ein Privatmann gewesen, der sich die Bauhaftpflichtversicherung sparen wollte, würden die Staufener jetzt blöd aus der Wäsche kucken. Falls die Gebäudeversicherung nicht bezahlt, würden sie den Großteil ihres Vermögens verlieren, einfach so, weil andere eine Idee hatten.
Es kann nicht sein, dass zukünftig Hinz und Kunz Erdwärmebohrungen ohne Genehmigung vornimmt. Solche Arbeiten müssen behördlich beaufsichtigt und nur von qualifizierten Unternehmen durchgeführt werden. Die müssen für ihre Arbeiten dann eine Haftpflichtversicherung vorweisen.
Wenn schon für jeden besseren Gartenschuppen eine Baugenehmigung verlangt wird, sind diese Auflagen für solche Bohrungen sicher nicht übertrieben.
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und Genehmigung: Vom achsoweit., nämlich 20 km entfernten Landesamt für Geologie & Rohstoffe LGRB.
\"Man\" hat eben politsch gewollt den Schwachsinn, einen mittelalterlichen Bau mit Wärmepumperei heizen zu wollen, durch eigentlich nötige Auflagen nicht ganz unfinanzierbar machen wollen ;-)
Und es GAB ein \"qualifiziertes österr. Bohrunternehmen- dem Bohrmeister war\'s eben schnurz, als ihm das Anhydrit im Bohrklein vor die Füße gespült wurde.
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Sicher gab\'s sowas auch beim jüngsten Fall- wo das Bohrfahrzeug gleich im selbst erzeugten Krater verschwand & Nachbarhäuser stark beschädigt wurden (Mein letzter Wissensstand: Ursache unerklärlich).
Vor der Hacke ist\'s duster ;-)
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Original von Sukram
Und es GAB ein \"qualifiziertes österr. Bohrunternehmen- dem Bohrmeister war\'s eben schnurz, als ihm das Anhydrit im Bohrklein vor die Füße gespült wurde.
Wenn ein Bohrmeister wirklich in der von Ihnen angedeuteten Art fahrlässig handelt, dann wird es die Firma aber auf Dauer schwer haben, ihre Betriebs- oder Bauhaftpflichtversicherung zu bekommen bzw. zu bezahlen.
So eine Firma ist dann nicht sehr lange auf dem Markt.
Und wenn Behörden nötige Auflagen unterdrücken, haben die Geschädigten wohl auch die Möglichkeit, Ihren Schaden gegenüber den Behörden geltend zu machen, wenn der Stand der Technik bzw. Wissenschaft missachtet wurde und ein unnötig hohes Risko eingegangen wurde. Oder nicht?
Jetzt fragt sich bloß noch, was das alles mit der von der FDP gewollten Senkung der Solarstromvergütung zu tun hat. ;)
Übrigens will das ja nicht nur die FDP - auch die CDU will das wohl mehrheitlich. Auch die Grünen wollen das. Wüsste nicht, welche Partei das momentan nicht will.....
Auch die große Mehrheit in der Bevölkerung will das.
Damit dürfte sicher sein, dass es auch kommt.
Bleibt zu hoffen, dass es schnell geht und es noch für Anfang 2010 eine kräftige Senkung der PV-Vergütung gibt. Nicht dass die wieder ewig rumziepfen und dann erst für 2011 eine Änderung beschließen.
Das würde der Akzeptenz und dem Image der Photovoltaik erheblichen Schaden zufügen - ebenso würde es den Verbraucher unnötige Belastungen auferlegen und somit auch der Volkswirtschaft unnötig schaden.
Eine schnelle und angemessene Senkung, das muss jetzt kommen!
ciao,
sh
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Lieber Superhaase,
Die Kommune hat anscheinend großherzig auf Regressansprüche verzichtet - damit die Österreicher nicht Pleite gehen.
Die sonstigen Geschädigten werden seitens der Kommune von einem \"Meditaor\", seines Zeichens ehem. AbtL des LGRB, \"betreut\". Das sind die, die das abgenickt haben.
Sämtliche Stadtratsfraktionen haben beschlossen, die \"Rissgeschichte\" aus dem Kommunalwahlkampf herauszuhalten.
Der Bürgermeister wurde eben erst wiedergewählt.
Na- wie riecht das? Juckt bei Ihnen auch das Näschen?
= ein ganz dichter Rasenfilz in unserer Republik wohlorganisierter Verantwortungslosigkeit.
Die Sache hab\' ich hier
http://www.haustechnikdialog.de/Forum/Default.aspx?t=86041&highlight=Geothermie
ziemlich von Anfang an begleitet; Mittlerweile hab\' ich aber keine rechte Lust mehr.
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@Sukram
Ich bin nicht gegen Erdwärme, ich bin nur dagegen, dass die Risiken denen aufgebürdet werden sollen, die die Entscheidung nicht getroffen haben. Dann wird das sehr schnell zu einer nicht durchsetzbaren Technologie, und das wäre gerade im Oberrheingraben eine sehr schlechte Nachricht.
Ich bin auch nicht gegen Solarenergie, aber ich bin dagegen, dass sich wenige auf Kosten vieler eine goldene Nase verdienen. Wenn sich die große Masse ausgebeutet fühlt, wird sie sich gegen die Solarenergie wenden, und auch das wäre eine schlechte Nachricht gerade im Oberrheingraben.
Dann bleibt nämlich nur noch, weitere Windräder über die Schwarzwaldsilhouette ragen zu lassen, und da bin ich total dagegen.
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@reblaus
Dem ist nichts hinzuzufügen. Volle Zustimmung meinerseits.
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Ich will jetzt hier nicht vorschnelle und ohne erforderliche Auflagen durchgeführte Bohrungen und deren Folgeschäden verharmlosen oder verteidigen.
Das mal vorweg.
Aber mir kommt da folgender Gedanke:
Die Spannungen im Untergrund, die durch eine solche Bohrung gelöst werden und damit ein Erdbeben hervorrufen, sind ja nicht durch die Bohrungen entstanden und haben sich über lange Zeit aufgebaut.
Solche Spannungen würden sich auch ohne Bohrungen irgendwann entladen - früher oder später. Nun ist es meist - aber nicht immer - so, dass sich solche Spannungen um so heftiger entladen, je länger und je höher sie sich aufgebaut haben.
Insofern ist eine frühere Auslösung z.B. durch eine solche Bohrung zwar im Moment ein Schadensereignis und sicher für viele ärgerlich, aber man kann wohl annehmen, dass dadurch vielleicht eine stärkere spontane Entladung mit schlimmeren Ausmaßen verhindert wird, oder aber nur eine ähnlich starke Entladung vorgezogen wird. Das kann keiner exakt beweisen oder auch nur mit hoher Wahrscheinlichkeit widerlegen.
Die Stabilität kann kurz vor einer spontanen natürlich Entladung schon so gering sein, dass z.B. auch das Buddeln einer großen Baugrube mit der dadurch erfolgenden punktuellen Entlastung des Untergrund ebenso zu einem Erdbeben führen kann. Dieses wird dann vielleicht nur um wenige Tage oder Monate vorgezogen? Oder aber um Jahre?
Man kann aber wohl kaum sagen, dass ein Erdbeben durch eine solche Maßnahme (Baugrube oder Bohrung) entsteht, das es sonst nie gegeben hätte.
Es ist also vielleicht fraglich, ob man solche Schäden infolge einer Bohrung unbedingt dem Bohrenden als \"Schuld\" zuweisen und somit diesem den Schadensersatz auferlegen sollte.
Wie gesagt hat er durch die Bohrung die Spannungen im Untergrund ja nicht verursacht, diese sind vielmehr ein natürlicher Vorgang, der immer wieder auch von selbst zu Erdbeben führt.
Das ist mit der ganzen Bergwerkgeschichte und den dadurch entstehenden Schäden ja nicht vergleichbar.
Es gibt sicher auch Schäden, die nicht durch das Lösen von natürlichen Spannungen entstehen, sonder z.B. durch Verletzen von wassersperrenden Schichten oder sowas. Dann liegt der Fall schon wieder anders, denn es ist recht unwahrscheinlich, dass eine wassersperrende Schicht von selbst plötzlich ein Loch kriegt.
Bin auf diesem Gebiet über Zusammenhänge nicht so im Bilde.
Wie gesagt ist das nur so ein Gedanke, ich will damit jetzt keine Rücksichtslosen Bohrungen fordern oder verteidigen.
Stelle das nur mal so als Anregung hier rein.
ciao,
sh
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Aber, Häschen- in Staufen geht\'s nicht um Beben- da wandelt sich Anhydrit durch Wasserzutritt in Gips und dehnt sich um 60% aus.
Bei dem versackten Bohrturm auch nicht.
Bei \"normaler\" Tiefengeothermie von <200m wird ja auch kein Hydro-Cracking eingesetzt- also das aufsprengen von Schichten, um sie für das Wärmetauschermedium (vorübergehend, für x0 Jahre) durchlässig zu machen.
Was Basel betrifft- da kann sogar was dran sein, dass die die nächstge fällige Wackelei ein bissschen herausgezögert haben. Aber trotz allem war\'s natürlich nur ein arg begrenztes schwaches Beben und die abgebauten Energien im Verhältnis zu einem \"richtigen\" vernachlässigbar.
Die Basler Pfeffersäcke werden sicch garantiert nicht zur Fortführung entscheiden: Sowas risikobehaftetes - hier für die eigenen Sammeltassen & den Putz-machen die gerne im benachbarten Ausland.
(Jetzt ist mir aber doch grade der Brand in Schweizerhalle eingefallen: wer erinnert sich noch- Roter Rhein, toter Rhein? In Basel u. U. konzentriert sich der eine oder andere Chemie/Pharmaazieriese: beim nächsten Wackeln...
Aber DAS Risiko nimmt man ohne Zucken hin; Tät\' ja auch vorwiegend wieder die Rheinablieger betreffen).
Die Versicherung der Schweizer hat die Schäden in allen 3 Ländern (inzwischen wahrscheinlich komplett) beglichen.
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@superhaase
Erdbeben können bei Bohrungen in mehrere tausend Meter Tiefe auftreten, da damit dort vorhandene Spannungen gelöst werden können. Wann sich diese Spannungen in natürlichen Erdbeben entladen würden, ist völlig offen, das könnte auch erst in Jahrzehnten oder Jahrhunderten der Fall sein.
Solche leichten Beben richten im Normalfall keine Schäden an. Im Oberrheingraben gibt es auch regelmäßig natürliche Erdstöße, die im allgemeinen keine Schäden verursachen. In jedem Fall gilt, dass wie bei Bergschäden der Verursacher solche Schäden, falls sie doch mal entstehen sollten, beheben müsste. Ich halte dieses Risiko für versicherbar.
Im Falle der Stadt Staufen geht es darum, dass eine trockene Gipsschicht angebohrt wurde, dort Wasser eindrang und das Material seither quellt, so dass die darüberliegenden Häuser massive Risse erhalten, und ohne Gegenmaßnahmen wohl zerstört würden. Diese Bohrung ging nur in wenige hundert Meter Tiefe.
@Sukram
Mit Pharma und Chemie wird in Basel auch richtig Geld verdient, da ist die eine oder andere Chemievergiftung viel leichter verschmerzbar.
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Einsturzgefahr - Unfall bei Erdwärme-Bohrung
\"Nach einem Unfall bei einer Erdwärme-Bohrung in Kamen bei Dortmund mussten umliegende Häuser wegen Einsturzgefahr evakuiert werden. Am Donnerstagabend entstand plötzlich im Boden ein tiefer Krater, der sich nachts weiter vergrößerte und in den umliegenden Häusern tiefe Risse entstehen ließ. Die Unglücksursache war zunächst noch unklar, drei Häuser gelten noch als einsturzgefährdet ...
... Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar ... Vielmehr glaube man, dass die Baufirma bei ihren Bohr-Arbeiten möglicherweise auf einen Hohlraum gestoßen sei. Dies könne man bisher aber nicht sicher sagen.\"
http://www.focus.de/panorama/vermischtes/einsturzgefahr-unfall-bei-erdwaerme-bohrung_aid_415761.html
Ursache für Kamener Erdrutsch gefunden
Kamen. Die Ursache, warum in Kamen-Wasserkurl 48 Kubikmeter Boden plötzlich in einem Loch verschwanden, ist geklärt: Erdwärmebohrungen vergrößterten bereits vorhandene Risse im Felsgestein. Die Schuldfrage kann indes nur in einem langwierigen Rechtsverfahren geklärt werden.
...
... Mit Versicherungsleistungen für Anwohner sei nicht zu rechnen, Landeshilfe werde es voraussichtlich nur für die Stadt geben. Die wird dadurch einen Teil der für Sicherung und Sanierung samt der weiteren Verpressung aufzuwenden 700 000 Euro zurückerhalten.
Die Stadt will den Anwohnern durch gemeinsame Haftungsforderungen beim Rechtsverfahren helfen. Außerdem will die Stadt für die Betroffenen einen Hilfsfonds auflegen, in den 100 000 Euro fließen sollen. Der Rat signalisierte Zustimmung. So werde zwar den Betroffenen nicht jeder Schmerz genommen, aber zumindest ein Stück weit geholfen.
http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/kamen/2009/9/24/news-134428461/detail.html
...uns wenn sie nicht gestorben sind, prozessieren sie in 20 Jahren immer noch.
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Sukram:
Muss nicht vor derartigen Bohrungen oder Bohrversuchen eine behördliche Genehmigung eingeholt werden?
Und wenn ja, welche Unterlagen nimmt dann die Behörde zur Hand, um entweder zu genehmigen oder zu verweigern?
Waren die \"bereits vorhandenen\" Risse im Felsgestein bekannt, wie dies die Aussage des \"bereits vorhanden\" vermuten lässt oder hat man die behördliche Bewegungsstarre zu strikt beachtet und sich nicht auf die Suche nach Akten und Unterlagen begeben.
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bereits vorhandene risse ist nicht gleichbedeutend mit bekannten rissen. ich glaube keiner, auch keine behörde weiß, was sich in mehr als drei meter tiefe befindet, was nicht zuletzt die immer wiederkehrenden bombenfunde belegen...
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RA Lanters:
bereits vorhandene risse ist nicht gleichbedeutend mit bekannten rissen
Wer hat denn die \"bereits vorhandenen risse\" festgestellt? Vielleicht jemand, der sie nicht kannte bzw. dem sie nicht (oder doch) bekannt waren?
Wenn jemand Risse als vorhanden definiert, muss er doch wohl um deren Existenz gewusst haben
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@ h.terbeck: nein :D
es kann sich ja auch später rausgestellt haben, dass risse bereits vorhanden waren. nachher ist man halt immer klüger...
um mal ein beispiel zu nennen: wenn sie auf ihrem grundstück bohren würden und auf erdöl stoßen, würde es sich auch um bereits vorhandene erdölfelder handeln...