Die EU-Kommission verlangt von Deutschland entschiedenere Schritte gegen Feinstaub in der Luft und droht mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof. "Österreich, Deutschland und die Slowakei schützen ihre Bevölkerung nicht ausreichend vor der Belastung durch Feinstaub", erklärte die Behörde am Mittwoch in Brüssel. In Deutschland betreffe dies Stuttgart und Leipzig, in Österreich Graz, in der Slowakei sechs Gebiete.
Feinstaub entsteht beim Verbrennen vor allem in Fabriken, beim Heizen und im Verkehr.Wenn in Deutschland Stuttgart und Leipzig als die "Sünder" benannt werden, heißt das doch auf gut deutsch: der Verkehr ist in den genannten Städten besonders hoch? Oder: es wird zuviel geheizt? Oder: in den Fabriken wird zuviel verbrannt?
Es erscheint mir einigermaßen absurd, dass all das (oder ein oder zwei Ursachen) ausgerechnet in diesen Städten der Fall sein sollte und sonst nirgendwo in Deutschland. Was ist denn tatsächlich wissenschaftlich bewiesen? Sind gar die Messpunkte nicht an der "richtigen" Stelle?@Stromfraß, da ist nichts absurd, bitte die unterschiedliche Topografie nicht vergessen! Stuttgart liegt in einem Talkessel. Es gibt keine Windschneisen, die für die Belüftung der Stadt sorgen könnten. Bei den häufigen Inversionswetterlagen gibt es überhaupt keinen Luftaustausch, die Folge sind Luftverschmutzung und Smog.
@PLUS: danke für die Aufklärung! Und was ist mit Leipzig - trotz Umweltplakette?Gern geschehen! Auch Stuttgart hat die bunten Aufkleber und LKW-Fahrverbote. Ein irrsinniger so gut wie wirkungsloser Aufwand, es gibt ja kaum noch Autos mit roten Plaketten. Es bessert sich etwas in Leipzig: "Nach dem Straßenverkehr dominieren beim städtischen Einfluss auf die PM10-Belastung Industrie und Gewerbe (9 - 12%), gefolgt von Kleinfeuerungsanlagen (Hausbrand, Kleinverbraucher) und Landwirtschaft."
"Nach dem Straßenverkehr dominieren beim städtischen Einfluss auf die PM10-Belastung Industrie und Gewerbe (9 - 12%), gefolgt von Kleinfeuerungsanlagen (Hausbrand, Kleinverbraucher) und Landwirtschaft."
Berücksichtigen sollte man, dass sich der "Hausbrand" und die damit verbundenen Feinstaubemissionen auf die Wintermonate und die dort gegebenen Wetterlagen konzentriert. Das macht viele Menschen krank!
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Verheizt wird ohne Kontrolle nicht nur Holz und Braunkohle, sondern alles mögliche.
Im ganzen Land herrschte zum neuen Jahr Feinstaub-Alarm! Die Umwelt-Landesanstalt (LUBW) meldet: An 22 der 26 Messstationen wurden die Grenzwerte überschritten.
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LUBW-Präsidentin Margareta Barth (60): „Wir hatten in der Nacht des Jahreswechsels einen eingeschränkten Luftaustausch. Das bedeutet wenig Wind, sodass der Feinstaub nicht verweht wird.“
Denn die durch Pyrotechnik freigesetzte Menge an Kleinstpartikeln soll jene des jährlich durch den Straßenverkehr abgesonderten Feinstaubs übersteigen.
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Während die Feinstaubkonzentration durch Dieselmotoren an stark befahrenen Straßen bei rund 70 Mikrogramm pro Kubikmeter liegt, werden zu Silvester Höchstwerte von bis zu 3000 erreicht. Zum Vergleich: Die vom Umweltbundesamt festgelegte Höchstgrenze des Tagesmittelwerts liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Zu viel Feinstaub in Stuttgart, zu hohe Stickoxid-Werte in München: In vielen deutschen Städten werden die gesetzlichen Grenzwerte überschritten. Wo ist die Luft besonders dreckig? Der Überblick.Mit freundlichen Grüßen