Forum des Bundes der Energieverbraucher
Energiepolitik => Fossile Energie / Atomkraft => Thema gestartet von: superhaase am 11. März 2009, 12:09:33
-
... wie dieser Artikel (http://www.sueddeutsche.de/wissen/624/461251/text/) die Sachlage ganz gut zusammenfasst.
-
Original von superhaase
... wie dieser Artikel die Sachlage ganz gut zusammenfasst.
Wieder mal ein Exemplar der zahlreichen märchenhaften \"Experten\"-Zusammenfassungen.
Würden wir sofort beginnen, alle wirtschaftlichen Stromsparmöglichkeiten in Industrie, Gewerbe und privaten Haushalten konsequent auszuschöpfen, ließen sich innerhalb von zehn Jahren 110 Terawattstunden Jahr für Jahr einsparen - das wären 20 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs in Deutschland.
So real wie hier (http://www.internet-maerchen.de/maerchen/schlaraffenland.htm) ... .... und erst innerhalb von zwanzig oder hundert Jahren!
Wo bleibt die wissenschaftlich fundierte globale Expertenhochrechnung dieser \"Sachlage\"? [/list]
-
@nomos:
Mal wieder ein äußerst sachlicher Beitrag von Ihnen.
Ein Schlaraffenland mit kostenloser und unbegrenzt verfügbarer Energie erträumen Sie sich - nein, Sie fordern es - das wissen wir hier inzwischen ja schon. :tongue:
In dem Artikel geht es um die deutsche Atomenergie und die deutsche Stromerzeugung. Was wollen Sie da \"global hochrechnen\"?
Dass Ähnliches für einige oder viele andere Länder gilt, davon darf man getrost ausgehen. Allerdings fehlen für andere Länder die ausführlichen Untersuchungen und Datenerhebungen, wie in dem Artikel auch erwähnt wird, so dass dort keine genauen Aussagen gemacht werden können. Noch nicht. Das kann sich ja ändern.
ciao,
sh
-
@sh, wer träumt hier vom Schlaraffenland? Ja, gegen kostenlose und unbegrenzt verfügbare Energie hätte ich sicher nichts ;) .
Ich sehe die Angelegenheit im Gegensatz zu Ihnen aber realistisch, davon können Sie getrost ausgehen.
-
Original von nomos
@sh, wer träumt hier vom Schlaraffenland?
Sie hatten den äußerst informativen Link mit dem Schlaraffenland doch eingestellt.
Ich sehe die Angelegenheit im Gegensatz zu Ihnen aber realistisch, davon können Sie getrost ausgehen.
Genau andersherum ist es: Sie verschließen die Augen vor den Tatsachen und sind unrealistisch.
Daher kommen von Ihnen auch keine sachlichen Argumente, die sie nicht haben, sonder stellen Schlaraffenland-Links hier ein und werfen anderen vor, unrealistisch zu sein.
Beides absolut nicht überzeugend für einen Mitleser.
Ein bisschen mehr Mühe um die Sachlichkeit, um im Diskurs vorwärts zu kommen, hätte ich schon erwartet.
Wenn man keine Information beitragen kann, darf man das Posten auch einfach mal sein lassen. :D
ciao,
sh
-
@superhaase,
\"Es geht auch ohne Atomenergie\"
mal wieder auf eine von vielen Killerphrasen eines Journalisten reingefallen :D
\"eine Außenansicht von.....\"
-
@Cremer:
Sorry, ich verstehe nicht. Bitte erläutern, was Sie meinen.
-
@superhaase
Sorry, ich verstehe nicht. Bitte erläutern, was Sie meinen.
Geben Sie sich keine Mühe. Vermutlich versteht nicht einmal Cremer sich selbst ;-)
Gruß
Fidel
-
@ nomos
Danke für Ihre Quellenangabe
So real wie hier ... .... und erst innerhalb von zwanzig oder hundert Jahren!
Wo bleibt die wissenschaftlich fundierte globale Expertenhochrechnung dieser \"Sachlage\"?
Nun kann ich Ihre Beiträge richtig würdigen und einordnen.
-
Original von AKW NEE
@ nomos
Danke für Ihre Quellenangabe
So real wie hier ... .... und erst innerhalb von zwanzig oder hundert Jahren!
Wo bleibt die wissenschaftlich fundierte globale Expertenhochrechnung dieser \"Sachlage\"?
Nun kann ich Ihre Beiträge richtig würdigen und einordnen.
@AKW NEE, dann hoffe ich mal, dass Sie das auch tun.
Nochmal zur Erinnerung:
Es geht auch ohne Atomenergie ... (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=54699#post54699)
Würden wir sofort beginnen, alle wirtschaftlichen Stromsparmöglichkeiten in Industrie, Gewerbe und privaten Haushalten konsequent auszuschöpfen, ließen sich innerhalb von zehn Jahren 110 Terawattstunden Jahr für Jahr einsparen - das wären 20 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs in Deutschland.
Da werden \"wissenschaftlich\" Sparmöglichkeiten \"innerhalb von zehn Jahren\" mit dem jährlichen Stromverbrauch in Deutschland verknüpft. Ja dann ordnen Sie mal realistisch \"innerhalb von zehn Jahren\" ein und sparen Sie ab sofort 20 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs in Deutschland. Dann können sie \"ab sofort\" auf Storm aus Kernkraft (....) und aus Kohle und Gas verzichten. Ein paar Windräder mehr brauchen wir dann trotzdem noch. Eine Insel ist Deutschland nicht - Energie und die Umwelt sind global. Meinen Link halte ich als Reaktion auf diese märchenhafte Expertenleistung immer noch für passend.[/list]
-
Original von nomos
Da werden \"wissenschaftlich\" Sparmöglichkeiten \"innerhalb von zehn Jahren\" mit dem jährlichen Stromverbrauch in Deutschland verknüpft.
Wo ist dabei das Problem?
... und sparen Sie ab sofort 20 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs in Deutschland. Dann können sie \"ab sofort\" auf Storm aus Kernkraft (....) und aus Kohle und Gas verzichten.
Wer verlangt so etwas? Das steht in dem Artikel nirgendwo.
-
Original von superhaase
Wer verlangt so etwas? Das steht in dem Artikel nirgendwo.
@sh, richtig, so sind sie diesen \"wissenschaftlichen\" Artikel. Konkret steht da nichts. Was für neue Erkenntnisse teilt denn der \"Experte\" da mit? \"Vieles\" seiner Vorschläge, so teilt er mit, würde sich in weniger als vier Jahren amortisieren.
Je mehr die Temperatur auf der Erde steigt, umso wahrscheinlicher ist es, dass es im System Erde zu unumkehrbaren Veränderungen kommt. Steigt die Temperatur bis zum Jahr 2100 um 1,5 bis 2 Grad Celsius an, muss mit dramatischen Auswirkungen gerechnet werden.
Deutschland kann die Ziele des Klimaschutzes erreichen - ohne Atomenergie.
Toll, in Deutschland werden neue Kohlekraftwerke gebaut. Kohle wird dazu von der anderen Halbkugel importiert und die deutschen Experten retten mit solchen Artikeln die Welt. Aber auch das steht \"nirgendwo\".
-
@nomos:
Sie sollten schon alles lesen und auch berücksichtigen, dass der Artikel selbst keine wissenschaftliche Studie ist (sind Zeitungsartikel ja nie, oder?), sondern auf die Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen verweist und diese zusammenmfasst:
In keinem anderen Land ist die Frage der künftigen Energieversorgung so detailliert durch Studien, Szenarien, Enquete-Kommissionen untersucht und öffentlich debattiert worden wie in Deutschland.
Ein wichtiges Ergebnis ist: Deutschland kann mit erneuerbaren Energien und einer effizienteren Nutzung der Energien die Ziele des Klimaschutzes erreichen - und dies ohne Atomenergie.
Langfristig ist es sogar möglich, das Land vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Wie dies funktioniert, zeigen sowohl eine Studie des Umweltbundesamtes als auch zwei Szenarien, die das Prognos-Institut sowie das Energiewissenschaftliche Institut der Uni Köln erstellt haben.
... und weiter:
Es gibt vereinzelte Stimmen, die vor einer \"Stromlücke\" im Jahr 2020 warnen, also vor einem Angebot, das geringer als der Bedarf ist. Die Untersuchungen des Umweltbundesamts und ein Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums zur Versorgungssicherheit in Deutschland zeigen hingegen, dass auch mit dem Atomausstieg und trotz der Stilllegung alter Kohlekraftwerke keine Engpässe in der Stromversorgung zu erwarten sind.
Da eine sichere und effiziente Energieversorgung ohne Atomstrom möglich ist, sollte man am Atomausstieg festhalten - zu viele Risiken sind damit verbunden, und die Entsorgungsfrage ist nach wie vor ungeklärt.
Das scheinen Sie alles überlesen zu haben.
Es handelt sich also durchaus um wissenschaftlich gewonnene Informationen bzw. Untersuchungen im Auftrag von Ministerien. Das ist also kein leichtferig dahingeschwafeltes Zeug.
Auch spricht keiner vom Zubau von Kohlekraftwerken. Es ist von langfristig 100% Erneuerbare Energien die Rede.
ciao,
sh
-
Original von superhaase
Auch spricht keiner vom Zubau von Kohlekraftwerken. Es ist von langfristig 100% Erneuerbare Energien die Rede. sh
@sh, wir sind mal wieder bei der Realität angekommen. Die müssen Sie zur Kenntnis nehmen. Papier gibt es genug in Deutschland, da sind wir immer Weltmeister. ;)
... und langfristig ist von Vielem die Rede. Sorgen müssen wir uns zuerst um das Jetzt. Ohne vernünftige Gegenwart gibt es auch keine vernünftige Zukunft. Die Nachhaltigkeit hat einen Usprung!
-
@nomos:
Ich hatte die Realität nie verlassen und Märchen-Links eingestellt, wie Sie. :D
Schön, dass Sie anerkennen, dass Nachhaltigkeit seinen Ursprung in der Gegenwart hat. Somit ist klar, dass die einzig mögliche nachhaltige Politik ist, am Atomausstieg festzuhalten und mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien fortzufahren, ja diesen zu beschleunigen.
Im Übrigen sind wir Deutschen bekanntlich auch Weltmeister im Nörgeln und Kaputtreden von zukunftsträchtigen Technologien, einen typischen Vertreter hiervon haben wir hier im Forum ... Sie wissen wen ich meine? ;)
-
Original von superhaase
... einen typischen Vertreter hiervon haben wir hier im Forum ... Sie wissen wen ich meine? ;)
@sh, was für einen \"typischer Vertreter\" geben Sie hier im Forum ab, nach Ihrer Meinung? Wenn Sie schon andere Teilnehmer einschätzen, dann dürfen Sie das auch für sich tun.
Gegen \"zukunftsträchtige Technologie\" habe ich ganz sicher nichts. Die Betonung liegt aber auf \"zukunftsträchtig\" für die Menschen und Verbraucher! Die Zwangsfinanzierung von Spielereien und die Profitförderung der anderen Art lehne ich dagegen ab.
-
Original von nomos
Die Zwangsfinanzierung von Spielereien und die Profitförderung der anderen Art lehne ich dagegen ab.
Dass es sich nicht um Spielereien handelt, ist wohl jedem klar. Sie wollen doch nicht etwa behaupten, dass die Bundesregierung Spielereien per Gesetz fördert. Sie machen sich lächerlich.
Dass das EEG nicht dazu da ist, \"Profitförderung anderer\" zu betreiben, sieht man schon am Wortlaut des Gesetzes. Dass das EEG seinen Zweck erfüllt, ja sogar noch viel besser und schneller als beabsichtigt, beweist sich gerade in der jetzigen Zeit. Windkraft und Solarstrom entwickeln sich viel schneller in Richtung Konkurrenzfähigkeit als erwartet. Das Ganze kostet den deutschen Stromverbraucher nur gut einen Euro im Monat - besser und effizienter hätte man es nicht machen können.
Siehste hier (http://forum.bdev.de/thread.php?threadid=11691)
Jetzt heißt es: Weiter so!
-
Original von superhaase
Jetzt heißt es: Weiter so!
@sh, sie glauben wohl auch noch an den Stroch.
So wie Sie argumentieren, ist das EEG die Mutter der Solarzelle?
Ohne das EEG gäbe es Photovoltaik nicht!? Wahrscheinlich hat das EEG den technischen Fortschritt und die reale Umsetzung mehr behindert als gefördert.
Jetzt fehlt aber noch Ihre Selbsteinschätzung. Die sollten Sie schon liefern!
-
Original von nomos
So wie Sie argumentieren, ist das EEG die Mutter der Solarzelle? Ohne das EEG gäbe es Photovoltaik nicht!?
Nein, aber das EEG ist die Mutter der Solarmodulfabriken und der Einführung der Massenproduktion. Das war auch der Sinn des EEG.
Wahrscheinlich hat das EEG den technischen Fortschritt und die reale Umsetzung mehr behindert als gefördert.
Das sollten Sie mal begründen: Durch welche Wirkungskette sollte das EEG den technischen Fortschritt behindern?
Ganz im Gegenteil ist er durch das EEG erst richtig beschleunigt worden: Schaffung eines großen Marktes, Einführung der Großserienproduktion, Beginn des Wettbewerbs unter den Produzenten um möglichst große Marktanteile, und Steigerung sowohl der Effizienz als auch der Qualität der Solarmodule.
Alles real sichtbar und bereits durch überall nachlesbare Zahlen nachgewiesen.
Und jetzt Ihre Wirkungskette der Behinderung des Fortschritts?
-
Original von superhaase
[Nein, aber das EEG ist die Mutter der Solarmodulfabriken und der Einführung der Massenproduktion. Das war auch der Sinn des EEG.
Ganz im Gegenteil ist er durch das EEG erst richtig beschleunigt worden: Schaffung eines großen Marktes, Einführung der Großserienproduktion, Beginn des Wettbewerbs unter den Produzenten um möglichst große Marktanteile, und Steigerung sowohl der Effizienz als auch der Qualität der Solarmodule.
Alles real sichtbar und bereits durch überall nachlesbare Zahlen nachgewiesen.
Und jetzt Ihre Wirkungskette der Behinderung des Fortschritts?
@sh, immer selektiv lesen, dann kommt man nicht zum Nachdenken! Seit wann wird die Effizienz durch Subvention gesteigert? Warum sollte ein Hersteller sich um bessere Produkte bemühen, wenn er seinen Bestand auch so mit gutem Profit los wird?
... und haben wir da jetzt die Massenproduktion in Fernost gleich mit befördert?
Und wenn jetzt die superbilligen Supermodule tatsächlich auf den Markt kommen, was machen Sie dann mit dem Schrott auf den Dächern? Ein Großteil ist Sondermüll. Besser weiter subventionieren, dann spart sich mancher Solarzellenbesitzer die Entsorgung noch auf?
Ist das die EEG-Effizienz, die Sie meinen?
Was war nochmal der Sinn des EEG, die Mutter der Solarmodulfabriken? :D
-
Original von nomos
@sh, immer selektiv lesen, dann kommt man nicht zum Nachdenken! Seit wann wird die Effizienz durch Subvention gesteigert? Warum sollte ein Hersteller sich um bessere Produkte bemühen, wenn er seinen Bestand auch so mit gutem Profit los wird?
Weil er wegen der Degression im Gesetz dazu gezwungen wird. In den nächsten Jahren muss er die Kosten jedes Jahr um mindestens 9 % senken sonst verschwindet er vom Markt.
Letztlich werden mit dem EEG private Gelder gezielt in den Umweltschutz gelenkt und so ein Kapitalfluss erzeugt der in einem freien Markt nie realisiert würde.
... und haben wir da jetzt die Massenproduktion in Fernost gleich mit befördert?
Das macht gar nichts. Dies ist zusätzliche Konkurrenz die den Innovationsdruck noch weiter erhöht.
Und wenn jetzt die superbilligen Supermodule tatsächlich auf den Markt kommen, was machen Sie dann mit dem Schrott auf den Dächern?
Die bleiben alle auf den Dächern da sie nach den 20 Jahren problemlos weitere 20 Jahre Strom liefern und so den Bezug aus dem Netz reduzieren. Die EEG-Vergütung fällt dann zwar weg, aber man kann Netzstrom ersetzen. Und in 20 Jahren ist die EEG-Vergütung bei aktueller Degression weit unter den Kosten des Netzstromes.
Ein Großteil ist Sondermüll.
Im Gegensatz zur Atomindustrie muss sich die Solarindustrie selbst um das Recycling und die Entsorgung kümmern und sie tut das heute schon.
Besser weiter subventionieren, dann spart sich mancher Solarzellenbesitzer die Entsorgung noch auf?
Ja klar sparen sich die Besitzer die Entsorgung solange auf bis die Module nicht mehr funktionieren. Sie können damit kostenlos den Strom aus dem Netz ersetzen. Und wenn sie sie nicht mehr brauchen dann gibt es einen riesigen Gebrauchtmarkt für Module. Wir will schon etwas wegschmeißen was noch problemlos funktioniert.
Haben Sie mal ausgerechnet wie viel die kWh Solarstrom im Jahr 2029 kostet wenn die Degression bei 9 % bleibt? Knapp 6,6 ct/kWh.
Glauben Sie dass Atom- und Kohlestrom in 20 Jahren damit noch konkurieren kann?
-
Original von nomos
Seit wann wird die Effizienz durch Subvention gesteigert? Warum sollte ein Hersteller sich um bessere Produkte bemühen, wenn er seinen Bestand auch so mit gutem Profit los wird?
Weil er im Markt mit angekündigt sinkenden Preisen (Degression der Einspeisevergütungen) bestehen will (keiner investiert in teuere Fabriken, wenn er in drei oder fünf Jahren dicht machen muss); weil er einen möglichst großen Marktanteil erreichen will und somit Kunden von seinen Produkten überzeugen muss; weil er seinen Gewinn maximieren will; weil er zum absehbaren Zeitpunkt der Netzparität im Weltmarkt ein konkurrenzfähiger Mitspieler sein will und dann in Zukunft das richtig große Geld in einem riesigen Markt machen will.
All das ist geschehen und geschieht weiterhin.
Die Solarmodule werden immer besser und billiger.
... und haben wir da jetzt die Massenproduktion in Fernost gleich mit befördert?
Ja. Warum nicht?
Auch und gerade bei der Energieversorgung und den Produktionsmitteln dafür muss man global denken. Irgendeine Art von Protektionismus ist völlig daneben.
Ferner erhöht das den Kostendruck auch bei den europäischen Fabriken, was erwünscht ist.
Und wenn jetzt die superbilligen Supermodule tatsächlich auf den Markt kommen, was machen Sie dann mit dem Schrott auf den Dächern? Ein Großteil ist Sondermüll. Besser weiter subventionieren, dann spart sich mancher Solarzellenbesitzer die Entsorgung noch auf?
Woher nehmen Sie diese Behauptung?
Sie ist falsch.
Der weitaus überwiegende Teil der weltweit installierten Solarmodule ist kein Sondermüll und auch kein \"Schrott\" und besteht aus monokristallinen oder polykristallinen Solarzellen, Glas, Aluminium, Kupfer, Lötzinn, Kunststofffolie. Solarmodule haben heute eine geschätzte Lebensdauer von weit über 30 Jahren. Selbst danach sind sie kein unnützer Schrott, sondern enthalten wertvolle Solarzellen (Siliziumscheiben), die man sehr gut wiederverwenden und zu neuen Solarzellen aufbereiten kann, sowie wertvolle Matrialien wie Glas, Kupfer, Zinn, Aluminium. Auch diese anderen Bestandteile (bis auf die Kunststofffolie, die verbrannt wird) sind wiederverwertbar und unproblematisch (ungiftig, kein Sondermüll).
Die Recyclingquote ausgedienter oder beschädgter Solarmodule lässt allerdings noch zu wünschen übrig, das ist wohl wahr. Die Hersteller haben zwar einen Verband \"PV Cycle\" gegründet und erarbeiten freiwillige Verpflichtungen etc., aber wie überall in der freien Wirtschaft wird das nicht ausreichen. Es sollten weltweit gesetzliche Regelungen zum Modulrecycling geschaffen werden, ähnlich wie bei anderen Produkten. Einfachste möglichkeit wäre, die Solarmodule gesetzlich wie Elektronikschrott zu behandeln, indem man z.B. bei uns (EU) die Ausnahme für unbewegliche (fest installierte) Elektronik in der Elektronikschrott-Recyclingverordnung abschafft. Ich denke, das wird früher oder später kommen. Hier sollen die Umweltverbände mehr Druck ausüben.
Bezüglich der giftigen Dünnschichtmodule mit Cadmium und dergleichen, die einen kleineren Marktanteil ausmachen, besteht allerdings tatsächlich ein Müll- bzw. Recycling-Problem. Hersteller wie First Solar verkünden zwar ein umfassendes Recycling-Programm und eine Rücknahmegarantie, aber wie sie die Module verwerten und den entstehenden Müll entsorgen, bleibt nebulös.
Hier sollten strenge Auflagen und Kontrollen eingeführt werden. Die Politik ist gefragt und schläft hier leider wieder zu lange.
Bis größere Mengen an ausgedienten Solarmodule anfallen werden, ist ja noch etliche Jahre Zeit, wenn man die lange Lebensdauer der Module von 30 oder 40 oder mehr Jahren betrachtet - bis dahin werden hoffentlich gültige Gesetze und Verordnungen in Kraft treten.
Das Recycling bzw. die Entsorgung von ausgedienten Solarmodulen ist aber kein Gesichtspunkt, der die Ziele des EEG konterkariert. Auch mit strengen Rücknahme- und Entsorgungsgesetzen, die hoffentlich bald kommen werden, wird das EEG sein Ziel erreichen. Es spricht nichts dagegen - keine wissenschaftliche Studie oder Untersuchung hat bisher diesbezüglich Probleme gezeigt. Oder kennen Sie eine?
Wir kommen aber etwas vom Thema ab. Die Diskussion über Einzelheiten der Photovoltaik und deren Zukunft ist vielleicht in diesem Thread (http://forum.bdev.de/thread.php?postid=54727#post54727) besser aufgehoben.
ciao,
sh
PS: Oh, hab Ihre Antwort übersehen, egn. Da hätte ich mir den einen oder anderen Teil sparen können. ;)
-
Original von egn
Glauben Sie dass Atom- und Kohlestrom in 20 Jahren damit noch konkurieren kann?
Original von superhaase
Solarmodule haben heute eine geschätzte Lebensdauer von weit über 30 Jahren. Selbst danach sind sie kein unnützer Schrott, sondern enthalten wertvolle Solarzellen (Siliziumscheiben), die man sehr gut wiederverwenden und zu neuen Solarzellen aufbereiten kann .......
Vielleicht braucht dann kein Mensch mehr Silizium für Solarzellen. Man arbeitet daran.
Glauben Sie alles was Sie da schreiben? Glauben darf man, da gibt es fast keine Grenzen ... vielleicht hat ja in 20 Jahren auch
jeder seinen Reaktor im eigenen Garten (http://www.hyperionpowergeneration.com/) oder das Perpetuum Mobile wurde erfunden. ;) Was war vor 20 Jahren? Was wird in 20 Jahren sein? Sie uns sh wissen das heute schon ganz genau? [/list]
-
Original von nomos
Sie uns sh wissen das heute schon ganz genau?
Nein, das haben wir auch nie behauptet.
Aber man kann die bisherige Entwicklung und die heutige Situation bewerten und dann den Verlauf in die Zukunft mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit extrapolieren.
Hier zeigen alle Zeichen in Richtung eines rasanten Ausbaus der regenerativen Energien, während der Rückbau der Atomenergie derzeit eine beschlossene Sache ist.
Natürlich kann das in 20 Jahren auch andersrum sein. Aber dafür gibt es momentan überhaupt keine Anhaltspunkte.
-
Original von nomos
Glauben Sie alles was Sie da schreiben? Glauben darf man, da gibt es fast keine Grenzen ... vielleicht hat ja in 20 Jahren auch jeder seinen Reaktor im eigenen Garten (http://www.hyperionpowergeneration.com/) oder das Perpetuum Mobile wurde erfunden. ;) Was war vor 20 Jahren? Was wird in 20 Jahren sein? Sie uns sh wissen das heute schon ganz genau?
Ja, ich bin überzeugt von dem, was ich schreibe.
Wie egn schon sagte, gehe ich von den heute vorhandenen Informationen aus.
Im Übrigen ist Ihre Kritik im Sinne von \"keiner weiß, was in 20 Jahren sein wird\" recht unlogisch und inkonsequent.
Möchten Sie daraus folgern, dass es vergebens ist, Pläne für die Zukunft zu machen, weil wir die Zukunft eh nicht vorraussagen können? Also legen wir die Hände in den Schoß und ergeben uns dem Schicksal?
Diese Schlussfolgerung ist ganz offensichtlich Unsinn. Es lassen sich schon Vorraussagen machen, die mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem großen Teil eintreffen.
Es hat daher auch durchaus Sinn, Pläne aufgrund von heute vorhandenen Informationen zu schmieden, und dann auch danach zu handeln.
Sicher besteht immer die Möglichkeit, dass die Entwicklung dann anders verläuft. Solche Pläne müssen ja nicht als unabänderbar betrachtet werden.
Ihr Gedanke \"... vielleicht hat ja in 20 Jahren auch jeder seinen Reaktor im eigenen Garten oder das Perpetuum Mobile wurde erfunden. Was war vor 20 Jahren? Was wird in 20 Jahren sein?\" spricht außerdem genauso gut gegen den Neubau von Atomkraftwerken und gegen die Laufzeitverlängerung der bestehenden AKWs.
ciao,
sh
-
Original von superhaase
Im Übrigen ist Ihre Kritik im Sinne von \"keiner weiß, was in 20 Jahren sein wird\" recht unlogisch und inkonsequent.
Möchten Sie daraus folgern, es vergebens ist, Pläne für die Zukunft zu machen, weil wir die Zukunft eh nicht vorraussagen können? Also legen wir die Hände in den Schoß und ergeben uns dem Schicksal?
Diese Schlussfolgerung ist ganz offensichtlich Unsinn.......
@sh, nein ich möchte nicht und ja, das ist Unsinn, aber das schreiben Sie, es ist nicht meine Schlussfolgerung! Können Sie das Unterschieben Ihrer eigenwilligen Interpretationen nicht einfach lasssen?
Was ist hier unlogisch und inkonsequent? Einmal schreiben Sie von Schätzung, dann sind Sie wieder sicher, dass die \"wertvollen Solarzellen\" auch nach 30 Jahren noch weiter zu gebrauchen sind.
Es gibt Entwicklungen bei Solarzellen in den nächsten 30 Jahren, aber nicht nur da! Das wollte ich deutlich machen! Ein unsinniger Dialog mit Ihnen war nicht beabsichtigt.
-
Original von nomos
@sh, nein ich möchte nicht und ja, das ist Unsinn, aber das schreiben Sie, es ist nicht meine Schlussfolgerung! Können Sie das Unterschieben Ihrer eigenwilligen Interpretationen nicht einfach lasssen?
Wie sonst sollte man dann die Aussage Vielleicht braucht dann kein Mensch mehr Silizium für Solarzellen. Man arbeitet daran.
... vielleicht hat ja in 20 Jahren auch jeder seinen Reaktor im eigenen Garten oder das Perpetuum Mobile wurde erfunden. Was war vor 20 Jahren? Was wird in 20 Jahren sein?
interpretieren? Vor allem im Zusammenhang mit Ihrer Ablehnung der Förderung der erneuerbaren Energien mittels EEG?
Sie geben ja keine Alternative an, wie die Ziele des Umstiegs auf erneuerbare Energien in angemessen kurzer Zeit zu erreichen wären.
Wenn Sie sagen wollen \"wir warten mal 30 Jahre auf die Entwicklung der Technik\", dann möchte ich Ihnen zu bedenken geben, dass ohne finanziellen Anreiz und lohnende Investitionsmöglichkeiten keine nennenswerte Entwicklung stattfinden wird. Sicher wird es ein paar bemerkenswerte Laborergebnisse aus Universitäten geben, aber eine industrielle Umsetzung und auch eine industrielle Forschung und Entwicklung wird es nicht geben. Dann sind wir in 30 Jahren nicht viel weiter als heute. Und bis dahin bauen wir weiter auf Kohle, Gas und Atomenergie? Die Preise dafür werden bis dahin explodieren. Gut - dann ist der Umstieg auf erneuerbare Energien finanziell sicher die billigere und somit unanzweifelbare Option. Aber wollen wir wirklich erst in so eine Energie- und Energiepreiskatastrophe hineinrennen?
Da sind die heutigen 1-2 Euro pro Monat für jeden Stromverbraucher doch die bessere Perspektive.
Ein weiterer Aspekt ist, dass wir nach 30 Jahren Abwarten dann für den Umstieg nochmal 30 Jahre brauchen werden. Also blasen wir 60 Jahre weiter munter CO2 in die Luft. Das gleiche machen mit rasant steigendem Ausstoß dann die Schwellen- und Entwicklungsländer. Klimawandel und so interessiert uns ja nicht. Tolle Aussichten.
Entwicklungen gibt es, wie Sie richtig sagen, auf allen Gebieten der Technik. Hier schneller und vielversprechender, dort langsamer.
Zusätzlich muss man die Resourcen und Gefahren betrachten, da spricht nichts für die Atomenergie. Wie schon in einem anderen Thread diskutiert, spricht auch die reine Kostenbetrachtung nicht für diese.
Wie sich nun durch den rapiden Preisverfall bei den Solarmodulen zeigt, wurde die Entwicklung diesbezüglich ganz gut eingeschätzt. Sie wird nun von der Realität sogar übertroffen.
Fazit: Wir sind mit dem EEG auf dem richtigen Weg. Das hat sich nun sowohl bei Windkraft wie auch bei der Photovoltaik erwiesen.
Deutschland wird als Vorreiter bei den Erneuerbaren Energien in den nächsten 10-20 Jahren oder noch länger volkswirtschaftlich sehr, sehr große Vorteile haben.
ciao,
sh
-
Original von superhaase
Wie sich nun durch den rapiden Preisverfall bei den Solarmodulen zeigt, wurde die Entwicklung diesbezüglich ganz gut eingeschätzt. Sie wird nun von der Realität sogar übertroffen.
Fazit: Wir sind mit dem EEG auf dem richtigen Weg. Das hat sich nun sowohl bei Windkraft wie auch bei der Photovoltaik erwiesen.
Jetzt fehlt nur noch, dass das EEG für den \"rapiden Preisverfall\" verantwortlich ist.
In die Windkraft auf hoher See wurde erst investiert, als man das Risiko und die Kosten staatlich garantiert auf die Verbraucher abgewälzt hatte.
@sh, für wann prognostieren Sie den \"rapiden Preisverfall\" bei den Windrädern? Nach dem \"verbesserten EEG\" müsste der ja noch früher als bei den Solarzellen eintreten. ;)
Wind auf die Mühlen (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=44871#post44871)
Original von wulfus
Weiterer Kommentar dazu ist müßig!
http://www.welt.de/welt_print/article3395867/Stillstand-vor-den-Kuesten.html
http://www.welt.de/welt_print/article3395868/Riskante-Pioniertaten-auf-hoher-See.html
[/list]
-
Original von nomos
Jetzt fehlt nur noch, dass das EEG für den \"rapiden Preisverfall\" verantwortlich ist.
Ja, das ist der Fall - was sonst?
Ohne das EEG wären keine großen Solarmodulfabriken gebaut worden und es wäre nicht mit der Massenfertigung zu diesem Preisverfall gekommen. Das EEG sorgt für die nötige Anschubfinanzierung.
Das ist doch der Grundgedanke des EEG - wann verstehen Sie das endlich?
@sh, für wann prognostieren Sie den \"rapiden Preisverfall\" bei den Windrädern? Nach dem \"verbesserten EEG\" müsste der ja noch früher als bei den Solarzellen eintreten.
Die Preise für Windkraftanlagen sind doch auch schon deutlich gefallen im Vergleich zu den Anfängen des EEG. Allerdings war das Ausgangsniveau nicht so hoch wie bei der Photovoltaik und die Preissenkungen verliefen moderater und gleichmäßiger.
Onshore-Windstrom ist zeitweise heute schon wettbewerbsfähig. Hier gibt es noch Ausbaupotenziale.
Offshore gibt es Windstrom ja in Deutschland bisher noch nicht. Wie sich Offshore-Windstrom für Deutschland entwickeln wird, werden wir noch sehen. Hier gibt es noch viele Fragezeichen. Ob alle derzeitigen Planungen und Rahmenbedingungen richtig sind, muss sich erst noch zeigen. Einen großen und wichtigen Beitrag zur Energieversorgung kann er leisten.
Wichtig wäre mal eine Pilotanlage in einem der geplanten Baugebiete, um baldmöglichst Erfahrungen für den Betrieb so weit draußen in so großen Wassertiefen und mit so großen Anlagen zu sammeln. Solche Erfahrungen wären wichtig für Entscheidungen und Entwicklungen in der Offshore-Windstrom-Technik.
ciao,
sh