Die Umlage für die Förderung der erneuerbaren Energien wird im kommenden Jahr nach Informationen des Handelsblatts (Mittwochsausgabe) aus dem Umfeld der Übertragungsnetzbetreiber drastisch steigen. Man stelle sich auf eine Spanne „zwischen 4,8 bis 5,2 Cent“ je Kilowattstunde Strom ein, hieß es. Derzeit beträgt die Umlage 3,59 Cent. Eine Erhöhung auf 4,8 Cent entspräche einem Anstieg um 33 Prozent. Damit würde sich die kumulierte Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage von 13 Milliarden Euro im vergangenen Jahr erneut stark erhöhen. Die Umlage wird von allen Stromverbrauchern gezahlt. Ausnahmen gelten für große Verbraucher aus der Industrie.
Die derzeitige Finanzierung der Energiewende ist unsozial. Einkommensschwache Haushalte werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) relativ bis zu 10mal schwerer belastet, als Haushalte mit hohem Einkommen. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor, die im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt wurde. “Dieser Effekt könnte sogar noch höher ausfallen, wenn man bedenkt, dass vor allem Hauseigentümer, die tendenziell überdurchschnittliche Einkommen beziehen, von der EEG-Förderung profitieren, da nur Eigenheimbesitzer Solardächer installieren können”, erklärt Studienleiter Dr. Hubertus Bardt.
Unterdessen üben Verbraucherschützer Kritik an der Förderung von Windkraftanlagen auf hoher See (\"offshore\"): \"Durch Offshore-Wind droht den Verbrauchern nach dem sehr teuren Solarboom die nächste Kostenwelle\", sagte der Energieexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, der \"Berliner Zeitung\". \"Die Pläne der Regierung gehören massiv zusammengestrichen ...Morgenpost (http://m.morgenpost.de/printarchiv/wirtschaft/article106223404/Steife-Brise-aus-Fernost.html)
Denn größte Sorge bereitet der Wirtschaft laut dem Außenhandelsverbands-Chef Mühlberg die Entwicklung der Energie- und Rohstoffkosten. Schon heute habe Deutschland nach Dänemark die höchsten Strompreise. „Energieintensive Betriebe überlegen sich genau, ob sie am Standort Nordrhein-Westfalen weiter in Anlagen investieren oder ob sie sich aus Gründen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit gezwungen sehen, die Produktion ins Ausland zu verlagern“, sagte Mühlberg. „Für einen Industriestandort wie Nordrhein-Westfalen wäre ein weiterer Anstieg der Energiekosten der schleichende Tod.“
Original von RR-E-ft
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Fraglich jedoch, wer insbesondere in Wahlkampfzeiten der Industrie die Strompreise noch verteuern will, wenn diese schon bei der NRW- Wahl 2012 den Teufel an die Wand malt. (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/nrw-wahl-2012/standort-nrw-wirtschaft-wendet-sich-von-roettgen-ab/6551636.html)
Zu den Forderungen der Initiative gehört aber auch „Bayerisches Photovoltaik Ausbaugesetz BayPVAG“. Das soll vor allem Kommunen und Städte verpflichten, in Sachen Solarstrom mit guten Beispielen voranzugehen.Datum 25. April 2012?! Ein verspäteter Aprilscherz oder was? BayPVAG (http://www.gesetze-bayern.de/jportal/portal/page/bsbayprod.psml?showdoccase=1&doc.id=jlr-PersVGBY1986rahmen)[/list]PS
Im Boot sind beispielsweise der Journalist, Reporter und Solarbotschafter Dr. Franz Alt, sowie der Organisator des gewonnenen Nichtraucherschutz-Volksbegehrens, Sebastian Frankenberger. Aber auch Politikerinnen, wie die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler haben bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Original von RR-E-ftDas ist etwas einseitig dargestellt.
Entscheidend ist wohl, dass das EEG- Vergütungsaufkommen anwächst, nicht zuletzt durch den erheblichen Zubau, insbesondere bei PV. Daran lässt sich wohl rückwirkend nichts mehr ändern.
Gründe dafür seien etwa der rasche Zubau der Photovoltaik, die hohe Windenergieeinspeisung in den vergangenen Monaten sowie das Marktprämienmodell, das zum Jahreswechsel eingeführt wurde. Es honoriert den Versuch von Anlagenbetreibern, den produzierten Strom selbst zu vermarkten statt die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zu kassieren. Allerdings wird der Versuch mit einer Managementprämie belohnt, die die Kosten weiter in die Höhe treibt.Wie hoch also der Anteil des PV-Zubaus an dieser doch gewaltigen Umlagensteigerung wäre, ist nicht dargestellt.
Insbesondere da ja nächstes Jahr gewählt wird.
Original von superhaaseWie wär\'s denn mit Aktionen der BdEV-Mitglieder/User des Forums - z.B.: jeder schreibt E-Mails an die/den Bundestagsabgeordnete/n aller Parteien seines Wahlkreises mit entsprechender Fragestellung (evtl. Muster durch unsere EEG-Experten?) ?
Wenn die 4,8 ct/kWh oder mehr kommen, bin ich gespannt auf die Reaktion der Merkel\'schen Regierung. Insbesondere da ja nächstes Jahr gewählt wird.
Ob die unsachliche und ungerechte Ausgestaltung der EEG-Umlage so bleiben kann, darf bezweifelt werden.
BERLIN taz | Ab kommendem Jahr kommen wahrscheinlich höhere Stromkosten auf die Bundesbürger zu. Grund könnte eine höhere Umlage für die Produktion von erneuerbaren Energien sein. „Dass die EEG-Umlage 2013 auf 4 Cent steigt, halte ich für durchaus möglich. Die Schwelle von 5 Cent wird dann wahrscheinlich zwischen 2015 und 2017 überschritten“, sagte Matthias Reichmuth vom Leipziger Institut für Energie der taz.
Er leitet die Projektgruppe, aufgrund deren Berechnungen die Bundesnetzagentur jährlich festlegt, wie viel jeder Stromkunde für die Förderung erneuerbarer Energien zahlen muss...
E.ON Solar: Profi-Qualität zum Top-Preis!.
Ein interessanter Punkt vorab: Unsere Photovoltaik-Technologie wird staatlich gleich doppelt gefördert. Zum einen garantiert Ihnen das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) die Vergütung für Ihren erzeugten Solarstrom für die nächsten 20 Jahre. Zum anderen wird im Rahmen des KfW-Programms „Erneuerbare Energien“ die Finanzierung zu attraktiven Zinssätzen gefördert. So können Sie Ihre E.ON Solar-Photovoltaikanlage unter Umständen auch ohne Eigenkapital realisieren.
Der Vorstandsvorsitzende der Mainova, Constantin Alsheimer, erläuterte während der Bilanzpressekonferenz, durch den Ausbau der erneuerbaren Energien werde Strom aus den älteren Kraftwerken immer weniger benötigt. Zudem seien die Preise, zu denen die Mainova den selbsterzeugten Strom verkauft habe, übers Jahr gesehen in etwa konstant geblieben, während umgekehrt die Beschaffungskosten für Kohle und Gas gestiegen seien..
Alsheimer hob hervor, die Strategie des Konzerns, die Eigenerzeugung weiter auszubauen, sei trotz dieser Erfahrungen richtig. Es werde nahezu ausschließlich in regenerative Energien investiert, bei denen es angesichts der Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz kein Marktrisiko gebe, sondern lediglich ein technisches Risiko.
Original von RR-E-ftOk, wenn die 4,8 bis 5,2 ct ohne die aktuell geplante \"PV-Kürzung\" geschätzt wurden, dann kommt wahrscheinlich ein größerer Teil von der PV.
Wie fällt denn Ihre Abschätzung aus, wenn die Bestrebungen zur Abwendung der EEG- Novelle (http://www.sonnenseite.com/Aktuelle+News,Buergerbegehren+soll+EEG+Novelle+stoppen,6,a22061.html) Erfolg hätten?
Es ist wohl gewiss verursachungsgerechter, wenn von 4 Ct /kWh die Industrie 2 Ct/ kWh zusätzlich zu tragen habe. Fraglich eventuell allein, auf welche Industrie man diese zusätzliche Belastung überhaupt dauerhaft umlegen möchte, wenn diese deshalb im Verschwinden begriffen sein sollte...Das ist wahrlich ein großes Problem, dass man hier die Büchse der Pandora schon so weit geöffnet hat. Hier die Vergünstigungen zu streichen ist für jeden Politiker wohl ein sehr heißes Eisen.
Die Erneuerbaren Energien haben wegen der Stromerzeugungskosten nahe null den Strom bis 2050 vielleicht unschlagbar günstig gemacht.Ich sage ja schon länger, dass man bei diesem Markmodell mit der Strombörse nicht mehr lange bleiben können wird, wenn ein großer Teil des Strom aus Anlagen mit Grenzkosten nahe 0 ct/kWh kommen.
Der Strom kostet dann an der Börse vielleicht fast nichts mehr.
Kleiner Wermutstropfen ist dann vielleicht eine die EEG- Umlage, welche schon auf einen Gegenwert heutiger 20 EUR/ kWh gestiegen ist.
Original von superhaase
Ok, wenn die 4,8 bis 5,2 ct ohne die aktuell geplante \"PV-Kürzung\" geschätzt wurden, dann kommt wahrscheinlich ein größerer Teil von der PV.
Das passiert hoffentlich nicht.
BERLIN taz | „Dass die EEG-Umlage 2013 auf 4 Cent steigt, halte ich für durchaus möglich. Die Schwelle von 5 Cent wird dann wahrscheinlich zwischen 2015 und 2017 überschritten“, sagte Matthias Reichmuth vom Leipziger Institut für Energie der taz.Siehe oben aus Sukrams Beitrag.
Er leitet die Projektgruppe, aufgrund deren Berechnungen die Bundesnetzagentur jährlich festlegt, wie viel jeder Stromkunde für die Förderung erneuerbarer Energien zahlen muss...
Es steht zu besorgen, dass alle Welt hierzulande mit Hilfe professioneller Vertriebsstrukturen ihre Überproduktion ablädt, die hierzulande risikolos, möglicherweise sogar ohne Eigenkapital installiert werden kann (siehe Aussage E.ON Solar).Das ist wohl stark übertrieben. :rolleyes:
Die Weltmarktsituation ist dramatisch: Herstellungskapazitäten von bis zu 70 Gigawatt stand 2011 ein Absatz von etwa 27 Gigawatt gegenüber. Den resultierenden Preisverfall können die Hersteller weltweit kostenseitig nicht mehr darstellen - auch chinesische Hersteller schreiben derzeit rote Zahlen, First Solar schließt gleichermaßen seine Produktionsstätte in Malaysia.
Dieses weltweite Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage lässt sich nicht durch das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) korrigieren. Das Gegenteil ist richtig: Würde Deutschland trotz des weltweiten Preisverfalls bei den Modulen die Einspeisevergütung unverändert fortführen, würde das globale Überangebot in den deutschen Markt drängen – zu Lasten der deutschen Stromverbraucher. Eine derartige Subventionierung globaler Überkapazitäten durch die deutschen Stromverbraucher ist nicht hinnehmbar.
Original von superhaase
Vielleicht kommt Entlastung für den deutschen PV-Markt sehr bald aus Fernost:
Japan eifert deutscher Solarförderung nach (http://www.handelsblatt.com/politik/international/erneuerbare-energien-japan-eifert-deutscher-solarfoerderung-nach/6556176.html)
Da sind offenbar bis zu 40 ct/kWh Einspeisevergütung geplant.
Wenn da mal keinen Boom auslöst und zunächst Japan das Ziel der PV-Überproduktion wird.
.... Der deutsche Alleingang ist offenbar kein Modell für den Rest der Welt. Von weltweit 443 Kernkraftwerken sind seit der Katastrophe von Fukushima 13 abgeschaltet worden: eines altersbedingt in Großbritannien, vier infolge der unmittelbaren Betroffenheit in Japan und acht infolge politischer Entscheidungen in Deutschland. Zeitgleich sind sechs neue Blöcke in Asien ans Netz gegangen. 436 Kernkraftwerke sind damit im Betrieb. ....Dass Japan jetzt ein herausgehobenes Problem hat und nicht mehr auf den Strom aus der Kernkraft setzt ist keine Überraschung. Man wird mit vielen Mitteln versuchen die Energieversorgung möglichst ohne die Kernkraft zu sichern. Vom deutschen PV-Fördermodell kann man den Japanern nur abraten. Von zuviel Sonnenspiegelung geblendet nehmen manche deutschen Solaristen die Realitäten nicht mehr war. Vom Atomausstieg, das ist ja ein häufiges Argument der Solaristen, ist in Europa und der Welt nichts zu sehen.
Original von PLUSEndlich gestehen Sie die Erfolgsgeschichte der Photovoltaik ein. ;)
Bis jetzt wurde jede Prognose in diesem Bereich von der Wirklichkeit nicht nur ein-, sondern weit überholt.
Mit der verschwenderischen Planwirtschaft planlos ins Chaos! Man kann die Japaner nur warnen!Die Japaner haben sich laut dem Artikel die Sache in Deutschland schon recht genau angesehen.
Option Erdgas
Wie weiter nach FukushimaJapan’s neue Wege in die Energiepolitik
Friedbert Pflüger
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Hoffnungsträger LNG
Die größte Herausforderung für Japan wird es sein, den ausgefallenen Atomstrom zu ersetzen – was vor allem durch Öl-, Kohle-, und Gaskraftwerke geschieht. Als Notfallmaßnahme wurden einige stillgelegte Kraftwerke kurzfristig reaktiviert. Eine besondere Bedeutung erhalten nach dem Unglück Gaskraftwerke, da die vom Erdbeben betroffenen Stromversorger im Bereich der fossilen Energien vor allem auf LNG statt auf Rohöl oder Kohle setzen.[24] Die Energieerzeugungskapazitäten durch Erdgas von insgesamt 54 GW wurden auch nur in geringem Umfang vom Erdbeben getroffen.[25]
Darüber hinaus gibt es fünf weitere Gründe, warum die Voraussetzungen für LNG zumindest mittelfristig günstig sind:
- Mit ungefähr 190 Billionen Kubikmetern gibt es mehr als ausreichend Reserven des Rohstoffs, um eine gestiegene japanische Nachfrage zu decken.
- LNG ist aus ökologischer Sicht verhältnismäßig attraktiv. So werden bei der Gasverbrennung deutlich weniger C02-Emissionen erzeugt als beim Verbrennen von Öl oder gar Kohle.
- Gaskraftwerke sind besonders gut mit erneuerbaren Energien kombinierbar. Einige Gaskraftwerk-Modelle haben die Möglichkeit, einzuspringen, wenn erneuerbare Energieträger wie Wasser, Wind oder Sonne (zu) wenig Strom produzieren.
- Die LNG-Bezugsquellen Japans sind stark diversifiziert, so dass die Gefahr einer Abhängigkeit von einem Gasproduzenten eher gering ist.
- Trotz gestiegener Nachfrage auf den weltweiten Spotmärkten liegen die LNG-Preise unter den Preisen für Rohöl.
Die gestiegene LNG-Nachfrage aus Japan seit „3/11“ macht sich allerdings inzwischen auf den Märkten bemerkbar. Laut Angaben des Branchenverbandes wird der LNG-Bedarf Japans 2011 im Vergleich zum Vorjahr von rund 70 auf ca. 76,5 Millionen ansteigen (Abb.6).[26] ...
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Original von superhaaseZitatOriginal von PLUSEndlich gestehen Sie die Erfolgsgeschichte der Photovoltaik ein. ;)
Bis jetzt wurde jede Prognose in diesem Bereich von der Wirklichkeit nicht nur ein-, sondern weit überholt.
Original von RR-E-ft
BBH-Blog: EEG- Novelle stößt auf Widerstand der Länder (http://www.derenergieblog.de/alle-themen/energie/eeg-novelle-stost-auf-widerstand-der-lander/#more-5916)