Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Dies & Das => Thema gestartet von: Wolfgang_AW am 08. März 2012, 13:19:36

Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 08. März 2012, 13:19:36
Traumreise auf der Dreckschleuder (http://www.welt.de/dieweltbewegen/article13904797/Kreuzfahrten-Traumreisen-auf-der-Dreckschleuder.html)

Zitat
Kreuzfahrtschiffe werden mit Schweröl angetrieben. Eine Fahrt belastet die Umwelt so stark wie fünf Millionen Autos

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: stromparadies am 27. März 2012, 22:33:00
Einen wunderschönen Guten Abend Allerseits.
Nach langem lesen dieses Forum`s möchte ich auch einen Teil dazu beitragen, dass hier nicht immer nur Halbwahrheiten breit getreten werden, sondern auch andere Ansichten zur Sprache kommen.
Als ausgewiesener Kreuzfahrt-Fan konnte ich es auch nicht glauben, dass eine Kreuzfahrt die Umwelt so stark belastet wie vergleichweise Fünf Millionen Autos.

Dazu hat Prof. Watter  eine Gegenanalyse vorgeführt, die letztlich die Dinge wieder in Relation bringen.

Anlayse (http://www.youtube.com/watch?v=Vrdy7aLIsW0&feature=youtu.be)

Jeder kann sich nun ein eigenes Bild darüber machen, inwieweit die Kreuzfahrten so umweltschädlich sein sollen bzw. die Rechnung mit den 5 Millionen PKW wohl so nicht stimmen kann  :)
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: userD0003 am 27. März 2012, 23:17:50
Prof. Watter macht die Überschlagsrechnung auf, dass Kreuzfahrtschiffe pro Passagier und Besatzungsmitglied nur 1/6 der Emissionen eines Autos verursachen.

Damit wird die Aussage von Nabu \"1 Riesenschiff (mit dem zusätzlich ein riesiger Hotelbetrieb und ein Unterhaltungs-Palast bewegt wird) soviel wie 5 Mio. Autos\" aber keineswegs widerlegt.   ;)

Es bleibt dabei, die Kreuzfahrt-Riesen sind durch den allein aus Kostengründen gewählten Antrieb mit Schweröl richtige \"Dreckschleudern\", insbesondere auch während der Liegezeiten in den Häfen, obwohl dann der Strom mit Marine-Diesel erzeugt wird !

Edit: Bin zwar kein Kreuzfahrer, war aber häufig genug in Bremerhaven und Cuxhaven, um das selbst beurteilen zu können.
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: stromparadies am 28. März 2012, 00:45:02
Ich denke schon, dass die Aussage des NABU widerlegt ist, sonst käme der Prof. ja nicht auf ein sechstel dessen, was sonst 5 Millionen Autos verursachen.
Dass Schweröl nun nicht gerade das beste zum Verbrennen ist, war auch schon vorher klar, aber es fällt ja nun einmal an und ich finde, es ist besser, das Schweröl so zu entsorgen mit einem Nutzen als es irgendwo verschwinden zu lassen. Filter und Abgasreinigungsanlagen etc. sorgen in der Kreuzfahrt ja ohnehin schon für bessere Abgaswerte bei den Schiffen und das ist auch gut so. Für mich ist diese Aussage des NABU wieder einmal nur Panikmache um die Menschen zu verunsichern und eine weitere Branche in Verruf zu bringen.
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: superhaase am 28. März 2012, 07:13:19
Es ist schon eine sehr schwache Leistung des Herrn Professors (oder eine bewusste Propagandamasche?), wenn er die Aussagen des NABU (absichtlich?) missdeutet und \"Schadstoffemissionen\" als \"CO2-Emissionen\" interpretiert.
Der NABU fordert ja Umstellung auf Marinediesel, dadurch wir praktisch kein CO2 eingespart, aber eben die vielen Schadstoffe, die bei Schwerölverbrennung freigesetzt werden.
Es ist also für jeden Deppen sofort klar, dass der NABU nicht von CO2-Emissionen spricht.
Nur der Herr Professor will mich als Zuschauer wohl für deppert verkaufen, oder aber er will sich selbst als depperter als jeder Depp hinstellen?
Wer ist nun der Depp?
Ich oder der Professor?

Frei nach Haindling: Vo weitn scho siehgt a jeder Depp: Ou - des is a Depp!

ciao,
sh
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: stromparadies am 28. März 2012, 08:05:40
In dem Video wird erst am Schluss einmal über CO2 gesprochen. Vorher über Emissionen. Das schließt für mich eigentlich alles mit ein.
Etwas falsches ist daran nicht zu erkennen und es ist schon dreist, dass Sie Herr Superhasse einen Professor einfach so als Deppen abstempeln.
Scheinbar haben Sie ein gestörtes Verhältnis was Ihre Umwelt angeht.
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: superhaase am 28. März 2012, 08:58:09
Sorry, aber der Herr Professor spricht von kW Leistung der Motoren und vergleicht diese.
Das ist ein Vergleich des Energieverbrauchs und somit der CO2-Emissionen.
Von Schadstoffemissionen und dem Unterschied von Schweröl zu PKW-Diesel spricht der Herr Professor hingegen nicht.
Ich kann soviel Dreistigkeit bei so einer veröffentlichten Videorechnerei nur als Frechheit bezeichnen, da er auch auf die Fakten von der NABU mit keinem Wort eingeht, sondern der NABU eine völlig andere Aussage unterschiebt.

Es ist also entweder sehr sehr deppert, oder aber ein dreistes und bewusstes Ablenkungsmanöver, das der Herr Professor da abzieht und somit alle Zuschauer für deppert verkauft.

So oder so ist das eines Professors nicht würdig.

ciao,
sh
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: userD0003 am 28. März 2012, 10:06:12
Noch ein Versuch:

Der Artikel in Welt-Online zitiert die Behauptung von Nabu, dass ein Kreuzfahrtschiff auf vergleichbarer Fahrstrecke soviele Schadstoffe ausstößt wie 5 Mio. Autos. Ursächlich sei auch, dass mit Schweröl gefahren wird und nur neue Schiffe mit Katalysatoren und Abgasreinigung ausgestattet sind. Kritisiert wird zusätzlich, dass bei Havarien das Schweröl nicht wie Marinediesel einfach abgesaugt werden kann. Sicherlich ist das keine hochwissenschaftliche Aussage wenn nicht deutlich wird, um welche Schadstoffe es jeweils geht.

In seiner Analyse errechnet Prof. Watter, dass ein Kreuzfahrtschiff eine Leistung von z.B. 34.000 KW hat und geteilt durch z.B. 2.600 Personen an Bord sind das rd. 13 KW pro Person, was in etwa 1/6 der Leistung eines Mittelklasse-Autos entspricht (was will er uns mit dieser Milchmädchenrechnung eigentlich sagen?). Danach vergleicht er 1/6 mit 5 Mio., stellt einen großen Unterschied fest (ich lach mich schlapp!) und kann daher die Nabu-Aussage nicht nachvollziehen. Der Professor ist sicherlich kein Depp, aber ein großer Rechen- oder womöglich ein Vernebelungskünstler ???   :D
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Zeus am 28. März 2012, 10:13:18
Die Abhandlung der ausführlichen Vorwürfe der Nabu durch Herrn Prof. Holger ist bezeichnend und eigentlich eine Zumutung. Er hat einen Weg gesucht  um zu kontern (in wessen Auftag?), ohne belegbare Fakten.  Dies zeigt, dass er sich nicht als Depp hinstellen wollte, auch wenn er möglicherweise einer Kreuzfahrt-Gesellschaft (TUI Cruises ?) einen kleinen Freundschaftsdienst leisten wollte. Da kann man nur feststellen : \" Si tacuisses, philosophus mansisses \".
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: stromparadies am 28. März 2012, 12:17:55
Zitat
Nach Berechnungen der Umweltschutzorganisation Nabu stößt ein Kreuzfahrtschiff auf einer einzigen Seereise so viele Schadstoffe aus wie fünf Millionen Autos auf der vergleichbaren Strecke.

Wenn hier schon der Professor nicht ganz sattelfeste Argumente vorträgt, frage ich mich, woher hat der NABU denn diese Zahlen. Eine Berechnung, wie der NABU auf diesen Vergleich kommt, habe ich bis jetzt nicht finden können.

Vielleicht hat der ein oder andere hier eine Quelle für deren Berechnung, um das auch nachvollziehen zu können.
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Zeus am 28. März 2012, 12:35:46
@stromparadies
Warum fragen Sie nicht direkt bei NABU an?
Die Adresse : NABU Geschäftsstelle  10108 Berlin.
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: userD0003 am 28. März 2012, 12:49:14
Zitat
Original von stromparadies
... und es ist schon dreist, dass Sie Herr Superhasse einen Professor einfach so als Deppen abstempeln. Scheinbar haben Sie ein gestörtes Verhältnis was Ihre Umwelt angeht.
Zitat
Original von Wolfgang_AW im Unter-Forum: Trotz Fukushima ...
Man ist fast geneigt zu denken, hat sich möglicherweise ein neues Mäntelchen umgehängt, das alte war ja auch schon sehr verstrahlt ;-)
Wenn ich mir weitere der bisherigen Beiträge von @stromparadies so ansehe
 ... die Atomkraft ist verteufelt, weil durch unsere Medien gepusht ... / ... dass hier nicht immer nur Halbwahrheiten breit getreten werden ... / ... Aussage des NABU wieder einmal nur Panikmache um die Menschen zu verunsichern ...
dann ist der Gedanke, der @Wolfgang_AW gekommen ist, schon sehr naheliegend.
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Sukram am 28. März 2012, 13:30:42
Keine Frage- Kreuzfahrer sind so nötig wie ein Kropf- vieleicht sieht das die Mayer - Werft aber ein bisschen anders ;-)

Was nötig IST für die Weltwirtschaft, sind Frachtschiffe- die aber sind i. a. sehr viel effizienter als jedes andere Transpirtmittel; die größten Containerriesen verbrauchen weniger als 3 Liter pro Container auf 100 km... und die haben dann auch mehr oder minder effiziente Filteranlagen an Bord.

Und das Zeug, das sie verfeuern, ist ein mehr oder weniger unvermeidbarer Rückstand der Raffinierien; weniger bei neueren Raffinierien- eine Folge davon:

Zitat
ZUR VERFÜGBARKEIT VON SCHWERÖL FÜR DIE SCHIFFFAHRT

Engpässe in der Verfügbarkeit von Schweröl (Marines Rückstandsöl bzw. englisch: Bunker Fuel) in der Schifffahrt sind eine Entwicklung, die schon länger vorauszusehen war, ... Mittel- und längerfristig heißt das, dass die Schiffe statt mit Schweröl mit Diesel fahren müssen (gut für die Umwelt!). Problem für die Schifffahrt: (1) die heutigen Motoren können nicht mit Diesel fahren und (2) die Energiekosten für die Schifffahrt erhöhen sich dramatisch. Es knirscht aber jetzt schon und das Geräusch wird lauter werden. Und es trifft die Stromerzeugung mit Schweröl. ...

___________________________________________________________
It usually sells for 50-60 cents a gallon less than gasoline and diesel and therefore is not particularly popular with refiners. Now modern refineries have incorporated processes to upgrade the lower quality residuals into more valuable products — and therein lies the problem. China’s output of residual fuels fell by 2.7 percent in February to the lowest level in five years. Russian shipments are expected to fall by 7 percent this year due to higher taxes.

As the older refineries are replaced by new ones, there is less fuel for ships and thermal power plants coming on the market. ... The problem seems most acute in Japan where the demand for residual fuel to make electricity skyrocketed as Japanese nuclear reactors were shut down. Japan increased imports by 19 percent in January and it is expected that demand from power plants will grow by 7 percent this year.
With demand for the fuel growing in Asia and “everyone destroying the capability to make it,” prices have risen 25 percent so far this year in Singapore — more than the 17 percent increase in crude. ...
...

http://aspo-deutschland.blogspot.de/2012/03/zur-verfugbarkeit-von-schwerol-fur-die.html

= der Unsinn mit den Kreuzfahrern löst sich \"von alleine\".
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 28. März 2012, 13:33:58
Als ich den Artikel gelesen hatte und daraufhin ins Netz stellte, kam es mir persönlich weniger auf diesen Vergleich zu den PKWs an, sondern auf die dahinter stehende, durchscheinende Doppelmoral.

Es kann ja sein, dass dieser Vergleich etwas überspitzt ist, im Kern trifft er doch eine andere Aussage.

Einerseits werden die Vorschriften zur CO2-/EmissionsVermeidung immer enger und treffen damit häufig große gesellschaftliche Gruppen zB auf der einen Seite hohe und mehrfache Steuern beim Benzin/Dieselverbrauch auf der anderen Seite drückt man bei anderen kleinen Gruppen beide Augen zu, weil es wirtschaftlich opportun erscheint.

Der eigentliche Skandal ist, dass selbst die neuesten Schiffe, wie zB die AIDAmar (Mai 2012) nicht mit modernster Reinigungstechnik ausgestattet sind

Kreuzfahrten sind Spaßveranstaltungen und werden durch die Größe der Schiffe immer billiger - zu billig in meinen Augen. Und welchen Sinn es machen soll, polemisch formuliert, 6000 Passagiere eine oder zwei Wochen auf See umher zu karren erschließt sich mir nicht. Ballermann zur See.

NEIN, ich bin nicht neidisch und möchte unterstreichen, dass ich jedem seine Kreuzfahrt gönne, nur geht mir dann die Jammerei auf den Geist, wenn entsprechende technische Umstellungen, zum Beispiel Umstellung von Schweröl auf Diesel, die Kreuzfahrt für den einzelnen Passagier ~40,-€ teurer macht. Aber das Geiz ist geil-Prinzip schlägt auch hier Wellen.

Lächerlich, geradezu zynisch ist die Aussage von \"... aber es fällt ja nun einmal an und ich finde, es ist besser, das Schweröl so zu entsorgen mit einem Nutzen als es irgendwo verschwinden zu lassen.\"

Liebstes was glauben Sie, wohin würde das Schweröl denn einfach so verschwinden, wenn es der gehätschelte Kreuzfahrer nicht mehr verbrennen dürfte?

Auch grosse Häfen haben viel zu lange gezögert, entsprechende Investitionen zu tätigen, um den Riesendampfern/Containerschiffen den Landanschluss verbindlich vorzuschreiben. Im Hafen wird zwar kein Schweröl verbrannt, aber die Abgas-und Dieselrußwolken sind schon ein besonderes \"Erlebnis\" wenn man sie genießen darf.

Was diese Spaßdampfer so an Strom wegziehen, sollte jeder mal verinnerlichen! (http://de.wikipedia.org/wiki/Cold_Ironing)

Zitat
Die Anschlussleistungen für Kreuzfahrtschiffe schwanken abhängig von der Größe der Schiffe und liegen heute bei den großen Einheiten (3.000-4.000 Passagiere um 10 bis etwa 12 Megavoltampere (MVA)

Zur Erinnerung: 1VA = 1V x 1A = 1W

Als Fazit eine polemische Aussage: Der Artikel sollte verdeutlichen, dass im Vergleich eine kleine, finanziell besser ausgestattete Gruppe, aus einem Spaßfaktor heraus, einen relativ hohen Schaden anrichtet. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!


PS.: Ob der Herr Professor über das Video (AiDA-Seite Nachaltigkeit (http://www.aida.de/b2b-corporate-site/umwelt/nachhaltigkeit.19242.html)), in dem seine \"Brillanz\" nochalant zur Schau gestellt wird, glücklich ist, wage ich zu bezweifeln, denn nun hat der Dilletantismus einen Namen.

Bei den Grundannahmen läßt der Herr Prof. bereits wesentliche Faktoren weg, welche neben der reinen Motorenleistung zu weiteren hohen Emissionen führen, nämlich zB die Generatorleistung, die fehlenden Rußfilter und der nicht entschwefelte Kraftstoff.

Beispiel: AIDAmar (Taufe Mai 2012) Motorenleistung: 25.000 KW ---> Schweröl ---> sehr hohe Schadstoff-/Rußbelastung
Generatorleistung: 36.000 KW ---> Diesel ---> hohe Schadstoff-/Rußbelastung.

Dann hebt er auf die Transportleistung ab und dividiert die Motorenleistung durch die transportierte Personenzahl.
In seinem Beispiel 36000 KW ./. 2600 Pers.= 13,85 KW/Pers
Dieser Zahl stellt er einen 50-70KW PKW gegenüber und sagt dann, dass der Kreuzfahrer pro Person daher nur 1/6 der Emissionen wie ein KFZ erzeuge.

Wenn er schon solch eine Rechnung aufmacht dann muss dies aber auch selbstverständlich für den PKW gelten:
Diesel entschwefelt, Ruß-Partikelfilter, Motorleistung 70 KW ./. 4 Pers.= 17,5 KW/Pers.
Wie er nun auf sein berühmtes 1/6 kommt erschließt sich mir nicht.

Edit: AIDAmar: Motorenleistung + Generatorleistung = 61000 KW ./. 2500 Pers = 24,4 KW/Pers. Seltsames Sechstel? Oder sehe ich da was falsch?

Hallo??? Was sagt uns diese Rechnung nun aber über die wesentlich höhere Schädlichkeit der Emissionen des Kreuzfahrtschiffes????

TOPP!! - die Watte quillt! ÄÄHMM - wer hat denn nun Äpfel mit Birnen verglichen??


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW


http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13787376/Schwere-Vorwuerfe-gegen-Aida-und-Tui-Cruises.html (http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13787376/Schwere-Vorwuerfe-gegen-Aida-und-Tui-Cruises.html)
http://www.ndr.de/regional/dino125.html (http://www.ndr.de/regional/dino125.html)
http://www.ndr.de/regional/kreuzfahrt173_page-1.html (http://www.ndr.de/regional/kreuzfahrt173_page-1.html)
http://www.ndr.de/regional/kreuzfahrt173_page-2.html (http://www.ndr.de/regional/kreuzfahrt173_page-2.html)
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: stromparadies am 29. März 2012, 10:33:56
Zitat
Original von Wolfgang_AW

Edit: AIDAmar: Motorenleistung + Generatorleistung = 61000 KW ./. 2500 Pers = 24,4 KW/Pers. Seltsames Sechstel? Oder sehe ich da was falsch?


Da sehen Sie in der Tat etwas falsch. Richtig wäre: Motorenleistung-Verlust= Generatorleistung!
Demnach sind wir wieder bei rund 30.000 KW.

In diesem Sinne  :tongue:
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 29. März 2012, 11:23:48
@stromparadies

Können Sie mir das genauer erklären?

Welchen Verlust subtrahieren Sie von der Motorenleistung damit Sie auf die Generatorleistung kommen?

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: superhaase am 29. März 2012, 12:00:15
Diese Diskussion ist doch völlig irrelevant.
Bei den Schadstoffemissionen geht es nicht um die Motorleistungen.
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 29. März 2012, 12:31:02
@superhaase

Ist meine Meinung s.o.!

Jedoch wurde in einem Beitrag ein Video in die Diskussion eingebracht, welches sich auch auf der Nachhaltigkeitsseite von AIDA befindet, wo ein Herr Professor mit einer einfachen Überschlagsrechnung die Behauptung des NABU zu widerlegen sucht.

Insofern lag mir daran, diese Überschlagsrechnung in Frage zu stellen, zudem ich glaube, dass neben dem Herrn Prof mit den KW nicht alles richtig auf der Reihe hat.

Neben den schädlichen Schadstoffemissionen geht es eben auch um eine offizielle AIDA-Gegenrede eines Professors (http://www.aida.de/b2b-corporate-site/umwelt/nachhaltigkeit.19242.html) und damit nicht irgendein windiges youtube-Video

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 15. Februar 2015, 15:01:51
Hier eine weitere eindrucksvolle Dokumentation hinsichtlich der Umweltbelastung Verbrennen von Schweröl aus der Sendereihe 45 Min - Alles Öko auf dem Traumschiff? (http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Abgase-von-Kreuzfahrtschiffen,sendung45616.html)

Ausschnitt - Wie gesundheitsgefährend sind Schiffsabgase (http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/rueckschau/Wie-gesundheitsgefaehrdend-sind-Schiffsabgase,kreuzfahrtschiffe131.html)

Zitat
Auf Nord- und Ostsee gelten für Schwefel im Treibstoff Grenzwerte. Doch sie erlauben teils ein Tausendfaches dessen, was in Autobenzin zulässig ist. Seit Januar 2015 sind zwar nach internationalen Vorgaben nur noch 0,1 Prozent Schwefel erlaubt, aber das ist immer noch hundertfach mehr als im Benzin von der Autotankstelle.
...
Bisher unterschätzt: Feinstaub-Gefahr
...
Bis heute sind jedoch Rußfilter für die Riesenschiffe nicht vorgeschrieben. Im Sommer 2013 hatten fast alle Kreuzfahrtschiffe, die in norddeutschen Häfen anlegten, keine Abgasreinigungsanlage. Für Feinstaub gibt es auf Nord- und Ostsee keine besonderen Limits. Im Mittelmeer dürfen die Kreuzfahrtschiffe sogar mit Treibstoff fahren, der bis zu dreieinhalb Mal dreckiger ist als auf Nord- und Ostsee.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 16. Juni 2015, 11:17:56
Es soll, zumindest was Hamburg angeht, auch mal von einem kleinen Lichtblick berichtet werden.

Erstes schwimmendes Flüssiggaskraftwerk im Hafen (http://www.derenergieblog.de/alle-themen/energie/energieversorgung-mal-anders-das-weltweit-erste-schwimmende-fluessiggaskraftwerk-im-hamburger-hafen-geht-in-betrieb/#more-23041)

Zitat
Schiffe, die im Ham­bur­ger Hafen ankern, dür­fen seit dem 1.1.2010 keine Kraft­stoffe mit mehr als 0,1 Pro­zent Schwe­fel­ge­halt ver­wen­den (wir berich­te­ten (http://www.derenergieblog.de/alle-themen/energie/lng-in-der-schifffahrt/)). Eine Aus­nahme gilt unter ande­rem dann, wenn das Schiff alle Moto­ren abschal­tet und sei­nen Strom von Land bezieht. Da diese externe Strom­ver­sor­gung sowohl auf dem Schiff als auch im Hafen ent­spre­chende Vor­rich­tun­gen vor­aus­setzt, ist die­ser Fall in der Pra­xis noch extrem selten.

Doch jetzt gibt es eine Lösung für die­ses Pro­blem. Ein Pilot­pro­jekt ist die Kraft­werks­barge „Hum­mel“ (http://www.lng-hybrid.com/) des Unter­neh­mens Becker Marine Sys­tems (http://www.becker-marine-systems.com/), die Kreuz­fahrt­schiffe im Ham­bur­ger Hafen umwelt­scho­nend mit Strom aus Flüs­si­gerd­gas ver­sorgt.
...
 Die betrof­fe­nen Behör­den und Markt­part­ner haben mit dem nöti­gen Fin­ger­spit­zen­ge­fühl dafür gesorgt, dass die „Hum­mel“ als schwim­mende Strom­er­zeu­gungs­an­lage am 30.5.2015 welt­weit das erste Mal ein Kreuz­fahrt­schiff extern mit Strom ver­sor­gen konnte und durfte.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
 
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Carlotta am 10. August 2015, 15:58:09
 ;D sehr schön!

Sollte es in Hamburg nicht auch eine Landstrom-Versorgung für die Kreuzfahrtschiffe geben, was ist daraus geworden eigentlich ...?
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: PullMan am 25. September 2015, 23:53:22
Wirklich interessant. Hier erfährt man so manches, was man so im Alltag sonst nicht mit bekommt. schon mal Danke allein dafür.
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 26. September 2015, 16:35:00
;D sehr schön!

Sollte es in Hamburg nicht auch eine Landstrom-Versorgung für die Kreuzfahrtschiffe geben, was ist daraus geworden eigentlich ...?

Falls die Landanschlussanlage nicht dem Flughafen BER folgt, sollte sie diesen Sommer fertiggestellt werden/worden sein.

Landstromanlage Altona (http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/4491612/2015-05-06-bwvi-landstromanlage-altona/)

Dieser Landanschluss wurde fast ausschließlich mit öffentlichen Geldern errichtet. Weshalb beteiligen sich nicht die Reedereien in größerem Stil??? Wie gehabt: Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren.

Zukünftig sind, zumindest im Kreuzfahrerbereich, vielleicht sogenannte Dual-Fuel-Motoren eine Alternative, also Motoren, die neben dem herkömmlichne Kraftstoff auch mit Flüssigerdgas betrieben werden können.

Aber das löst das Problem der Hafenstadt nicht. EIN einziger Landanschluss plus die beschriebene Kraftwerksbarge.
Neben den Kreuzfahrern legen ja zusätzlich unzählige Handelsschiffe in Hamburg an. Es wäre also ein Konzept und dessen Umsetzung nötig, welches die Luftverschmutzung in Grenzen hält.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: 2016 Zwischenstand Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 31. Januar 2017, 14:17:57
Kreuzfahrtbranche glänzt durch Greenwashing -NABU-Kreuzfahrtranking 2016 vorgestellt (https://www.nabu.de/news/2016/08/21156.html)

Zitat
Das betrübliche Ergebnis: Sämtliche Schiffe verfeuern weiterhin Schweröl. 80 Prozent der Flotte der in Europa fahrenden Schiffe verfügt über gar keine Abgasreinigung oder kommt allenfalls den gesetzlichen Mindeststandards nach, der zumindest für Nordeuropa einen Abgaswäscher zur Reduktion der Schwefelemissionen vorschreibt. Zur Minderung stark gesundheitsgefährdender Luftschadstoffe wie Ruß, ultrafeinen Partikeln oder Stickoxiden werden an Bord dieser Schiffe hingegen nach wie vor keine effektiven Maßnahmen ergriffen. Auch die Menschen der Mittelmeerregion mit ihren beliebten Zielhäfen profitieren in der Regel nicht von diesen Nachrüstungen
...
Bereits seit Jahren versprechen die Reeder, umweltfreundlicher werden zu wollen. Doch außer  polierten PR-Texten kommt bisher kaum etwas Substanzielles in der Praxis an. (...) Besonders zynisch findet der NABU die Tatsache, dass die Anbieter Unsummen für Bespaßung und den gastronomischen Service an Bord ihrer Luxusliner ausgeben, während sie beim Umweltschutz weiterhin sparen, wo es nur geht.  Diese Verantwortungslosigkeit geht vor allem auch zulasten der menschlichen Gesundheit, insbesondere von Anwohnern in Hafenstädten.
So ignoriere die Branche weiterhin erdrückende Studienergebnisse, etwa der Weltgesundheitsorganisation WHO, wonach Schiffsabgase Krebs erregend sind und die besonders herz- und lungenschädigenden Rußpartikel noch mehrere Hundert Kilometer weit ins Landesinnere geweht werden können. Dabei seien technische Lösungen zur Emissionsminderung für Dieselmotoren wie etwa Partikelfilter und Stickoxid-Katalysatoren ausgereift. Einzig aus Profitgründen verzichte ein Großteil der Branche bislang darauf, auf höherwertige Kraftstoffe umzusteigen und ihre Schiffe mit Abgastechnik auszurüsten.

[Sarkasmus]Energiesparhäuschen am Stadtrand, SUV vor der Haustür, Einkauf gesunder Lebensmittel im Bioladen und im Sommer eine schicke Kreuzfahrt im Mittelmeer/in der Karibik[/Sarkasmus] Na denn man tau!

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
 
Titel: Aida-Lichtblick am Horizont
Beitrag von: Wolfgang_AW am 23. Februar 2017, 16:22:31
Neubauten von Aida Cruises: Kreuzfahrtschiffe mit Gasantrieb (http://www.spiegel.de/reise/aktuell/neubauten-von-aida-cruises-kreuzfahrtschiffe-mit-gasantrieb-a-1135738.html)

Zitat
Das erste der noch namenlosen Schiffe soll im Herbst 2018 fertiggestellt und im Dezember 2018 in Dienst genommen werden. Die Besonderheit: Erstmals sollen die neuen Schiffstypen komplett mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden, das als umweltfreundlicher gilt als der Antrieb mit Diesel oder Schweröl.

Wenigstens mal ein Anfang auf dem immer größer werdenden Kreuzfahrtmarkt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Erdferkel am 23. Februar 2017, 18:29:53
Nee, nicht wirklich ein Lichtblick, auch beim Verbrennen von Flüssiggas entsteht halt Co2 und Wasser und die bekannten Begleiter NOx und Stäubchen... Muss man unbedingt den Las Vegas "Strip" durch die Meere schippern?
 :-\
Viel zu billig der Spass!
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 23. Februar 2017, 22:48:27
Nee, nicht wirklich ein Lichtblick, auch beim Verbrennen von Flüssiggas entsteht halt Co2 und Wasser und die bekannten Begleiter NOx und Stäubchen...

Ein Lichtblick dahingehend, dass die meisten der Kreuzfahrer noch Schweröl verbrennen

Muss man unbedingt den Las Vegas "Strip" durch die Meere schippern?

Nee, muss man nicht unbedingt


 :-\
Viel zu billig der Spass!

Stimmt, wie in der Luftfahrt

Die subventionierte Umweltsau (http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-06/luftfahrt-subventionen-flugzeug)

Zitat
Das Flugzeug ist das mit Abstand umweltschädlichste Verkehrsmittel – und wird dennoch mit steuerfreiem Kerosin subventioniert

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder/wie in der Luftfahrt
Beitrag von: userD0010 am 24. Februar 2017, 10:02:12
Soll etwa Mutti mit dem Fahrrad nach Brüssel oder mit dem Paddelboot weiter nach Algerien reisen. Man denke nur an all die Begleiter (Radfahrer) und sonstigen Stauverursacher. Und wenn dann noch der NEGRÖBu St. Martin (Abk. für Neuer Größter Bundeskanzler), was hoffentlich verhindert wird, seine Antrittsbesuche über den Globus verbreitet, oder Frau Ankündigungsministerin von der Leyen mal flugs nach Afghanistan oder Mali jetten, wird zwar auch Dreck in die Luft geschleudert, aber letztendlich vermeintlich für einen guten Zweck. All diese Heuchelei weltweit trägt doch zu den bedauernswerten Naturkatastrophen bei, die leider nicht dazu führen, dass die -auch- Vorgenannten bis zu den Knien im Wasser stehen oder ihre so sparsamen Dienstwagen absaufen.
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 08. März 2017, 23:11:12
AIDAprima setzt höchste Maßstäbe im Emissionsschutz (http://www.presseportal.de/pm/55827/3305450)

Zitat
AIDAprima, (...) setzt in Sachen Umwelt- und Klimaschutz neue Maßstäbe. (...) Als weltweit erstes Kreuzfahrtschiff verfügt AIDAprima über einen Dual-Fuel-Motor und kann somit während der Liegezeit im Hafen mit emissionsarmem Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden. Zudem verfügt sie über zwei Landstromanschlüsse sowie das weltweit erste dreistufige System zur Abgasnachbehandlung auf einem Passagierschiff. Mit dieser bislang einzigartigen Technologie zur Abgasnachbehandlung können erstmals Rußpartikel, Stickoxide und Schwefeloxide um 90 bis 99 Prozent reduziert werden.

Und wie sieht es während der Seefahrt aus?

Schadstoffe durch Kreuzfahrtschiffe (http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/schadstoffe-kreuzfahrschiffe-100.html)

Zitat
Auf diesem Schiff sollte alles anders werden. Die AIDA Prima, 2016 vom Stapel gelaufen. Neueste Technik und eine "umfassende Abgasnachbehandlung" versprach der Konzern.
...
Ein erster Rundgang an Deck. Vor den Schornsteinen ist die Luft rein. Das Messgerät zeigt die auf See geringe so genannte Hintergrundbelastung an. Ab 10.20 Uhr dann hinter den Schornsteinen, also mitten in der Abgasfahne. Dort registriert das Gerät heftige Ausschläge. Unser Durchschnittswert: 26.000 Partikel pro Kubikzentimeter Luft. Das ist mehr als an einer viel befahrenen Straßenkreuzung.
...
Ein Highlight des Schiffes liegt direkt hinter den Schornsteinen, bei Fahrt also genau in der Rauchfahne: die Eislaufbahn. Es ist kurz nach 13.00 Uhr, viele Kinder haben Spaß beim Schlittschuhlaufen. Ausgerechnet hier sind die Feinstaubwerte besonders hoch. Das Messgerät zeigt für unseren halbstündigen Aufenthalt einen Durchschnittswert von 68.000 Partikeln pro Kubikzentimeter. Das ist die drei- bis vierfache Belastung einer Großstadtkreuzung. Die Spitzenwerte gehen über 250.000, bei einer zweiten Messung am selben Tag sogar bis zum Anschlag des Geräts bei 500.000.

NABU: Alarmierende Werte bei Abgasmessungen an Bord der AIDA Prima (http://www.presseportal.de/pm/6347/3580237)

Zitat
"Die Abgaswerte auf der AIDA Prima sind erschreckend hoch. Die Crew und die Passagiere an Bord werden Konzentration gesundheitsgefährdender Luftschadstoffe ausgesetzt, die weit über dem Niveau stark befahrender Straßen liegen. Die dokumentierten Messwerte sind zudem ein eindeutiger Hinweis darauf, dass der von AIDA angekündigte Partikelfilter auch fast ein Jahr nach der Jungfernfahrt immer noch nicht in Betrieb ist. Hier werden Kunden und Öffentlichkeit bewusst mit falschen Versprechungen über die tatsächlichen Umweltauswirkungen des AIDA-Flaggschiffs getäuscht", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
...
Derweil raten sowohl die Deutsche Lungenstiftung wie auch der Pneumologenverband Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, sich aufgrund der Abgasbelastung nur in bestimmten Bereichen an Deck von Kreuzfahrtschiffen aufzuhalten und das Einatmen von Schiffsabgasen zu vermeiden.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Sonnendeck mit Schattenseiten
Beitrag von: Wolfgang_AW am 05. Mai 2017, 02:15:58
Sonnendeck mit Schattenseiten (https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/traumurlaub-kreuzfahrt-vom-1-mai-2017-100.html)

Zitat
Kreuzfahrten boomen: 2016 machten mehr als zwei Millionen Deutsche Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff. Ein neuer Rekord. Doch wie sieht es an Bord mit Arbeitsbedingungen sowie Umwelt- oder Sicherheitsstandards aus?

Das zeigt das ZDF in einer 43-Minuten WISO-Dokumentation.

Sicherheit auf dem gezeigten Schiff mit Mängeln (passieren darf eigentlich nichts), Dauerthema Verbrennung von Schweröl mit exorbitant hohem Feinstaub- und Stickoxydausstoß und würdelose geringe Bezahlung (Ausbeutung) des größten Teiles der Besatzung.

Ich frage mich, ob sich überhaupt mal einer der UrlauberInnen vor dem buchen der Reise Gedanken darüber macht, wie man in einem ernsten Notfall 3700 Passagiere und 1100 Besatzungsmitglieder geordnet evakuieren könnte? Schlichtweg unmöglich, da dazu immer wiederkehrende Übungen nötig wären, nicht nur das einmalige Aufsuchen des Platzes vor den Rettungsbooten. Ganz zu schweigen von Situationen die ausgeblendet werden, wie beispielsweise eine Schlagseite des Schiffes, bei der wohl ein Teil der Rettungsboote nicht mehr nutzbar wäre.
Wer glaubt, dass die Mehrzahl der Passagiere in einem ernsten Notfall überlegt und cool bleiben, glaubt auch an den Osterhasen.
Panik würde höchstwahrscheinlich die Situation deutlich verschärfen.

Aber Hauptsache man kann, wie in diesem Fall, an sieben bzw neun Tagen für 650,- / 1000,- Euro den Feinstaub genießen und sich von schlechtbezahlten Angestellten bedienen lassen. Schiff Ahoi!

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
 
Titel: Re: Sonnendeck mit Schattenseiten
Beitrag von: bolli am 05. Mai 2017, 07:43:45
Aber Hauptsache man kann, wie in diesem Fall, an sieben bzw neun Tagen für 650,- / 1000,- Euro den Feinstaub genießen und sich von schlechtbezahlten Angestellten bedienen lassen. Schiff Ahoi!

Man sollte aber nicht glauben, dass die billige Pauschalreise mit dem Flieger nach Malle oder Ägypten den dortigen Angestellten bessere Einkommensbedingungen beschert oder für die Umwelt eine deutlich bessere Bilanz bietet. Große Teile des Dienstleistungssektors in der Urlaubsbranche liegen beim Einkommen quasi brach. Da hilft nur, einen eigenverantworteten Urlaub durchzuführen und sich nicht komplett bedienen zu lassen. Aber das wollen viele im Urlaub gerade auch nicht.
Titel: Re: Sonnendeck mit Schattenseiten
Beitrag von: Wolfgang_AW am 05. Mai 2017, 17:05:30

Man sollte aber nicht glauben, dass die billige Pauschalreise mit dem Flieger nach Malle oder Ägypten den dortigen Angestellten bessere Einkommensbedingungen beschert oder für die Umwelt eine deutlich bessere Bilanz bietet. Große Teile des Dienstleistungssektors in der Urlaubsbranche liegen beim Einkommen quasi brach. Da hilft nur, einen eigenverantworteten Urlaub durchzuführen und sich nicht komplett bedienen zu lassen. Aber das wollen viele im Urlaub gerade auch nicht.

Ich stimme Ihnen zu, wobei in der Seefahrt die Ausflaggung (Wechsel der Nationalflagge ohne Änderung der Eigentumsverhältnisse) (https://de.wikipedia.org/wiki/Ausflaggung) die schlechten Bedingungen legalisiert.


Billig unter fremder Flagge (http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-08/kreuzfahrten-reedereien-steuern-sparen-ausflaggung)

Zitat
Im boomenden Geschäft mit Kreuzfahrten registrieren deutsche Reeder ihre Schiffe unter ausländischer Flagge, um Steuern zu sparen und Besatzungsmitglieder zu Niedriglöhnen zu beschäftigen, die in Deutschland undenkbar wären.
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Die südeuropäischen Staaten und die Karibikinseln bieten den Reedern extreme Steuervorteile. Malta etwa verlangt gar keine Steuern auf Einkommen aus dem Schifffahrtsverkehr; in Italien müssen Betreiber keine Lohnsteuer auf Crewgehälter abführen.
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Entsprechend niedrig sind die Löhne. Auf dem in Malta registrierten Kreuzer Mein Schiff 2 der TUI Cruises verdienen manche Mitarbeiter inklusive aller Zuschläge 770 US-Dollar (knapp 700 Euro) pro Monat – und können dafür mehr als 300 Arbeitsstunden eingesetzt werden. Dies wäre ein Stundensatz von weniger als 2,40 Euro. Für italienisch beflaggte Schiffe der Aida-Flotte sah ein bis 2015 gültiger Kollektivvertrag für Restauranthilfskräfte nur 587 Dollar monatlich vor. (...) Ein Aida-Sprecher erklärte auf Anfrage, dass die Vergütungen für Positionen im Hotelservice auf den Philippinen nur 150 bis 250 Dollar im Monat betrügen, an Bord von Aida hingegen durchschnittlich 700 bis 900 Dollar plus Kost und Logis. Erhielten diese Crewmitglieder allerdings den deutschen Mindestlohn, kämen sie auf mehr als 2000 Dollar.
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Während das deutsche Arbeitszeitgesetz maximal zehn Stunden pro Tag vorsieht, gelten unter vielen Billigflaggen nur die Mindeststandards des internationalen Seearbeitsübereinkommens. Demnach können Reeder ihre Besatzungsmitglieder bis zu 14 Stunden pro Tag oder 72 Wochenstunden arbeiten lassen.
Hervorh. durch Wolfgang_AW


Fahnenflucht auf hoher See (http://www.zeit.de/2016/35/kreuzfahrtschiffe-flaggen-ausland-steuern-loehne-mitarbeiter)


Zitat
Bahamas, Malta, Italien: Alle 27 deutschen Kreuzfahrtschiffe laufen unter fremder Flagge. Den Preis zahlen die Mitarbeiter.
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(http://img.zeit.de/wirtschaft/2016-09/kreuzfahrtschiffe-flaggen-ausland-steuern-loehne-mitarbeiter-grafik-berufsgruppen/original__495x536__desktop)

So verlangt Malta für Schiffe mit mehr als 1.000 Nettotonnen – also jedes der Mein Schiff-Flotte – keine Steuern auf Einkommen aus Schifffahrtsverkehr und keine Steuern für einen etwaigen Verkauf der Stahlkolosse. (...) Für die komplette Mein Schiff-Flotte dürften in Malta nach Berechnungen der ZEIT weniger als 50.000 Euro Steuern und Gebühren im Jahr anfallen.
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2014 machte TUI Cruises 435 Millionen Euro Umsatz, der Gewinn lag bei mehr als 63 Millionen Euro. In Deutschland bezahlte der Konzern für Steuern aus Einkommen und Ertrag nicht einmal 44.000 Euro. Dazu kamen sonstige Steuern in Höhe von 1,3 Millionen Euro.
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Auch Italien hilft mit beim Steuersparen. Sämtliche Aida -Schiffe von Carnival tragen diese Flagge (...) Dem Bordpersonal wird die Lohnsteuer auf dem Gehaltszettel abgezogen, doch der Reeder muss sie nicht an den Staat abführen, er kann sie behalten. De facto zahle der Arbeitgeber wenig mehr als das Nettogehalt,
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Elf Stunden täglich im Schichtbetrieb – in der Gastronomie etwa von 9 bis 15 Uhr, dann von 17 bis 20 Uhr und noch mal zwei Stunden am späten Abend – sieben Tage pro Woche, sieben, acht oder neun Monate am Stück, ohne Urlaub, das hinterlasse Spuren.
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Die Politiker scheinen macht- oder willenlos, etwas zu ändern. Die EU-Kommission startete zwar 2012 eine Untersuchung, ob Maltas Tonnagesteuer eine unzulässige Staatshilfe ist. Aber bis heute gibt es kein Ergebnis.

Na dann - viel entspannte Feude auf den "Luxuslinern"

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: userD0010 am 06. Mai 2017, 17:24:19
Was schert denn die sog. Schnäppchenjäger", die für mx. 1 TSD € vor Bekannten damit prahlen kann, eine Kreuzfahrt absolviert zu haben?  Der nachfolgende Hustenanfall wird doch auf das manchmal schlechte Wetter während der fulminanten Kreuzfahrt geschoben.

Aber:  Wie viele dieser Dreckschleuder kurven denn auf den Weltmeeren umher, mit bis zu 5 TSD Genießern ?  Und wer tut was dagegen?
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Netznutzer am 07. Mai 2017, 12:10:59
Man kann ja auch teuer buchen,

und landet dann auf demselben Schiff, wie die Jungs mit dem 650€ Ticket. So lange unsere (und die der EU) Politiker die bösen Autofahrer mit modernen Motoren als Untergang der Welt verteufeln, statt z.B. den Ozeandreckschleudern, die mehr schädliche Abgase als der PKW-Verkehr emissionieren, die Einfahrt in europäische Häfen zu verwehren, galubt man denen nichts mehr. Da nützt dann auch kein EEG und KWK, wenn D in 2016 mehr Abgase emissioniert als in 2015. Wer redet von blauen Plaketten für Schiffe, die in Hamburg, Bremen oder Wilhelmshaven anlegen wollen?

Es ist und bleibt eine einzige Heuchelei, ähnlich wie mit den 1$-Textilien aus Dritte-Welt-Manufakturen.

Gruß

NN
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: userD0010 am 13. Mai 2017, 11:59:23

Es ist und bleibt eine einzige Heuchelei, ähnlich wie mit den 1$-Textilien aus Dritte-Welt-Manufakturen.

Komisch, dass diese 1 $ Textilien -auch- von denen gekauft werden, die sich über diese sog. Dreckschleuder erregen. Vermutlich auch die, die mit der Sea Cloud über die Weltmeere schippern.
Titel: Leinen los, Steuern umschiffen!
Beitrag von: Wolfgang_AW am 09. Juni 2017, 13:47:47
Profite auf Kosten von Peronal und Steuerzahler (http://www.spiegel.de/wirtschaft/tui-mein-schiff-6-profite-auf-kosten-von-personal-und-steuerzahler-a-1150225.html)

Zitat
Kostet ja auch nicht mehr die Welt: TUI Cruises etwa bietet schon für 788 Euro eine Woche Kreuzen im Persischen Golf an. Trotzdem machen die Anbieter grandiose Geschäfte: dank Niedriglöhnern unter Billigflagge und einem Steuerprivileg, das ihnen deutsche Finanzbehörden gewähren.
 Steuersatz von 0,05 Prozent
...
650,8 Millionen Euro Umsatz und sagenhafte 126,5 Millionen Euro Profit vor Steuern aus der Geschäftstätigkeit hat die TUI Cruises GmbH 2015 erwirtschaftet.
...
Laut Jahresabschluss musste TUI Cruises an den deutschen Fiskus auf 126,5 Millionen Euro Profit lediglich 63.787,75 Euro Steuern vom Einkommen und vom Ertrag abführen. Das entspricht einem Satz von 0,05 Prozent; auch 2014 waren es nur 0,06 Prozent. (Dazu kommen sonstige Steuern über 1,77 Millionen Euro wie beispielsweise Kfz- oder Energiesteuern, die aber nichts mit dem Gewinn zu tun haben.)

[Ironie] Bloss gut, dass sich Herr Schulz für den Wahlkampf Gerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben hat - ob er damit auch Steuergerechtigkeit meinte??
Natürlich frage ich mich auch, ob die Steuern für die Kreuzfahrer deshalb so gering sind, damit die sogenannten kleinen Abgehängten sich auch mal ne Reise gönnen können?[/Ironie]


Petition - Steuerdumping für Kreuzfahrtschiffe stoppen (https://www.change.org/p/steuerdumping-f%C3%BCr-kreuzfahrtschiffe-stoppen-meinschiff-aida-co-an-die-leine-legen)

Zitat
Deshalb forden wir vom Deutschen Bundestag:
- Schluß mit dem Modell "Steueroase Kreuzfahrtschiff" in Deutschland
- faire Bezahlung an Bord als Voraussetzung, deutsche Häfen ansteuern zu dürfen
- verpflichtende Nutzung ökologischen Landstroms in hiesigen Häfen
...
Die Politik in Deutschland und Europa muß nun endlich der Profitgier der Kreuzfahrtriesen auf Kosten der Umwelt, der Beschäftigten und des Steuerzahlers
ein Ende setzen !

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Aida-Lichtblick am Horizont
Beitrag von: Wolfgang_AW am 01. Juli 2017, 15:25:31
Neubauten von Aida Cruises: Kreuzfahrtschiffe mit Gasantrieb (http://www.spiegel.de/reise/aktuell/neubauten-von-aida-cruises-kreuzfahrtschiffe-mit-gasantrieb-a-1135738.html)

Zitat
Das erste der noch namenlosen Schiffe soll im Herbst 2018 fertiggestellt und im Dezember 2018 in Dienst genommen werden. Die Besonderheit: Erstmals sollen die neuen Schiffstypen komplett mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden, das als umweltfreundlicher gilt als der Antrieb mit Diesel oder Schweröl.

Wenigstens mal ein Anfang auf dem immer größer werdenden Kreuzfahrtmarkt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

"Aida Perla" - Pionier mit Startschwierigkeiten (http://www.spiegel.de/reise/aktuell/aida-perla-in-palma-de-mallorca-getauft-pionier-mit-startschwierigkeiten-a-1152276.html)

Zitat
Als weltweit erste Kreuzfahrtreederei setzt Aida Cruises auf emissionsarmes Flüssigerdgas. In Palma de Mallorca tauft die Rostocker Reederei ihr zweites LNG-Schiff - die Einführung der Technologie bleibt jedoch mühsam.
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"Prima" und "Perla" sollten "in Sachen Umwelt- und Klimaschutz neue Maßstäbe" setzen, so lautete der Auftrag der Reederei: Als erste Kreuzfahrtschiffe können sie im Hafen mit dem emissionsarmen Flüssigerdgas LNG betrieben werden; für den weißen Rauch während der Fahrt erhielten sie eine "weltweit einzigartige Technologie zur Abgasnachbehandlung".Doch die Umsetzung der Versprechen brauchte Zeit. Und sie wird auch noch etwas dauern.
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Beide Schiffe wurden von Mitsubishi mit einem Dual-Fuel-Motor ausgestattet, der sowohl mit LNG als auch mit Schweröl oder Marinediesel betrieben werden kann (http://www.spiegel.de/reise/aktuell/aidaprima-zwischen-currywurst-und-champagner-a-1087553.html). Immerhin 40 Prozent ihrer Betriebszeit verbringen die Schiffe laut Aida im Hafen - wird hier LNG verwendet, verringert dies die Rußpartikel- und Schwefeloxid-Belastung der Anwohner. Zudem verfügen beide über das ein dreistufiges System zur Abgasnachbehandlung: Die Anlagen reduziert den Ausstoß von Rußpartikeln, Stickoxiden sowie Schwefeloxiden um 90 bis 99 Prozent im Vergleich zum ungefilterten Einsatz von Marinediesel.
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Herausfordernd für die Rostocker als Pioniere der Branche war und bleibt jedoch die Versorgung mit LNG: Da "Perla" wie "Prima" nicht über Flüssigerdgas-Tanks an Bord verfügen, müssen sie in jedem einzelnen Hafen per Tanklaster versorgt werden. "Eine Übergangstechnologie", sagt Kunze. (...) Das Tanken selbst, aber auch etwa Schläuche, Schlauchverbindungen oder Pumpen mussten abgenommen werden. Nun werden die Verhandlungen mit den Mittelmeerhäfen in Italien, Frankreich und Spanien geführt - dem momentanen Zielgebiet der "Perla". Dort kann Aida bisher nirgendwo LNG beziehen.
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Dabei wird an der nächsten Kreuzfahrtschiffsgeneration (http://www.spiegel.de/reise/aktuell/neubauten-von-aida-cruises-kreuzfahrtschiffe-mit-gasantrieb-a-1135738.html), die - weltweit einmalig - ausschließlich mit LNG betrieben werden soll, schon geschraubt: der Helios-Klasse. (...) Die "Nova" wird manche der oft eher bürokratischen als technischen Schwierigkeiten ihrer Vorgängerinnen nicht bewältigen müssen: Da sie LNG-Tanks an Bord hat, die für zehn bis 14 Fahrtage ausreichen, ist sie nicht von einer Flüssigerdgasversorgung in jedem Hafen abhängig. Und ein kompliziertes dreistufiges Abgasnachbehandlungssystem ist schon gar nicht notwendig.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Keine Fjord-Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 05. Juli 2017, 12:26:39
Fjord-Sperre für ältere Kreuzfahrtschiffe (http://www.spiegel.de/reise/aktuell/norwegen-will-geirangerfjord-fuer-aeltere-kreuzfahrtschiffe-sperren-a-1155783.html)

Zitat
Norwegen erwägt, fünf bekannte Fjorde für jene Kreuzfahrtschiffe zu sperren, die nicht den neuesten Umweltanforderungen entsprechen.     Umweltminister Vidar Helgesen hat das Seefahrtsamt aufgefordert, bis Ende 2018 ein entsprechendes Regelwerk auszuarbeiten. (...) Konkret geht es um den berühmten Geirangerfjord (http://www.spiegel.de/reise/europa/paddeln-im-geirangerfjord-abschiedssalto-des-entenwals-a-336200.html), den Nærøyfjord, den Aurlandsfjord, den Synnulvsfjord und den inneren Tafjord, die unter Weltkulturerbe stehen.
Zumindest in Europa wächst der Druck von den schmutzigen Abgasen wegzukommen. Auch die Venezianer protestieren gegen die Kreuzfahrtriesen, die bislang direkt vor dem  Markusplatz ankern können.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Traumreise auf der Dreckschleuder
Beitrag von: Wolfgang_AW am 07. September 2017, 16:17:29
Kreuzfahrtschiffe bleiben weiter giftige, gefährliche Drecksschleudern (https://www.change.org/p/steuerdumping-f%c3%bcr-kreuzfahrtschiffe-stoppen-meinschiff-aida-co-an-die-leine-legen/u/21271426?utm_medium=email&utm_source=petition_update&utm_campaign=132777&sfmc_tk=LOiMMPm%2fSw4OUArplZqtt4IMNbHCDRcgxNRwMJQtuzuu9%2fDqkqodJAVF8cZI%2fbGj&j=132777&sfmc_sub=138765188&l=32_HTML&u=25554324&mid=7259882&jb=5)

Zitat
Zudem hat der NABU aufgedeckt, daß die Kreuzfahrtindustrie bewusst mit falschen Zahlen trickst. Statt wie seitens des Kreuzfahrt-Branchenverbandes angekündigt 23 Kreuzfahrtschiffe mit einem Rußpartikelfilter auszurüsten, ist bis heute kein einziger davon in Betrieb.
...

Dazu Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik beim NABU Hamburg: „Die Schifffahrt ist für fast 40 Prozent der Stickoxidemissionen in der Hansestadt verantwortlich. In einzelnen Wohngebieten nördlich der Elbe gehen zum Teil über 80 Prozent der Belastung auf Schiffe zurück. Außerdem haben wir hier Feinstaubwerte gemessen, die 20mal höher lagen als am Stuttgarter Neckartor während des Feinstaubalarms.

NABU-Kreuzfahrt-Ranking 2017 (https://hamburg.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klimaschutz/23053.html)


Zitat
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Umweltbilanz der Kreuzfahrtreeder ist insgesamt weiterhin schlecht. Insbesondere Costa, MSC und Royal Caribbean verweigern sich mit ihrer bestehenden Flotte komplett dem Umwelt- und Klimaschutz. Enttäuschend ist auch die Unverfrorenheit, mit der beispielsweise AIDA Cruises medienwirksam Investitionen in Abgassysteme ankündigt, ohne diese dann umzusetzen. Denn auch über ein Jahr nach Indienststellung der neuen Schiffsgeneration ist bei der AIDA Prima kein Abgasfilter im Einsatz.“


Ein Skandal im Vergleich zu anderen Emittenten - aber wie die Kreuzfahrtindustrie sind die Luftfahrt und das Transportwesen Witschaftszweige, um die man politisch eher einen Bogen macht.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW