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Energiebezug => Strom (Allgemein) => Thema gestartet von: Kerstin Borchert am 15. September 2016, 11:30:43

Titel: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 15. September 2016, 11:30:43
Guten Tag, habe mich heute hier registriert, in der Hoffnung, dass mich jemand über meine Rechte oder Ansprüche, ggf. aus eigener Erfahrung, aufklären kann.
Sachverhalt : Ich habe dieses Jahr eine DHH über einen Makler erworben, laut Expose voll renovierungsbedürftig,
Ausstattung : ...u.a. " Erschließung,Gas,Strom, Wasser, Telefon(DSL)".
Bei zwei Besichtigungen waren Makler und Verkäuferin anwesend und ich habe einen normalen Zustand einer gebrauchten Immobilie vorgefunden. Zählerkasten im Windfang und weitere Verteiler im Keller und OG.
Der Kauf der Immobilie fand also im Februar 2016 erfolgreich statt. Nun standen und stehen verschiedenste Modernisierungen an, u.a. war es mein Wunsch, auf dem Dach Photovoltaik für Eigenbedarf und Einspeisung anzuwenden. Ein Miet-Vertrag kam zustande und die Monteure standen am Tag X auf der Matte und legten los. Einer der Mitarbeiter fragte dann ( rechtzeitig ) nach dem Hauptanschlusskasten ( ach ?, es gibt nochmehr als einen Zählerschrank ? )  den wir bei mir nicht finden konnten. Er folgte dem dicken Kabel, welches im Keller in der Wand Richtung Nachbar verschwand. Sein Gesicht verwandelte sich etwas, mir wurde schlecht. Nach einigem Hin und Her durften wir in den Keller des Nachbarn und dort sahen wir dann das "Relikt" aus DDR-Zeiten, von dem ich abgehe.
Fazit: der veraltete Anschlusskasten ( grauer Kasten in Schuhkartongröße, in den ein dickes Kabel von Draussen kommt und zwei dicke Kabel sich zu unseren Zählerkästen bewegen ) gestattet in diesem Zustand keine PV-Anlage
UND
mein Haus hat keinen eigenen Stromanschluss, sondern ich hänge am Nachbarn dran.
Das Montageteam brach alles ab und der Vertrag wurde gekündigt, weil derzeit nicht realisierbar.
Nun stehe ich da und soll einen erstmaligen Hausanschluss selbst finanzieren.
Kosten, die gerade mein Buget komplett sprengen, weil das überhaupt nicht eingeplant war.
Neue Küche mit modernsten Einbaugeräten steht zum Aufbau bereit und ich habe Schiss, dass die ganzen E-Geräte meine Stromversorgung über den Nachbarn überstrapazieren......Was, wenn was passiert und die Nachbarn sind nicht da ? ( Arbeit, schlimmstenfalls Urlaub ).
Im Grundbuch steht keine Dienstbarkeit !!
Hätten mich Verkäuferin und Makler nicht über diesen Zustand aufklären
müssen ?
Wenn ich jetzt einen Antrag auf Neuanschluss stelle,bin ich direkt zahlungspflichtig, oder ? Hat die Vorbesitzerin ( sehr wenig kommunikativ, die Frau....keinerlei Unterlagen bekommen ) seinerzeit bei diesem Anschluß beim Nachbarn dennoch eine Anschlußgebühr an e.dis entrichten müssen, die man mit verrechnen müsste ?
Bin etwas ratlos, wie ich mich jetzt verhalte.
PV ist eh geplatzt.....soll ich mich auf Bestandsschutz verlassen und meine Küche einfach anschließen und gucken, was passiert ?

Wäre für jeden Rat dankbar.
Lieber Gruß
Kerstin Borchert

Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Erdferkel am 15. September 2016, 11:56:40
Hallo Kerstin, willkommen im Forum!
 Zitat:
"der veraltete Anschlusskasten ( grauer Kasten in Schuhkartongröße, in den ein dickes Kabel von Draussen kommt und zwei dicke Kabel sich zu unseren Zählerkästen bewegen ) gestattet in diesem Zustand keine PV-Anlage "

Nur 2 Kabel? Keine Erdung? Kenn mich mit DDR Technik null aus, aber da würde ich gar nichts Anschliessen... Da müssten min. 3 sein, Phase, Neutral und Erdung. Selbst wenn sich das Anschliessen lässt wird z.b. der Herd nie volle Leistung bringen, die hängen normalerweise an 3 Phasen. Das würde ich in jedem Fall vom Fachmann prüfen lassen! Haben die Monteure da nichts dazu gesagt?
Zum rechtlichen und den Kosten für den Anschluss kann ich leider nichts Konkretes sagen, die Hausanschlüsse waren bei uns im Rohbau schon drin und im Kaufpreis enthalten.
Ich drück euch jedenfalls beide Daumen!
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 15. September 2016, 12:38:28
Hallo Erdferkel,
Danke für die schnelle Reaktion.
Ich gebe zu, an dem Tag war ich etwas benommen von dieser neuen Erkenntnis, dass ich mir den grauen Kasten nicht soo genau angeschaut habe, zumal dieser beim Nachbarn in einer vollgestellten Ecke angebracht ist und der Nachbar und mein Monteur davor "gefachsimpelt" haben. Und der Monteur kein Techniker ist, sondern lediglich gucken wollte, ob es sich noch um alte Alu-Kabel handelt, was sich ja bestätigt hat. Ich meine mich, an drei dicke Kabel zu erinnern.
Der Nachbar bestätigte noch, dass auch bei ihm bereits ein größeres Projekt an der "Leistung" des alten Anschlusses gescheitert sei.
Mehr Informationen habe ich leider nicht erhalten. Ich stehe aber in Kontakt mit einem Elektriker, der in der Liste meines Versorgers steht, der sich um meinen Neuanschluss mit Antrag kümmern will......sobald er einen Platz in seinem vollen Terminkalender frei hat.
Wenn mir jetzt der Elektriker sagt, dass der alte Anschluß den gegenwärtigen Grundbedürfnissen der Stromnutzer nicht genügt, müsste doch der Versorger auf eigene Kosten zumindest diesen HAK beim Nachbarn für uns beide zeitgemäß modernisieren.
Oder ich lasse es nach Rücksprache mit meinem Nachbarn darauf ankommen, hänge ran, was ran soll ( ohne die PV-Firma hätte ich bis heute keine Ahnung, dass es einen Mangel geben könnte ) und wenn was rausknallt, muss ja der Versorger ran und sich was einfallen lassen. Schließlich duldet er ja diesen alten Zustand. Hmmmmmm......🤔
Ich will einfach nur nicht meinem Nachbarn Schaden zufügen, noch irgendeine Vorschrift beugen.
Lieber Gruß
Kerstin Borchert

Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Erdferkel am 15. September 2016, 17:37:01
Hallo nochmal,
Zitat:
"Wenn mir jetzt der Elektriker sagt, dass der alte Anschluß den gegenwärtigen Grundbedürfnissen der Stromnutzer nicht genügt, müsste doch der Versorger auf eigene Kosten zumindest diesen HAK beim Nachbarn für uns beide zeitgemäß modernisieren."
Die "gegenwärtigen Grundbedürfnisse der Stromnutzer" sind m.E. das kleinste Problem, und vom dranhängen was dran soll rate ich auch dringend ab. Wenn was rausknallt muss keineswegs der Versorger ran, die Sicherung schützt Euer Leitungssystem im Haus vor Überlastung, der Versorger hat eine eigene, und die lässt im Zweifelsfall alle Leitungen im Haus auf einmal glühen. Und wenn aus irgendwelchen Gründen eure Sicherung nicht rausknallt fackelt euch ratzfatz die Hütte ab, und das zahlt warscheinlich keine Versicherung. Das ist kein Witz, Finger weg!!

Wenn das ein Neuanschluss wird kommt wohl ein neues Dickes Kabel von der Strasse in Euren Keller, dann checkt ein Elektriker das Leitungssystem und wenn das OK ist wird der Zähler gesetzt und das ganze in Betrieb genommen. Und dazu gibt es diverse Vorschriften zu beachten, bezüglich Erdung und FI Schutzschalter und weiss der Teufel noch alles. Ich hab sehr viel an unserer Elektrik selbst gemacht, Steckdosen und zusätzliche Wechselschaltungen fürs Licht zur vereinbarten Bauleistung ergänzt, und das wurde alles vom Installateur geprüft und freigegeben.
Zu den Kosten kann ich leider nichts sagen, die Anschlüsse Gas und Strom lagen schon im Keller und die andere Haushälfte war schon bewohnt, hat eigene Anschlüsse. Für das jeweilige setzen der Zähler haben wir mit Heizungsbauer und Elektriker die Anträge ausgefüllt und das wars. Wir haben da nichts an die Netzbetreiber gezahlt, ob da was über Bauträger und Handwerker gezahlt wurde entzieht sich meiner Kenntnis.
Grüsse, Erdferkel
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 15. September 2016, 19:35:53
Danke Erdferkel, jetzt hast du mir richtig Angst gemacht. :o
Der Elektriker hat ja leider noch keine Zeit und meine Küche ist gerade in der Entstehung...vielleicht also schneller drin und dran am Stromnetz ( durch befreundeten, berenteten Elektriker ) als es der e.dis-zertifizierte Fachmann zu mir geschafft hat.
Mir stellt sich jedoch die Frage, was passiert wäre, wenn ich den Wunsch nach PV nicht gehabt hätte ? Ich wüsste bis heute nicht, dass ich keinen eigenen Hausanschluss habe. Ich hätte also lediglich den befreundeten Elektriker kommen lassen, um meinen Herd anzuschließen , sowie ein paar mehr Steckdosen in die Küche legen lassen. Hierfür wäre er doch auch nicht zum Hausanschlusskasten gegangen, sondern hätte nur am Zählerkasten zu tun ?! Oder irre ich mich da ?
Wenn dem so wäre und alles sämtliche Leitungen zum Glühen bringen würde und im schlimmsten Fall ein Desaster ausgelöst hätte....komme ich wieder zurück zum Ursprung.
Kann ich dafür dann Verkäufer und Makler haftbar machen, weil sie mich über dieses "Risiko" nicht informiert haben. Ist das ein Mangel, den sie mir nicht hätten verschweigen dürfen ?
Durch den Nachbarn weiß ich, dass die Verkäuferin längst von ihm aufgefordert wurde, eine Trennung herbei zu führen ( er selbst hat auf eigene Kosten bereits Abwasser und Heizungsanschlüsse trennen lassen ), weil das Nachbarschaftsverhältnis immer schlechter wurde.....sie aber mindestens dem Käufer zu verstehen geben müsste, dass eine Trennung angezeigt ist.
Beides hat sie unterlassen. Also mir die Problematik sogar bewusst verschwiegen.
Jetzt traue ich mich ja ohne den e.dis Elektriker im Haus garnichts mehr ...... :-[
Gruß
Kerstin Borchert

 
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Erdferkel am 15. September 2016, 20:41:51
Tut mir leid, ich will keine Angst verbreiten, nur auf den Ernst der Lage hinweisen, ich erinnere mich noch daran dass es wohl diverse Leitungsschäden und auch Brände nach der "Wende"  '89 gab, weil ahnungslose Mieter 2000 Watt Elektroheizungen (Heizlüfter oder Radiatoren) an zu schwach dimensionierten Leitungen in Betrieb genommen haben.
Mit deiner Vermutung irrst du leider nicht, im schlimmsten Fall könnte bei Überlast des Hausnetzes irgendwo ein Schwelbrand entstehen mit den geschilderten Folgen, von der Gefahr für die Bewohner mal ganz abgesehen.
Die Auskunft über die (gesamt) Belastbarkeit des Hausanschlusses und eures Abzweiges müsste eigentlich jeder Elektriker geben können, vieleicht mal einen vor Ort nach einem kurzfristigen Termin fragen.
Nur als Beispiel: Bei uns sind die 3 Phasen im Hausanschlusskasten mit je 63A abgesichert, das ist die Absicherung des Netzbetreibers. Der Kasten ist absolut Tabu, da hat nur der Netzbetreiber Zugang, ist verplombt, die Panzersicherungen hat der Monteur damals mit einem sehr langen Isolierstulpenhandschuh eingesetzt... Von da aus gehts dann zum Zähler und der Unterverteilung mit Fi und Klingeltrafo etc., die Phasen hier nochmal mit je 25A abgesichert und dann jeder einzelne Stromkreis mit 16A Sicherungsautomaten. Wenn da jetzt an der jeweiligen Sicherung die zulässige Last überschritten wird unterbricht die Sicherung den Stromkreis und verhindert Schäden am abgesicherten Stromkreis.
Wenn ich da eine 63A Sicherung im Hausanschlusskasten zum Auslösen bringe kriege ich warscheinlich einige Fragen des Netzbetreibers gestellt, für derartige Lasten ist der Anschluss nicht freigegeben, wenn ich das brauche muss ich mich darum kümmern.
Was bei dem Kasten die zugelassene Dauerlast ist weiss ich auch nicht genau, ist aber für normale Haushalte sicherlich ausreichend ausgelegt, hatte meinen Elektriker beim Dachausbau nach 6-8Kw Klimaanlage gefragt, wäre kein Problem.

Mit Regressansprüchen gegenüber Verkäufer/Makler bin ich echt überfragt, Haus war als "voll renovierungsbedürftig" im Portfolio augewiesen? Das könnte für euch problematisch werden, aber das kann ich nicht wirklich beurteilen.
Unschöne Überaschung, aber sowas ähnliches hatten wir damals auch mit dem Kanalanschluss... 😩
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 17. September 2016, 09:02:06
Hy, habe gestern mal meinen Sicherungskasten fotografiert, von dem ja meine Gerätschaften abgehen. Jetzt mein Profilbild ;-))
Vielleicht geben seine Daten etwas Auskunft über meine Möglichkeiten ?
Lieber Gruß
Kerstin Borchert
P.S. liebe Admins, bitte verratet mir, wie ich zwei Bilder hochladen kann. Da mein Profilbild nicht scharf genug ist......
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Didakt am 17. September 2016, 16:43:03
Hallo Frau Borchert,

versuchen Sie es der Einfachheit halber mal damit:

www.bilder-upload.eu oder www.picr.de

Es müsste klappen!  :)

MfG
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 17. September 2016, 17:36:49
Beim zweiten Link sind die Bilder gestochen scharf, beim ersten Link zu klein und schlecht erkennbar.
Danke Didakt.
Lieber Gruß
Kerstin Borchert
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 17. September 2016, 17:43:40
Bilder :
http://up.picr.de/26847519kg.jpg
http://up.picr.de/26847536dd.jpg

Reichen diese Werte für meinen Hausgebrauch ?

Lieber Gruß
Kerstin Borchert



Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Didakt am 17. September 2016, 17:58:37
Hallo Frau Borchert,

Ihre eingestellten Bilder sind nicht nutzbar.

Versuchen Sie die Bilder in einem größeren Format wie folgt in das Forum einzustellen:

Gehen Sie in Ihrem PC in den Ordner „Bilder“ und klicken in der dortigen betreffenden Datei die besagten Bilder des Zählerkastens an. Sie erscheinen dann im Großformat. Verwenden Sie nun das „Snipping Tool“ aus der Statusleiste des PC und fertigen Sie damit zwei neue JPG-Dateien mit größerem Bildausschnitt an. Diese stellen Sie dann wie schon gehabt in das Forum ein. Viel Erfolg.

MfG

PS: Um Ihre Lage in Sachen elektrischer Installation beurteilen zu können, kommt es in erster Linie darauf, sich ein Überblick über die Anzahl der Sicherungen/Stromkreise zu verschaffen. Dazu ist es notwendig, die Sicherungen im Zählerkasten und in den Unterverteilern sichtbar darzustellen. Daraus kann man dann weitere Schlüsse ziehen.
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 17. September 2016, 18:07:38
 :o
Snipping Tool ?
Oje...null Ahnung. Sitze an einem IPad. Gehts auch da irgendwie ?

Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Erdferkel am 17. September 2016, 18:25:51
Hmm, da steht im oberen Bild schonmal Drehstromzähler 3X230/400V drauf, das sieht doch gar nicht schlecht aus. Bin auch mit IPad unterwegs, Bilder liessen sich problemlos mitm Pad öffnen. Das Untere ist ziemlich pixelig, kannst du das nochmal detailierter machen, insbesondere die Sicherungen, da ist oben links so ein dreierpack zu sehen, das könnte der Herd sein?
Und drunter der kleine Kasten mit dem grünen Streifen oben der FI?

Lg, Erdferkel
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 17. September 2016, 18:53:09
https://www.dropbox.com/sc/yq5j8vsktogiatu/AADoXrApCL3oF8JEMu4OElHca

Ich hoffe, mit diesem Link können die beiden Bilder nun gesehen werden.

Lieber Gruß
Kerstin Borchert
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 17. September 2016, 18:57:49
https://www.dropbox.com/s/bz32ju9njotvhwg/2016-09-16%2011.03.43.jpg?dl=0
Hier der Zählerkasten nochmal etwas näher....mit der Vergrößerung am IPad auch Details erkennbar ;-))

Lieber Gruß
Kerstin Borchert
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Erdferkel am 17. September 2016, 20:01:52
Hallo Kerstin, ich kann die Aufschrift an den einzelnen Automaten trotz runterladen und ranzoomen nicht lesen. Kannst du den 3erpack "1" und den Kasten mit den grünen Streifen und dem breiten Schalter nochmal in Nahaufnahme hochladen? Wenn möglich noch die 2 und die 3, die anderen sind alle mit 2 identisch?
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 17. September 2016, 20:39:03
Hab gezoomt.....
https://www.dropbox.com/s/luaqeko86y5gv9v/IMG_20160917_204401.jpg?dl=0
Als Ergänzung: Block 1 ist Unterverteiler Keller, Sicherung 2 Unterverteiler Obergeschoß.
Lieber Gruß
Kerstin Borchert
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Erdferkel am 17. September 2016, 21:13:54
Schade, der Geyer ist kein FI, unserer hat auch einen ganz anderen Schalter. Die einzelnen Kreise sind nur mit 10A abgesichert, heute 16A, aber vom Prinzip würde ich da den berenteten Elektriker dranlassen, er wird das ja auch sehen wenn er den Herd anschliesst. Und es sind ja rechts 3 Automaten mit "Herd" bezeichnet, od die jeweils 10A pro Phase da reichen wird er dir auch sagen können, unser Ofen hat glaube ich 5KW max. Leistung. Erdung ist warscheinlich auch vorhanden, ohne FI Schutzschalter im Kasten kann ich das aber so nicht beurteilen. Wieviele Adern kommen bei den Lampen an, nur 2 oder 3?
Den FI Schutzschalter würde ich wenn möglich schnellstens nachrüsten lassen, wenn das Nachrüsten nicht mittlerweile sogar Vorschrift ist?
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Didakt am 17. September 2016, 21:28:49
Frau Borchert,

Ihre eingestellten Fotos sind wenig geeignet, um zur – vermeintlichen – Problematik der Elektroinstallation in Ihrer DHH aussagekräftig Stellung  nehmen zu können. Wie schon weiter oben ausgeführt, ist es notwendig, vor Ort durch einen Fachmann checken zu lassen, ob die vorhandene Installation Ihren Bedürfnissen genügt/genügen wird. Aus eigener Erfahrung (Kauf eines Hauses aus Bj 1975 durch meine Tochter) wird das sicherlich nicht der Fall sein.

Einige Grundsätzlichkeiten:
Sie führten aus, dass Ihre erworbene DHH renovierungsbedürftig sei. Diese Situation sollte stets genutzt werden, die Elektroinstallation/Telefon-/Fernmelde-/LAN-Verkabelungen den aktuellen und noch kommenden Bedürfnissen anzupassen. Später ist eine zusätzliche Leitungsverlegung mit vielen noch kostenträchtigeren Umständen verbunden. In Ihrem Fall muss das jetzt nicht zwangsläufig mit einem neuen/separaten Hausanschluss für Ihre DHH einhergehen. Aus meiner Sicht verträgt Ihr jetziger Anschluss bis zu Ihrem Zählerkasten ggf. notwendigerweise durchaus noch einige von dort aus zusätzlich zu installierende, mit 16A-Sicherungen abzusichernde Stromkreise für Ihre Räumlichkeiten.

Einige sich stellende Fragen könnten Sie sich schon selbst beantworten:
 
Nach Ihrem eingestellten Bild ist davon auszugehen, dass für Ihren E-Herd-Anschluss in der Küche eine Herdanschlussdose mit 5 Anschlussklemmen (3 x Phase, 1 N, 1 PE) vorhanden ist, die mit drei 16A-Sicherungen abgesichert ist und auch sein muss. Wenn Sie dort weitere E-Geräte mit je mehr als 2000 W Leistungsabnahme anschließen möchten, brauchen Sie dafür je einen besonderen Stromkreis mit besonderem Sicherungsautomaten. Die Steckdose für die Waschmaschine sollte allein mit 16A abgesichert  sein.

Alle weiteren vorhandenen 16A-Sicherungen decken jeweils eine Leistungsaufnahme in Dauerlast von je ca. 3500 Watt ab. An die daran hängenden Stechdosen könnten Sie beispielweise 35 Leuchtmittel von je 100 Watt anschließen, natürlich temporär auch ein Bügeleisen usw. und entsprechend weniger andere E-Geräte bzw. Lampen.

Übrigens: Ihr Kaufvertrag für den Hauskauf enthält wahrscheinlich den Passus, dass die Immobilie im besichtigten Zustand von Ihnen erworben wird und eine – begrenzte – Gewährleistung für die zugesagten Eigenschaften/Funktionen, z. B. der Anschlüsse, mit der Vorbesitzerin nicht verhandelt wurden und auch im Kaufvertrag unberücksichtigt blieben. Haftungsansprüche gegen die Vorbesitzerin scheinen mir deshalb außer Frage zu stehen.

MfG
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Erdferkel am 17. September 2016, 22:29:06
@Didakt: Das sehe ich ganz genauso, Elektrik und Sanitär und Heizung  sollte man zuerst auf den aktuellen Stand bringen, macht später nur nochmal Dreck und verursacht ggf. auch Mehrkosten, einmal einen grossen Schlitz kloppen und alles durch... Ich lese das aber so daß das finanziell nicht jetzt realisierbar ist, da war im Zusammenhang mit dem Hausanschluss von Budget sprengen die Rede. Weiss nicht was der kosten würde aber bei uns war da eine nicht eingeplante Kanalanschlussrechnung noch offen, das waren hälftig 1800€, den Anschluss teilen wir uns mit den Nachbarn.
Geht also vieleicht nur Stück für Stück.
Die Einzelabsicherungen sind ja sogar nur 10A, das ist wohl dem Leitungssystem geschuldet, "Alukabel", was für ein Querschnitt?
Alu ist doch ähnlich biegsam wie ein ungekochter Spaghetti, das würde ich auf jeden Fall erneuern.

Aber akute Lebensgefahr weil nur 2 Strippen liegen besteht da wohl nicht, hatte das anders interpretiert, in Richtung Schwarzbau und mal beim Nachbarn mit drangehängt, aber das sieht hier ja anders aus.
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 17. September 2016, 23:27:58
Vielen Dank Didakt und Erdferkel.
Zumindest habt ihr mir die Angst genommen, es könnte was passieren, wenn ich jetzt meinen ganzen Hausrat da anschließe.
Werde meinen befreundeten Elektriker gezielt zu den angesprochenen Punkten interviewen.
Bis auf diesen veralteten, gemeinsamen Hausanschlusskasten ist glücklicherweise alles andere schon erneuert worden.
Aus meinen Decken ( Lampen ) schauen überall vier Kabel : Braun, Schwarz, Blau und Grün/Gelb. Ich glaube, so auch in den moderneren Steckdosen.
In allen Räumen habe ich am Boden mehrere Steckdosen im Urzustand. Aber weiter oben befinden sich nachträglich angebrachte Steckdosen und dafür auch in allen Räumen diese Verteiler (?), diese runden Kunststoffdeckel, unter denen sich so ein Kabelsalat befindet.
Grundsätzlich richtig, dass der Notarvertrag beinhaltet, gekauft wie gesehen, keine Gewährleistung.
Aber : es gibt die Ausnahme Vorsatz. Wenn der Verkäufer von einem Mangel wusste und ihn mir verschweigt, dann handelt er für meinen Geschmack mit diesem Vorsatz. Ich habe bei Besichtigung selbstverständlich den Zählerkasten und die Unterverteiler im Keller und OG gesehen. Mehr habe ich garnicht zu sehen erwartet. Meine Nachbarn sagen aber, dass diese Stromtrennung bereits Thema war und meine Verkäuferin sich kümmern sollte. Da sie dies nicht tat, sie dem künftigen Käufer diesen Umstand aber unbedingt mitteilen soll.
Hätte sie mir diesen Zustand vor dem Kauf mitgeteilt, hätte ich beim Kaufpreis viel konsequenter verhandelt. Dann könnte ich mir den Neuanschluss jetzt auch leisten. :-(
Zumal sie mir sogar noch den Passus abgerungen hat, dass auch nach Eigentumsumschreibung evtl. Altanschließerbeiträge an sie erstattet werden. Was ja auch nicht üblich ist, weil Objektgebunden.

Trotzdem nochmal Danke an euch.
Lieber Gruß
Kerstin Borchert


Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Erdferkel am 17. September 2016, 23:49:14
Klingt gut. Die 4 Adrige Variante ist mit auch neu, hab nur 3 oder 5 verlegt, 3 bei den Steckdosen und 5 für die Wechselschaltungen, vieleicht ist da eine abgepetzt?
Ich habe gerade nochmal wegen FI gegoogelt, ein eingebauter FI ist kein Garant für eine vorhandene Erdung wie von mir vermutet, so schnell ist Mist verbreitet! Also, Elektriker kommt und schaut!
Viel Erfolg, ich geh pennen!
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Didakt am 18. September 2016, 11:18:09
Hallo Frau Borchert,

abschließend noch ein paar kurze Anmerkungen:

Das Recht, über den gemeinsamen Hausanschluss Strom aus dem Netz Ihres Netzbetreibers zu beziehen, kann Ihnen niemand streitig machen. Hier greift der Bestandsschutz, das Gewohnheitsrecht.
Der Zustand des aus Ihrer Sicht veralteten, gemeinsamen Hausanschlusses sollte Ihnen keinerlei Sorgen bereiten. Hierfür ist in erster Linie der Netzbetreiber zuständig. Dieser Anschlusskasten enthält die Hauptsicherungen für die davon ausgehenden Versorgungskabel zu den Zählerkästen der DHH. Jeder für den Bereich Ihres Netzbetreibers zugelassene Elektroinstallateur hat Zugriff auf diesen Anschlusskasten, kann ihn zur Einsichtnahme öffnen und muss ihn anschließend wieder verplomben. Arbeiten an dem Hauptanschluss, z. B. Sicherungsaustausch, bleiben dem Netzbetreiber vorbehalten. Der von Ihnen beauftragte Elektiker/Installateur kann sich also einen Überblick verschaffen, ob der Querschnitt des 5-adrigen Anschlusskabels zu Ihrem Zählerkasten ausreicht, um von Ihrem Zählerkasten evtl. weitere Stromkreise mit zusätzlichen Sicherungsautomaten zu installieren.
Wenn in Ihren Räumlichkeiten 4-adrige Leitungen zu den Steckdosen und Deckenleuchten vorhanden sind, dann hat der verlegende Installateur bereits sehr vorausschauend gehandelt, weil diese Leitungen Anschluss-/Schaltervariationen ermöglichen, die 3-adrige Kabel nicht oder nur mit Anschlusstricks zulassen.

Also nicht zu schwarz sehen. Alles wird gut!

MfG
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 18. September 2016, 12:33:11
Danke Didakt.
Nicht nur, dass heute wieder die Sonne draussen scheint, mir geht es dank Ihrer letzten Stellungnahme erheblich besser....
Mir ist jetzt wesentlicher wohler ums Herz und Gewissen.
Dann lasse ich jetzt erstmal die Finger vom eigenen Hausanschluß, spare darauf hin und lasse erstmal meinen Elektriker realisieren, was im jetzigen Zustand möglich ist.
Für evtl. Regressansprüche gegenüber der Verkäuferin habe ich ja eine zweijährige Frist bei Vorsatz. Kommt Zeit, kommt Rat.

Tausend Dank Ihnen und Erdferkel.
Schönen Sonntag noch.....
Lieber Gruß
Kerstin Borchert
 8)
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: berghaus am 18. September 2016, 13:13:11
Zitat
von Erdferkel in Antwort #21
Die 4 Adrige Variante ist mit auch neu, hab nur 3 oder 5 verlegt, 3 bei den Steckdosen und 5 für die Wechselschaltungen

4 Adern zu einer Lampe an der Decke machen dann Sinn, wenn man wie früher bei den Lüstern (Leuchte) mit einem Doppelschalter alle oder nur ein paar der Glühbirnen (Lampen) anmachen wollte.
Das geht aber auch bei dreiadrigem Kabel mit einem Dimmer.

Geht das vieradrige Kabel zu einer Doppelsteckdose, kann man dort auch eine Leuchte anschließen und schalten und  und ein Gerät wie z.B. den TV dauernd unter Strom haben.

Für Wechselschaltungen braucht man drei Drähte (z.B. schwarz, braun und blau) Bei mir im Haus, Baujahr 1975 wie der Gasvertrag, gibt es eine Wechselschaltung mit 5 Schaltern für eine Deckenleuchte in der Diele, da bin ich immer wieder erstaunt, dass das geht.

In Räumen mit vielen kleinen Leuchten in allen Ecken kann man durch Funkfernschalten Kabel und Schalter sparen, preiswert nachzurüsten mit Funksteckdosen und Fernbedienung. Auch im Garten sehr praktisch!

5adrige Kabel (Drehstrom) gehen zum Herd und wurden früher auch für Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine gebraucht, alle drei Phasen einzeln gegen Überlastung (10 A) abgesichert. Heute haben dies Geräte alle Schucostecker, kommen also mit dreiadrigen Kabeln (schwarz, blau und gelb-grün) aus.
Im Einzelfall habe ich die 5-fach-Steckdosen aufgeteilt, z.B. in der Küche  für die Einzelabsicherung der Mikrowelle, des Kühlschranks und des von den Herdplatten getrennten Backofens in der Schrankwand.

berghaus 18.09.16

Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: bolli am 19. September 2016, 08:36:07
Eine 4-adrige Leitung im Innenausbau ist durchaus nicht üblich. Hier kommen in der Regel 3- und 5-adrige Varianten, meist mit 3 x 1,5 oder 5 x 1,5 zum Einsatz. Aber solange der Leitungsquerschnitt der Einzelader stimmt (min. 1,5 mm2) schaden die 4-adrigen auch nicht.
Die Absicherung mit 10 A Automaten war früher durchaus üblich und stellt mit Sicherheit keinen grundsätzlichen Mangel beim Verkauf an sich  dar.  Das möglicherweise an einzelnen Sicherungen Überlastungen durch zu viele leistungsstarke Verbraucher auftreten, kann natürlich sein, hängt aber ebenso sicher vom Anschlußverhalten des Inhabers ab.
Wenn ich die Bilder richtig interpretiere, sind die 5 Sicherungen in der oberen Reihe korrespondierend mit den Beschriftungen in der Reihe darunter links. D.h., in der Küche sollten sich neben dem Herdanschluß (3 Phasen Strom) noch zwei mit je 16 A einzeln abgesicherte Steckdosen befinden. Das sollten Sie mittels Stromprüfer herausfinden können. Hier dürfte dann z.B. eine Spülmaschine und/oder eine Kühl-/Gefrierkombination ohne Probleme anzuschließen sein.
Für herkömmliche Verbraucher wie Fernseher, Radio normale Lampen etc. sollte die vorhandene Absicherung ausreichen. Bei stärkeren Verbrauchern wie z.B. Radiatoren, Boilern oder ähnlichen Geräten mit hohen Anschlußwerten muss ein Elektriker hinzugezogen werden, wie man das ggf. auftretende Problem lösen kann.
Titel: Re: gemeinsamer Hausanschlusskasten in zwei DHH
Beitrag von: Kerstin Borchert am 29. Oktober 2016, 10:29:23
Hallo,
ich muss zu meinem Thema nochmal nachhaken wegen dem Punkt Mängel beim Hauskauf:
gehört denn so ein alter Anschluss mit Alu-Verkabelung zu den
....anerkannten Regeln der Technik...... ??????

Bei einer Beratung wurde mir von einem Anwalt gesagt, kein Mangel, weil es sich um eine für diese Zeit ( Baujahr 1985 ) übliche Beschaffenheit handelt, die nicht beanstandet werden kann.
Im Vertrag wurde die Sachmängelhaftung ausgeschlossen, gekauft wie gesehen. Ohne genaue Angaben zur Beschaffenheit des Haus und Grundstückes.

Da mir aber diverse Elektriker geraten haben, diesen alten Anschluß auf den neuesten Stand zu bringen ( ist auch bereits alles in die Wege geleitet ) stellt sich mir natürlich die Frage, ob das "Alte" ( Bestandsschutz ), den heute anerkannten Regeln der Technik entspricht.
Die Frage zielt jetzt wirklich darauf ab, ob ein Mangel vorliegt, an dessen Beseitigung sich die Verkäuferin mindestens beteiligen muss, weil sie mir diesen veralteten Zustand verschwiegen hat ( wäre zumindest für mich ein Grund gewesen, den Kaufpreis weiter zu verhandeln ) obwohl sie zuvor bereits mit den Nachbarn wegen sämtliche Trennungen gemeinsamer Anschlüsse zu tun hatte.
Obwohl sie es bestreitet, wusste sie um diese zu bereinigende Angelegenheit.

Kann mir jemand auf die Sprünge helfen ?
Danke schonmal im voraus.
Lieber Gruß
Kerstin Borchert