Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Fossile Energie / Atomkraft => Thema gestartet von: Wolfgang_AW am 01. April 2015, 17:40:07

Titel: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: Wolfgang_AW am 01. April 2015, 17:40:07
Fracking: Bundesregierung beschließt Gesetzentwurf (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fracking-bundesregierung-beschliesst-gesetzentwurf-a-1026606.html)

Zitat
Das Kabinett hat ein Fracking-Gesetz beschlossen: Unter strengen Auflagen soll die umstrittene Gasförderung möglich sein.
...
Was steht im Gesetzentwurf?
 
  • Die Reform regelt einerseits Bohrungen direkt unterhalb der Erdoberfläche, bis zu einer Tiefe von 3000 Metern (unkonventionelles Fracking). Bislang gibt es dafür keine klaren Vorschriften.
  • Die Suche nach potenziellen Fracking-Gebieten wird für diesen Bereich ausdrücklich erlaubt. "Das vorliegende Gesetz schafft die rechtliche Grundlage für derartige Erprobungsmaßnahmen", heißt es in dem Entwurf. Konzerne sollen testweise fracken dürfen, sofern eine Kommission zustimmt. Behörden und Länder haben ein Vetorecht.
  • Die Kommission darf im Anschluss, ab dem Jahr 2019, kommerzielle Projekte zulassen. "Ausnahmsweise kann nach erfolgreichen Erprobungsmaßnahmen ein Antrag auf kommerzielles Fracking gestellt werden, wenn eine unabhängige Expertenkommission die Maßnahmen (...) mehrheitlich als grundsätzlich unbedenklich einstuft", heißt es im Entwurf. (...)
  • Auch die Auflagen für tieferes Erdreich, also unterhalb von 3000 Metern (konventionelles Fracking), sollen angepasst werden. In Niedersachsen finden solche Bohrungen schon lange statt, allerdings nur in bestimmten Gesteinsschichten. Die Bundesregierung betont: Infrage kommen "nicht oder nur schwach wassergefährdende Stoffe".
  • Insgesamt sollen sieben Einzelgesetze im Berg- und Wasserrecht umgeschrieben werden. Ein komplettes Langzeitverbot sieht der Entwurf aber nicht vor: Die Fracking-Regeln kommen 2021 auf den Prüfstand.
Hendricks drückt in Berlin mehrfach Zweifel aus, ihr Unbehagen ist spürbar. "Ob Fracking jemals umweltverträglich hinzubekommen ist, muss sich erst zeigen", sagt sie. (...) "Wir führen die strengsten Regeln ein, die es je in Deutschland gab", verteidigt sie das Vorhaben.
...
Schon 2016 könnte das Gesetz in Kraft treten, doch Widerstand im Parlament ist programmiert. In vielen Wahlkreisen gibt es eine starke Bürgerbewegung, Aktivisten warnen vor Gift im Trinkwasser und Erdrutschen.
   
Gesetzentwurf der Bundesregierung (http://www.spiegel.de/media/media-36290.pdf)

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 01. April 2015, 18:35:42
Zitat
Schon 2016 könnte das Gesetz in Kraft treten, doch Widerstand im Parlament ist programmiert. In vielen Wahlkreisen gibt es eine starke Bürgerbewegung, Aktivisten warnen vor Gift im Trinkwasser und Erdrutschen.
Das Trinkwasser gefährden wird doch im Namen der Energiewende schon lange deutschlandweit bevor Fracking überhaupt ein Thema war. Nur kräht danach in diversen Wahlkreisen kein Hahn auf dem Mist. Vielleicht liegt das ja weniger am befürchteten Risiko sondern eher an der befürchteten Konkurrenz durch das Fracking für die "PV-BIO-ÖKO-WIND"-Energieerzeuger. Auch bei "BIO" ist der Einfluss des EEG schlecht für die Menschen und die Umwelt, auch die typische Preistreiberei fehlt nicht:
Zitat
„Wir haben lange Zeit halbwegs gut mit den Landwirten zusammengearbeitet“, sagt Harms. Doch mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hätten sich die Verhältnisse seit 2004 gewandelt. Die Bauern haben Biogasanlagen errichtet, die sie mit Mais füttern. Zur der Gülle aus den Ställen kommen jetzt die Gärreste aus den Biogasanlagen – und das in einer Situation, in der ohnehin schon mehr Dünger anfällt als das Land verkraften kann. Der Überschuss an Nitrat versickert über die Jahre im Boden, bis er im Grundwasser anlangt, aus dem der Stoff nur mit viel Aufwand entfernt werden kann.

Und je mehr die Landwirte mästen, je intensiver sie die staatlich geförderten Biogasanlagen betreiben, desto mehr Flächen brauchen sie für den Anbau von Mais und zur Ausbringung der Gülle. Konsequenz: Die ohnehin knappen Flächen werden extrem teuer.

Um Cloppenburg herum sind die Preise für Pachtland von 50 Euro auf weit über 2.000 Euro pro Hektar jährlich gestiegen. „Da können wir nicht mehr mitbieten, um Wasserschutz einrichten zu können“, sagt Harms vom OOWV.

taz - Umweltverschmutzung: Lizenz zum Trinkwasserverseuchen (http://www.taz.de/!156682/)
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: khh am 01. April 2015, 20:25:30
@Plus, da werden verschiedene Dinge aber kräftig miteinander "verrührt":

Intensiv-Mast verbunden mit dem Problem der Gülleausbringung und damit Verunreinigung des Grundwassers hatten wir hier in Teilen Niedersachsens schon lange vor den Biogasanlagen. Das hat also wenig bis nichts miteinander zu tun !

Und die mögliche Vergiftung des Grund- und auch des Tiefenwassers durch Fracking hat noch einmal eine ganz andere Dimension mit erschreckenden Risiken. Fragen Sie mal einen der größten Mineralwasser-Produzenten in Deutschland, der in meiner unmittelbaren Nachbarschaft ansässig ist !!!   
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: khh am 01. April 2015, 22:14:25
http://www.kreiszeitung.de/lokales/diepholz/minelbrunnen-betreiber-grosser-sorge-2258686.html

In der Online-Ausgabe der 'Kreiszeitung', eine der 5 größten Tageszeitungen in Niedersachsen (südliches u. östliches Bremer Umland) gibt es 367 Artikel zum Thema "Fracking"  -  hier in der Region also nicht erst jetzt aktuell !
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 02. April 2015, 00:55:56
@Plus, da werden verschiedene Dinge aber kräftig miteinander "verrührt":
Intensiv-Mast verbunden mit dem Problem der Gülleausbringung und damit Verunreinigung des Grundwassers hatten wir hier in Teilen Niedersachsens schon lange vor den Biogasanlagen. Das hat also wenig bis nichts miteinander zu tun !
Und die mögliche Vergiftung des Grund- und auch des Tiefenwassers durch Fracking hat noch einmal eine ganz andere Dimension mit erschreckenden Risiken. Fragen Sie mal einen der größten Mineralwasser-Produzenten in Deutschland, der in meiner unmittelbaren Nachbarschaft ansässig ist !!!
@khh, was für verschiedene Dinge? Es geht in jedem Fall um das wichtigste Nahrungsmittel, unser Wasser. Wenn das verunreinigt ist, dann wird nicht nur Ihr Mineralwasser-"Produzent" Probleme bekommen. Er müsste sich deshalb in jedem Fall und nicht nur beim Fracking darum sorgen. Er produziert das Wasser nicht, er entnimmt es aus Grund und Boden.

Dass die Verunreinigung des Grundwassers wenig oder nichts mit der Vermaisung und den Biogasanlagen zu tun hat ist nicht richtig. Die Gärreste kommen, wie man lesen kann, zur bereits übermäßigen Gülleausbringung noch dazu. Das hat mit dem EEG zu tun und seit 2004 eine zusätzliche Dimension. Zuviel ist eben wie fast immer zuviel. Ohne die EEG-Förderung gäbe es das nicht.

Warum der Schutz des Trinkwassers jetzt beim Fracking dagegen so groß im Fokus steht, das wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt und unter einer weit strengeren Kontrolle zugelassen werden wird, darf noch hinterfragt werden.

Die Unterschiede beim Einsatz für Klima und Umwelt lassen an der Glaubwürdigkeit zweifeln. Die wahren Motive liegen eben oft nicht dort, sondern sie sind ideologisch gefärbt und im Ausbau und der Sicherung der eigenen Pfründe zu finden. Mit dem EEG werden schliesslich jährlich mehr als 20 Milliarden € umverteilt.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: superhaase am 02. April 2015, 07:50:20
@PLUS:  Fracking hat nun wirklich rein gar nichts mit dem EEG zu tun.

Sie versuchen hier das Fracking durch Ablenkung und relativierende Vergleiche zu verharmlosen.
Sie betreiben damit Propaganda für das Fracking.
Fracking löst doch keines der Probleme der Energieversorgung. Es ist ein Strohfeuer mit schädlichen Auswirkungen, Nachhaltigkeit ist das Gegenteil.

Eine vorübergehende noch weitere Verbilligung des Erdgases wird sich durch Fracking in Deutschland auch nicht mehr ergeben, denn der Gaspreis ist ja schon weltweit durch das Fracking in den USA gesunken.

Ihr Hoffen auf ein Sinken Ihrer persönlichen Gas- oder Stromkosten durch Fracking, das wohl Ihre Motivation für ein Befürworten des Frackings ist, ist durch Fracking in Deutschland nicht in Sicht. Da wird Ihnen der Schnabel sauber bleiben.

Es ist schon erstaunlich, dass Sie hier plötzlich die Umweltschäden durch Fracking verharmlosen und hinnehmen wollen, weil Sie sich einen persönlichen Vorteil durch geringere Energiekosten erhoffen, während Sie sonst immer - zu Recht - die Umweltschädigung z.B. durch ausufernden Maisanbau zur Biogaserzeugung anprangern.

Sie messen halt gerne mit zweierlei Maß, abhängig von Ihrem persönlichen Vorteil.
Sauber!
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: userD0010 am 02. April 2015, 08:38:56
@superhaase

"Ihr Hoffen auf ein Sinken Ihrer persönlichen Gas- oder Stromkosten durch Fracking, das wohl Ihre Motivation für ein Befürworten des Frackings ist, ist durch Fracking in Deutschland nicht in Sicht. Da wird Ihnen der Schnabel sauber bleiben."

Sobald nur jemand mit seinen Äußerungen bei Ihnen in den Verdacht gerät, sich gegen das EEG oder Ihre PV zu äußern, gehen Sie polemisch auf die Barrikaden.
Mit keinem Wort wurde wegen des Fracking ein eventueller finanzieller Vorteil bei den Storm- und Gaspreisen angesprochen. Vielmehr, und davon scheinen Sie vermutlich wenig oder nichts zu verstehen, geht es um die seit Jahren stetig gestiegene und weiter steigende Verunreinigung des Grundwassers durch das unkontrollierte Einbringen von jährlich steigenden Mengen an Gülle und natürlich auch durch den übermäßigen Maisanbau, der nun rein garnichts mehr mit der Futter-Bedarfsdeckung für den/die Landwirt(e) zu tun hat.  Deren Gewinne entstehen doch nur noch durch gesteigerte Viehhaltung, sei es in der Milchwirtschaft, sei es in der Mästerei.
So viel Milch und so viel Fleisch wird in dieser Republik nicht verzehrt, da muss auf Teufel komm raus exportiert werden, und wenn es bis nach China geht.
Und  diejenigen, die in der ach so wunderschönen ländlichen Idylle leben, werden bereits morgens beim Aufwachen mit den Nebenwirkungen dieser ausufernden Landwirtschaft konfrontiert und müssen nicht einmal ein gutes Näschen dafür haben. Und diese Landwirte kutschieren ihre Gülle mit überdimensionierten Tankanhängern über die wahrlich nicht dafür konstruierten Landstraßen, deren Zustand ebenso beklagenswert ist wie die Menge der Gülle, die in die Umgebung verteilt wird.

Und unsere Landwirte verpflegen wahrlich nicht die Welt, sondern streben nach mehr Wohlstand, auch wenn es wie in der Region Cloppenburg nur noch um Masse geht. Masse an Landfläche, Masse an Milch, Masse an Rind-, Schweine- oder Putenfleisch.
Und um diese Produkte auch nur halbwegs unschädlich für die menschliche Gesundheit auf den Markt werfen zu können, werden chemische Keulen angesetzt, die natürlich auch über die Ausscheidungen mit der Gille auf die landwirtschaftlichen Flächen verteit wird.

Der überbordende Maisanbau (übrigens per Defintion ein Lebensmittel), der Import von Futtermitteln aus Ländern der Dritten Welt und deren Verwendung für überdimensionierte Tierhaltung und auch bei Mais zur Biogaserzeugung stellen wahrlich eine weitaus größere Gefährdung für unser aller Grund-Lebensmittel, nämlich das Wasser dar.
Wopher wollen wir denn noch sauberes Wasser beziehen, wenn das Grundwasser in unserem Land versaut ist?
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 02. April 2015, 11:05:09
@PLUS:  Fracking hat nun wirklich rein gar nichts mit dem EEG zu tun.
Sie versuchen hier das Fracking durch Ablenkung und relativierende Vergleiche zu verharmlosen.
Sie betreiben damit Propaganda für das Fracking. Fracking löst doch keines der Probleme der Energieversorgung. Es ist ein Strohfeuer mit schädlichen Auswirkungen, Nachhaltigkeit ist das Gegenteil.
Eine vorübergehende noch weitere Verbilligung des Erdgases wird sich durch Fracking in Deutschland auch nicht mehr ergeben, denn der Gaspreis ist ja schon weltweit durch das Fracking in den USA gesunken.
Ihr Hoffen auf ein Sinken Ihrer persönlichen Gas- oder Stromkosten durch Fracking, das wohl Ihre Motivation für ein Befürworten des Frackings ist, ist durch Fracking in Deutschland nicht in Sicht. Da wird Ihnen der Schnabel sauber bleiben.
Es ist schon erstaunlich, dass Sie hier plötzlich die Umweltschäden durch Fracking verharmlosen und hinnehmen wollen, weil Sie sich einen persönlichen Vorteil durch geringere Energiekosten erhoffen, während Sie sonst immer - zu Recht - die Umweltschädigung z.B. durch ausufernden Maisanbau zur Biogaserzeugung anprangern.
Sie messen halt gerne mit zweierlei Maß, abhängig von Ihrem persönlichen Vorteil.
Sauber!
Typisch superhaase! Nichts wurde verharmlost, nichts steht da von Verbilligung, nichts von Propaganda. Messen mit zweiterlei Maß, ja genau, wo bleibt denn der Einsatz für das Trinkwasser und die nachhaltige Versorgung. Wo ist ein vergleichbarer Einsatz der Politik und der diversen Umweltaktivisten festzustellen. Bei "BIO" & Co. schützt die Politik nicht, sie macht das Gegenteil. Mit der EEG-Förderung wird hier die schon gegebene Umweltschädigung noch gefördert und die Bürger werden neben den Steuern und Abgaben auch noch als Verbraucher dafür zusätzlich zur Kasse gebeten.

PS: "Es ist ein Gesetz, das das Fracking so weit als eben möglich einschränkt", sagte Umweltministerin Barbara Hendricks. "Der Schutz der Gesundheit und des Wassers haben absolute Priorität."
..... nur beim Fracking?
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: Wolfgang_AW am 02. April 2015, 12:15:15
Dass die Verunreinigung des Grundwassers wenig oder nichts mit der Vermaisung und den Biogasanlagen zu tun hat ist nicht richtig. Die Gärreste kommen, wie man lesen kann, zur bereits übermäßigen Gülleausbringung noch dazu. Das hat mit dem EEG zu tun und seit 2004 eine zusätzliche Dimension. Zuviel ist eben wie fast immer zuviel. Ohne die EEG-Förderung gäbe es das nicht.

Es hängt wieder mal alles mit allem zusammen  ;)

Trotzdem sollte in diesem Thread das Fracking im Vordergrund stehen.

Die Auswirkungen auf unser Trinkwasser bezüglich einer übermäßigen Gülle- Gärresteausbringung sollte im Wasserforum Eingang finden.

An dieser Stelle nur so viel dazu: Das EEG, und ich bitte wirklich nur das GESETZ zu sehen, muss, will und kann die Verarbeitung der Gärreste gar nicht leisten.
Dazu gibt es beispielsweise die Düngeverordnung oder auch die Bioabfallverordnung, Wasserrahmenrichtlinien, Trinkwasserverordnungen und noch weitere begleitenden Verordnungen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 02. April 2015, 12:31:47
An dieser Stelle nur so viel dazu: Das EEG, und ich bitte wirklich nur das GESETZ zu sehen, muss, will und kann die Verarbeitung der Gärreste gar nicht leisten.
Dazu gibt es beispielsweise die Düngeverordnung oder auch die Bioabfallverordnung, Wasserrahmenrichtlinien, Trinkwasserverordnungen und noch weitere begleitenden Verordnungen.
Sicher wird das EEG die Verarbeitung der Gärreste nicht leisten, wie auch. Darum geht es erkennbar nicht. Es geht um das Messen mit zweierlei Maß. Warum ist das hier nicht auch so, da gibt es kein Gesetz das das "so weit als eben möglich einschränkt":

"Es ist ein Gesetz, das das Fracking so weit als eben möglich einschränkt"
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: Wolfgang_AW am 02. April 2015, 14:07:33
Es geht um das Messen mit zweierlei Maß. Warum ist das hier nicht auch so, da gibt es kein Gesetz das das "so weit als eben möglich einschränkt":

"Es ist ein Gesetz, das das Fracking so weit als eben möglich einschränkt"

Zweierlei Maß, weil ganz offensichtlich zwischen den Frackingwässern (eingesetzte Chemikalien bspw hier (http://newsroom.erdgassuche-in-deutschland.de/wp-content/uploads/Soe-Z6-12-96.pdf)) und den Gülle- bzw. Gärresten (Wirtschaftsdünger bspw hier (https://www.landwirtschaftskammer.de/lufa/analysen/duengemittel/index.htm)) deutliche Unterschiede bestehen und man tunlichst Beides nicht miteinander vergleichen sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 02. April 2015, 15:32:24
Zweierlei Maß, weil ganz offensichtlich zwischen den Frackingwässern (eingesetzte Chemikalien bspw hier (http://newsroom.erdgassuche-in-deutschland.de/wp-content/uploads/Soe-Z6-12-96.pdf)) und den Gülle- bzw. Gärresten (Wirtschaftsdünger bspw hier (https://www.landwirtschaftskammer.de/lufa/analysen/duengemittel/index.htm)) deutliche Unterschiede bestehen und man tunlichst Beides nicht miteinander vergleichen sollte.
@Wolfgang_AW, irgendwie ist Ihnen das mit den Zitaten nicht so ganz gelungen. Dazu kommt, dass Sie die verlinkten Beiträge vorher offenbar nicht gelesen haben?

Die Landwirtschaftskammer ist wohl kaum eine neutrale Quelle für den Trinkwasserschutz, wohl eher für die Beurteilung von Dünger und Resteverwertung mit der Motivation den Ertrag zu steigern.

hier ein eher passender LINK: Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (http://www.oowv.de/fileadmin/user_upload/oowv/content_pdf/Infoblatt_Nitrat_22-07.pdf)

.. und um Missverständnissen und Missdeutungen gleich mal vorzubeugen, das ist nicht mein Text,  ich zitiere nur aus Ihrem Link "deutliche Unterschiede"(wo sind die denn jetzt genau in Bezug auf die Trinkwassergefährdung auszumachen?):

Zitat
Das Flüssigkeitsgemisch als Ganzes ist als schwach wassergefährdend und als nicht umweltgefährdend eingestuft.
Es stellt nach Chemikalienrecht kein kennzeichnungspflichtiges Gemisch dar.

dagegen:
Zitat von:  Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband
Vermaisung der Landschaft
Unsere Region ist von einem neuen Landschaftsbild geprägt:
Maisfelder, wohin das Auge blickt. Mais liefert wertvolle Energie – nicht nur als Futter für das Vieh, sondern auch als Futter“ für Biogasanlagen.
Diese sollen unsere CO2-Bilanz verbessern, sorgen aber für neue Risiken, speziell für das Grundwasser:
 
Wird immer wieder Mais angebaut, werden auch jedes Jahr die selben Pflanzenschutzmittel eingesetzt.
Spuren davon sind dann im Grundwasser nachweisbar. Mais verträgt viel Nitratdünger, aber er lässt überschüssigen Stickstoff einfach im Boden zurück, so dass über den Winter viel Nitrat versickert.
Dort, wo durch intensive Tierhaltung viel Gülle und Mist entsteht, kommt mit den Gärresten aus den Biogasanlagen weiterer nitrathaltiger Dünger hinzu.
Das Problem dabei: Die Menge an Dünger wird mehr – die Ackerfläche bleibt gleich.


Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: superhaase am 02. April 2015, 18:41:06
Wie gesagt, die Vermaisung der Landschaft ist ein Problem, das auf die Biogasanlagen zurückgeht.
Dazu trägt das EEG bei.

Aber die Ausbringung von immer mehr Mengen an grundwassergefährdender Gülle hat als Ursache die ausufernde Fleischproduktion, wie h.terbeck und khh richtig angemerkt haben. Da ist es relativ egal, ob man die Gülle auf Wiesen oder Maisflächen ausbringt.
Wieviele Schnitzel essen Sie denn so in der Woche, PLUS?
Tun Sie was für unser Trinkwasser und essen Sie nur noch einmal oder zweimal die Woche Fleisch!

Die zunehmende Pestizidausbringung ist ein weiteres Problem der Landwirtschaft ganz allgemein, was auch nichts mit dem EEG zu tun hat.

Diese Probleme der Boden- und Grundwasserbelastung durch extrem intensive Landwirtschaft müssen und können nur über entsprechende Gesetze geregelt werden, die Wolfgang_AW angesprochen hat.
Das EEG ist davon ganz unabhängig.
Mit einer EEG-Änderung kann man hier nichts verbessern.
Im Gegenteil: Das EEG funktioniert auch mit weniger Grundwasserbelastung.

Beim Fracking hingegen sieht das ganz anders aus. Hier ist der Giftcocktail offenbar notwendig, damit das Fracking überhaupt funktioniert.

Es ist also absoluter Mumpitz, wenn man hier das Frackinggesetz mit dem EEG zu vergleichen versucht.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun - auch und gerade nicht in Bezug auf Grundwasserschutz.

Wenn Sie, lieber PLUS, den "gleichen Elan" der Politiker für mehr Grundwasserschutz in der Landwirtschaft fordern, nicht nur beim Fracking ist das berechtigt. Da bin ich auf Ihrer Seite.

Wenn Sie aber in diesem Zusammenhang auf das EEG schimpfen und eine EEG-Änderung für mehr Grundwasserschutz fordern, ist das sinnlos und zeigt, dass Sie in Ausübung ihrer Ersatzreligion die Orientierung verloren haben.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: Wolfgang_AW am 02. April 2015, 19:07:17
@Wolfgang_AW, irgendwie ist Ihnen das mit den Zitaten nicht so ganz gelungen. Dazu kommt, dass Sie die verlinkten Beiträge vorher offenbar nicht gelesen haben?

Ich meine, dass es an eher an Ihrer selktiven Wahrnehmung liegt.

Sie führten aus: "Es geht um das Messen mit zweierlei Maß. Warum ist das hier nicht auch so, da gibt es kein Gesetz das das "so weit als eben möglich einschränkt":
"Es ist ein Gesetz, das das Fracking so weit als eben möglich einschränkt"


Dazu meinte ich, dass es bei dem einen (Fracking) um ein Chemikaliengemisch - viel Wasser mit tonnenweise Chemikalien, bei dem anderen (Gülle, Gärreste) um Wirtschaftsdünger handelt, somit schon auf Grund der unterschiedlich greifenden Verordnungen NICHT vergleichbar sind. Mehr wollte ich nicht illustrieren.

Aus dem Fracking-Link kopierten Sie nur folgenden Satz: Das Flüssigkeitsgemisch als Ganzes ist als schwach wassergefährdend und als nicht umweltgefährdend eingestuft. Es stellt nach Chemikalienrecht kein kennzeichnungspflichtiges Gemisch dar.

Wenn Sie die Tabelle daneben auch wahrgenommen hätten, dann wäre Ihnen folgendes aufgefallen: Summe der gefährlichen Chemikalien 2.245 kg, Summe der gesundheitsschädlichen Chemikalien 499 kg, Summe der ätzend wirkenden Chemikalien 1.746 kg, Summe der nach Chemikalierecht als umweltgefährdend "N" (WGK 2 + 3) zu
klassifizierenden Stoffe 486 kg, Summe der nach Chemikalierecht als umweltgefährdend "N" (WGK 3) zu klassifizierenden Stoffe 486 kg. Und das bei einer einzigen Bohrung von Hunderten.

Es ist doch kein Geheimnis, dass Millionen Kubikmeter Wasser mit Chemikalen versetzt unter hohem Druck in die Gesteinsschichten verpresst werden, der größere Teil verbleibt im Boden und die restliche Abwassermenge wird z.B. wieder über Versenkbohrungen in tiefe Gesteinsschichten verpresst.

Eine Trinkwassergefährdung liegt in den Fällen vor, wenn Grundwasser kontaminiert wird, beim Fracking beispielsweise wenn Lecks an der Verrohrung des Bohrloches oder Leckagen an der Oberfläche auftreten oder bei der Abwasserentsorgung ein Übertritt passiert.
Über das Ob und die mögliche Häufigkeit wird heftig diskutiert.

Es geht aber nicht allein um das Chemikaliengemisch, sondern z.B. auch um austretendes Methan oder auch um den enormen Trinkwasserverbrauch. Pro Bohrloch wird mit etwa 20.000 Kubikmeter Wasser gerechnet. Die Umweltbilanz erscheint nicht gerade rosig und ist deutlich schlechter als bei der herkömlichen Erdgasförderung.

Auch die prognostizierten Mengen scheinen möglicherweise sehr optimistisch, denn in unserem Nachbarland Polen ist der Frackingtraum bereits geplatzt (http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/der-traum-vom-fracking-in-polen-ist-vorerst-geplatzt-a-1003417.html), bevor er richtig begonnen hat.

Langer Rede kurzer Sinn - das Problem Fracking muss gesondert behandelt werden und läßt sich nicht mit dem Problem Gülle/Gärrest vergleichen und schon gar nicht mit dem EEG.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: khh am 02. April 2015, 20:12:40
@superhaase und @Wolfgang_AW

Danke für Ihre Beiträge. Das kann ich vollumfänglich unterschreiben!

Gruß, khh

Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: Wolfgang_AW am 02. April 2015, 21:58:31
@kkh

Danke  :)

@PLUS

Sie fragten weiter oben: "Wo sind die denn jetzt genau in Bezug auf die Trinkwassergefährdung auszumachen?):"

Hier ein aktuelles Beispiel einer Leckage bei normaler Erdgasförderung im Jan 2012:

26. Februar 2015 - Grundwassersanierung in Völkersen geht auf die Zielgerade (http://www.rwe.com/web/cms/de/1260112/dea-deutsche-erdoel-ag-buergerinformation-voelkersen/dea-ag-buergerinformation-voelkersen/)

Zitat
Im Januar 2012 waren im oberflächennahen Grundwasser des Erdgasfeldes Völkersen  Belastungen mit Benzol festgestellt worden. (...) Das Ergebnis: Belastungen mit Benzol traten ausschließlich in den Abschnitten des Leitungsnetzes auf, in denen die Rohre im wassergesättigten Boden lagen. Tatsächlich betroffen waren mithin rund 30 Prozent des ursprünglich insgesamt 22,5 Kilometer langen Leitungsnetzes.
...
Ursache der Benzolbelastungen des oberflächennahen Grundwassers war, dass im Lagerstättenwasser enthaltenes Benzol durch die Wand der Transportleitungen hindurch gewandert war (Diffusion und Permeation) und sich danach im umgebenden Grundwasser gelöst hatte. Das Leitungsnetz wurde nach den Funden unverzüglich komplett stillgelegt, anschließend entleert und gereinigt. Die genutzten Leitungen sind mittlerweile ausgebaut und zertifizierten Entsorgern übergeben worden.

Benzol ist ein hochgiftiger, krebserregender aromatischer Kohlenwasserstoff, daher die langwierige Sanierung die derzeit noch läuft.

Allerdings muss auch festgestellt werden, dass die Erdgasförderung hinsichtlich Benzol kein Alleinstellungsmerkmal hat. Benzol wird beispielsweise auch durch die Verbrennung in Benzinmotoren freigesetzt. Es dient der Erhöhung der Klopffestigkeit und darf lt. Wikipedia dem Kraftstoff bis zu einem Prozent zugesetzt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt - wo steht, dass das kommt?
Beitrag von: PLUS am 02. April 2015, 23:39:19
@Wolfgang_AW, was hat die Grundwassersanierung in Völkersen mit dem Thema Fracking zu tun? Links mit unterschiedlichen Ursachen und Sanierungsmassnahmen bei Boden- und Grundwasserverunreinigungen lassen sich noch mehr finden. Davon unabhängig, die DEA saniert die Verunreinigung, die im oberflächennahen Grundwasser festgestellt wurde, das macht den Unterschied zur Nitratbelastung. Wie man aus der Grafik der OOWV entnehmen kann, wure im Wasserschutzgebiet Thülsfelde schon 2011 ein Nitratgehalt von 114 mg/l festgestellt, der Trinkwassergrenzwert liegt bei 50 mg/l. Es ging ja bei der Frage um die Unterschiede.  Wer saniert denn in Thülsfelde?! Hier bleibt doch alles im Boden.

Die Behandlung der Grund- und damit der Trinkwassergefährdung erfolgt mit zweierlei Maß.  Die Trinkwassergefährdung durch Nitrat ist sicher weit größer als das durch das bis auf das letzt mögliche Jota eingeschränkte Fracking. Aber auf diesem Mist kräht kein Hahn, der lukrative Misthaufen ist heilig.  Nein, die Gefährdung kann man nicht unterschiedlich und gesondert behandeln. Erst recht kann es für die EEG-geförderte Energieerzeugung, für die die Verbraucher noch zusätzlich zur Kasse gebeten werden, Freibriefe oder Ausnahmebehandlungen geben.

Fakt ist, dass das zur Verwendung vorgesehene Wassergemisch als nicht umweltgefährdend eingestuft ist. Die weitgehendsten Beschränkungen kommen dazu. Flächendeckend oder gar in Wasserschutzgebieten wird es mit Sicherheit in Deutschland kein Fracking geben.

Es geht hier nicht um  Frackingbefürwortung oder gar um Propaganda, es geht um die unterschiedliche Behandlung. Hier wird die Trinkwassergefährdung hoch gehalten, dort wo es um "BIO" geht spielt sie offensichtlich keine Rolle. So sieht wenigstens die Praxis aus, Gesetze und Verordnungen hin oder her.  Das stinkt gewaltig!

@Wolfgang_AW, noch am Rande, das Methan sollten Sie aus dem Spiel lassen, trotz wiederholter Nachweise wird das immer noch verbreitet. Eben hat der Tagespiegel wieder einen Artikel darüber veröffentlicht (http://www.tagesspiegel.de/wissen/fracking-methan-im-grundwasser-meist-aus-natuerlichen-quellen/11576932.html), wohl wieder ohne Erfolg. Man wird das von interessierter Seite weiter so verbreiten.

PS
Bei den GRÜNEN ist man wenigsten in der Argumentation ehrlich, es geht um die befürchtete Konkurrenz zur EEG-geförderten Sonnen- und Windenergieerzeugung, die  mit massiven Subventionen die Strompreise treibt (ntv (http://www.n-tv.de/politik/Regierung-erlaubt-Fracking-deutschlandweit-article14820906.html)):
Zitat
Brennende Wasserhähne sind übrigens nicht zu erwarten, auch wenn das einmal in einer Dokumentation aus den USA so dargestellt wurde.

Vergleicht man die Nachteile von Schiefergas mit denen anderer fossiler Brennstoffe, wirken sie eher gering. Braunkohle etwa muss in riesigen Tagebauen gewonnen werden, ganze Dörfer werden umgelagert. Der Steinkohleabbau ist nur mit massiven Subventionen möglich. Doch die Grünen argumentieren anders: "Der Umstieg auf erneuerbare Energien wird durch Fracking verzögert", meint die Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden. Ihre Partei will Fracking ganz verbieten. Je mehr fossile Energie verfügbar ist, desto weniger stark sei der Druck, mehr Wind- und Sonnenenergie zu erschließen.

FAZ:Brennende Wasserhähne (http://www.faz.net/aktuell/politik/harte-bretter/harte-bretter-ueber-desinformation-im-internet-brennende-wasserhaehne-13266434.html)
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: Wolfgang_AW am 03. April 2015, 02:45:08
@Wolfgang_AW, was hat die Grundwassersanierung in Völkersen mit dem Thema Fracking zu tun?

Sollte lediglich als Beispiel dienen, das hin und wieder auch bei der Erdgasförderung Leckagen auftreten und dadurch in umfänglichen Größenordnungen auch hochgiftige Chemikalien in die oberen Bodenschichten eindringen, wo darauf folgend umfangreiche und aufwändige Sanierungen notwendig sind.


Links mit unterschiedlichen Ursachen und Sanierungsmassnahmen bei Boden- und Grundwasserverunreinigungen lassen sich noch mehr finden. Davon unabhängig, die DEA saniert die Verunreinigung, die im oberflächennahen Grundwasser festgestellt wurde, das macht den Unterschied zur Nitratbelastung.

Der Unterschied zwischen Benzol und Nitrat ist Ihnen geläufig??
Ich sag's Ihnen: Benzol ist ein hochgiftiger, krebserregender aromatischer Kohlenwasserstoff und
Nitrat selbst ist in den Größenordnungen der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung vollkommen ungiftig (http://de.wikipedia.org/wiki/Nitrate#Nitrate_in_Trinkwasser)


Fakt ist, dass das zur Verwendung vorgesehene Wassergemisch als nicht umweltgefährdend eingestuft ist.

Umweltgefährdend ist nicht gleich wassergefährdend. Zudem bewertet Exxon die Einträge mit einem großen Verdünnungsfaktor.
Hier können Sie die anderen Exxon-Bohrungen mal durchchecken. Z.B. Cappeln Z3a. Das Frack-Fluid dort beinhaltet u.a. 31.500 kg gefährliche, 5.700 kg giftige, 24.000 kg gesundheitsgefährdende, 1.500 kg ätzend wirkende Chemikalien.
Oder Goldenstedt_Z17. Von 7.900 kg Chemikalien sind 5.000 kg als gefährlich eingestuft. So kann man jede Bohrung aufrufen.

Und dagegen setzen Sie Nitrat???

Nitrat: Vom Saulus zum Paulus (https://www.ugb.de/forschung-studien/nitrat-im-essen-vom-saulus-zum-paulus/)

Zitat
Nitrat an sich ist harmlos. Selbst bei großen Mengen nitratreicher Gemüse und einer hohen Nitratbelastung im Trinkwasser werden akut toxische Mengen nicht erreicht. (...) Schadwirkung bislang falsch eingeschätzt
Lediglich bei einer möglichen Bildung von Nitrit könnte eine Gefahr für Menschen mit entarteter Darmflora bestehen.

Das soll aber wie in dem Artikel dargelegt wird kein Freibrief für eine intensive Düngung sein.

@Wolfgang_AW, noch am Rande, das Methan sollten Sie aus dem Spiel lassen, trotz wiederholter Nachweise wird das immer noch verbreitet.

Das muss ich nicht, denn selbst in dem von Ihnen verlinkten Artikel heißt es: "Undichte Wände an den Bohrungen. Allerdings kann bei der Erdgasgewinnung das Grundwasser trotzdem verunreinigt werden, nämlich wenn die Wände der Bohrungen undicht sind."

Ich sah das Methan auch weniger im Grundwasser sondern mehr im Sinne des Klimas. Auf die "brennenden Wasserhähne wollte ich gar nicht hinaus, lediglich auf Undichtigkeiten.

So nun kommt aber erst mal der Osterhase, wünsche allen Foristen dicke Eier  ;D

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 03. April 2015, 11:39:37
@Wolfgang_AW, zuerst ist mal die Überschrift falsch, der Kabinettsbeschluss bedeutet eher das Gegenteil: Fracking kommt nicht. Da wird nichts gefördert, das Gegenteil ist der Fall, es wird im Gegensatz zu EEG-BIO alles verhindert was nur geht. Mit Ihrem Beitrag liefern Sie den trefflichen Beweis für das Messen mit zweierlei Maß. Besser geht das nicht mehr, Glückwunsch. Verantwortung sieht anders aus. Die Umwelt ist die Lebensgrundlage und die gilt es hier wie dort zu schützen. Die Einseitigkeit, die hier vertreten wird,  ist intolerabel. So geht das nicht!

Nicht einmal EEG-BIO & Co. sind von "Lecks" verschont. Ob jeder Landwirt hier der Garant für die Umwelt und der Profi für einen Biogasreaktor ist, darf bezweifelt werden. Wie viele Biogasanlagen sind schon ausgelaufen oder explodiert?! Brauchen Sie dazu auch Links? Ich denke Sie finden sie leicht auf Anhieb. VSR-Gewässerschutz (http://www.vsr-gewaesserschutz.de/32.html) 
Ob die drei ExxonMobil-Ingenieure die Frack-Flüssigkeit wirklich trinken mussten um die Unschädlichkeit zu beweisen ist eine Geschmacksfrage. Mit Güllewasser hätten sie das sicher nicht getan.  ;) Was daraus dann gemacht wurde ist typisch auch für diese Diskussion hier, das geht nicht auf die berühmte Kuhhaut: Wenn Fracking-Gegner und ihre Politiker zu Experten gemacht werden, dann wird die Wahrheit fragmentiert und entsorgt. (http://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Fracking-Debatte-Panorama-antwortet-Monitor,fracking614.html)
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: superhaase am 03. April 2015, 18:50:54
Fracking kommt nicht.

Na da sind ja eben viele ganz anderer Ansicht, nämlich dass der Gesetzentwurf nicht verhindert, sondern zu viel ermöglicht.
Informieren Sie sich doch erst mal bevor Sie hier schreiben.

Zitat
Da wird nichts gefördert, das Gegenteil ist der Fall, es wird im Gegensatz zu EEG-BIO alles verhindert was nur geht. Mit Ihrem Beitrag liefern Sie den trefflichen Beweis für das Messen mit zweierlei Maß. Besser geht das nicht mehr, Glückwunsch.
Das Fracking zu fördern wäre ja dann wohl doch idiotisch, da es von sich aus gewinnversprechend für die Gaskonzerne ist.
Wie kommen Sie nur auf so eine ...witzige Aussage?
Denken Sie eigentlich auch mal nach, bevor Sie hier schreiben?

Zitat
Ob jeder Landwirt hier der Garant für die Umwelt und der Profi für einen Biogasreaktor ist, darf bezweifelt werden.
Ja, das darf nicht nur bezweifelt werden, das kann man gestrost verneinen.
Daher sind entsprechende Verordnungen und zugehörige Kontrollen (mit Strafen) notwendig.
Was die Nitratbelastung des Wassers betrifft, gibt es hier offenbar Änderungsbedarf in den bestehenden Düngeverordnungen, die auch die Gärreste von Biogasanlagen betreffen müssen.
Dies wird derzeit politisch diskutiert, ebenso wie das Fracking politisch diskutiert wird.
Auch die EU ist "hinter den deutschen Nitratwerten hinterher".
Wo Sie hier ein Messen mit zweierlei Maß sehen, ist rätselhaft.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 03. April 2015, 20:46:39
Informieren Sie sich doch erst mal bevor Sie hier schreiben.
..
Das Fracking zu fördern wäre ja dann wohl doch idiotisch, da es von sich aus gewinnversprechend für die Gaskonzerne ist.
Wie kommen Sie nur auf so eine ...witzige Aussage?
Denken Sie eigentlich auch mal nach, bevor Sie hier schreiben?
..
Wo Sie hier ein Messen mit zweierlei Maß sehen, ist rätselhaft.
@superhaase wie immer mischen Sie sich frech und vorlaut ein. Nicht ich, sondern die Ultragegner behaupten mit diesem Gesetz wird Fracking erst ermöglicht und so gefördert. Ich bin informiert und ich denke, merken Sie sich das!

Hendricks:"Wir führen strenge Regeln ein, wo bislang keine klaren Regeln galten." Sie wolle Fracking so weit einschränken, "dass keine Gefahren für Mensch und Umwelt mehr bestehen"."Ob diese Technologie jemals umweltverträglich möglich sein wird, wird sich zeigen." usw...

Wo waren und wo sind die strengen Regeln und die Umweltverträglichkeit bei BIO-SPRIT und BIO-GAS? Jeder noch so kontrollierte und minimalistische Chemieeinsatz wird abgelehnt und hier?? Geht's noch parteiisch einseitiger, noch scheinheiliger? Erzählen Sie nichts mehr von Umwelt und Klima, das dient wo es gerade passt nur zur Profitoptimierung.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: superhaase am 04. April 2015, 18:12:45
Hendricks:"Wir führen strenge Regeln ein, wo bislang keine klaren Regeln galten." Sie wolle Fracking so weit einschränken, "dass keine Gefahren für Mensch und Umwelt mehr bestehen"."Ob diese Technologie jemals umweltverträglich möglich sein wird, wird sich zeigen." usw...
Na das klingt doch sehr vernünftig.

Zitat
Wo waren und wo sind die strengen Regeln und die Umweltverträglichkeit bei BIO-SPRIT und BIO-GAS?
Na die sind doch ebenso in der Diskussion wie jetzt die Frackinggesetze.
Es wird von vielen Politikern die Einbeziehung der Gärreste zu den Wirtschaftsdüngermengen in der Düngemittelvorordnung gefordert, um die Nitratbelastungen im Griff zu behalten.
Dass man das nicht gleich von Anfang an gemacht hat, war sicher ein Fehler. Aber das ist nun erkannt worden.

Im Übrigen sind die Biogasanlagen nicht die Ursache des Nitratproblems. Das ist die lokal übermäßige Viehzucht. Wenn die Gülle erst in einer Biogasanlage mitvergoren wird, und dann der Gärrest auf die Felder ausgebracht wird, statt die Gülle direkt auf die Felder zu kippen, ist das deutlich günstiger für die Umwelt.
Wie gesagt besteht das Problem derzeit vorwiegend darin, dass die Gärreste bei der Nitratbelastung nicht mit eingerechnet werden und zusätzlich auf die schon mit Gülle überdüngten Felder ausgebracht wird, was das Überdüngungsproblem durch übermäßige Viehzucht lokal noch verschärft.
Dort wo keine "Übergüllung" stattfindet, ergeben sich auch durch Gärreste aus Biogasanlagen keine Nitratprobleme im Grundwasser.

Zitat
Jeder noch so kontrollierte und minimalistische Chemieeinsatz wird abgelehnt und hier?? Geht's noch parteiisch einseitiger, noch scheinheiliger? Erzählen Sie nichts mehr von Umwelt und Klima, das dient wo es gerade passt nur zur Profitoptimierung.
Sie reden Unsinn, wie meistens.
Wolfgang_AW hat Ihnen doch schon erklärt, dass Nitrat an sich für Mensch und Tier ungiftig ist.
Nitrat nimmt der Mensch ständig auf, auch mit anderen Nahrungsmitteln. Ein Problem entsteht erst durch eine überhohe Aufnahme, weil bei Säuglingen und manchen Erwachsenen mit anormaler Darmflora ein Teil des Nitrats im Körper in Nitrit und auch in Nitrosamine umgewandelt wird - beides gesundheitsschädlich. Daher soll die Nitrataufnahme über das Trinkwasser eben in Grenzen bleiben.
Vermeidbar ist einen Nitrataufnahmen über das aus Grundwasser gewonnene Trinkwasser aber nicht.
Oder wissen Sie etwa nicht, dass das Grundwasser von Natur aus einen Nitratgehalt von etwa 10 mg/l hat?

Es ist also unsinnig, wenn Sie hier ständig das Nitrat mit den tausenden erwiesenermaßen toxischen Chemikalien, die beim Fracking in den Boden gepresst werden, auf eine Stufe stellen.
Es ist auch unsinnig, zu behaupten, beim Nitrat würde die Politik nichts tun. Das Gegenteil ist der Fall: Nitrat war schon lange vor dem Biogasboom angestiegen und ist schon seit vielen Jahren auf der Watchlist der Politik - und auch die EU tritt Deutschland auf die Füße, weil die Nitratwerte nicht zurückgehen, wie angestrebt.

Ihre Vorwürfe bzgl. Nitrat sind also haltlos, und Ihre gleichzeitige Verharmlosung des "minimalistischen Chemieeinsatzes" beim Fracking zeugen von einer sehr selektiven Wahrnehmung, man kann es auch mit Ihren Worten "parteiisch einseitig und scheinheilig" nennen. ;)
Ersatzreligion halt, die im Kreuzzug gegen "ÖKO und BIO" vor nichts zurückschreckt.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 04. April 2015, 19:13:11
Sie reden Unsinn, wie meistens.
Wolfgang_AW hat Ihnen doch schon erklärt, dass Nitrat an sich für Mensch und Tier ungiftig ist.
Nitrat nimmt der Mensch ständig auf, auch mit anderen Nahrungsmitteln.
Vorsicht der Spezialist für den Widersinn nennt sich hier im Forum Superhaase.

@Superhaase, es wird nicht besser! Es geht hier auch, aber nicht nur um die Nitratbelastung, die Sie hier wiederholt verharmlosen. Das Grundwasser und die Umwelt wird aber nicht nur überdüngt sondern dabei mit Chemiegiften belastet. Hier wird nicht minimalistisch sondern tonnenweise Chemie verwendet - Herbizideinsatz - Insektizideinsatz ... . Hier wird in der tonnenschweren landesweiten Masse  verharmlost und dort im minimalen Ausnahme- und Einzelfall verteufelt. Wie glaubwürdig ist das denn?!

BUND: Der zunehmende Maisanbau, Genmais und der mit der Monokultur verbundene Gift- und Düngemitteleinsatz führt zu massiven Problemen für Mensch, Natur und Umwelt.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: superhaase am 04. April 2015, 20:35:28
Ja, der zunehmende Chemieeinsatz in der Landwirtschaft ist ein riesiges Problem.
Das derzeitig in Deutschland stattfindende Artensterben bzw. der Rückgang der Fauna in weiten Teilen der landwirtschaftlich übernutzten Gebiete ist fatal.
Ich fürchte, wir werden in in einigen Jahren hier ein massives Problem bekommen, und zwar auch in Form einer sinkenden Fruchtbarkeit der Böden. Dieses Problem der "konventionellen" Landwirtschaft umfasst auch den Bereich der Bioenergie mittels konventionellen Energiepflanzenanbaus.
Sie haben Recht, wenn Sie dies anprangern.
Daher ist es um so mehr unverständlich, dass Sie hier immer so gegen BIO und ÖKO hetzen.

Wie immer wenn Sie bei einem Thema (Nitrat) widerlegt wurden, ziehen Sie fröhlich weiter zum nächsten Schlachtfeld.
Wie immer hat Ihr nächster Vorwurf wenig mit dem ursprünglichen zu tun. Hauptsache weitergeschimpft.

Auch hier liegen Sie mit dem Vorwurf, der Mais für Biogasanlagen würde besonders viel Pesitzideinsatz zur Folge haben, voll daneben. Auch die von Ihnen verlinkten Seiten sind da in der Betrachtung recht einseitig. Einseitigkeit mögen Sie doch gar nicht, oder doch, wenns in den Kram passt?

Der Pestizideinsatz betrifft die gesamte konv. Landwirtschaft und ist kein spezielles Problem der Biogasanlagen. Im Gegenteil ist es so, dass Mais deutlich weniger mit Pestiziden behandelt wird als die meisten anderen Feldfrüchte, wenn man alle Pestizidarten betrachtet, und nicht nur eine einzelne Gruppe herauspickt:
Behandlungsindex (http://papa.jki.bund.de/index.php?menuid=43) des JKI Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen
Zahlen hieraus:
Behandlungsindex im Jahr 2013:
1,8  Mais
5,2  Winterweizen
4,1  Wintergerste
6,6  Winterraps
11,2 Kartoffeln
3,8  Zuckerrüben
8,0  Hopfen
31,9 Apfel
17,2 Wein
Außerdem wird Mais für Biogasanlagen wohl noch weniger gespritzt, da es für die Vergärung nicht so wichtig ist, dass der Mais frei von Schädlingen ist.

Es ist also eher so, dass der zunehmende Maisanbau für Biogasanlagen zur Folge hat, dass erheblich weniger Pestizide auf die Felder ausgebracht werden.
Sie müssten diesbezüglich also FÜR verstärkten Ausbau der Biogasanlagen plädieren.

Aber verstehen Sie mich bitte nicht falsch:
Ich will hier den Pestizideinsatz weder für Biosgas-Mais noch für anderen Ackerbau verteidigen.
Ich bin ganz generell gegen den Einsatz von Pestiziden auf Äckern - auch wenn dadurch die Lebensmittelpreise erheblich steigen würden.
Für Biogas-Mais oder andere "Energiepflanzen" ist der Pestizideinsatz wohl sogar am ehesten verzichtbar, vermute ich.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 04. April 2015, 22:02:57
Wie immer wenn Sie bei einem Thema (Nitrat) widerlegt wurden, ziehen Sie fröhlich weiter zum nächsten Schlachtfeld.
....
Behandlungsindex im Jahr 2013:1,8  Mais ...
Für Biogas-Mais oder andere "Energiepflanzen" ist der Pestizideinsatz wohl sogar am ehesten verzichtbar, vermute ich.
Sie träumen, nichts wurde widerlegt, bei keinem Thema. Das hier ist ein Forum und kein Schlachtfeld von dem Sie wohl träumen und was Sie vermuten ist uninteressant. Es geht hier wie beim Fracking um die Verunreinigung des Grundwassers und die Auswirkungen auf die Umwelt. Dazu gehört das Nitrat und die Chemie, das gehört ingesamt zum Thema. In den auf die Felder verbrachten Resten ist Chemie enthalten!

Was wollen Sie denn mit dem herausgesuchten Behandlungsindex beweisen? Das geht voll daneben. Zur Bewertung gehört die gewaltig veränderte Flächennutzung. Dazu nimmt das Grünland ab. Weiden und Wiesen werden vermehrt für den Anbau von Energiepflanzen wie Raps und Mais in Anspruch genommen. Laut UBA zeigt eine Auswertung bereits 2009, dass Mais mit über 50 % die dominante Flächennutzung nach einer Grünlandumwandlung in Ackerland ist. Die Entwicklung ging ungebremst weiter, heute schreiben wir 2015.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: userD0010 am 05. April 2015, 12:03:52
Neben der einseitig ausgerichteten landwirtschaftlichen Flächennutzung für Mais und Raps bietet die überbordene  Milch- und Schlachtviehhaltung und deren Vor- und Nachsorge (Chemie und Gülle) reichlich "Nährstoffe" für unser derzeitiges und künftiges Trinkwasser, das -wie unzählige Kläranlagen und Wasserwerke bereits beklagen, nicht mehr endgültig zu reinigen ist.
Da in dieser unserer Republik nahezu alles überttrieben und exzessiv ausgeübt wird, werden die wenigsten wirklichen Landwirte (nur die wahren)  auf Dauer überlebensfähig sein und Platz machen müssen für Agrar-Großbetriebe, nur dass diese nicht á la LPG sondern von einigen wenigen Marktbeherrschern geführt werden. Im Rücken haben sie dann sog. Fleisch-Großbetriebe, die in ihrer Nähe angesiedelt sind (Niedersachsen/NRW), die über ihre "Preisgestaltung" mit dazu beitragen, dass immer mehr Grünflächen verschwinden und für den unsäglichen Mißbrauch von Futterpflanzen für die Bio-Gas Produktion umfunktioniert werden.
Wer an früher denkt, als die sog. Landwirte ihr Nutzvieh auf die Wiesen zur Futteraufnahme trieben, sieht heute nur noch äußerst selten Kühe, Hühner, Schweine  etc. in freier Natur. Sie sind halt besser zusammengepfercht gehalten und damit sie nicht elendig verecken, werden sie mit Chemiekeulen "am Leben gehalten", bis nach einigen Wochen Dahinvegetierens der Großraum-Viehtransporter vorfährt und sie "zu erlösen".
Diese Situation hat wahrlich sehr viel mit der fatalen Verunreinigung unseres Trionkwassers zu tun, die Gülleproduktion hat Ausaße angenommen, dass in NRW und Niedersachsen bereits der Handel mit Gülle und dessen Export in die Nachbarländer das Aufbringen der Gülle auf heimische Äcker so einigermaßen bändigen kann.

Fracking wird, da mit höchstmöglichen Auflagen versehen, wahrlich weniger Schaden anrichten, als dies unsere derzeitige landwirtschaftliche Gülleerzeugung an den Tag legt.

Glücklich derjenige, der in Gegenden lebt, die davon weniger oder gar nicht betroffen ist.
Wer aber ländlich beheimatet ist, wird tagtäglich bei ungünstigem Wetter mit dem herlichen Geruch von "Westfälisch Wasser" beglückt.

Dieses Gezanke um Begrifflichkeiten grenzt schon an Peinlichkeit, besonders wenn sog. Bundesinstitute als Maßstab herangezogen werden. Schönfärberei und Allseligmachung sind doch die überwiegend herausgegebenen Statements fast aller sog. Dienststellen. Die Frage, die bleibt, ist wem sie zu Diensten sind?
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: superhaase am 05. April 2015, 13:24:42
Dieses Gezanke um Begrifflichkeiten grenzt schon an Peinlichkeit, besonders wenn sog. Bundesinstitute als Maßstab herangezogen werden. Schönfärberei und Allseligmachung sind doch die überwiegend herausgegebenen Statements fast aller sog. Dienststellen. Die Frage, die bleibt, ist wem sie zu Diensten sind?
Na dann schauen Sie doch mal, wem das zitierte Bundesinstitut zu Diensten ist.

Die ganze Ablenkung vom Thema durch PLUS basiert jedenfalls auf lauter falschen Annahmen und Schlussfolgerungen mangels Überblick und aufgrund selektiver Wahrnehmung, das wurde aufgezeigt.
Das weitere Thema Grünlandumbruch sollten wir jetzt hier nicht auch noch diskutieren. Das ist nur eine weitere Ablenkung vom Thema Fracking, das damit nichts zu tun hat.
Wenn PLUS das Thema Grünlandumbruch diskutieren will soll er doch bitte einen eigenen Thread dafür aufmachen. Er vermischt ständig die Themen und macht das Forum so zu einem Müllhaufen.

Um nun beim Thema Fracking zu bleiben:

Die Frage ist doch, was wir mit dem Fracking in Deutschland erreichen können, welche Probleme dadurch gelöst werden. Wer profitiert?
Gewinner werden nur die Gasförderkonzerne sein.
Die Verbraucher und die Industrie - spricht die deutsche Gesellschaft wird deswegen keine billigeren Strompreise bekommen, die sind schon im Keller, ebenso wie die Gaspreise.
Wäre das Fracking-Gas bei wirklich strengen Umweltauflagen denn überhaupt noch so billig, dass es die Gaspreise deutlich drücken könnte?
Das ist wohl kaum vorstellbar.

Wozu also überhaupt die Risiken eingehen?
Fracking kann auch nur ein Strohfeuer sein, das ein paar wenige Jahre billiges Gas liefert (wohl nicht viel billiger als es Gas derzeit schon am Weltmarkt gibt).

Würde sich dadurch der Strommix deutlich verändern, also weniger Braunkohle und mehr Gas?
Das ist auch nicht zu erwarten, dazu ist die Braunkohle zu billig.

Welches andere Problem der Energiewende würde (längerfristig) gelöst?

Ist es angemessen, dafür das Grundwasser auf Jahrzehnte (oder länger) hinaus zu gefährden?
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 05. April 2015, 20:12:46
Die ganze Ablenkung vom Thema durch PLUS.....
...
Wenn PLUS das Thema Grünlandumbruch diskutieren will soll er doch bitte einen eigenen Thread dafür aufmachen.
PLUS will das hier gar nicht diskutieren, aber wenn SUPERHAASE mit dem Behandlungsindex für Mais vom Problem des zunehmenden Energiepflanzenanbaus in riesigen Monokulturen ablenken und relativieren will, dann ist der Hinweis auf die entsprechende Bodennutzung notwendig.

Bemerkenswert ist ja, dass da "Institute, Bundesämter und Unis" u.a. Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Universität Leipzig, doch wohl im Auftrag des Minsteriums schon mit Studien und Ausarbeitungen beschäftigt sind um den Weg für eine neue Abwasserabgabe "Vierte Abwasser-Reinigungsstufe" frei zu machen. Wie gehabt nach dem alten Muster, der Profit bleibt voll bei den Verursachern und die Folgen sollen wieder die Verbraucher bezahlen.

Es wird mit unterschiedlichem Maß gearbeitet. Es bleibt wie es ist, hier lässt man bundes- und flächenweit sehr viel zu und die Folgen beseitigt man dann wenn überhaupt zu Lasten der Verbraucher. Wo bleibt da der Protest und die medienwirksamen Demos? Fracking wird von vornherein verteufelt und nach allen Regeln der Kunst verhindert.
Ist es angemessen, dafür das Grundwasser auf Jahrzehnte (oder länger) hinaus zu gefährden?
Nein, da ist nichts angemessen, aber das gilt eben generell und nicht einseitig!
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: superhaase am 06. April 2015, 11:34:20
Es wird mit unterschiedlichem Maß gearbeitet.
Das liegt womöglich auch daran, dass unterschiedliches Maß gerechtfertigt ist.
Oder dass man zumindest denkt, unterschiedliches Maß sei gerechtfertigt.
Darüber gehen die Meinungen sicher auseinander.
Pestizideinsatz zur Steigerung oder vermeintlichen Sicherung der Nahrungsmittelproduktion ist in den Augen vieler Leute offenbar etwas ganz anderes als Giftcocktailverpressung zur Förderung von Erdgas, das man zur Sicherung der Energieversorung nicht wirklich nötig hat und das auch getrost im Boden bleiben kann. Schließlich will man langristig sowieso auch vom Erdgas weg.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 06. April 2015, 12:10:38
Es wird mit unterschiedlichem Maß gearbeitet.
Das liegt womöglich auch daran, dass unterschiedliches Maß gerechtfertigt ist.
Ja, so denken die EEG-Energienutzniesser. Nein, unterschiedliches Maß, auch noch flächendeckend in Anspruch genommen, ist nicht gerechtfertigt und sogar grundgesetzwidrig.
(http://lebensraumwasser.com/wp-content/uploads/2014/07/biogaanlagen.png)
Innerhalb von nur zehn Jahren hat sich die Anzahl der Biogas-Anlagen in Deutschland mehr als vervierfacht. Waren es im Jahre 2003 noch 1.750 Anlagen, ist ihre Zahl auf mittlerweile über 7.700 Anlagen angestiegen. Dabei entstehen unweigerlich immer mehr Rückstände, die auf die Felder verbracht werden müssen. Wenn nichts geschieht, wird dort die Konzentration der Nitrate weiter steigen.
Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser: "Erforderlich ist es  nach der EU-Richtlinie an der Verschmutzungsquelle Landwirtschaft anzusetzen, statt aus den Wasserwerken Reparaturbetriebe zum Ausgleich von Verunreinigungen durch Dritte zu machen."
Zitat
Die Verbraucher sollten zum Schutz der Gewässer und des Trinkwassers die Umweltschützer und Wasserwerke unterstützen und sich an ihre Politiker vor Ort wenden und diese zum sofortigen Handeln auffordern. Am Ende zahlen wir alle die Zeche – Natur und Verbraucher gleichermaßen!

Nitratbelastung im Grundwasser: Kommission fordert Deutschland zum Handeln auf (http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/12542_de.htm) ... und es geht bei Weitem nicht nur um die Nitratbelastung des Trinkwassers", da gibt es auch noch die Bayerische Landesordnung von 1516. Wenn es um das Reinheitsgebots des bayerischen Bieres geht, versteht man keinen Spass. ;)
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: khh am 06. April 2015, 12:17:02
... Pestizideinsatz zur Steigerung oder vermeintlichen Sicherung der Nahrungsmittelproduktion ist in den Augen vieler Leute offenbar etwas ganz anderes als Giftcocktailverpressung zur Förderung von Erdgas, ...

Und Pestizideinsatz (was man selbstverständlich auch unbedingt im Auge behalten muss) hat wie die
Erdgasförderung auch keine Folgen wie bspw. für die Region völlig untypische Erdbeben bis zu einer Stärke
von 4,5 auf der Richterskala im Raum Rotenburg (letztmalig 3,2 in 2014 im Raum Bassum/Syke) !
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: userD0010 am 06. April 2015, 12:31:19
Demnächst folgt noch das Argument, dass eventuell wegen des Fracking die Anst vor einem Tsunami geschürt wird.
So langsam wird´s albern.
Erdbeben, wegen ..... ?
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: khh am 06. April 2015, 13:20:12
... So langsam wird´s albern. Erdbeben, wegen ..... ?

http://www.kreiszeitung.de/lokales/diepholz/experten-stellen-studie-vor-zusammenhang-erdgasfoerderung-erklaert-3741273.html

Soviel zu "So langsam wird's albern" ::) >:( und mit Fracking dürfte dieses weitere Risiko wohl kaum kleiner werden!
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 06. April 2015, 13:49:08
... So langsam wird´s albern. Erdbeben, wegen ..... ?
..
Soviel zu "So langsam wird's albern" ::) >:( und mit Fracking dürfte dieses weitere Risiko wohl kaum kleiner werden!
@khh, Sie sollten sich dann aber schon passendere Links suchen - Fracking?!.

Zitat
Ein Erdbeben der Stärke 3,1 haben die Geophysiker gemessen und das Epizentrum etwa fünf Kilometer südwestlich von Syke lokalisiert. Die Ursache für das Erdbeben sei noch völlig unklar, teilt die BGR mit.

Im selben Gebiet hatte sich bereits am 15. Juli 2005 ein Erdbeben mit der Stärke 3,8 ereignet. Damals waren Bilder von den Wänden und Gläser aus Schränken gefallen.

„Wir können ja nicht genau beweisen, was da unten passiert ist“, antwortete Monika Bischoff – und wies darauf hin, dass es bei diesem Beben keinen Zusammenhang zwischen Frackmaßnahmen und der Verpressung von Lagerstättenwasser gebe. Diese Technik wird im Erdgasfeld Klosterseelte/Kirchseelte/Ortholz gar nicht eingesetzt, bestätigte Harald Berndt, Projektmanager Seismik bei ExxonMobil. Denn das Gas lagert im porösen Gestein und kann frei an die Oberfläche fließen.

@khh, merken Sie nicht, wie unglaublich und unglaubwürdig das daherkommt?!  Mit Fracking hat das hier mindestens nichts zu tun. Sie machen vermutlich, Erkenntnisse hin oder her, sicher weiter mit der Einseitigkeit zum Nachteil der Verbraucher und zum Schaden von Umwelt und Klima.  Wer es immer noch nicht sieht, superhaase ist nicht allein, der Schutz der EEG-Pfründe an allen Fronten geht offensichtlich auch Ihnen vor ....  :'(
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: superhaase am 06. April 2015, 14:17:03
Ja, so denken die EEG-Energienutzniesser. Nein, unterschiedliches Maß, auch noch flächendeckend in Anspruch genommen, ist nicht gerechtfertigt und sogar grundgesetzwidrig.
...
Innerhalb von nur zehn Jahren hat sich die Anzahl der Biogas-Anlagen in Deutschland mehr als vervierfacht. Waren es im Jahre 2003 noch 1.750 Anlagen, ist ihre Zahl auf mittlerweile über 7.700 Anlagen angestiegen. Dabei entstehen unweigerlich immer mehr Rückstände, die auf die Felder verbracht werden müssen. Wenn nichts geschieht, wird dort die Konzentration der Nitrate weiter steigen.
Sie drehen sich im Kreis und ignorieren dabei wie immer in Ihrem fanatischen Kreuzzug die bisher in der Diskussion herausgearbeiteten Ergebnisse.

Wir waren schon so weit, dass die Biogasanlagen nicht die Ursache für das Nitratproblem sind, sondern die ausufernde Viehzucht. Das was Sie "Rückstände" aus Biogasanlagen nennen, ist ein wesentlich wertvollerer und umweltverträglicherer Dünger als die direkt auf die Felder gekippte Gülle.
Ferner waren wir schon soweit, dass der Mais weniger Pestizidausbringung zur Folge hat als die anderen Feldfrüchte (vgl. Behandlungsindex).

Ihre Argumente zielen auf die "konventionelle" Landwirtschaft insgesamt, gegen Biogasanlagen sind sie sachlich unbegründet.

Außerdem könnte Ihr Hinweis auf Nitrat und Pestizide selbst dann kein Argument für das Fracking sein, wenn er stimmen würde. Warum sollte man einen weiteren Fehler dadurch rechtfertigen, weil man an anderer Stelle auch schon Fehler gemacht hat? Jetzt ist das Grundwasser schon belastet, dann können wir noch unbeschränkt weiteres Gift in den Boden einbringen?
Das wäre eine ganz dämliche Argumentationsweise.

Und was der Schutz des Grundwassers vor Fracking-Gefahren mit einem "Schutz von EEG-Pfründen" zu tun haben soll, müssten Sie erst einmal erklären.
Durch Fracking wird das EEG in keiner Weise beeinträchtigt.
Denken Sie auch mal nach, bevor Sie lospoltern?
Es hat nicht den Anschein.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: khh am 06. April 2015, 14:26:06
@khh, merken Sie nicht, wie unglaublich und unglaubwürdig das daherkommt?!  Mit Fracking hat das hier mindestens nichts zu tun. Sie machen vermutlich, Erkenntnisse hin oder her, sicher weiter mit der Einseitigkeit zum Nachteil der Verbraucher und zum Schaden von Umwelt und Klima.[/color]  Wer es immer noch nicht sieht, superhaase ist nicht allein, der Schutz der EEG-Pfründe an allen Fronten geht offensichtlich auch Ihnen vor ....  :'(

@Plus, was daran ist unglaublich und unglaubwürdig? Und weil ich gegen Fracking bin (u.a. auch wg. des Erdbebenrisikos, denn da soll nicht 'nur' Erdgas gefördert sondern auch noch Gesteinsschichten gewaltsam aufgebrochen werden), bin ich für den "Schutz der EEG-Pfründe an allen Fronten"? Ihre besondere Logik ist
wohl nur noch für Sie nachvollziehbar  ::)  ;D.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 06. April 2015, 18:08:23
@Plus, was daran ist unglaublich und unglaubwürdig? Und weil ich gegen Fracking bin ...
Nein, nicht weil Sie gegen Fracking sind, sondern weil Sie hier zu einem Erdbeben verlinken, das angeblich durch Fracking ausgelöst wurde. Was ist dann Ihr Motiv?  Es gibt bekannte Erdbeben, die sehr wahrscheinlich durch Bohrungen hervorgerufen wurden, die mit Energiegewinnung zu tun haben aber nichts mit Fracking.

Das ist nachweislich nicht der Fall, deshalb sind Ihre Argumente unglaublich und unglaubwürdig.

Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: khh am 06. April 2015, 19:17:47
@Plus, was daran ist unglaublich und unglaubwürdig? Und weil ich gegen Fracking bin ...
Nein, nicht weil Sie gegen Fracking sind, sondern weil Sie hier zu einem Erdbeben verlinken,
das angeblich durch Fracking ausgelöst wurde. ...

@Plus, Letzteres haben weder ich noch sonst wer behauptet! Aber was soll's, zu allen Themen, die vllt.
irgendetwas mit EE/EEG zu tun haben oder wo Sie einen Zusammenhang konstruieren, ist jede Diskussion
leider völlig sinnlos :( .

Daher meinerseits dazu ab sofort: No Comment !
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: PLUS am 06. April 2015, 19:19:22
@Plus, was daran ist unglaublich und unglaubwürdig? Und weil ich gegen Fracking bin ...
Nein, nicht weil Sie gegen Fracking sind, sondern weil Sie hier zu einem Erdbeben verlinken, das angeblich durch Fracking ausgelöst wurde. Was ist denn dazu ihr Motiv?

 Es gibt bekannte Erdbeben und Schäden (http://www.szbz.de/nachrichten/sonstiges/geothermie-schaeden/), die sehr wahrscheinlich oder schon nachweislich durch Bohrungen verursacht wurden, die mit der Energiegewinnung zu tun haben, aber nichts mit Fracking.

Das ist hier nicht der Fall, deshalb sind Ihre Argumente unglaublich und unglaubwürdig.

Verkehrte Welt, hier steht der GRÜNE BW-Umweltminister vor seinen zugelassenen und befürworteten Bohrergebnissen. (http://www.taz.de/uploads/images/684x342/geothermiedpa.jpg)
PS
@Plus, Letzteres haben weder ich noch sonst wer behauptet! Aber was soll's, zu allen Themen, die vllt.
irgendetwas mit EE/EEG zu tun haben oder wo Sie einen Zusammenhang konstruieren, ist jede Diskussion
leider völlig sinnlos :( .
Daher meinerseits dazu ab sofort: No Comment !
Warum mussten dann Vertreter des Niedersächsischen Erdbebendienstes und des Landesamtes für Bergbau beim Bebens im Raum Syke (Landkreis Diepholz) Fracking betont als Grund ausschliessen? Warum haben Sie dann verlinkt, wenn es damit nichts zu tun hat. Sie wollten mit dem Link auch nichts im Zusammenhang konstruieren?

Meine Hinweise sind keine Konstruktionen, sondern Fakt. EEG geförderte Aktivitäten wurden und werden nach wie vor erheblich großzügiger, was die Umweltbelastung und Risiken betrifft, behandelt. So z.B. wenn es um  Bohrungen geht, die Geothermie. Erst wenn es offenkundig nicht mehr geht rudert man etwas ratlos zurück.  Einmal Heilbringer, einmal Teufelszeug eben zweierlei Maß.
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: Wolfgang_AW am 11. April 2015, 15:30:19
 Study Finds Treated Fracking Wastewater Still Too Toxic (http://oilprice.com/Energy/Natural-Gas/Study-Finds-Treated-Fracking-Wastewater-Still-Too-Toxic.html)

Zitat
One of the biggest concerns about hydraulic fracturing, or fracking, is that the vast amount of wastewater produced by the process of extracting oil and gas from shale rock deep underground is incredibly toxic.
...
Now a new report says that treated wastewater could be fouling drinking water supplies.

Selbst nach der Reinigung verbleibt neben Radioaktivität auch ein gerüttelt Maß an Schwermetallen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Länder gegen Fracking
Beitrag von: Wolfgang_AW am 27. April 2015, 17:31:28
Länder gegen Fracking-Pläne des Bundes (http://www.shz.de/schleswig-holstein/politik/laender-gegen-fracking-plaene-des-bundes-id9542156.html)

Zitat
Im Streit ums Fracking machen die Länder Druck auf die große Koalition: Nach Informationen des sh:z hat die Mehrheit der Länder im vertraulich tagenden Umweltausschuss des Bundesrats (http://www.shz.de/themen/organisationen/b/bundesrat) dafür plädiert, die vieldiskutierte Technik zur Förderung von Erdgas und Erdöl entgegen den Plänen des Bundes komplett zu verbieten. Dazu wollen die Länder das Bergrecht reformieren. Gelten soll das Verbot nach ihrem Willen sowohl für das besonders umstrittene „unkonventionelle“ Fracking im dichten Schiefergestein als auch für das „konventionelle“ Fracking im leichter auszubeutenden Sandstein, das seit Jahrzehnten in Deutschland eingesetzt wird – bis Mitte der 90er Jahre auch zur Ölförderung in Schleswig-Holstein (http://www.shz.de/themen/orte/s/schleswig-holstein). Mit dem Beschluss folgten die Umweltminister einem Antrag ihres schleswig-holsteinischen Kollegen Robert Habeck (http://www.shz.de/themen/personen/r/robert-habeck).

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: Wolfgang_AW am 03. Mai 2015, 17:28:05
Es gibt bekannte Erdbeben, die sehr wahrscheinlich durch Bohrungen hervorgerufen wurden, die mit Energiegewinnung zu tun haben aber nichts mit Fracking.

Das ist nachweislich nicht der Fall, deshalb sind Ihre Argumente unglaublich und unglaubwürdig.

Erdbeben in den USA nehmen drastisch zu (http://green.wiwo.de/fracking-erdbeben-in-den-usa-nehmen-drastisch-zu/)

Zitat
Eines scheint dabei sicher: Das Fracking-Verfahren, mit dem die Rohstoffe aus dem Gestein geholt werden, ist nicht direkt für die Beben verantwortlich.

 Vielmehr ist es das Schmutzwasser, das nach dem Fracking an die Oberfläche kommt und dann von den Unternehmen an anderer Stelle wieder unter die Erde gepresst wird, um es zu entsorgen. Das Wasser ist mit Schadstoffen aus dem Untergrund und teilweise mit Fracking-Chemikalien belastet. Die Brühe wieder in Hohlräume im Boden zu verpressen, ist bisher die günstigste Art mit dem unerwünschten Nebenprodukt umzugehen.


Das hat aber Folgen, wie die US-Geologiebehörde USGS jetzt in einem Report feststellt (hier als PDF (http://pubs.usgs.gov/of/2015/1070/pdf/ofr2015-1070.pdf)).
Insgesamt in 14 Regionen in den USA sind laut den Geologen Erdbeben aufgetreten, die vor allem durch das Verpressen von Flüssigkeiten aus der Öl- und Gasförderung ausgelöst wurden.
...
Wie groß die Erdbeben-Gefahr im Zusammenhang mit der Förderung von Schiefergas und Schieferöl tatsächlich ist, weiß derzeit aber wohl niemand genau. Die USGS-Geologen weisen darauf hin, dass die Verpressung des Frackingwassers Erdbeben auslösen kann, aber zumeist keine negativen Folgen hat.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW

 
Titel: Fracking-Regeln treten in Kraft
Beitrag von: Wolfgang_AW am 11. Februar 2017, 17:29:15
Mit heutigem Datum treten neue Fracking-Regeln in Kraft.

Fracking-Regelungen (http://www.bmub.bund.de/presse/pressemitteilungen/pm/artikel/fracking-regelungen-treten-am-11-februar-in-kraft/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=103&cHash=9fd5ac5408b70b2f246e08973ae9209e)

Zitat
Am 11. Februar treten gesetzliche Regelungen zum Fracking in Kraft. Sie sehen weitreichende Verbote und Einschränkungen für die Anwendung der Frackingtechnologie in Deutschland vor. Sogenanntes unkonventionelles Fracking wird generell verboten. Lediglich zu wissenschaftlichen Zwecken können die Bundesländer bundesweit maximal vier Erprobungsmaßnahmen zulassen, um bestehende Kenntnislücken zu schließen. Dafür sind strenge Bedingungen vorgesehen. Konventionelle Fracking-Vorhaben, die in Deutschland seit den 1960er Jahren in anderen Gesteinsarten vorgenommen werden, können zukünftig nur noch nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung unter Beteiligung der Öffentlichkeit realisiert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Die Tricks der Öl- und Gaskonzerne
Beitrag von: Wolfgang_AW am 08. März 2017, 22:34:12
http://forum.energienetz.de/index.php/topic,19628.msg114012.html#msg114012 (http://forum.energienetz.de/index.php/topic,19628.msg114012.html#msg114012)

Zitat
(...) die restliche Abwassermenge wird z.B. wieder über Versenkbohrungen in tiefe Gesteinsschichten verpresst.

Eine Trinkwassergefährdung liegt in den Fällen vor, wenn Grundwasser kontaminiert wird, beim Fracking beispielsweise wenn Lecks an der Verrohrung des Bohrloches oder Leckagen an der Oberfläche auftreten oder bei der Abwasserentsorgung ein Übertritt passiert.
Über das Ob und die mögliche Häufigkeit wird heftig diskutiert.

Verschmutzen und Verharmlosen (https://www.ndr.de/fernsehen/epg/import/Verschmutzen-und-verharmlosen,sendung626226.html)

Zitat
Erdgas- und Ölproduzenten versprechen eine sichere Erdgasförderung und installieren ihre Bohranlagen quer durch Norddeutschland. Doch regelmäßig geht etwas schief: mit gefährlichen Folgen für Mensch und Umwelt, wie diese Dokumentation zeigt.

Auch beim konventionellen Fracking treten gesundheitsgefährdende Stoffe wie das hochgiftige Benzol und Toluol (aromatische Kohlewasserstoffe) aus.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Fracking: Gasindustrie fährt neuen Anlauf
Beitrag von: Wolfgang_AW am 14. Juli 2017, 19:26:03
Konventionelle Förderung ist zu wenig (http://www.wiwo.de/technologie/green/erdgasfoerderung-konventionelle-foerderung-alleine-ist-zu-wenig/20060960.html)

Zitat
Damit liege der Anteil des deutschen Erdgases bei acht Prozent - vor zehn Jahren seien es noch 20 Prozent gewesen, sagt Miriam Ahrens, Sprecherin des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG). Rein theoretisch reichten die Reserven für 30 Jahre Vollversorgung, betont Ritva Westendorf-Lahouse, Sprecherin von ExxonMobil - ein Unternehmen, das allein für etwa drei Viertel der deutschen Erdgasförderung verantwortlich ist.Nur: Es gehe nicht ohne Schiefergas, also Fracking in sogenannten unkonventionellen Lagerstätten wie Schiefergestein, erklärt sie. Allein mit vorhandenen Bohrungen und Fracking in tiefen Sandsteinschichten, die sogenannte konventionelle Förderung - das wäre aus ihrer Sicht innerhalb weniger Jahre der Weg in die vollständige Abhängigkeit von Importen. Jedes Jahr sinke die Förderung um zehn Prozent.
...
ExxonMobil-Sprecherin Westendorf-Lahouse sagt hingegen: „Wir werden weiter dafür werben, dass Deutschland die eigenen Chancen nutzt. Wir wollen die Tür nicht zuschlagen.“ Eine Investitionsentscheidung sei aber noch nicht gefallen. Hier steckt Konfliktpotenzial: „Uns ist völlig klar, dass wir das nur gemeinsam mit der Politik und den Menschen vor Ort auf die Beine stellen können. Und da müssen wir noch Überzeugungsarbeit leisten“, sagt die Sprecherin.


ExxonMobil sieht wohl seine Felle davonschwimmen. Vielleicht agiert man ja nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's völlig ungeniert. Bereits 2016 haben die Rockefellers mit Ihrer Familienstiftung ihre Anteile an Exxon und anderen Öl- und Kohlekonzernen abgestoßen (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/rockefeller-stiftung-trennt-sich-von-exxon-und-oelaktien-a-1084117.html)


Zitat
Was steckt dahinter? Und warum jetzt? Öl und Kohle seien passé, schreibt die Stiftung (http://www.rffund.org/divestment) unter Verweis auf den Klimawandel: "Es macht finanziell oder ethisch wenig Sinn, weiter in diese Unternehmen zu investieren, während die globale Gemeinschaft die Abkehr von fossilen Brennstoffen vorantreibt." Diese müssten vielmehr "in der Erde bleiben, sollte es überhaupt Hoffnung geben, dass menschliche und natürliche Ökosysteme die kommenden Jahrzehnte überleben".
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Das Verhalten Exxons - das 2015 fast 269 Milliarden Dollar umsetzte - sei "moralisch verwerflich", heißt es in dem offenen Brief. Seit den Achtzigerjahren habe der weltgrößte Ölkonzern Anleger und Aktionäre hinsichtlich der Klimagefahren in die Irre geführt: "Wir können nicht mit einem Unternehmen in Verbindung gebracht werden, das dem öffentlichen Interesse so offene Verachtung entgegenbringt."


Trommeln gehört zum Geschäft, nützt aber wenig, wenn das Geschäft langsam den Bach hinuntergeht (https://www.heise.de/tp/features/Ein-gestrandetes-Geschaeft-3485029.html)


Zitat

Auch ExxonMobil steckt in einer ernsten Krise - zumindest einem Beobachter zufolge sei das Unternehmen in einem "unumkehrbaren Niedergang" (http://money.cnn.com/2016/10/26/investing/exxonmobil-stock-oil-prices/index.html) begriffen. Die Profite bewegen sich auf einem 17-jährigen Tiefstand, die Aktien sind 17% weniger wert als noch 2014. Die jährlichen Einkünfte sind in den letzten fünf Jahren um 45% zurückgegangen, die langfristigen Verbindlichkeiten haben sich im gleichen Zeitraum auf 30 Milliarden US-Dollar vervierfacht.
Exxon hatte sich außerdem bei Ausgaben für Bohrungen und neue Erschließungen von Öl- und Gasfeldern zurückgehalten, um Geld für die fälligen Dividendenzahlungen von 9.2 Milliarden US-Dollar allein für die ersten neun Monate des laufenden Jahres aufbringen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: MezzoMan am 12. Oktober 2017, 14:23:31
Hallo,

soll doch die Erde weiter vergiftet werden, macht nichts...  :-[

Gruß

MezzoMan
Titel: Re: Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
Beitrag von: MagicMan am 11. Januar 2018, 11:28:44
wer schonmal einen Erdrutsch/eine Erschütterung aufgrund einer Tiefengrabungsanlage im eigenen Wohnumfeld erlebt hat - der sieht die Sache ganz anders!