Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiebezug => Flüssiggas => Der Flüssiggas-Tank => Thema gestartet von: touringralf am 03. September 2009, 14:17:56

Titel: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: touringralf am 03. September 2009, 14:17:56
Hallo Zusammen,
ich habe heute Gas bekommen. Ich habe an meiner Tankanzeige 37 mindestens jedoch 35 Prozent abgelesen. Ich bin davon ausgegangen, das in meinen Tank (4850) somit bis 85 Prozent ca. 2000 Liter hineingehen. Beim Start des Tankvorganges hat die Uhr auch bin 0 zu zählen begonnen.
Als ich dann am Ende meine Lieferinformation in der Hand hatte, da waren folgende Werte dokumentiert:
Vor Lieferung 30 Prozent
Nach Lieferung 85 Prozent
Nettolieferung 2563 Liter (aus geeichten Anlageteilen).

Wenn 2563 Liter geliefert wurden, dann waren nach meiner Rechnung nur noch ca. 32 Prozent im Tank. Ich hatte jedoch mindestens 35 Prozent abgelesen. Kann das sein ? Sind die Anzeigen am Tank so ungenau. Hat sonst jemand Erfahrungen bzw. Kenntnisse daß eventuell manipuliert werden kann obwohl geeicht  ? Die Aussage des Fahrers waren, ich hätte \"schräg\" auf die Anzeige geschaut.

Über weitere Erfahrungen wäre ich dankbar.

Gruss Touring Ralf
Titel: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Cremer am 03. September 2009, 14:29:01
was ist denn das für eine Tankanzeige?

Zeigerinstrument? Dann ist diese recht ungenau.

Hallo Evi, bitte zu Flüssiggasbörse verschieben.
Titel: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: touringralf am 03. September 2009, 16:07:21
Ja, an meinem Tank ist eine Zeigeranzeige.
Ich habe gerade meine Lieferinformation vom letzten Jahr angeschaut:
Vor Lieferung 40 %
Nach Lieferung 85 %
Nettolierferung entsprechend der geeichten Anlagenteilen 2512 Liter,
da stimmt doch was nicht.
Titel: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Watzl am 03. September 2009, 17:22:28
Es ist tatsächlich so, dass die Zeigeranzeigen (Prozentangabe) nicht sonderlich genau gehen. Auch ohne den Parallaxenfehle (schräges Ablesen --> Ungenauigkeit).

Es gab Fälle, da meinte man noch 5% Gas im Tank zu haben und dann wurde es kalt, weil der Tank bereits leer war.

Versuchen sie doch beim nächsten Tankvorgang mit dem Fahrer gemeinsam die Uhr vor der Betankung anzulesen. Vier Augen sehen mehr als zwei. Nach der Befüllung wieder ablesen. Evtl. kann man hierbei den Ablesefehler verringern.

Es ist doch davon auszugehen, dass die geeichte Uhr am Tankfahrzeug genauer geht als die Prozentanzeige auf dem Tank.

Ein Tausch der Tankuhr wäre evtl. bei einem alten Tank auch denkbar.


H. Watzl
Titel: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Cremer am 03. September 2009, 18:00:14
Die analogen Zeigeranzeigen sind \"Schätzhölzer\" (wie früher der Rechenschieber)
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: oiboddl am 25. August 2012, 12:35:58
Ja, an meinem Tank ist eine Zeigeranzeige.
Ich habe gerade meine Lieferinformation vom letzten Jahr angeschaut:
Vor Lieferung 40 %
Nach Lieferung 85 %
Nettolierferung entsprechend der geeichten Anlagenteilen 2512 Liter,
da stimmt doch was nicht.

Hierzu habe ich mal eine Frage, weil ich einen ähnlichen Sachverhalt habe und diesen zumindestens rechnerisch auf den ersten und zweiten Blick nicht nachvollziehen kann.

Bei einem 2,1t Tank mit 4.850 Liter und der maximalen Füllmenge von 85%, dürften doch nach Füllung maximal 4.122 Liter Flüssiggas enthalten sein.

Wenn vor der Lieferung 40% Inhalt im Tank sein sollen, entspricht das doch 1.940 Litern.
Rechnerisch ergibt das eine (maximale) Liefermenge von (4.122 Litern minus 1.940 Litern) = 2.182 Liter.
Laut dem Lieferschein von touringralf hat er aber 2.512 Liter erhalten.

Bei mir ist es ähnlich:
Ich persönlich lese vor der Lieferung 59% Füllstand ab. Egal ob von "schräg" oder gerade draufgesehen. Laut Lieferschein (beruflich konnte ich bei Betankung nicht anwesend sein), waren vor Lieferung noch 54% des Tanks gefüllt (ok, Thema "Schätzhölzer", schon klar ;-)). Nach Lieferung sollen 82% gefüllt sein.
Laut Lieferschein beträgt die Nettolieferung aus "geeichten Anlagenteilen" 1.595 Liter.

Und nun meine eigene Milchmädchenrechnung dazu:
28 Prozentpunkte entsprechen 1.595 Liter. Das hochgerechnet auf die maximale Füllmenge von 85% sind aber schon 4.841 Liter.

Laut offiziellen Angaben, hat der 2,1t Tank doch eine theoretische Füllmenge von 4.850 Liter, die aber praktisch nur zu maximal 85%, 4.122 Litern, gefüllt werden können/dürfen.
Demzufolge komme ich bezüglich der Liefermenge auch zu einem anderem rechnerischem Ergebnis:
Vor der Lieferung 54% von 4.850 Litern = 2.619 Liter
Nach der Lieferung 82% von 4.850 Litern = 3.977 Liter
Differenz (28 Prozentpunkte) = 1.358 Liter

Laut Lieferschein geliefert: 1.595 Liter und damit 237 Liter mehr als technisch machbar und erlaubt.

Wo ist bei mir der Denkfehler?

Wäre die Rechnung bei touringralf eine andere, hätte ich gleich beim Lieferanten rebelliert, nachdem die Zahlen von touringralf aber unkritisiert hier stehen geblieben sind, muss ich davon ausgehen, dass der (Denk-)Fehler bei mir liegt.

Bitte klärt mich auf!!!
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Pumuckel am 18. November 2012, 11:20:11
Hallo Leute,
bei mir hat das auch immer geschwankt; mal mehr mal weniger als möglich. Allerdings habe ich festgestellt dass es auch von der Witterung abhängig ist. Ob man im heissen Sommer tankt oder im kalten Winter. Wie weit die Temperatur eine Rolle spielt kann ich nicht sagen, bin kein Experte. Wo sind die Physiker hier im Forum? Ausdehnung Flüssiggas??
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Watzl am 25. November 2012, 22:57:00
Die Ausdehnung des Gases ist tatsächlich der Temperaturschwankung unterworfen. Bei den üblichen Tankmengen von ca. 3000 Lit dürfte das aber kaum ins Gewicht fallen. 
Die Anzeigen an den Tanks sind nicht sonderlich genau. Die geeichte Uhr an den Tankfahrzeugen wird da schon ein viel besseres Ergebnis liefern.


Watzl
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: oiboddl2 am 21. August 2013, 20:38:45
Neues Jahr, noch größere Abweichung:

Heute morgen getankt.
Zählerstand von mir seit 01.02.2013 monatlich stetig bei 61% abgelesen!
Lieferschein zeigt Tankinhalt vor Betankung: 62% (gedruckt), mit Kugelschreiber drübergeschrieben (!): 50%
Tankinhalt nach Betankung: 83% (gedruckt)
Liefermenge: 1519 Liter (gedruckt)

Und nun wieder meine Rechnung:
Tank lt. Hersteller befüllbar bis 4.120 Liter (=85%)
=> 83% entsprechen 4023 Liter
bei einem Tankinhalt von 61% habe ich einen Füllstand von 2.957 Liter
bei einem Tankinhalt von 50% hätte ich einen Füllstand von 2.424 Liter

Bei 61% kann ich auf 83% also 1.066 Liter tanken, bei 50% 1.599 Liter.
Wir reden hier also um eine "Schätz(un)genauigkeit" von 11 Prozentpunkten oder 533 Liter.
Das macht bei einem Bruttoliterpreis von ca. 0,55 Euro halt auch einen Preisunterschied von 293 Euro aus.

Versteht mich nicht falsch, mir ist (immer noch) bewußt, dass die Zeigeranzeige nicht aufs mm³ genau ist und sein kann, aber ein Unterschied von 533 Liter erachte ich persönlich doch mittlerweile für einen nicht mal 3 Jahre alten Tank schon als unverhältnismäßig diskrepant.

Ich würde auch nichts sagen, wenn es mal in die eine und mal in die andere Richtung ginge, aber es ist jetzt die dritte Betankung in Folge, dass mal um 230, mal um 340 und nun um 530 Liter zu meinen Ungunsten mehr geliefert wurden, als ich am Tank abgelesen habe.

Heute kommt eben auch noch dazu, dass die Angabe, die der Fahrer wohl zuerst eingegeben hat, sich bis auf ein Prozentpunkt mit dem deckt, was ich selbst seit Monaten immer wieder ablese! Wieso hat er nachher händisch 50% drüber geschrieben? Weil ihm selbst der Unterschied auch viel zu krass vorgekommen ist? Ich persönlich kann da nicht mehr an eine ungenaue Zeigeranzeige glauben nach nicht mal drei Jahren bei einem komplett neuem Tank!

Der Fall von touringralf ist gegen meine Abweichung von 11 Prozentpunkten ja mittlerweile fast noch vernachlässigbar, aber 11 Prozentpunkte ist für mich persönlich schon eine Hausnummer.

Ich persönlich habe eben auch den Eindruck, je stärker ich den Preis vom ursprünglichen Angebot herunterhandeln konnte, desto eklatanter fällt der Unterschied zwischen rechnerischer Liefermenge und ausgewiesener Liefermenge aus...

Ich persönlich kann irgendwie langsam nicht mehr recht an ungenaue Zeiger, Temperatur, Ausdehnung und schrägen Blick auf die Tankanzeige glauben, geeichte Teile hin oder her.

Meiner Meinung nach, haben touringralf und ich hier denselben Lieferanten. Leider hat sich touringralf auch letztes Jahr nicht mehr auf meinen Beitrag gemeldet, damit ich das mal prüfen könnte. Leider scheint auch niemand Anderes im Forum hier die gleiche Erfahrung zu machen oder mal gemacht zu haben. Aber auch Gegenteiliges, dass die Liefermenge immer zu dem passt, was die Tankanzeige sagt, hört man nicht. Rechnet keiner? Überwacht das keiner? Traut sich hier keiner?!?
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Watzl am 22. August 2013, 10:36:16
Die Zeigeranzeigen sind auch nach meiner Erfahrung relativ ungenau. Dazu kommt noch ein möglicher Fehler bei der Ablesung (schräg reingeschaut - Parallaxenfehler).

Dieser Fehler immer in einer Richtung ( zu ungunsten des Kunden ) ist aber schon seltsam.
Handelt es sich hier um einen Vertagstag?
Wer ist der Lieferant?
Was  sagt der zu diesen Beobachtungen?


H. Watzl
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: oiboddl2 am 22. August 2013, 22:11:08
Die Zeigeranzeigen sind auch nach meiner Erfahrung relativ ungenau. Dazu kommt noch ein möglicher Fehler bei der Ablesung (schräg reingeschaut - Parallaxenfehler).

Den Fehler bei der Ablesung macht höchstens der Fahrer des Flüssiggas-LKWs. ;-) Ich gucke jeden Monatsersten genau senkrecht auf die Füllstandsanzeige, ich will ja auch vernünftige Werte haben!

Dieser Fehler immer in einer Richtung ( zu ungunsten des Kunden ) ist aber schon seltsam.
Handelt es sich hier um einen Vertagstag?
Wer ist der Lieferant?

Der Tank ist mein Eigentum. Echter Kauftank, keine "Überlassung", kein Mietkauf! Tankbuch liegt vor.

Lieferant ist ein nicht unbekanntes Unternehmen aus Südbayern.

Was  sagt der zu diesen Beobachtungen?

O-Ton:
"Nach der Anzeige am Tank können Sie nicht gehen! Dabei handelt es sich nur um "Spekuliereisen". Die Dinger sind ja nichtmal geeicht. Was zählt, ist einzig und allein nur die Anzeige am Tankfahrzeug - die ist geeicht. Die wird regelmässig kontrolliert und geprüft!"
"Die Prozentangaben zum Tankinhalt vor und nach Betankung liest der Fahrer selbst ab und tippt sie in seine Maschine ein. Der ist meist in Eile; guckt schräg drauf, dann sieht der oft schon mal weniger Prozent als Sie in Ruhe gesehen haben."
"Sie können mir glauben, die ausgewiesene (getankte) Liter-Anzahl stimmt. Die Anzeigen sind schließlich geeicht!!!!!!"

Das waren die telefonischen Antworten auf meine Nachfrage vom letzten Jahr.
Auf die dieses Jahr noch deutlichere Diskrepanz habe ich noch niemanden außerhalb dieses Forums angesprochen, sitze aber gerade an einem nicht mehr freundlichen Schreiben...

Bin gestern noch in die Altjahre des Forums hier reingegangen und habe Folgendes aus den einzigen zwei, drei Beiträgen rausgelesen, die sich mit der Problematik der abweichenden Liefermengen befassen:
Es gibt zwei Gruppen von Flüssiggas-Tankern. Gruppe 1 tankt seit teilweise Jahrzehnten und hat nie Abweichungen von mehr als 50 Litern (in beide Richtungen!). Gruppe 2 hat teilweise rechnerische Füllstände von über 8000 Liter bei einem 6400 Liter Tank...

Außerdem habe ich einen verlinkten Artikel zum vereinzelten Beschiß bei Öllieferungen gefunden. Wenn man das auf Flüssiggas umlegt, dann würde es auf meine Beobachtungen aus dem Forum passen. Bei einem Großteil passt alles bzw. ist im Rahmen (<50 Liter Differenz) und bei ein paar Wenigen reißt es um mehrere Hundert bis teilweise sogar um über 1000 Liter aus.

Fraglich ist für mich aber: Wenn es tatsächlich Schmu wäre, müsste doch der Fahrer mit eingebunden sein. Bei einem großen Unternehmen, sind das doch alles nur "kleine" Angestellte und nicht der Chef oder der Vize-Chef selbst, die die Fahrzeuge fahren. Da hätte man doch einen Haufen Mitwisser...? Was hätte also der Fahrer davon? Provision? Er verkauft selbst ein paar 100 Liter pro Tag "schwarz"? Würde das nicht irgendwann mal auffliegen?

Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, wieso weicht es bei einigen Leuten oft und teilweise eklatant ab und bei anderen wiederum jahrzehntelang gar nicht?!? Tankanzeige defekt? Müssten da nicht die Lieferunternehmen schon beim ersten Nachfragen abwinken und darauf verweisen? Müssten die Tankhersteller dann nicht mal was unternehmen, damit die Gaslieferanten nicht wie Betrüger dastehen?

Zum Thema "schräg drauf schauen": Wieso liest der Fahrer beim Füllstand vor Betankung immer (!) weniger ab als ich? Wieso nicht mal andersrum? Und v.a. wieso hat er diesmal einen Wert, den ich so auch abgelesen habe, händisch mit einem Wert überschrieben, der in das Bild der ausgewiesenen Liter passt? Von 61% auf 50% müsste ich ja schon halb durch den Domschacht selbst gucken, damit ich das optisch derart verzerrt bekomme!

Ich persönlich bin ratlos und werde jetzt erstmal dem Lieferanten schreiben, wie das (schon wieder!) sein kann und ihm auch meine Beobachtungen der letzten Jahre mitteilen. Ich bin aber absolut sicher, die Argumente werden die gleichen sein wie letztes Jahr. Wieso auch nicht: Ein geeichtes Teil sticht alle anderen nicht geeichten aus. Das ist auch auch bei anderen Dingen so. Und was hab ich für einen Gegenbeweis? Mein persönliches Ablesen einer Tankanzeige, die landauf, landab als ungenau und als "Spekuliereisen" bezeichnet wird? Für mich bleibt als einzige Konsequenz - sofern sich der Lieferant nicht auf Kulanz besinnt (was ich stark bezweifle) - nur den Lieferanten zu wechseln und mal auf die nächste Betankung zu warten, ob es dann wieder (derart) abweicht. Ich wage es fast zu bezweifeln, aber wenn nicht, wäre es schade um einen ansonsten eigentlich guten und reibungslosen Kontakt zum jetztigen Lieferanten, der mir (evtl. vordergründig?) günstige Preise gibt, wie sie in meinem Postleitzahlenbereich auch von anderen Anbietern gemacht werden.

Gewissheit wird erst der Wechsel des Lieferanten bringen und auf den ziele ich jetzt auch ab, ein viertes Jahr mag ich mich ehrlich gesagt nicht mehr wundern und ärgern...Da zahle ich ggf. pro 100 Liter lieber 5 Euro mehr, als dass ich 500 Liter mehr auf der Rechnung habe, die ich vielleicht gar nicht getankt habe. Und wenn wirklich die Anzeige spinnt, dann hält sich der Preisunterschied auch im Rahmen.
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Weisswurst am 23. August 2013, 13:13:00
Hallo zusammen,

könnte es denn nicht sein, daß die Tanks der vermeintlich geprellten Kunden einfach nur überfüllt wurden, sprich mehr als die offiziell zulässigen 85% eingefüllt wurden? Bei z.B. oiboddl2 wären dies wie bereits vorgerechnet im Falle der bisher größten Abweichung 11%, der Tank wäre also nicht mit max. 85%, sondern bis auf 96% gefüllt worden.

Oder anders gefragt:
Wie wird denn überhaupt sichergestellt, daß ein Tank nur zu max. 85% gefüllt wird? Wird der Tank bei jedem nachtanken immer erst komplett leergesaugt (die abgesaugte Menge dabei natürlich gemessen und später gegengerechnet), und dann mit der max. zulässigen Menge gefüllt? Oder ist es technisch gar nicht möglich, mehr als 85% in den Tank zu bekommen, weil dann bspw. der Druck zu hoch wird?

PS: Es handelt sich hier nur um eine Idee, die vielleicht zum Verständnis beitragen kann, ich will damit sicher nicht die Lieferanten in Schutz nehmen, ggf. gibt es dort auch schwarze Schafe, analog zu den bereits angesprochenen Unstimmigkeiten bei Öl-Lieferungen.

Grüße

Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: oiboddl2 am 23. August 2013, 20:45:07
Hallo Weisswurst!

Vielen Dank für Deinen Einwurf und keine Sorge, ich bin für alle möglichen Erklärungen und Erklärungsversuche dankbar und habe nicht den Eindruck, dass damit schwarze Schafe gedeckt werden sollen.

In meinem Fall ist es aber so, dass die Tankanzeige nach Befüllung immer jeweils 82% oder 83% anzeigt. Würde der Tank überfüllt werden, müsste nach meinem Verständnis die Füllstandsanzeige am Tank auch entsprechend auf 95% oder Ähnliches ansteigen. Was laut der abgebildeten Skala auch bis zu 100% Füllstand möglich sein sollte. Tut es aber (leider) nicht.
Wären die Angaben auf der Füllstandsanzeige über den 85% nur aufgemalt und der Zeiger könnte die 85% nicht passieren, müsste zumindest beim ersten Heizen im Herbst/Winter ja zuerst gar kein bis wenig Verbrauch an der Anzeige abzulesen sein, als im weiteren Verlauf, wenn der Zeiger tatsächlich unter 85% fällt. Das wäre eine Tatsache, die ich sicherlich mit ziemlicher Verwirrung bei meinen monatlichen Ablesungen festgestellt hätte - "-10°C und nix verbraucht" => Super! :-)

Mögliche Erklärung könnte dann nur sein, der Tank wird zuerst wirklich abgepumpt, die Anzeige auf 0 Liter gestellt und dann beginnt der Tankvorgang. Das wäre natürlich auch ein starkes Stück...

Aber wie gesagt, da müsste der Fahrer des Tankfahrzeugs die Finger im Spiel haben. Das kann ich mir bei einem großen Unternehmen nicht so ganz vorstellen, weil ich nicht wüßte, was das dem Fahrer bringt und das wahrscheinlich dann nicht bloß 1-2 Fahrer machen, sondern Dutzende und dann müsste es einen Haufen Mitwisser geben, von denen einer eines Tages mal auspacken müsste. Jedenfalls stelle ich mir das mit meinem (heilen) Weltbild so vor  :-\

Ich bin nach wie vor ratlos und offen für alle Erklärungen und Spekulationen!
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: duckhunter am 24. August 2013, 01:57:12
Vielleicht solltest du dir mal eine neue Anzeige aufschrauben, die sind nicht sehr teuer und wenn du mit deinem Lieferanten gut auskommt, gibts die eventuell zum Nulltarif.
Bei meinem ersten Tank habe ich in 10 Jahren 4 neue Anzeigen bekommen.....wobei es vielleicht auch am Tank gelegen haben könnte.
Seit ich meinen neuen Tank habe (wechsel von 4850l auf 6400l) ist noch immer die erste Uhr drauf und ich liege mit der geschätzten und der gelieferten Menge nur 20l daneben.

Gruß
duckhunter
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: oiboddl2 am 01. September 2013, 17:10:33
Die Zeigeranzeigen sind auch nach meiner Erfahrung relativ ungenau. Dazu kommt noch ein möglicher Fehler bei der Ablesung (schräg reingeschaut - Parallaxenfehler).
Wer ist der Lieferant?
Was  sagt der zu diesen Beobachtungen?

Mir liegt nun die schriftliche Antwort des Lieferanten vor:
Der Fahrer des Tankfahrzeugs habe vor dem Betanken die Füllstandsanzeige abgelesen und den abgelesenen Stand (die 62%) elektronisch erfasst. Kurz nach Beginn des Betankungsvorgangs wäre die Anzeige abrupt auf 50% abgefallen, was der Fahrer dann händisch als eigentlichen Füllstand vor Betankung festgehalten hätte. Dies wäre angeblich Anzeichen dafür, dass das "Schwimmergestell" im Tank festgehangen wäre. Dazu würde angeblich auch meine Feststellung passen, dass sich seit März/April die Füllstandsanzeige nicht mehr bewegt und ständig den gleichen Stand angezeigt hätte (*). Der Rest ist die Wiederholung der Argumente aus dem letzten Jahr: Höchst ungenaue Tankanzeige, Anzeige am Tankfahrzeug ist geeicht und hochgradig genau. Fazit: "Stimmt schon alles so!"

Ich persönlich glaube das einfach alles nicht: Die letzten Jahre hat der Fahrer nämlich schon einen Füllstand elektronisch erfasst, der sich bis um fast 10 Prozentpunkte von dem unterschieden hat, was ich monatelang wiederholt abgelesen habe. Dieses Mal hat die Füllstandsanzeige vor Betankung lt. Lieferant seltsamerweise mit dem übereingestimmt, was ich selbst beobachtet habe, obwohl mir letztes Jahr schon unterstellt worden ist, ich würde einfach nur die Anzeige (viel)(zu) schräg ablesen.
Zum festgehangenen Schwimmergestell: Mein Füllstand bewegt sich ab März/April nie, weil ich eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung habe und weil ab da März/April bei uns nicht mehr (mit Flüssiggas) geheizt wird und das bißchen Warmwasser, die Solaranlage locker schafft... Und das eben nicht erst bloß dieses Jahr, sondern auch die Jahre zuvor schon in genau dem gleichen Zeitraum! Da glaube ich persönlich nicht so wirklich an ein Schwimmergestell, dass sich irgendwo verhakt hat.

Im Übrigen ist mir in dem Schreiben (ungefragt) bestätigt worden, dass eine Betankung des Tanks mit mehr als 85% technisch nicht möglich ist, da die Tankanlage des Fahrzeugs eine Betankung von mehr als 85% auf keinen Fall zulässt.

Für mich steht fest, dass ich nächstes Jahr bei einem anderen Lieferanten tanken und beobachten werde, ob die Füllmenge hier ebenfalls derart signifikant von meinen Beobachtungen und Berechnungen abweicht.
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: oiboddl2 am 20. Juni 2014, 13:31:51
Ich möchte gerne wie angekündigt noch Rückmeldung zu meinen Erlebnissen von oben geben:

Wie 2013 angedroht, habe ich dieses Jahr bei einem anderen Anbieter getankt.
Füllstandsanzeige laut meinem Augenlicht: 60-61%
Füllstandsanzeige laut Meinung des Fahrers: 60%

Endstand nach Betankung meiner Meinung nach: 84%
Endstand nach Betankung nach Meinung des Fahrers: 84%

Eingefüllte Liter laut geeichter Messanlage des Tankfahrzeugs: 1152,9 Liter

Feststellungen meinerseits:
1.) Es gab keinen irgendwie gearteten Abfall der Füllstandsanzeige beim Beginn des Betankungsvorgangs (wurde 2013 ja behauptet)
2.) Der Fahrer hat bis auf maximal 1 Prozentpunkt das Gleiche abgelesen wie ich, also keine Abweichungen um fast 10-15 Prozentpunkte wie jeweils die Jahre zuvor
3.) Laut Fahrer lief alles ganz normal und das sehe ich auch so

Daher hat sich bei mir der Eindruck verfestigt, den ich die letzten Jahre schon immer hatte: Ich lese die Füllstandsanzeige nicht (zu) schräg ab, sondern es wurden in den Vorjahren seltsamerweise immer 200 bis fast 500 Liter mehr getankt, als ich nach Ablesen der Füllstandsanzeige für möglich gehalten hätte.

Dieses Mal beim neuen Anbieter reden wir über eine Differenz von maximal 36 Litern bei fast den gleichen, von mir abgelesenen Füllständen wie in den Vorjahren! Also kann auch nicht mit einem anderen Verhältnis bzgl. der Liefermenge argumentiert werden.

Für mich persönlich spricht das Bände! Da kann sich der Ex-Lieferant noch so oft und gerne auf seine geeichten Fahrzeuge berufen. Ich habe derartig krasse Abweichungen nicht geglaubt und ich würde sie auch zukünftig nicht (mehr) glauben. Natürlich könnte die diesjährige Lieferung auch ein krasser Zufall sein, aber ich persönlich glaube das einfach nicht.

Mir persönlich drängt sich auch der Verdacht auf, dass je besser ich den Preis für mich verhandelt hatte, desto größer war anschließend die Differenz zu meinen Ungunsten; aber das ist nur so ein Gefühl...

Ich fürchte sowieso, dass gegen derartige "Phänomene" nichts auszurichten sein wird, schließlich sind die Fahrzeuge ja alle ordnungsgemäß geeicht  ::) , außer eben den Lieferanten zu wechseln.

Vielleicht bestärken meine Erlebnisse ja jemanden den Lieferantenwechsel zu wagen.
Seid wachsam!  8)
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Gaspreisbremse am 07. Juni 2015, 19:01:56
Ich danke für diese aufschlussreichen Informationen. Ich habe eine Flüssiggasheizung installieren lassen, der Tank fehlt noch, nach diversen Angeboten hat nun eines den Zuschlag erhalten. Wahrscheinlich werde ich bei denen auch die Erstbetankung machen. Ich bin gespannt. Beim ersten Mal kanns ja noch kein Vertun geben.
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: stingmb am 14. August 2015, 19:22:43
Hallo, also bei mir liegt es definitiv an der Anzeige am Tank. Wenn der Tank Voll ist sollten ja 85% Angezeigt werden, er Zeigt aber nur 65% an.
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: oiboddl2 am 15. August 2015, 11:38:56
Ich danke für diese aufschlussreichen Informationen. Ich habe eine Flüssiggasheizung installieren lassen, der Tank fehlt noch, nach diversen Angeboten hat nun eines den Zuschlag erhalten. Wahrscheinlich werde ich bei denen auch die Erstbetankung machen. Ich bin gespannt. Beim ersten Mal kanns ja noch kein Vertun geben.

Beim ersten Mal war bei mir auch noch alles absolut schlüssig und logisch, außer dass vertraglich vorab vereinbarte Preise für die erste Lieferung nicht eingehalten wurden. Hier habe ich aber nach einer freundlichen, telefonischen Nachfrage beim Außendienstmitarbeiter innerhalb von zwei bis drei Werktagen eine geänderte Rechnung im Briefkasten gehabt.

Die Folge-Lieferungen waren für mich nicht nachvollziehbar.

Im Übrigen bin ich schon ganz gespannt, denn am kommenden Montag kommt wieder mein neuer Lieferant und füllt erneut den Tank. Ich werde wieder berichten!
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: oiboddl2 am 17. August 2015, 19:26:38
Heute war wieder mein neuer Lieferant da:

Füllstand vor Betankung von mir abgelesen: 61%
Füllstand vor Betankung vom Fahrer abgelesen: 62%

Füllstand nach Betankung: 86%
Getankte Menge laut geeichter Teile: 1.218 Liter

Gemäß der Ideal-Berechnung (85% = 4.120 Liter) entsprechen 25 Prozentpunkte 1.212 Liter. Nach meiner Lesart (61% -> 86%) trifft es das auf 6 Liter genau (1.218 Liter <-> 1.212 Liter).

=> Nach 2014 auch dieses Jahr wieder keine Differenzen von 100-500 Liter zwischen errechneter Menge und (angeblich) tatsächlich getankter Menge. Und wieder keine auffällige Diskrepanz beim Ablesen der Füllstandsanzeige vor der Betankung.

Leute, seid wachsam! Rechnet nach, ob das was euer Lieferant euch einfüllt auch wirklich (rechnerisch) sein kann!

Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Gaspreisbremse am 19. August 2015, 20:45:23
Danke für die Info!!!
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: oiboddl2 am 20. Juli 2016, 18:54:49
Heute war wieder mein neuer Lieferant da:

Füllstand vor Betankung von mir abgelesen: 61%-62%
Füllstand vor Betankung vom Fahrer abgelesen: 61%

Füllstand nach Betankung: 86%
Getankte Menge laut geeichter Teile: 1.200 Liter

Auch heute kommt die getankte Menge an die rechnerische Menge (1163 Liter -1212 Liter) hin.

=> Nach 2014 und 2015 auch dieses Jahr wieder keine Differenzen von 100-500 Liter zwischen errechneter Menge und (angeblich) tatsächlich getankter Menge. Und wieder keine auffällige Diskrepanz beim Ablesen der Füllstandsanzeige vor der Betankung.
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: idl am 14. November 2016, 20:33:43
Hallo zusammen,

Zur Abweichung:

Die Übertragung vom mechanischen Teil des IAs im Tank auf die Anzeige erfolgt mittels Magnet und ist deshalb 1. nicht spielfrei und  2. hinkt die Anzeige immer etwas hinterher (Reibung!), in der Entnahmephase wird also immer ein klein wenig zuviel angezeigt, nach dem Tanken aber ein kleinwenig zu wenig, weil jetzt ja die Anzeige in die andere  Richtung gelaufen ist.


Schwimmer: kann durchaus mal hängen bleiben, weil das Gelenk klemmt.

Bei Verdacht mal mit einem Gummihammer oder Holzklotz auf den Tank klopfen (nicht auf die Anzeigerkapsel, lieber  auf den Tank selbst, der Schwimmer ist innen drin!)

Aber das die Abweichungen beim Wechsel des Liefernaten verschwinden, find ich merkwürdig.

Tank voll bei <85%:
kann durchaus vorkommen. Die Grenze zum Überfüllen wird durch ein mechanisches bzw. ein elektronisches Höchststandpeilrohr (die beiden sind in enem Ventil integriert) oder durch den Inhaltsanzeiger (bei 85%) kontrolliert.
Wenn der 1. Indikator sagt: "Voll", gilt der Tank als voll.
Andersrum kann man es nicht machen, also auf den 2. Indikator warten: wenn der defekt wäre, würde der Tank überfüllt, und das soll nun mal nicht sein!
Wenn nun das Ventil mit dem HSPR einen Gewindegang weiter rein geschraubt ist, oder, man baut auch schon mal ein Ventil mit etwas längerem HSPR (also die nächste Größe) ein (dann hat man die Lagerhaltung etwas minimiert), dann zeigt dieser Indikator den vollen Tank bei z.B. 82% an. Und die Füllung muss beendet werden, sobald der 1. Indikator anzeigt: Tank ist voll.


Genauigkeit: Frag mal bei Rolex nach, evt. in geprüfter Chronometerausführung...
Aber bitte nicht in Gold: Die Gashändler sind ja alles Gangster, und  dann ist das Dingen schnell geklaut....(kleiner Scherz)

Grüße

idl

Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Xentrix am 21. Mai 2017, 23:00:30
Hallo,

mit der Frage der möglichen Manipulation beschäftige ich mich auch schon länger, und zwar aus folgendem Grund: ich hab mir voriges Jahr einen neuen Tank gekauft und bin bei der ersten Betankung von 85% ausgegangen, hatte mir so ungefähr ausgerechnet, was das dann kostet und das Geld bereitgestellt. Als ich von Arbeit nach Hause kam, stand die Anzeige auf 95% und die Rechnung war natürlich auch dementsprechend! Auf Anfrage wurde mir gesagt, dass da halt mehr reingepasst hat, weil noch kein Druck drauf war??? Das hab ich bis jetzt auch noch nicht kapiert. Wenn die Uhr bei 85% stopp sagt, muß die doch wissen, wann die bei einem 2700 Liter-Tank erreicht sind, oder? Ich hatte echt Angst, daß da was passiert und mir ist das alles ein Rätsel. War mein erstes Tanken als Gasneuling, bin echt verunsichert. Was sagt ihr dazu?

LG Xentrix
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: TÜV-SV am 23. Mai 2017, 21:51:26
Hallo,

mit der Frage der möglichen Manipulation beschäftige ich mich auch schon länger, und zwar aus folgendem Grund: ich hab mir voriges Jahr einen neuen Tank gekauft und bin bei der ersten Betankung von 85% ausgegangen, hatte mir so ungefähr ausgerechnet, was das dann kostet und das Geld bereitgestellt. Als ich von Arbeit nach Hause kam, stand die Anzeige auf 95% und die Rechnung war natürlich auch dementsprechend! Auf Anfrage wurde mir gesagt, dass da halt mehr reingepasst hat, weil noch kein Druck drauf war??? Das hab ich bis jetzt auch noch nicht kapiert. Wenn die Uhr bei 85% stopp sagt, muß die doch wissen, wann die bei einem 2700 Liter-Tank erreicht sind, oder? Ich hatte echt Angst, daß da was passiert und mir ist das alles ein Rätsel. War mein erstes Tanken als Gasneuling, bin echt verunsichert. Was sagt ihr dazu?

LG Xentrix

Die Antwort von deinem Gasversorger ist Quatsch. Das darf nicht sein. Mehr als 85% darf nicht in dem Tank sein. Das ist wirklich verboten. Der Tankwagenfahrer hat da entweder ganz grossen Mist gebaut oder es ist etwas an der Überfüllsicherung defekt. Die Überfüllsicherung ist ja dafür da, um genau das zu verhindern.
Bei 90% würde ich noch sagen, nagut ... kann mal passieren. 90% ist zwar zu viel und auch verboten, aber technisch ist das noch nicht wirklich kritisch, aber bei 95% oder mehr kann das wirklich zu einem gefährlichen Zustand des Tanks führen, wenn das Gas sich jetzt im Sommer erwärmt und ausdehnt und dann kein Gasraum mehr vorhanden ist, in dem es sich ausdehnen kann. Dann kann es durchaus passieren, daß das Sicherheitsventil irgendwann öffnet und Gas ausströmt. Vor allem, wenn es ein oberirdischer oder halboberirdischer Tank ist und da jetzt voll die Sonne drauf scheint, kann sich das Gas richtig erhitzen und auch ausdehnen.

Die Antwort von deinem Gasversorger hast Du nur so bekommen, damit er nicht nochmal auf seine Kosten den Tankwagen schicken muß, um das Gas, das zu viel drin ist, wieder zurück zu pumpen. Welcher Gasversorger war das denn? Normalerweise hätte der Tankfahrer schon vor Ort direkt erkennen müssen, daß zu viel drin ist, und hätte direkt das überzählige Gas wieder zurückpumpen müssen.

Theoretisch könnte es auch sein, daß die Füllstandsanzeige defekt ist und sehr ungenau anzeigt, aber wenn Du sagst, daß Du ja wirklich so viel Gas bezahlt hast, dann wird auch so viel drin sein.

Zeigt der Füllstandsanzeiger denn immer noch 95% an? Jetzt im Sommer brauchst Du ja wahrscheinlich nicht so viel Gas, so daß es auch lange dauert, bis Du durch den Gasverbrauch wieder unter die 85% oder wenigstens erst mal unter 90% kommst.
Theoretisch könntest Du vom Gasversorger verlangen, daß er auf seine Kosten den Tankwagen vorbeischickt, um das überschüssige Gas wieder abzupumpen. Nur ob Du dann das Geld für das zu viel getankte Gas auch wieder zurückbekommst, ist eine andere Frage.

Mit bestem Gruß
TÜV-SV
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Xentrix am 24. Mai 2017, 13:14:05
@TÜV-SV, vielen Dank für Deine Antwort, das mit den 95% war voriges Jahr im Oktober, war anscheinenend wirklich soviel drin, denn es hat schon lange gedauert, bis ich auf 85% war. Name von Gaslieferant per PN.
Ich hab das hier mal zur Diskussion gestellt, weil ich demnächst mal wieder tanken muß, bin grad bei 45%, und mir sehr unsicher war, ob ich den nochmal nehmen soll. Nach Deiner Antwort klares Nein dazu! Wollte niemand unrecht tun und es hätt ja sein können, daß es da was gibt, wo ich noch net weiß  8), war aber wohl wirklich nicht in Ordnung und meine Sorge anscheinend nicht unbegründet, aber mit nem Neuling kann mans ja machen...
Der Anbieter wurde mir vermittelt von dem, wo ich den Tank gekauft hab! Sehr günstig...Tankverkäufer hat auch letztens wieder angerufen und gefragt, ob ich Nachschub bräuchte, der Gaslieferant wär grad in meiner Nähe, war aber eh noch zu früh.
Hätt aber nicht gedacht, daß da jemand so leichtsinnig bei der Betankung ist, wenn es um Gas geht.
Also müßte wohl bei dem seinem Tankwagen was nicht in Ordnung sein?

Jetzt weiß ich aber wenigstens, wie ich mich verhalten soll, wenn sowas nochmal vorkommt.
Werd mich mal umhören, wo in meinem Umkreis ein Lieferant ist, der weiß, was er tut.

Übrigens, auf der Tankquittung stand mit Hand geschrieben 85%, geliefert wurden 2503 Liter für 2700 Litertank! OK, sind 93%!

LG Xentrix
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: TÜV-SV am 27. Mai 2017, 21:32:20
@TÜV-SV, vielen Dank für Deine Antwort, das mit den 95% war voriges Jahr im Oktober, war anscheinenend wirklich soviel drin, denn es hat schon lange gedauert, bis ich auf 85% war. Name von Gaslieferant per PN.
Ich hab das hier mal zur Diskussion gestellt, weil ich demnächst mal wieder tanken muß, bin grad bei 45%, und mir sehr unsicher war, ob ich den nochmal nehmen soll. Nach Deiner Antwort klares Nein dazu! Wollte niemand unrecht tun und es hätt ja sein können, daß es da was gibt, wo ich noch net weiß  8), war aber wohl wirklich nicht in Ordnung und meine Sorge anscheinend nicht unbegründet, aber mit nem Neuling kann mans ja machen...
Der Anbieter wurde mir vermittelt von dem, wo ich den Tank gekauft hab! Sehr günstig...Tankverkäufer hat auch letztens wieder angerufen und gefragt, ob ich Nachschub bräuchte, der Gaslieferant wär grad in meiner Nähe, war aber eh noch zu früh.
Hätt aber nicht gedacht, daß da jemand so leichtsinnig bei der Betankung ist, wenn es um Gas geht.
Also müßte wohl bei dem seinem Tankwagen was nicht in Ordnung sein?

Jetzt weiß ich aber wenigstens, wie ich mich verhalten soll, wenn sowas nochmal vorkommt.
Werd mich mal umhören, wo in meinem Umkreis ein Lieferant ist, der weiß, was er tut.

Übrigens, auf der Tankquittung stand mit Hand geschrieben 85%, geliefert wurden 2503 Liter für 2700 Litertank! OK, sind 93%!

LG Xentrix


Ob Du gleich den Versorger wechseln mußt, ist eine andere Frage. Wenn es einen ähnlich günstigen in deiner Nähe gibt, kannst Du das ja ruhig machen. Potentiell kann Dir das aber bei jedem anderen Versorger auch passieren. Denn einen schludrigen und verantwortungslosen Tankwagenfahrer kann es bei dem anderen Versorger genau so geben wie bei deinem jetzigen. Es hängt meistens eher von der Einzelperson ab und nicht so sehr vom Versorger als Ganzes, obwohl es auch bei Versorgern schwarze Schafe gibt.

Egal von wem Du deinen Behälter wieder auffüllen läßt, solltest Du einfach darauf achten, daß beim Tanken nicht mehr als 85% in den Tank kommt. Bei 86 oder 87% sagt noch keiner was, denn die Füllstandsanzeige hat ja auch eine gewisse Ungenauigkeit, aber mehr sollten es nicht sein. Bei der Erstbefüllung konntest Du noch problemlos ausrechnen, wie viel exakt im Tank ist, da ja vorher genau 0% drin waren.
Von nun an mußt Du Dich auf deinen Füllstandsanzeiger verlassen. Der hat meiner Erfahrung nach eine Genauigkeit von +/- 2%.

Wenn beim Tanken dort am Füllstandsanzeiger deutlich mehr als 85% angezeigt werden, solltest Du direkt vor Ort beim Tankwagenfahrer darauf bestehen, daß er das überzählige Gas wieder abpumpt, mit dem Hinweis darauf, daß mehr als 85% verboten sind. Wenn er sich trotzdem trotz besseren Wissens weigert, macht er sich sogar strafbar, falls aufgrund dessen irgendwas mit dem Tank passiert und jemand zu Schaden kommt. Und laß Dir nicht von ihm erzählen, daß das zu aufwändig sei. Er muß dafür nur seinen zweiten Schlauch an das Flüssigentnahmeventil des Behälters anschliessen und hat das Zurückpumpen von den paar Prozent nach maximal 15 Minuten erledigt.

Falls die Überfüllsicherung beim nächsten Befüllen wieder erst bei 93 oder 95% anspricht, stimmt was mit der Überfüllsicherung nicht. Dann muß die getauscht werden. Entweder ist die dann defekt oder sie hat die falsche Länge für deinen Tank.
Um die tauschen zu können, muß aber der Behälter leer und drucklos sein, d.h. dafür muß auch wieder der Tankwagen kommen. Der pumpt den Tank leer und macht ihn drucklos, schraubt die alte Überfüllsicherung raus, schraubt die neue rein und befüllt den Behälter gleich wieder. Kann insgesamt durchaus 2 bis 3 Stunden dauern.
Nun kenne ich deinen Vertrag nicht, aber wenn Du keinen Wartungsvertrag hast und der Tank dein Eigentum ist, dann kann es durchaus sein, daß Du dann die neue Überfüllsicherung und die Anfahrt des Tankwagens selber zahlen mußt. Wenn Du allerdings nachweisen kannst, daß die Überfüllsicherung von Anfang an nicht richtig funktioniert hat, kannst Du eventuell die Kosten auch dem Tankverkäufer aufbürden. Du solltest für den Tank eigentlich immer noch Garantie/Gewährleistung haben. Und die Überfüllsicherung wurde Dir ja als Bestandteil des Tanks mitverkauft.
Im Falle des Falles kannst Du den Defekt der Überfüllsicherung von Anfang an problemlos mit deinem ersten Tankbeleg des damaligen Tankwagenfahreres und deiner ersten Tankrechnung des Gasversorgers nachweisen, wo der Fahrer und dann auch der Gasversorger ja selbst bescheinigt haben, daß sie in einen 2700-Liter-Tank 2503 Liter Gas einfüllen konnten, ohne daß die Überfüllsicherung angesprochen hat.

Aber schau erst mal beim nächsten Tanken, ob die Überfüllsicherung dann richtig anspricht und dann kannst Du weitersehen. Der Tankwagenfahrer muß dafür übrigens seinen Fahrzeugstecker auf die Überfüllsicherung stecken. An dem Stecker ist dann meist ein Funksender dran, der zum Fahrzeug sendet. Wenn die Überfüllsicherung des Behälters anspricht, gibt die dann über das Kabel und den Funksender das Signal an die Pumpe des Tankwagens, daß der Behälter voll ist, so daß die Pumpe des Tankwagens automatisch ausschaltet.

Mit bestem Gruß
TÜV-SV
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Xentrix am 28. Mai 2017, 15:15:41
@TÜV_SV, zunächst mal vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, ich fühl mich jetzt etwas besser gewappnet für die nächste Betankung.

Hab übrigens nen nagelneuen freien Tank, erst Herbst 2016 gekauft, denk, da ist noch Garantie drauf...

Mit Deiner Aussage, daß es nicht unbedingt auf den Lieferanten, sondern meist auf den Tankwagenfahrer ankommt, stimm ich Dir voll zu, deshalb hab ich Dir die Firma auch nur per PN genannt. Allerdings ist zu befürchten, daß hier immer der Selbe rumfährt und die wohl mit meinem Tankverkäufer auch zusammenarbeiten, der mir mit der Aussage, daß da mal mehr reingegangen wäre, weil noch kein Druck drauf war, unangenehm im Gedächtnis geblieben ist. Wäre auch im Falle eines Garantie-Schadenfalles mir nicht geheuer, den, der übertankt hat, zu fragen, ob bei meiner Anlage was net stimmt... Auch die Aufstellung des Tankes, die ja der Verkäufer in Auftrag gegeben hat, war mehr als abendteuerlich, fast schon reif für die Bild-Zeitung, von daher leg ich auf Zusammenarbeit mit Beiden keinen großen Wert mehr, bin da vertraglich nirgends gebunden und das Ganze drumherum hat einen sehr schlechten Eindruck bei mir hinterlassen!
Werd mich auf jeden Fall mal bei den Nachbarn umhören, kenn hier noch Keinen, wir wohnen alle etwas verstreut, mein aber, mal nen Tankwagen gesichtet zu haben...

Hätt da aber noch ne Frage zu dem Überfüllungs-Schutz: ist der Teil des Tankes oder der Armatur? Google hat dazu nix hergegeben und Letztere hab ich nämlich selber gekauft.

LG Xentrix
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: TÜV-SV am 10. Juni 2017, 07:39:02
Hätt da aber noch ne Frage zu dem Überfüllungs-Schutz: ist der Teil des Tankes oder der Armatur? Google hat dazu nix hergegeben und Letztere hab ich nämlich selber gekauft.

Was meinst Du mit selbst gekauft? Im Internet bestellt oder wie?

Ich kenne das eigentlich so, daß der Tankverkäufer einem natürlich den kompletten Tank inklusive der kompletten Armaturen verkauft, also mit Füllventil, Überfüllsicherung und Gasentnahmeventil, Sicherheitsventil usw.
Mag vielleicht vorkommen, daß man die Armaturen auf einer extra Rechnung stehen hat, aber trotzdem hat sie der Tankverkäufer dann ja mit verkauft. Ein Kunde kann ja sonst gar nicht wissen, welche Armaturen genau er kaufen soll, wenn er das völlig allein und unabhängig kaufen sollte, denn da gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Die Überfüllsicherung ist Teil eines Kombiventils und das ist eine Armatur.
Wenn Du in deinen Domschacht schaust, siehst Du doch an einem der Stutzen ein kleines Manometer, auf dem der Behälterdruck angezeigt wird (bei momentanem Sommerwetter vermutlich zwischen 5 und 7 bar). Da, wo das Manometer reingeschraubt ist, das ist das Kombiventil und da ist oben drauf unter einer Kappe der dreipolige Stecker für die Überfüllsicherung.

Mit bestem Gruß
TÜV-SV
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: Xentrix am 10. Juni 2017, 10:24:03
@ TÜV-SV, danke für Deine Antwort, hatte hier bei Hauskauf Miettank stehen, den ich ich abholen ließ und mir selber einen gekauft hab. Auf dem Miettank war natürlich ne Armatur, von der Jeder der Meinung war, daß die mir gehört (auch der Tankverkäufer), scheint wohl eher üblich zu sein, daß der Hausbesitzer auch beim Miettank ne eigene Armatur hat.
Kurz vor Abholung des Tanks stellte sich raus, daß es eben nicht so ist und ich bekam dann vom Tankverkäufer eine für 250.- Euro angeboten, soviel Geld hatte ich aber nicht zur Verfügung, war ja nicht eingeplant! Also ging ich mit den Fotos und den Daten von der bei mir im Hof noch vohandenen Armatur auf die Suche und fand bei Ebay-Kleinanzeigen Eine, die halbes Jahr alt war, was auch anhand eines Prägestempels erkennbar war und die ich nach Verhandlung für 50 Euro ergattern konnte.
Glaub nicht, daß der mir bewußt ne defekte verkauft hat, hätte sie wohl dann eher reklamiert.
Klar hat man da ein Risiko, an nem neuen Teil kann ja auch mal was nicht in Ordnung sein, das wäre dann zu meinen Lasten...außer der Verkäufer hätte die Rechnung noch...
Ist ja aber nur ne Vermutung, da die Armatur ja nicht vom Tankverkäufer ist, hätte er mir bei meiner Nachfrage ja genüßlich sagen können, daß da was mit dem Teil net stimmt und net erzählt, da ginge halt mehr rein, weil auf dem Tank noch kein Druck drauf war!
Deshalb vermut ich eher, daß das andere Gründe hat, warum da zuviel drin war, war ja net dabei.
Werd auf jeden Fall bei nächster Betankung das ansprechen und es persönlich überwachen.

LG Xentrix
Titel: Re: Ist Manipulation an der Liefermenge möglich ?
Beitrag von: TÜV-SV am 17. Juni 2017, 17:59:08
Du meinst wahrscheinlich den Druckregler/Druckminderer. Wahrscheinlich ein rotes oder blaues grösseres Teil, oder? Der Druckregler gehört in den meisten Fällen tatsächlich dem Hauseigentümer. Der Druckregler hat aber nichts mit der Überfüllsicherung zu tun.
Der Druckregler ist in das Kombiventil des Tanks eingeschraubt. Und die Überfüllsicherung ist eben Teil dieses Kombiventils.

Leider kann ich hier keine Bilder hochladen, sonst könnte man es unkompliziert klären. Aber Du weißt ja nun erst mal bescheid und kannst beim nächsten Mal auf den Füllstand achten.

Mit besten Gruß
TÜV-SV