Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Fossile Energie / Atomkraft => Thema gestartet von: RR-E-ft am 14. März 2011, 13:32:18

Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 14. März 2011, 13:32:18
Bundesregierung stoppt heute wohl AKW- Laufzeitverlängerung (http://www.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/energie-merkel-stoppt-akw-laufzeitverlaengerung_aid_608388.html)

E.ON und RWE: Atom-Schock (http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2011-03/19626580-e-on-und-rwe-atom-schock-124.htm)

Kommt es zum Ausstieg aus dem Ausstieg vom Ausstieg, jedoch nicht zum Ausstieg aus der Brennelemente- Steuer, kommt es wohl zum Ausstieg aus der Kernenergie, vor allem aber zum Ausstieg der Aktionäre aus den Aktien der Kernkraftwerksbetreiber.

Erst hatten sie kein Glück und nun auch noch Pech.

Um 16.00 Uhr soll die Regierungsspitze vor die Presse treten.

Zu erwarten steht wohl eine noch partielle Kernschmelze im Regierungslager und bei den Werten der Energiekonzerne.

Das Deutsche Atomforum erklärt derweil unter http://www.kernenergie.de , was bei einer Kernschmelze, also der Realisierung des bisher sog. Restrisikos zu erwarten steht. Ein Durchschmelzen bis auf den Tiefpunkt.

Richtig ist:

Durch die katastrophale Entwicklung in Japan sind deutsche Kernkraftwerke weder sicherer noch unsicherer geworden.
Ändern kann sich jedoch die Bewertung deren Sicherheit.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 14. März 2011, 14:37:25
Deutsches Atomforum erklärt: Kernschmelze. (http://www.kernenergie.de/kernenergie/documentpool/faqs-ereignisse-japan.pdf)


E.ON hatte sich gegen ein Rütteln an der Verlängerung der Laufzeiten ausgesprochen, RWE gegen einen deutschen Alleingang.
Derweil überprüft auch die Schweiz ihre Pläne zur weiteren Nutzung der Kernenergie.

Sorge auch in den USA (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,750737,00.html)

FTD: Super-GAU der Kernenergie  (http://www.ftd.de/politik/international/:unkalkulierbares-risiko-super-gau-der-kernenergie/60025604.html)

Szenario nicht auf der Rechnung? (http://www.focus.de/politik/deutschland/erdbeben-analyse-norbert-roettgens-atom-problem_aid_608329.html)

Not-Aus für AKW nun auch in Deutschland denkbar (http://www.ftd.de/politik/deutschland/:katastrophe-in-japan-merkels-neuer-atomkurs-gegen-die-schwarz-gelbe-kernschmelze/60025635.html)

Und siehe da:

AKW- Abschaltung innerhalb von zwei Wochen möglich. (http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.umweltministerium-goenner:-akw-abschalten-noch-vor-wahl-moeglich.600099c5-6103-4e31-b64f-a7aaea7a9b6b.html#goToComments)

Nachdem das Land BW Anteile  am Kernkraftwerksbetreiber EnBW gekauft hat, ist plötzlich vieles möglich bzw. vieles plötzlich möglich...
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 14. März 2011, 18:04:46
Zitat
Original von RR-E-ft
Kommt es zum Ausstieg aus dem Ausstieg vom Ausstieg, jedoch nicht zum Ausstieg aus der Brennelemente- Steuer, kommt es wohl zum Ausstieg aus der Kernenergie, vor allem aber zum Ausstieg der Aktionäre aus den Aktien der Kernkraftwerksbetreiber.

Erst hatten sie kein Glück und nun auch noch Pech.
.....
+ an einem solchen Tag!

Conergy AG   23,23%   
Nordex SE   17,65%   
Q-CELLS SE   14,74%   
SolarWorld AG   13,28%   

Ausstieg - Umstieg  hier und da .... .. und morgen wird die Kohle teuerer und ...[/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 14. März 2011, 19:22:37
Tüngler: Versorger dann gleich verstaatlichen (http://net-tribune.de/nt/node/37500/news/Atom-Katastrophe-in-Japan-setzt-deutsche-Stromkonzerne-unter-Druck)

EnBW hat ja schon den Anfang gemacht.

Andererseits tragen Aktionäre nun einmal auch ein Risiko, dass sich unternehmerische Risiken und Restrisiken bei Versorgern realisieren, etwa das Risiko des Ausstiegs aus dem Ausstieg vom Ausstieg.
Was politisch beschlossen wurde, kann politisch auich wieder gekippt werden, so wie eine ganze Politik.

Die Bundeskanzlerin sagte, nach dem Moratorium werde nichts wie vor dem Moratorium sein.

Kann auch heißen: Schneeglöckchen, Märzenbecher und Krokusse sind bis dahin verblüht.

Möglicherweise gehen älteste AKW sehr schnell vom Netz (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-03/akw-moratorium-laufzeit-atomkraft)

Bei der Tagesschau  (http://www.tagesschau.de/inland/atomdebatte122.html) zu sehen.

Deutsches Atomforum unglücklich  überrascht von möglichen Konsequenzen (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video876274.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 14. März 2011, 22:29:00
Neckarwestheim 1, Isar 1.... bis eben angeblich noch die sichersten Atomkraftwerke der Welt und nun? (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video876352.html)

Das Mantra gilt und hilft nicht mehr.

Bemerkenswert auch:

Niemand war wohl je in einer Partei, welche die Nutzung der  Kernenergie befürwortet hat.
Wenn FJS das noch hätte erleben müssen.

CSU verabredet Aus für Isar I  (http://www.ovb-online.de/nachrichten/bayern-lby/soeder-isar-netz-nehmen-1160810.html)

E.ON- Pressemeldung \"Aktuelle Ereignisse in Berlin und München\" steht noch aus (http://www.eon-kernkraft.com/pages/ekk_de/Presse_und_Wissenswertes/Pressemitteilungen/Aktuelle_Presse/index.htm)

Tagesspiegel: Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg (http://www.tagesspiegel.de/zeitung/ausstieg-vom-ausstieg-vomausstieg/3950466.html)

Druck auf Versorgeraktien wächst (http://www.boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_522638)

E.ON immerhin kann auf gesteigerte Gasnachfrage hoffen.

Die sonst redselige Hildegard Müller vom BDEW schweigt zum Thema.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: taxman am 15. März 2011, 09:07:54
Um auf die Frage in der Überschrift zu antworten:

Zitat
Atomkraft in Deutschland - Was ist überhaupt noch sicher?

Sicher ist:
Alles womit man Geld verdienen und keiner die Unsicherheit beweisen kann !
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 11:18:39
Die Sache mit dem Flugzeugabsturz (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1411375/)

Deutsches Atomforum gut geübt  im Vernebeln.

Güldner ist stellv. geschäftsführender Vorstand der E.ON Kernkraft GmbH, Hannover.

Geowissenschaftler: Erdbebengefahr für deutsche AKW wird unterschätzt (http://www.welt.de/wissenschaft/article12827553/Erdbebengefahr-fuer-deutsche-AKW-wird-unterschaetzt.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 12:02:10
Deutsche Atomlobby sieht schwarz-gelb (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,750947,00.html)

Wenn E.ON nach dem Gasgeschäft auch noch das Geschäft mit dem Atomstrom wegbrichen sollte, bleibt der Konzern wohl gerupft zurück.

Atomausstieg ist nicht billig (http://nachrichten.rp-online.de/politik/atomausstieg-wird-teuer-1.577541)

Teurer würde es sicherlich, wenn sich in Deutschland das sog. Restrisiko realisieren sollte.
Dessen Eintritt ist ja nicht ausgeschlossen.
Es stellt sich nur die Frage, wann es passiert, der unwahrscheinliche Fall eintritt.
Es ist so ähnlich wie Lotto- Spielen, nur unter anderen Vorzeichen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 12:36:35
Sieben deutsche AKW werden (vorübergehend?) vom Netz genommen (http://www.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/atompolitik-sieben-akw-werden-vom-netz-genommen_aid_608741.html)

Zitat
Die vorübergehende Abschaltung betrifft die AKW Neckarwestheim I, Philippsburg I (Baden-Württemberg), Biblis A und B (Hessen), Isar I (Bayern), Unterweser (Niedersachsen) und das ohnehin stillstehende AKW Brunsbüttel (Schleswig-Holstein). Zudem bleibt das 1983 ans Netz gegangene und nach Pannen abgeschaltete AKW Krümmel in Schleswig-Holstein vom Netz getrennt. Damit werden in Deutschland in den nächsten drei Monaten nur noch neun Atomkraftwerke Strom liefern.

Acht deutsche AKW vorerst vom Netz (http://www.tagesschau.de/inland/atomdebatte130.html)

E.ON: Isar 1 wird runtergefahren (nicht aus Notwendigkeit, sondern als Diskussionsbeitrag) (http://www.eon.com/de/media/news-detail.jsp;jsessionid=E75E4B5E19D0AE84648528655000DF39.1?id=10177&back=%2fde%2findex.jsp)

EnBW bietet Dialog über Altanlagen an (http://www.enbw.com/content/de/presse/pressemitteilungen/2011/03/PM_20110314_offener_Dialog_cu_mw01/index.jsp;jsessionid=8D3D7E9A7F2E3A4805375425A3CB2058.nbw185), derweil Noch - MP Mappus den Beschluss über die vorübergehende Stilllegung aus dem Bundeskanzlerinamt wohl schon in der Mappe hat
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Christian Guhl am 15. März 2011, 13:10:47
\"Vorübergehend\" heißt bis nach den Landtagswahlen. Wer glaubt denn unserer \"Bundes-Mutti\", dass sie plötzlich ihr Gewissen entdeckt hat und Verantwortungsbewußtsein zeigt ? Das ist doch alles Taktik. Nach dem Moratorium wird verkündet werden, dass die AKWs so sicher sind, wie sonst nirgends auf der Welt. Was der Herr Röttgens von sich gibt, ist doch sowieso Nonsens. Glaubt er denn wirklich, es würde ihn jemand fragen, wenn die Meiler wieder ans Netz gehen ? Das werden Mutti und die Konzerne des nächtens unter sich ausmachen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 13:22:39
Wenn die Bundesregierung und fünf Landesregierungen in äußerster Sorge um die Sicherheit der Bevölkerung auf der Grundlage des Atomgesetzes (§ 19 AtG) entscheiden, dass acht Meiler zunächst vom Netz gehen und alle Meiler überprüft werden, ist dies zunächst anzuerkennen. Dass auch Sorge um den Erhalt ihrer Macht und den Rückhalt ihrer Politik in der Bevölkerung bei der Entscheidung mitschwingen mag, beeinträchtigt die getroffene Entscheidung schließlich nicht.

 Das staatliche Machtwort in der Tagesschau (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video876840.html)

Bund und Länder scheuen dabei offensichtlich keine rechtliche Auseinandersetzung mit den Atomkonzernen über die Befugnisse nach § 19 Atomgesetz (http://www.gesetze-im-internet.de/atg/__19.html).

Bund und Länder müssen immerhin davon ausgehen, dass die gesetzlichen  Voraussetzungen für die Anordnung der einstweiligen Stilllegung jedenfalls vorliegen. Denn das staatliche Handeln ist an Recht und Gesetz gebunden.

Warum die notwendigen gesetzlichen Voraussetzungen urplötzlich vorliegen sollen, wird jedenfalls nicht auf Anhieb ersichtlich.

Zitat
Die Aufsichtsbehörde kann anordnen, daß ein Zustand beseitigt wird, der den Vorschriften dieses Gesetzes oder der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen, den Bestimmungen des Bescheids über die Genehmigung oder allgemeine Zulassung oder einer nachträglich angeordneten Auflage widerspricht oder aus dem sich durch die Wirkung ionisierender Strahlen Gefahren für Leben, Gesundheit oder Sachgüter ergeben können. Sie kann insbesondere anordnen,
1.daß und welche Schutzmaßnahmen zu treffen sind,
2.daß radioaktive Stoffe bei einer von ihr bestimmten Stelle aufbewahrt oder verwahrt werden,
3.daß der Umgang mit radioaktiven Stoffen, die Errichtung und der Betrieb von Anlagen der in den §§ 7 und 11 Abs. 1 Nr. 2 bezeichneten Art sowie der Umgang mit Anlagen, Geräten und Vorrichtungen der in § 11 Abs. 1 Nr. 3 bezeichneten Art einstweilen oder, wenn eine erforderliche Genehmigung nicht erteilt oder rechtskräftig widerrufen ist, endgültig eingestellt wird.

Nochmals:

In Deutschland hat sich über Nacht bei Lichte betrachtet nichts verändert.
Die Kernkraftwerke in Deutschland sind nicht weniger sicher oder unsicher als vor einer Woche oder im September 2010.

Die Konzerne könnten deshalb gegen die Entscheidung klagen und Schadensersatz beanspruchen, wenn sich herausstellt, dass die Voraussetzungen für diesen staatlichen Eingriff nicht vorliegen.

Wenn die Voraussetzungen jedoch vorliegen, dann müssten sie wohl auch schon im Herbst 2010 vorgelegen haben.

Dann aber stellt sich das Regierungshandeln im Herbst 2010 in einem völlig neuen Licht dar.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: gastrom am 15. März 2011, 13:52:19
Ergibt sich für mich die Frage:

Was kommt auf uns zu, wenn die 7 \"alten\" sofort vorübergehend abgeschaltet werden?

Wenn nichts Schlechtes, dann können diese doch auch und erst recht nach den 3 Monaten \"AUS\" bleiben. Wenn ich Herrn Brüderles Ausführungen in der heutigen Pressekonferenz richtig verstanden habe, kommen zumindest keine Engpässe bei Elektroenergie auf uns zu. Und das spricht doch schon mal für dauerhaftes \"AUS\". Oder?

Dann brauchten wir uns zumindest nur noch um die restlichen 10 zu kümmern.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Energietourist am 15. März 2011, 13:54:55
Egal wie es ausgeht, die Zeche wird der Verbraucher zahlen müssen.
Die ersten Meldungen, dass Strom teurer wird, laufen schon über die Ticker. Vielleicht führt die Regierung einen Soli für notleidende Versorger ein.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 13:57:36
Wenn Strom teurer werden sollte:
Wer verkauft denn diesen Strom dann teuerer?
Die Stromerzeuger. Und wer sind die Stromerzeuger?!


Strom muss gar nicht unbedingt überhaupt teurer werden, erst recht jedenfalls nicht deutlich teurer.

Tatsächlich sind die Atomkraftwerke an der Börse nämlich gar nicht preisbestimmend.

Preisbestimmend sind nach der merit-order- Preisbildung vielmehr  Stromerzeugungsanlagen mit deutlich höheren Grenzkosten der Stromerzeugung.

Deshalb ist der Atomstrom ja auch nie für die Verbraucher besonders preiswert. Preiswert ist er nur in der Erzeugung, so dass zwischen Erzeugungskosten und hohen Großhandelspreisen ein besonders hoher Profit von den Atomkonzernen abgegriffen wird.

Die Annahme, dass die Verlängerung der Laufzeiten zu günstigen Strompreisen für die Verbraucher führt, ist wohl eher ein modernes Volksmärchen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 14:33:31
Atomwirtschaft beugt sich dem Druck von Öffentlichkeit und Politik (http://www.open-report.de/artikel/Atomwirtschaft+beugt+sich+Druck+von+%D6ffentlichkeit+und+Politik/106499.html)

Die Papiere von RWE und E.ON befinden sich weiter auf Talfahrt.

Merkel zieht den Stecker (http://www.deraktionaer.de/aktien-deutschland/e-on-und-rwe--merkel-zieht-den-stecker-14870819.htm)

ad-hoc-Meldungen, von RWE und E.ON, welche Anleger vor akuten Risiken warnen könnten, fehlen jedenfalls bisher.

Was das Blatt mit den vier großen Buchstaben schreibt (http://www.bild.de/BILD/politik/2011/03/15/atom-ausstieg-das-denken/die-deutschen.html)

Fast hat man den Eindruck, Mappus gebe nun den Egon Krenz, der die Wende im Land eingeleitet habe.

Die Bosse in der DDR wollten die Mauer eigentlich auch nur kurzfristig öffnen, um Druck abzulassen.
Sie bekamen dann die Tore aber nie wieder zu. So ist das in der Politik.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 15. März 2011, 15:01:08
Zitat
Original von RR-E-ft
...ad-hoc-Meldungen, von RWE und E.ON, welche Anleger vor akuten Risiken warnen könnten, fehlen jedenfalls bisher.
\"..die Anleger stürzen sich auch heute auf Solaraktien, als gebe es kein Morgen mehr.\"

Beim sehr wahrscheinlichen Ausstieg Japans aus der Kernenergie, wird der Ersatz aber Flüssiggas, Kohle und Öl sein und vielleicht Windstrom. PV wird kaum Ersatz bieten können. [/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 15:08:04
Das Geld der Leute sucht sich immer einen Weg dorthin, wo sie sich einen Vorteil versprechen.
Ob der Hype nun gerechtfertigt ist oder nicht.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 15:13:53
Setzt RWE auf Konfrontation mit der Politik? Oder mit der Bevölkerung? (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-03/moratorium-akw-energiekonzerne)

EnBW will GKN1 abfahren (http://www.enbw.com/content/de/presse/pressemitteilungen/2011/03/PM_2011030315_GKN__cu_mw01/index.jsp)

Zitat
In Bezug auf GKN 1 wird die EnBW dabei auch eine aktuelle Anforderungsliste des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg zu Nachrüstungen für das Kernkraftwerk GKN 1 berücksichtigen. Diese  Anforderungen führen nach Ansicht des EnBW-Vorstands dazu, dass ein dauerhaft wirtschaftlicher Betrieb von GKN 1 und damit ein Wiederanfahren des Kernkraftwerks voraussichtlich nicht mehr darstellbar ist.

Aus die Maus. Wenn der Ofen erst mal aus ist, bleibt er wohl aus.

Phillipsburg geht doch vom Netz (http://www.bild.de/BILD/regional/stuttgart/dpa/2011/03/15/atomkraftwerk-philippsburg-geht-doch-vom.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: DieAdmin am 15. März 2011, 15:26:24
Die heutige Pressemitteilung des :bdev:

Kraftwerksabschaltung begrüßt
http://www.energieverbraucher.de/de/site__1209/NewsDetail__11587/
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 15:39:01
Die Pressemitteilung des Vereins legt die Annahme nahe, Strom aus Photovoltaik- Anlagen könnte Grundlaststrom aus Atomkraftwerken ersetzen.
Das wird indes wohl nicht möglich sein.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 16:01:33
Vier Atomkraftwerke gehen wohl endgültig vom Netz (http://www.tagesschau.de/inland/atomdebatte132.html)

Tschüß.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 15. März 2011, 16:29:28
\"Der Kraftwerksneubau wird rentabler!  ... und es stehen ohnehin Kraftwerksstilllegungen in erheblichem Umfang an in den kommenden Jahren .\" Ersatz?) zu erwarten sind.

Die Erwartung ist nachvollziehbar, da fehlt aber die Erläuterung![/list]PS:
Katastrophengewinnler und Geschäftemacher nicht nur an der Börse!
Heute Seite 14 Handelsblatt: Solarworld-Chef Asbeck hat es schon vor der Katastrophe in Japan gewusst. \"Die einzige akzeptable Kernspaltung findet in der Sonne statt\". ... Man erwartet, dass man profitiert. Der Kollege von IBC Solar Möhrstedt fordert auch gleich, die Förderung in Deutschland wieder anzuheben. Das stimuliere die Nachfrage.    

Na dann!  Viele Japaner haben alles verloren, Tausende ihr Leben. Sie sind die größten Verlierer. Es wird weitere geben. Die Gewinner sind aber schon  ausgemacht und am agieren.  So ist die Welt!
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. März 2011, 19:35:18
MDR Fakt: Laut Experten schwere Konstruktionsfehler an deutschen AKW (http://www.mdr.de/fakt/8342544.html)

Hinterher besteht immer die Möglichkeit, schlauer zu sein, also auch Konstruktionsfehler zu erkennen.

Stellen sich Konstruktionsfehler heraus und müssen deshalb alle entsprechenden Kraftwerke vom Netz, dafür sind die Folgen des Restrsikos zu groß, wenn sie sich denn realisieren.

Besteht deshalb das Risiko, dass alle Meiler vom Netz gehen, besteht angesichts einer dann ggf. drohenden Stromlücke und deren Einfluss auf die Versorgungssicherheit bereits aller Grund, von dieser Technologie überhaupt schnellstmöglich Abstand zu nehmen und diese zu ersetzen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 15. März 2011, 21:47:20
Sicher ist jetzt vor allem:

Bei Abschaltung der Kernkraftwerken als günstige Strompreislieferanten werden die Strompreise m.E. um ca. 5 Cent/kWh steigen, da teuere Kohle- und Gaskraftwerke vermehrt eingesetzt werden müssen.

Den Reibach machen da mal wieder die vier großen Oligopole in der Stromwirtschaft.

Herzlichen Dank mal wieder an uns Deutsche. Typisch, dass gleich alles übertrieben werden muss.

Herzliche Grüße auch an den größten Dumschwätzer inder SPD, Großmeister Gabriel :D

Ich denke ferner auch an den Verkauf von Jodtabletten in Berlin !!! Das ist sogar äußerst gefährlich.

Was könnte ich dafür geben, wenn man von der EDF Strom für 10,7 Cent/kWh beziehen könnte, wie mein Bruder in  Südfrankreich.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 15. März 2011, 22:22:48
@cremer

Einfach nach Frankreich umziehen und dort ein warmes Plätzchenn an einem KKW suchen!

Wer hat denn bislang (incl. der alten Meiler) den Raibach gemacht??

Worin liegt Ihrer Meinung nach die Übertreibung der Deutschen??

Und Ihre Behauptung, der größte Dummschwätzer sei Herr Gabriel muss stark angezweifelt werden, da sich doch Herr Mappus richtig vorgedrängelt hat. Schließlich hat der vor kurzem noch Herrn Röttgen für dessen Vorstoß erneuter Sicherheitsuntersuchungen noch schwer gerüffelt.
Ach ja, er hat ja auch noch schnell ENBW ohne Parlamentsbeschluss gekauft.
Wer, glauben Sie, zahlt diese Zeche?

Auch Herrn Brüderles Worte habe ich noch im Ohr, der bei der Debatte um die Laufzeitverlängerung noch bemerkte, dass bei Abschaltung der alten Meiler die Lichter ausgingen. Heute wiederum meinte er, dass die Versorgungssicherheit sei gegeben - ja was denn nun??

Und heute sagte Herr Röttgen, dass nur diejenigen KKWs weiterlaufen dürfen, die 100% sicher sind. Ein engagierter Beitrag. :)

Wenn ich diesen Satz richtig interpretiere,dann müsste er alle abschalten, da es keine hundertprozentige Sicherheit gibt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: tangocharly am 15. März 2011, 22:55:05
Sicher ist nur, dass in Politiker-Köpfen eine Art Kernschmelze eingesetzt hat.

Man kann sie schon bedauern, diese getriebenen Reagenten !
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Christian Guhl am 15. März 2011, 23:05:36
Zitat
Original von Cremer
Bei Abschaltung der Kernkraftwerken als günstige Strompreislieferanten werden die Strompreise m.E. um ca. 5 Cent/kWh steigen, da teuere Kohle- und Gaskraftwerke vermehrt eingesetzt werden müssen.
Nach dem Merit-Order-System dürfte sich beim Strompreis garnichts ändern !
Nur die Begründung der nächsten Erhöhung.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 09:57:37
Zitat
Original von Cremer
Sicher ist jetzt vor allem:

Bei Abschaltung der Kernkraftwerken als günstige Strompreislieferanten werden die Strompreise m.E. um ca. 5 Cent/kWh steigen, da teuere Kohle- und Gaskraftwerke vermehrt eingesetzt werden müssen.

Herzlichen Dank mal wieder an uns Deutsche. Typisch, dass gleich alles übertrieben werden muss.




@Cremer

Bei Ihrer Einschätzung sind wohl die Pferde mit Ihnen durchgegangen.  ;)

Bei Wegfall der Stromerzeugung in den Kernkraftwerken wird die merit-order-Abfrage hin zu den Erzeugern mit höheren Grenzkosten verschoben.
Insoweit kann sich etwas an den Großhandelspreisen ändern, muss aber nicht. Durch die Medien geht die Vermutung, dass die Großhandelspreise für Strom deshalb um 10 Prozent steigen könnten.

Wenn der EEX- Preis Grundlastlieferungen (BASE) bei ca. 60 EUR/ MWh liegt, könnte es demnach  zu einem Anstieg der  Großhandelspreise um 6 EUR/ MWh bzw. 0,6 Ct/ kWh kommen.
Zu berücksichtigen ist jedoch, dass auch zwischenzeitlich um ca. 3,0 Ct/ kWh gesunkene Großhandelspreise die Verbraucher nicht erreicht hatten. Insoweit ist da noch eine Menge Luft für die Verbraucherpreise.

Nochmals:

Von den günstigen Stromerzeugungskosten der Atomkraftwerke haben die Verbraucher rein gar nichts, weil nicht die Stromerzeugungskosten der Kernkraftwerke preisbestimmend sind, sondern nach der merit-order- Preisbildung immer die demgegenüber deutlich höheren Stromerzeugungskosten in Kohle- und Gaskraftwerken den Großhandelspreis setzen. Immer die teuerste gerade benötigte Stromerzeugungseinheit bestimmt den Großhandelspreis.

Die günstigen Stromerzeugungskosten in Kernkraftwerken wären deshalb nur dann preisbestimmend, wenn die gesamte Nachfrage ausschließlich mit Atomstrom gedeckt werden kann bzw. wird, was jedoch bekanntlich gerade nicht der Fall ist.

Gott sei Dank ist das nicht der Fall, weil bei einer neuen Risikobewertung etwa zu Flugzeugangriffen, Starkbeben und Konstruktionsfehler alle Meiler ihre Betriebserlaubnisse verlieren könnten [und müssten] und dann in Deutschland die Lichter ausgingen, wenn man keine anderen ausreichenden Stromerzeugungskapazitäten hätte.    

Die Differenz zwischen den Stromerzeugungskosten und dem nach der Merit-order- Preisbildung bei den Grenzkosten der teuersten benötigten Erzeugungseinheit (Kohlekraftwerk, Gaskraftwerk) eingestellten Großhandelspreis stecken sich schon immer allein die Kernkraftwerksbetreiber in die Tasche.

Belaufen sich die Grenzkosten der Stromerzeugung in Kernkraftwerken auf 15 bis 20 EUR/ MWh und der Großhandelspreis an der EEX jedoch auf 50 bis 60 EUR/ MWh, fällt die Differenz und somit der der Gewinn der Atomkraftwerksbetreiber entsprechend hoch aus.

Komischerweise liegen in Frankreich trotz des hohen Anteils an Kernkraftstrom die Großhandelspreise nicht wesentlich geringer als in Deutschland.
Auch dort wirkt sich der hohe Atomstromanteil nicht wesentlich auf die Großhandelspreise aus. Sieh mal an.  

Herr Cremer als Verbraucher sieht davon nichts.

Grundsätzlich und keine Preisfrage:

Nach Murphys Gesetz tritt der schlimmste Fall - ob er zuvor gedacht wurde oder nicht - garantiert ein.
Die Frage ist nur, wann er eintritt.
Das kann schon heute oder morgen sein.
Kein Grund zur Panik, aber für rationale Überlegungen.

Man kann etwas nach menschlichem Ermessen für sicher halten.
Gut, wenn die Grundannahmen der Einschätzung zutreffen, und Risiken nicht bewusst ausgeblendet wurden, so wie etwa das Risiko terroristischer Angriffe mit Verkehrsflugzeugen auf deutsche Atommeiler seit dem 11.09.2001 oder terroristische Angriffe auf deutsche Atommeiler mit mobilen panzerbrechenden Waffen.

Absolute Sicherheit gibt es jedoch tatsächlich nicht.

Wenn wir mit dem ICE fahren, nehmen wir dabei das Risiko, dabei unser Leben zu verlieren (Eschede) immer in Kauf, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind.

So ist es immer, wenn wir Technik benutzen.
Und selbst, wer große Angst hat, deshalb nicht aufsteht und zu Hause im Bett bleibt, kann sein Leben verlieren.
Die meisten Leute sterben wohl zu Hause im Bett.

Wir müssen uns jedoch entscheiden:  

Wollen wir tatsächlich das nicht auszuschließende Risiko eines Super- GAU in Deutschland in Kauf nehmen?!

Diese Frage steht ebenso wie diejenige danach, wie wir unsere entsprechende Entscheidung durch politische Willensbildungsprozesse durchsetzen können.

Wurden oder werden wir überhaupt danach gefragt?
Schließlich geht es um eine grundlegende Entscheidung für uns, unsere Kinder und nachfolgende Generationen.

Ich meine persönlich, dass man die Finger von dieser Technik lassen sollte.

Die Einschätzung traf Kardinal Höffner bei der Deutschen Bischofskonferenz bereits 1980, längst vor Tschernobyl.

Siehste hier. (http://www.domradio.de/aktuell/72077/kardinal-hoeffner-als-vorbild.html)
Es braucht solcher Katastrophen für die menschliche Erkenntnis also nicht erst!

Der Mensch ist gut beraten, in Demut auch seine Grenzen zu erkennen bzw. anzuerkennen.

Das ist alles andere als ein dummes Geschwätz.
Man sollte sich angesichts erkannter und bekannter Rsiken nicht allein auf Beten und Hoffen verlegen.

Ich fahre auch weiterhin mit dem ICE. Aber Atomkraft- Nein danke!

Ich würde etwas darum geben, wenn sich auch andere Gedanken darum machen würden.

Besinnt Euch! Man und frau muss dafür kein Aschekreuz auf der Stirn tragen.

Die Rente ist sicher, Asse auch, deutsche Atomkraftwerke nicht minder wie japanische....
Das lässt sich von Politikern beschließen und verkünden.
Hilft aber im Fall der Fälle rein gar nichts.

Fragt nur die 36 Millionen Menschen im Großraum Tokio.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 11:57:09
Vor den Toren Bremens und Bremerhavens:

AKW Unterweser nicht ausreichend geschützt? (http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/oldenburg/unterweser101.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Pedro am 16. März 2011, 12:13:17
@Cremer
Zitat
Herzlichen Dank mal wieder an uns Deutsche. Typisch, dass gleich alles übertrieben werden muss.  Herzliche Grüße auch an den größten Dumschwätzer inder SPD, Großmeister Gabriel

Dazu fällt mir nichts mehr ein !! Nur eines: \'\'Dumschwätzer\'\' schreibt man mit Doppel-M,
und davon gibt es hier im Forum leider einige.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 12:22:33
Was die vorübergehende Abschaltung die Stromkonzerne kostet (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,751048,00.html)

Zitat
Die angenommenen Jahresvolllaststunden hat Pfaffenberger mit der Leistung der AKW multipliziert. Daraus ergibt sich die Stromproduktion. Um herauszufinden, wie viel Umsatz ein AKW macht, hat Pfaffenberger die Stromproduktion mit dem aktuellen Grundlastpreis für Strom multipliziert - dieser lag am 15. März bei durchschnittlich 5,3 Cent pro Kilowattstunde.

Insgesamt kommt Pfaffenberger auf Umsatzeinbußen von rund 2,3 Milliarden Euro pro Jahr. Auf drei Monate gerechnet fielen in den sieben Altmeilern demnach Umsatzeinbußen von 575 Millionen Euro an.

Von den Umsatzeinbußen sind die eingesparten Stromerzeugungskosten abzuziehen. Erst dadurch gelangt man zu den Gewinneinbußen.

Die Stromerzeugungskosten sind aber ein reichlich gehütetes Geheimnis, welches die Stromer lüften müssten, wenn sie von der Bundesregierung Schadensersatz einfordern wollten.
Dann könnte jeder sehen, welches Geschäft ihnen durch die Stillegung verloren geht, wievile Gewinn sie pro atomar erzeugter und abgesetzter Kilowattstunde Strom machen.  

Durch die fallenden Aktienkurse könnten E.ON und RWE seit der neuen Zeitrechnung wohl zudem  bisher ca. 7 Mrd. EUR Marktkapitalisierung verloren haben.

Deutsche AKW: Eine Panne pro Monat (http://www.sueddeutsche.de/politik/atomdebatte-in-deutschland-deutsche-akw-eine-panne-pro-monat-1.1072579)

Zitat
Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, warnte schon vor sieben Jahren vor dieser Gefahr - passiert ist seither fast nichts. Vor einem gezielten Terrorangriff mit einem vollgetankten Verkehrsflugzeug sind allerdings nicht einmal die jüngsten deutschen Anlagen geschützt. Erst mit den Anschlägen vom 11.September 2011 wurde diese Frage relevant.

Kampf um Isar 1 (http://www.ad-hoc-news.de/das-moratorium-ist-eine-bevoelkerungstaeuschung--/de/News/21995031)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 16. März 2011, 12:24:50
Zitat
Original von RR-E-ft
Ich meine persönlich, dass man die Finger von dieser Technik lassen sollte.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 12:42:24
@PLUS

Sie diskutieren ein völlig anderes Thema, das sich auch vortrefflich diskutieren ließe.
Andernorts. So wie etwa der erbitterte Kampf der Konzerne um höhere EEG- Vergütung aus offshore- Windenergieanlagen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 13:05:23
Es möge allen und überall auf der Welt  erspart bleiben:

Tokios Angst vor dem Wind (http://www.tagesschau.de/ausland/bebenjapan118.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 13:08:43
Rechtliche Zweifel am Regierungshandeln in Deutschland in Bezug auf die Altmeiler (http://www.tagesschau.de/inland/atomdebatte136.html)

Zitat
Die Bundesregierung sieht keinen Anlass für rechtliche Zweifel. Umweltstaatssekretärin Ursula Heinen-Esser verwies erneut auf das Atomgesetz, das den Behörden die Möglichkeit gebe, in den Betrieb einzugreifen. Voraussetzung sei, dass es neue Erkenntnisse etwa bei der Sicherheits- und Gefahrenlage gebe. \"Und das liegt hier ganz klar vor\", sagte Heinen-Esser im rbb-Inforadio. Die Situation sei vergleichbar mit der eines Störfalles in einem Reaktor. Auch dann könnten die Behörden eingreifen, ohne das Parlament befragen zu müssen.

Bei Lichte betrachtet sind die Erkenntnisse zu den Gefahrenpotentialen, insbesondere der Altmeiler nicht neu.

Zitat
Der \"Neuen Osnabrücker Zeitung\" sagte Kauder, bei aller verständlichen Eile müsse der Kurswechsel in der Atompolitik rechtsstaatlich sauber vollzogen werden. Den Weg der Bundesregierung, sämtliche Maßnahmen auf eine Notsituation im Sinne des Atomgesetzes zu stützen, halte er für eine Sackgasse. \"Die betroffene Vorschrift setzt entweder eine konkrete Strahlengefahr für die Bevölkerung oder einen Verstoß der Kraftwerksbetreiber gegen rechtliche Vorgaben voraus.\" Beides treffe nicht zu.

Der Hammer:

Zitat
Umweltstaatssekretärin Heinen-Esser mahnte die Betreiber von Reaktoren, sich ein etwaiges rechtliches Vorgehen gegen die Beschlüsse der Regierung gut zu überlegen: \"Ich hoffe, dass die Betreiber vernünftig sind.\" Ansonsten könnte es zu erheblichen Akzeptanzproblemen für die Kernenergie kommen.

Als wenn die Akzeptanzprobleme nicht bereits längst vorhanden wären.
Sie waren auch bereits im September 2010 vorhanden, ohne dass sich die Konzerne daran störten, so lange Parlament und Regierung nur wie geschmiert in ihrem Sinne funktionierten, einschließlich nächtliches Lobbying.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 13:48:18
RWE- Chef Großmann: Wir können nur hoffen (http://www.zeit.de/2011/12/Atomenergie-Grossmann)

Zitat
ZEIT: Welcher Gedanke begleitet Sie in den nächsten Tagen?

Großmann: Wir können alle nur hoffen und beten, dass ein GAU noch verhindert werden kann.

Welchen GAU meint der Mann?!

Meint er den unkontrollierten Austritt von Radioaktivität wie in Japan oder meint er den möglichen Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie in Deutschland?
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Energietourist am 16. März 2011, 13:52:09
das Merit-Order-System ist bullshit, nur für die Theorie geeignet, praktisch nicht anwendbar. Ich empfehle die Studie des energiewirtschaftlichen Instituts der Uni Köln.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 13:56:37
Es kommt darauf an, wie sich der Großhandelspreis für Grundlaststrom in Deutschland bildet.
Und dieser bildet sich jedenfalls laut Aussage der Stromkonzerne nach der merit-order-Preisbildung, ohne dass diese es beeinflussen könnten.
Daran kann man ja zweifeln.

Das Geschäftsmodell der Stromkonzerne gründet auf dieser Preisbildung.

Atomausstieg macht Strom deutlich teurer (http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article12833425/Atomausstieg-macht-Strom-deutlich-teurer.html)

Gestern kostete Grundlaststrom ca. 5,3 Ct/ kWh, sagt Prof. Pfaffenberger vom Bremer Energieinstitut.
Wenn der sich durch den Atomausstieg um 20 % verteuert, ist das kein Beinbruch.
Als der Großhandelspreis 2009 um 40 % sank, war das auch kein Beinbruch.
Kam aber auch nicht beim Verbraucher an.

Einige meinen wohl, es gäbe da eine Art Membran.
Steigende Großhandelspreise kommen beim Verbraucher an, sinkende Großhandelspreise jedoch nicht.

Auch die Sicherheit einer solchen Membran steht zu Diskussion.
Andernorts.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 14:29:11
BILD: Finanzieller GAU. Milliarden-Schaden für AKW- Betreiber (http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2011/03/16/atom-ausstieg-fuer-akw-betreiber/finanziellen-gau-eon-rwe-enbw-aus-kostet-halbe-milliarde-euro.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 14:36:05
Bundeskanzlerin weist Zweifel an Moratorium und Stillegung zurück (http://www.welt.de/politik/deutschland/article12846745/Kanzlerin-Merkel-weist-Zweifel-an-Moratorium-zurueck.html)

Zitat
Für Angela Merkel ist die Rechtslage eindeutig: Die vorläufige Abschaltung der AKW ist gemäß Atomgesetz rechtens.

Nach der Regelung können die Länder-Aufsichtsbehörden anordnen, den Betrieb von Reaktoren „einstweilen“ einzustellen – zum Beispiel, wenn gegen Gesetze oder Auflagen verstoßen wird oder wenn Gefahren für Leben, Gesundheit oder Sachgüter drohen. Merkel zog den Schluss: „Damit bedarf es keiner Befassung des Deutschen Bundestages, weil es ein bestehendes und vom Deutschen Bundestag beschlossenes Gesetz ist, das jetzt im Vollzug der Länder umgesetzt wird“, sagte die CDU-Vorsitzende.

Der Energiekonzern RWE hat bereits eine rechtliche Prüfung der im Moratorium getroffenen Auswahl der Atommeiler angekündigt. Die Regierung verweist auf Paragraf 19, der regelt, dass AKW in Notsituationen stillgelegt werden können. Das werde nun geprüft, sagte RWE-Kommunikationschef Volker Heck dem Radiosender WDR5.

Dass die Betreiber gegen Gesetze oder Auflagen verstoßen, ist jedenfalls nicht verlautbart worden. Also müssen Gefahren drohen, wenn die Anordnungen nun rechtmäßig sein sollen.

Nicht ersichtlich, warum die Gefahren plötzlich drohen.
Die müssen denknotwendig wohl schon früher gedroht haben.
Schließlich stehen insbesondere die sog. Pannen- Reaktoren ja schon länger in der Landschaft.
Allenfalls könnte diese Gefahr bisher nicht erkannt worden sein.
Warum aber sollte die drohende Gefahr vorher nicht erkannt worden sein?

Schließlich weiß man ganz genau, was alles passieren kann, auch wenn man den Eintritt für äußerst unwahrscheinlich hält bzw. hielt.

Zitat
Der Energiekonzern wartet derzeit auch auf eine Einladung zu Gesprächen mit der Bundesregierung. Es werde in den nächsten Wochen zu klären sein, ob das Restrisiko neu bewertet werden müsse, sagte Heck. Es sei in den Gesprächen auch zu klären, was genau geprüft werde.

Was genau geprüft werde, ist doch nicht in Gesprächen mit den Konzernen zu klären.

Sicht des Aktionärs (http://www.deraktionaer.de/aktien-deutschland/e-on-und-rwe--folgen-der-aussetzung-14892389.htm)

Zitat
Rechtmäßigkeit wird geprüft

Rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der Bundesregierung schloss E.on nicht aus.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 15:32:09
Zitat
Die Hamburger CDU wendet sich nach der Katastrophe in Japan endgültig von der Atomkraft ab. \"Das nukleare Zeitalter ist vorbei, auch wenn anderswo weiter AKW gebaut werden\", teilten der Landesvorsitzende Frank Schira und sein Stellvertreter, der Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse, am Mittwoch mit. \"So wie da Mittelalter vorbei ist, auch wenn es weltweit immer noch mittelalterliche Zustände gibt.\"
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: userD0010 am 16. März 2011, 15:44:38
Die vorläufige Stilllegung und das Moratorium sind der hysterischen Darstellung der Entwicklung in Japan durch die Medien, insbesondere durch einige TV-Anstalten, aber auch dem anstehenden Wahlkrampf geschuldet.
Es ist schon peinlich zu beobachten, wie sich ARD und ZDF mit Sonder- oder Spezialsendungen zu übertrumpfen versuchen und aus allen Ecken sog. Fachleute befragen.
Fragestellungen wie Genuß von Fisch, Vergleich mit Tschernobyl, Giftwolke etc. und Antwortgeplapper führen doch dazu, dass sich sogar einige unserer Bundesbürger mit Geigerzählern und Jod-Tabletten ausgerüstet haben.

Da scharen sich plötzlich und unerwartet mit dem Erzengel Gabriel die vor Betroffenheit triefende Claudia Roth, Gregor Gysi und noch einige Semi-Politgrößen \"zufällig\" vor einer TV-Kamera zusammen und fordern wegen der enormen Gefahren das sofortige Abschalten aller AKW..
Ob denn wohl entlang der Rheinschiene durch das Abschalten deutscher AKW die Gefahr gebannt ist und auf französischer Seite des Rheins der Betrieb weiterläuft?
Und wegen der Erdbebengefahr in der Rheinebene droht gerade auf deutscher Seite ein GAU. Fehlt nur noch das Risiko eines Tsunami rheinabwärts.

Ob die AKW ohne vorherige Prüfung der Betriebssicherheit und der daraufhin erfolgten Verlängerung der Betriebsgenehmigung weiter produzieren dürfen, kann doch wohl nur mit italienischen Verhältnissen begründet sein, wo sich doch unsere Republik der größten Dichte an Vorschriften, Verordnungen, Kontrollsystemen rühmt.

Jeder Ausfall einer Glühbirne in einem AKW führt doch inzwischen -und zukünftig noch dramatsicher-  zur Forderung nach Stilllegung desselben.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 15:58:02
Der vorhergehende Beitrag geht am Kern des Problems deutlich vorbei.

Es ist nicht sicher auszuschließen, dass die Bundesregierung nunmehr drohende Gefahren für Leben, Gesundheit und Sachgüter durch den Betrieb insbesondere der Altmeiler in Deutschland erkennt, die sie vorher nicht gesehen hatte.
Das gilt vollkommen unabhängig von den Ereignissen in Japan, weil diese ja über die in Deutschland drohenden Gefahren nichts (Neues) erbringen können.
 
In diesem Fall ist die Bundeskanzlerin- worauf sie selbst hinweist - laut Amtseid verpflichtet, für ein schnellstmögliches Abschalten der betroffenen Anlagen zu sorgen. Und genau darauf beruft sie sich.

Die Bundesregierung lässt im Zusammenwirken mit den betreffenden Landesregierungen die Atomkraftwerke jedenfalls nicht ohne Not vom Netz nehmen, schon wegen der zu besorgenden erheblichen Schadensersatzansprüche der Betreiberunternehmen, welche leicht in die Milliarden gehen können.

Wer Gegenteiliges behauptet und die Bundesregierung insoweit der Lüge bezichtigt, wird sich deshalb wohl alsbald vor Gericht wiederfinden.

Die Bundesregierung ist von der Verpflichtung zur Gefahrenabwehr auch nicht dadurch entbunden, wenn solche Gefahren auch aus dem Betrieb entsprechender Anlagen im Ausland drohen sollten.
Deshalb ist der Verweis auf die Atomanlagen in Frankreich nicht nur untunlich, sondern in diesem Zusammenhang sogar ausgesprochen dumm.  

Die Bundesregierung hat alles in ihren Kräften stehende zu tun, um drohende  Gefahren für Leib und Sachwerte der Bundesbürger abzuwenden.  

Dass sich hierzulande einige wegen der Ereignisse in Japan mit Jodtabletten eindecken, steht auf einem vollkommen anderen Blatt.
Gegen Dummheit helfen sowieso keinerlei Pillen. Wer es nicht glauben mag, probiere es einfach mal aus.  ;)

Wer sich ständig mit Fernsehbildern konfrontiert sieht, die er mit seinem Verstand nicht einordnen kann, der sollte auch diese Anlage einfach mal abschalten.
Nicht den Verstand, sondern die \"Glotze\".
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: userD0010 am 16. März 2011, 16:50:08
Zitat
Die Bundesregierung ist von der Verpflichtung zur Gefahrenabwehr auch nicht dadurch entbunden, wenn solche Gefahren auch aus dem Betrieb entsprechender Anlagen im Ausland drohen sollten. Deshalb ist der Verweis auf die Atomanlagen in Frankreich nicht nur untunlich, sondern in diesem Zusammenhang sogar ausgesprochen dumm.

Ach wie beruhigend !
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 17:55:05
Dass die deutsche Bundesregierung nicht durch Beschluss französische Atomanlagen vom Netz in Frankreich nehmen kann, wenn von diesen Gefahren drohen, liegt wohl auf der Hand. Dafür gibt das deutsche Atomgesetz jedenfalls keine Ermächtigungsgrundlage her.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: userD0010 am 16. März 2011, 18:02:27
Man darf jetzt zumindest beruhigt darüber sein, dass der Frau Bundeskanzlerin ihr stetiges Bemühen, Gefahren von dieser unserer Republik abzuwenden oder gar sie davor zu schützen, von kompetenter Seite bestätigt wird!

Übrigens, aus den Agenturen schon gehört, dass es Mißverständnisse um den Begriff Moratorium gibt ? Herr Doktor Röttgen hat zumindest die nächste Korrektur zur eventuellen Gefährdung deutscher AKW vorzunehmen versucht.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 18:11:57
Es geht nicht um die Gefährdung von AKW, sondern um drohende Gefahren für Leben, Gesundheit und Sachgüter, die von Kernkraftwerken (mittelbar) ausgehen.

Man muss unterscheiden zwischen dem sog. Moratorium einerseits, welches wohl einer Rechtsgrundlage entbehrt und laut FAZ \"Freiwillig, nicht verbindlich\" (http://www.faz.net/s/Rub469C43057F8C437CACC2DE9ED41B7950/Doc~E98863B3AA3EC493A931B3EA7255217CC~ATpl~Ecommon~Scontent.html) ist und den Stillegungsbeschlüssen für sieben plus ein Altmeiler, welche laut Bundeskanzlerin ihre Rechtfertigung und Ermächtigungsgrundlage in § 19 AtG finden sollen, was die Annahme nahe legt, dass die Bundesregierung durch den Weiterbetrieb dieser Anlagen derzeit drohende Gefahren für Leben, Gesundheit oder Sachgüter sehen muss.

Wäre dies nicht der Fall, würde die Bundesregierung verfassungs- und gesetzwidrig handeln und die Bundesrepublik hierdurch zugleich erheblichen Schadensersatzansprüchen der Kernkraftwerksbetreiber aussetzen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 19:20:52
Bürger, Betreiber und Politiker verunsichert (http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article12842006/Regierung-setzt-Atomlaufzeiten-nur-faktisch-aus.html)

Ein Abschalt- Gesetz muss her, weil die Regierung Gesetze umsetzen muss, aber nicht aussetzen kann und darf. Das im Herbst novellierte Atomgesetz gilt bisher unverändert. Die Regierung kann sich nicht aussuchen, ob sie es anwendet.

Wer dies ändern will (wie die Regierungskoalition für die Dauer von drei Monaten), braucht eine Gesetzänderung über das Parlament.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Kampfzwerg am 16. März 2011, 19:23:19
Und Rettung für das umstrittene Kohlekraftwerk der E.ON in Datteln?!
Man muss kein Prophet sein, um auf Basis der aktuellen Geschehnisse zu vermuten, dass das schon totgesagte E.ON Kraftwerk in Datteln jetzt wieder eine neue Chance erhält! Gutachten und Genehmigungsverfahren hin oder (auch) mehrfache Rechtsbeugung her.
Auf die prognostizierte Leistung von 1.050 Megawatt wird die Regierung nun mit Sicherheit nicht verzichten wollen.
Und E.On muss um seine 1,2 Millarden Investition, zzgl. ev. anfallender Rückbaukosten, nicht mehr bangen.

Zitat
Das Kohlekraftwerk des Energiekonzerns E.ON in Datteln bei Dortmund ist durch eine neues behördliches Genehmigungsverfahren nicht zu retten. Das ist das Resultat eines am Mittwoch in Düsseldorf vorgestellten Rechtsgutachtens des Dresdner Universitätsprofessors Martin Schulte, das er im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) anfertigte
...
Das OVG in Münster hatte im September 2009 den Bebauungsplan des E.ON-Projekts für unwirksam erklärt.
...
Nach seiner Fertigstellung sollte das Kraftwerk mit einer Leistung von rund 1.050 Megawatt eines der größten Steinkohlekraftwerke Europas werden. Die Gesamtinvestition beträgt rund 1,2 Milliarden Euro
http://www.verivox.de/nachrichten/gutachten-keine-chance-fuer-eon-kraftwerk-datteln-65973.aspx
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 19:45:56
E.ON will Unterweser nur auf Weisung der Atomaufsicht runterfahren (http://nachrichten.t-online.de/sander-will-e-on-notfalls-weisung-schicken/id_45027422/index?news)

Aus der Merkel-Show am Dienstag hätte man entnehmen können, dass die Stillgeungsverfügung schon rausgegangen sei, statt dessen bisher nur  ein Wunsch-Zettel des Ministerpräsidenten.

Dass E.ON auch guten Freunden nicht jeden Wunsch erfüllt, liegt auf der Hand.

E.ON hat Isar 1 doch nicht vom Netz genommen, sondern wartet auf Weisung der Atomaufsicht (http://www.infranken.de/nachrichten/bayern/Eon-laesst-Isar-1-weiterlaufen-Grund-unklar;art179,141860)

Mal sehen, welcher Altmeiler nun überhaupt noch vom Netz geht.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 16. März 2011, 20:18:55
@h.terbeck

Es ist doch, salopp ausgedrückt völlig wurscht, wem oder was die Überprüfung der KKws geschuldet ist. Wichtig ist, dass sie überhaupt stattfindet!

Offen bleibt, auf welcher Basis diese Überprüfung stattfindet. Welche Sicherheitsrichtlinien zu Grunde gelegt werden. Anscheinend gibt es ja zwei, einmal diejenige nach der Herr Röttgen verfährt und diejenige mit erhöhten Anforderungen, die zwar vorliegt, aber von Herrn Röttgen nicht in Kraft gesetzt wurde.

Eine Überprüfung nach dem alten Standard dürfte keinen neuen Erkenntnisse bringen, denn dieser Maßstab wird ja bereits angewandt.
Daran gemessen wäre auch keine Abschaltung gerechtfertigt, dann sonst hätte ja auch die Laufzeitverlängerung von 8 Jahren der alten KKWs nicht erfolgen dürfen.

Die Frage, nach welchen Kriterien die Bundesregierung nun zusätzlich überprüfen will, ohne dass das Moratorium als Wahlkampfgeplänkel abgetan wird, ist noch zu klären.

Jedenfalls ist die Volte der Bundesregierung schwer erklärbar, wenn man nicht die in einem Schwachstellenbericht (http://www.risk.boku.ac.at/Schwachstellenbericht_SWR_69.pdf) aufgezeigten Basismängel oder die ungenügende Auslegung gegen Flugzeugaufschläge mit berücksichtigt.

Aus dem Schwachstellenbericht
Zitat
Das Gefährdungspotenzial der älteren deutschen Kernkraftwerke beruht vor allem darauf, dass „eine Sicherheitsbewertung der deutschen Atomkraftwerke einschließlich einer Überprüfung der alten Sicherheitsnachweise nach aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik nicht vorliegt“ [RENNEBERG 2010]. Der von der deutschen Bundesregierung beschworene weltweit höchste Sicherheitsstandard mag daher für die Regelwerke in Anspruch genommen werden, aber nicht notwendigerweise für alle real existierenden Anlagen.

Ebenso finde ich die Hinweise, dass unsere Reaktion der Abschaltung nicht sinnvoll sei, da die französischen Meiler gleich über dem Rhein liegen schon langsam mehr als \"Banane\". Eine Nachrüstung oder Abschaltung der gemeinten französischen Meiler kann nur gefordert werden, wenn wir hier unser Haus bestellt haben.
Zudem die Rücknahme der Laufzeitverlängerung/Abschaltung unsere Energiesicherheit nicht gefährdet - sie gefährdet nur die zusätzlichen Milliardengewinne der Energieriesen!
Außerdem, die meisten der in Rede stehenden Meiler waren in letzter Zeit gar nicht bzw. eher weniger als mehr am Netz.

Weder Zynismus noch das Fingerzeigen auf fremde Meiler hilft hier weiter, sondern das Denken des bislang nicht Gedachten, um das vorhandene Restrisiko so klein als irgend möglich zu gestalten.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: userD0010 am 16. März 2011, 20:38:17
Zitat
Ebenso finde ich die Hinweise, dass unsere Reaktion der Abschaltung nicht sinnvoll sei, da die französischen Meiler gleich über dem Rhein liegen schon langsam mehr als \"Banane\". Eine Nachrüstung oder Abschaltung der gemeinten französischen Meiler kann nur gefordert werden, wenn wir hier unser Haus bestellt haben.

Wenn die Abschaltung deutscher AKW wegen des Gefährdungspotentials gefordert oder (vermutlich nicht) umgesetzt wird, ist dies vor dem Hintergrund der auf der anderen Rheinseite befindlichen französischen AKW und deren ähnlichen Gefährdungspotentials eben nicht Banane.
Fakt ist doch, dass ein deutsches Fordern von Abschaltung der französischen Kernkraftwerke, die immerhin 80 Prozent des französischen Stromverbrauchs liefern, in Frankreich nur Kopfschütteln oder ein müdes Lächeln hervorrufen, auch wenn \"wir unser Haus bestellt haben\".

Wenn natürlich ein sog. Experte darauf verweist, dass ein belgisches AKW in der Region betrieben wird, in der um das Jahr 1600 ein größeres Erdbeben stattgefunden hat, muss man sich um das entsprechende Gefährdungspotential schon erhebliche Sorgen machen.

Warten wir´s ab.  Unser sog. Regierungsteam ist doch schon heute wegen der unbedachten Beruhigungspillen gekniffen. Schäuble hat die finanziellen Forderungen an die Energiekonzerne doch bereits in seine Haushaltsplanung einbezogen und die plötzliche Idee, dass die Energiekonzerne die Frechheit besitzen könnten, Schadenersatzansprüche anzumelden, wird diese Haushaltsplanung ganz schön durcheinander bringen.

Und eON wird sich garantiert jedes Zugeständnis zur AKW-Abschaltung teuer erkaufen, siehe Datteln.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 22:07:11
Man kann wohl davon ausgehen, dass die Bundesregierung die Öffentlichkeit getäuscht hat.

Teil I Das Moratorium der Laufzeitverlängerung

Zum Moratorium heißt es heute, dass die Regierung ein vom Parlament beschlossenes Gesetz zur Laufzeitverlängerung weder aussetzen könne, noch die Absicht dazu gehabt habe.

Wenn die Bundesregierung meint, eine Denk- oder Atempause zu einem Thema zu brauchen, so kann sie deshalb nicht vorübergehend Parlamentsgesetze außer Kraft setzen. Sie bleibt an die geltenden Gesetze gebunden und hat diese umzusetzen. Welche Gesetze angewendet werden und welche nicht, steht nicht zur Disposition der Bundesregierung und erst recht nicht der Bundeskanzlerin allein, mag man darüber auch Einvernehmen mit einzelnen Landesregierungen hergestellt haben.  

Teil II Die Abschaltanordnungen für sieben plus ein Altmeiler

Man hatte wohl gehofft, die Kraftwerksbetreiber würden sich nach der öffentlichen Verlautbarung der Bundeskanzlerin am Dienstag freiwillig dem öffentlichen Druck beugen und die betroffenen Anlagen unverzüglich vom Netz nehmen. Es deutet einiges auf einen solchen Poker hin. Es wäre ein reiner Poker um öffentliche Meinung mit dem Risiko des totalen Glaubwürdigkeitsverlustes.

Die Stromkonzerne beugen sich nun aber nicht freiwillig.

E.ON weigert sich zum Beispiel, Isar 1 und Unterweser ohne Anweisung der Atomaufsicht vorübergehend vom Netz zu nehmen. RWE zB. bei Biblis nicht minder. Auch EnBW wartet auf behördliche Abschaltanweisungen.

Niedersachsen hat die Atomaufsicht über Unterweser, hat jedoch keine Stillegungsanordnung getroffen, wohl um das Land nicht den Schadensersatzrisiken auszusetzen. Statt dessen verweist Niedersachsen darauf, man warte selbst auf eine (für das Land bindende) Anweisung des Bundes, eine Stillegungsverfügung zu treffen.
Na klar doch, um die Schadensersatzrisiken beim Bund zu belassen.

Eine solche verbindliche Weisung kann der Bund eigentlich wohl nur dann geben, wenn das Land selbst sich  unter Verstoß gegen das Atomgesetz weigert, bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 19 AtG die Betriebsunterbrechung anzuordnen, insbesondere bei Gefahr im Verzug.

Der Bund selbst hat entsprechende verbindliche Weisungen an die entsprechenden Landesbehörden der betreffenden Bundesländer, denen jeweils die Atomaufsicht gegenüber den Betreibern obliegt, wohl noch gar nicht auf den Weg gebracht.

Mit anderen Worten:

Die Stillegungsverfügungen nach § 19 AtG, von denen die Bundeskanzlerin sprach, existieren wohl tatsächlich noch gar nicht.
Sie lassen sich allein deshalb auch nicht gerichtlich überprüfen.

Wenn sich das zu diesem sensiblen Thema bewahrheiten sollte, steht wohl alsbald wieder ein großer Zapfenstreich an, möglicherweise mit dem \"Lied von der unruhevollen Jugend\" (http://www.youtube.com/watch?v=ytwdR_Bl2TQ).  

Thema Brennelementesteuer:

Die fällt seit 01.01. an, wenn Brennelemente ausgetauscht werden.
Die Stromer haben deshalb noch letztes Jahr Brennelemente bis zum Abwinken ausgetauscht. Nun steht deshalb erst mal kein Austausch an.
Und wenn die Anlagen vom Netz sind und nicht produzieren, gibt es  natürlich auch nichts auszutauschen....
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 22:37:34
Politischer Poker geht nicht auf. E.ON sperrt sich.  (http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/unterweser113.html)

AKW- Abschaltung auf wackeligen Füßen (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1127601)

Schwierigkeiten beim Herunterfahren der AKW (http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/thema_nt/article12854477/Schwierigkeiten-bei-Herunterfahren-von-AKWs.html)

AKW-Wende ausgebremst? (http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/politik/340377.html)

Mappus sei der einzige Ministerpräsident, dessen Landesregierung selbst entsprechende atombehördliche Weisungen zum Abschalten gegeben habe. Saulus wurde auch nach seinem Damaskus- Erlebnis zum Paulus.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 16. März 2011, 22:56:43
Fukujima ist ein Siederwasserreaktor. Hier noch ein Auszug aus dem Schwachstellenbericht, der ältere Siedewasserreaktoren betrifft.

Er beschreibt in erschreckender Ähnlichkeit, was derzeit wohl in Japan in oder an den Sicherheitsbehältern (Containment) geschieht.

http://www.risk.boku.ac.at/Schwachstellenbericht_SWR_69.pdf (http://www.risk.boku.ac.at/Schwachstellenbericht_SWR_69.pdf)

Zitat
4. Sicherheitsbehälter

Der Sicherheitsbehälter (Containment) ist die wichtigste Schutzbarriere im Fall eines
Lecks an der druckführenden Umschließung (Rohrleitungen und Reaktordruckbehälter)
und soll den Radionuklidaustrag in die Reaktorhalle und in der Folge in die 26
Umgebung verhindern. Das Versagen des Sicherheitsbehälters würde Freisetzungen
von radioaktiven Stoffen in die Umgebung zur Folge haben.
In Abbildung 6 ist der rot eingefärbte Bereich der Reaktordruckbehälter, der blaue
Bereich die toroidale Kondensationskammer. Unter dem Reaktordruckbehälter sind
im Steuerstabantriebsraum die Steuerstabantriebe zu erkennen. Der Sicherheitsbehälter
eines SWR 69 hat am Boden eine Stahlschale. Darunter befindet sich ein
Betonboden, der Splitterschutz und Abschirmfunktion hat.
Entsprechend der Studie der GRS [LÖFFLER 2006] zur PSA-Level 2 von Anlagen
der SWR 69-Baulinie erfolgt im Fall eines schweren Unfalls ein Kernversagen typischerweise
bei niedrigen Drucken. Die Wahrscheinlichkeit der Rückhaltung eines
teilweise geschmolzenen Kerns im RDB ist äußerst gering (f<2%). Kurz nach dem
RDB-Versagen erfolgt das Durchschmelzen des Stahlbodens des Sicherheitsbehälters
in den Steuerstabantriebsraum (CRDR: control rod driving room): Durch
den Druckanstieg versagt das Containment noch vor dem Einleiten der gefilterten
Druckentlastung des Sicherheitsbehälters: Es kann zur schlagartigen Wasserstoffverbrennung
außerhalb der Sicherheitsbehälters kommen, wodurch neue Freisetzungspfade
entstehen. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine frühe
Radionuklidfreisetzung in die Umgebung. Bei der Diskussion der SAM (severe accident
management)-Maßnahmen, wie z.B. der Flutung des CRDR zum Schutz gegen
RDB-Versagen könnte der entstehende Dampf sogar die Kühlwirkung des Wassers
beeinträchtigen und dadurch ein großflächiges Versagen des RDB auslösen. Die resultierenden
Folgen für die Freisetzung von Radionukliden wären noch katastrophaler
[SCHEIB 2009].
(...)
Ein zusätzliches Problem ist das kastenförmige Reaktorgebäude, das im Vergleich
zu kugelförmigen Konstruktionen verwundbarer ist, was insbesondere in Zusammenhang
mit äußeren Einwirkungen an vielen Stellen diskutiert wird.

Man muss daher bei dem Sicherheitsbehälter der SWR 69 - Baulinie von einer
schwerwiegenden konstruktiven Schwachstelle sprechen, die auch durch Ertüchtigungsmaßnahmen
nicht wesentlich zu entschärfen sein wird.
Anzumerken ist weiterhin die Problematik von Betonstrukturen, wie z.B. der Bodenwanne,
die neben thermomechanischen Beanspruchungen auch Witterungseffekten,
chemischen Angriffen und gegebenenfalls hohen Strahlungsdosen ausgesetzt sein
können.
(...)

Eine umfassende Studie über die Alterung französischer Kühltürme ergab, dass zwar
ein Erreichen der projektierten Lebensdauer von 40 Jahren möglich ist, die Sicherheitsmargen
aber deutlich geringer sind, als vorgesehen [BOLVIN 1993]. Für ältere
Anlagen wurde 1992 eine verstärkte Überwachung angeordnet. In der Schweiz wurde
1991 ein systematisches Alterungsüberwachungsprogramm für die Baustrukturen
in KKWs eingeleitet [ZWICKY 1993]. Weitgehend nicht beachtet wird bisher die erforderliche
Berücksichtigung der durch Alterungsphänomene verursachten Schwächung
der Strukturen bei der seismischen Absicherung, die mit Auslegungs-
Materialkennwerten erfolgt7.
Der Bericht des TÜV-Süd zur Sicherheit des Kernkraftwerkes KKI 1 vom Juli 2010
zieht im Kapitel „Einwirkungen von außen aus sehr seltenen Ereignissen“ nur einen
Flugzeugabsturz (zufälliger Absturz einer Militärmaschine) und die von einer chemischen
Explosion hervorgerufene Explosionsdruckwelle in Betracht, behandelt jedoch
nicht die Erdbebensicherheit der Kraftwerksanlage.

Zu der deutschen Erdbebensicherheit sagt der Bericht

Zitat
Die IAEA empfiehlt deshalb in ihren Richtlinien für die Standortauswahl nuklearer Anlagen
nicht nur eine Mindestbemessung mit einer Intensität von 7°MSK für seismisch
nicht aktive Gebiete, sondern darüber hinaus die Bestimmung eines maximal möglichen
Bebens nach dem Stand der Wissenschaft, wobei moderne Untersuchungsmethoden
(Paläoseismologie, Geomorphologie, trenching an Bruchlinien) angewendet
werden sollen, um die seismotektonische Aktivität von Störungszonen
besser beurteilen zu können. Dies ist bislang in Deutschland nur in der Niederrheinbucht
erfolgt und hatte für das KKW Mühlheim-Kärlich einschneidende Konsequenzen.

(...)

Zitat
6. Sicherheitsanalysen
Es gibt zwei komplementäre Methoden für die Sicherheitsanalyse von Kernkraftwerken.
Bei der deterministischen Sicherheitsanalyse, die normalerweise für das
Genehmigungsverfahren verwendet wird, wird das Verhalten der Anlage für den Fall
ausgewählter und vermuteter, die Auslegung begrenzender Typen von Unfallszenarien
bewertet, wobei typischerweise ein Einzelfehler einer aktiven Komponente in einem
der Sicherheitssysteme angenommen wird, das bei dem auslösenden Störfall
ansprechen muss.
Dieses Verfahren berücksichtigt aber nicht, wie wahrscheinlich es ist, dass mehrfaches
Komponentenversagen nach dem auslösenden Störfall auftritt, mit welcher
Wahrscheinlichkeit menschliche Fehler geschehen und wie wahrscheinlich es ist,
dass das Auftreten eines menschlichen Fehlers entdeckt und erfolgreich korrigiert
werden kann, bevor eine massive Kernschädigung eintritt.
Hervorhebung durch den Autor


Die Wirklichkeit hat diesen Bericht innerhalb kürzester Zeit nicht nur ein- sondern sogar überholt.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. März 2011, 23:05:40
Einem namentlich nicht genannten Fatalisten aus dem Münsterland braucht man das wohl nicht sagen. Schließlich strebt man ja sowieso ab der Geburt dem Grabe zu und jeder Lebenstag lässt die Wahrscheinlichkeit steigen, dass es alsbald soweit ist. Bis dahin kann man es getrost auch einmal krachen lassen. Dann hat man wenigstens etwas erlebt.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 07:32:52
E.ON will gegen Abschaltung klagen (http://nachrichten.t-online.de/atomkraftwerke-abschalten-e-on-will-klagen/id_45042202/index?news)


Wenn die Konzerne Zweifel an der Rechtmäßigkeit aufsichtsrechtlicher Abschaltverfügungen haben, müssen sie entsprechend ihrer Verpflichtung gegenüber den eigenen Aktionären dagegen gerichtlich vorgehen.

Siegfried Kauder als Vorsitzender des Rechtsausschusses des Bundestages verweist darauf, dass nach dem geltenden Atomgesetz eine Abschaltverfügung wegen Gefahr gem. § 19 AtG nur dann zulässig ist, wenn tatsächlich aus einem Meiler Radioaktivität austritt. Dann ist es jedoch bekanntlich schon zu spät. Denn der unkontrollierte Austritt von Radioaktivität setzt den GAU voraus.

Also müssten die gesetzlichen Grundlagen geändert werden.
Wenn es der Bundesregierung mit der Abschaltung ernst ist, kommt sie um ein Abschaltgesetz nicht herum.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 17. März 2011, 07:41:40
Und der RWE Vorstandsvorsitzende hatte gestern bereits in der Presse angekündigt, dass aufgrund der Abschaltungen von Kernkraftwerken die Strompreise steigen werden.

@H. Fricke
Insofern bestärkt dies meine Aussage von gestern morgen ;)
Es mag ja zwar sein, das dies nicht der grund sein kann, aber es ist nun mal so. Die Oligopole nehmen doch jede Chance war, die Preise anzuheben und damit Ihren Gewinn weiter zu steigern.

Wo bitte schön bleibt die Politik; die müßte dringend mal in die Preispolitik der Konzerne endlich eingreifen.

Malzeit
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: userD0010 am 17. März 2011, 07:53:15
Zitat
Einem namentlich nicht genannten Fatalisten aus dem Münsterland braucht man das wohl nicht sagen. Schließlich strebt man ja sowieso ab der Geburt dem Grabe zu und jeder Lebenstag lässt die Wahrscheinlichkeit steigen, dass es alsbald soweit ist.

Äußerst beruhigend ist, dass Gleiches auch für Nicht-Fatalisten uneingeschränkt Gültigkeit besitzt !
Außer Kraft setzen können Nicht-Fatal-isten dies nur durch Verhindern der Wahrscheinlichkeit weiterer Lebenstage.

Fatal war und ist sicherlich der Bau und Betrieb von AKW in Gebieten, in denen -wie Japan- tektonische Verwerfungen in höchstem Maße anzunehmen sind.

Vielleicht verwechselt der Hinweisgeber jedoch Fatalismus mit Determinismus.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 07:59:02
@Cremer

Bisher gehen alle davon aus, dass sich die Großhandelspreise an der Börse aufgrund der merit-order-Preisbildung bilden. Das kann bei Abschalten der Atomkraftwerke zu einer Verschiebung hin zu teureren Erzeugungsanlagen führen und zudem kann sich die Erzeugung in Kohlekraftwerken durch steigende Preise für Verschmutzungsrechte (Zertifikate) erhöhen.

Auf die Verbraucherpreise wirken sich jedoch steigende ebenso wie sinkende Großhandelspreise nicht unmittelbar aus.
Dass sich um 40 Prozent gesunkene Großhandelspreise unmittelbar bei den Verbrauchern ausgewirkt hatten, ist jedenfalls nicht bekannt geworden.

Im Gegenteil verwies der BDEW im April 2009 darauf, dass sich sinkende Großhandelspreise nicht unmittelbar auf die Verbraucherpreise auswirken. Das soll daran liegen, dass der Strom von den Stromlieferanten bereits lange in der Vergangenheit zu seinerzeit geltenden Großhandelspreisen vertraglich gebunden wurden.

Erinnerung:

Drastisch gesunkene Großhandelspreise für Strom, aber steigende Strompreise für Verbraucher (http://www.welt.de/die-welt/article3600101/Der-Strompreis-sinkt-doch-der-Privatverbraucher-muss-trotzdem-mehr-zahlen.html)

Das kann heute nicht anders sein.

Die Konzerne verweisen zurecht darauf, dass das staatlich angeordnete Abschalten von Kernkraftwerken den größten Eingriff der Politik in ihre Preispolitik darstelle.

Die Stadtwerke haben immer darauf verwiesen, dass der Ausstieg aus der Kernkraftnutzung zu mehr Angebotsvielfalt auf dem Stromerzeugungsmarkt und somit Wettbewerb und in dessen Zuge zu günstigeren Strompreisen führen würde. Deshalb hatten die Stadtwerke gegen die beschlossene Laufzeitverlängerung protestiert. Näheres bei der VKU- Buschtrommel.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 17. März 2011, 08:24:23
Na, meine Stadtwerke bestimmt nicht :evil:
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 08:33:49
@Cremer

Sie persönlich haben doch keinen Grund, sich über ihre Stadtwerke zu beschweren.
Schließlich hatten die von 2004 bis Ende 2007 die Strompreise Ihnen gegenüber wohl gar nicht wirksam erhöht.  
Wie sich die Großhandelspreise in jener Zeit entwickelten, war dafür belanglos. ;)

Das ist aber schon wieder eine vollkommen andere Diskussion.

Wenn die Kernkraftwerke hierzulande nicht sicher sind, ist das keine Preisfrage.
Der Preis des Weiterbetriebs unsicherer Kernkraftwerke wäre jedenfalls zu hoch.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 08:43:40
Bei Lichte betrachtet:

Problem der Bundesregierung zutreffend erkannt (http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/deutschland/akw-betreiber-koennen-klagen--42774310.html)

Zitat
Das ist am Montag auch der Bundesregierung aufgefallen, weshalb Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) nur noch von einem \"politischen Moratorium\" spricht. Rechtlich soll die Anordnung der dreimonatigen Stilllegung nun auf eine bereits bestehende Norm im Atomgesetz gestützt werden. Paragraf 19 Absatz 3 gibt der Atomaufsicht Befugnisse zur Abwendung rechtswidriger Zustände. Er gilt auch bei konkreten Strahlengefahren. In solchen Fällen kann auch eine Betriebseinstellung angeordnet werden.

Aber passt diese Bestimmung hier? Die Bundesregierung behauptet ja weder, dass die AKW derzeit illegal laufen noch dass im Moment konkrete Gefahren drohen. Sie will nur vor dem Hintergrund der Ereignisse in Japan eine gründliche neue Risikoanalyse vornehmen. Bei Lichte betrachtet, gibt es derzeit wohl keine Rechtsgrundlage, eine sofortige Stilllegung von AKW anzuordnen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: aranblau am 17. März 2011, 08:45:58
Zitat
Original von h.terbeck
Die vorläufige Stilllegung und das Moratorium sind der hysterischen Darstellung der Entwicklung in Japan durch die Medien, insbesondere durch einige TV-Anstalten, aber auch dem anstehenden Wahlkrampf geschuldet.
...

und fordern wegen der enormen Gefahren das sofortige Abschalten aller AKW..
Ob denn wohl entlang der Rheinschiene durch das Abschalten deutscher AKW die Gefahr gebannt ist und auf französischer Seite des Rheins der Betrieb weiterläuft?
Und wegen der Erdbebengefahr in der Rheinebene droht gerade auf deutscher Seite ein GAU. Fehlt nur noch das Risiko eines Tsunami rheinabwärts.

...

Jeder Ausfall einer Glühbirne in einem AKW führt doch inzwischen -und zukünftig noch dramatsicher- zur Forderung nach Stilllegung desselben.

Für unsere Atomkraftbefürworter ein Denkspiel:

- Japan ist eine der größten Industrienationen der Welt

- Japan hat die meisten und sichersten AKW´s der Welt

- in Japan beträgt der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung ca. 25 %

Zum Vergleich:

- Deutschland ist eine der größten Industrienationen der Welt

- Deutschland hat die sichersten AKW´s der Welt

- in Deutschland beträgt der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung ca. 25 %

Na, dämmert´s?

Trotz der hohen Abhängigkeit der Japaner vom Atomstrom, kam es zum GAU, mit der Folge, dass viele Unternehmen und Privathaushalte bei der Stromversorgung mit erheblichen Versorgungseinschränkungen leben müssen. Die Unternehmen haben zum Teil die Produktion eingestellt, Strom ist rationiert.
Atomstrom birgt immer ein Restriskio. Das Szenario wäre im Falle eines GAU´s bei uns nicht anders!

Ein paar Rechenbeispiele: AKW-Bau-Kosten: mehrere Milliarden EUR. Rückbaukosten ausgedienter AKW`s: mindestens 500 Mio. EUR. Endlagerforschungs- und Baukosten: mehrere Mio. EUR. Bergung von Atommüll aus untauglichen (Zwischen-/End-)Lagern (z. B. Asse): mehrere Mill. EUR. Wo da billiger Atomstrom herkommen soll, ist mir ein Rätsel.

Tja, ob unsere europäischen Nachbarn bei einem Ausstieg mitmachen, kann tatsächlich bezweifelt werden und im Falle eines GAU´S macht die Wolke an der Grenze auch nicht halt. Allerdings geht es hier nicht um irgendwelche Kindereien nach dem Motto: \"fang du an - nein, fang du an - nein, ich fang nicht an, du bist dran\", weil sich dann nämlich die nächsten 50 Jahre überhaupt nichts bewegt
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 09:18:50
CDU/CSU: Auf dem Weg auf die andere Seite

Regierungserklärung und Debatte im Bundestag erwartet (http://www.wz-net.de/wz_21_109706855-1-55450_Merkel-gibt-Erklaerung-zu-Atom-Katastrophe-ab.html?WZID=b2581c537444abfe21718cb78a0375e3)

Merkel, wird zitiert, sie wolle so schnell wie möglich über die Brücke hinweg, wobei am Ende der Brücke bisher der Ausstieg stehen soll.
Andere in der Union sollen sagen, man dürfe nicht sagen, dass am Ende der völlige Ausstieg stehe. Alle sind verunsichert.
Wer will überhaupt noch über diese Brücke gehen?

Siegfried Kauder (CDU) sagt, nach geltender Gesetzeslage könne die Regierung Kraftwerke erst abschalten lassen, wenn bereits unkontrolliert Radioaktivität austrete (also der GAU bereits eingetreten sei).

Über sieben Brücken musst Du gehen (http://www.puhdys.com/php-programme/alben/index.php?mode=4&titleid=213) ?

Sorgen bei der FDP:

Zitat
In den Reihen des Koalitionspartners FDP stößt die geplante dreimonatige Abschaltung von 8 der 17 deutschen Atomkraftwerke (AKW) auf Widerstand. Der Wirtschaftsexperte der Bundestagsfraktion, Martin Lindner, sagte «Handelsblatt Online», eine solche «Hauruck-Entscheidung» überzeuge ihn nicht. Er fürchtet, dass keines der AKW wieder ans Netz gehen wird und die Stromlücke nicht zu schließen ist.

Das sind wohl eher Sorgen einer Klientelpartei.
Darüber, dass ein Abschaltgesetz dringend not tut, hört man von der FDP wohl nichts.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 09:58:27
Die Anstrengungen der Landesregierung unter Mappus hatten Erfolg:

Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1 sind vom Netz (http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=7773006/105qqff/)

Andere sind noch nicht soweit.

Bayern hat Abschalten von Isar 1 immer noch nicht angeordnet. Der Altmeiler läuft deshalb weiter. (http://www.sueddeutsche.de/bayern/zukunft-des-reaktors-isar-entschiedenes-abwarten-1.1073006)

Von einer Abschaltanordnung der Bundesregeierung aus Berlin ist noch nichts bekannt geworden, allenfalls Merkel schaltet Bundestag ab (http://www.morgenpost.de/printarchiv/seite3/article1578121/Merkel-schaltet-Bundestag-ab-Zweifel-am-Moratorium.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: berndh am 17. März 2011, 10:11:19
So traurig das in Japan ist, die Politikerriege wird nach kurzem Innehalten, so weiter machen wie immer.
Alles verharmlosen und sich die Pöstchen sichern.
Frau Dr. Merkel hat ja mit dem thema promoviert, da ist Sie ja Fachkraft zum Thema, wieso sollte sie jetzt auf einmal erlernetes negieren?
Die Asse hat Sie ja auch zu veranworten, und da ist ja Ihrer Meinung nach auch alles im Lot.

Der Einwand das jetzt wieder Datteln gefördert wird, ist berechtigt, leider!
Aber so bitter das ist, das Ding strahlt wenigstens nicht wenn man es später doch abreisst.

Zu der \"Versorgungslücke\" und Energieeinsparung,
wir haben keine Problem unsere CO2 Ziele und eine gewaltige Energieeinsparung hinzubekommen, man muss nur aufhören 70% der Primaärenergie wegzuwerfen!!
Daher vermisse ich den Hinweis auf die Versorgung mit BHKW im Nahbereich,
das funktioniert wunderbar und ist Regelungstechnisch alles machbar.
Aber da dies so auch den Großen bekannt ist, wurde die Sonderförderung für BHKW\'s als erstes gestrichen, nachdem erkennbar wurde das dort ein Potential wächst das wirklich eine Konkurenz zu den Energieklos darstellt.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 10:27:10
Regierungserklärung im Bundestag (http://www.tagesschau.de/inland/atomdebatte140.html)

Zitat
Trotz der Atomkatastrophe in Japan will Merkel aber grundsätzlich zunächst an der Atomkraft festhalten - als Brücke zum Zeitalter der Öko-Energien. Deutschlands Kernkraftwerke gehörten \"zu den weltweit sichersten\", sagte Merkel. Sie lehne es ab, die Kernkraftwerke in Deutschland abzuschalten, um dann Strom aus Meilern anderer Länder zu beziehen: \"Das ist mit mir nicht zu machen.\" Deutschland könne nicht sofort auf Atomkraft verzichten, denn: \"Energie in Deutschland muss für die Menschen bezahlbar sein\", mahnte die Kanzlerin. Arbeitsplätze dürften nicht abwandern in Länder mit weniger Atom-Sicherheit. \"Was wir brauchen, ist ein Ausstieg mit Augenmaß\", wiederholte sie mehrmals.

Wenn man alle Kernkraftwerke grundsätzlich  als unsicher ansieht, dann mögen die deutschen zu den sichersten weltweit gehören. Logisch.

Die japanischen Anlagen, von denen so viel berichtet wird, gehören schließlich irgendwie auch zu den sichersten weltweit.
Unsicher sind jedenfalls die geplanten Anlagen im Iran.

Deutschland könne nicht sofort auf Atomkraft verzichten, sprach´s und sagte, dass sieben plus eins von 16 der sichersten Atomkraftwerke weltweit sofort (vorübergehend) vom Netz gehen sollen, wegen der von ihnen ausgehenden Gefahren.

Nicht ersichtlich, ob die Bundeskanzlerin nun schon selbst an Rücktritt denkt, wenn sie sagt, dass mit ihr etwas nicht zu machen sei.

Was dagegen spräche, Ökostrom aus dem Ausland zu beziehen bleibt offen. Es hört sich so an, als gäbe es aus dem  Ausland nur Atomstrom und den auch noch nur aus Anlagen, die jedenfalls unsicherer seien als die deutschen, die deutschen Altmeiler wohl eingeschlossen. Worauf diese Annahme gründet, ist - wieder einmal - nicht ersichtlich.  
Wann erschließt man sich den gemeinsamen Markt mit den Wasserkraftwerken in Nordeuropa?

Irgend etwas stimmt da mit Sicherheit nicht.
Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie´s ist.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 11:05:44
Hildegard Müller und dem BDEW ist doch noch etwas eingefallen (http://www.bdew.de/internet.nsf/id/DE_20110316-PM-Konsequenzen-fuer-Energieversorgung-beachten)

Zitat
\"Nach unserer Einschätzung kann der Wegfall der Erzeugung aus den betreffenden Kernkraftwerken zumindest kurz- und mittelfristig durch eine höhere Auslastung der deutschen Kohle- und Erdgaskraftwerke ausgeglichen werden\", so Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW.

Damit dürften die Sorgen von Herrn Lindner (FDP) erledigt sein.
Von möglichen Importen vom gemeinsamen europäischen Markt ist dabei noch nicht einmal die Rede. Deutschland ist schließlich keine Insel.
Unter mittelfristig versteht man in der Energiewirtschaft bisher ca. 20 Jahre.


Zitat
Der Bundesverband betont zudem, dass es an der Strombörse in Leipzig unweigerlich steigende Strompreise zur Folge habe, wenn relativ preiswert erzeugende Kraftwerke vom Netz genommen und durch teurere Erzeugungsarten ersetzt würden, die dann den Börsenpreis vorgeben. Kurzfristige Erhöhungen des Börsenpreises müssen sich aber nicht zwangsläufig sofort in steigenden Stromrechnungen für die Haushalte niederschlagen, weil sie im Rahmen der langfristigen Beschaffung ausgeglichen werden können. Wie sich die Strompreise auf längere Sicht entwickeln, hängt indes vom Ausgang des Moratoriums und den weiteren Überlegungen der Bundesregierung ab.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 11:37:33
E.ON: Weisung auf Abschaltung lässt auf sich warten. (http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE72G07520110317)

Zitat
Der Energiekonzern E.ON will der Anweisung der Bundesregierung zur Abschaltung der ältesten Atomkraftwerke nach dem Erhalt des Schreibens umgehend folgen.

\"Diese Entscheidung wird per aufsichtsrechtlicher Verfügung umgesetzt. Sie ist sofort vollziehbar.\", sagte Vorstandchef Johannes Teyssen am Mittwochabend vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. Bislang liege die Anordnung noch nicht vor. Auf die Frage, ob E.ON den Beschluss der Regierung anfechten werde, gab er keine klare Antwort. \"Alles andere, was ich dazu denke, dafür habe ich alle Zeit der Welt.\"

Nun ist die Bundesregierung am Drücker, den vielen  Worten Taten folgen zu lassen.

Auch die bayerische Landesregierung scheint nur mit dem Mundwerk vorneweg zu sein, wenn es um das endgültige Abschalten unsicherer Altmeiler geht.

Söder soll vorübergehende Abschaltung angeordnet haben (http://nachrichten.t-online.de/soeder-wirbt-im-landtag-um-unterstuetzung-fuer-atomkonzept/id_45046844/index?news)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 13:01:16
Niedersachsen: Abschaltung von Unterweser angeordnet (http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/unterweser115.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 13:11:16
Juristen machen Front gegen Bundesregierung (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/juristen-machen-front-gegen-anti-atom-merkel/3959792.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 13:30:47
Kommentar im Handelsblatt (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/auf-einmal-sind-alle-gegen-kernkraft/3960602.html)

Wende- Bilder (http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/bskehrtwendeatompolitik100_mtb-1_pos-1.html#colsStructure)

Aus einem nicht zentralafrikanischen Land (http://www.sueddeutsche.de/bayern/atomdebatte-isar-soll-noch-heute-komplett-vom-netz-1.1073461)tag.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 17. März 2011, 16:01:10
\"Märchenhaftes Moratorium\" (http://www.sueddeutsche.de/politik/katastrophe-in-japan-atom-debatte-im-bundestag-merkels-maerchenhaftes-moratorium-1.1073471)

Zitat
Volker Kauder, Fraktionschef der Unionsfraktion, hat sich am Montag noch damit hervorgetan, dass er morgens jede Änderung an den Laufzeitverlängerungen ausschloss. Dann hat ihn die real existierende Angela überholt. Jetzt sei es \"natürlich völlig klar, dass man sich die Frage stellt: Wie geht es weiter?\", sagte er. Die Regierung nehme es \"ernst mit der Überprüfung\". Das meint er wohl wörtlich. Denn die von Merkel verordnete \"Denkpause, das Moratorium, also die Denkpause\", wie Kauder es zur Belustigung einiger im Bundestag formuliert, könne er nur dann ernst meinen, \"wenn ich nicht schon zum Start weiß, was am Ende herauskommt\". Er findet ohnehin, \"dass wir jetzt schon die sichersten Kernkraftwerke haben\". Der alles entlarvende Satz lautet: \"Sicherheit hängt nicht vom Alter der Kernkraftwerke ab.\"

Warum werden dann jetzt ausgerechnet die acht ältesten Meiler vorübergehend vom Netz genommen?

Dazu sagt Kauder: nichts.

Schwarz- gelber Störfall (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,750903,00.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Kampfzwerg am 17. März 2011, 18:37:52
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,750903,00.html
Zitat
Politik ist deshalb so unberechenbar und faszinierend zugleich, weil in ihr alles mit allem zusammenhängt, auch Dinge, die erstmal sehr, sehr weit weg voneinander erscheinen. Politik ist zum Beispiel, wenn sich an einem Freitag am anderen Ende der Welt zwei Kontinentalplatten ineinander verkeilen und am Montag drauf ein Schwabe namens Stefan Mappus wegen der Kollision der beiden Kontinentalplatten um sein Amt als baden-württembergischer Ministerpräsident bangen muss und eine Kanzlerin in Berlin ihre Macht erodieren sieht. Das ist Politik.
Das ist Politik?
Und ich Dummerle dachte, das wäre die Definition von Chaosforschung (http://de.wikipedia.org/wiki/Chaostheorie) (auch -Theorie genannt).

Zitat
Jede auch noch so kleine Änderung der Anfangswerte kann jedoch zu einem ganz anderen, auch vollkommen unregelmäßigen Verhalten führen. Um das Systemverhalten für eine bestimmte zukünftige Zeit berechnen zu können, müssen die Anfangsbedingungen deshalb mit unendlich genauer Präzision bekannt sein und berechnet werden, was praktisch unmöglich ist.
...
Dieses Phänomen ist auch unter dem Schlagwort Schmetterlingseffekt in der Öffentlichkeit bekannt geworden, wonach selbst der Flügelschlag eines Schmetterlings auf lange Sicht zu einem anderen Ablauf des großräumigen Wettergeschehens führen kann.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 18. März 2011, 11:19:48
RWE angeblich noch ohne Zweifel (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,751065,00.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 18. März 2011, 12:19:25
Tanja Gönner zur Frage der Abschaltung von Atomkraftwerken \"Entscheidung liegt beim Betreiber\" (http://www.n-tv.de/politik/Die-Entscheidung-liegt-beim-Betreiber-article2877056.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 18. März 2011, 12:34:30
Drohung mit der Klage- Keule (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1128213)

Höhrt, höhrt.

Zitat
Der Präsident des Deutschen Atomforums, Ralf Güldner, fordert nun einen Runden Tisch, um gemeinsam weiter zu überlegen. «Dann wird es am Ende auch nicht um die Diskussion gehen, dass man gegen Dinge, die man vorher gemeinsam festgelegt hat, klagen muss», sagt er.

Welche Dinge sollen es sein, welche die Energiekonzerne und die Bundesregierung bzw. die Atomaufsicht vorher gemeinsam festgelegt haben?

Kann und darf es solche Dinge unter Umgehung des Parlaments überhaupt geben?!

Bisher geht die Diskussion darum, Atomkraftwerke abzuschalten, nicht aber das Parlament abzuschalten oder die Demokratie auszuschalten.
Runde Tische, die Letzteres zum Ziel haben und an denen nur wenige hinter zugezogenen Vorhängen Platz nehmen, braucht jedenfalls niemand.

Dürfen wesentliche Entscheidungen außerhalb des Parlaments an runden Tischen - so groß oder klein sie auch sein mögen - getroffen werden?!

Runde Tische, die Festlegungen treffen, gibt es nur, wenn die Demokratie nicht funktioniert, so wie vor den ersten freien Volkskammerwahlen in der DDR im März 1990.

Die Zeit solcher Runden Tische ist nach der verfassungsmäßigen Ordnung vorbei!
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 18. März 2011, 13:12:23
Atomausstieg: In Bayern bereits beschlossene Sache. (http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Landtag-Der-Notstand-ist-Ihr-Erklaerungsnotstand-id14333091.html)

Zitat
Das ändert sich auch nicht, als CSU-Fraktionschef Georg Schmid an der Reihe ist.

Auch er versucht zu erklären, wie es aus Sicht der CSU nun weitergehen soll. Er warnt vor „plumpen, populistischen“ Antworten und versichert: „Das Ende der Kernenergie ist bereits beschlossene Sache.“
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 18. März 2011, 13:25:00
Keine Einigkeit im Bundesrat (http://www.focus.de/politik/deutschland/atomkraft-bundesrat-auch-nach-katastrophe-in-japan-uneins_aid_609985.html)

Zitat
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) erinnerte an das unermessliche Leid in Japan und den schwierigen Einsatz für die Arbeiter im Atomkraftwerk Fukushima. Sie forderte, die im Atom-Vertrag vereinbarte Deckelung der Nachrüstkosten von 500 Millionen pro deutschem AKW aufzuheben. „Das ist ein Einfallstor für Sicherheitsmängel in unseren AKW“, sagte Kraft.

Sie kritisierte zudem, dass die Länder bei der Entscheidung zur Laufzeitverlängerung wegen einer fehlenden schwarz-gelben Mehrheit im Bundesrat nicht eingebunden worden seien. Nun aber müssten die Bundesländer mit Atomkraftwerken plötzlich die Sicherheitschecks organisieren und die Anweisungen zur Abschaltung von Anlagen geben.

Nun sieht man ja, das der Schlamassel an den betroffenen Bundesländern hängenbleibt, die die Abschaltungen anordnen und sich damit zugleich Schadensersatzansprüchen aussetzen, wenn sich erweist, dass das Atomgesetz derzeit eine Rechtsgrundlage für die Abschaltverfügungen nicht hergibt. Der Bund selbst hat gar keine Abschaltungen verfügt.

Daran sieht man zugleich, wie betroffen die Bundesländer tatsächlich von der Laufzeitverlängerung also den letzten beiden Novellen zum Atomgesetz sind, die ohne Beteiligung des Bundesrates zustande kamen.
Ob sie wirksam zustande kamen, bleibt weiter zu prüfen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 18. März 2011, 13:36:30
Beim Abschalten ist RWE jedenfalls nicht voRWEg gegangen.

Hessen lässt Atomkraftwerk Biblis abschalten (http://www.focus.de/politik/deutschland/atom-hessen-schaltet-atomkraftwerk-biblis-ab_aid_610011.html)


Möglicherweise ein Abschied für immer (http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Atomkraftwerk-Biblis-geht-wohl-nie-wieder-ans-Netz-id14339516.html),  sang- und klanglos.

Wir sagen schon mal Tschüß.

Im Hessischen Landtag gehen kurzfristig die Lichter aus (http://www.nh24.de/index.php/politik-und-wirtschaft/21-allgemeines-aus-der-politik-und-wirtschaft/43147-umweltausschuss-beraet-in-sondersitzung-ueber-biblis)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 21. März 2011, 21:37:35
Beitrag im BBH-Blog (http://www.derenergieblog.de/energie/ohne-atomgesetz-anderung-kein-atomausstieg/#more-1232)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 22. März 2011, 09:40:41
Zitat
Original von RR-E-ft  Beitrag im BBH-Blog (http://www.derenergieblog.de/energie/ohne-atomgesetz-anderung-kein-atomausstieg/#more-1232)
Zitat
Berücksichtigt man freilich den staatlichen Schutzauftrag für Leben und Gesundheit der Bürger, erscheint eine Maßnahme, die eine umfassende Überprüfung gerade älterer Kernkraftwerke beinhaltet, bei entsprechend guter Begründung durchaus rechtmäßig.
Es ist eine politische Herausforderung und Entscheidung! Wenn über die Parteigrenzen hinweg Einigkeit besteht, dass die jetzt abgeschalteten Kernkraftwerke nicht wieder ans Netz gehen sollen, dann sollte sich hier auch ein Weg finden, auch ein zweifelsfrei juristischer.

Es geht aber wohl in diesen Zeiten um das Ausschlachten jeder sich bietenden Möglichkeit für die eigenen politischen Zwecke zum vermeintlich eigenen Vorteil. Das gilt auch für den Profit in Cent und Euro. Man muss sich nur die diversen einseitigen Gutachten und Vorschläge ansehen, die jetzt täglich veröffentlicht werden. Einfach ekelerregend.  X( [/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 22. März 2011, 11:28:34
Der SPIEGEL berichtet diese Woche, das \"Moratorium\" sei nur der GAU politisch Getriebener, weil Guido W. sein Plappermaul nicht halten konnte und vorläufige Überlegungen der Koalitionsspitzen zu einem möglichen politischen  Krisenszenario vorzeitig durchgesickert waren. Das wäre in der Tat ekelhaft. Nichts weiter, als ein PR- Versehen durch Realisierung des Restrisikos im politischen Betrieb, so wie damals bei der plötzlichen Maueröffnung in Berlin, die so gar nicht vorgesehen war. In der Stunde der Not, als sich die Menschen nach der von Schabowski verpatzen Pressekonferenz vor den Grenzübergängen der Hauptstadt der DDR  nach Berlin (West)  sammelten, wollte man die größten Krakeler, die \"Tor auf!\" riefen eigentlich nur schnell rüberlassen und ihre DDR- Personalausweise wegen ständiger Ausreise  ungültig stempeln, so dass sie nicht nur zur nächsten Frühschicht nicht wieder zurück kommen konnten. Diese Absicht wurde dann von den Ereignissen überrollt. Nie wieder danach war die Staatsgrenze der DDR zur BRD und nach Berlin (West) souverän.

Guido allein zu Haus.

Westerwelles historischer Auftritt unter dem Notausgang- Schild (http://www.stern.de/politik/deutschland/aussenminister-westerwelle-akw-notfalls-vom-netz-nehmen-1663425.html) \"AKW notfalls vom Netz nehmen\"

Der Anfang vom Ende der Atomkraftwerke in Deutschland? (http://de.ibtimes.com/articles/23805/20110314/westerwelle-aussetzung-von-atom-ausstieg-vorstellbar.htm)

Bereits am nächsten Tag, waren sich die Experten [Westerwelle am 14.03.11] offensichtlich darin einig, dass die ältesten Meiler (vorerst) in Deutschland vom Netz müssen, wohl der Notfall [Westerwelle am 14.03.11] eingetreten war.

Verzweifeltes Sperrfeuer gegen sich selbst (http://www.sueddeutsche.de/politik/atomdebatte-in-der-koalition-droht-krach-1.1074313)

Sie werden wohl die Tür nicht wieder zu bekommen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 22. März 2011, 12:45:28
Atomgipfel, die Zweite (http://www.tagesschau.de/inland/atomtreffen100.html)

Wieder sitzen die Experten zusammen und beratschlagen sich.

Guido wohl nicht mit dabei, weil kein Experte.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 22. März 2011, 15:27:06
Zwei Gremien sollen Lösung näher bringen (http://www.tageschau.de/inland/atomtreffen104.html)

Mageres Gipfelergebnis (http://www.sueddeutsche.de/politik/krisengipfel-in-berlin-toepfer-wird-oberster-atom-weiser-1.1075728)

Zitat
Einziges konkretes Ergebnis des Gesprächs ist die Berufung einer \"Ethik-Kommission für eine sichere Energieversorgung\", eine Art \"Rat der Weisen\". Geführt wird die Kommission vom früheren Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) und dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Matthias Kleiner. Ihr sollen zudem rund ein Dutzend Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Religion, Politik und Gesellschaft angehören, darunter der Soziologe und Risikoforscher Ulrich Beck, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, der Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken, Alois Glück, und Ex-Bundesbildungsminister Klaus von Dohnanyi (SPD). Insgesamt nannte Merkel 14 Namen.


Ethik- Kommission \"Rat der Weisen\" soll die Akzeptanz der Kernkraftnutzung in der Bevölkerung klären.
\"Rat der Weisen\" hat es in Ägypten, in Europa und nun auch bei der Bundeskanzlerin. Jeder sollte einen solchen haben.

Töpfer als Kommisionsvorsitzender ist wohl unumstritten. Und einen Bischof wie Kardinal Marx kann es immer gut brauchen, wenn es um die Nutzung der Kernenergie und deren Folgen geht.
Wofür man aber einen Laien wie den Katholiken- Funktionär Alois Glück dabei brauchen sollte, ist hingegen nicht ersichtlich. Der Name allein bringt ja nicht voran.  
Man könnte annehmen, die Hörer von Radio Vatican wären überrepräsentiert.  

Wofür es dafür aber den IGBCE- Vorsitzenden braucht, der sich eine Fortsetzung der Kernkraftnutzung, mindestens aber des deutschen Steinkohlebergbaus wünschen muss, ist nicht ersichtlich.
Wenn man die Gewerkschaften einbinden wollte, dann hätte doch wohl eher der DGB mit an den Tisch gehört, damit es nicht in Klientelpolitik ausartet.

Die Industrie kann sich im Zweifel selbst die Kraftwerke bauen, die sie für richtig hält. Den Verbrauchern wurde immer wieder das Preisargument zugedichtet, obschon die von angeblich billigen Atomstrom nie was hatten. Mal sehen, ob VZBV beteiligt wird.  

Dioe Reaktorsicherheitskommission (RSK) soll Prüfkatalog überarbeiten.

Sieht so aus, als mache die Bundesregierung ihre Denkpause wahr, also das Abschalten der eigenen Gedanken in der Atomdebatte für die Dauer von drei Monaten.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 22. März 2011, 20:37:05
In einem Artikel der Printausgabe von gestern 21.03.2011 schreibt \"DIE WELT\":

\"Im Mai sind fast alle Atommeiler abgeschaltet\"

\"AKW-Betreiber wollen mitten im Moratorium der Bundesregierung fünf weitere Reaktoren in Revision schicken. Damit stehen erstmals 75 Prozent der nuklearen Kraftwerksleistung nicht zur Stromproduktion zur Verfügung.\"

Damit würde die Atomkraft als stabilisierende \"Grundlast\" fast völlig ausfallen.

\"Unbestätigten Berichten zufolge, sollen die Netzbetreiber, zu denen auch die Unternehmen \"50 Hertz\", Amprion und EnBW Netz gehören, die Kraftwerksbetreiber bereits darum gebeten, die Revisionen ihrer Atomkraftwerke zu verschieben. Diese sollen auf die Bitte hin ablehnend reagiert haben: Denn eine Revision, während der zum Teil mit erheblichem Aufwand Kontroll-, Wartungs- und Reparaturarbeiten ausgeführt werden, diene der Sicherheit der kernkraftwerke. Die AKW-Betreiber erklärten, in Bezug auf die Kraftwerksicherheit keine Kompromisse machen zu wollen - auch nicht auf Bitten der Netzbetreiber.\"

Da wird wohl ordentlich Drohpotential aufgebaut, dass wir in dieser Zeit am Rande der Versorgungssicherheit \"dahinstromern\".

Hoffentlich gehen die bereits flackernden Lichter im Regierungsviertel dann nicht ganz aus.

Wie heißt es so schön: Es bleibt spannend

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 23. März 2011, 09:48:48
E.ON: Auch nach Abschalten der Atomkraftwerke noch jahrelang Risiken (http://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Eon-Chef-warnt-vor-Stromausfaellen_aid_978363.html)

Soviel Offenheit war selten.

Zitat
Dann war es richtig, dass die Bundesregierung angeordnet hat, sieben alte Atomkraftwerke sofort vom Netz zu nehmen?

Teyssen Wir respektieren die Entscheidung der Politik und setzen sie um. Unsere beiden Kernkraftwerke Isar 1 und Unterweser sind vom Netz. Die tatsächliche Sicherheit in Deutschland hat sich dadurch allerdings nicht erhöht, allenfalls die gefühlte. Denn es dauert einige Wochen, bis die Nachwärme kontrolliert abgeführt ist. Und es würde einige Jahre dauern, bis die Brennstäbe endgültig abgeklungen sind.

Sicher kein Argument dafür, die AKW nicht so schnell als möglich abzuschalten. Um so eher sind die Brennstäbe endgültig abgeklungen.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 23. März 2011, 11:37:01
Eon-Chef warnt vor Stromausfällen (http://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Eon-Chef-warnt-vor-Stromausfaellen_aid_978363.html)

Zitat
Ein Flugzeugabsturz oder Terrorangriff sind denkbar. Sind deutsche Atommeiler ausreichend geschützt?

Teyssen Absolute Sicherheit gibt es nicht, aber unsere Kernkraftwerke sind nach bestem Wissen gegen solche Gefahren geschützt. Das gebietet unsere Verantwortung den Mitarbeitern und Anwohnern gegenüber. Trotzdem muss die Industrie nun prüfen, ob sie im Lichte der Erfahrung von Japan noch mehr für die Sicherheit tun kann. Neue Standards aber müssen europaweit einheitlich gesetzt werden. Sicherheit im kleinen Europa ist nicht teilbar. Auch das Kernkraftwerk, das Düsseldorf am nächsten steht, liegt in Belgien, nicht in Deutschland.

Beim Lesen dieser Antwort beschleicht mich eine seltsame Ahnung - Teyssen baut vor, dass ein Alleingang um die Erhöhung der Sicherheit in Deutschland nichts bringt. Nur mit europäischen Standards kommen wir weiter.

Wenn man das nun bei Lichte betrachtet auslegt, heißt das:

1. Wir haben sowieso die höchsten Sicherheitsstandards.

2. Die Franzosen und Belgier haben EU-Kommissars Öttingers Vorstoß eh schon in die Tonne getreten und die Standards zu nationalen Grundlagen erklärt.

3. Deutsche Alleigänge bringen keine höhere Sicherheit.

4. Lasst uns in Europa daran arbeiten, dass alle auf den selben Level kommen. (vermutl bis zum St. Nimmerleinstag)


Bleibt allein die Frage, welche Sicherheitsvorgaben die Bundesregierung bzw Herr Röttgen tatsächlich zum Maßstab machen. Werden keine höheren eingeführt bleibt alles beim alten.

Im Gegenteil: Sollten von den Uralt-Meilern tatsächlich einige vom Netz bleiben, werden diese Reststrommengen auf die etwas neueren übertragen, was nach herrschender Rechtsmeinung ohne Sondergenehmigung zulässig ist.

Damit dürften die Laufzeiten der verbliebenen AKWs sich deutlich nach hinten verschieben.

Die Lösung läge in einem neuen Atomgesetz welches die Standards auf den heutigen Stand der Wissenschaft und Technik hebt und entsprechende Nachrüstungen anordnet.

Ob die Regierung dazu willens und in der Lage ist, bleibt abzuwarten.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 23. März 2011, 12:11:49
Es stellt sich die Frage nach der EU- Verfassung.

Haben wir Anspruch darauf, dass unsere Nachbarn als EU-Mitglieder größtmögliche Gefahrenabwehr im Interesse unserer Leben und körperlichen Unversehrtheit betreiben?

Sonst stellt sich womöglich die Frage, warum überhaupt deichen, wenn der Nachbar es nicht macht.

Aber auch diese Betrachtung greift zu kurz, weil der deutsche Staat seinen Bürgern nach dem Grundgesetz die Gefahrenabwehr bezüglich seines Hoheitsgebietes jedenfalls schuldet.

NRW von Kernkraftwerken umzingelt (http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/NRW-ist-von-Kernkraftwerken-umzingelt-id4453704.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 23. März 2011, 13:40:07
Zitat
Original von RR-E-ft
Es stellt sich die Frage nach der EU- Verfassung.

Haben wir Anspruch darauf, dass unsere Nachbarn als EU-Mitglieder größtmögliche Gefahrenabwehr im Interesse unserer Leben und körperlichen Unversehrtheit betreiben.

d\'accord.

Mögliches Szenario: Verweigerung einiger Staaten, gleiche und hohe Sicherheitsstandards zügig einzuführen.
Klage vor den EuGH. Jahre ziehen ins Land.
Urteil zur Umsetzung der hohen Sicherheitsstandards mit einer Übergangsfrist von mehreren Jahren und einer Auslauffrist für nicht nachrüstbare AKWs.

Zitat
Original von RR-E-ft
Aber auch diese Betrachtung greift zu kurz, weil der deutsche Staat seinen Bürgern nach dem Grundgesetz die Gefahrenabwehr bezüglich seines Hoheitsgebietes jedenfalls schuldet.

d\'accord.

Bleibt mein obiger Satz:

Zitat
Bleibt allein die Frage, welche Sicherheitsvorgaben die Bundesregierung bzw Herr Röttgen tatsächlich zum Maßstab machen.

Mögliches Szenario: Die alten AKWs bleiben abgeschaltet und da die übrigen sowieso den \"höchsten\" Sicherheitsanforderungen unterliegen werden die Restlaufzeiten nach dem alten Atomkompromiss begrenzt.

Wenn ihre Einlassung Bestand haben soll, hätte sich die Regierung statt mit Paragraf 19 AtG ausführlich mit Paragraf 17 Nr. 5 beschäftigen müssen.

Zitat
(5) Genehmigungen oder allgemeine Zulassungen sind außerdem zu widerrufen, wenn dies wegen einer erheblichen Gefährdung der Beschäftigten, Dritter oder der Allgemeinheit erforderlich ist und nicht durch nachträgliche Auflagen in angemessener Zeit Abhilfe geschaffen werden kann.

Denn auch die neueren Anlagen haben erhebliche Defizite

Sicherheitsdefizite der Konvoianlagen (http://www.ippnw.de/atomenergie/atomenergie-sicherheit/artikel/8038591a55/sicherheitsdefizite-der-konvoianlage.html)

Zitat
1. Sicherheitstechnische Nachteile der Konvoianlagen im Vergleich zu älteren Anlagen laut GRS:

* Die Konvoianlagen haben mit ihrer FSA-Station (Armaturenstation) eine vergleichsweise geringere Abblasekapazität.
* Die Vorsteuerung der FSA-Station erfolgt über baugleiche, d.h. nicht diversitäre Armaturen. Auch die Hauptarmaturen werden als nicht-diversitär eingeschätzt.
* Bei den Konvoianlagen existiert nur ein betrieblicher Beckenkühlstrang.
* Der Sicherheitsbehälter der Konvoianlagen wurde aus Werkstoffen mit geringeren Festigkeiten gefertigt.

Nach Fukushima liegt wohl ein Hauptaugenmerk auf der Kühlung und siehe, keine Redudanz bei dem betrieblichen Beckenkühlstrang.

Weitere garvierende Sicherheitsmängel siehe Artikel

Und der Prüfkatalog aus dem Hause Röttgen zeigt ja, dass bislang jedenfalls etliches nicht so hoch gehängt war.

Der Prüfkatalog wurde inzwischen bereits zum Denkmuster herabgestuft, so dass wirklich die Frage bleibt, was übrig bleibt von den hohen Sicherheitsanforderungen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 23. März 2011, 13:52:14
Der kleinste gemeinsame Nenner für Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke wird sich in Europa schon finden:

Sie müssen jedenfalls eingezäunt sein und Tore dürfen nicht unverschlossen offen stehen.  

Dieser kleinste gmeinsame Nenner schafft aber gerade nicht die größtmögliche Gefahrenabwehr bzw. Gefahrenvorsorge.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 24. März 2011, 09:36:33
Brüderle begründet AKW-Notstopp mit Wahlkampf (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,752847,00.html)

Zitat
Angela Merkels Koalition muss wegen ihres AKW-Moratoriums heftige Kritik einstecken. Nun hat Wirtschaftsminister Brüderle laut \"Süddeutscher Zeitung\" vor Spitzenmanagern unverblümt eingeräumt: Schwarz-Gelb nimmt die Meiler vor allem wegen der anstehenden Landtagswahlen vom Netz.

Was bislang alle (bis auf Mutti?) wußten ist endlich öffentlich geworden.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 24. März 2011, 09:52:23
Schlümm. Brüderles Laufzeit dürfte damit wohl  bald abgelaufen sein. Dann stünden nämlich wohl Schadensersatzansprüche der Konzerne wegen der verfügten Abschaltungen fest, weil der staatliche Eingriff ohne Not erfolgte. Die Not politischer Parteien vor Landtagswahlen ist jedenfalls keine Not, die einen solchen staatlichen Eingriff rechtfertigen könnte. Nun müssen die Konzerne wohl wegen des geltenden Aktienrechts sogar auf Schadensersatz klagen, wenn der Brüderle schon sagt, dass es keinen stichhaltigen Grund  für die Abschaltungen gäbe. Ist Brüderle etwa ein Dummerle?

Der Steuerzahler in BW darf sich wohl die Frage stellen, ob er den Wertverlust der EnBW durch die Abschaltungen zu tragen hat oder aber den Schadensersatz der EnBW gegen das Land wegen der von diesem verfügten Abschaltung.
Da müssen wohl einige demnächst vom Netz gehen. Zeit für Facebook- Videobotschaften.  (http://www.sueddeutsche.de/l5X38j/3983040/Guttenberg-sendet-Botschaft.html)

Jederzeit für Fragen offen: http://www.rainer-bruederle.de/
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 24. März 2011, 10:45:01
Manche behaupten, das nonverbale Lügen falle schwer, weil sich derjenige, der täuschen will, unbewusst nach der Nase oder ins Gesicht greife, um dieses aus Scham zu verbergen (Pinocchio- Effekt).
Wieder andere richten bei Gelegenheit den Blick auf die eigenen Fingernägel.

Der Faktencheck:

http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtv.phtml?p=4&b=288 (Kauder gegen Kauder)

Man könnte meinen, ein Klassiker.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 24. März 2011, 11:26:47
Weshalb es wohl keinen Sitz für den DGB im Rat der Weisen gibt (http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/cdu-bruederle-fdp-rutscht-wahrer-grund-fuer-merkels-atomwende-raus_aid_611786.html)

Zitat
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer, forderte Merkel in der „Passauer Neuen Presse“ auf, umgehend die Laufzeitverlängerung für die Atomkraftwerke zurückzunehmen. Sommer fügte hinzu: „Wenn Frau Merkels Atom-Manöver nur dazu dienen sollen, Zeit zu schinden, werden wir ihr das nicht durchgehen lassen.“

Der IG BCE- Vorsitzende soll zum Weisen berufen werden. Was sagt der? (http://www.igbce.de/portal/site/igbce/)

Zitat
„Die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke in unserem Land war und ist falsch“, erklärt der IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis. Als Brücke in das Zeitalter erneuerbarer Energien sei Kernkraft nicht tragfähig. Die Bundesregierung müsse „in der Energiepolitik umsteuern“.

Standpunkt der IG BCE zur Kernkraft (http://www.igbce.de/portal/site/igbce/energiepolitik_kernenergie/)

Zitat
Die IG BCE steht zur Kernenergie als Brückentechnologie und fordert eine zweite Brücke, den umweltverträglichen Einsatz der Kohle zur Energieerzeugung in Deutschland.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 24. März 2011, 12:04:44
Zitat
Original von RR-E-ft
E.ON: Auch nach Abschalten der Atomkraftwerke noch jahrelang Risiken (http://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Eon-Chef-warnt-vor-Stromausfaellen_aid_978363.html)

Soviel Offenheit war selten.

Zitat
Dann war es richtig, dass die Bundesregierung angeordnet hat, sieben alte Atomkraftwerke sofort vom Netz zu nehmen?

Teyssen Wir respektieren die Entscheidung der Politik und setzen sie um. Unsere beiden Kernkraftwerke Isar 1 und Unterweser sind vom Netz. Die tatsächliche Sicherheit in Deutschland hat sich dadurch allerdings nicht erhöht, allenfalls die gefühlte. Denn es dauert einige Wochen, bis die Nachwärme kontrolliert abgeführt ist. Und es würde einige Jahre dauern, bis die Brennstäbe endgültig abgeklungen sind.

Sicher kein Argument dafür, die AKW nicht so schnell als möglich abzuschalten. Um so eher sind die Brennstäbe endgültig abgeklungen.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Schnell bewahrheitet:

Panne beim Herunterfahren des Altmeilers Isar 1 (http://www.sueddeutsche.de/bayern/atomdebatte-probleme-im-reaktor-isar-1.1076299)


Zitat
Eon hatte Isar1 nach eigenen Angaben am Donnerstag gegen 16 Uhr vom Netz genommen. Fünf Stunden später sank der Kühlwasserstand im Reaktordruckbehälter so rapide ab, dass sich die automatische Schnellabschaltung auslöste. \"Beim Herabfahren eines Reaktors kommt es immer zu Schwankungen des Kühlwasserstandes\", erklärte die Eon-Sprecherin zu dem Vorfall. \"Aber das Sicherheitssystem hat wie erwartet reagiert.\" Anschließend sei das Kühlwasser wieder auf Normalmaß angehoben worden.

Die Ursache der Panne sei unklar, sie müsse untersucht werden. Experten zufolge könnte zum Beispiel ein Sensor versagt haben, so dass ein falscher Kühlstand im Reaktordruckbehälter angezeigt worden sei. Allerdings könnte auch ein Mitarbeiter die Anzeige falsch abgelesen haben, schließlich sei der Reaktor manuell herabgefahren worden.

Isar 1- Aus is! (http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.eon-nimmt-alt-akw-vom-netz-isar-1:-aus-is.7e0f4a81-46a9-4986-ae37-b0c05304a025.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: taxman am 24. März 2011, 12:05:31
Hhmmm ... was dieser Weise Ring dann so empfehlen wird ... ????
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 24. März 2011, 12:17:42
BDI: Brüderle zu Atom falsch wiedergegeben (http://www.az-web.de/sixcms/detail.php?template=az_detail&id=1629386&_wo=News:Newsticker)

Zitat
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hat die bevorstehenden Landtagswahlen laut BDI nicht als Grund für die Regierungsentscheidung genannt, alte Atomkraftwerke vorübergehend vom Netz zu nehmen. Es handele sich um einen Protokollfehler, sagt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Werner Schnappauf. Brüderles Äußerungen seien falsch wiedergegeben worden.

Man glaubt in einer Comedy-Show zu sein - Logorrhoe pur.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 24. März 2011, 12:27:01
Hatte wohl der Protokollant des BDI zu tief ins Glas gesehen.

Im politischen Berlin steppt jetzt jedenfalls der Bär (http://www.sueddeutsche.de/politik/bruederle-das-moratorium-und-der-wahlkampf-regierung-geht-in-deckung-opposition-frohlockt-1.1076659)

Zitat
Der SZ-Bericht schlägt wie eine Bombe im politischen Berlin ein. Bei den Regierungsparteien CDU, CSU und FDP herrscht an diesem Morgen Fassungslosigkeit, während SPD, Linke und die Grünen frohlocken.

Erstmailg - einmalig?

Zu Brüderle in der Atomdebatte: Schlagabtausch auf Twitter zwischen Beck (GRÜNE) und Regierungssprecher Seibert (http://www.stern.de/politik/deutschland/atom-aeusserung-von-bruederle-schlagabtausch-auf-twitter-zwischen-beck-und-seibert-1667163.html)

Zitat
Kurz darauf antwortete der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Fraktion direkt aus der Sitzung: \"Was sagen Sie eigentlich zu Brüderles atompolitischer Beichte? Alles nur Wahlkampf!\" Seibert konterte: \"Falsch. Bundesregierung nimmt unvorhersehbare Katastrophe in Japan ernst, AKW-Überprüfung hat nichts mit Wahlkampf zu tun.\" Darauf Beck: \"Lügt Brüderle oder hat er beim BDI gar nicht gesagt, dass die vorübergehende AKW-Stilllegung nur Wahlkampf ist?\"

Zitat
Seibert, der erst vor einigen Wochen als Regierungssprecher mit dem Twittern begonnen hatte, sagte der dpa zu dem ungewöhnlichen Austausch: \"Ich fand die Behauptung, die Reaktion der Bundesregierung auf Japan sei reiner Wahlkampf, einfach falsch. Deshalb wollte ich das nicht so stehen lassen.\"

Brüderle vor dem Bundestag (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,752954,00.html)

Zitat
Rainer Brüderle steht am Donnerstag am Rednerpult des Bundestages. Der Wirtschaftsminister soll zur zukünftigen Energieversorgung sprechen. Das trifft sich gut, denn seit dem Morgen kursiert ein Bericht, wonach er das Atom-Moratorium der Bundesregierung vor hohen Industrievertretern mit dem Wahlkampf begründet habe. Brüderle will das so nicht stehen lassen, er sagt: \"Uns Wahlkampfmanöver vorzuwerfen, ist absurd.\" Die Opposition kann sich vor Lachen kaum einkriegen.

Informationen der Tagesschau- Redaktion (http://www.tagesschau.de/inland/atomtreffen108.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: berndh am 24. März 2011, 13:24:00
Vielleicht eine \"dumme\" Frage, aber wenn irgendwann unsere Nachbarn mal einen Unfall haben und unser Gebiet wertlos wird.
Wer zahlt dafür?
Ich denke mal das NRW schon einen gewissen Wert an Substanz hat.
Müssen die Nachbarstaaten dann für die Verluste aufkommen?
Oder fällt das dann unter höhere Gewalt und Politikeramesie?
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 24. März 2011, 13:28:46
Wer sollte schon etwas für ein dann wertloses Gebiet zahlen?
Wo gehobelt wird, da fallen Späne: das Gebiet einfach abschreiben.

Hat man nach 1945 auch so machen müssen.
Dass etwa Königsberg einen gewissen Wert an Substanz hatte, wird wohl niemand in Abrede stellen.
Es gab für Millionen Menschen auch seinerzeit nur: raus und weg.
Sie konnten ihre Heimat nur im Herzen bewahren.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: berndh am 24. März 2011, 14:17:49
Im Ernst?
Die vernichten Werte und müssen nichts ausgleichen?
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 24. März 2011, 14:22:52
Es geht doch für die betroffenen Menschen um ihre Heimat, die sie ggf. annähernd Hals über Kopf verlassen müssen.
Das lässt sich mit keinem Geld der Welt bezahlen.
Soll es etwa Gebietsabtretungen und Umsiedlungen geben wie 1945?
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: taxman am 24. März 2011, 14:50:11
@RR-E-ft,
was ist denn (juristisch betrachtet) ein toter Mensch wert ??
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 24. März 2011, 15:02:18
Tote Menschen sind als Handelsware nicht zugelassen und haben deshalb als solche keinen Wert.
Tote Menschen will keiner mehr lange zu Hause haben.
Ihre Bestattung verursacht in der Regel nicht unerhebliche Kosten.

Ein Wert kann toten Menschen allenfalls als sog. Körperspender für die Wisssenschaft zukommen.
Die mumifizierte Leiche des Ritters Kahlbutz hat für den Ortsteil Kampehl der Stadt Neustadt/ Dosse wohl  einen gewissen  Wert.

Eine völlig andere Frage ist es, was ein Menschenleben wert ist. Unbezahlbar.
Auch Gesundheit und körperliche Unversehrtheit sind bei Lichte betrachtet unbezahlbar.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 24. März 2011, 15:32:31
DGB ruft zum Aktionstag: Atomenergie stoppen - sichere Energieversorgung schaffen! am 26.03.11 (http://www.dgb.de/themen/++co++c73954d6-5538-11e0-471e-00188b4dc422)

Danach geht es in die Messe.

Bischöfe für schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomenergie (http://www.bild.de/BILD/regional/muenchen/dpa/2011/03/24/bayerns-bischoefe-fordern-ausstieg-aus-atomenergie.html)

Und dann hoffentlich ins Wahllokal.
Aktionstag ist der 27.03.2011.

(geplante Gegendemonstrationen des BDI sind bisher nicht bekannt geworden)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 24. März 2011, 17:43:17
Zitat
Original von RR-E-ft
Hatte wohl der Protokollant des BDI zu tief ins Glas gesehen.
Im politischen Berlin steppt jetzt jedenfalls der Bär (http://www.sueddeutsche.de/politik/bruederle-das-moratorium-und-der-wahlkampf-regierung-geht-in-deckung-opposition-frohlockt-1.1076659)..
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 09:19:02
Dokumentation Brüderles Rainer beim BDI (http://www.sueddeutsche.de/politik/dokumentation-rainer-bruederle-beim-bdi-und-die-entscheidungen-daher-nicht-immer-rational-1.1076888)

SZ: Glaubwürdigkeits- GAU (http://www.sueddeutsche.de/politik/atompolitik-bruederle-merkel-und-das-moratorium-es-ist-nun-ja-wahlkampf-1.1076912)

Der Sinneswandel ist nicht glaubwürdig, die alten Gewissheiten sind jedoch für viele auch nicht mehr sicher.

Altkanzler Kohl setzt einen oben drauf (http://www.ftd.de/politik/deutschland/:ausstieg-aus-der-kernenergie-kohl-kritisiert-merkels-atomwende/60030653.html)

Die Risken aus der Nutzung der Kernenergie waren schon immer da [stimmt], sie gehörten zur Brutalität des Lebens [stimmt nicht].

Die Leute, die CDU/CSU/FDP wählen, wissen nicht mehr mit Gewissheit, ob ihre Stimme nun für oder gegen die Nutzung der Kernenergie gilt.
Das ist die eigentliche Zäsur, von der Merkel, Westerwelle, Kauder, Brüderle, Mappus... nun die ganze Zeit reden.

Die Wähler anderer Parteien können sich da sicherer sein, wofür sie insoweit ihre Stimme geben.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 10:02:01
Schwierigkeiten mit dem Mandat der Ethikkommission (http://www.berlinerumschau.com/news.php?id=13824&title=Energie-Gewerkschaft+fordert+weiteres+Mandat+f%FCr+Ethikkommission+zur+Kernkraft&storyid=1301002121842)

Zitat
Die Kommission war am Dienstag von der Bundesregierung einberufen worden. Auch Vassiliadis gehört dem Gremium an, neben einem guten Dutzend Wissenschaftlern, Umweltexperten, Kirchenleuten und Wirtschaftsvertretern. Die Kommission soll unter anderem der Frage nachgehen, unter welchen Bedingungen sich die Nutzung der Kernenergie in Zukunft vertreten lässt. Sie hat dafür weniger als drei Monate Zeit. Die Kommission müsse Risiken, wie etwa die eines Anschlags auf ein Kernkraftwerk, neu diskutieren, verlangte Vassiliadis. \"Wie die Antwort lautet, weiß noch keiner\", sagte er. \"Die sieben ältesten Kernkraftwerke endgültig abzuschalten, wäre aber bestimmt kein Fehler.\" Sie waren in der vergangenen Woche für die Zeit des Moratoriums vorübergehend heruntergefahren worden. Ein Votum der Kommission pro Kernkraft bezeichnete der Gewerkschafts-Chef als unwahrscheinlich: \"Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kernenergie dort als Zukunftsoption durchgewinkt wird\", sagte er. Schon vor der Katastrophe in Japan seien hierzulande die Mehrheitsverhältnisse zur Kernkraft gespalten gewesen. \"Jetzt ist sie gar nicht mehr mehrheitsfähig.\"
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 25. März 2011, 10:44:09
Zitat
Original von RR-E-ft
..
Die Wähler anderer Parteien können sich da sicherer sein, wofür sie insoweit ihre Stimme geben.
Endlagerfrage²: BUM Gabriel (SPD) \"CCS-Technik ist eine Option\" (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=62120#post62120) [/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 10:53:18
Es ist wie bei den Atomkraftwerken:

Sicherer muss nicht unbedingt sicher bedeuten.  ;)

Möglicherweise sind auch die Wähler jüngerer Parteien insoweit sicherer als die Wähler älterer Parteien.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 25. März 2011, 13:45:47
BDI-Spitzenmann tritt wegen Brüderle-Affäre zurück (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,753166,00.html)

Zitat
Wahlkampf-Patzer mit Folgen: Nach den umstrittenen Äußerungen von Wirtschaftsminister Brüderle zum Atom-Moratorium ist der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Werner Schnappauf, zurückgetreten. Er wolle \"möglichen Schaden für das Verhältnis von Wirtschaft und Politik\" abwenden, erklärte er.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 15:11:01
Zitat
Schnappauf stellt sein Amt auf eigenen Wunsch zum 31. März 2011 zur Verfügung. \"Für die Folgen einer Indiskretion, an der ich persönlich nicht beteiligt war, übernehme ich die politische Verantwortung\", teilte Schnappauf in einer Stellungnahme mit. Er wolle damit \"einen Beitrag leisten, um möglichen Schaden für das Verhältnis von Wirtschaft und Politik abzuwenden\".

Der BDI- Spitzenmann tritt deshalb zurück, weil es zu einer Indiskretion kommen konnte, die das besondere Verhältnis zwischen Politik und Wirtschaft in dieser Frage offen legt.
Es muss halt verschwiegen zugehen, wenn es funktionieren soll. Diskretion ist die Geschäftsgrundlage für Kungelei in einer offenen Gesellschaft.

Nicht ersichtlich, wie dieser Mann mit seinem Rücktritt eine politische Verantwortung übernehmen will, wo er eine solche mangels Mandat gar nicht inne hat.

Oder liegt jetzt schon die politische Verantwortung nicht mehr bei gewählten Abgeordneten wie Rainer Brüderle sondern bei Lobbyverbänden der Wirtschaft wie dem BDI?!

Der Mann hätte bei Lichte betrachtet wohl allenfalls die Verantwortung für die Indiskretion übernehmen können.

Die Verantwortung für das, was durch die Indiskretion überhaupt nur bekannt wurde, liegt indes bei anderen.
Bemerkenswerter weise stellt der eigentlich Verantwortliche seine Ämter nicht zur Verfügung.

Ein Problembär erlegt sich selbst (http://www.sueddeutsche.de/politik/bruederle-und-die-atomluege-ein-problembaer-erlegt-sich-selbst-1.1077294)

Noch ein Gläschen, Prösterchen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 16:28:37
Marnette: Brüderle soll auch jetzt weiter ehrlich sein (http://www.abendblatt.de/politik/article1832500/Protokoll-Affaere-Marnette-fordert-Ehrlichkeit-von-Bruederle.html)

Zitat
Schnappauf hatte am Donnerstag erklärt, es handele sich um einen Protokollfehler und Brüderle sei nicht richtig wiedergegeben worden. Allerdings berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Freitag, Teilnehmer der fraglichen Sitzung hätten Brüderles Äußerung bestätigt. „Die Sätze sind so gefallen, sie sind im Protokoll zwar verkürzt, aber richtig wiedergegeben“, zitiert das Blatt ein BDI-Präsidiumsmitglied.

Der schleswig-holsteinische Ex-Wirtschaftsminister Werner Marnette (CDU) hat Brüderle in einem offenen Brief zu „Ehrlichkeit gegenüber dem Bürger“ gedrängt. In dem Schreiben, dass dem Hamburger Abendblatt (Sonnabendausgabe) vorliegt, fordert Marnette von dem Minister: „Es wäre jetzt Ihre Pflicht, folgendes zu erklären: Das Protokoll des BDI stellt meine Aussagen richtig dar und der BDI-HGF Schnappauf ist fälschlich beschuldigt worden.“

Weiterhin solle Brüderle laut offenem Brief öffentlich feststellen, dass die Moratoriums-Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel „ausschließlich der Panik vor den anstehenden Wahlen geschuldet“ war, schreibt Marnette, der bis 2005 auch zum Präsidium des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) gehörte und heute als selbstständiger Unternehmer in Hamburg tätig ist.

Marnette sagte dem Abendblatt darüber hinaus: „Zwei Teilnehmer der Treffens beim BDI mit Wirtschaftsvertretern und Minister Brüderle am14.März haben mir bestätigt, dass das Protokoll der Sitzung die Äußerung von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle korrekt wiedergibt.“ Brüderle habe demnach das Laufzeit-Moratorium der Bundesregierung tatsächlich als Wahlkampfthema bezeichnet.

Wenn Brüderle beim BDI die Wahrheit gesagt hatte, dürften auch weitere Spitzenkräfte jetzt wohl Schwierigkeiten mit der Wahrheit bekommen.

Wie steht es um die Wahrheitsliebe beim BDI, der von einem Protokollfehler sprach?
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 17:00:37
Unbedingt Taschentücher vor dem Lesen bereithalten:

Eine Kanone, die losgegangen ist (http://www.stern.de/politik/deutschland/rainer-bruederle-und-das-atom-moratorium-eine-kanone-die-losgegangen-ist-1667687.html)

Der Wahrheitsminister und seine Vorgänger (http://www.stern.de/politik/deutschland/rainer-bruederle-der-wahrheitsminister-und-seine-vorgaenger-1667728.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 25. März 2011, 17:31:35
Hier noch ein Wortspiel zum Schmunzeln

Zippert zappt (http://www.welt.de/print/welt_kompakt/vermischtes/article12953169/Zippert-zappt.html)

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 17:42:30
Im Bundestag hat Brüderle auf den Vorhalt Gysis nur gesagt, dieser zitiere aus einem Protokoll, von dem der BDI sage, dass seine Äußerung darin falsch wiedergegeben werde.

Zitat
„Sie haben ein Protokoll zitiert, von dem der BDI inzwischen erklärt hat, dass meine Ausführungen falsch wiedergegeben worden sind“, sagte Brüderle am Donnerstag im Bundestag: „Uns Wahlkampfmanöver vorzuwerfen, ist absurd.“


Dass die Äußerung am 14.März wie protokolliert von ihm getätigt wurde, ist damit bei Lichte betrachtet von ihm wohl nicht dementiert.
Offen blieb nämlich, ob die zwischenzeitliche Erklärung des BDI zutreffend war oder nicht.

Dementiert? (http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc~E1641C3B88A4447108B803D4ADDC3E159~ATpl~Ecommon~Scontent.html)

Zitat
Die Glaubwürdigkeit dieses Zitats zieht ausgerechnet der BDI in Zweifel, in dem er, wenig glaubwürdig, von einem „Protokollfehler“ spricht. Brüderle will das Zitat weder bestätigten noch dementieren.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 25. März 2011, 18:07:53
Nach den Banken nun die Atomkraftwerke

EU beschließt Stresstests für Atomkraftwerke (http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E2F9C041B65724303878EDD511D75E1B7~ATpl~Ecommon~Scontent.html)

Zitat
Die Staaten der Europäischen Union wollen als Folge der Atomkatastrophe in Japan die Sicherheit ihrer Kernkraftwerke testen. Die Meiler sollen in den kommenden Monaten durch sogenannte Stresstests überprüft werden. Die Teilnahme ist aber freiwillig.

Da wird vermutlich nix bei rumkommen, erstens freiwillig und zu anspruchsvoll werden die Test wohl nicht sein dürfen. Ein Beruhigungspille fürs Volk.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 19:12:25
Weiter Ärger beim BDI (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,753190,00.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 19:28:15
Kohl fällt Merkel in den Rücken (http://www.ftd.de/politik/deutschland/:kritik-am-atomkurs-der-kanzerlin-kohl-signalisiert-konservative-kernschmelze/60030832.html)

Zitat
Bedenklicher ist da schon die Wortmeldung von Helmut Kohl, der sich in der \"Bild\"-Zeitung ausdrücklich gegen Merkels \"Rolle rückwärts\" in der Atompolitik stellt. \"Das Leben ist ohne Risiken nicht zu haben\", schreibt der Altkanzler. Aus der Sicht eines 80-Jährigen ist dieser Satz nachvollziehbar. Das Risiko, in diesem Alter noch einen Super-GAU in Deutschland zu erleben, ist in der Tat verschwindend gering. Für Merkel beunruhigender ist der Subtext dieses Satzes, der da lautet: Auch eine Kanzlerin kann kein risikofreies Leben führen. Offenbar hält der Altkanzler seine frühere Umweltministerin für eine eher risikoscheue Politikerin, die aus Angst vor dem Wähler lieber ein paar Meiler abschaltet, anstatt unbeirrt den Kurs fortzusetzen, der ihrer Überzeugung entspricht. Im Grunde genommen hat Rainer Brüderle auch nichts anderes gesagt.Nun ist es aber so, dass das Wort eines Helmut Kohl in der Union noch immer mehr Gewicht hat als eines von Rainer Brüderle. Und genau deshalb muss sich Merkel Sorgen machen. Denn was wir gerade erleben, ist eine Art Kernschmelze im konservativen Lager.

Helmut Kohls langes Gedächtnis (http://www.fr-online.de/politik/helmut-kohls-langes-gedaechtnis/-/1472596/8267134/-/index.html)



Zitat
Helmut Kohl in BILD 25.03.11


Das alles war – das kann man in diesen Tagen nicht oft genug sagen – uns, gerade auch mir persönlich, in der Diskussion über die Kernenergie immer bewusst. Natürlich, das ist auch wahr, hat Japan in die Diskussion eine neue Dramatik gebracht, aber wir sollten jetzt nicht so tun und vor allem auch nicht danach handeln, als sei uns das Risiko der Kernenergie erst durch Japan offenbar geworden und als bedeute Japan wirklich gänzlich neue Erkenntnisse.

Kann es einen größeren Watschen für Merkel, Westerwelle, Brüderle, Mappus, Kauder... geben? Die werden vom Altkanzler vorgeführt.

Der alte Zwist: http://blog.politburo.com/images/titanic_natascha_merkel.jpg
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 19:38:59
Vermutung: Brüderle hatte sich bei BDI  nur privat geäußert (http://www.stern.de/news2/aktuell/bruederle-hat-sich-nur-privat-geaeussert-1667787.html)

Er war ja schließlich auch nur ganz privat bei den Freunden vom BDI, die da auch  Großmann und Teyssen heißen, weshalb im Protokoll nicht \"Minister\", sondern \"Raini\" steht.   ;)
Der BDI war und ist an Brüderles Privatmeinungen ganz gewiss nicht interessiert, wie sich wohl alsbald zeigen wird. Um solche ging es also nicht.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 25. März 2011, 20:14:43
RWE-Chef appelliert an alte Atom-Verbündete (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,753157,00.html)

Zitat
Es ist ein Aufruf in eigener Sache: RWE-Chef Jürgen Großmann hat einen Brief an 40 Manager verfasst, die sich im vergangenen Jahr für die Kernkraft stark gemacht hatten. Die Botschaft sei weiter richtig, das Atom-Moratorium treffe \"absolut sichere\" Kraftwerke.


\"Absolut sicher\"

Ich hoffe inbrünstig, das Herr Großmann in Deutschland nie widerlegt wird.

Wo bleibt bei solch einer Einschätzung das Restrisiko?

Jedenfalls dürfte absolut sicher sein, dass sich bei einem Gau hierzulande, die 40 Manager aus dem Staub machen.


Mit freundlichen Grüßen.

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 20:18:22
Wir haben ja immerhin Freizügigkeit in Europa.

Altkanzler Kohl bestätigt ein seit langem bekanntes Risiko (http://www.bild.de/BILD/politik/2011/03/25/helmut-kohl-schreibt-in-bild-ueber-atom-krise/warum-wir-die-kern-energie-noch-brauchen.html)

Zitat
Wahr ist aber auch: In Deutschland hat sich dadurch erst einmal und unmittelbar gar nichts verändert. Die Kernenergienutzung in Deutschland ist durch das Unglück in Japan nicht gefährlicher geworden, als sie es vorher gewesen ist. Und, dass es ein Risiko gibt, ist nicht neu, es war uns immer bewusst.

Das steht im Widerspruch zur Aussage des RWE- Chefs von den \"absolut sicheren\" Kernkraftwerken.
Der RWE- Chef will davon nichts wissen, möglicherweise weil er wohl bonusgfixt ist und die Einwirkung auf das Belohnungssystem im Gehirn das Denken vernebelt.


Zitat
Das alles war – das kann man in diesen Tagen nicht oft genug sagen – uns, gerade auch mir persönlich, in der Diskussion über die Kernenergie immer bewusst. Natürlich, das ist auch wahr, hat Japan in die Diskussion eine neue Dramatik gebracht, aber wir sollten jetzt nicht so tun und vor allem auch nicht danach handeln, als sei uns das Risiko der Kernenergie erst durch Japan offenbar geworden und als bedeute Japan wirklich gänzlich neue Erkenntnisse.


Fraglich, warum RWE- Chef Großmann den Rundbrief nicht kurzfristig gleich an alle Haushalte in Rheinland- Pfalz und B-W verschickt hatte, damit die Leute sehen, worauf es bei deren Wahl ankommt.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 25. März 2011, 21:55:54
Mappus sieht weiter Chancen für AKW Philippsburg I wegen dessen Rentabilität (http://www.schwaebische.de/region/wir-im-sueden/baden-wuerttemberg_artikel,-Mappus-Weiter-Chancen-fuer-AKW-Philippsburg-I-_arid,5050739.html)

Rentabilität sollte aber gar kein Thema beim \"Moratorium\" sein.

Mappus über Mappus (http://www.stefan-mappus.de/person/ueberzeugungen.html)

Zitat
Gute Politik braucht Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit. Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass die Bürgerinnen und Bürger Vertrauen haben können in ihre gewählten politischen Repräsentanten. Deshalb müssen in der Politik wie im Leben Grundsätze, getroffene Vereinbarungen und gemachte Zusagen gelten. Mit dieser Motivation habe ich früh politische Verantwortung übernommen. Sie prägt auch heute mein Verständnis von politischer Arbeit.

Fraglich, welche Zusagen man den Stromkonzernen ggf. gemacht und wer ggf. die Protokolle gesehen hat.  

Beim BDI ist ab 31.03. gerade ein Posten frei geworden.
Manche würden sagen beim PDI in Perlin.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 26. März 2011, 12:22:32
Warum die Atomenergie Grundrechte verletzt (http://www.lto.de/de/html/nachrichten/2877/streit_um_kernkraftwerke_warum_die_atomenergie_grundrechte_verletzt/)


Zitat
Die aktuelle deutsche Atomrechtsdebatte hält sich bei der Frage auf, ob die Bundesregierung ein Moratorium für Gesetze verhängen darf. Das zentrale Verfassungsproblem der Atomenergie ist jedoch der Schutz von Leben und Gesundheit. Viel drängender muss daher über erneuerbare Energien und die Energieversorgung als solche gesprochen werden, meint Felix Ekardt.

(...)

Der Streit über §§ 17, 19 Abs. 3 AtG lenkt jedoch vom eigentlichen Verfassungsproblem ab. Selbst wenn man die relativ atomfreundliche Verfassungsinterpretation des BVerfG zugrunde legt, ist die Atomkraft spätestens nach den Erkenntnissen aus Japan verfassungswidrig.

Das BVerfG hat seit dem Kalkar-Urteil 1978 stets betont, dass die Atomenergie mit dem Recht auf Leben und Gesundheit aus Art. 2 Abs. 2 Grundgesetz (GG) nur \"derzeit\" noch vereinbar sei, da das atomare Gefährdungspotenzial bisher nur im Bereich theoretischer Vorstellung liegt.

Dies hat sich jetzt ersichtlich geändert. Denn man kann bei den japanischen Erfahrungen mit den Folgen stromausfallbedingt ausfallender Kühlsysteme nicht wie bei Tschernobyl sagen, dies sei in Deutschland ausgeschlossen.

(...)

Die wirksamsten Instrumente fürs Energiesparen sind die Streichung schädlicher Subventionen und die Anhebung der Energiepreise über eine einschneidende Reform von Energieabgaben und EU-Emissionshandel, ergänzt durch eine reformierte Erneuerbare-Energien-Förderung. Auf Dauer ist dies - das ist unter Klimaökonomen unumstritten - bei weitem billiger und risikoärmer als der bisherige energiepolitische Weg.


Die NZZ (siehe Beitrag RR-E-ft (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=81414#post81414)) schreibt in einem Artikel vom 25.03.2011 dazu:

Zitat
Wenn dann zudem der Staat einspringen muss, wird der Steuerzahler schliesslich auch direkt zur Kasse gebeten. Er kommt also für die gesamte Differenz zwischen der Versicherungssumme und dem Gesamtschaden auf. Die ungenügende Haftung der Betreiber ist ein klassisches «Moral hazard»-Problem. Analog zur «Too big to fail»-Thematik bei Grossbanken werden auch in der Atombranche Gewinne privatisiert und Kosten sozialisiert.

(...)

Die Politik muss sich fragen, ob sie Atomstrom weiterhin subventionieren will und inwiefern sie den Betreibern nicht eine deutlich stärkere Internalisierung der externen Kosten auferlegen will. Da die Betreiber dies kaum aus eigenem Interesse vorantreiben werden, kann eine Annäherung des Preises von Atomstrom an den «wahren» Wert nur über die Änderung der regulatorischen Rahmenbedingungen erfolgen. Solche müssten auf jeden Fall für neue AKW gelten. Nach Fukushima sollte dies aber auch für die bestehenden AKW in Betracht gezogen werden – je näher sie dem Ende ihres Lebenszyklus kommen, desto dringlicher.

(...)

Um künftig Fehlallokationen zu vermindern, sollte die Politik externe Effekte nicht nur beim Atomstrom stärker internalisieren, sondern gleichzeitig auch bei fossilen Energiequellen die schädlichen Folgen für Klima und Gesundheit verstärkt berücksichtigen. Im Gegenzug müssten aber auch beispielsweise bei erneuerbaren Energien wie Wasserkraft oder Windenergie negative Einflüsse auf die Landschaft und andere externe Effekte mit einberechnet werden.

Gelänge es, die Kostenwahrheit über alle Energieformen herzustellen, könnte auch die Subventionierung von erneuerbaren Energien reduziert werden, da sie automatisch konkurrenzfähiger würden. Bei höheren Energiepreisen bestünden zudem Sparanreize. Effizienzsteigerungen wären attraktiver – sowohl für Private wie auch für Unternehmen. Letztlich würde der Markt – bei weniger stark verzerrten Preisen – für eine bessere Allokation der knappen Ressource Energie sorgen.


In diesem Sinne, sollte (muss) sich die Bundesregierung neu orientieren und einen gesellschaftlichen Konsens über die Energieversorgung der Zukunft und deren Kosten herstellen.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 28. März 2011, 20:45:01
Von einer einzelnen Dame in roter Jacke hört man in diesen Tagen alleweil, es mache keinen Sinn aus der Atomkraft in Deutschland auszusteigen, wenn wir danach Atomstrom importieren.

Möglicherweise eine gefaselte Worthülse.

Es steht nicht zu erwarten, dass sich sogleich alle europäische Nachbarn (zumal Frankreich) von der Atomenergie verabschieden. Auf dem gemeisamen europäischen Markt kann jeder Energie beziehen, wie er will, also auch Atomenergie.

Nach der leeren Floskel käme ein Ausstieg Deutschlands folglich wohl nur in Betracht, wenn auf dem gemeinsamen europäischen Markt keine Atomenergie mehr verfügbar wäre. Der Gedanke an sich erscheint absurd.

Als Bonbon gibt es immer unterschwellig den Hinweis darauf, die Atomkraftwerke im Ausland, aus denen die Stromerzeugung dann stammen würde, wären unsicherer als die Atomkraftwerke, die man in Deutschland vom Netz nehmen würde. Warum die Atomkraftwerke im Ausland unsicherer sein sollten, bleibt ebenso offen, wie Maßnahmen, welche die Bundesregierung auf EU- Ebene gegen deren unsicheren Betrieb unternommen hat bzw. zu unternehmen gedenkt.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 28. März 2011, 23:12:11
Zitat
Der Streit über §§ 17, 19 Abs. 3 AtG lenkt jedoch vom eigentlichen Verfassungsproblem ab. Selbst wenn man die relativ atomfreundliche Verfassungsinterpretation des BVerfG zugrunde legt, ist die Atomkraft spätestens nach den Erkenntnissen aus Japan verfassungswidrig

Na was schwafelt Dr. Ekardt hier oder sind das die Worte des Schreiberlings dieser Presse??
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 29. März 2011, 09:38:46
Zitat
Original von Cremer
Zitat
Der Streit über §§ 17, 19 Abs. 3 AtG lenkt jedoch vom eigentlichen Verfassungsproblem ab. Selbst wenn man die relativ atomfreundliche Verfassungsinterpretation des BVerfG zugrunde legt, ist die Atomkraft spätestens nach den Erkenntnissen aus Japan verfassungswidrig

Na was schwafelt Dr. Ekardt hier oder sind das die Worte des Schreiberlings dieser Presse??


@Cremer

Fraglich, welcher Schreiberling schwafelt.

Zitat
Prof. Dr. Felix Ekardt, LL.M., M.A. Jurist, Philosoph und Soziologe, Universität Rostock, Leiter der Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Klimapolitik, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie ist politikberatend national und international im Klimaschutz tätig und arbeitet vor allem in den Bereichen Energie- und Klimaschutzrecht, WTO-Recht, Gerechtigkeits- und Menschenrechtstheorie und transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung.

Seine zitierte Kernaussage lautet:

Zitat
Das BVerfG hat seit dem Kalkar-Urteil 1978 stets betont, dass die Atomenergie mit dem Recht auf Leben und Gesundheit aus Art. 2 Abs. 2 Grundgesetz (GG) nur \"derzeit\" noch vereinbar sei, da das atomare Gefährdungspotenzial bisher nur im Bereich theoretischer Vorstellung liegt.  Dies hat sich jetzt ersichtlich geändert. Denn man kann bei den japanischen Erfahrungen mit den Folgen stromausfallbedingt ausfallender Kühlsysteme nicht wie bei Tschernobyl sagen, dies sei in Deutschland ausgeschlossen. Für Stromausfälle braucht es auch kein Erdbeben und keinen Tsunami. Deshalb muss der Gesetzgeber einen zügigen Atomausstieg beschließen, eher noch zügiger als ursprünglich von der rot-grünen Bundesregierung geplant.  Legt man das AtG verfassungskonform anhand des Kalkar-Urteils aus, kommt vielleicht sogar schon ohne eine solche Gesetzesänderung ein endgültiger Widerruf der Kraftwerksgenehmigungen nach dessen Bestimmungen in Betracht.

Das Bundesverfassungsgericht sprach im Kalkar- Urteil vom nicht entrinnbaren \"Restrisiko\", dessen Realisierung lediglich im Bereich theoretischer Vorstellung liege. Eben jenes Risiko hat sich nun bei einem bauartgleichen Kraftwerk tatsächlich realisiert, so dass neu bewertet werden muss, ob dieses Risiko, wie es sich in Japan just realisiert hat, in Deutschland noch lediglich zu diesem \"Restrisiko\" zählt oder aber dem allgemeinen Betriebsrisiko zuzuordenen ist.

Davon spricht auch die Bundesregierung, nämlich von einer Zäsur, die dadurch eingetreten sei, dass sich ein bisher nur theoretisch vorstellbarer Geschensablauf Wirklichkeit gegriffen habe.

Es spricht einiges dafür, dass Ekardt mit seiner Einschätzung richtig liegt, die besagt, dass bei Zugrundelegung der Grundsätze des Kalkar- Urteils des BVerfG die Zulassung des Betriebs von Atomkraftwerken in Deutschland nunmehr gegen Art. 2 Abs. 2 GG verstößt.

Bedeutung erlangen kann dabei auch, dass Altkanzler Kohl nun in der Presse verbreitet, dass in Japan tatsächlich realisierte Risiko sei früheren Bundesregierungen bereits immer bekannt gewesen (und von diesen billigend in Kauf genommen worden), es sei - entgegen der Darstellung der derzeitigen Bundeskanzlerin in der Öffentlichkeit - gar nicht neu.

Es gibt Risiken, die darf aufgrund der Grundrechtsbindung keine Bundesregierung billigend in Kauf nahmen. Eben diese Frage ist ein verfassungsrechtliches Problem.

In Japan besteht die Gefahr, dass ausgehend von der Atomruine 35 Millionen Menschen im Großraum Tokio an ihrer Gesundheit beschädigt werden, zudem dass weite Terretorien aufgrund der Strahlenbelastung und Kontamination mit hochgiftigem Plutonium dauerhaft aufgegeben werden müssen.

Keine Bundesregierung darf nach dem Grundgesetz eine derartige Gefährdung bzw. das erkannte Risiko einer solchen in Deutschlad zulassen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 29. März 2011, 10:47:50
Zitat
Original von RR-E-ft
Von einer einzelnen Dame in roter Jacke hört man in diesen Tagen alleweil, es mache keinen Sinn aus der Atomkraft in Deutschland auszusteigen, wenn wir danach Atomstrom importieren.

Möglicherweise eine gefaselte Worthülse.

Es steht nicht zu erwarten, dass sich sogleich alle europäische Nachbarn (zumal Frankreich) von der Atomenergie verabschieden. Auf dem gemeisamen europäischen Markt kann jeder Energie beziehen, wie er will, also auch Atomenergie.

Nach der leeren Floskel käme ein Ausstieg Deutschlands folglich wohl nur in Betracht, wenn auf dem gemeinsamen europäischen Markt keine Atomenergie mehr verfügbar wäre. Der Gedanke an sich erscheint absurd.
\"Der Professor aus Heidelberg\", \"Die Dame in roter Jacke\", das ist der nicht vertretbare Stil mit dem man gute Leute aus der Politik vertreibt. Der Rest bleibt, das ist dann für die Menschen auch ein \"Rest\"-Risiko!   Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Das Restrisiko der Atomenergie schert sich nicht um den europäischen Markt oder um irgendwelche Grenzen. Es macht unter der Risikobetrachtung wirklich wenig Sinn, wenn Deutschland alleine aus der Atomkraft aussteigen würde.

Es ist in diesem Zusammenhang eine sehr berechtigte Frage, wie wir unseren Energiebedarf decken oder woher wir unseren Strom beziehen. Das ist keine leere Floskel, die Kanzlerin hat hier recht.  Es ist überhaupt nicht egal, wie wir den Ausstieg und den Umstieg organisieren und gestalten. Mit Brechstangen geht da sehr wahrscheinlich einiges und wesentliches kaputt.  Das erste Ziel sollte der Konsens zwischen den Energieversorgern, der Regierung und dem Volk sein, die abgeschalteten Altreaktoren endgültig stillzulegen. Es gibt da ja offensichtlich noch juristische und andere Hürden zu überwinden. Ich hoffe, die Kanzlerin ist hier erfolgreich.[/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 29. März 2011, 10:49:36
Ich wollte niemanden aus der Politik vertreiben.
Die Jacke ziehe ich mir nicht an.

Die Frage danach, ob eine Bundesregierung ein erkanntes Gefährdungsrisiko verfassungsrechtlich zulassen darf, richtet sich ausdrücklich nicht danach, welche Risiken unsrere europäischen Nachbarn für sich selbst als tragbar betrachten.

Soweit es um den Grundrechtsschutz und den Schutz vor Gerfahren für Gesundheit und Leben der Bürger geht, ist jedenfalls kein Platz für Konsens.

Der Grundrechtsschutz ist jedenfalls nicht verhandelbar.

Erweist sich unter Zugrundelegung neuer Erkenntnisse, dass die Genehmigung des Betriebs bestimmter Atomkraftwerke gegen Art. 2 Abs. 2 GG verstößt, verbleibt wohl keinerlei Grundlage für Verhandlungen.
Dazu kann man auch den Professor aus Heidelberg befragen. ;)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 29. März 2011, 11:04:19
Zitat
Original von PLUS
Es macht unter der Risikobetrachtung wirklich wenig Sinn, wenn Deutschland alleine aus der Atomkraft aussteigen würde.
Das hört man dauernd.
Allerdings habe ich noch keine rationale Begründung dafür gehört.

Wie begründen Sie das?
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 29. März 2011, 11:07:18
Wenn man davon ausgeht, dass von Atomkraftwerken eine nicht hinnehmbare Gefährdung ausgeht, dann wird das Risiko für die hiesige Bevölkerung durch die Abschaltung der Atomkraftwerke in Deutschland  jedenfalls reduziert.
Die Reduzierung eines solchen Risikos macht nicht nur Sinn, sondern ist von Verfassungs wegen geboten.

Es ist wohl noch niemand darauf gekommen, der Nichtaucherschutz am Arbeitsplatz und in Gaststätten mache keinen Sinn, weil ja nicht ausgeschlossen sei, dass die Leute bei sich zu Hause und dort sogar am Essenstisch Tabak rauchen.
Es muss auch niemand mehr seinen Kleinkindern den Umgang mit Streichölzern verbieten, wenn die Nachbarskinder im selben Haus in der Wohnung ihrer Eltern weiter zündeln dürfen.
Auf jenem Niveau bewegt sich die Diskussion.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 29. März 2011, 11:20:54
Zitat
Original von RR-E-ft
Ich wollte niemanden aus der Politik vertreiben.
Zitat
Original von RR-E-ft
Die Frage danach, ob eine Bundesregierung ein erkanntes Gefährdungsrisiko verfassungsrechtlich zulassen darf, richtet sich ausdrücklich nicht danach, welche Risiken unsrere europäischen Nachbarn für sich selbst als tragbar betrachten.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 29. März 2011, 11:24:52
@PLUS

Ich habe Paul Kirchhoff jedenfalls  nicht aus der Politik vertrieben. Sollte die Bundeskanzlerin jetzt allein wegen meines o. g.  Beitrages ihre Jacke nehmen müssen, auch wenn es nicht meine Absicht war, sie aus der Politik zu vertreiben,  dann mache ich auf Wunsch gern den Schnappauf und übernehme dafür die volle politische Verantwortung. Was bleibt mir in diesem Falle auch weiter übrig.  

Und wenn sogar eine Verpflichtung bestehen sollte, Gefahren, die aus dem Ausland einwirken können, zu reduzieren, so ist dies jedenfalls kein tragfähiges Argument dafür, im eigenen Haus die Gefahrenabwehr nicht bestmöglich zu betreiben.
Sonst spielt man in Europa Schraps hat den Hut verloren bzw. Schwarzer Peter (nicht gemeint: Peter Hintze).
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 29. März 2011, 11:41:47
Zitat
Original von RR-E-ft
Und wenn sogar eine Verpflichtung bestehen sollte, Gefahren, die aus dem Ausland einwirken können, zu reduzieren, so ist dies jedenfalls kein tragfähiges Argument dafür, im eigenen Haus die Gefahrenabwehr nicht bestmöglich zu betreiben.
Sonst spielt man in Europa Schraps hat den Hut verloren bzw. Schwarzer Peter (nicht gemeint: Peter Hintze).
\"Wenn\", ist diese Frage nicht schon beantwortet. Deutsche Soldaten sind doch wegen  der Gefahrenabwehr \"außer Haus\" stationiert. Was da für unterschiedliche Spiele gespielt werden, ist noch eine ganz andere Frage, die den Rahmen und das Thema hier sprengen dürften. Es ging um die Kanzlerin und die weniger sachliche Kritik. Was ist denn der konkrete Vorschlag oder die Forderung. Sollte oder könnte die Kanzlerin alle AKWs sofort abschalten?! Welche konkreten \"besseren\" Optionen gibt es als die Reaktion der Kanzlerin auf diese Naturkatastrophe mit der katastrophalen Folge für die japanischen AKW. Was wäre, wenn Schröder noch Kanzler wäre? etc. pp.[/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 29. März 2011, 11:49:18
Wenn sich ergibt, dass eine nicht mehr hinnehmbare Gefährdung besteht, müssen die AKW in Deutschland so schnell wie möglich vom Netz und dafür sind alle notwendigen Voraussetzungen schnellstmöglich zu schaffen.  
Erste Voraussetzung wäre wohl, die umstrittene 11. und 12.Novelle des Atomgesetzes unverzüglich zu kassieren.

Dies allein würde jedoch ersichtlich noch nicht genügen. Denn auch gegenüber dem Zustand vor der umstrittenen 11. und 12.Novelle des Atomgesetzes hat man es wohl mit einer veränderten Lage zu tun.

Das hat etwa mit der Frage, ob und ggf. wie es mit den Atomkraftwerken in Frankreich weiter geht-  wie oben aufgezeigt - nichts zu tun.

Sich dafür einzusetzen, dass auch von französischen Atomkraftwerken keine entsprechenden Gefährdungen drohen, kann ein weiterer Schritt sein.

Wenn man selbst die richtigen Lehren gezogen hat, muss man versuchen, auch die europäischen Nachbarn und Partner davon zu überzeugen.
Das gebietet schon die Freundschaft zu unseren Nachbarn.

Schließlich kann es uns nicht egal sein, ob etwa unsere französischen Freunde weiter  solchen Gefahren ausgesetzt sind, die man bei uns für nicht hinnehmbar erkannt hat.

Dass unsere französischen Freunde nicht kurzfristig aus der Nutzung der Kernenergie aussteigen können, selbst wenn sie unsere neue Erkenntnis und unseren daraus resultierenden Entschluss teilen, liegt auf der Hand.

Man wird mit Nachdruck gemeinsam nach neuen Lösungen für die sichere Energieversorgung Europas suchen müssen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 29. März 2011, 12:44:02
Es steht ernsthaft zu bezweifeln, dass man darüber verhandeln kann, ob man die erkannte Gefahr hinnimmt, dass sich unter widrigsten Umständen etwa vor den Toren Bremens und Bremerhavens jene Folgen einstellen, die man nun in Fukushima zu beklagen hat.

Gefährdungsatlas  (http://www.deutscheumweltstiftung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=169:der-akw-gefaehrdungsatlas-der-deutschen-umweltstiftung-informiert-ueber-gefahrenbereiche&catid=36:pressemeldungen&Itemid=215)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 29. März 2011, 13:09:09
Laufzeitverlängerung laut FDP nicht mehr sicher (http://www.tagesspiegel.de/politik/fdp-will-abgeschaltete-akw-fuer-immer-stilllegen-lassen/4000624.html)

Zitat
Die derzeit abgeschalteten Atomkraftwerke sollen nach Vorstellungen der FDP nicht wieder in Betrieb genommen werden.  ....

Derzeit sind die sieben vor 1980 ans Netz gegangenen deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet. Zudem steht seit 2007 nach verschiedenen Pannen das AKW Krümmel (Schleswig-Holstein) fast ununterbrochen still. SPD und Grüne fordern, dass diese acht Anlagen endgültig stillgelegt werden und die Reststrommengen nicht auf neuere Anlagen übertragen werden können.  Wenn die Regierung die Meiler nach Ende des Moratoriums am 15. Juni auf Dauer vom Netz lassen will, muss ein neues Atomgesetz erlassen werden.

Brüderle sieht Spaß am Amt (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,753749,00.html)

Zitat
Doch Brüderle erklärte am Dienstagvormittag, nicht aus dem Wirtschaftsministerium ausscheiden zu wollen. Das Amt mache ihm \"Spaß\".

Helle Aufregung über den neuen Kurs der Führung (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/liberale-empoert-ueber-lindners-todesurteil-fuer-die-fdp/4002988.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 30. März 2011, 02:41:43
Zitat
Orginal von Plus
Es macht unter der Risikobetrachtung wirklich wenig Sinn, wenn Deutschland alleine aus der Atomkraft aussteigen würde.

Gerade das macht Sinn. Jedes abgeschaltete AKW reduziert auch das europäische Restrisiko.

Mit Abschaltung von Atomkraftwerken ist es ja nicht wie bei einer alten Hütte, Schlüssel rumdrehen und aus isses.

Dazu Punkte, die mit bedacht werden sollten.

Zwischenlager (http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atommuell_zwischen_endlager/artikel/12_neue_zwischen_lager/)

Hier wirft sich natürlich die interessante Frage auf, inwieweit man den Betrieb eines Reaktors für, nach heutigem Stand der Technik, unsicher halten kann, da das Containment z.B. gegen den Aufschlag eines Flugzeuges ungenügend gesichert sei, dies aber für das nebenliegende, weniger gesicherte Zwischenlager in Abrede stellt.
Die Konzequenz hieße nämlich, dass allen genehmigten Zwischenlagern die Betriebserlaubnis entzogen werden müßte. bzw. auch dort entsprechende Nachrüstungen zu erfolgen hätten.


Zitat
Orginal von Plus
Sollte oder könnte die Kanzlerin alle AKWs sofort abschalten?!
W

Ob sie sollte, muss sie (energie)politisch entscheiden, wie auch immer. Es muss eben ein tragfähiger Konsens herauskommen.

Ob sie könnte ist ein rechtliches Problem und daher war die Frage nach der Verfassung gestellt.

In den Leitsätzen des Urteils zu Kalkar des BVerfG, 2 BvL 8/77 vom 08.08.1978 heißt es:

Zitat
3. Hat der Gesetzgeber eine Entscheidung getroffen, deren Grundlage durch neue, im Zeitpunkt des Gesetzeserlasses noch nicht abzusehende Entwicklungen entscheidend in Frage gestellt wird, kann er von Verfassungs wegen gehalten sein zu überprüfen, ob die ursprüngliche Entscheidung auch unter den veränderten Umständen aufrechtzuerhalten ist.

4. In einer notwendigerweise mit Ungewißheit belasteten Situation liegt es zuvorderst in der politischen Verantwortung des Gesetzgebers und der Regierung, im Rahmen ihrer jeweiligen Kompetenzen die von ihnen für zweckmäßig erachteten Entscheidungen zu treffen. ...

6. ... Für die Gestaltung der Sozialordnung muß es insoweit bei Abschätzungen anhand praktischer Vernunft bewenden. Ungewißheiten jenseits dieser Schwelle praktischer Vernunft sind unentrinnbar und insofern als sozialadäquate Lasten von allen Bürgern zu tragen.

Also sie könnte, wenn sie die Regierung und das Parlament hinter sich bringt.

Die sauberste Lösung wäre ein neues Atomgesetz


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 30. März 2011, 12:37:08
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Zitat
Orginal von Plus
Es macht unter der Risikobetrachtung wirklich wenig Sinn, wenn Deutschland alleine aus der Atomkraft aussteigen würde.
Gerade das macht Sinn. Jedes abgeschaltete AKW reduziert auch das europäische Restrisiko.
gerade Sinn machen sollte, wird mit dem Nachfolgenden nicht deutlich und erschliesst sich mir nicht. Mit jedem AKW das abgeschaltet wird reduziert sich das Risiko, ja was denn sonst? Eine Binsenweisheit! Wie das beim Ersatz aussieht ist dann die nächste Frage, die möglichst global beantwortet werden muss.  Ebenso ist eine Binsenweisheit, dass Naturkatastrophen und Radioaktivität sich nicht an Ländergrenzen halten. Tschernobyl liegt nicht in Deutschland, die Radioaktivität erreichte auch Deutschland und viele Regionen Europas. Es bedarf einer insgesamten Antwort, wie wir unseren Energiebedarf möglichst klein halten und wie wir ihn dann decken. Diese Frage gehört zum existenziellen Bereich, der nicht weiter zum Geschäftemachen missbraucht werden darf. Keine Frage ist, Energie, die wir nicht verbrauchen, ist wohl risikofrei und am umweltfreundlichsten.

Wenn der Profit stimmt, weil wir weiter Strom von ausländischen Atom- und Kohlestromproduzenten beziehen, entsteht kein Druck und keine Veranlassung da irgendetwas abzuschalten. Oder sind ausländische AKW jetzt auch noch sicherer oder die Umweltbelastung mit Schadstoffen durch Kohleverbrennung jetzt plötzlich zu vernachlässigen? Nur am Rande, bei Kohle gibt es ganz andere Risiken, aber selbst da ist Radioaktivität im Spiel.
 
Es kommt jetzt darauf an, wie wir die Energiewende endlich vorantreiben. Die Endlagerfrage ist jetzt bestmöglichst zu lösen. Die politischen Spielchen müssen beendet werden, keine einzige Partei hat sich da bisher Lorbeeren verdient, auch der Kritikführer Trittin sollte sich da mangels Leistung zurückhalten. Es gibt neben der Kernkraft weitere Risiken. Die Ziele sind bereits sehr gut im EnWG vorgegeben: Die möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit.

Es wurden einige Ziele gewaltig vernachlässigt und das ist beim Umstieg jetzt nicht auch noch auszuweiten sondern zu korrigieren. Wenn in Deutschland weiter Milliarden verschwendet werden und jetzt wieder Katastrophengewinnler und ihr Umfeld ihren geförderten Reibach machen dürfen, wird das nichts werden. Wie man den Medien entnehmen kann, geht es leider bereits wieder verstärkt in diese Richtung. Wenn das nicht gestoppt wird, wird das Ganze nichts werden. Hoffentlich kommt da aus Europa mehr, der  EU-Kommissar für Energie ist gefordert![/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 30. März 2011, 12:44:48
Zitat
Original von PLUS
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Zitat
Orginal von Plus
Es macht unter der Risikobetrachtung wirklich wenig Sinn, wenn Deutschland alleine aus der Atomkraft aussteigen würde.
Gerade das macht Sinn. Jedes abgeschaltete AKW reduziert auch das europäische Restrisiko.
    Warum das
gerade Sinn machen sollte, wird mit dem Nachfolgenden nicht deutlich und erschliesst sich mir nicht. Mit jedem AKW das abgeschaltet wird reduziert sich das Risiko, ja was denn sonst? Eine Binsenweisheit!
Ach ...
bemerken Sie denn nicht Ihren Widerspruch zu Ihrer ersten Aussage?

Wolfgang_AW wollte nur deutlich machen, das Ihre erste Aussage nicht richtig war.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 30. März 2011, 12:45:03
ARD PLUSMINUS 29.03.11 \"Teurer Atomausstieg?\"  (http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,q41ggs037rnnagv9~cm.asp)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 30. März 2011, 13:49:33
@Plus

superhaase hat\'s Ihnen bereits erklärt.

Ich wiederhole gerne: Jedes abgeschaltete AKW reduziert das Restrisiko. In Deutschland, als auch in Europa.

Das stellen Sie nicht in Abrede. Na also, mehr wollte ich nicht ausdrücken.

Wenn das so ist, dass die Abschaltung jedes AkW\'s das Restrisiko mindert, dann bleibt doch die Frage weshalb der alleinige Ausstieg Deutschlands keine Sinn machen soll?
Hierin besteht Ihr Widerspruch.

Im weiteren Verlauf meines Beitrages verdeutliche ich, dass trotz der Abschaltung noch genügend Restrisiko verbleibt, mit dem noch jahrelang umgegangen werden muss.

Dass der Ausstieg eine Herausforderung wird stellt hier doch keiner in Abrede, da rennen Sie doch offene Türen ein. Auch dass die Kürzung der PV-Förderung nicht stringent genug erfolgte ist hier doch Konsens.

Dass Deutschland nicht von heute auf morgen nicht zur CO2-freien Zone werden kann, ist ebenso klar.

Nun sollte eben versucht werden, den verträglichsten Weg zu finden. Vielleicht gerät auch wieder die Förderung kleinerer Einheiten (zB BHKW) ins Blickfeld. Einfach und billiger wird es erst Mal überhaupt nicht.

Ach nochwas - dafür, dass sich Ihnen manches nicht erschließt, will ich nicht verantwortlich gemacht werden, daran müssen Sie selbst arbeiten. ;)

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 30. März 2011, 14:39:49
Zitat
Original von Wolfgang_AW
superhaase hat\'s Ihnen bereits erklärt.

Ich wiederhole gerne: Jedes abgeschaltete AKW reduziert das Restrisiko. In Deutschland, als auch in Europa.

Das stellen Sie nicht in Abrede. Na also, mehr wollte ich nicht ausdrücken.

Wenn das so ist, dass die Abschaltung jedes AkW\'s das Restrisiko mindert, dann bleibt doch die Frage weshalb der alleinige Ausstieg Deutschlands keine Sinn machen soll?

Hierin besteht Ihr Widerspruch.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 30. März 2011, 14:50:22
Es ist falsch, dass das Risiko bei einem Ausstieg Deutschlands unverändert weiterbestünde. Es minimiert sich.
Die Gefährdung von Bremen und Bremerhaven ergibt sich etwa vorrangig aus den Atomkraftwerken vor den Toren der Stadt.
Und es minimiert sich für die dortige Bevölkerung, wenn diese Anlagen stillgelegt werden.
Gerade weil es sich minimiert, hat die Bundesregierung schließlich auch das \"Moratorium verfügt\", wenn auch auf zweifelhafter rechtlicher Grundlage. (http://www.tagesschau.de/inland/akwmoratorium100.html)
Wenn andere europäische Länder auch aussteigen, minimiert es sich weiter, strebt immer weiter gegen Null, bis es hoffentlich  irgendwann einmal abgeklungen ist.

Einfältig erscheint die Überlegung, nicht auszusteigen, wenn die Franzosen nicht aussteigen, weil die Franzosen jedenfalls nicht aussteigen, wenn die Deutschen nicht aussteigen....
Deutschland ist in überschaubarer Frist in der Lage, den Atomstrom zu ersetzen, ohne dass es deshalb notwendig teurer werden muss.

Durch Modernisierung bestehender Anlagen können zudem deren Primärenergieverbrauch und deren Emissionen deutlich verinngert werden, Beispiel E.ON- Heizkraftwerk in Jena (http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/E-on-Kraftwerk-mit-16-Millionen-Litern-heissem-Wasser-1485463651)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 30. März 2011, 15:09:45
Solange der verbrauchte Strom weiter aus  Produktionen mit Risiken stammen strebt nichts gegen Null. Das Territorium ist nicht relevant. Radioaktivität, Schadstoffe, Naturkatastrophen  nehmen darauf keine Rücksicht! Auch \"rechtliche Grundlagen\" ändert daran nichts.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 30. März 2011, 15:13:30
Natürlich geht das Abschalten mit einem geänderten Energieträgermix einher. Es ist doch keinesfalls so, dass in Deutschland nicht mehr erzeugter Atomstrom jedenfalls durch Atomstrom ersetzt wird, der lediglich andernorts produziert wird. Schon diese Grundannahme ist doch bei Lichte betrachtet Unfug.

Und natürlich sind die Risken aus dem Betrieb von Atomkraftwerken auch regional zu verorten, so wie vor den Toren Bremens und Bremerhavens, weshalb es auch einen Gefährdungsatlas dazu gibt.
Wenn die dortigen Meiler vom Netz gehen, sind die Menschen dort jedenfalls weniger gefährdet als beim Weiterbetrieb dieser Anlagen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 30. März 2011, 15:29:05
Zitat
Original von RR-E-ft
Schon diese Grundannahme ist doch bei Lichte betrachtet Unfug.
französischen Atomkraftwerks Cattenom  (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Cattenom)fordern jetzt erneut dessen Abschaltung. Auf deutscher Seite haben sich mehrere saarländische Gemeinden dem Protest angeschlossen. Woher der Ersatz kommt sagen sie nicht.

Cattenom und seine Nachbargemeinden sind stark abhängig von dem Atomkraftwerk, das 1150 Menschen beschäftigt.  \"Wir wissen, wie die Gemeinden vor 20 Jahren aussahen und wie sie jetzt aussehen. In der Zwischenzeit sind sie gewachsen und aufgeblüht. Deshalb wird es eine schwierige Angelegenheit, sie von den Gefahren des Atomkraftwerks zu überzeugen.\"   Auch für diese Arbeitsplätze muss überzeugender Ersatz geschaffen werden um hier eine Umstimmung und einen Erfolg zu erzielen. [/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 30. März 2011, 16:11:47
Die Stromnachfrage, die in Deutschland bisher auf Atomstrom entfällt, wird durch den Wegfall der entsprechenden Erzeugungseinheiten in Deutschland nicht zwingend durch ausländische Atomkraftwerke gedeckt, sondern zunächst durch andere Erzeugungseinheiten in Deutschland und darüber hinaus auch durch im Ausland betriebene Wasser-, Kohle- und Gaskraftwerke.... Die haben auch  im Ausland nicht nur unsichere Atomkraftwerke.

Wenn der Strompreis an der EEX wegen des Abschaltens der sieben plus eins deutschen Altmeiler gestiegen ist, dann nur deshalb, weil nach der merit-order- Preisbildung Stromerzeugungskapazitäten mit höheren Grenzkosten eingesprungen und an die Stelle der abgeschalteten Atomkraftwerke getreten sind, um die Nachfrage zu decken, was eine Änderung des Energiemixes zur Folge hat.

Oder meinen Sie, der Preisanstieg ergibt sich daraus, dass französische Atomkraftwerke den Strom teurer produzieren als deutsche Atomkraftwerke? Das ist gewiss nicht der Fall.

Wird Atomstrom in Frankreich zu geringeren Grenzkosten produziert als in Deutschland, dann hätte die Verschiebung der Stromnachfrage von deutschen auf französische Atomkraftwerke an den europäischen Energiebörsen nach der merit-order- Preisbildung sogar zu sinkenden Strompreisen führen müssen. Entsprechen die Grenzkosten der französischen Atomkraftwerke den Grenzkosten der deutschen Atomkraftwerke und wird die Nachfrage von deutschen Atomkraftwerken vollständig auf französische Atomkraftwerke verschoben, ändert sich am Strompreis an den europäischen Börsen nach der merit-order- Preisbildung gar nichts.

Bitte einfach mal nachdenken, gern auch drei Monate.

Die Experten, die davon ausgehen, dass der Atomausstieg zu höheren Strompreisen führe, begründen dies damit, dass die Stromnachfrage dann vor allem mit bereits vorhandenen Kohle- und Gaskraftwerken gedeckt werden muss, die bereits höhere Grenzkosten haben, welche sich durch eine steigende Nachfrage nach CO2- Zertifikaten noch erhöhen, weil deren Preise dann steigen würden....

Die beiden Argumente
a) steigende Strompreise durch einen Atomausstieg und
b) Verschiebung der Stromnachfrage von deutschen Atomkraftwerken auf ausländische Atomkraftwerke
sind miteinander halbwegs unvereinbar.

Sie werden jedoch täglich munter verwirbelt.

Und wer nun der Auffassung ist, der Atomausstieg führe hierzulande nicht zu einem Abbau der mit dem Anlagenbetrieb verbundenen Risiken, der wird schwerlich behaupten können, dass die Risken aus der Nutzung der Atomenergie in Deutschland dadurch steigen würden. Es macht schon mit Rücksicht auf sog. Sicherheitszonen im Katastrophenfall einen Unterschied, wie dicht man an der betroffenen Anlage bisher gelebt hatte.

Wenn das unbedeutend wäre, würden Betroffene wohl nicht aus der Krisenregion um Fukushima und aus Tokio nach Osaka flüchten.
Nun könnte einer behaupten, die Japaner flüchten nur deshalb die Nähe der Atomruinen, weil sie es nicht richtig bzw. besser  begriffen hätten.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 30. März 2011, 18:50:30
Zitat
Original von PLUS
Ja, wenn man immer noch in Grenzen denkt. Welcher Strom wird dann im geänderten Energieträgermix durch welchen Strom ersetzt; jetzt aber wenigstens innerhalb europäischer Grenzen?
Acht Atomkraftwerke kann man in D wohl abschalten, ohne dass D zum Stromimporteur wird.
Problematisch scheint allerdings die anstehende Revision von gleich 5 weiteren Atomkraftwerken zeitgleich ab Mai zu sein.

Ansonsten werden zunehmend die Eerneuerbaren Energien mehr beitragen, und Kohle und Gaskraftwerke öfter laufen.

Es wird außerdem z.B. sicherlich zu einem selteneren Abschalten von Windparks kommen, wenn weniger Atomstrom die Netze verstopft.
Die berühmen negativen Strompreise an der EEX werden wohl seltener oder gar nicht mehr auftraten, wenn die trägen Atomkraftsaurier abgeschaltet sind.

Der Atomausstieg scheint also ein gutes Medikament gegen Verstopfung (der Netze) zu sein. ;)

Allein dadurch wird der Strom für die Verbraucher ein klein wenig billiger werden, denn solche Windpark-Abschaltungen haben sie ja bisher offensichtlich doppelt bezahlt: Einmal über die Entschädigungen an die Windparkbetreiber, und ein zweites Mal über den von den Atomkraftwerken bezogenen Strom. Diese Kosteneinsparungen werden vielleicht auch endlich durch einen zunehmenden Wettbewerb im Strommarkt weitergegeben.
Mit dem beschleunigten Atomausstieg sinkt nun auch die Marktmacht der Atomstromkonzerne schneller.

Es gibt also durchaus Anlass zu Hoffnung und Freude.
Ich teile die Schwarzmalerei der unverbesserlichen WIrtschaftsvertreter nicht.

Keine Sorge: det läuft!

Im Übrigen sind Ihre Pirouetten hier schon beachtlich, lieber nomos=PLUS:
 ... die Abschaltung von Atomkraftwerken nur in Deutschland ändert die Risikolage nicht ... sie ändert sich doch, das wäre doch eine Binsenweisheit ... sie ändert sich nun in Ihrem letzten Beitrag wieder nicht ...

Ja wat denn nu?
Spricht da immer dieselbe Person?

Wer sind Sie eigentlich, und wenn Ja: wie viele?  :D

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 30. März 2011, 19:29:13
Zitat
Original von RR-E-ft
Wird Atomstrom in Frankreich zu geringeren Grenzkosten produziert als in Deutschland, dann hätte die Verschiebung der Stromnachfrage von deutschen auf französische Atomkraftwerke an den europäischen Energiebörsen nach der merit-order- Preisbildung sogar zu sinkenden Strompreisen führen müssen. Entsprechen die Grenzkosten der französischen Atomkraftwerke den Grenzkosten der deutschen Atomkraftwerke und wird die Nachfrage von deutschen Atomkraftwerken vollständig auf französische Atomkraftwerke verschoben, ändert sich am Strompreis an den europäischen Börsen nach der merit-order- Preisbildung gar nichts.

Bitte einfach mal nachdenken, gern auch drei Monate.
..
Die beiden Argumente
a) steigende Strompreise durch einen Atomausstieg und
b) Verschiebung der Stromnachfrage von deutschen Atomkraftwerken auf ausländische Atomkraftwerke
sind miteinander halbwegs unvereinbar.
Österreich fördert PV 2011 mit 35 Millionen Euro (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=81463#post81463)
[/list]
Zitat
Original von superhaase
Keine Sorge: det läuft!
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 30. März 2011, 19:39:52
Stadtwerke Kleve sind so ein Fall für sich. Die finden immer mal einen \"Grund\" für eine Preiserhöhung. ;)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 30. März 2011, 19:54:46
Zitat
Original von PLUS
@sh, welchen Anteil der Einspeisevergütung haben Sie denn für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt? Dafür soll doch nach Ihrer Aussage ein namhafter Teil eingesetzt worden sein. Wieviel und mit welchem Ergebnis?
Da können Sie selbst recherchieren, wenn Sie wollen:
Schauen Sie sich die F&E-Ausgaben von Sanyo im PV-Bereich und von Sunways an, denn meine Investition ging zu etwa 80% an Sanyo und zu etwa 10% an Sunways.

Denselben Anteil dürfen Sie dann für meine Einpseisevergütungen anrechnen und noch die Zwischenhandelsgewinne, die sonstigen Baukosten, die laufenden Finanzierungs- und Versicherungskosten und meinen persönlichen Gewinn abziehen, was zusammen etwa 50-60% ausmacht - so ganz grob geschätzt. ;)

Es gehen bzw. gingen also etwa (wirklich nur ganz grob überschlagen) 40-50% meiner gesamten Einspeisevergütung über 20 Jahre letztendlich netto an Sanyo und Sunways.
Das dürfen Sie nun mit der F&E-Quote dieser Firmen multiplizieren.

Aber das ist nicht mein Beitrag zur Forschung in der PV, sondern der Beitrag der Stromverbraucher, die die EEG-Umlage bezahlen.
Ich will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken. ;)

Da ich allerdings auch Stromverbraucher bin und EEG-Umlage bezahle, trage ich auch meinen Teil dazu bei.

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: egn am 31. März 2011, 07:48:52
Man sollte bei der Betrachtung ob das Abschalten der AKWs zu Preiserhöhungen führt die tatsächlichen Preise an der Börse, sichtbar am Spotmarkt, und die spekulativen Preise, sichtbar am Phelix Future (Cal-12) trennen.

Betrachtet man den tatsächlichen Verlauf der Spotmarktpreise (http://www.epexspot.com/en/market-data/intraday/chart/intraday-chart/2011-03-31/DE) über den letzten Monat, so kann man sehen dass es zwar eine kurze Spitze zwischen 15.03. und 18.03. gab, aber ansonsten die Preise auch nicht anders sind als wie am Anfang des Monats. Tatsächlich hat sich die Abschaltung der AKWs nicht ausgewirkt.

Anders sieht es beim spekulativen Preis für den Phelix Future (http://www.eex.com/de/Marktdaten/Handelsdaten/Strom/Phelix%20Futures%20|%20Terminmarkt/Phelix%20Futures%20Chart%20|%20Terminmarkt/futures-chart/F1BY/2012.01/2011-03-31/1m/200/0/0/-) für nächstes Jahr aus. Hier gibt es tatsächlich seit 12.03. einen Anstieg von etwa 5 €/MWh. Dieser begründet sich aber nicht aus der Merit-Order sondern alleine aus der Spekulation wie die Preise nächstes Jahr sein werden. Die Spekulation kann aufgehen, kann aber wie schon 2008 als die Versorger Strom zu stark überzogenen Preisen einkauften, auch in die Hose gehen.

Insbesondere kann es in die Hose gehen, da mittlerweile die PV-Einspeisung die frühere Preisspitze am Mittag schon in eine Delle verwandelt hat. Damit hat sich der durchschnittliche Preis am Spotmarkt verringert, und dies wird sich bei weiterem Ausbau der PV noch verstärken. Zum Jahresende waren 17 GW PV installiert. Wenn 2011 soviel PV installiert wird wie in 2010 stehen wir am Ende diesen Jahres bei fast 25 GW installierter Leistung. Den täglichen Verlauf kann man gut bei   SMA (http://www.sma.de/de/news-infos/pv-leistung-in-deutschland.html) beobachten.

Und was die Preise des Stromes in Frankreich angeht so liegt der schon lange nahezu gleich mit dem in Deutschland. Dies kann man ganz gut an den Gebietspreisen (http://www.eex.com/de/Marktdaten/Handelsdaten/Strom/Stundenkontrakte%20|%20Spotmarkt%20Stundenauktion/Gebietspreise/spot-hours-area-table/2011-03-31) sehen. Wenn man hier mal ein bisschen zurück blickt dann kann man sehen dass die Preise in D eher immer etwa günstiger sind, insbesondere dann wenn von PV oder Wind in D stark einspeisen.

Ich sehe aus all diesen Gründen die Preisentwicklung an der Strombörse eher entspannt. Selbst beim Phelix Future ist es so, dass vor etwa 10-12 Monaten auch schon mal ähnlich hoch waren wie jetzt. Sie sind dann aber auch wieder über den Sommer hinweg gefallen. Die Endkundenpreise sind demgegenüber wieder ganz was anderes. Die entwickeln sich unabhängig vom tatsächlichen Preis an der Strombörse. Hier bleibt nur ständig zum jeweil günstigsten Anbieter mit vernünftigen Bedingungen zu wechseln, und vor allem nur Anbieter mit kurzen Kündigungsfristen zu wählen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 31. März 2011, 08:58:29
Zitat
Quelle: TAM

Die KKW-Betreiber müssen ihre Revisionspläne der neuen Situation anpassen, alte Reserven schnell aktivieren oder auf Importstrom zurückgreifen. Laut bisheriger Planung stehen im Mai 13 der insgesamt 17 deutschen Reaktoren still. Sieben sind wegen des Moratoriums abgeschaltet, Krümmel bleibt vom Netz und für fünf weitere Reaktoren stehen mehrwöchige Revisionen an.

Die Deutschen Energie-Agentur (dena), Berlin, warnt deswegen vor Gefahren für die Versorgungssicherheit und die Netzstabilität. Vor dem Moratorium sei die gesicherte Leistung des Kraftwerksparks bei 95.000 MW gelegen. Wegen des Moratoriums fielen rund 8400 MW weg, mit den fünf Meilern in Revisison weitere 6500 MW. Blieben rund 80.000 MW übrig. Die Höchstlast liege zwischen 78.000 und 82.000 MW, so die dena. Damit könne die gesicherte Leistung unter die höchste Nachfrage fallen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 31. März 2011, 09:10:32
Zitat
Original von egn
Man sollte bei der Betrachtung ob das Abschalten der AKWs zu Preiserhöhungen führt die tatsächlichen Preise an der Börse, sichtbar am Spotmarkt, und die spekulativen Preise, sichtbar am Phelix Future (Cal-12) trennen.
...
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 31. März 2011, 09:50:14
@PLUS

Zitat
Original von Plus
Der deutsche Anteil [an Geldern der Kernfusion] ist außerdem bescheiden. Was wollen Sie damit eigentlich mitteilen. Soll sich Deutschland aus dieser Forschung zurückziehen?

Was Sie bescheiden nennen, erinnert mich an die Peanuts-Diskussion.
Immerhin sind für die Kernfusion bereits zig-Milliarden verbraten mit NULL-Gewinn.

Ich will damit mitteilen, dass im Gegensatz zu einer produktiven Technologie (zB. PV) mit vielen positiven
Nebeneffekten, die hochsubventionierte Kernfusion bis heute lediglich Milliardenkosten verursacht hat mit NULL-Effekt, außer dass sich die Forschung in diesem Zweig selbst erhält.

JA, Deutschland soll sich aus der Kernfusionsforschung zurückziehen.

Dazu nochmal ein Artikel, der vor Fukushima erschien - heute liest sich das nochmal mit einem anderen Blickwinkel.

Luftschloss Kernfusion (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34128/1.html)

Zitat
Orginal von PLUS
Oder suchen Sie damit eine Rechtfertigung oder Relativierungsmöglichkeit für die irrsinnige
Geldverschwendung bei der deutschen deckellosen Solarförderung zu Lasten der Verbraucher? Sie bleibt weltweit einzigartig, völlig unabhängig von jeder Energieforschung.

Ja, ich betreibe eine Relativierung der Kosten, da ich nicht nur einäugig die PV-Förderung sondern das gesamte EEG im Blick habe und mir über Kosten anderer Energieträger (welche Sie permanent ausblenden) ebenso im Klaren bin.
Nochmal im Klartext: Gegen die nicht eingerechneten Irrsinnskosten der Atomkraft sind die Pv-Förderungen ein Pappenstiel.
Ich beteilige mich lieber über das EEG an der PV-Förderung, als z.B. über Steuermittel an der Sanierung der Asse oder von Morsleben, wobei die Wahl leider nicht in meiner Macht liegt.

Sie ziehen mittels hunderter Postings über die PV-Förderung her, ohne im selben Maße andere Energiequellen mit irrsinnigen deckellosen Förderungen anzuprangern. Sie nehmen wohl für sich in Anspruch, dass unter den Blinden der Einäugige König sei.

Des weiteren ist es nicht damit getan, nur die PV-Förderung isoliert zu betrachten. Eine vernünftige Einschätzung läßt sich nur in zusammenhang mit dem EEG durch eine Gesamtschau, eine Kosten-Nutzen-Analyse erreichen.

Dies vermeiden Sie tunlichst, es geht Ihnen gar nicht um eine seriöse Betrachtungsweise, wie auch Ihre
Auseinandersetzung mit zeigt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 31. März 2011, 09:53:42
@PLUS

Manch einer palavert sich daneben  viel in die Hose. ;)

Es ist bisher wohl nirgends vorgesehen, dass die EEG- Und KWKG- Förderung von der Frage abhängt, ob und wann die Atomkraftwerke vom Netz gehen.

Nicht ersichtlich deshalb, was deshalb das eine mit dem anderen unmittelbar zu tun haben soll.

Der weitere Zubau von EEG- Erzeugungsanlagen kann durchaus Einfluss darauf haben, wie schnell man auf die Atomkraftwerke verzichten kann, um diese schlussendlich abklingen zu lassen.  

Die Stromhändler, von den die Letztverbraucher sich beliefern lassen können, interessieren sich jedenfalls für die Großhandelspreise.
Diese sind maßgeblich für deren Energiebezug und damit dafür, welche Preise sie für Letztverbraucher kalkulieren und anbieten können.

Richtig ist auch, dass EEG- Einspeisungen zu sinkenden Großhandelspreisen führen können und gerade deshalb die EEG- Umlage steigen kann, weil diese reziprok zur Entwicklung der Großhandelspreise ausgestaltet ist, so dass sinkende Großhandelspreise zu steigender EEG- Umlage führen können.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 31. März 2011, 12:36:39
@Wolfgang_AW, das Kernproblem ist die irrsinnige PV-Förderung. Da geht es nicht um Peanuts (laut dem ehemaligen Deutschbankvorsitzenden = 50 Millionen), sondern um weit mehr als 100 Milliarden. Man muss dort ansetzen wo das Problem sitzt, das ist nun mal die PV-Förderung innerhalb des EEG und nicht das gesamte EEG. Gerade Ihre \"relativierte Betrachtung\" ist typisch bei der Tarnung dieser Milliardenverschwendung. Diese läßt sich durch eine Gesamtschau oder durch noch so bunte Werbereklame nicht beseitigen. Sie ist real! Die Verdünnungsmasche und Relativierungs- und Ablenkungsversuche mit dem Verweis auf andere problematische Energiefelder zieht bei mir nicht und ich bin da nicht alleine. Die deutsche deckellose PV-Super-Förderung steht weltweit in der Zwischenzeit sehr einsam da.

Sie irren gewaltig, es geht mir gerade um eine seriöse Betrachtung mit Fakten! Vermischen, Tarnen und Täuschen ist nicht meine Sache!

@RR-E-ft, schön, dass Sie wenigstens die reziproke Wirkung der bedarfsunabhängigen garantierten Abnahme mit garantierter Einspeisevergütung und diversem Anhang nicht leugnen. Mich und viele Endverbraucher interessieren die Endverbraucherpreise. Die sind u.a. Gegenstand der Diskussion und nicht Ihr \"Hosenpalaver\" ;).
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 31. März 2011, 14:30:48
Zitat RR-E-ft
Zitat
Wenn der Strompreis an der EEX wegen des Abschaltens der sieben plus eins deutschen Altmeiler gestiegen ist, dann nur deshalb, weil nach der merit-order- Preisbildung Stromerzeugungskapazitäten mit höheren Grenzkosten eingesprungen und an die Stelle der abgeschalteten Atomkraftwerke getreten sind, um die Nachfrage zu decken, was eine Änderung des Energiemixes zur Folge hat.

Das teile ich mit Ihnen.
Ich hatte ja schon vor 2 Wochen gesagt, dass der Strom aufgrund der höheren Grenzkosten teuerer werden wird.

@sh,

dem glaube ich nicht
Zitat
Allein dadurch wird der Strom für die Verbraucher ein klein wenig billiger werden, denn solche Windpark-Abschaltungen haben sie ja bisher offensichtlich doppelt bezahlt: Einmal über die Entschädigungen an die Windparkbetreiber, und ein zweites Mal über den von den Atomkraftwerken bezogenen Strom.

Billiger wird der Strom nicht mehr, nur noch teuerer.

Das gerade in Frankreich die Kilowattstunde nur 11,5 Cent kostet hat durchaus damit zu tun, dass Frankreich seine Strompoduktion zu 85 % aus Kernenergie gewinnt.

Bei uns gibt es schon in zwei Gemeinden Widerstände gegen neue windkraftparks. da will man über 200m hohe Mühlen hinstellen. Die Bürger haben mit einem Ballonaufstieg  auf 200m Höhe getestet, wie weit man die Dinger sieht. Und siehe da, sogar Bürger aus anderen umliegenden Gemeinden haben plötzlich was dagegen.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die auch ganz schön laut sind.

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/bad-kreuznach-bad-sobernheim-kirn/vg-bad-kreuznach/pfaffen-schwabenheim/10374068.htm

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/bad-kreuznach-bad-sobernheim-kirn/vg-bad-sobernheim/sobernheim/10386408.htm
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 31. März 2011, 15:06:01
@Cremer

Es ist wohl ein Irrtum, geringere Letztverbraucherpreise in Frankreich ursächlich auf einen höheren Atomstromanteil dort zurückzuführen. Die Großhandelspreise für Strom in Frankreich liegen nicht entsprechend niedriger als die Großhandelspreise in Deutschland.

Der Preisabstand muss dann auf andere Umstände als unterschiedlich hohe Großhandelspreise  zurückzuführen sein (z.B. Stromsteuer, EEG- und KWKG-Umlage, möglicherweise geringere Netzkosten und -entgelte in F gegenüber D, Stichwort Konzessionsabgaben).
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: egn am 31. März 2011, 15:06:55
Zitat
Original von Cremer
Ich hatte ja schon vor 2 Wochen gesagt, dass der Strom aufgrund der höheren Grenzkosten teuerer werden wird.

Ein Blick auf die Daten der Börse zeigt, dass die realen Preise durch das Abschalten nicht verändert haben. Nur die spekulativen Preise für das nächste jahr haben sich verändert.

Zitat
Billiger wird der Strom nicht mehr, nur noch teuerer.

Können Sie mir sagen welche Glaskugel sie benutzen?

Zitat
Das gerade in Frankreich die Kilowattstunde nur 11,5 Cent kostet hat durchaus damit zu tun, dass Frankreich seine Strompoduktion zu 85 % aus Kernenergie gewinnt.

Ein Blick an die Strombörse zeigt, dass die Großhandelspreise in Frankreich sich nicht von denen in D unterscheiden. Ich kann deshalb keinerlei Kostenvorteil der Kernenergie erkennen. Wenn sich die Endverbraucherpreise unterscheiden dann liegt das an den entsprechenden Steuern und Abgaben.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 31. März 2011, 15:27:27
Die niedrigen Stromerzeugungskosten in abgeschriebenen Atomkraftwerken haben weder in Frankreich noch in Deutschland Einfluss auf die Großhendelspreise. Sie können auch gar nicht preisbestimmend sein, wil nie die gesamte Stromnachfrage vollständig aus Atomkraftwerken gedeckt wird und nach der merit-order- Preisbildung immer die teuerste gerade benötigte Stromerzeugungseinheit preisbestimmend ist, nie jedoch eine Stromerzeugungseinheit mit geringen Grenzkosten.

Das oft für die Atomkraft ins Feld geführte Preisargument erscheint deshalb nicht haltbar. Es gehört eher in den Bereich Propaganda.

Die Stromkonzerne hierzulande argumentierten ferner, auch wenn der Vorteil der geringen Stromerzeugungskosten aus genannten Gründen die Stromkunden gar nicht unmittelbar erreichen könne, so würden die Konzerne die allein ihnen verbleibenden hohen Margen aus der Differenz zwischen geringen Stromerzeugungskosten und von diesen unbeeinflussten Großhandelspreisen für einen Umbau des Energiesystems benötigen (offshore- Windparks, Netzausbau).

Dieses Argument ist auch nicht haltbar, spätestens nachdem sich E.ON und Vattenfall ihre Übertragungsnetze veräußert haben, auch um sich des hohen Investitionsbedarfs in den Netzausbau zu entledigen.
Den überlässt man nun  gern anderen.

Kassiert wurde mit den Netzen immer, wenn es dann endlich um die großen Investitionen für deren Zukunftsfähigkeit ging, wurden sie flugs  abgestoßen.

Die hohen Margen aus der Stromerzeugung in abgeschriebenen Atomkraftwerken kann dadurch gar nicht mehr unmittelbar in einen Netzausbau fließen.
Und auch für die Offshore- Windanlagen sind die Konzerne dabei, sich möglichst hohe Vergütungen für den dort erzeugten Strom festschreiben zu lassen.

Wenn noch jemand Vorteile aus den geringen Stromerzeugungskosten der alten Atomkraftwerke hat, dann sind es die Aktionäre der Konzerne, daneben wohl der Finanzminister und auch die Gemeinden, in denen die Anlagen belegen sind.

Allen anderen werden allenfalls mit Propaganda bestürmt, der Betrieb der alten Atomkrafterke sei für sie vortilhaft, und na klar auch völlig risikolos (die zuverlässigsten und sichersten Atomkraftwerke der Welt....).

Der BDI spricht für seine einflussreichsten Mitglieder E.ON, RWE...
Für wenn spricht der Bundeswirtschaftsminister?
Natürlich für diese Freunde aus der Wirtschaft, mit denen er auch sonst gern spricht, ohne dass Protokolle hierüber durch Indiskretionen an die Öffentlichkeit gelangen sollen und dürfen....
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 31. März 2011, 17:22:39
Zitat
Original von RR-E-ft
....
Das oft für die Atomkraft ins Feld geführte Preisargument erscheint deshalb nicht haltbar. Es gehört eher in den Bereich Propaganda.
....
Wenn noch jemand Vorteile aus den geringen Stromerzeugungskosten der alten Atomkraftwerke hat, dann sind es die Aktionäre der Konzerne, daneben wohl der Finanzminister und auch die Gemeinden, in denen die Anlagen belegen sind.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 31. März 2011, 18:40:12
Zitat
Original von PLUS
Wenn sich Energieerzeuger aus der allgemeinen Finanzierung verabschieden, die Infrastruktur aber nutzen, wie das beim PV-Strom-Eigenverbrauch jetzt geregelt ist, dann ist das eine Belastung und kein Vorteil für die Allgemeinheit.
Aber der selbst verbrauchte Strom nutzt doch gar nicht die Infrastruktur, da er nicht übers Netz geht.

Die Gemüsezucht im eigenen Garten wird ja auch nicht mit einer Verkaufsstandgebühr für den örtlichen Marktplatz belegt. ;)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 31. März 2011, 19:00:54
Zitat
Original von superhaase
Aber der selbst verbrauchte Strom nutzt doch gar nicht die Infrastruktur, da er nicht übers Netz geht.
Die Gemüsezucht im eigenen Garten wird ja auch nicht mit einer Verkaufsstandgebühr für den örtlichen Marktplatz belegt. ;)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 31. März 2011, 20:20:27
@PLUS

Zitat
Original von Plus
Gerade Ihre \"relativierte Betrachtung\" ist typisch bei der Tarnung dieser Milliardenverschwendung. Diese läßt sich durch eine Gesamtschau oder durch noch so bunte Werbereklame nicht beseitigen. Sie ist real! Die Verdünnungsmasche und Relativierungs- und Ablenkungsversuche mit dem Verweis auf andere problematische Energiefelder zieht bei mir nicht

Ihre selektive Betrachtungsweise ist immer wieder frappierend, wobei Ihr Gedächtnis nicht mit diesem Adjektiv belegt werden kann.

Hier auszugsweise ein paar Entgegnungen auf Ihre Suaden aus der Vergangenheit

Zur Laufzeitverlängerung die Erste 14.11.2009 (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=64995#post64995)

Zitat
Original von Wolfgang_AW

@nomos=PLUS

Sie schreiben sich in den Foren, der PV-Einspeisung wegen, die Finger wund. Die mag ja zu hoch sein, da man auch die Dynamik des Marktes vollig falsch eingeschätzt hat, das kann man ändern. Wurde ja auch schon geändert. Falls das nicht ausreicht muss man wieder ändern.


Zur Laufzeitverlängerung die Zweite 14.11.2009 (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=65020#post65020)

Zitat
Original von Wolfgang_AW

@nomos=PLUS

Das rechtfertigt natürlich nicht Subventionen bei PV-Strom, die inzwischen jenseits von gut und böse liegen. Aber ich sag es nocheinmal, das kann man ändern.


Zur Laufzeitverlängerung die Dritte 15.11.2009 (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=65044#post65044)

Zitat
Original von Wolfgang_AW

@nomos=PLUS

Ich gehe aber davon aus, dass selbst Herr Röttgen in Zusammenarbeit mit Brüderle die PV-Förderung in einem möglichen \"EEG 2011\" nicht zur Gänze kippen kann, da die politischen Widerstände zu groß sind. Mehr als eine Reduktion der Förderung bzw Einspeisevergütung wird nicht zu erreichen sein.


Zur Solarstromförderung 19.11.2009 (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=65336#post65336)

Zitat
Original von Wolfgang_AW

@nomos=PLUS

Ihre Kritik an der PV-Förderung ist doch durchgängig durch die threads zu sehen ...

Selbst superhaase, als Ihr schärfster Diskussions-Kontrahent sagt doch klipp und klar, dass die PV-Förderung reduziert werden muß. ...

Also, wen wollen Sie hier im Forum noch überzeugen? Sie rennen offene Türen ein. ... Die PV-Förderung ist zu hoch und wenn sie nicht geändert wird, gibt es Verwerfungen!
...

Ihre ständigen gebetsmühlenhaften Wiederholungen verfehlen also zumindest hier ihr Ziel, denn auch ein Neueinsteiger erkennt innerhalb von wenigen Leseminuten den Kern.

Es bringt zudem nichts, damit das gesamte EEG zu desavouieren.


Mir geht es nicht um das relativieren per se, sondern um eine differenzierende Betrachtungsweise in Zusammenhang mit anderen Energieträgern.

Sie sollten sich auch dieser Betrachtungsweise annähern, dann wären Ihre Beiträge hinsichtlich des EEG im Allgemeinen und der PV-Förderung im Besonderen nicht mehr so einseitig.

Vor allem da die Probleme erkannt sind und Kürzungen fast im Halbjahresrythmus stattfinden.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 31. März 2011, 20:40:26
@PLUS

Zitat
Original von PLUS
Sie irren gewaltig, es geht mir gerade um eine seriöse Betrachtung mit Fakten! Vermischen, Tarnen und Täuschen ist nicht meine Sache!

Ach ja??

Dann sollten Sie sich mal die Fakten der folgende Studien serös betrachten und darauf achten, dass Sie nicht wieder in Ihr rituelles Tarnen und Täuschen verfallen.

Hier auszugsweise einige wenige Punkte

Bruttobeschäftigung durch erneuerbare Energien (http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ee_beschaeftigung_2010_bf.pdf)

Zitat
Bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass mit 73,4 % (19,5 Mrd. €) der wesentliche Anteil der Investitionen 2010 im Bereich der Photovoltaik getätigt wurde (vgl. Abbildung 1). 2009 lag der Anteil der PV‐Investitionen dagegen noch bei knapp 60 % (12,4 Mrd. €).

(...)

Die Bruttobeschäftigung 2010, die aus den Umsätzen der Herstellung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien resultiert, beträgt etwa 234.100 Personen und ist damit gegenüber 2009 um 12 % gestiegen.

(...)

Auf die Photovoltaik entfielen davon 107.800 Beschäftigte, (...) Hier wirkt sich vor allem der Beschäftigungszuwachs bei der Photovoltaik aus, da die Produktion der Anlagen zu einem erheblichen Teil in Ostdeutschland liegt.


Update 2009 Kosten- und Nutzenwirkungen des Ausbaus Erneuerbarer Energien (http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/update_ausbau_ee_2009_bf.pdf)


Zitat
Die Bewertung der vermiedenen Emissionen mit den entsprechenden Schadenskostenansätzen für Treibhausgase (THG) und Luftschadstoffe (LSS) ergibt vermiede Umweltschäden in Höhe von insgesamt 7,8 Mrd. € (2009). Diese Nutzenwirkung basiert überwiegend auf vermiedene THG-Emissionen (überwiegend CO2), die einen dominie-renden positiven Beitrag liefern, während LSS im kleinen Umfang ein teils negatives Vorzeichen ausweisen, jedoch in der Summe positiv sind.

(...)

Die Stromverbraucher insgesamt sehen sich durch die EEG-Umlage einer Belastung von ca. 4,6 Mrd. € in 2009 (4,7 Mrd. € 2008 ) ausgesetzt. Der Merit-Order-Effekt, dessen Wert nicht für 2009 berechnet wurde, wirkt durch die Strompreissenkung zwar ent-lastend, ist jedoch nicht direkt den Belastungen durch die EEG-Umlage gegenüberzu-stellen, da unklar ist, zu welchen Anteilen die Preiseffekte an die Konsumenten weiter-gegeben werden. Sollten die Preissenkungen (Merit-Order) vollständig an die Strom-verbraucher durchgereicht werden, stünden ihren Belastungen durch Steuern und Um-lage Entlastungen in ähnlicher Höhe entgegen.


Die positiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind enorm und da ist die PV-Industrie zu einem großen Teil beteiligt.

Auch die Arbeitslosen- Kranken- und Rentenversicherung ist entlastet - im Gegenteil es werden Einnahmen induziert, die auch den Steuerzahler entlasten.

Die EE helfen den Strommarkt zu öffen und das Oligopol zu schwächen.

Nun noch ein Wort zu den \"Irrsinnskosten\" von 100 Mrd. € die ja eine kumulierte Summe sind und den Blick auf eine realistische Betrachtungsweise trüben.

Realistischer Weise sollte man diese Kosten durch das EEG auf die jährliche Belastung eines Haushalts herunterbrechen.
Ich will die Belastung, vor allem für sozial schwache Familien, nicht klein reden, aber für uns Stromverbraucher sehen die \"Irrsinnskosten\" dann schon weniger irrsinnig aus.

Einen Haushalt mit einem Verbrauch von 2500 Kwh/Jahr kostet die EEG-Umlage ~ 105,-€/a brutto = 8,75 €/mtl
bei 4000 Kwh/Jahr beläuft sich die Belastung auf brutto ~ 168,-€/a = 14,-€/mtl


Wenn ich mir die Wahlen so anschaue, dann wollen offensichtlich die Wähler den Ausstieg aus der Atomenergie und den Einstieg in EE. Dies ist nicht zum Nulltarif zu haben, dafür bei kleinerem Risiko.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 31. März 2011, 20:43:10
In diesem Thread geht es vorrangig darum, was bei der Atomkraft in Deutschland  und dem Betrieb der Atomkraftwerke überhaupt noch sicher ist.

Sicher ist dabei bisher, dass vieles, was bisher sicher schien nun nicht mehr so sicher scheint.

Sicher gibt es auch immer Diskussion um EEG- Erzeuger/ Einspeiser.
Das hat jedoch mit dem Thema hier wenig gemein.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 31. März 2011, 20:53:30
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Mir fällt, wenn ich so manches hier in den Foren lese auch ein Sprichwort ein:

[align=center]\"Eigenes Gebrechen sieht man nicht\"[/align]
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
\"Kürzungen fast im Halbjahresrythmus\" nichts. Aktuell ist man schon wieder beim Fordern höherer Solarsubventionen. (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=81643#post81643)

PS: Das EEG ist kein Arbeitsplatz- oder Branchenförderungsgesetz. Mit dem Geld könnte man in anderen Bereichen auch Arbeitsplätze schaffen.  Eine einzelne Branche zu fördern ist nicht in Ordnung und wohl rechtswidrig. Außerdem ist die Gewinn- und Verlustrechnung  erst unter dem Strich abgeschlossen. Wieviel Arbeitsplätze wegen der hohen Energiekosten vernichtet oder nicht geschaffen wurden müsste man mindestens dagegenrechnen. Darum geht es aber im EEG nicht. Wird der originäre Zweck nicht verfolgt und nicht mehr erfüllt ist das ein Missbrauch, trotz der Arbeitsplätze. [/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 31. März 2011, 21:14:49
Prüfkatalog der RSK (http://www.bmu.bund.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/sicherheitsueberpruefung_akw_bf.pdf)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 31. März 2011, 22:14:27
RWE klagt gegen Biblis-Abschaltung (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,754393,00.html)

Zitat
Der Energiekonzern RWE macht ernst: Das Unternehmen klagt gegen die Abschaltung seines Atomkraftwerks im hessischen Biblis. Der größte deutsche Anbieter E.on will gegen das Moratorium der Regierung jedoch nicht juristisch aktiv werden.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 01. April 2011, 00:23:42
Abschaltanordnungen ohne Anordnung des Sofortvollzuges wie nun zu hören war. Mit der für heute angekündigten Einreichung der Klage (wie passend 1.April)  kann RWE Biblis wohl wieder ans Netz nehmen. Damit wäre klar, dass es sich beim \"Moratorium\" bisher um eine Lachnummer handelt und es dringend eines Abschaltgesetzes bedarf, auch um Schadensersatzansprüchen vorzubeugen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 01. April 2011, 07:35:42
Der Widerstand gegen die Windräder im Landkreis Kreuznach geht weiter

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/bad-kreuznach-bad-sobernheim-kirn/vg-langenlonsheim/guldental/10394927.htm

Zitat:
Zitat
Der Standort sei einfach ungeeignet, betonte Gerhard Schwanke (FLG). Bis zu 130 Meter hohe Windräder würden das Orts- und Landschaftsbild übermäßig beeinträchtigen.

und
Zitat
In namentlicher Abstimmung entschieden sich die Ratsmitglieder mit 13 zu acht Stimmen schließlich dafür, die Vorrangfläche abzulehnen und begründeten dies mit den befürchteten, negativen Auswirkungen auf ihre Gemeinde.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: egn am 01. April 2011, 09:59:34
Zitat
Original von Cremer
Der Widerstand gegen die Windräder im Landkreis Kreuznach geht weiter

Ich schlage vor, dass jede Gemeinde den Strom der im Ort verbraucht wird zumindest zu 80 % auf ihrem Gebiet selbst erzeugen muss. Dann ist schnell Schluss mit dem Vorgehen nach dem St.Florians Prinzip.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 01. April 2011, 11:59:46
@Cremer

Hier geht es um die Frage, was bei der Atomkraft in Deutschland überhaupt noch sicher ist.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 01. April 2011, 16:18:56
E.ON hält Aus für Atomkraft in Deutschland für möglich (http://www.financial-informer.de/infos/eon_chef_teyssen_halt_aus_fur_atomkraft_in_deutschland_fur_moglich_777592)

Evakuierungspläne wurden an Haushalte verteilt (http://www.tagesspiegel.de/politik/es-gibt-evakuierungsplaene-fuer-die-atomkraftwerke/4011062.html)

Evakuierungsplan steht (http://www.swp.de/ehingen/lokales/ehingen/Der-Plan-zum-Alarm;art4295,905329)

Wenn die Sirene tönt, geht es zum Sammelplatz und von dort ggf. in sichere Gebiete.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 01. April 2011, 21:06:02
Atomdebatte bei Illner (http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,754412,00.html)

Schwarz-Gelb mutiert zum Sterbehelfer der Kernkraft (http://www.welt.de/fernsehen/article13036651/Schwarz-Gelb-mutiert-zum-Sterbehelfer-der-Kernkraft.html)

Die Mär vom teuren Moratorium (http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2011-04/energiekonzerne-moratorium)


Abschaltungen längst beschlossen- RWE klagt (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/schwarz-gelb-hat-abschaltung-laengst-beschlossen/4011974.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 01. April 2011, 21:41:49
Kauder: Laufzeitverlängerung war ein Irrtum (http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,754412,00.html)


Zitat
Verlässlich, aber nicht versicherbar: eine paradoxe Argumentation, die das ganze Dilemma der AKW-Befürworter nach Fukushima offenbart. Seit die Desaster-Anfälligkeit der Kernkraft in Japan offen zutage tritt, ist das Wort \"Restrisiko\" nicht mehr glaubwürdig. Gleichzeitig zu behaupten, deutsche AKWs seien sicher und Fukushima habe gezeigt, dass es absolute Sicherheit nicht gebe - das bringt selbst einen Routinier wie Kauder in Erklärungsnöte.   Illner erinnerte den CDU-Spitzenpolitiker daran, dass Umweltminister Röttgen vor dem Beschluss zur AKW-Laufzeitverlängerung darauf hingewiesen habe, deutsche AKW seien nicht gegen Terroranschläge oder Flugzeugabstürze gewappnet - und dass die Verschärfung der Sicherheitsbedingungen im novellierten Atomgesetz dann einfach gestrichen worden war. \"Wenn ich das erkannt hätte, hätte ich ja dem Gesetz nicht zugestimmt\", windet sich Kauder heraus.


Kauder will jetzt so schnell wie möglich raus aus der Kernenergie (http://www.welt.de/fernsehen/article13036651/Schwarz-Gelb-mutiert-zum-Sterbehelfer-der-Kernkraft.html)

Zitat
\"Abgewählt und abgeschaltet – macht Japan Deutschland grün?\" wollte Illner von ihren Gästen wissen. Uneingeschränkt bejahen wollte Volker Kauder, Union-Fraktionschef im Bundestag, diese Frage natürlich nicht.  Ehemals einer der stärksten Befürworter des schwarz-gelben \"Ausstiegs vom Ausstieg“, sagte aber mehrfach den Satz: \"Wir wollen so schnell wie möglich raus aus der Kernkraft.“ Ein klares und überraschendes Statement. Grün wurde er dabei nicht im Gesicht, aschfahl schon eher.  Erst zwei Tage zuvor hatte Kauder noch die Ansage des FDP-Generalsekretärs Christian Lindner kritisiert, die acht derzeit stillgelegten Atomkraftwerke gleich dauerhaft vom Netz nehmen zu wollen. Bei Illner erweckte Kauder den Eindruck, als könne er der Position des Liberalen plötzlich doch so einiges abgewinnen. Standpunkte verschieben sich scheinbar schnell zurzeit.

Es fehlt also nicht an dynamischen, flexiblen Politikern im Land.

Niemand hindert, den Irrtum durch ein Abschaltgesetz rückängig zu machen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 01. April 2011, 22:20:48
RWE droht damit, den Reaktor wieder hoch zu fahren (http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~EF5EC7B4A23B4494EA174F7F840DAC44E~ATpl~Ecommon~Scontent.html)

Das Wiederanfahren ist nach erfolgter Klageeinreichung rechtlich zulässig, so lange kein Sofortvollzug angeordnet ist.


RWE fordert von Hessen Anordnung des Sofortvollzuges/ Länder fürchten Schadensersatzforderungen (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,754502,00.html)

Zitat
Das heißt konkret: RWE muss die Landesregierung regelrecht dazu drängen, noch strenger durchzugreifen. Ministerpräsident Volker Bouffier soll aus der Weisung, das Atomkraftwerk abzuschalten, einen Sofortvollzug machen. Nur dann kann der Konzern seinen Aktionären die Entscheidung begründen, den Meiler nicht wieder hochzufahren. In der Erklärung heißt es dann auch weiter: \"Sollte eine solche Weisung nicht erfolgen, müssen wir davon ausgehen, dass die Regierung eine Gefährdung nicht als gegeben ansieht.\"

Ja, in dem Punkt hat RWE Recht. Die Logik der Behörden erschließt sich weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick.


Zitat
Der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) warnte angesichts der RWE-Klage vor möglichen Schadenersatzansprüchen der Konzerne wegen des AKW-Moratoriums. \"Die Einreichung der Klage zeigt doch, dass das ein zumindest nicht ganz rechtssicherer Weg war und dass Schadensersatzzahlungen kommen können\", sagte der FDP-Politiker am Freitag in Hannover. Er hoffe nur, \"dass für das Land Niedersachsen kein Schaden dabei entsteht\".  Nach Angaben des Umweltministers hat E.on dem Land zugesichert, gegen die vorübergehende Abschaltung des AKW Unterweser zunächst nicht zu klagen. Er wisse aber nicht, wie lange E.on dies durchhalten könne. \"Das ist auch eine Frage des Aktionärsrechts, ob das Unternehmen das machen kann oder nicht\", sagte Sander.

Der Mann musste doch wissen, was die Abschaltanordnung für das Land bedeutet, wenn sie rechtswidrig sein sollte. Er hoffe nur, dass dem Land kein Schaden entsteht? womöglich hatte er einen Eid geschworen, Schaden vom Land fern zu halten und abzuwenden. Er hat bestimmt nicht geschworen, nur zu hoffen. Offensichtlich geht er wohl davon aus, dass E.ON Schadensersatzansprüche zustehen. Vielleicht muss man sich fragen, wie lange der Minister das durchhalten kann.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 01. April 2011, 23:12:22
Nun doch: Abschaltgesetz soll her (http://www.faz.net/s/Rub469C43057F8C437CACC2DE9ED41B7950/Doc~EC5466043BA7F44F598AFB736E7AA5177~ATpl~Ecommon~Scontent.html)

HB: Märchen von Merkel und den sieben Meilern (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/das-maerchen-von-merkel-und-den-sieben-meilern/4012886.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 01. April 2011, 23:29:29
Tageschau: Warum erfahren wir jetzt, dass auch deutsche Kernkraftwerke nicht  wirklich \"sicher\" sind (http://blog.tagesschau.de/2011/04/01/warum-erfahren-wir-jetzt-dass-auch-deutsche-kernkraftwerke-nicht-wirklich-%E2%80%9Esicher%E2%80%9C-sind/)

Zitat
Auch dass die eigenen Kernkraftwerke die sichersten der Welt seien, ist nur ein gern gehörtes Vorurteil. Die Bundesregierung hat in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen 2006 lapidar festgestellt,  dass jedenfalls  Biblis A und B, Neckarwestheim und Brunsbüttel „nicht zu den weltweit hochmodernsten und sichersten Atomkraftwerken“ gehören – und: „Sie entsprechen nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik“
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 01. April 2011, 23:36:42
Atomindustrie setzt zur Zangenbewegung an

Grossmann klagt und Theyssen buhlt bei Merkel.

Arbeitsteilung - der eine tröstet beim Arbeitsessen, während der andere unter dem Tisch mit dem Hämmerchen auf die Zehen schlägt.

Bleibt die Frage wie resistent ist Mutti?

Das Anhängsel FDP windet sich ja bereits ko am Boden.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 01. April 2011, 23:43:41
Kernkraftwerke werden immer unsicherer- Insider: Nachrüstung birgt erst recht Sicherheitsrisiken (http://www.focus.de/digital/computer/chip-exklusiv/atomkraftwerke-stoerfall-software-update_aid_613985.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 02. April 2011, 00:06:18
Woran es in Deutschland im Ernstfall fehlt (http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13042767/Die-Liquidatoren-Kanonenfutter-fuer-Tschernobyl.html)

Rund 380.000 Soldaten waren als Liquidatoren in Tschernobyl im Einsatz. Wenn es darum ginge, das Heimatland zu verteidigen, sieht man: In der Bundeswehr sind zurzeit 228.000 aktive Soldaten tätig (Stand: Februar 2011).
Schwer vorstellbar, dass man als Liquidatoren einen \"Volkssturm\" aufstellt.
Fakt ist, dass jemand im Fall der Fälle die Drecksarbeit leisten muss.

Erfahrungen der Arbeiter in Fukushima (http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article1838476/Verzweifelte-Atom-Arbeiter-Wir-sind-jetzt-alle-in-der-Hoelle.html)

Zitat
Die Situation der rund 400 Arbeiter, die im Kraftwerk gegen den GAU kämpfen, ist nach einem Bericht des US-Senders CNN verzweifelt. Sie arbeiten zwölf Stunden am Tag, schlafen auf bleigefütterten Schlafmatten in einem Gebäude nur einen Kilometer von Reaktor 1 entfernt, können nicht duschen und ernähren sich nur von Hartkeksen, Gemüsesaft und Fertignahrung. Da es kaum qualifizierte Fachkräfte gibt, die ihr Leben und ihre Gesundheit in der Strahlenzone riskieren wollen, können die 400 nicht abgelöst werden.  Einer von ihnen schrieb in einer E-Mail, seine Eltern seien vom Tsunami fortgerissen worden; er habe nie wieder etwas von ihnen gehört. \"Weinen ist sinnlos\", schrieb ein anderer, \"wir sind jetzt alle in der Hölle.\" Regierungssprecher Edano sagte, die 400 Menschen arbeiteten \"unter sehr gefährlichen und harten Bedingungen\".
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 02. April 2011, 00:56:27
Kernkraftwerke werden immer unsicherer- Insider: Nachrüstung birgt erst recht Sicherheitsrisiken  (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=81769#post81769)

Zitat
Zu streng seien die Testkriterien, zu hoch die Hürden für eine Zertifizierung der Hard- und Software. „Fehler, die uns auffallen, gelangen nicht ins System“, versichert Lindner gegenüber CHIP.

Und was ist mit den Fehlern, die nicht auffallen? Ich finde diese Aussage arrogant und Hochmut kommt meistens vor dem Fall.

Ich habe in meiner Laufbahn reichlich Software-Updates an einem Großrechner mitgemacht und häufig erleben dürfen, dass man anschließend Stundenlang nach Unverträglichkeiten gesucht hat, vor allem wenn neuere Technik über ältere gestülpt wurde. In einigen Fällen war eine \"Verschlimmbesserung\" erfolgt.

Die Aussage erinnert an das TEPCO-Gewäsch zu Fukushima. Ich glaube, wenn die Aussenhüllen der Reaktorblöcke noch unversehrt wären, würde TEPCO bis heute behaupten, dass alles noch im grünen Bereich wäre.

Zitat
Risiko „fehlender Nachwuchs“
Professor Wolfgang Hansen sieht noch ein weiteres Problem auf die deutsche Atomwirtschaft zukommen: „In Deutschland muss schon heute Anlagentechnik nachgerüstet werden“, erklärt der Leiter des Ausbildungskernreaktors an der Technischen Universität Dresden. Dafür benötige man aber geschultes Personal. „Doch die Zahl der Fachabsolventen kann den aktuellen Bedarf der Branche nicht decken“, sagt Hansen.

Dazu ein posting vom 23.10.2009

Bildungsoffensive?? (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=63958#post63958)


Soll keiner sagen, man hätte das nicht alles gewußt - es wollte nur keiner wahrhaben, weil der Kotau (http://de.wikipedia.org/wiki/Kotau) vor den EVU wichtiger war, als rationales, politisches Handeln.

Zitat
Mit Kotau bezeichnet man den ehrerbietigen Gruß im Kaiserreich China. Dabei wirft sich der Grüßende in gebührendem Abstand zu dem zu Begrüßenden nieder und berührt mehrmals mit der Stirn den Boden. Gegenüber dem Kaiser erfolgte ein dreimaliges Niederwerfen mit je dreimaligem Berühren des Fußbodens mit der Stirn.

Mit freundlichen Grüßen
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: hko am 02. April 2011, 09:52:39
@Herr Fricke und alle, die hier gegen Atomenergie Stellung genommen haben:

wir Menschen haben kein Sinnesorgan für Alpha-, Beta-, Gamma-, Neutronen- und elektromagnetische Stahlungen (mit Ausnahme des Lichtes). Wir können diese Strahlungen nur über Auswirkungen indirekt Wahrnehmen, dann ist es aber meistens schon zu spät.

Deshalb lässt sich mit Hinweisen auf die Gefahren dieser Strahlungen so leicht Angst schüren und Panik erzeugen. Dies hat sich ja wieder einmal ausgezahlt, wie die Ergebnisse der Landtagswahlen vom 27.03.11 zeigen. Auch die Medien haben sich an ihre bekannten Regeln gehalten:
1. Nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht
2. Wer bietet mehr?

Es ist eine Tatsache, dass Technik mit Gefahren verbunden ist. Ich will auch mit meinem Beitrag die Gefahren der Atomtechnik nicht beschönigen, aber
wer von Ihnen hat schon einmal daran gedacht, dass wir alle - auch ich - täglich eine Technik nutzen, die  Jahr für Jahr über 1/2 Million Tote und viele Millionen Verletzte fordert?

Ich spreche vom Straßenverkehr, aber niemand fordert die Stilllegung aller Autos!!! Oder habe ich da etwas übersehen?

Quelle: wikipedia verkehrstod

Gruß hko
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 02. April 2011, 12:02:26
@hko

Klingt fast ein bißchen zynisch Ihr Vergleich. Ich verstehe, was Sie damit sagen wollen, aber meines Erachtens ist er schlichtweg unzulässig.

Sagen Sie mal den Betroffenen von Atomunfällen: \"Damit musst Du leider leben, das ist wie im Straßenverkehr, ein ein bißchen Schwund gibt\'s immer.\"

Im Straßenverkehr entscheide ich mich ganz persönlich ein gewisses Risiko zu tragen, indem ich mich in mein Auto setze. Damit nehme ich im konkreten Fall persönlich in Kauf, dabei zu Tode zu kommen, evtl. zusätzlich mit ein paar wenigen Anderen.

Dann werden die betroffenen KFZ von der Straße geräumt und für die übrigen Verkehrsteilnehmer ist der ursprüngliche Zustand weitestgehend wieder hergestellt.

Bei Unfällen durch Atomkraftwerke sprechen wir nicht von einer Anhäufung von Einzelereignissen, wir sprechen in jedem Einzelfall von einer Katastrophe, von einem GAU oder gar Super-GAU. DAbei geht es nicht einfach um einen technischen Ausrutscher, der vielleicht unter in Kaufnahme von \"ein paar\" Toten wieder geheilt werden könnte.

Bei Tschernobyl betraf es die Region um die Stadt Prypjat (~ 50.000 Einw.). Neben diesen wurden weitere rund 330.000 Einw. evakuiert, die Sperrzone beträgt rund 4300 km2.

Bei einem Gau geht es um existenzielle Grundlagen eines ganzen Landstriches inclusive der Bevölkerung.

Der Staat kann Ihnen kein Einzelrisiko wie im Straßenverkehr abnehmen, er kann es mittels Gesetzen und Vorsschriften minimieren, denken Sie beispielsweise an den Sicherheitsgurt oder ESP.

In unserer Verfassung heißt es in Art. 2 Abs. 2, \"Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.\"

Unser Staat ist verantwortlich für die Energieversorgung seiner Bürger. Dies muss er nun mit dem Art 2 GG unter einen Hut bekommen. Er entschied sich, unter Inkaufnahme eines gewissen Restrisikos, für die Kernkraft.

Nun stellt sich heraus, dass das Restrisiko wohl die bisherigen Annahmen übersteigt, daher ist er gehalten die Sicherheitsanforderungen auf dem neuseten Stand der Wissenschaft und Technik zu halten.

Wird dieser Maßstab vor allem an die älteren AKW angelegt, dann muss man konstatieren, dass diese AKW Defizite aufweisen, die dem neusten Stand nicht mehr entsprechen und auch nicht nachgerüstet werden können.

Der Staat ist daher aus Fürsorgegründen gehalten, diese Kraftwerke abzuschalten.

Dies sind die Grundlagen. Inwieweit unsere Politik, getrieben durch die Medien bzw. der Bevölkerung, ein gutes Bild abgibt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Nur die Gefahren der Atomkraft immer abzuwiegeln, damit Großkonzerne ihre Renditeziele erreichen können, scheint speziell nach Fukushima nicht mehr zu funktionieren. Bislang hat man ja unterstellt, dass Japan, als hochtechnisiertes Land, die Sicherheit seiner Atomanlagen ebenso gewährleisten kann wie wir. Nun stellen sich anlagenbedingte Risiken heraus, die diese Unterstellung hinfällig werden lassen.

Die Politik muss reagieren, da ihre Prämissen von der Mehrheit der Bevölkerung (Umfragen sagen ~ 58%) nicht mehr getragen werden.

Fazit: Ein Vergleich mit den Toten des Straßenverkehrs ist nicht tragfähig. Seriöserweise hätten Sie für unsere deutsche Diskussion auch nur die deutschen Verkehrstoten heranziehen dürfen, denn andere Länder schätzen das Risiko ja ganz anders ein. Im Straßenverkehr wie bei der Atomenergie.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 02. April 2011, 12:38:14
Oettinger rechnet mit AKW-Abschaltungen (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,754633,00.html)

Zitat
Den Stresstest werden nicht alle europäischen AKW überstehen - davon ist Energiekommissar Oettinger überzeugt. Er rechnet damit, dass weitere Atomkraftwerke vom Netz müssen.

(...)

Der deutsche EU-Kommissar fordert, am Ausbau neuer Stromnetze und -speicher auch die Verbraucher finanziell zu beteiligen. \"Ein Teil der europäischen Netzinfrastruktur muss wohl auch über den Strompreis von morgen finanziert werden\", sagte Oettinger dem SPIEGEL. \"Ich denke an eine Umlage von etwa einem Cent pro Kilowattstunde, die von den Verbrauchern für diese enorme Aufgabe zu tragen wäre.\"

Gleichzeitig kritisierte Oettinger die deutsche Förderung der erneuerbaren Energien und deren Auswirkung auf die Strompreise. \"Preiserhöhungen, wie wir sie in den vergangenen Monaten etwa aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes erlebt haben, können wir uns nicht länger leisten.\" Die Strompreise bewegten sich am Rande dessen, was sozial akzeptabel ist, so Oettinger. \"Auch der Erfindungsreichtum der Politik für die Haushaltsfinanzierung muss ein Ende haben.\"

(...)

Der Umweltminister [Röttgen] betonte, er sehe keine Gefahr einer Stromlücke, wenn Kernkraftwerke vom Netz genommen würden. \"Wir haben höhere Erzeugungskapazitäten, als das Land zu Spitzenzeiten braucht\", sagte er. Röttgen sprach den Stromkonzernen ab, dass sie die zusätzlichen Strommengen, die ihnen durch die Laufzeitverlängerung zugesprochen wurden, als Geschenk verbuchen können: Er halte es für \"entscheidend, dass es bislang noch keine Investitionen auf der Basis der Laufzeitverlängerung gegeben hat, die so etwas wie Vertrauensschutz auslösen könnten\".

Man reibt sich schon die Augen, wer so alles innerhalb weniger Tage eine totale Kehrtwende hinbekommt, insbesondere Politiker wie Herr Söder, der sich jetzt an die Spitze eines Wettbewerbs um den schnellsten Umstieg zwischen Bay und B-W setzt.

Ich hege die Vermutung, es gibt keinen Atomkraft-Befürworter mehr in den Koalitionsparteien. Wahrscheinlich werden bereits erste Gespräche zwischen Grünen und CDU geführt, wie die CDU geräuschlos zu den Grünen überführt werden kann. :D :D

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 02. April 2011, 12:49:14
@hko

In meinem ersten Beitrag steht bereits, dass sich an der Sicherheit der deutschen AKW nichts geändert hat, allenfalls die Sichtweise darauf sich verändert hat.

Ich meine, es gibt gute Gründe, die Atomkraftwerke so schnell wie möglich vom Netz zu nehmen. Das singuläre Ereignis und dessen Folgen können im vorstellbar schlimmsten Fall so umfassend und auf Generationen nachhaltig sein, dass sie mit nichts vergleichbar sind. Jener Fall ist nicht nur vorstellbar, sondern kann sich auch realisieren. Eine Rechtfertigung dafür, dieses Risiko ohne Not weiter in Kauf zu nehmen, sehe ich nicht.

Mit dem Straßenverkehr erscheint mir das nicht vergleichbar, auch wenn ich sehr dafür bin, diesen möglichst einzuschränken. Aber ich lebe am grünen Rand einer Großstadt mit moderner, hervorragender Infrastruktur, Radwege, Straßenbahn, Bahnhof, ICE- Halt, so dass ich auch nicht auf eine eigene Teilnahme am Straßenverkehr angewiesen bin. Mir ist klar, dass es im ländlichen Raum anders aussieht.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 02. April 2011, 13:19:54
@Wolfgang_AW, alles grundsätzlich nachvollziehbar. Aber auch da sind einseitige Betrachtungen enthalten. Das Auto in das Sie steigen und die Energie mit der Sie das Auto bewegen wurde schon produziert. Auch wer in einer der werbewirksamen \"autoarken\" Gemeinden lebt, die sich angeblich zu 100 % aus erneuerbaren Energien versorgen, ist auf Verkehrsmittel angwiesen, die anderen Orts produziert werden usw. usf.. Dazu sind Energie und Rohstoffe notwendig, die nicht folgenlos für die Umwelt, das Klima oder andere Menschen erzeugt und gefördert werden konnten und können. Auf die diversen Katastrophen der jüngsten Vergangenheit brauche ich nicht hinzuweisen. Bei der Energieerzeugung scheint gerade in Deutschland der pure Kapitalismus zu herrschen, der auch noch gefördert wird und das beschränkt sich gerade nicht auf die Großkonzerne. Die von der deutschen Politik geförderten und zugelassenen Energieerzeugung befindet sich im Zustand der Goldgräberstimmung der Gründerzeit. Sorry, aber das was sich bei der PV abgespielt hat und noch abspielt spiegelt das genau wieder. Nach der \"Goldgräberzeit\" kam der unvermeidliche Crash.  

Noch zu den Toten. Die Japaner suchen immer noch nach Tausenden Toten dieser Naturkatastrophe! Hier mit Zahlen zu argumentieren fällt mir schwer. Wieviel Tote gab es denn in Nagasaki (Die verschollene Wahrheit (http://archiv.tagesspiegel.de/drucken.php?link=archiv/08.08.2005/1977371.asp)) oder Hiroshima. Die \"Risiken\", für die Menschen verantwortlich sind, erschöpfen sich nicht in deutschen AKWs. Dieser Tage hat man, wenn man die Zeitungen aufschlägt oder Nachrichten hört, oder sich in Foren bewegt aber gerade diesen Eindruck. Man sollte sich die eine oder andere Katastrophe der Geschichte wieder mal vor Augen führen.  

\"Mutti\", wie die Kanzlerin hier respektlos genannt wird,  bzw. die Politik musste und muss auf die Auswirkungen der Naturkatastrophe auf die Kernkraftwerke in Fukushima reagieren, und ja, es gibt gute Gründe so schnell wie möglich auszusteigen. Aber die Politik darf nicht nur an einer Stellschraube mit dem Geld der Verbraucher zur Gunsten von profitgierigen Renditejägern drehen, die schon wieder penetrant auf der Matte stehen! Das ist nicht das Ziel, es ist die umweltfreundliche, sichere und preisgünstige Versorgung!
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: hko am 02. April 2011, 13:58:38
@RR-E-ft,

Zitat
Original von RR-E-ft
so dass ich auch nicht auf eine eigene Teilnahme am Straßenverkehr angewiesen bin.
Sie wollen doch wohl damit sagen, dass Sie (meistens?) nicht selber PKW fahren sondern öffentliche Verkehrmittel benutzen (an anderer Stelle hatten Sie ja schon mal erwähnt, dass Sie dann und wann Ihr Leben in vollen Zügen genießen ;) ). In den Angaben zu den Verkehrsopfern wird aber ausdrücklich gesagt, dass die meisten Opfer Füßgänger sind und

@Wolfgang_AW,
die können sich weder den Ort noch den Vollstrecker selber aussuchen!!

Wenn man die Bilanz der letzten 25 Jahre seit Tschernobyl zieht, dann sind die mehr als 12 Millionen Toten und zig Millionen Verletzten des Straßenverkehrs durchaus vergleichbar.

Einen wesentlichen Unterschied sehe ich aber auch: die strahlenden Hinterlassenschaften der Atomtechnik können auch noch in hunderten bzw tausenden von Jahren Probleme bereiten, während die Verkehrstoten schon am nächsten Tag vergessen sind.

Gruß hko
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 02. April 2011, 15:26:11
@Plus

Ich verstehe nicht, worauf Sie mich ansprechen, auf welches posting beziehen Sie sich?

Mein Beitrag weiter oben bezog sich alleinig auf der schrieb:

\"@Herr Fricke und alle, die hier gegen Atomenergie Stellung genommen haben:\"

und weiter ausführte, dass mit den Gefahren der Strahlungen eigentlich nur Angst geschürt und Panik erzeugt wird.

Dann setzt er der dem Umgang mit den Gefahren der Atomenergie den Umgang mit den Gefahren des Strassenverkehrs entgegen.

Daraus klang die Frage, weshalb wir, die Gesellschaft, die Gefahren des Strassenverkehrs einfach so hinnehmen, während wir die Gefahren der Atomenergie so übersteigern.

Ich bin der Meinung, dass im Strassenverkehr jeder Einzelne das Risiko für sich abwägt und dann entscheidet, sich in seinem Auto in das Vekehrgeschehen zu begeben oder auch nicht.

Das Restrisiko der AKW läßt mir diese Entscheidung nicht! Hier bin ich, solange ich nicht auswandere, diesem Restrisiko mit all seinen Gefahren ausgesetzt.

Außer über die Politik oder in kleinerem Maße über mein Verbraucherverhalten kann ich keinerlei Einfluss auf dieses Restrisiko ausüben.

Ich schätze dieses Restrisiko der Atomkraft für die Gesellschaft wesentlich höher ein, als das des Straßenverkehrs, denn worauf auch hko hingewiesen hat, wenn es zu einem GAU kommt, ist unser Land für tausende von Jahren verstrahlt. Zudem auch die Endlagerung die nächsten 40.000 Generationen beschäftigen wird.

Schon ob der Größe der Dimensionen halte ich den Vergleich mit den Gefahren des Straßenverkehrs für nicht zulässig.

Und natürlich erschöpfen sich die Risiken nicht in den deutschen AKW. Dass man da dicke Bretter bohren muss ist doch gar keine Frage. Und das Atomwaffenstaaten mit diesen Risiken politisch nochmal ganz anders umgehen steht auch auf einem anderen Blatt.

Ich bin doch kein Tagträumer, der sich vorstellt auf seine alten Tage im Garten Eden spazieren gehen zu können und schon gar nicht bin ich ein ultralinker Pazifist.
Durch meinen ehemaligen Beruf als Soldat, den ich 34 Jahre ausgeübt habe, mußte ich mich wahrscheinlich häufiger als irgendwelche Schreibtischtäter gedanklich mit Risiken auseinader setzen. Wichtig finde ich dabei, wie kalkulierbar dieses Risiko ist, welches ich eingehe.

Im deutschen Strassenverkehr mit nunmehr ~ 4500 Verkehrstoten/a kalkuliere ich das Risiko eben geringer ein.

Dies rührt daher, dass in meiner bisherigen Lebenspanne, bereits zweimal ein Gau/Super-GAU mit fürchterlichen Folgen für die betroffenen Landstriche und deren Bevölkerung zu beklagen ist, als auch kurz vor meiner Geburt die von Ihnen angesprochenen Atomwaffen zum Einsatz kamen, die ebenso unermessliches Leid hervorriefen. Wobei die Risikoforscher diesen Gau auf mal 1:10.000 bis 1:100.000 Jahre geschätzt haben, jetzt hatten wir schon zwei. Na Toll! Aber klar: Zwei Haare in der Suppe sind viel und zwei Haare auf dem Kopf sind wenig. Soviel zu statistischen Aussagen.

Daher bin ich der Meinung, dass sich, an den Risiken gemessen, ein Vergleich mit den Toten des Starßenverkehrs eigentlich von selbst ausschließt wobei ich die Toten des Straßenverkehrs in Summe nicht wegdiskutieren will.
Was uns als Gesellschaft auch dahin bewegen sollte die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Und Herr , wenn Sie den Inhalt meiner Beiträge tatsächlich verfolgt haben, dann ist Ihnen sicher nicht entgangen, dass ich dem schnellen, sofortigen Wandel absolut nicht das Wort rede, sondern mich stets für einen geordneten Übergang ausgesprochen und auch Ihre vielgeschmähte PV-Vergütung in der Höhe kritisiert habe.

Am besten in einem tragfähigen Konsens gegossenes Atomgesetz und in entsprechenden Novellen des EEG.

In diesem Sinne

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 02. April 2011, 16:17:31
Zitat
Original von Wolfgang_AW
@Plus
Ich verstehe nicht, worauf Sie mich ansprechen, auf welches posting beziehen Sie sich?
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Im Straßenverkehr entscheide ich mich ganz persönlich ein gewisses Risiko zu tragen, indem ich mich in mein Auto setze.
Mutti & Co) mit gekocht werden, werden die Chancen dafür geringer und nicht besser. Damit sind jetzt nicht explizit Ihre Beiträge gemeint![/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: hko am 02. April 2011, 19:09:44
@Wolfgang_AW,

Zitat
Original von Wolfgang_AW
Ich bin der Meinung, dass im Strassenverkehr jeder Einzelne das Risiko für sich abwägt und dann entscheidet, sich in seinem Auto in das Vekehrgeschehen zu begeben oder auch nicht.
Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass man seine Wohnung nur noch mit Auto verlässt, so wie die Engländer angeblich nur mit Regenschirm auf die Straße gehen.
Es soll ja auch Leute geben, die ihre Wohnung ohne Auto verlassen und  am Straßenverkehr teilnehmen (ich gehöre dazu und nach eigener Aussage auch RR-E-ft) und damit - ob sie wollen oder nicht - ein potentielles Opfer sind. Als Autofahrer könnten sie auch leicht zum Täter werden. Die Zahlen sagen aber aus, dass Nichtautofahrer ein höheres Risiko tragen.

Nachtrag: In den letzten 25 Jahre seit Tschernobyl hatten wir in Deutschland \"nur\" ca. 195 tausend Tote im Straßenverkehr, die Anzahl der Verletzten war ca. 12 Millionen.

Quellen
http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstod  http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Verkehrstote_deutschland_1953-2008.svg
 
Gruß hko
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 03. April 2011, 15:53:15
Diejenigen, die nichtmotorisiert am Straßenverkehr teilnehmen, verletzten andere selten dabei und bringen andere dabei noch weniger zu Tode. Dass sich etwa Fußgänger so unglücklich über den Haufen rennen, dass einer von ihnen tot bleibt, ist denkbar selten der Fall. Wer aktiv motorisiert am Straßenverkehr teilnimmt, nimmt das Risiko in Kauf, dabei andere zu verletzen oder zu Tode zu  bringen.

Gleichwohl ist es nicht mit der Frage des Betriebs von Kernkraftwerken vergleichbar. Jenen kann man sich leicht aus unserer Welt, jedenfalls in Deutschland, hinwegdenken. Den motorisierten Straßenverkehr hingegen eher nicht, weil viele auf ihn angewiesen sind.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Black am 04. April 2011, 10:57:13
Zitat
Original von hko
Nachtrag: In den letzten 25 Jahre seit Tschernobyl hatten wir in Deutschland \"nur\" ca. 195 tausend Tote im Straßenverkehr, die Anzahl der Verletzten war ca. 12 Millionen.

Anders als bei einem GAU muss bei Verkehrsunfällen die entsprechende Unfallstelle aber nicht für die nächsten 1000 Jahre evakuiert werden.

Nach dieser Logik ist der gefährlichste Tod wohl der natürliche, denn an ihm sind seit Tchernobyl die meisten Leute gestorben.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 04. April 2011, 13:27:43
Zitat
Original von Black
Nach dieser Logik ist der gefährlichste Tod wohl der natürliche, denn an ihm sind seit Tchernobyl die meisten Leute gestorben.
Schon ein alte Römer (sein Name ist mir gerade entfallen) sagte:
\"Die meisten Leute sterben im Bett.
Es ist folglich lebensgefährlich, sich ins Bett zu legen.\"

Der Vergleich der Atomenergie mit dem Straßenverkehr ist fast schon zynisch (ich bin mir sicher, hko wollte nicht zynisch sein). Das ist die typische Verharmlosungsstrategie.

Warum dieser Vergleich Unsinn ist, haben meine Vorredner schon sehr gut dargelegt. Dem möchte ich zustimmen.

Insbesondere darf man nicht eine vermeidbare Gefährdung dadurch rechtfertigen, dass es andere (vermeidbare oder unvermeidbare) Gefährdungen gibt.
Die Atomenergie ist nach deutschem Verständnis verzichtbar. Daher auch der gesellschaftliche Konsens, dass ein Ausstieg aus derselben sinnvoll ist, um deren Gefährdungspotential zu beseitigen.

Andere Länder sehen das bekanntlich anders und bnetrachten die Atomenergie als unverzichtbar. Daher wird die Gefährdung durch dieselbe als unvermeidbares Restrisiko hingenommen.
So auch in Japan.
Dass dies natürlich falsch ist, ist leider weltweit noch nicht erkannt worden.
Dies liegt auch an politischen, militärischen und wirtschaftlichen Interessen.

Ein schöner Artikel hierzu findet sich heute in der SZ:

Korruption, die vom Himmel fällt (http://www.sueddeutsche.de/politik/atomkonzerne-in-japan-korruption-die-vom-himmel-faellt-1.1080751)

ciao,
sh

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: hko am 05. April 2011, 09:34:41
@superhaase,

Zitat
Original von superhaase
Insbesondere darf man nicht eine vermeidbare Gefährdung dadurch rechtfertigen, dass es andere (vermeidbare oder unvermeidbare) Gefährdungen gibt.
wenn Sie meine Beiträge wirklich gelesen und auch verstanden hätten, würden Sie mir nicht vorwerfen, dass ich die Gefahren der einen Technik durch die Gefahren einer anderen Technik rechtfertigen will.

Zitat
Original von superhaase
Die Atomenergie ist nach deutschem Verständnis verzichtbar. Daher auch der gesellschaftliche Konsens, dass ein Ausstieg aus derselben sinnvoll ist, um deren Gefährdungspotential zu beseitigen.
Da darf ich Sie korrigieren: nach Ihrem Verständnis und mit dem gesellschaftlichen Konsens steht es ja auch so lala.

Zitat
Original von Wolfgang_AW
Klingt fast ein bißchen zynisch Ihr Vergleich. Ich verstehe, was Sie damit sagen wollen, aber meines Erachtens ist er schlichtweg unzulässig.

Zitat
Original von superhaase
Der Vergleich der Atomenergie mit dem Straßenverkehr ist fast schon zynisch (ich bin mir sicher, hko wollte nicht zynisch sein). Das ist die typische Verharmlosungsstrategie.
die Dimension der Opfer-Zahlen des Straßenverkehrs rechtfertigt sehr wohl, auch diese Technik auf den Prüfstand zu stellen. Ich selber war bisher noch an keinem Unfall mit Personenschaden beteiligt. Ich habe aber mehrmals als ehrenamtliches aktives Mitglied eines Hilfsdienstes die Folgen schrecklicher Unfälle erlebt. Ich glaube nicht, dass Sie mit Ihren Argumenten bei den Angehörigen der Opfer Verständnis finden würden.

Gruß hko
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 05. April 2011, 09:46:54
Zitat
Original von hko
die Dimension der Opfer-Zahlen des Straßenverkehrs rechtfertigt sehr wohl, auch diese Technik auf den Prüfstand zu stellen.
Das ist richtig.
Insbesondere die Verkehrspolitik darf auf den Prüfstand gestellt werden.

Trotzdem hat das absolut nichts - ich wiederhole: NICHTS - mit der Atomenergie zu tun.
Deshalb ist Ihr Vergleich auch völlig fehl am Platz.

Zitat
Ich glaube nicht, dass Sie mit Ihren Argumenten bei den Angehörigen der Opfer Verständnis finden würden.
Welche Argumente?
Ich habe die Gefahren des Straßenverkehrs nicht verharmlost.
Ich habe auch nicht die Verkehrstoten und -verletzten mit irgendwelchen anderen Gefährdungen oder Opfern zu relativieren versucht.

Zitat
wenn Sie meine Beiträge wirklich gelesen und auch verstanden hätten, würden Sie mir nicht vorwerfen, dass ich die Gefahren der einen Technik durch die Gefahren einer anderen Technik rechtfertigen will.
Ihr Vergleich mit den Verkehrstoten tut dies aber.
Auch wenn Sie es vielleicht nicht wollten, so haben Sie es dennoch getan.
So kommt es zumindest \"rüber\".

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: hko am 05. April 2011, 19:55:21
@Wolfgang_AW,

ich habe mir Ihren Beitrag vom 02.04.2011 15:26 noch einmal angesehen:
Zitat
Original von Wolfgang_AW
und weiter ausführte, dass mit den Gefahren der Strahlungen eigentlich nur Angst geschürt und Panik erzeugt wird.
bitte korrekt zitieren! Da sind zwei Wörter zuviel, die meine Meinung ziemlich verfälschen, also bitte ohne: eigentlich nur

Zitat
Original von Wolfgang_AW
Das Restrisiko der AKW läßt mir diese Entscheidung nicht! Hier bin ich, solange ich nicht auswandere, diesem Restrisiko mit all seinen Gefahren ausgesetzt.
das Auswandern hilft Ihnen auch nicht. Die radioaktiven Auswirkungen von Hiroshima und Nagasaki haben mindestens die gesamte nördliche Erdkugel erreicht. Wenn die Japaner die Kernkraftwerke in Fukushima  nicht in den Griff bekommen, wird es auch diesmal so kommen!

@RR-E-ft,
Zitat
Original von RR-E-ft
Diejenigen, die nichtmotorisiert am Straßenverkehr teilnehmen, verletzten andere selten dabei und bringen andere dabei noch weniger zu Tode. Dass sich etwa Fußgänger so unglücklich über den Haufen rennen, dass einer von ihnen tot bleibt, ist denkbar selten der Fall. Wer aktiv motorisiert am Straßenverkehr teilnimmt, nimmt das Risiko in Kauf, dabei andere zu verletzen oder zu Tode zu  bringen.
es ging mir doch garnicht darum, irgendjemand für die Verkehrstoten zu beschuldigen. Ich wollte hier an die Gefahren des Straßenverkehrs erinnern, denen jeder - auch Sie - ausgesetzt ist und an die Dimensionen der Opferzahlen. Sie haben zwar in diesem Thread ganz konkret auf die Atomtechnik abgestellt, aber da steht auch \"Was ist überhaupt noch sicher?\".

@superhaase,
Zitat
Original von superhaase
Ihr Vergleich mit den Verkehrstoten tut dies aber.
Auch wenn Sie es vielleicht nicht wollten, so haben Sie es dennoch getan.
fehlt nur noch: basta!

Gruß hko
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 06. April 2011, 07:47:53
Basta! ;)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 08. April 2011, 00:47:00
Wieder mal Panne in Biblis (http://www.faz.net/s/Rub8D05117E1AC946F5BB438374CCC294CC/Doc~E43F90ED7E8C94E18AEC48F9C15C7DD5D~ATpl~Ecommon~Scontent.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 08. April 2011, 08:06:33
@RR-E-ft,

Sie sollten bitte die Pressemitteilung von RWE verlinken und nicht die FAZ. Die FAZ hat da mal falsch zitiert

http://www.rwe.com/web/cms/de/2320/rwe-power-ag/presse-downloads/pressemitteilungen/pressemitteilungen/?pmid=4006084

Da steht nämlich:
Zitat
Ursache hierfür war ein Brand in der Umspannanlage Bürstadt des Übertragungsnetzbetreibers. Bei der in diesem Fall erforderlichen automatischen Umschaltung auf das zusätzliche Reservenetz haben zwei von vier Stromversorgungsschienen nicht umgeschaltet,

Der Brand in der Umspannanlage war in dem danebenliegenden Hochspannungsschaltanlage und nicht in der Schaltanlage des Kernkraftwerk Biblis selbst
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 08. April 2011, 08:50:54
@Cremer:

Das ist doch in diesem Fall Jacke wie Hose.
Die entscheidende Information ist, dass die Umschaltung von zwei Versorgungsschienen auf das Reservenetz nicht funktioniert hat.

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 08. April 2011, 16:07:43
@sh,

das ist eben nicht Jacke wie Hose !!!
Aber Sie sehen den Unterschied leider vor lauter PV nicht!! :D
Und Sie können sich ebenfalls in die Reihe der Panikmacher einreihen

Das Umspannwerk ist ca. 10 km von dem KKW Biblis entfernt und ist eines der Hauptumspannwerke im Bereich des Höchstspannungsnetzes in Deutschland. Es hat direkt mit dem KKW nichts zu tun.

Das Reservenetz dort in Bürstadt ist ebenfalls außerhalb des KKW. Ich kann nur vermuten, da sind die Angaben von RWE leider etwas knapp in der Pressemitteilung, dass es zu einer kurzfristigen Spannungsschwankung im nachgeordneten Netz (220KV?)führte und deshalb durch die Spannungschwankung über die 4 Eigenbedarfstransformatoren, je an einer eigenen Stromversorgungsschiene (220KV), der Auslöseimpuls für die Notstromdiesel erfolgte.

Es zeigt sich, dass die 4 fache Redundanz der deutschen Kernkraftwerke richtig ist, wenn mal eine Umschaltung aus dem übergeordneten Netz nicht klappt. Im Gegensatz zu den Japanischen KKW können die deutschen KKW\'s sich über die Eigenbedarfstransformatoren, hier je ca. 60 MVA, selbst versorgen. In Japan war das vorgelagerte Hochspannungsnetz ausgefallen und die Diesel waren durch Wassereinwirkung ausgefallen.

Die RWE stufte dies richtigerweise als N ein.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 08. April 2011, 19:17:32
@Cremer:

Das mag ja alles so sein, wie Sie sagen.
Das ändert trotzdem nichts an der Meldung, dass bei zwei von vier Schienen die Umschaltung aufs Reservenetz nicht funktioniert hat und erst nach 50 Minuten (!) durchgeführt werden konnte.

Ich hab weder Panik verbreitet, noch irgendwie gewertet.
Es war nur eine Feststellung.

Was das mit Photovoltaik zu tun hat, müssten SIe mir erklären.
Oder was sollte der Hinweis auf die PV?

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 08. April 2011, 22:57:10
sh,

Sie wollen es einfach nicht kapieren und immer nur Panik verbreiten/machen.

Sie haben vermutlich den Artikel von RWE nicht gelesen oder nicht verstanden.

Immer nur oberflächiges bla bla bla.

Hauptsache Sie können auf die Kernenergie draufschlagen, Sie Schlaumeier.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 09. April 2011, 09:37:39
Zitat
Original von Cremer
Sie wollen es einfach nicht kapieren und immer nur Panik verbreiten/machen.
Was ist denn an meinem Beitrag falsch oder übertriebene Panikmache?
Das sind reine sachliche Feststellungen, die dem RWE-Artikel zu entnehmen sind.

Zitat
Hauptsache Sie können auf die Kernenergie draufschlagen, Sie Schlaumeier.
Hab ich das?
Die Meldung kam doch von RWE
Hat etwa RWE auf die Atomenergie draufgeschlagen, indem Sie eine Pannenmeldung herausgibt?  :D

ciao,
shH
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: berndh am 09. April 2011, 20:16:24
Ich finde es einfach traurig das sich einige immer noch für ein Technik einsetzen die ausser der momentanen Generation jeder folgenden nur Probleme und endlose Kostenfolgen bereiten wird.
Alleine der Vergleich mit anderen technologien die bei jeden Störfall maximal einige Mitbürger tötet, aber nicht ganze Landstriche und Generationen von Menschen zerstört.

Hauptsache man selber kann scheinbar einige € sparen,
den alles was bis jetzt bereits in KKW geflossen ist wird ja immer schön ausgeblendet.
Selbst die überförderte Solarstromgemeinde ist dagen ein Waisenkind.
Zumal deren Förderung irgenwann auslaufen wird, aber der Restmüll aus den ja so tollen KKW\'s werden die nächsten Jahrtausende Kosten verursachen.
Da wird jede EEG Förderung ein Schnäppchen dagegen!

Wo ist da die Kostensenkung?
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 09. April 2011, 20:49:33
Zitat
Original von berndh
Ich finde es einfach traurig das sich einige immer noch für ein Technik einsetzen die ausser der momentanen Generation jeder folgenden nur Probleme und endlose Kostenfolgen bereiten wird. Alleine der Vergleich mit anderen technologien die bei jeden Störfall maximal einige Mitbürger tötet, aber nicht ganze Landstriche und Generationen von Menschen zerstört. ..Da wird jede EEG Förderung ein Schnäppchen dagegen!
Z.B. die Chemie (http://de.wikipedia.org/wiki/Sevesoungl%C3%BCck).

Die EEG-Förderung der PV in Deutschland ist kein Schnäppchen, kein Ersatz und keine Lösung,  sondern eine unvergleichliche Milliardenverschwendung, die mit der Kernenergie überhaupt nichts zu tun hat. Dieser Vergleich ist unsinnig und unzulässig.[/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 09. April 2011, 22:19:11
@berndh,

na, auch schon den Kopf in den Sand gesteckt und folgen Sie auch der allgemeinen Hysterie ?  :D :D :D

Ich habe da viel mehr Kopfzerbrechen über die chemische Industrie. Vermutlich waren Sie noch nicht in einem solchen Werk wie BASF, Industriepark Kalle in Wiesbaden, Industriepark Höchst oder Chemiepark Dormagen. Ich kenne z.B. da die BASF in Lu. Wenn man da durch die Werkstraßen fährt hat man doch ein mulmiges Gefühl.

Ich sehe da eine viel größere Gefahr

Sehr schön, dass die 4 Oligopole jetzt angekündigt haben, die Zahlungen zumindest für 3 Monate in den EEG Topf auszusetzen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 10. April 2011, 09:33:04
Hier nutzt der Reifenherstellers Goodyear Dunlop in Philippsburg (http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/vv=print/pv=print/nid=1622/did=7884536/1ptctzo/index.html) die extreme Förderung der PV mit dem mal wieder \"Größten Solardach Deutschlands\" zu Lasten der Verbraucher für sich. Das nächste \"Größte\" dürfte beim weiter gesicherten üppigen Profit nicht lange auf sich warten lassen.

Die Verbindung zum Atommeiler Philippsburg muß natürlich auch hier hergestellt werden.

Vergleichbar ist nichts! Wieder eine deutsche Dummheit, die in Mode ist. Die extreme Förderung und die Gier machts!  X(

Und die  PV-Hobbyenergieerzeuger unter den Energieverbrauchern dürfen hier im Forum mal wieder mitjubeln.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: userD0010 am 10. April 2011, 10:43:34
Wie geschickt man die sog. \"GERMAN ANGST\" genutzt hat, erkennt man an der inzwischen um sich greifenden Hysterie ob der AKW.
Dass nach Abschaltung der angebl. höchstgefährlichen AKW in Deutschland das Licht nicht ausging, lag doch wohl erkanntermaßen an der Strom-Zulieferung aus Frankreich und Tschechien.
Die Kraftwerksbetreiber haben konsequenter Weise die Zahlungen während der 3 Moratoriums-Monatge eingestellt, aber das stört doch wohl unseren Finanzminister überhaupt nicht. Das bischen Geld, das jetzt in der Kasse fehlt, macht doch den Kohl nicht fett.
Wie wär´s denn, wenn die AKW-Betreiber einmal für 24 Stunden ihre Meiler abschalten würden?
Ob  das nicht die Zahl der AKW-Befürworter ganz schnell ansteigen lassen würde?
Und die Kraftwerksbetreiber würden den Umsatzausfall wohl verschmerzen können.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Christian Guhl am 10. April 2011, 13:06:53
Oh Herr - bitte lasse Hirn regnen !
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 10. April 2011, 13:40:05
Ja, es ist schon recht zynisch, wenn hier von gewissen Leuten versucht wird, die Gefahren und die real auftretenden Schäden (wissenschaftlich nachgewiesene Leukämiehäufung um die deutschen Kernkraftwerke!) zu verharmlosen, indem auf andere Gefahren (Straßenverkehr) und Dreckschleudern (Chemieindustrie) verwiesen wird.
Nach dem Motto: Warum sollen Leukämieerkrankungen bei Kindern durch Atomkraftwerke vermieden werden, wo doch andere Kinder am Gift von Chemiewerken erkranken?

Das ist schon eine beschämende Geisteshaltung.

Wie Greenpeace vorgerechnet hat, kann Deutschland 9 Meiler sofort stilllegen, und die restlichen bis Ende 2015 auch abschalten, ohne dass Probleme für die Stromversorgung auftreten oder Atomstrom aus dem Ausland importiert werden muss. Auch die Klimaziele sind dadurch nicht gefährdet.

Diese Rechnung erscheint auf den ersten Blick glaubwürdig.
Die sollte erst einmal jemand glaubhaft widerlegen, bevor er behauptet, ein Atomausstieg sei so schnell nicht zu schaffen.

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 10. April 2011, 19:48:23
Zitat
Original von superhaase
Ja, es ist schon recht zynisch, wenn hier von gewissen Leuten versucht wird, die Gefahren und die real auftretenden Schäden (wissenschaftlich nachgewiesene Leukämiehäufung um die deutschen Kernkraftwerke!) zu verharmlosen, indem auf andere Gefahren (Straßenverkehr) und Dreckschleudern (Chemieindustrie) verwiesen wird. Nach dem Motto: Warum sollen Leukämieerkrankungen bei Kindern durch Atomkraftwerke vermieden werden, wo doch andere andere kindern am Gift von Chemiewerken erkranken? Das ist schon eine beschämende Geisteshaltung. .....
\"von gewissen Leuten\" die Katastrophe in Japan ausgenutzt wird. Geradezu widerlich ist, wenn manche Profitgeier die Situation unmittelbar nutzen um daraus Kapital zu schlagen. Vielleicht denken Sie mal über diese Charaktere und \"Geisteshaltungen\" nach.

Vergleiche hinken meistens. Wer aber in Seveso vom Dioxin vergiftet wurde oder als Betroffener oder Angehöriger noch an den Folgen leidet, kann Ihren Zynismus sicher nicht ertragen.

Ständig PV mit der Kernergie zu vergleichen ist einfach Unfug, außer man stellt fest, dass Sonnenenergie als Quelle die Kernenergie hat. Dann hören die Gemeinsamkeiten aber schon bald auf.

Ihre wissenschaftlich nachgewiesenen Leukämiehäufungen gibt es nur bei deutschen Kernkraftwerken? Gibt es auch entsprechende Untersuchungen in der Nähe von Braun- oder Steinkohlekraftwerken? Wie sieht es da mit der Radioaktivität aus?

PS:
siehe hier (http://www.bund-nrw.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvnrw/PDF_Dateien/Themen_und_Projekte/Energie_und_Klima/Kohlekraftwerke/BUNDhintergrund_Radioaktivitaet_aus_Kohlekraftwerken_11_2008.pdf) und Alternative Kohlekraftwerke? (http://www.ib50189.de/mediapool/93/934410/data/20110401_KSTA_Kohlekraftwerke_sind_keine_Alternative.pdf) und Braunkohle (http://www.ib50189.de/mediapool/93/934410/data/20110401_KSTA_RWE_Braunkohle_hat_gute_Chancen.pdf)[/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 10. April 2011, 19:48:38
@sh,

wo haben Sie dies mal wieder her?
Zitat
Wie Greenpeace vorgerechnet hat, kann Deutschland 9 Meiler sofort stilllegen, und die restlichen bis Ende 2015 auch abschalten, ohne dass Probleme für die Stromversorgung auftreten oder Atomstrom aus dem Ausland importiert werden muss. Auch die Klimaziele sind dadurch nicht gefährdet.

Sie plappern wohl alles nach, was irgendwo steht und behauptet (vorgerechnet) wird.

Das dies nicht so ist, zeigen andere Ausssagen. Natürlich könnten wir ggf. die KKW\'s kurzfristig abschalten, es ist alles nur eine Frage zu welchem Preis. Da wird die deutsche  Bevölkerung mit 26% Stromanteil und auch die Industrie mit ca. 46% Stromanteil wohl nicht mitmachen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 10. April 2011, 21:16:06
@PLUS:

Was war an meinem Beitrag zynisch gegenüber Seveso-Opfern?
Zeigen Sie es auf und benennen Sie es - oder aber halten Sie einfach mal die Fresse (frei nach Nuhr).  :P

@Cremer:

Die Greenpeace-Rechnung kennen Sie.
Die Studie im Auftrag des BMWi, die nun klammheimlich veröffentlicht wurde (siehe Thread hier im Forum) kennen Sie auch?
Totgeschwiegene Studie des BMWi aufgetauch: Energiewende schnell und kostengünstig möglich (http://forum.energienetz.de/thread.php?threadid=15636)

Jetzt wäre es an Ihnen, zu zeigen, wer das vorrechnet, was Sie behaupten.
Bitte Butter bei die Fische.

Oder plappern Sie nur nach, was Sie von den Atomkonzernen an Propaganda hören? ;)

Also: Fakten, Fakten, Fakten!

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 11. April 2011, 09:43:34
Zitat
Original von superhaase...
 - oder aber halten Sie einfach mal die Fresse (frei nach Nuhr).  :P
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: taxman am 11. April 2011, 10:30:18
In Fukushima werden immer noch Freiwillige für die anfallenden Arbeiten gesucht !!
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 11. April 2011, 10:31:33
Mittlerweile empfiehlt auch die deutsche Energiewirtschaft über ihren Branchenverband BDEW den vollständigen Atomausstieg bis 2020, allein die Atomkonzerne sind dagegen.

Atomstrom aus Frankreich und Tschechien wurde wohl zu allen Zeiten importiert, nicht unbedingt, weil dies nötig war. In Deutschland gibt es in erheblichem Umfange eine sog. \"Kaltreserve\" an installierter Kraftwerksleistung. Diese wurde nicht ausgeschöpft, weil es für die Konzerne preiswerter erschien, Atomstrom zu importieren, statt die vorhandene Kaltreserve ans Netz zu nehmen.

Der Verbraucher hat davon nichts, weil sich die Letztverbraucherpreise immer an den Großhandelspreisen für Strom orientieren und diese wiederum richten sich nie nach den Stromerzeugungskosten der kostengünstigsten Stromerzeugungseinheiten am Netz, sondern immer nach den teuersten Stromerzeugungseinheiten am Netz, in der Regel Kohle- oder Gaskraftwerke.

Weil bei den Atomkonzernen die Hoffnung bestand, man werde nach einem politischen Richtungswechsel den 2001 beschlossenen Atomausstieg wieder zurücknehmen, andere die Sorge vor einer Laufzeitverlängerung hatten, kam es bisher nicht dazu, dass im notwendigen Maße andere Kraftwerksleistung installiert wurde. Entsprechende Investitionen wurden somit verhindert, liegen auf Eis. Dies nimmt man nun als Argument dafür, dass man auf die Atomkraftwerke nicht kurzfristig verzichten könne. Hätte man nicht auf die Laufzeitverlängerungen geschielt und den Umbau konsequenter vorangetrieben, bräuchten wir wohl schon heute die Atomkraftwerke nicht mehr. Bleibt es bei der Laufzeitverlängerung, bleibt es auch dabei, dass sich die Ersatzinvestitionen wirtschaftlich nicht rechnen. Die derzeitige Situation würde einfach weiter in die Zukunft fortgeschrieben.

Fakt ist: Atomkraftwerke in Deutschland entsprechen nicht dem derzeitigen Stand von Wissenschaft und Technik. Sie müssen nur dem Stand von Wissenschaft und Technik im Zeitpunkt der Erteilung ihrer Betrieberlaubnis entsprechen. Dies war Teil des Kompromisses über den Atomausstieg 2001 und war die Kröte, die der Staat dafür schlucken musste und (in Gestalt einer rot-grünen Bundesregierung) zu schlucken bereit war (sog. Bestandssschutz).

Mit anderen Worten: Die am Netz befindlichen Atomkraftwerke wären unter Zugrundelgung des heutigen Standes von Wissenschaft und Technik nicht genehmigungsfähig.

Manchem mag damit geholfen sein sich zu vergegenwärtigen, auf welchem Stand der Technik sich seinerzeit die Fahrzeugtechnik oder die Telefontechnik befand und welche Entwicklungen in diesen Bereichen seither stattgefunden hat. Die meisten haben im privaten Bereich an dieser zwischenzeitlichen Technikentwicklung teilgenommen und könnten sich selbst gar nicht recht vorstellen, auf den alten Stand zurückgeworfen zu werden, auch wenn es damals  (aus heutiger Sicht vielleicht erstaunlicher Weise) auch funktionierte. Es gibt immer auch welche, die sich für alte Technik begeistern können, und die deshalb auch heute noch etwa mit einem als besonders zuverlässig empfundenen Pkw \"Trabant\" am Straßenverkehr teilnehmen... Die Mehrheit kann sich dafür wohl eher nicht begeistern.

Ebenso war es mit Rücksicht auf den beschlossenen Atomausstieg auch eine rein politische Entscheidung, etwa das Risiko des Angriffs mit Flugzeugen auf Kernkraftwerke nach dem 11.September 2001 weiter dem Restrisiko zuzuordenen, obschon es sich um ein tatsächliches Risiko handelt.

Schließlich ist die Situation nicht dadurch besser geworden, dass Deutschland sich in mehreren Teilen der Welt militärisch engagiert, mit einfachen deutschen Worten: sich im Krieg befindet.
Die allgemeine Sicherheitssituation hat sich dadurch verschlechtert, was man an dem verstärkten Einsatz bewaffneter Sicherheitskräfte auch auf Flughäfen und Bahnhöfen sieht.

Zweifelhaft ist, ob man in Deutschland mit einer Situation, wie sie in Fukushima beklagenswerter Weise eingetreten ist, tatsächlich umgehen könnte. Es spricht vieles dagegen. Sicher ist nur, dass es eine solche Situation auch in Deutschland vorstellbar ist und dass immer weniger Bürger dazu bereit sind, dieses Risiko weiter zu tragen. Deshalb besteht auch ein breiter Konsenes darüber, vollständig aus der Nutzung der Kernenergie in Deutschland auszusteigen. Die allein politisch noch streitige Frage ist wohl, wie schnell dieser Ausstieg gelingen kann.

Wenn auch nicht \"über Nacht\", so ist doch ein vollständiger Atomausstieg in Deutschland in kurzer Frist möglich, ohne wirtschaftliche Verwerfungen.
Dies belegen auch Studien, die vom BMWi - längst vor Fukushima - eingeholt wurden.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: hko am 11. April 2011, 10:32:51
@superhaase,
Zitat
Original von superhaase
Ja, es ist schon recht zynisch, wenn hier von gewissen Leuten versucht wird, die Gefahren und die real auftretenden Schäden (wissenschaftlich nachgewiesene Leukämiehäufung um die deutschen Kernkraftwerke!) zu verharmlosen, indem auf andere Gefahren (Straßenverkehr) und Dreckschleudern (Chemieindustrie) verwiesen wird.
Nach dem Motto: Warum sollen Leukämieerkrankungen bei Kindern durch Atomkraftwerke vermieden werden, wo doch andere andere kindern am Gift von Chemiewerken erkranken?

Das ist schon eine beschämende Geisteshaltung.
Zur angeblich wissenschaftlich nachgewiesene Leukämiehäufung: sehen Sie sich doch mal den folgenden Artikel an

wikipedia Leukämiecluster Elbmarsch

In diesen Artikel wird die Leukämiehäufung sehr umfassend und ohne idiologische Brille behandelt.

Und es ist tatsächlich nicht nur zynisch sondern in höchstem Maß beschämend, wenn gewisse Leute das Unglück, das die Japaner durch Erdbeben und Tsunami mit den vielen Opfern getroffen hat, für ihre Anti-Atom-Propaganda missbrauchen.

Gruß hko
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 11. April 2011, 11:27:09
Zitat
Original von hko
wikipedia Leukämiecluster Elbmarsch

In diesen Artikel wird die Leukämiehäufung sehr umfassend und ohne idiologische Brille behandelt.
Ich bezog mich auf die neueste Studie des Bundeskrebsregisters \"KiKK-Studie\".
Da geht es nicht nur um die Elbmarsch.
Man darf dem Verantwortlichen der Studie allerdings schon eine ideologische Brille vorwerfen, weil er die Ergebnisse seiner eigenen Studie inzwischen verharmlost und vorwiegend auf Veranstaltungen für die Atomindustrie spricht.
Andere Wissenschaftler werfen ihm vor, selbst bei seiner ursprünglichen Studie schon durch Ausblenden von Leukämieerkrankungen in einem weiteren Umkreis um die AKWs die Studie zugunsten der Atomindustrie geschönt zu haben.
Bei Betrachtung eines weiteren Umkreises von 20 oder 50 km sehen die Ergebnisse signifikanter aus, als es die KiKK-Studie darstellt.

Zitat
Und es ist tatsächlich nicht nur zynisch sondern in höchstem Maß beschämend, wenn gewisse Leute das Unglück, das die Japaner durch Erdbeben und Tsunami mit den vielen Opfern getroffen hat, für ihre Anti-Atom-Propaganda missbrauchen.
Jetzt machen Sie sich aber endgültig lächerlich!  :tongue:
Meinen Sie das Ernst?
Denken Sie bitte nochmal in Ruhe über diesen Vorwurf nach.
Dann werden Sie erkennen, dass er absolut töricht ist.

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 11. April 2011, 11:53:50
Möglicherweise ist es einer Sachdiskussion zuträglich, diese nicht auf der persönlichen Ebene zu führen.

Durch eine sachliche Diskussion macht sich niemand lächerlich und gibt sich niemand der Lächerlichkeit preis.

Persönlicher, personenbezogener Wertungen sollte man sich tunlichst enthalten.
Insbesondere sollte man Andersdenkende nicht diffarmieren.

Es ist das gute Recht jedes Einzelnen, eine abweichende Meinung zu haben und sachlich zu vertreten.
Immer mit dem Strom schwimmen bekanntlich nur bereits tote Fische.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 11. April 2011, 12:13:13
Atomausstieg: Schwarz-Gelb steigt auf die Bremse (http://www.abendblatt.de/politik/article1851432/Schwarz-Gelb-steigt-auf-die-Bremse.html)

Im April zeigt sich nicht nur das Wetter äußerst unbeständig.

Bei Lichte betrachtet:

Auch manche Trabi- Fahrer hoffen, noch viele Jahre mit ihrem preiswerten wie zuverlässigen Gefährt weiter durch den TÜV zu kommen.
Alte Liebe rostet nicht. Anderen stinkt er schon lange.

Atomstromer sind wie hartgesottene Trabi- Fahrer.
Sie setzen weiter auf altbewährte Technik.

35 Jahre unfallfrei.
Warum nur sollte der Trabi plötzlich unsicher sein?
Fakt ist doch: Wir haben auf unseren Straßen immer noch die sichersten Pkw \"Trabant\" der ganzen Welt!
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 11. April 2011, 13:17:35
Atomunfall mit Totalschaden in Deutschland? (http://www.ngo-online.de/2007/01/12/manipulative-pr-arbeit/)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 11. April 2011, 13:49:23
FTD: Der harte Atomkern (http://www.ftd.de/karriere-management/karriere/:agenda-der-harte-atomkern/60036399.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 11. April 2011, 15:01:23
Zweifel an Finanzierbarkeit der Energiewende (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,756170,00.html)

Zitat
Norbert Barthle, haushaltspolitischer Sprecher der Union, sprach sich gegen Subventionen für regenerative
Energieträger aus. \"Wenn Mehrkosten durch die Energiewende entstehen, dann müssen die Verbraucher sie tragen und nicht die Steuerzahler\", sagte der CDU-Politiker der \"Berliner Zeitung\". Er sehe den Bedarf für zusätzliche Gebäudesanierungsprogramme nicht. \"Die meisten Häuser in Deutschland werden durch Öl und Gas beheizt, nicht durch Strom\", sagte Barthle. Wenn es dennoch zu Mehrausgaben kommen sollte, müsse jedes Ministerium dies in seinem Etat selbst ausgleichen.

Genau Herr Barthle, schön abgrenzen - nur nicht über ein gutes Gesamtkonzept nachdenken.

Aber vielleicht werden solche Vorschläge ja nur gemacht, dass sie zerredet werden können und im Orkus der Geschichte landen.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 12. April 2011, 23:35:27
Interessante Rückblende in die Zeit vor der Zäsur:

ZDF Frontal21: Der große Bluff (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1090144/Frontal21-Dokumentation-Der-grosse-Bluff#/beitrag/video/1090144/Frontal21-Dokumentation-Der-grosse-Bluff)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 13. April 2011, 14:54:04
Mit Mundtuch und Jod gut vorbereitet (http://www.dewezet.de/portal/startseite_Mit-Mundtuch-und-Jod-gegen-den-Atom-GAU-_arid,326255.html)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: egn am 13. April 2011, 14:58:22
Mit \"Preußischblau\" als Arznei gegen radioaktives Cäsium. (http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2011-03/Medikament-Caesium-Strahlen)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Wolfgang_AW am 14. April 2011, 15:25:22
Die Pforzheimer Zeitung vom 14.04.2010 schreibt auf Seite 2 in dem Artikel :

\"So richtig teuer werden Atomkraftwerke nach ihrer Nutzung. Laut Gesetz sollen die Atomkonzerne finanzielle Vorsorge für die Nachsorge treffen. Ob sie das ausreichend tun, wird vom Bundesrechnungshof bezweifelt.\"

Die Kraftwerksbetreiber haben zwar Rücklagen gebildet, ob die allerdings für einzelne Anlagen zu hoch oder zu niedrig kalkuliert sind, wissen die Behörden nicht.

Festgelegt werden die \"technischen Annahmen, die der Rückstellungsbildung und damit auch der Rückstellungshöhe zugrunde liegen ... von Gutachten die die Energieversorgungsunternehmen selbst liefern - über zwei private Gesellschaften, an denen die Konzerne beteiligt sind.\"

Prüfen könnte das das BfS, das hat aber gegenüber den Betreibern kein Auskunftsrecht.

\"Pikant ans der Gesetzeslücke: Die Konzerne können ihre Rückstellungen steuerlich absetzen. Sind die Rückstellungen zu hoch, führt dies laut Rechnungshof zu \"beträchtlichen Steuerausfällen\", sind sie zu niedrig, bleibt am Ende der Staat auf einem Teil der Entsorgung sitzen.\"

Das beherrschen die großen EVU nach wie vor am besten: Gewinne werden privatisiert, Kosten werden sozialisiert.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: userD0010 am 14. April 2011, 16:57:34
Und damit das alles so locker vom Hocker durchgezogen werden kann, dafür sorgen und dazu wachen doch unsere \"Volksvertreter\" in ausreichendem Maße.
Denen war und ist es doch vollkommen gleichgültig, was \"nach ihnen\" geschieht.
Über die entsprechenden Steuerausfälle wird man trefflich klagen, die Schuld bei den Atommeilern suchen und auf die Kraftwerksbetreiber die wüstesten Schimpfkanonaden ausschütten, um nur nicht die eigene Inkompetenz und das siebartige Hirn bei der Festlegung der Grundvoraussetzungen für Betrieb, Nutzung und Zurückbau der AKW zugeben zu müssen.

Aber, ob bei dieser Frage oder bei der generellen Frage der Staatsverschuldung;
was kümmert all diese Figuren deren Geschwätz von gestern und warum sollen sie sich Gedanken machen für und über die nachfolgenden Generationen.
Von denen werden sie keine Prügel (mehr) beziehen ob ihres segensreichen Schaffens.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. April 2011, 16:57:31
Koalition der Ausstiegswilligen formiert sich im Bundeskanzleramt (http://www.sueddeutsche.de/politik/energiegipfel-im-kanzerlamt-koalition-der-ausstiegswilligen-1.1085757)

Dr. Merkel: Eile geboten. (http://www.faz.net/s/Rub469C43057F8C437CACC2DE9ED41B7950/Doc~E01117D6DC1AD4DCD877A22540C4E2262~ATpl~Ecommon~Scontent.html)

Noch 50 Tage bis zur Entscheidung der Bundesregierung über das wie.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 15. April 2011, 19:24:04
Stimme aus einer anderen Welt? (http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/deutschland/lauk-kernkraft-kann-man-sicher-betreiben--44181343.html)

Zitat
Aber aus meiner Sicht gibt es nach wie vor einen Konsens, dass man Kernkraft trotz Japan sicher betreiben kann. Sonst müsste man morgen abschalten. Das fordert niemand.

Sicht eines ausgezeichneten Dinosauriers (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/wir-sind-keine-kreuzritter-der-kernenergie-/4061570.html)

Zitat
\"Jetzt warten wir mal die Überprüfungen ab. Aber die Frage ist, wo zieht man eine Trennlinie? Warum sollen die sieben ältesten Anlagen und eine neuere vom Netz gehen und die anderen nicht?\"

Denkste. Jetzt warten wir mal das neue Atomausstiegsgesetz ab.
Es sollen ja alle Atomkraftwerke vom Netz gehen, so schnell wie möglich.

Zitat
Frau Merkel sagte nach der Unterredung: „Wir alle wollen schnellstmöglich aus der Kernenergie aussteigen.“

Sicher erscheint jetzt nur der Atomausstieg.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 16. April 2011, 21:33:06
Abschied für immer (http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/restrisiko-kruemmel/)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 02. Mai 2011, 21:52:38
Leseempfehlung ZNER Heft 2/2011 (http://www.pontepress.de/pdf/editorial_201102.pdf)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 03. Mai 2011, 11:28:08
Zitat
Original von RR-E-ft
Leseempfehlung ZNER Heft 2/2011 (http://www.pontepress.de/pdf/editorial_201102.pdf)
Zitat
Der GAU in Fukushima hat eine technische, eine rechtliche, eine psychologische und eine philosophische Dimension. ...

... und die \"Neue deutsche Ethik\" (http://www.eike-klima-energie.eu/typo3temp/pics/a0b7370e03.gif)[/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: egn am 03. Mai 2011, 11:43:06
Wer auf dessen Homepage liest der weiss was von seinen Aussagen zu halten ist. (http://gerhard.stehlik-online.de/)

Zitat
Deutschland braucht noch viele furchlose Autoren wie Thilo Sarrazin, die öffentlich machen, wie viel faul ist im Staate.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 03. Mai 2011, 12:18:57
Zitat
Original von egn
Wer auf dessen Homepage liest der weiss was von seinen Aussagen zu halten ist. (http://gerhard.stehlik-online.de/)
Notstandsgesetz (http://gerhard.stehlik-online.de/Aktuelles/EEG%20Notstandsgesetz.htm)[/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 03. Mai 2011, 12:32:44
Die Homepage zeigt aber, wie Ernst man dessen Aussagen nehmen kann:
Nämlich gar nicht.
Lauter abstruses Geschwätz.

Wenn man sachlich argumentieren will, sollte man nicht auf solche unseriösen Quellen verweisen.
Damit kann man seine Position nicht glaubwürdig stützen. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn der Leser nimmt nun an, dass Sie keine besseren Argumente als die von einem solchen \"Typen\" beibringen können.
Das untergräbt Ihre eigene Seriösität bzw. Glaubwürdigkeit, lieber nomos=PLUS.

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 03. Mai 2011, 15:15:46
Zitat
Original von superhaase
Die Homepage zeigt aber, wie Ernst man dessen Aussagen nehmen kann: Nämlich gar nicht. Lauter abstruses Geschwätz.
Wenn man sachlich argumentieren will, ..... .... von einem solchen \"Typen\" beibringen können.
Das untergräbt Ihre eigene Seriösität bzw. Glaubwürdigkeit, ...
quod est dubitandum  ;)

Dr. rer. nat. Gerhard Stehlik ist immerhin ein Gelehrter der Naturwissenschaften, den Sie da beleidigen. Wer da wohl mehr Sachverstand hat? Was für ein Typ sind denn Sie, der wieder einmal im Forum die unendliche Reihe übler Beleidigungen erweitert?  X( [/list]PS:
und dann noch zur Sache:

Was die Ethikkommission angeht und was Dr. Klaus Töpfer vertritt ist hinlänglich bekannt. Als Industrieberater hat Befangenheit ein \"Geschmäckle\". (http://www.desertec.org/fileadmin/downloads/press/10-03-05_PR_Dii_Strategic_Advisor_DE.pdf)
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 03. Mai 2011, 15:54:22
Zitat
Original von PLUS
Dr. rer. nat. Gerhard Stehlik ist immerhin ein Gelehrter der Naturwissenschaften,
... was leider nicht davor schützt, senil oder psychisch krank oder sonstwie unglaubwürdig zu werden (womit ich jetzt nicht gesagt haben will, dass dieser Herr senil oder psychisch krank sei).

Zitat
... den Sie da beleidigen. Wer da wohl mehr Sachverstand hat? Was für ein Typ sind denn Sie, der wieder einmal im Forum die unendliche Reihe übler Beleidigungen erweitert?  X(
Wo hab ich den Herrn beleidigt?
So sanftmütig wie in diesem Fall hab ich mich ja schon lange nicht mehr ausgedrückt! ;)

\"Typ\" ist ja wohl noch keine Beleidigung.
\"Abstruses Geschwätz\" nur eine Qualifizierung seiner Äußerungen - eine negative. Auch das ist noch keine Beleidigung.
Jedenfalls trifft \"abstruses Geschwätz\" recht genau zu, wenn man das Zeug auf dessen Homepage so liest.
Brrrrr.

Sie dürfen sich wieder abregen.
Nehmen Sie in Zukunft lieber auf glaubwürdigere Zeitgenossen Bezug, dann brauchen Sie sich auch nicht aufzuregen, wenn jemand Ihre Informationsquellen als unglaubwürdig und abstrus schwätzend qualifiziert.

Aber irgendwie passt der Herr Dr. rer. nat. Gerhard Stehlik schon zu Ihnen. ;)
Da sieht man mal, woher Sie so Ihre Informationen beziehen und wie Sie Ihre Meinung bilden.

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 03. Mai 2011, 16:15:19
Zitat
Original von superhaase
... was leider nicht davor schützt, senil oder psychisch krank oder sonstwie unglaubwürdig zu werden (womit ich jetzt nicht gesagt haben will, dass dieser Herr senil oder psychisch krank sei).
\"Typ\" ist ja wohl noch keine Beleidigung. \"Abstruses Geschwätz\" nur eine Qualifizierung seiner Äußerungen - eine negative. Auch das ist noch keine Beleidigung. Jedenfalls trifft \"abstruses Geschwätz\" recht genau zu, wenn man das Zeug auf dessen Homepage so liest. ....
Informations-Quellen ein bisschen provozieren:
 
Es gibt Sie, die Andersdenker, sogar in Bayern (http://www.ke-research.de/downloads/klimaretter-1-3.pdf) ;) Kernenergie - einige Fakten (http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/Kernenergie_-_einige_Fakten.pdf)

...und jetzt können Sie das alles wieder als \"abstruses Geschwätz\" abtun. Sie können sich aber auch damit (Substanz vorausgesetzt  ;) ) ernsthaft auseinandersetzen.[/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: superhaase am 03. Mai 2011, 18:12:29
Ja, lieber PLUS, da haben Sie mit dem \"Andersdenker\" wieder mal eine Quelle angeführt, die schon nach kurzem Überfliegen ihre offensichtlichen Mängel offebart.
Ich will hier auf weitere Deteils gar nicht eingehen, aber es ist typsich für pseudowissenschaftliche Texte, dass sie oberflächlich durch ihre Ausdrucksweise und das verwendete Zahlenmaterial (das zum Teil aus durchaus glaubwürdigen Quellen stammt) sehr wissenschaftlich und seriös erscheinen, aber an entscheidenden Stellen für den Laien nicht erkennbare Verletzungen des wissenschaftlichen Prinzips anthalten, die entweder aus Unwissenheit und mangelnder Sorgfalt der Autoren entstehen, oder aber absichtlich geschickt so gestrickt und versteckt wurden, um wissenschaftlich nicht versierte Leser über den Tisch zu ziehen.

Ich möchte hier nur mal als Zusammenfassung das Fazit am Ende des Textes aufgreifen und kurz unter dem oben genannten Gesichtspunkt der Pseudowissenschaftlichkeit betrachten:

Zitat
Fazit
- die Begriffsbildungen „Treibhauseffekt“ bzw. „Treibhausgas“
sind unsinnig und verbauen das Verständnis für die Realwelt.
Das kann man erst mal dahingestellt sein lassen.
Man könnte in einer ausführlichen Diskussion zeigen, dass die Erläuterungen zum Thema Treibhausversuche von 1909 und den späteren Schlussfolgerungen daraus fehlerhaft sind. Aber das würde hier zu weit gehen und ich hab auch keine Lust, mir diese Zeit zu nehmen.
Wer über den Treibhauseffekt von echten Treibhäusern (nicht der Atmosphäre) die Wahrheit wissen will, findet dazu auch ausreichend wissenschaftliche Texte und zweifelsfreie Beweise für die Existenz des Treibhauseffekts aufgrund von IR-Strahlungsabschirmung.

Zitat
- Die Erde hat ein „Kühlsystem“. Erwärmt sich die Erde, steigt
die Kühlleistung automatisch an.
Dies ist schon der erste grobe Fehler. Die Erde ist kein einfacher schwarzer Strahler, der im leeren Raum schwebt. Die Erde hat eine Atmosphäre, die den Energiehaushalt maßgeblich beeinflusst.
steigt die Oberflächentemperatur der Erde, muss noch lange nicht die Kühlleistung des Systems Erde-Atmosphäre steigen, wenn gleichzeitig die Isolationseigenschaft der Atmosphäre zunimmt.
Vergleichsbeispiel ist hier ein Haus: bleibt die Wärmezufuhr konstant (gleiche Heizleistung durch Ölheizung) und wird die Wärmedämmung z.B. durch Einbau von modernen Energiesparfenstern erhöht, steigt auch die Temperatur im Haus. Die modernen Energiesparfenster verwenden übrigens auch den Treibhauseffekt, indem sie auf der inneren Glasscheibe eine Beschichtung tragen, die die IR-Abstrahlung nach außen reduziert.

Dieser erste Fehler, der die Vorraussetzung für die jetzt noch folgenden Schlüsse darstellt, macht also den ganzen text schon zu einem pseudowissenschaftlichen Text.

Zitat
- Ein Temperaturanstieg ist nur möglich, wenn die Heizleistung
ansteigt und so die steigende Kühlung ausgleicht.
Dies ist also die erste falsche Schlussfolgerung, die auf der geschickt versteckten falschen Annahme von oben beruht.

Zitat
- CO2 und andere IR-aktive Gase können der Erde keine zusätzliche Heizleistung zuführen. Damit scheiden sie als Verursacher
von „Erderwärmung“ aus. Die CO2-Erwärmungshypothese
ist allein dadurch widerlegt.
Das kann man nun als abstrus bezeichnen.
Niemand hat je behauptet, dass IR-aktive Gase der Erde Heizleistung zuführen. Man erzeugt so einen küstlichen Widerspruch, um eine These zu widerlegen, die nie auf so einer Behauptung begründet war.
Auch das ist typisch für pseudowissenschaftlilche Texte. Das erinnert schon stark an esotherische Texte.

Zitat
- Der „natürliche Treibhauseffekt“ (Temperaturerhöhung der
Erde um 33 Grad) ist ein Mythos.
o IR-aktive Gase wirken nicht „wie eine Wolldecke“, sondern
„wie ein Sonnenschirm“. Sie halten einen Teil der
Sonnenenergie vom Erdboden ab.
Hier wird einfach unterschlagen, dass es ja eine Nachtseite der Erde gibt, auf die keine Sonneneinstrahlung stattfindet.
Ein weiterer grober Fehler - sehr unwissenschaftlich.

Zitat
o IR-aktive Gase kühlen die Erde: 70% der gesamten
Kühlleistung gehen auf sie zurück. Ohne diese Gase
würden sich Boden und bodennahe Atmosphäre stärker
aufheizen.
Das ist durchaus richtig, gilt aber nur für die Tagseite der Erde.

Zitat
- Die Vorstellung, eine Zunahme der Konzentration IR-aktiver
Gase würde nun „die Kühlung behindern“, ist angesichts des
Vorgenannten völlig unplausibel.
Eine flasche Schlussfolgerung aufgrund einer unvollständigen Betrachtung der Gegebenheiten (siehe vorherige Punkte).
Es ist eben zutiefst unwissenschaftlich, nur einen Teil eines Systems oder eine Teil von Zusammehängen zu betrachten und daraus Schlüsse für das Ganze ziehen zu wollen.

Ob das nun aus wissenschaftlicher Unzulänglichkeit (Schlampigkeit) geschieht, oder auch absichtlich, um wissenschaftlich nicht so versierte Leser über den Tisch zu ziehen, ist oft schwer erkennbar.
Jemandem, der eine wissenschaftliche Qualifikation hat, darf man auch letzteres unterstellen, denn er hätte es eigentlich besser gelernt haben sollen.  :D

Aber die Einleitung des Textes, die gleich eine Verschwörungstheorie ins Spiel bringt, lässt schon gar nichts anderes mehr erwarten.  :tongue:

ciao,
sh
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Mai 2011, 22:23:57
Mehr als gähnen lässt sich wohl über die letzten Beiträge nicht. :rolleyes:
Man hat den Eindruck, es würde eine gewisse persönliche Freundschaft mindestens zweier Diskutanten öffentlich zelebriert.

\"Neue deutsche Ethik\" erscheint mir nicht nachvollziehbar. Selbstverständlich wirft die Nutzung der Kernenergie unter vielem anderen auch ethische Fragen auf, wie es Kollege Dr. Becker im Editorial der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift für Neues Energierecht (ZNER), Heft 2/2011 schreibt.
Weshalb ethische Gründe für einen Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie zugleich und eigentlich nur christlich-jüdisch-islamische Glaubensgrundsätze sein sollten, vermag ich nicht nachzuvollziehen. Mir ncht ersichtlich, was der Link von PLUS zur \"Neuen deutschen Ethik\" für die hiesige Diskussion beitragen und erbringen sollte.

Zweifelsohne führt die Nutzung der Atomkraft zu sozialisierten Ewigkeitskosten einerseits (Endlagerung) und zu privatisierten Gewinnen durch die merit-order-Preisbildung und geringe Stromerzeugungskosten in abgeschriebenen AKW andererseits. Einen gewissen Ausgleich sollte die neue Steuer auf Kernbrennstoffe schaffen. Gegen jene ziehen die Atomkonzerne nun auch mit dem Argument zu Felde, ihnen würde damit die Investitionskraft beschnitten und damit die Möglichkeit, in erneuerbare Energien zu investieren, etwa in offshore- Windparks....  

Ohne diese neue Steuer kam es indes über symbolisches Engagement hinaus auch nicht zu den für den notwendigen Umbau des Energiesystems nötigen Investitionen gerade dieser Konzerne. Andere haben viel mehr in erneuerbare Energien investiert, bei Lichte betrachtet gegen den erbitterten Widerstand eben dieser Konzerne, die um ihre Marktanteile und ihre wirtschaftliche Machtstellung fürchten. Die Demokraitsierung der Energieversorgung kann nun mal nicht in deren Interesse liegen.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: Cremer am 04. Mai 2011, 07:41:20
@superhaase

hallo Herr Oberlehrer :D :D :D
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: egn am 04. Mai 2011, 08:39:54
EU weicht Stresstest für Atommeiler auf (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,760492,00.html)

Hier erkennt man wieder wie die Risikobetrachtung auf die Fehlerursachen beschränkt wird, die nicht durch menschliche Fehler verursacht werden, damit man trotz hohem Restrisiko rein formal noch die AKWs als sicher erklären kann.

Menschliche Fehler, ob Fehlbedienung oder Terroranschläge, sind keine Szenarien \"jenseits der praktischen Vernunft\" und müssen deshalb geprüft werden.
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: PLUS am 04. Mai 2011, 10:37:02
Zitat
Original von RR-E-ft
..
\"Neue deutsche Ethik\" erscheint mir nicht nachvollziehbar. Selbstverständlich wirft die Nutzung der Kernenergie unter vielem anderen auch ethische Fragen auf, wie es Kollege Dr. Becker im Editorial der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift für Neues Energierecht (ZNER), Heft 2/2011 schreibt.
Weshalb ethische Gründe für einen Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie zugleich und eigentlich nur christlich-jüdisch-islamische Glaubensgrundsätze sein sollten, vermag ich nicht nachzuvollziehen. Mir ncht ersichtlich, was der Link von PLUS zur \"Neuen deutschen Ethik\" für die hiesige Diskussion beitragen und erbringen sollte.
nur auf christlich-jüdisch-islamische Glaubensgrundsätze begrenzt; auch nicht was den Ausstieg aus der Kernenergie oder deren Nutzung betrifft. Wo haben Sie das gelesen? Unterschiedliche Meinungen sind in Deutschland erlaubt, man darf sie zur Kenntnis nehmen und sich damit auseinandersetzen.[/list]
Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
Beitrag von: RR-E-ft am 04. Mai 2011, 11:13:17
@PLUS

Vielleicht lesen Sie mal - auch wenn es wohl Vergeudung wertvoller Lebenszeit ist -  den von Ihnen verlinkten Beitrag \"Neue deutsche Ethik\", in welchem herausgestellt wird, dass es sich lediglich um christlich-jüdisch-islamische Glaubensgrundsätze handeln soll, was insgesamt recht wirr erscheint.


Zitat
Original von PLUS
Zitat
Original von RR-E-ft
Leseempfehlung ZNER Heft 2/2011 (http://www.pontepress.de/pdf/editorial_201102.pdf)
    Zitat
    Der GAU in Fukushima hat eine technische, eine rechtliche, eine psychologische und eine philosophische Dimension. ...

    ... und die \"Neue deutsche Ethik\" (http://www.eike-klima-energie.eu/typo3temp/pics/a0b7370e03.gif)[/list]

    Dort heißt es wörtlich: \"Nur Deutschland erklärt sich aus ´ethischen Gründen´, genauer gesagt aus christlich-jüdisch-islamischen Glaubensgrundsätzen...\".
    Mir persönlich fehlt jedes Verständnis für solches Geschwafel.

    Was davon halten Sie denn überhaupt aus welchen Gründen für lesens- und bedenkswert innerhalb der hiesigen Diskussion, dass es Ihnen einen entsprechenden Link wert war?

    Zur Meinungsfreiheit zählt auch, dass man wirres Zeug unbeachtet links bzw. rechts liegen lässt.

    ZNER 15/2/2011 enthält unter anderem einen Aufsatz von Wolfgang Renneberg \"Laufzeitverlängerung und nukleare Sicherheit- zum rechtlichen und technischen Zusammenhang von 11. und 12. AtG- Novelle\" und \"Erste Überlegungen zu Konsequenzen- Sicherheitsprüfung deutscher Kernkraftwerke und Neubewertung\", Arbeitsgruppe RS I 3, Bonn, 16.März 2011, RS I 3 13042/9.

    Auch deshalb empfehle ich die Lektüre ZNER 15/2/2011 weiter.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 04. Mai 2011, 11:56:35
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    @PLUS

    Vielleicht lesen Sie mal - auch wenn es wohl Vergeudung wertvoller Lebenszeit ist -  den von Ihnen verlinkten Beitrag, in welchem herausgestellt wird, dass es sich lediglich um christlich-jüdisch-islamische Glaubensgrundsätze handeln soll, was insgesamt recht wirr erscheint.
    ...
    Dort heißt es wörtlich: \"Nur Deutschland erklärt sich aus ´ethischen Gründen´, genauer gesagt aus christlich-jüdisch-islamischen Glaubensgrundsätzen...\".
    Mir persönlich fehlt jedes Verständnis für solches Geschwafel.
    \"lediglich\"[/i] um christliche-jüdisch-islamische Glaubensgrundsätze handeln soll. Sie haben sich da wohl verlesen? Das \"Nur\" bezieht sich auf Deutschland!

    Zitat
    ...Nur Deutschland erklärt sich aus \"ehtischen Gründen\", genauer gesagt aus christlich-jüdisch-islamischen Glaubensgründen, für lernunwillig und schaltet total und irrational ab. Wenn schon abgeschaltet werden soll, dann nicht wie jetzt in Panik nach Alter, sondern nach Reaktortyp, zuerst unsere \"Fukushima\"-Raktoren und zuletzt erst unsere Druckwasserreaktoren \"Made in Germany!. Aber das würde ein Nachdenken erfordern, welches die \"Neue Deutsche Ethik! nicht mehr zulassen möchte.
    Dr. Gerhard Stehlik, Hanau-Großauheim

    Es steht Ihnen frei das als \"wirres Zeug\" und \"Geschwafel\" zu halten. Offensichtlich ist der Verweis auf die \"christlich-jüdisch-islamischen Glaubensgründen\" ja nur ein Replik und vielleicht hat es mit Religion im engeren Sinne wenig  zu tun, da es sich in Wahrheit \"nur\" um öko-ideologische Glaubensgrundsätze handelt.  ;) [/list]
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 04. Mai 2011, 12:05:26
    @PLUS

    Nun weiß ich leider immer noch nicht, was Sie an dem verlinkten Beitrag \"Neue deutsche Ethik\" für so lesens- und bedenkenswert für die hiesige Diskussion halten, dass es Ihnen den Link wert war.
    Was möchten Sie mit der Verlinkung denn konkret zur hiesigen Diskussion beitragen? Welche Argumente daraus wollen Sie aus welchen Gründen aufgreifen und welche nicht?
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 04. Mai 2011, 12:32:17
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Nun weiß ich leider immer noch nicht, was Sie an dem verlinkten Beitrag \"Neue deutsche Ethik\" für so lesens- und bedenkenswert für die hiesige Diskussion halten, dass es Ihnen den Link wert war.
    Was möchten Sie mit der Verlinkung denn konkret zur hiesigen Diskussion beitragen? Welche Argumente daraus wollen Sie aus welchen Gründen aufgreifen und welche nicht?
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 04. Mai 2011, 13:22:40
    @PLUS

    Entschuldigung, dass für eine sachliche Diskussion immer auch noch gewisse Ansprüche gestellt werden.  ;)
    Dass manchem demgegenüber  reines Gelaber/Palaver genügt, ist hinreichend offenbar geworden.
    Gut finde ich das nach wie vor  nicht.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 05. Mai 2011, 11:46:47
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Entschuldigung, dass für eine sachliche Diskussion immer auch noch gewisse Ansprüche gestellt werden.  ;)
    \"nur\" Sie lupenrein erfüllen.[/list]
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Dass manchem demgegenüber  reines Gelaber/Palaver genügt, ist hinreichend offenbar geworden.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 05. Mai 2011, 12:18:39
    Jetzt muss ich aber über die letzten Beiträge gähnen.  :D
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 05. Mai 2011, 13:10:10
    Bemerkenswert:

    Seit Anfang dieser Woche sind nur noch sechs der 17 deutschen AKW am Netz. (http://www.fr-online.de/wirtschaft/energie/nur-noch-sechs-akw-am-netz/-/1473634/8408574/-/)

    Zitat
    Also laufen von den 17 deutschen Meilern nur noch sechs. Die Stromleistung hat sich von 21.000 Megawatt auf 8500 Megawatt verringert. Damit können nur gut zehn Prozent der maximalen Stromnachfrage gedeckt werden. Doch die Folgen halten sich in Grenzen.

    Becker zitiert in ZNER 15/2/2011 auf Seite 115 aus einer LBD- Studie [EXPLORER markttrends, Spezial 12.2010 Erzeugung], wonach (vor den Abschaltungen) bestehende Überkapazitäten bei Einspeisungen in das Übertragungsnetz Stillegungen im Umfange von 22.000 MW  erfordern sollten.

    Dies könnte darauf hindeuten, dass sich die 21.000 Megawatt der Atomkraftwerke durch anderweitig bestehende Überkapazitäten im Übertragungsnetz ausgleichen ließen.

    Studie der LBD zur Erzeugung (http://www.lbd.de/cms/pdf-explorer/1012-LBD-ExSpez-Erzeugung-Stromgrosshandel.pdf)

    Zitat
    Überkapazität bei Einspeisungen in das übertragungsnetz erfordern 22.000 MW Stilllegungen

    Ursache dafür ist eine erhebliche Überkapazität verbunden mit stark steigenden Einspeisungen aus regenerativen Kraftwerken. Die Abbildung 5 zeigt die installierte Kraftwerksleistung (rund 87.300 MW) und die Kraftwerksleistung im Bau (rund 14.600 MW).

    Die Analyse beschränkt sich auf die Einspeisungen auf Ebene der Übertragungsnetze. Dieser Kraftwerksleistung steht eine Nachfrage (vertikale Netzlast) von 55.000 bis 60.000 MW gegenüber.
    In der Konsequenz heißt dies, dass in den kommenden zwei Jahren die installierte Leistung auf 80.000 (- x) MW abgebaut werden muss, d.h. rund 22.000 MW stillgelegt werden müssen. Mit diesem Stilllegungsaufkommen wird ein weiterer Verlust an Marktmacht für die großen Erzeuger verbunden sein.

    LBD geht davon aus, dass ein Abbau entsprechender Überkapazitäten notwendig sei. In diesem Sinne erscheint es nicht sicher, dass man die Atomkraftwerke wirklich weiter  am Netz braucht.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 05. Mai 2011, 15:21:51
    Es gab ja \"schon immer\" Leute, die behaupteten, ein sofotiges Abschalten aller AKWs im Schland sei möglich.

    Ich hielt das bisher für sehr unglaubwürdig.
    Bisher.

    Wäre es doch möglich?

    Problematisch könnte hierbei allerdings noch die räumliche Verteilung der abzuschaltenden AKWs sein: Vielleicht gäbe es bundesweit genügend Ersatz- bzw. Überkapazitäten, aber ob das bestehende Netz dies dann zuverlässig mit genügend Sicherheitsreserven verteilen kann?

    Dies muss auch berücksichtigt werden, wenn man sofort abschalten will.

    Fest steht jedenfalls, dass die 7 alten Meiler und die 2 Pannenmeiler, also die 9 AKWs, die seit dem Moratorium still liegen, wirklich nicht mehr gebraucht werden.

    Wie schnell man den Rest abschalten kann, ist noch offen.
    Die Rechnung von Greenpeace, nach der ein Komplettausstieg bis 2015 ohne Probleme machbar ist, erscheint in zunehmendem Maß richtig zu sein.

    ciao,
    sh
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Cremer am 05. Mai 2011, 17:40:37
    @RR-E-ft,

    Eine zuverlässige Quelle orakelt, dass die beiden KKW\'S in Biblis nicht mehr ans Netz gehen werden.

    Das Personal schaut sich schon anderweitig um.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Energiesparer51 am 06. Mai 2011, 19:12:53
    http://www.transparency.eex.com/de/freiwillige-veroeffentlichungen-marktteilnehmer/stromerzeugung/tatsaechliche-produktion

    zurzeit ist statt Uran Steinkohle mit großem Anteil an der Energieproduktion  beteiligt
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 07. Mai 2011, 00:27:33
    Zitat
    Original von Energiesparer51
    ..
    zurzeit ist statt Uran Steinkohle mit großem Anteil an der Energieproduktion  beteiligt
    Zitat
    Schon werden Stimmen laut, die Gas und insbesondere Kohle ein Comeback verheißen, allen ökologischen Bedenken zum Trotz. Michael Vassiliadis, Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, fordert „eine neue gesellschaftliche Debatte“ darüber, welchen Beitrag die Kohle leisten kann. Würde sie tatsächlich eine Renaissance erleben, geriete freilich das Ziel, die Erderwärmung auf einen Anstieg um zwei Grad Celsius gegenüber der  vorindustriellen  Zeit  zu  begrenzen, außerhalb jeder Sichtweite.

    Spiegel: Die schmutzige Brücke (http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=77531642&aref=image047/2011/03/19/CO-SP-2011-012-0074-0078.PDF&thumb=false)

    Das größte europäische Importkohlekraftwerk ohne KWK und Entsorgung von CO2, Wärme etc. pp. in die Umwelt bauen Stadtwerke zusammen mit Schweizer Energiekonzernen in Brunsbüttel:

    KKW Brunsbüttel vor dem endgültigen Aus? (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=77304#post77304)  Die Chancen für den Bau sind wieder gestiegen![/list]PS:
    Der Anlass der \"Revision\" (Ein nicht kalkuliertes Erdbeben und die Auswirkungen (http://de.wikipedia.org/wiki/T%C5%8Dhoku-Erdbeben_2011#Kernkraftwerke))

    AKTUELLE SACHINFORMATIONEN zur Lage in Japan gibt es hier:  Fukushima Informationsportal (http://fukushima.grs.de/)

    Zitat
    Zivilrechtliche Haftung für Nuklearschäden
    Die  Reaktorunglücke  in  Japan  bilden  eine  Zäsur  in  der  friedlichen Nutzung der Kernenergie. Infolge der Katastrophe stehen neben technischen, politischen und ethischen Fragen der Kernenergie  auch  die  Grundprinzipien  des  Nuklearhaftungsrechts auf dem Prüfstand. Über den aktuellen Stand und die Entwicklungen des Atomhaftungsrechts sprach die NJW mit Rechtsanwalt  Marcus  Fillbrandt,  Leiter  der  Rechtsabteilung  der  Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH in Köln.
    NJW-aktuell Heft 17/2011 Seite 12 (http://fukushima.grs.de/sites/default/files/NJW_aktuell_17_2011_InterviewFillbrandt.pdf)
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Wolfgang_AW am 11. Mai 2011, 20:07:57
    Forscher errechnen horrende Haftpflicht-Kosten für AKW (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,761826,00.html)

    Zitat
    Diese Studie dürfte der Atomlobby gar nicht gefallen. Erstmals haben Forscher der Finanzbranche untersucht, wie teuer eine Haftpflichtversicherung für ein Kernkraftwerk wäre. Das Ergebnis: Es geht um zig Milliarden Euro - und am Ende zahlt der Bürger.
    ...
    Insgesamt kommen die Versicherungsprofis auf einen zu erwartenden Maximalschaden von rund 6000 Milliarden Euro. Um einen Super-GAU zu versichern, müsste dieser Betrag zunächst einmal vorhanden sein. Das Geld müsste also erst angesammelt werden, beispielsweise über Umlagen auf den Strompreis.


    Mit freundlichen Grüßen

    Wolfgang_AW
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Cremer am 11. Mai 2011, 20:36:53
    @Wolfgang_AW,

    ist leider nichts Neues. :evil:

    es gibt Objekte die einfach nicht zu versichern sind.

    Dazu zählt vorallem auch die Chemische Industrie.

    Da liegt m.E. das größere Gefahrenpotential
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Wolfgang_AW am 12. Mai 2011, 12:33:49
    @Cremer

    Es haben möglicherweise nicht alle Forenteilnehmer Ihr enormes Wissen und das auch noch auf neuestem Stand. ;)

    Zudem ist die Studie neuen Datums und unterstreicht ein weiteres Mal, jenseits des Marktpreises, die Mär vom billigen Atomstrom. Wären die Versicherungskosten auch nur anteilig vernünftig eingepreist, wäre diese Stromart vermutlich längst am Markt verschwunden.

    Zitat
    im Original von Cremer
    es gibt Objekte die einfach nicht zu versichern sind

    Die Kosten des Risikos trägt die Gesellschaft.

    Richtigerweise gilt dies in ähnlicher Weise für die chemische Industrie, siehe Bophal, Seveso oder der Sandoz-Unfall.


    Mit freundlichen Grüßen

    Wolfgang_AW
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 12. Mai 2011, 19:27:26
    Zitat
    Original von Wolfgang_AW
    Die Kosten des Risikos trägt die Gesellschaft.
    Wenn sie es tragen kann, die Gesellschaft! Wer trägt eigentlich dieses Risiko Armageddon 2012 (http://www.weltuntergang-2012.de/Weltuntergang-durch-Krieg.html)?

    .... und es gibt noch andere unversicherte Risiken - nicht nur im Film! [/list]
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 13. Mai 2011, 12:33:42
    Atomkraftwerke nur einmotten? (http://www.welt.de/politik/deutschland/article13366284/Regierung-will-Atomkraftwerke-nur-einmotten.html)

    Wollte man Atomkraftwerke in die Kaltreserve schicken, erwirtschaften diese wegen fehlender Stromerzeugung nichts.
    Auch Kraftwerke in der Kaltreserve verursachen Kosten.  
    Wer diese dann tragen soll, bleibt offen.

    Fraglich ist das Ansinnen auch, weil man die Kraftwerke ja gerade wegen Sicherheitsmängeln dauerhaft vom Netz nehmen will.
    Sollte es möglich sein, die Sicherheitsmängel zu beseitigen, wäre dies mit erheblichen Investitionskosten verbunden.
    Niemand stemmt indes solche Investitionen für die Kaltreserve.

    Unter welchen Umständen Kernkraftwerke, die nicht sicher sind und deshalb unsicher bleiben, wieder hochgefahren werden sollen, bleibt vollkommen offen.
    Offen bleibt also, unter welchen Umständen die Sicherheitsmängel wieder hingenommen werden sollen/ müssen.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 14. Mai 2011, 11:59:40
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Atomkraftwerke nur einmotten? (http://www.welt.de/politik/deutschland/article13366284/Regierung-will-Atomkraftwerke-nur-einmotten.html)
    als Ersatz noch die Importkohle aus Übersee und die Deutsche Kohle in Braun und Schwarz. Mancher Politiker könnte sein Versprechen nun einlösen. (http://www.rag-deutsche-steinkohle.de/index.php?siteID=651&newsID=394) Die paar Probleme kommen früher oder später irgendwo schon noch unter die Erde. (http://www.shz.de/nachrichten/schleswig-holstein/panorama/artikeldetail/article//aufregung-um-gabriel-ccs-technik-ist-option.html?print=1&cHash=97d105c263):

    Zitat
    In der Debatte um einen beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland rückt auch die heimische Steinkohle wieder ins Blickfeld. Denn erneuerbare Energien werden den Anteil der Kernenergie von über 23 Prozent an der Stromerzeugung so schnell nicht ersetzen können. Für den Hauptgeschäftführer des Gesamtverbandes des deutschen Steinkohlenbergbaus, Franz-Josef Wodopia, ist dabei die Kohle unverzichtbar, da nur sie die Brückenfunktion übernehmen kann, die eigentlich der Kernenergie zugedacht war: \"Man kann auf kurze Sicht nicht auf die konventionelle Energieerzeugung verzichten. Sowohl was die Stromversorgung selber angeht als auch was ihre Rolle angeht, das Stromnetz zu stabilisieren.\"Auch wenn der Bundestag unlängst mit der Streichung der sogenannten Revisionsklausel das Ende für den subventionierten Steinkohlenbergbau im Jahr 2018 endgültig besiegelt hat, muss das nicht das Aus für alle Zeiten bedeuten. So lässt die SPD-Bundestagsfraktion gerade prüfen, ob Steinkohlenbergbau in Deutschland auch nach 2018 möglich ist. Und zwar ohne staatliche Subventionen.
    KOHLE STATT KERNKRAFT (http://www.dw-world.de/popups/popup_printcontent/0,,15059515,00.html)

    Nicht mehr so wichtig:  Klima, Umwelt, Feinstaub, Schwermetalle, Radioaktivität, CO2, Bergbaurisiken und -schäden, in Flüsse entsorgte Abwärme .....

    Einmotten oder das Gegenteil, Rizinusöl oder Aktivkohle? .. oder was davon ... hoch dosiert. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie ... und fragen Sie ...[/list]
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 17. Mai 2011, 13:35:24
    RWE will Biblis B wieder hochfahren (http://www.wormser-zeitung.de/region/buerstadt/10751928.htm)

    Zitat
    Dafür gibt der Konzern rein technische Gründe an: Man müsse die noch fast neuen Brennstäbe abbrennen und mindestens ein halbes Jahr für die Stromproduktion nutzen, weil sie für das Abklingbecken zu heiß seien. Das hessische Umweltministerium lehnt das Hochfahren ab, SPD und Grüne schäumen. Gerade erst letzte Woche hatte die von der Kanzlerin eingesetzte Ethikkommission ein schnelles Aus für Biblis A und B gefordert.

    Zu heiß für den Ausstieg (http://www.sueddeutsche.de/V5k38L/4085262/Zu-heiss-fuer-den-Ausstieg.html)
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Wolfgang_AW am 17. Mai 2011, 13:57:29
    AKW-Prüfer scheuen klare Abschaltempfehlung (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,763028,00.html)

    Zitat
    Verzögert sich der schnelle Atomausstieg? Die Reaktorsicherheitskommission hat keine klare Empfehlung für die Abschaltung von deutschen Kernkraftwerken abgegeben. Der Stresstest belegt aber Mängel der Meiler: Gegen Abstürze selbst kleiner Flugzeuge sind sie nicht ausreichend gesichert.


    Mit freundlichen Grüßen

    Wolfgang_AW
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 17. Mai 2011, 14:07:01
    Zitat
    Original von Wolfgang_AW
    AKW-Prüfer scheuen klare Abschaltempfehlung (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,763028,00.html)

    Zitat
    Verzögert sich der schnelle Atomausstieg? Die Reaktorsicherheitskommission hat keine klare Empfehlung für die Abschaltung von deutschen Kernkraftwerken abgegeben. Der Stresstest belegt aber Mängel der Meiler: Gegen Abstürze selbst kleiner Flugzeuge sind sie nicht ausreichend gesichert.


    Mit freundlichen Grüßen

    Wolfgang_AW

    Woher stammen denn viele Mitglieder der RSK?

    Zitat
    Dr.-Ing. Erwin Fischer, E.ON Kernkraft Hannover

    Was wollte man da erwarten?

    Der technische Leiter von Isar 1 und 2 wird wohl kaum für einen schnellen Ausstieg plädieren.


    Zitat
    Den Schutz vor Flugzeugabstürzen hob Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) bei der Präsentation des Berichts in Berlin besonders hervor. Hier seien die AKW in drei Sicherheitskategorien eingestuft worden:


    Keinen \"nachgewiesenen baulichen Schutz\" haben die AKW Biblis A und B, Brunsbüttel und Philippsburg. Die Kernkraftwerke Unterweser, Isar I und Neckarwestheim I besitzen einen Schutz der Stufe eins, also gegen leichtere Flugzeuge. Die anderen zehn deutschen AKW stuften die Experten auf die Schutzstufe 2 ein. Die Stufe 3 - ein ausreichender Schutz gegen den Einschlag schwerster Flugzeuge - werde von keinem deutschen AKW erreicht.

    Spielt denn die Sicherheit gegen Flugzeugabstürze überhaupt noch eine Rolle, wo doch Osama b.L. gar keine Aktionen mehr plant?

    Vielleicht kann man da auch fünfe mal gerade sein lassen, ist ja schließlich auch schon längst bekannt und nichts wirklich Neues.

    Und: Ist doch schließlich in Deutschland sowieso verboten, ein Flugzeug auf ein Kernkraftwerk zu lenken. Reicht denn das Verbot nicht?

    Isar 1 ist sicher (http://www.br-online.de/bayern2/radiowelt/isar-1-kraftwerk-11-kw14-ID1301993476968.xml)

    Wer etwas anderes behauptet, arbeitet nicht bei E.ON Kernkraft, schon gar nicht als Technischer Leiter.

    Fraglich nun, ob eine Nachrüstung mit Investitionen im dreistelligen Millionenbereich überhaupt noch wirtschaftlich Sinn macht, wenn man doch bereits zum schnellstmöglichen Ausstieg entschlossen ist.

    Braucht ein so gut wie totes Pferd auf dem Weg zum Abdecker noch einmal neues Zaumzeug?
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 17. Mai 2011, 14:08:04
    In B-W sind jetzt drei von vier Kernkraftwerken vom Netz. (http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Nur-noch-ein-Meiler-am-Netz;art4319,965872)
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 17. Mai 2011, 15:57:48
    Tsunami womöglich unschuldig an Atomkatastrophe in Japan (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,762868,00.html)

    Zitat
    Das würde nicht nur bedeuten, dass Tepco von Anfang an die Unwahrheit über den Unfallhergang verbreitet hätte. Es würde auch der internationalen Nuklearindustrie einen Strich durch die Rechnung machen: Die hatte immer wieder betont, das Unglück sei ausschließlich vom Tsunami verursacht worden. Da weltweit nur die wenigsten Atomkraftwerke in Tsunami-Gegenden liegen, sei die Kernenergie durch die Ereignisse in Fukushima nicht gefährdet. Auch in Deutschland liegen AKW in Erdbebengebieten, das Bebenrisiko ist gleichwohl schlechter bekannt als angenommen.

    Starkbebenrisiko gefährdet deutsche AKW (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,751000,00.html)
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Wolfgang_AW am 17. Mai 2011, 16:40:33
    Deutschland (http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13376264/Deutschland.html)

    Zitat
    Energiewende
    Sozialdemokraten wollen Konzerne einschränken
    Die SPD will die Vormacht der vier großen deutschen Energiekonzerne drastisch beschneiden. Ihr Anteil an der Stromversorgung müsse bis 2020 auf 50 Prozent begrenzt werden, ...
    ...
    Atomausstieg
    Ministerium prüft Entsorgungsprobleme
    Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) lässt überprüfen, ob zusätzliche Entsorgungsprobleme entstehen könnten, wenn die derzeit stillgelegten Atomkraftwerke nicht wieder hochgefahren werden. ...


    Mit freundlichen Grüßen

    Wolfgang_AW
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 27. Mai 2011, 16:01:24
    Umweltminister des Bundes und der Länder: 7 Altmeiler sollen dauerhaft vom Netz bleiben (http://www.welt.de/wirtschaft/article13398406/Die-Gefahr-eines-Blackouts-ist-jetzt-amtlich.html)

    Die Bundesnetzagentur habe wegen des Strombedarfs im Winter dafür plädiert, die betroffenen Altmeiler einzumotten, damit sie weiter als Reserve zur Verfügung stünden.

    Dafür spräche die Versorgungssicherheit in nachfragestarken Zeiten.
    Dagegen spräche, dass die Konzerne selbst erklärt haben, dass ein bestehendes Sicherheitsrisiko nicht allein durch die Trennung vom Netz entfällt, sondern dann immer noch lange Zeit fortbestehe, bis alles abeklungen sei.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 27. Mai 2011, 17:14:34
    Konzernbetriebsräte der Atomkonzerne beschweren sich in offenem Brief bei der Bundeskanzlerin (http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12095434/5934832/AKW-Beschaeftigte-warnen-Merkel-vor-schnellem-Kernkraft-Ausstieg.html)



    Zitat
    Offener Brief an Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    Bereits vor einigen Wochen hatten sich die Konzernbetriebsräte von EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall im Namen der Kolleginnen und Kollegen aus den Kernkraftwerken mit dem Anliegen persönlich an Sie gewandt, unsere Interessen bei der laufenden Energie-Diskussion nicht außer Acht zu lassen.

    Bis heute haben wir auf unser Schreiben von Ihnen keine Antwort erhalten. Darüber sind wir enttäuscht und halten das für einen sehr fragwürdigen Stil gegenüber den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie deren Familien, um deren Existenzen es letztlich geht. Wir können das nur so deuten, dass die Würfel zur Zukunft der Kernenergie in Deutschland längst gefallen sind, obwohl die Ethikkommission ihren Bericht noch nicht vorgelegt hat und obwohl der Bericht der Reaktorsicherheitskommission keinen Anlass bietet, Hals-über-Kopf aus der Kernenergie auszusteigen. Das hat selbst der Bundesumweltminister bestätigt.

    Wir arbeiten seit Jahren dafür, dass gerade deutsche Kernkraftwerke zu den sichersten der Welt zählen. Das wird man übrigens auch dann nicht wegdiskutieren können, wenn man jetzt Maßstäbe definiert, die kein anderes Land setzt. Erreichen wird man damit nur, dass Deutschland letztlich jeden Einfluss auf internationale Sicherheitsstandards verliert, was für alle Bürger in Europa eine schlechte Nachricht ist. Denn Radioaktivität macht, anders als politische Sonderlösungen, an Grenzen nicht halt.

    Statt einer ehrlichen Debatte über ein Energiekonzept geht es bei uns aber offenkundig nur noch darum, eine längst getroffene politische Entscheidung zur Kernenergie zu begründen. So ist es auch kein Wunder, dass in den Medien fast nur noch über die Jahreszahl für den Ausstieg spekuliert wird, irgendwann zwischen 2017 und 2025. Geht es tatsächlich nur noch darum, möglichst schnell irgendeine Entscheidung zu treffen?

    In Deutschland hängen mehr als 30.000 Arbeitsplätze an der Kerntechnik, die meisten davon hoch qualifiziert. Wir haben dazu beigetragen, dass unser Industrieland immer genügend bezahlbare Energie hatte, unstrittig eine wichtige Grundlage für die positive Entwicklung unseres Landes in den letzten Jahrzehnten. Heute ist die Stimmung aufgrund der Ereignisse in Japan gegen die Kernenergie. Das wissen natürlich auch wir. Aber darf sich Politik bei derart wichtigen, langfristig wirkenden politischen Entscheidungen nur von Stimmungen leiten lassen? Wir meinen nein!

    Deshalb appellieren wir im Namen unserer Kolleginnen und Kollegen und ihrer Familien: Berücksichtigen Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung auch unsere Sicht der Dinge:

    - Alle unsere Anlagen können noch lange Zeit einen sicheren und CO2-freien Beitrag zur Energieversorgung unseres Landes leisten. Es gibt keinen Anlass, diese Kraftwerke überhastet vom Netz zu nehmen.

    - Mit reinem Wunschdenken lässt sich der Umbau der Energieversorgung nicht bewerkstelligen. Blenden Sie deshalb die Risiken eines übereilten Ausstiegs nicht aus, der auch Arbeitsplätze in anderen Branchen gefährden kann, wenn zum Beispiel Strompreise nicht mehr wettbewerbsfähig sind.

    - Die laufende Debatte wird seit Wochen hoch emotional geführt. Kolleginnen und Kollegen werden angefeindet, nur weil sie in einem Kernkraftwerk arbeiten. Machen Sie deutlich, dass wir nichts falsch gemacht haben, dass Deutschland nicht Japan ist.

    - Denken Sie bei Ihren Entscheidungen auch an die Zukunft der Menschen und ihrer Familien, die in den Kernkraftwerken arbeiten. Lassen Sie uns bitte nicht im Stich!

    Das Wort Bürgerbeteiligung ist in aller Munde. Aber haben wir, die hier unmittelbar Betroffenen, nicht zuallererst das Recht darauf, beteiligt zu werden? Haben wir kein Recht auf Mitsprache, wenn es um unsere Zukunft geht? Gelten diese demokratischen Spielregeln nicht für Mitarbeiter der Kerntechnik? Sind wir Bürger zweiter Klasse? Diese Fragen drängen sich vor allem den Kolleginnen und Kollegen auf, deren Kraftwerke unter Ihr Moratorium fallen. Es kann Sie nicht überraschen, dass an diesen Standorten die Sorge um die berufliche Zukunft besonders groß ist. Mit einer spontanen Unterschriftenaktion, die wir diesem Schreiben beifügen, wollen gerade die betroffenen Kolleginnen und Kollegen noch einmal auf ihre Situation aufmerksam machen. In diesem Sinne wären wir sehr froh, wenn wir von Ihnen sehr zeitnah eine Antwort erhielten, die wir natürlich auch den 120.000 Beschäftigten, die wir insgesamt vertreten, zugänglich machen möchten.

    Konzernbetriebsratsvorsitzende

    Dietrich Herd - Hans Prüfer - Uwe Tigges - Rainer Kruppa Arnold Messner - Klaus-Dieter Raschke - Dieter Faust - Rüdiger Siebers

    Originaltext: E.ON AG Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/19895 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_19895.rss2 ISIN: DE0007614406

    Pressekontakt:

    Dietrich Herd EnBW AG Rheinschanzinsel 76661 Philippsburg Tel. 07256 95 12201

    Hans Prüfer E.ON AG E.ON-Platz 1 40479 Düsseldorf Tel. 0211 4579 260

    Uwe Tigges RWE AG Wielandstr. 82 44791 Bochum Tel. 0234 515 2123

    Rainer Kruppa Vattenfall Europe AG Chausseestr. 23 10115 Berlin Tel. 030 8182 3700


    Klingt irgendwie trotzig, auch sauer, weil sich eine Brieffreundschaft nicht einstellen will.  

    Wenn die Kanzlerin öffentlich aufgefordert wird, doch bitte deutlich zu machen, dass Deutschland nicht Japan ist, wird es jedenfalls halbwegs ulkig.
    Mancher erkennt den Unterschied bereits an Nationalflagge und -hymne.
    Selbt Grundschüler dürften bereits um den Unterschied wissen.

    Zitat
    Denken Sie bei Ihren Entscheidungen auch an die Zukunft der Menschen und ihrer Familien, die in den Kernkraftwerken arbeiten.

    Soll wohl heißen, es solle auch an die Zukunft der Menschen gedacht werden, die in den Kernkraftwerken arbeiten, und an die Zukunft ihrer Familien.

    Dass ein Rückbau der Kernkraftwerke noch auf 30 Jahre Arbeitsplätze sichert, sieht man in Rheinsberg (war eines der sichersten Atomkrafterke der ganzen DDR).

    Wer ausgebildet ist, Atommüll zu bewachen/ überwachen, für den bestehen sogar zeitlich unbefristete Perspektiven.
    Enstprechender Bedarf wurde schließlich bereits für die Ewigkeit geschaffen. Bis heute weiß niemand, wohin schlussendlich mit dem Zeug, so dass man sich hinsichtlich des zukünftigen Arbeitsortes jedenfalls flexibel halten muss.

    Und schließlich haben die Überprüfungen ergeben, dass die Sicherheit (zu) viele Wünsche offen lässt. Das lässt sich ja auch nicht wegdiskutieren.

    Es geht eben um die Zukunft von weit mehr Menschen als nur derer, die in den Kernkraftwerken arbeiten, und deren Familien, aber gerade auch um diese.
     
    Sie müssen wohl ein Verständnis dafür entwickeln, dass ihr Ding keine Zukunft hat, was sie eigentlich bereits seit der Atomkonsensvereinbarung von 2001 erkennen und wissen mussten.
    Denn selbst jede Brücke ist schließlich über kurz oder lang jedenfalls zu Ende. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.

    Und selbstredend werden sie nicht mehr, aber auch nicht minder zu dieser Frage gehört und beteiligt, als alle anderen von dieser Frage betroffenen Bürger dieses Landes auch. Vielleicht ist gerade auch das ja ein Unterschied zu Japan.  

    Vielleicht sollte man das den lieben Kolleginnen und Kollegen  mal in eine offene Antwort schreiben.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 27. Mai 2011, 19:10:59
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Es geht eben um die Zukunft von weit mehr Menschen als nur derer, die in den Kernkraftwerken arbeiten, und deren Familien, aber gerade auch um diese.
    Ja genau. Es geht auch um die Zukunft der Menschen, die in AKWs arbeiten, und um deren Familien.

    Hierzu muss an die sog. Atom-Wanderarbeiter erinnert werden, die sich ihre Gesundheit ruinieren, wenn sie ins Abklingbecken uri... .
    Sorry für den kleinen poetischen Buchstabendreher. ;)

    Die Atomkonzerne beuten auch in Deutschland viele Arbeiter aus, um billig ihre AKWs zu reinigen und zu warten, wobei sie sich einen Schei...benkleister um deren Gesundheit kümmern und aus Kostengründen mit Druck auf die Arbeiter die Vernachlässigung von Sicherheits- bzw. Arbeitsschutzvorschriften \"herbeiführen\".

    Jeder sollte froh sein, wenn er nicht mehr in einem AKW arbeiten muss.
    So sollte man das sehen und den Briefeschreibern auch mal nahebringen.
    Denn sie wissen nicht was sie tun.

    ciao,
    sh
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Energiesparer51 am 27. Mai 2011, 19:56:01
    und in den neu zu bauenden Gaskraftwerken (bei anderen natürlich auch) entstehen auch neue Arbeitsplätze.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 27. Mai 2011, 20:16:42
    Für die neuen Gaskraftwerke  (http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12087172/485072/Frank-Walter-Steinmeier-in-Premnitz-Gaskraftwerk-nicht-der.html) sucht man vielleicht nicht unbedingt erfahrene Kerntechniker.
    Solche werden vielleicht eher in China, möglicherweise auch in Japan  gesucht.

    Aber diese gut ausgebildeten und qualifizierten Menschen sind in der Lage, umzuschulen, wenn sie auch beim Rückbau der Kernkraftwerke nicht mehr benötigt werden sollten. Wenn ihr eigenes Unternehmen sie trotz Umschulung nicht mehr benötigt, stehen sie freilich etwas schlechter da, als seinerzeit die Heizer bei der Bundesbahn, als der Dampflokbetrieb eingestellt wurde. Man darf aber davon ausgehen, dass die betroffenen Kraftwerksleute ausreichend flexibel sind, um auch auf neue Herausforderungen, die das Leben ihnen stellt, hinreichend reagieren zu können.  Von einem weit großflächigeren Strukturwandel waren schließlich schon ganz andere Regionen viel stärker betroffen.

    Und immerhin: Im Fall der Fälle würde ihnen ja auch ausgesprochen Überdurchschnittliches abverlangt werden  müssen.
    Wer sich für diesen Fall bisher mental und physisch gewappnet sah, der braucht auch vor allen anderen Sachen keine Angst haben, sondern meistert auch diese.

    Die Konzerbetriebsräte sollten sich für angemessene Umschulungen und Abfindungen für die freigesetzten Kolleginnen und Kollegen einsetzen.

    Hat es tatsächlich 120.00 Beschäftigte in den 17 deutschen Atomkraftwerken? Kommt mir etwas viel vor.  
    Der größte deutsche Atomstromer E.ON Kernkraft hat zB. etwa 2.600 Beschäftigte.
    Schließlich handelt es sich ja auch um Kernkraftwerke und nicht um eher ungefährliche aber personalintensive Tretmühlen.

    (Gab es eigentlich offene Briefe von Konzernbetriebsräten an den Bundeskanzler, als die Bundesbahn seinerzeit den Dampflokbetrieb einstellte und deshalb fortan keine Heizer mehr brauchte? Wieviele Heizer auf Dampfloks waren seinerzeit eigentlich  betroffen? Wer trotzig war und nichts anderes wollte, als weiter Heizer sein, der hatte dann womöglich seiner Familie zu Hause kräftig eingeheizt.)
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Cremer am 27. Mai 2011, 21:35:17
    @superhaase,

    Zitat
    Die Atomkonzerne beuten auch in Deutschland viele Arbeiter aus, um billig ihre AKWs zu reinigen und zu warten, wobei sie sich einen Scheißdreck um deren Gesundheit kümmern und aus Kostengründen mit Druck auf die Arbeiter die Vernachlässigung von Sicherheits- bzw. Arbeitsschutzvorschriften \"herbeiführen\".

    Sie sind ein einfach strukturierter Mensch und ein Dummschwätzer hoch 3, Hauptsache hier in dem Forum kann man rumstänkern.

    Sie haben ein solches Kernkraftwerk wohl noch nie von innen gesehen. :P :P
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 27. Mai 2011, 21:38:34
    @Cremer

    Bitte dringend  auf die Nettikette achten!

    @sh

    Ihre obige Wortwahl war auch nicht in Ordnung (Schdr).

    Unter Ausbeutung stellt sich jeder etwas anderes vor.
    Die Grenze, wo sie beginnt und wo sie endet, ist nicht definiert.
    Mancher meint schon, es sei Ausbeutung, sich den Umstand zunutze zu machen, dass ein anderer Mensch gezwungen ist, seine Ware Arbeitskraft zu Markte zu tragen, einen anderen also abhängig zu beschäftigen.
    Andere wiederum sind froh, wenn sie auf diese Weise \"ausgebeutet\" werden, weil ihnen an ihrer abhängigen Beschäftigung liegt.

    Gemeint sind wahrscheinlich Fremdfirmen genannte  Subunternehmen und deren Beschäftigte [die zuweilen schlecht deutsch sprechen], die man für verschiedene Arbeiten auf dem Kraftwerksgelände heranzieht und wo es ab und an Probleme mit der Arbeitssicherheit geben kann,   siehste hier. (http://www.kkw-gundremmingen.de/presse.php?id=62).  

    Man muss kein Kernkraftwerk selbst von innen gesehen haben, um sich eine Vorstellung davon zu machen.
    Im Kino läuft gerade \"Unter Kontrolle\", ein Film, der unaufgeregt Einblicke in den Betrieb von Kernkraftwerken gewährt.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: taxman am 30. Mai 2011, 08:40:46
    @Cremer,

    in meinem Bekanntenkreis wohnte monatelang ein russischstämmiger Ingenieur, der zu (branchenüblichen) Billigstkonditionen in einem nahen AKW arbeitete. Er sagte mir dies in einem persönlichen Gespräch, dass dies bundesweiter Standard wäre.

    Gewinnmaximierung ist ein Muss, weshalb Einstellungen (auch in dieser Stufe) NUR über die (geldtechnische) Kohle laufen.

    Und wie sieht es mit Fukushima aus ?? Schon freiwillig für den Aufräumdienst gemeldet ??
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 30. Mai 2011, 11:12:35
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Unter Ausbeutung stellt sich jeder etwas anderes vor.
    Die Grenze, wo sie beginnt und wo sie endet, ist nicht definiert.
    Mancher meint schon, es sei Ausbeutung, sich den Umstand zunutze zu machen, dass ein anderer Mensch gezwungen ist, seine Ware Arbeitskraft zu Markte zu tragen, einen anderen also abhängig zu beschäftigen.
    Andere wiederum sind froh, wenn sie auf diese Weise \"ausgebeutet\" werden, weil ihnen an ihrer abhängigen Beschäftigung liegt.

    Gemeint sind wahrscheinlich Fremdfirmen genannte  Subunternehmen und deren Beschäftigte [die zuweilen schlecht deutsch sprechen], die man für verschiedene Arbeiten auf dem Kraftwerksgelände heranzieht und wo es ab und an Probleme mit der Arbeitssicherheit geben kann, ...
    Ja, in der Tat habe ich diese Subunternehmen gemeint.
    Da gibt es (nicht nur in Frankreich sondern auch bei uns) ein gewisses \"Heer\" von Hilfarbeitern, die von AKW zu AKW geschickt werden und unter Zeit und Kostendruck und nach den Berichten in Fernsehen und Presse auch unter Missachtung von Arbeitsschutzvorschriften (Strahlenbelastung) einfache Arbeiten machen \"dürfen\". Meist Reinigungsarbeiten, bevor die Fachleute dann die Inspektionen durchführen können.

    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1999/0108/none/0001/index.html
    http://www.focus.de/finanzen/news/frankreich-das-harte-leben-der-nuklear-nomaden_aid_618360.html

    Sicher sind diese Menschen froh um ihren Job und fühlen sich wohl meist auch während ihrer Tätigkeit nicht ausgebeutet.
    Dies ändert sich aber, wenn sie dann krank werden. Dann fühlen sie sich durchaus ausgebeutet und regelrecht missbraucht.

    Zitat aus dem Zeitungsartikel:
    Zitat
    \"Man verschiebt das Strahlenrisiko oft auf ungelernte Arbeiter, die nicht fähig sind, es wirklich zu begreifen.\"
    Das nenne ich, sich als AKW-Betreiber einen Schei...dr... um die Gesundheit der Arbeiter kümmern.
    Ja, ich würde das sogar als vorsätzliche Körperverletzung bezeichnen. Als kriminell.

    Ich kann nun aus meiner Position nicht abschließend beurteilen, ob diese Berichte (aus Zeitungen und Fernsehen) übertrieben sind, oder ob sie voll der Wahrheit und der realen Situation entsprechen.
    Allerdings klingen sie für mich absolut glaubhaft, nach allen Erfahrungen die die Öffentlichkeit mit den Stromkonzernen und der ganzen Atomwirtschaft die letzten Jahrzehnte so gemacht hat.

    Es wäre also an der Atomindustrie bzw. den AKW-Betreibern, diese Vorwürfe eindeutig zu widerlegen bzw. nachvollziehbar ins recht Licht zu rücken, falls sie übertrieben sein sollten.
    Bisher ist das nicht geschehen.

    @Cremer:
    Ja, ich bin unkompliziert und unvoreingenommen offen für sachliche Argumente und berichtete Tatsachen.
    Das kann man durchaus als einfache Persönlichkeitsstruktur bezeichnen.
    Eine komplexe Persönlichkeit zu haben, ist nicht unbedingt ein Pluspunkt. ;)

    ciao,
    sh
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 30. Mai 2011, 12:27:32
    @Superhaase, Menschen dürfen nicht ausgebeutet werden. Das gilt generell und nicht nur wenn es gegen den Atomstrom geht! Die Kritik wäre glaubwürdiger, wenn sie nicht so einseitig daher kommen würde.

    Aktuell ist die Kohle als Ersatz und sogar als Brückentechnologie wieder im Gespräch. Jeder sucht da seinen Profit, von den Braunkohleinteressenvertretern bis zu den Solarkönigen. Mit EE werden wir in Europa die Versorgung noch lange nicht sicherstellen können. Schon gar nicht mit Solarstrom von deutschen Dächern. Z.B. soll die Bahn auch im Herbst und Winter bei Nebel, Schnee und Eis fahren und die Heizungen sollten dann auch sicher mit Strom versorgt werden. Am Augustsonntag Mittags um 12 Uhr haben wir andere Probleme. Da stellt sich die Frage wohin mit dem überflüssigen Strom. Die PV-Erzeugung ist halt nicht nachhaltig und nicht bedarfsgerecht.

    Aber zur Ausbeutung:

    Inhuman ist ganz sicher die Förderung von Importkohle in Kolumbien für den künftigen Stadtwerkestrom z.B. aus dem gemeinsamen Projekt mit Schweizer Konzernen in Brunsbüttel (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=77304#post77304): dazu in Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Glencore#Kritik)
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 30. Mai 2011, 12:55:40
    Zitat
    Original von PLUS
    @Superhaase, Menschen dürfen nicht ausgebeutet werden. Das gilt generell und nicht nur wenn es gegen den Atomstrom geht! Die Kritik wäre glaubwürdiger, wenn sie nicht so einseitig daher kommen würde.
    Kritik ist vor allem auch dann glaubwürdig, wenn sie sachlich ist und nicht dauernd alle möglichen Themen durcheinandermischt.
    Ihre Unsachlichkeit beruht nämlich genau darauf, dass Sie sich nie auf ein Thema konzentrieren können, sondern immer alles in alle Themen hineintragen möchten.
    Da Sie offesichtlich nichts zum Thema \"Arbeiter und Ingenieure in Atomkraftwerken\" beitragen können, wiederholen Sie halt schnell mal Ihre altbekannten pauschalen Rundumvorwürfe von der kolumbischen Kohle bis zur Ihrem Erzfeind PV, die Sie ungefragt in wirklich jeden Thread reinkopieren.
    Und das auch noch ohne einen einzigen sachlichen Bezug zur aktuell laufenden Diskussion herstellen zu wollen.
    Hauptsache, Sie haben mal wieder Ihren Senf dreingeworfen.  :rolleyes:

    ciao,
    sh
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 30. Mai 2011, 13:10:36
    Zitat
    Original von superhaase
    Kritik ist vor allem auch dann glaubwürdig, wenn sie sachlich ist und nicht dauernd alle möglichen Themen durcheinandermischt.
    Ihre Unsachlichkeit beruht nämlich genau darauf,...
    Zitat
    Original von superhaase
    ..
    Das nenne ich, sich als AKW-Betreiber einen Schei...dr... um die Gesundheit der Arbeiter kümmern.
    Ja, ich würde das sogar als vorsätzliche Körperverletzung bezeichnen. Als kriminell.
    ..
    [/list]
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 30. Mai 2011, 13:11:58
    Immer sicherer erscheint Atomausstieg bis spätestens 2022 (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/atomkonzerne-in-der-bredouille/4234420.html)

    War allerdings nach dem Atomkonsens 2000 auch bereits so.

    Minister Röttgen radelt ohne Helm in die Nacht.  (http://www.faz.net/s/Rub0D783DBE76F14A5FA4D02D23792623D9/Doc~E5D6180A0D96A43D8979ED0D1AA1289CB~ATpl~Ecommon~SMed.html)
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 31. Mai 2011, 10:52:07
    Konzerne rebellieren gegen Atom-Aus (http://www.ftd.de/politik/deutschland/:energiewende-konzerne-rebellieren-gegen-atom-aus/60058998.html)

    Mit ihnen sei das so nicht abgesprochen gewesen....
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 01:06:27
    Nach der Übertragung von Reststrommengen könnten neun AKW noch bis 2021, drei sogar bis 2022 weiterlaufen und dann käme es zu einem abrupten Ausstieg.

    Bericht der Tagesschau (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video920460.html)

    Das hätte dann jedoch nichts von einem Ausstieg so schnell wie möglich, der sich danach richten müsste, wie schnell die Grundlast sicher ersetzt werden kann.

    Es wäre -  nach dem Abschalten der acht ältesten Meiler - ein \"weiter so\" bis 2021/2022  mit radikalem Ende statt schrittweisen Ausstieg bis 2021, wie ihn Rot/Grün seinerzeit  mit den Konzernen vereinbart hatte.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: egn am 01. Juni 2011, 10:28:42
    Zitat
    Original von PLUS
    Am Augustsonntag Mittags um 12 Uhr haben wir andere Probleme. Da stellt sich die Frage wohin mit dem überflüssigen Strom.

    Ich wüsste nicht dass am Augustsonntag Mittags um 12 Uhr der Strombedarf niedriger liegen würde als die 17 GW die PV momentan maximal liefern. Was soll also die Aussage von dem überflüssigen Strom?

    Zitat
    Die PV-Erzeugung ist halt nicht nachhaltig und nicht bedarfsgerecht.

    Die PV-Erzeugung ist nachhaltig und bedarfsgerecht!

    Nachhaltig deshalb weil wir keine endlichen Brennstoffe verbrennen müssen.

    Bedarfsgerecht deswegen weil die Erzeugung tagsüber in den Spitzenlastbereich fällt. Dazu braucht man sich nur mal die Kurven hier (http://www.transparency.eex.com/de/) ansehen. Die Spitze wird schön gekappt.


    @RR-E-ft:
    Zitat
    Das hätte dann jedoch nichts von einem Ausstieg so schnell wie möglich, der sich danach richten müsste, wie schnell die Grundlast sicher ersetzt werden kann.

    Wenn die regenerativen so schnell wie möglich ausgebaut werden dann werden die AKWs die Reststrommengen bis zum Jahre 2022 gar nicht mehr los. Sobald z.B. die PV-Erzeugung den Grundlastsockel erreicht müssen immer öfter AKWs abgeschaltet werden. Ab dann fangen sie dann an unrentabel zu werden wenn sie nur noch mittlere Betriebszeiten erreichen, und werden dann wahrscheinlich schon vorher freiwillig vom Netz genommen.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 10:51:16
    Zitat
    Original von egn
    @RR-E-ft:
    Zitat
    Das hätte dann jedoch nichts von einem Ausstieg so schnell wie möglich, der sich danach richten müsste, wie schnell die Grundlast sicher ersetzt werden kann.

    Wenn die regenerativen so schnell wie möglich ausgebaut werden dann werden die AKWs die Reststrommengen bis zum Jahre 2022 gar nicht mehr los. Sobald z.B. die PV-Erzeugung den Grundlastsockel erreicht müssen immer öfter AKWs abgeschaltet werden. Ab dann fangen sie dann an unrentabel zu werden wenn sie nur noch mittlere Betriebszeiten erreichen, und werden dann wahrscheinlich schon vorher freiwillig vom Netz genommen.

    @egn

    Diese Annahme träfe wohl nur dann zu, wenn die jeweilige Strommmenge aus vorrangig eingespeister regenerativer Energie tatsächlich den Atomstrom aus dem Netz verdrängen würde.

    Gerade dies ist aber wohl nicht der Fall.

    Nach der merit-order könnte jedoch vorrangig die Stromerzeugung aus Kohle- und hinzuzubauenden neuen Gaskraftwerken verdrängt werden, insbesondere da letztere höhere Stromerzeugungskosten aufweisen.
    Dies wäre wohl geeignet, die Bereitschaft zum Zubau neuer Gaskraftwerke gerade auszubremsen, was den notwendigen Systemumbau zusätzlich in Frage stellt.

    Folgt man nun dem Abschlussbericht der Ethikkommission, wonach jede andere Art der Stromerzeugung besser ist als die Stromerzeugung in Atomkraftwerken, die deshalb ein Ende finden soll, erkennt man das Dilemma, wenn Atomstrom weiter andere konventionelle Stromerzeugung verdrängt.

    Um dem zu begegnen, müsste doppelt in den markt eingegriffen werden. nämlich neben dem Vorrang für regenerative wurde es eines Nachrangs für Atomstrom bedürfen, so dass dieser tatsächlich nur noch dann zum Zuge kommen kann, wenn das System einschließlich der übrigen konventionellen Erzeugung gerade ohne Atomstrom nicht auskäme.

    Man würde dann die jeweilige Atomstromerzeugung auf das jeweils gerade unvermeidbare Maß beschränken.

    Nur bei einer solchen Regelung ließe sich zudem erkennen, wie weit das Gesamtsystem jeweils bisher schon ohne Atomstrom auskommt, wie nah man dem gesetzten Zeil des sicheren Ausstiegs schon ist.

    Das ist aber gerade bisher nicht vorgesehen!
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: egn am 01. Juni 2011, 11:13:22
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Diese Annahme träfe wohl nur dann zu, wenn die jeweilige Strommmenge aus vorrangig eingespeister regenerativer Energie tatsächlich den Atomstrom aus dem Netz verdrängen würde.

    Gerade dies ist aber wohl nicht der Fall.

    Die AKWs werden nicht über die Merit-Order verdrängt sondern dadurch dass sie den Lastwechseln nicht mehr folgen können, sobald regelmäßig die PV Mittags soviel Leistung liefert dass gar kein Bedarf mehr am Atomstrom besteht.

    Heute werden Mittags schon bis zu 14 GW an PV-Leistung eingespeist, der Restbedarf beträgt etwa 40 GW. Wird die PV im bisherigen Tempo weiter gebaut dann haben wir schon vor 2020 am Mittag soviel PV-Leistung dass der Restbedarf auf nahezu 0 sinken würde. Dann müssten die AKWs täglich runter und hoch gefahren werden.

    Die Zahl der Störfälle wird in dieser Betriebsart stark ansteigen. Die haben doch heute schon Problem AKWs ohne irgend eine Störung herunter zu fahren.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 11:21:07
    @egn

    Wenn Atomstrom vor übriger konventioneller Erzeugung im Markt zum Zuge kommt, dann wird der Zubau etwa von Gaskraftwerken behindert, die den Atomstrom auch ersetzen sollen, zB. in Bayern.
    Wer will denn in ein neues Gaskraftwerk investieren, wenn dessen Stromerzeugung kostenbedingt bis 2021/ 2022 halbwegs garantiert durch Atomstrom im Markt verdrängt wird?!

    So kann der Umbau nicht gelingen, weil unter anderem auch für neue Gaskraftwerke dann der notwendige Investitionsanreiz fehlt.

    Da man die Grundlast nicht gesichert nur über regenerative ereichen kann, braucht es auch weiter konventioneller Stromerzeugung ohne Kernenergie, wofür man ja gerade auch den Zubau neuer Gaskraftwerke anstrebt.
    In diese wird aber nur investiert, wenn sie sich rechnen.
    Sie rechnen sich aber nicht oder nur schlecht, wenn statt ihrer Erzeugung weiter Atomstrom zum Zuge kommt.

    Stadtwerke wollen 6 Mrd. EUR in Stromerzeugung investieren, aber doch wohl nicht, wenn sie mit ihrer Stromerzeugung bis 2021/2022 weiter gegen Stromerzeugung aus abgeschriebenen AKW konkurrieren müssen.

    Wenn man schrittweise dahin gelangen will, dass bis 2021/2022 auf die Atomkraft vollständig verzichtet werden kann (nicht nur bei Wind und Sonnenschein), dann muss man dafür sorgen, dass konventionelle Stromerzeugung bzw. deren Zubau genügend Investitionsanreize vorfindet. Der beste Anreiz ist dabei eine Absatzsicherung soweit wie möglich, wie sie gerade durch eine Vor- und Nachrangregelung der aufgezeigten Art geschaffen würde.

    Der sicherste Betriebszustand eines AKW ist AUS.

    Ans Netz gehen sollten AKW deshalb nur noch, soweit es gerade jeweils unbedingt erforderlich ist.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: egn am 01. Juni 2011, 11:40:58
    Da Gaskraftwerke die Mittel- und Spitzenlast bedienen konkurrieren sie erst Mal nicht direkt mit den AKWs. Und sobald die AKWs wegen der PV udn Winderzeugung in die Mittellast rein rutschen werden die variablen Kosten ansteigen.

    Zudem liefern die restlichen AKWs ja wohl nur noch 10 GW (geschätzt). Man braucht dann trotzdem noch Kraftwerke die im Winter nachts und wenig Winderzeugung  insgesamt den Rest zur Nettoengpassleistung von 80 GW liefern können. Die vorhandenen Kraftwerke reichen da wohl nicht mehr aus, wenn immer mehr alte Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, weil auch diese durch die zunehmende regenerative Erzeugung aus der Grundlast in die Mittellast (Braunkohle) und aus der Mittellast in die Spitzenlast (Steinkohle) verdrängt werden.

    Ich halte die Verteilung der Reststrommengen anstatt einem gestaffeltem Ablauf auch für Unsinn. Und wird natürlich auch in den nächsten Jahren dazu führen dass weniger Gaskraftwerke gebaut werden.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 11:58:40
    Zitat
    Original von egn
    Da Gaskraftwerke die Mittel- und Spitzenlast bedienen konkurrieren sie erst Mal nicht direkt mit den AKWs.

    @egn

    Na das ist ja mal eine Argumentation. ;)

    Warum bedienen denn Gaskraftwerke bisher nur die Spitzen- und Mittellast?

    Doch wohl nur deshalb, weil die mit ihnen im Markt konkurrierenden Atomkraftwerke kostenbedingt die Grundlast bedienen (merit order)!

    Gäbe es keine gesetzliche Vorrangregelung für regenerative, würden diese kostenbedingt auch keine konventionelle Stromerzeugung verdrängen (merit order).

    Ebenso sollte übriger konventioneller Stromerzeugung vor Stromerzeugung aus Atomkraftwerken gesetzlich  Vorrang eingeräumt werden.

    Schließlich will man ja gerade schnellstmöglich diesen Endzustand erreichen, nämlich die komplette Ersetzung des Atomstroms durch regenerative und konventionelle Stromerzeugung.

    Die wackelige Brücke wird nur noch soweit in Anspruch genommen, wie gerade das Durchschreiten der Furt jeweils nicht sicher möglich ist.
    Dann wird man alsbald merken, wie schnell man auf die olle Brücke komplett verzichten kann.

    Sicherheit zuerst muss bedeuten, dass jeweils erst alle andere vorhandene  Stromerzeugung ausgeschöpft wird, bevor man auf Atomstrom zurückgreift, weil man gerade noch auf ihn zurückgreifen muss.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 01. Juni 2011, 12:59:00
    Zitat
    Original von egn
    ........Was soll also die Aussage von dem überflüssigen Strom?
    EdelEnergie wieder an! Ganz sicher nicht so preisgünstig und flexibel wie das eine Anzahl moderner regionaler GUD-Kraftwerke könnten.

    Weil der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint, ist die Stromerzeugung unregelmäßig und lässt sich nicht steuern. Wir brauchen mal mehr oder weniger Strom, doch danach richten sich Wind und Sonne nicht. EE-Strom ist nie bedarfsgerecht. Es wird beim deutschen extremen Ausbau sicher passieren, dass es künftig zunehmend Zeiten gibt, wo viel mehr Strom produziert wird, als benötigt. Das wird Geld kosten und die ohnehin im Vergleich schon höchsten Strompreise weiter treiben.

    Wer die Ökonomie aussen vor lässt, handelt weder nachhaltig noch verantwortlich. Ohne den wirtschaftlichen Einbau von modernen regionalen GUD-Kraftwerken in die deutsche Stromversorgung wird der Atomausstieg zum Rohrkrepierer. Das Verbrennen von Import- und deutscher Braunkohle ist, abgesehen vom Widerspruch zu den Umwelt- und Klimazielen, wohl kaum das Gelbe vom Ei. Wer heute ein Kohlekraftwerk baut, wie das die Stadtwerke tun, wird es 30- 40 Jahre kontinuierlich betreiben wollen. Wer will schon Milliarden freiwillig verschwenden?!  Man will ja Gewinn generieren u.a. zum Stopfen der Haushaltslöchern, Quersubventionen etc. pp.. Wie passt das in die Landschaft der gesteckten Ziele?  Die deutsche Energiepolitik wird ihre Widersprüche noch präsentiert bekommen.  :([/list]
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 13:05:31
    @PLUS

    Ihre Widersprüche präsentieren Sie selbst immerhin  sofort.

    Zwar ist es zutreffend, dass Strom aus Wind und Sonne wetterbedingt nicht immer zur Verfügung steht, deshalb den Bedarf nicht vollständig sicher abdecken können. Dass Wind und Sonne jedoch bereits mehr Strom liefern, als insgesamt benötigt wird, ist wohl eher Unfug. Zu welchem Zeitpunkt wurde denn die gesamte Stromnachfrage in Deutschland bereits aus Wind- und Photovoltaikanlagen und übrigen regenarativen gedeckt, waren deshalb alle konventionellen Kraftwerke (Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke) zeitgleich vom Netz?!

    Natürlich braucht es auch weiterhin konventioneller Stromerzeugung, möglichst dezentral und effizient, wohl am besten moderne GuD- Kraftwerke, wenn man denn sicher ist, dass das mit der Gasversorgung jederzeit uneingeschränkt funktioniert und keiner über längere Zeit den Gashahn abdreht.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: egn am 01. Juni 2011, 13:13:18
    Zitat
    Original von PLUS
    Es wird beim deutschen extremen Ausbau sicher passieren, dass es künftig zunehmend Zeiten gibt, wo viel mehr Strom produziert wird, als benötigt. Das wird Geld kosten und die ohnehin im Vergleich schon höchsten Strompreise weiter treiben.

    Komisch weiter oben haben sie noch geschrieben dass bei einem Überangebot die Preise sinken, was ja auch stimmt. Und hier behaupten sie dass die Strompreise höher werden. Was denn nun?

    Und was Sie auch noch immer nicht verstanden haben ist dass der Wind- und Sonnenstrom wie bei jedem anderen Kraftwerk für den nächsten Tag an der Börse angeboten wird. Dadurch ergibt sich keinerlei Änderung für den Betrieb. Auch ein Kraftwerksbetreiber kann entscheiden dass er sein Kraftwerk für morgen nicht an der Börse anbietet, weil er z.B irgendwelche Wartungsarbeiten macht, und genauso kann man das bei den Sonnen- und Windkraftwerken auch betrachten. Es steht für den nächsten Tag eine bestimmte Leistung zu einem bestimmten Grenzpreis zur Verfügung. Das Sonne und Wind immer zum Zuge kommen liegt einfach an den Grenzkosten von 0 und dem Prinzip nach dem die Börse funktioniert.

    Und wenn es tatsächlich mal so sein sollte dass die Einspeiseleistung in Summe von Sonne und Wind über dem momentanen Leistungsbedarf liegen würde dann kann man diese Erzeuger einfach ausschalten. Das geht eben z.B. bei den AKWs und andere Grundlastkraftwerken nicht. Da wird dann eben mit negativen Preisen versucht den Strom doch noch los zu werden. Der Markt wird das langfristig schon regeln.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 13:19:24
    Zitat
    Original von egn
     Das Sonne und Wind immer zum Zuge kommen liegt einfach an den Grenzkosten von 0 und dem Prinzip nach dem die Börse funktioniert.

    @egn

    Ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht.

    Jedenfalls wurde wohl noch nirgends Strom aus regenerativen zum Grenzkostenpreis \"NULL\" angeboten. Oder meinen Sie, dass wir eines Tages dahin kommen, weil die Verbraucher über die EEG- Umlage die Anlagen sowieso schon vollständig durchfinziert und abbezahlt haben, so dass ihnen der Strom aus den Anlagen unentgeltlich (zzgl. Netzkosten) zur Verfügung gestellt werden kann, soll und muss? Wie romantisch. ;)

    Alle anderen Stromerzeuger bekommen am Markt bekanntlich den merit order- Preis.
    Mit dem müssten die EE- Anlagenbetreiber bei Grenzkosten NULL ja auch recht profitabel auskommen, so dass es wohl darüber hinaus keiner weiteren staatlich garantierten Vergütungen mehr bedürfen würde.

    Schön wäre es! I have a dream...

    Tatsächlich kommt Strom aus Wind und Sonne immer nur wegen der gesetzlichen Vorrangregelung zum Zuge.
    Und mit dem merit order- Preis wollen sich die Anlagenbetreiber noch lange nicht begnügen, so dass die Verbraucher entsprechende EEG- Umlagen auf ihren Verbrauchsabrechnungen wiederfinden.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 01. Juni 2011, 13:30:39
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    @PLUS

    Ihre Widersprüche präsentieren Sie selbst immerhin  sofort.
    ...
    Dass Wind und Sonne jedoch bereits mehr Strom liefern, als insgesamt benötigt wird, ist wohl eher Unfug. Zu welchem Zeitpunkt wurde denn die gesamte Stromnachfrage in Deutschland bereits aus Wind- und Photovoltaikanlagen und übrigen regenarativen gedeckt, waren deshalb alle konventionellen Kraftwerke (Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke) zeitgleich vom Netz?!
    Zitat
    Original von egn
    Der Markt wird das langfristig schon regeln.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 13:33:53
    @PLUS

    Es gibt nur eine einzige Gewissheit:

    Dass eines Tages die gesamte Stromnachfrage allein über regenerative Energien gedeckt werden muss, weil für die konventionelle Stromerzeugung der Brennstoff ausgeht und schon lange zuvor unbezahlbar wird.

    Wenn das auch noch nicht alle erkannt haben, so doch immerhin die Politik, die deshalb auf einen kompletten Umstieg auf regenerative zusteuert.
    Deshalb gibt es die kostspielige Veranstaltung mit dem EEG überhaupt nur.

    Das mag für uns heute nicht ganz billig sein, aber jedenfalls besser als vollkommen unbezahlbare Energie  für unsere Kinder und Enkelkinder...
    Uropa hatte damals nur an sich gedacht...

    Wir schalten zurück zum Thema Atomenergie und wer sie noch will/ braucht.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: egn am 01. Juni 2011, 13:56:34
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht.

    Jedenfalls wurde wohl noch nirgends Strom aus regenariven zum Grenzkostenpreis \"NULL\" angeboten.

    Zu welchem Preis bieten denn die ÜNB nach der AusglMechV denn den Strom aus Wind und Sonne an wenn der Preis an der Börse unter 0 gesunken ist und sie gleichzeitig sicherstellen müssen dass der Wind und Solarstrom vorrangig eingespeist wird?

    Zitat
    Oder meinen Sie, dass wir eines Tages dahin kommen, weil die Verbraucher über die EEG- Umlage die Anlagen sowieso schon vollständig durchfinziert und abbezahlt haben, so dass ihnen der Strom aus den Anlagen unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden kann, soll und muss? Wie romantisch. ;)

    Das wird auch nach den 20 Jahren EEG-Förderung passieren. Der Strom der nicht für den Eigenverbrauch genutzt werden kann wird zu Grenzkosten von 0 €/kWh angeboten. Wie alle anderen Kraftwerke erhalten sie dann den Börsenpreis nach Merit-Order.

    Auch die Direktvermarkter von Windstrom bieten ihn zu Grenzkosten von nahezu 0 €/kWh an. Es hätte keinen Sinn ihn zu höheren Preisen anzubieten, da jede Einnahme den Gewinn erhöht.

    Zitat
    Alle anderen Stromerzeuger bekommen am Markt bekanntlich den merit order- Preis.

    Seit 1.1.2010 ist das auch so für den EEG-Strom geregelt. Dieser wird dann von der EEG-Vergütung abgezogen und diese Differenz wird dann auf die Verbraucher umgelegt.

    Zitat
    Mit dem müssten die EE- Anlagenbetreiber bei Grenzkosten NULL ja auch recht profitabel auskommen, so dass es wohl darüber hinaus keiner weiteren staatlich garantierten Vergütungen mehr bedürfen würde.

    Die Grenzkosten sind definiert aus als die Kosten die Entstehen wenn eine zusätzliche Einheit produziert wird.

    Was kostet also eine zusätzliche kWh dem Windkraftanlagenbetreiber?

    Tatsächlich sehr wenig, da er für die Erzeugung keinen Brennstoff verbraucht. Die variablen Kosten sind nahezu Null. Deshalb kann er die kWh auch zu 0 ct anbieten. Jede Einnahme dient direkt zur Deckung der Fixkosten. Er erhält ja an der Börse nicht die Grenzkosten als Einnahme, sondern den Börsenpreis nach Merit-Order. Wenn also der durchschnittliche Börsenpreis multipliziert mit der Zahl der kWh die er pro Jahr produziert hat seine Kosten (Fix+variable) + Gewinn deckt, dann arbeitet er rentabel. Da die variablen Kosten nahe 0 sind wird er versuchen seine kWh zu jedem Preis zu verkaufen, hauptsächlich er hat einen Deckungsbeitrag. Er kann die kWh ja auch nicht speichern sondern muss dann einspeisen wenn das Angebot da ist.

    Dass heute noch über EEG gefördert wird liegt daran, dass man den weiteren Ausbau forcieren will. Dies erreicht man nur mit Renditen die über denen normaler Finanzanlagen liegen, und Risiken die darunter liegen. Tatsächlich ist es so dass neu gebaute Anlagen an guten Standorten bei heutigen Börsenpreisen schon ganz gut rentabel arbeiten. Die Grundvergütung bei Windkraftanlagen liegt ja heute nur bei etwa 5 c/kWh, der durchschnittliche Börsenpreis ist mittlerweile schon bei etwa 6 ct/kWh. Die guten Standorte sind aber vielfach mit alten kleinen Anlagen blockiert. Deshalb muss man heute noch bis zu 8 ct/kWh fördern, damit sich Anlagen lohnen. Hier müsste das Repowering drastisch forciert werden. Denn man kann damit weniger Anlagen die Gesamtleistung vervielfachen.

    Hier (http://www.photovoltaik-guide.de/bundesnetzagentur-verlaengert-moeglichkeit-der-preislimitierung-von-eeg-strom-15244) ist noch ein Link zur Preislimitierung.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 14:02:06
    @egn

    Klar doch. Wenn eines fernen Tages erst mal die gesamte Strommenge aus abgeschriebenen EE- Anlagen gedeckt werden kann, dann beträgt der Börsenstrompreis nach merit order und Grenzkosten eben NULL und deshalb zahlen alle nur noch die Netzkosten. Noch bevor es soweit ist, entfällt aber hoffentlich die weitere EEG- Förderung.  ;)

    Wer investiert diesen fernen Tages dann überhaupt noch weshalb in neue Stromerzeugungsanlagen oder halten die abgeschriebenen Anlagen ewig?
    Dann wäre es ja nicht mehr weit bis zum goldenen Zeitalter.

    Es wird morgen nicht anders sein als heute:

    Abgeschriebene Anlagen führen nur für deren Anlagenbetreiber zum goldenen Ende, verhindern zugleich Neuinvestitionen, so wie heute noch die Atomkraftwerke.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: egn am 01. Juni 2011, 14:08:12
    Der EEG-Strom wird heute schon von den ÜNBs zu diesen Preisen an der Börse angeboten. Die Verrechnung nach EEG ist eine völlig getrennte Sache. Die Details sind in der AusglMechV beschrieben.

    Das Goldene Zeitalter beginnt bei Wind und Sonne vielleicht erst in 20 Jahren.

    Bei Wind fallen jetzt erst die ersten Anlagen aus der Förderung heraus. Da müssen sich die Betreiber entscheiden ob sie die Anlagen abbauen, oder mit Direktvermarktung weiter laufen lassen. Dies hängt sehr von den Erfahrungen ab. Da gibt es Standorte die waren super, an anderen Standorten haben die Betreiber aber auch Verluste gemacht. Es wäre zu wünschen dass an guten Standorten ein Repowering gemacht wird, an schlechten Standorten muss man sehen ob sich das tatsächlich lohnt moderne Anlagen aufzustellen.

    Bei Sonne ist es so dass die meisten Anlagen auf privaten Hausdächern installiert sind. Da bietet sich nach 20 Jahren die Eigenversorgung an. Damit kann man den höchsten Ertrag erzielen. Wie man den Reststrom los wird muss sich erst zeigen. Aber vielleicht entwickeln sich hier auch Direktvermarktungsgesellschaften wie bei der Windkraft, die einem den Sonnenstrom zu höheren Preisen als an der Strombörse abnehmen, oder zumindest das Angebot an der Börse bündeln. Hier sind aber noch einige gesetzliche Regelungen, z.B. hinsichtlich einer vorrangigen Einspeisung nach 20 Jahren zu treffen. Sonst weigert sich der VNB einfach den Strom abzunehmen, oder diktiert die Preise.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 14:13:47
    @egn

    Deshalb erhalten die Anlagenbetreiber doch trotzdem nicht nur den merit order - Börsenpreis, sondern eine weit höhere Vergütung. Und die Differenz zwischen der garantierten Vergütung für die Anlagenbetreiber und den Börsenpreisen ist nicht virtuell, sondern wird von den Verbrauchern real aufgebracht, mit dem Geld, das sie oftmals im Schweiße ihres Angesichts verdient haben. Wenn Sie zudem behaupten, der Börsenpreis strebe deshalb über kurz oder lang gegen NULL (Grenzkosten der abgeschriebenen Anlagen), dann geht da wohl irgend etwas nicht ganz auf oder wir haben in der Zukunft nur noch die Netzkosten zu zahlen.

    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Es wird morgen nicht anders sein als heute:

    Abgeschriebene Anlagen führen nur für deren Anlagenbetreiber zum goldenen Ende, verhindern zugleich Neuinvestitionen, so wie heute noch die Atomkraftwerke.

    Die Kosten wurden über die EEG- Umlage sozialisiert, der höchste Ertrag durch Eigenverbrauch aus abgeschriebener Anlage bliebe privatisiert.

    Ob das ein Zukunftsmodell sein kann, erscheint zweifelhaft.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: egn am 01. Juni 2011, 14:22:32
    Ich habe nicht behauptet dass der Börsenpreis gegen NULL strebt, sondern dass der Strom von Wind- und Solaranlagen zum Grenzpreis von 0 angeboten wird. Der Börsenpreis bestimmt sich aber aus dem teuersten Kraftwerk. Da eine Stromversorgung nur mit Wind und Sonne nciht angestrebt wird, gibt es noch andere Kraftwerke die wahrscheinlich inflationsbereinigt ähnlich hohe oder höhere Kosten wie die heutigen Kraftwerke haben. Daraus gibt sich ein durchschnittlicher Börsenpreis der sich eher an diesen Kosten orientiert als an den Grenzkosten von Wind und Sonne.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 14:26:42
    @egn

    Wenn eines fernen Tages erst die gesamte Strommenge aus abgeschriebenen EE- Anlagen gedeckt wird, dann strebt der Börsenpreis wegen der Grenzkosten wohl gegen NULL.
    Denn zu diesem Grenzkostenpreis NULL wird er ja laut ihrer Aussage dann allüberall angeboten.  
    Wohin sollte er in diesem Fall denn sonst streben...?

    Das hätten sich die Verbraucher mit den gezahlten EEG- Umlagen wohl auch verdient. ;)
    Schließlich müssen ja die, welche die Beträge für die EEG- Umlage über Jahrzenhnte aufgebracht haben, auch eine Rendite einfahren.
    Die Anlagenbetreiber hatten ihre Rendite ja schon früher eingefahren. ;)

    In meinen vier Semestern BWL an der Uni habe ich jedenfalls gelernt, dass es schwierig ist, jemanden zu finden, der zum Preis NULL anbietet, es hingegen leicht ist,  jemanden zu finden, der zum Preis NULL nachfragt. Gut, das liegt nun schon ein paar Jahre zurück und die Zeiten ändern sich.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: egn am 01. Juni 2011, 14:40:58
    Welche EE-Anlagen sollen das denn sein, die die 100% Deckung erreichen?

    Wind, Sonne und Wasser alleine werden es nicht sein. Es wird noch andere EE-Anlagen geben die höhere variable Kosten als Wind-, Sonne- und Wasserkraftwerke, z.B. Gaskraftwerke die Biogas als Brennstoff verwenden, und andere Kraftwerke die Brennstoffe nutzen. Dies Kosten dieser Brennstoffe sind variable Kosten und führen dazu dass selbst bei abgeschriebenen Anlagen ein durchschnittlicher Börsenpreis entsteht der von NULL verschieden ist. Und natürlich müssen auch abgeschriebene Anlagen laufend ersetzt werden. Und diese Anlagen müssen auch ihre Fixkosten erwirtschaften können sonst baut niemand Ersatzanlagen.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 14:48:29
    @egn

    Also angestrebt ist für die Zukunft eine vollständige Deckung der Stromnachfrage aus regenerativen, siehe oben.

    Und wenn die Anlagen, die das einen fernen Tages leisten, alle Grenzkosten NULL aufweisen, und der Strom deshalb allüberall zu diesem Grenzkostenpreis NULL an der Börse angeboten wird, wie Sie es hier behaupten, dann käme es wohl noch nicht einmal darauf an, ob die Anlagen bereits abgeschrieben sind oder nicht.

    Denn die Grenzkosten liegen nun einmal bei NULL und deshalb wird der Strom ja auch heute schon zu diesem Grenzkostenpreis NULL an der Börse angeboten und geht allein deshalb weg wie warme Semmeln.  ;)

    Zitat
    Original von egn
     Das Sonne und Wind immer zum Zuge kommen liegt einfach an den Grenzkosten von 0 und dem Prinzip nach dem die Börse funktioniert.

    Ich meine, das liegt an der gesetzlichen Vorrangregelung, weil auch heute  NIEMAND  Strom aus Wind und Sonne an der Börse zum Grenzkostenpreis NULL anbietet. Niemand verschenkt etwas und wir haben auch nicht den Zustand esoterischer Tauschringe.

    Zitat
    Original von egn
    Ich habe nicht behauptet dass der Börsenpreis gegen NULL strebt, sondern dass der Strom von Wind- und Solaranlagen zum Grenzpreis von 0 angeboten wird.

    Aber darüber gehen die Meinungen halt auseinander.  :D
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: egn am 01. Juni 2011, 14:56:26
    Wir drehen uns im Kreis.  ;)

    Ich habe nicht behauptet dass alle EE-Anlagen Grenzkosten von NULL haben oder haben werden. Ich habe behauptet, dass Wind und Solarkraftwerke ihren Strom zu Grenzkosten NULL anbieten, da sie mit jeder erzeugten kWh einen positiven Deckungsbeitrag erwirtschaften werden, da der tatsächliche Erlös durch den Börsenpreis bestimmt ist, der sich nach Merit-Order durch das teuerst produzierende Kraftwerk ergibt.

    Sie sollten meine Aussagen nochmals genau durchlesen, insbesondere sollten sie meine Aussagen zu Wind und Solar nicht auf EE-Anlagen insgesamt verallgemeinern.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 01. Juni 2011, 14:58:30
    @RR-E-ft:

    Ich glaube, Sie bringen hier die Begriffe Grenzkosten und Gestehungskosten etwas durcheinander - bzw. wenden diese falsch an.

    Im Übrigen sind die Grenzkosten bei Windkraftwerken zwar nahezu Null, aber nicht ganz: WKAs haben durch einen Verschleiß im Betrieb durchaus (sehr geringe) Grenzkosten. Das heißt, unter einem bestimmten kWh-Preis sind die Verschleißkosten nicht mehr gedeckt und der Betreiber wird sein WKA abschalten.
    Bei der PV hingegen sind die Grenzkosten wirklich gleich Null, denn einen Verschleiß, der mit einer erzeugten kWh entsteht, gibt es da nicht.

    Würde der gesamte Strom nur aus Wind und Sonne erzeugt, dann gäbe es sicher Börsenpreise von nahezu Null. Andererseits gäbe es nachts bei Flaute dann höhere Preise, wenn der Bedarf nur aus Speichern gedeckt werden muss.
    Es ist auch theoretisch denkbar, dass selbst der Speicherstom mit Grenzkosten nahezu Null an der Börse verkauft wird, und sich dann die Speicherkraftwerke nur die Bereitstellung der Speicherleistung und -kapazität vergüten lassen.

    Dann würde der Strompreis wirklich nur noch über \"Netzkosten\" bestimmt und enthielte quasi keine Börsenpreisbestandteile mehr.
    Rein theoretisch.
    Mögliche wäre das, die entsprechenden gesetzlichen Regelungen bzw. Abrechnungsmechanismen vorausgesetzt.

    Aber dazu wird es in der Praxis nicht kommen, weil nicht 100% Strom aus Wind und Sonne angestrebt werden.

    ciao,
    sh
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 15:03:44
    Mal sehen, was die Zukunft noch so alles bringt. ;)

    Jetzt geht es um das hier und heute, insbesondere darum, wie man den Atomstrom schnellstmöglich ersetzen kann, auch durch neue Gaskraftwerke und hierfür Investitionsanreize schafft bzw. Investitionsabreize abschafft.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 01. Juni 2011, 15:12:29
    Es ist wohl allen (bis auf Mutti und ihren Buben? ;)) klar, dass eine Reststrommengenübertragung von den abgeschalteten AKWs (insbes. Krümmel und Mühlheim-Kärlich) und somit eine gleichzeitige Abschaltung von 9 Kraftwerken 2021/22 nicht sinnvoll sein kann.

    Die ganze Reststrommengenregelung müsste abgeschafft werden. Feste Abschaltzeitpunkte müssen her. Nur so ist ein stufenweiser Übergang gesichert und für Investoren planbar.

    Da sind wir uns wohl einig.

    ciao,
    sh
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 15:42:11
    Gäbe es eine gesetzliche Vorrangregelung jedweder Stromerzeugung vor derjenigen aus Atomkraftwerken,
    bräuchten sich Investoren bei Kraftwerksneubauten um die Restlaufzeiten und -strommengen einzelner Kernkraftwerke  wohl nicht mehr zu sorgen.
    Es wären wohl auch genügend AKW in der Kaltreserve, für diejenigen, die sich eine solche als notwendig vorstellen.

    Ich meine, dass es kaum einen Investitionsanreiz geben kann, der besser wirken könnte.

    Richtig ist, dass die Brennelementesteuer dann natürlich einen Bedeutungsverlust erleidet.
    Denn wo kaum noch Atomstrom nachgefragt wird, da braucht man auch kaum noch neue Brennstäbe.
    Atommüll fällt dann auch weniger an.

    Gegen eine solche Vorrangregelung ließe sich also auf die Brennelementesteuer im politischen Geschäft ggf. verzichten, um einen weiteren Streitpunkt mit den Konzernen aus dem Weg zu räumen.
    E.ON und RWE könnten sich angekündigte Klagen wegen der Brennelementesteuer schenken.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 01. Juni 2011, 19:12:36
    Ein Nachrang von Atomstrom allein und ein AKW in \"Warmreserve\" oder Kaltreserve verringert aber das Risiko noch um keinen Deut.

    Nur eine endgültige Stilllegung und der darauf folgende Abtransport der Brennelemente hat eine Senkung bzw. Beseitigung des Risikos zur Folge.

    Und darum sollte es doch eigentlich gehen, oder?

    ciao,
    sh
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 19:24:56
    Durch den Nachrang von Atomstrom wird erreicht, dass die notwendigen Alternativen schneller ans Netz kommen und deshalb schneller komplett auf Atomstrom verzichtet werden kann und Atomkraftwerke schneller vom Netz kommen können.

    Dies ist doch Voraussetzung dafür, dass das Risiko insgesamt schneller abklingt. Dass bei einem Nachrang von Atomstrom neun Atomkraftwerke bis 2021 in der Kaltreserve erhalten werden, wenn sie keine weitere  Perspektive mehr haben, darf bezweifelt werden. Selbst wenn man um eine gewisse  Kaltreserve aus AKW nicht vollständig herumkäme, würde der Bedarf  jedoch jedenfalls auch schrittweise abgebaut.

    Gibt es keinen Nachrang von Atomstrom, dann steht zu besorgen, dass nach regenerativen hauptsächlich Atomkraftwerke tuckern, halbwegs garantiert bis 2021/2022 und sich deshalb weiter die Meinung hält, diese sicherten die Grundlast und man könne deshalb nicht auf sie verzichten, Investitionen in Alternativen deshalb ausgebremst werden.

    Alle Politiker beteuern, es solle nur noch so viel Atomstrom produziert werden, wie gerade noch notwendig, schließlich wolle man schnellstmöglich raus aus dem verbleibenden Risiko.

    Dann muss man aber auch die sicheren  Voraussetzungen dafür schaffen.

    Die Atomstromer  werden wohl wieder mit einer europarechtlich unzulässigen Diskriminierung der Kernenergie argumentieren.  

    Nach ihrer Vorstellung soll man wohl jedenfalls auch dann weiter über die wackelige Brücke, selbst in Zeiten, in denen sich die Furt weniger gefährlich ohne deren Nutzung durchschreiten lässt.

    Absonderlich mutet deren Argument an, sie bräuchten schließlich weiterhin die hohen Gewinne aus der Atomkraft, um in erneuerbare Energien investieren zu können. Zwar suchen sie schon nach neuen Geschäftsfeldern, aber eben außerhalb Deutschlands, RWE wohl nicht minder als E.ON.

    Schließlich fordert auch niemand, dass gerade E.ON und RWE in Deutschland den Bereich der Regenartiven ausbauen sollen, wo bei denen doch durch den Rückbau der Atomkraftwerke innerhalb von 30 Jahren viel Kapital gebunden sein wird.

    Viel besser wäre es wohl, wenn ganz  andere diese Investitionen stemmen, um bei der Stromerzeugung in Deutschalnd Anbietervielfalt zu erreichen und so die überkommen vermachteten Marktstrukturen aufzubrechen. Dies auch deshalb, damit nie wieder eine kleine Gruppe weniger großer Unternehmen  Gelegenheit erhält, Regierung und Parlament (energie-)politisch  zu erpressen oder auch nur zu einem entsprechenden Versuch anzusetzen.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 01. Juni 2011, 22:03:25
    E.ON Pressemitteilung zur Klageabsicht gegen Brennelementesteuer (http://www.eon.com/de/media/news-detail.jsp;jsessionid=23DE1A40F8D24D352A7C34274A94824E.1?id=10330&back=%2fde%2findex.jsp)

    Meinung von Clifford Chance pp. (http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE7500BT20110601)

    Nur wenn die Kollegen von Clifford Chance von einer nicht vollkommenen Chancenlosigkeit orakeln, haben sie die Chance, entsprechende Mandate zu angeln. Worauf indes das Vertrauen der Stromkonzerne auf die Laufzeitverlängerung gründen soll, wo doch von Anfang an über die Verfassungsmäßigkeit der Atomgesetznovellen diskutiert und Verfassungsbeschwerden wegen der möglichenUmgehung des Bundesrates angekündigt und erhoben wurden, bleibt unerfindlich.

    \"Dann klagt mal schön!\" (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/eon152.html)

    \"E.ON schadet mit der Klage sich selbst\" (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/interviewatomklage100.html), Meinung des Prorektors der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer


    Deutsche Energieriesen lassen ersten Dampf ab\" (http://www.nwzonline.de/Aktuelles/Wirtschaft/Nachrichten/NWZ/Artikel/2617507/Deutsche-Energieriesen-lassen-ersten-Dampf-ab.html)

    Zitat
    Pläne der Bundesregierung, zusätzliche Gaskraftwerke zum Ausgleich für abgeschaltete Atommeiler zu bauen, nahm ein Beteiligter der Branche mit Schulterzucken auf. „Wer soll die denn bauen?“, fragte er. Wie beim Netzausbau für die erneuerbaren Energien müsste die Regierung da schon Erleichterungen bieten.


    \"Ausgestrahlt - Energieriesen in der Existenzkrise\" (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,765678,00.html)

    RWE-Chef fühlt sich von Merkel unfair behandelt (http://www.welt.de/wirtschaft/article13406241/RWE-Chef-fuehlt-sich-von-Merkel-unfair-behandelt.html)

    Zitat
    Auf die Frage, ob er sich von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fair behandelt fühlt, sagte der RWE-Chef: \"Würde der DFB über die Zukunft des deutschen Fußballs entscheiden, ohne die Champions-League-Vereine mit einzubinden? Offenbar will man in Deutschland eine Energiezukunft ohne die international agierenden Energiekonzerne.\"

    Der umstrittene Kurs des RWE- Chefs (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,765463,00.html)

    Zitat
    Großmann steht nicht nur wegen seines kompromisslosen Pro-Atom-Kurses in der Kritik. Ihm wird außerdem angekreidet, dass er bereits seit Monaten versucht, ausländische Fusionspartner zu finden - auch um den Konzern ein Stück weit aus der Abhängigkeit von der deutschen Politik zu lösen.

    So war Großmann nach intensiven Verhandlungen mit dem spanischen Energieversorger Iberdrola vor drei Monaten sogar bereit, RWE als Juniorpartner in eine gemeinsame Gesellschaft einzubringen. Selbst der Firmensitz sollte nach SPIEGEL-Informationen ins Ausland verlagert werden. Die Fusion scheiterte offenbar nur, weil die Spanier zu starke Mitbestimmung durch die deutschen Gewerkschaften fürchteten.

    Einzelne AKW einmotten? (http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/prognosen/atomausstieg-wie-sinnvoll-ist-die-kaltreserve_aid_632844.html)
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 02. Juni 2011, 15:17:27
    Zitat
    Original von superhaase
    ..Die ganze Reststrommengenregelung müsste abgeschafft werden. Feste Abschaltzeitpunkte müssen her. Nur so ist ein stufenweiser Übergang gesichert und für Investoren planbar.
    ..
    Zitat
    Der WWF fordert die Bundesregierung auf, die neun verbliebenen Kernkraftwerke stufenweise vom Netz zu nehmen, um Probleme zu vermeiden. Bislang ist geplant, die Meiler innerhalb von nur 12 Monaten in den Jahren 2021/22 abzuschalten. Eine Analyse im Auftrag des WWF zeigt, dass ein solches geballtes Abschalten von insgesamt 10.800 Megawatt Kraftwerkskapazitäten erhebliche energiewirtschaftliche und netztechnische Probleme mit sich bringen könnte, insbesondere im süddeutschen Raum.
    ..
    Regine Günther, Leiterin Energie und Klimaschutz beim WWF Deutschland. „Für einen verlässlichen Übergang ins Zeitalter der erneuerbaren Energien  muss der derzeitige abrupte Abschaltplan verändert werden.“ ..  

    WWF: Kernkraftwerke müssen stufenweise auslaufen  (http://www.wwf.de//presse/details/news/wwf_kernkraftwerke_muessen_stufenweise_auslaufen/)[/list]
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Cremer am 02. Juni 2011, 18:39:36
    @egn,

    ich empfehle mal sich mit Netzstrukturen zu befassen, sofern es für Sie verständlich ist. ;)

    Es ist ja alles schön, was Sie und andere Forumsteilnehmer hier im Forum vermeintlich zur Erzeugung von Stromenergie  verstehen wissen
    - da mit PV-, Wind- und sonstige erneuerbare Energien herum lamentieren.
    - und am Besten gleich alles nur mit erneuerbare Energie machen zu wollen

    Aber damit ist es nicht getan !!

    Lesen Sie mal  hier (http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/BNetzA/Presse/Berichte/2011/FortschreibungMoratoriumsBericht26Mai2011pdf.pdf?__blob=publicationFile)
    http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/BNetzA/Presse/Berichte/2011/FortschreibungMoratoriumsBericht26Mai2011pdf.pdf?__blob=publicationFile

    insbesondere ab der Seite 38
    Da kann man an erkennen wie nah Deutschland am Stromausfall im kommenden Winter ist.

    Tatsache ist, dass PV keine Blindleistung liefern kann. Blindleistung ist aber notwendig.

    Tatsache ist, dass die Windenergieanlagen nur max 10% Blindleistung in das Hochspannungsnetz liefern können (Mittelspannungsrichtlinie)

    Tatsache ist, dass große Grundlastkraftwerke für Lieferung von großen Blindleistungen geeignet und notwendig sind.

    Tatsache ist, dass vermutlich die Synchrongeneratoren der abgeschalteten Kernkraftwerke umgerüstet werden, um Blindleistungen liefern zu können (Seite 68+69 des Berichtes)
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Netznutzer am 02. Juni 2011, 19:00:28
    http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article13409001/Netzagentur-erwartet-zu-Pfingsten-Stromprobleme.html

    Mal sehen, inwieweit die Netzagentur mit ihrer Prognose richtig liegt.

    Gruß

    NN
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 02. Juni 2011, 21:00:03
    Zitat
    Die Bundesnetzagentur befürchtet unterdessen schon zu Pfingsten Probleme im Netz. Der Präsident der Behörde, Matthias Kurth, begründete dies in der „Rheinischen Post“ mit schwacher Auslastung. Die Industrieproduktion ruhe, die Nachfrage sei gering. Zugleich fließe Strom aus Wind- und Sonnenanlagen von weit entfernten Standorten ins Netz. „Die Netze sind dann unter Stress, das kann zu Schwierigkeiten führen.

    Wie kommt es dazu, dass man wegen geringer Stromnachfrage zu Pfingsten  Probleme  durch einen Überschuss an Strom aus Wind und Sonne besorgt?

    Bedeutet das, dass man Sorge hat, Strom aus Wind und Sonne würde die gesamte Stromnachfrage übersteigen, auch wenn alle konventionelle Stromerzeugung vom Netz ist?

    Welche konventionelle Stromerzeugung kann ggf. nicht schnell genug runtergeregelt bzw. vom Netz genomme werden?

    Zunächst würde man ja annehmen, die besorgten Probleme müssten wohl noch größer sein, wenn nicht gerade auch 13 Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz wären und auch noch nicht benötigten  Strom einspeisen würden.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 02. Juni 2011, 23:21:30
    @Cremer:

    Das mit der Blindleistung sind doch technisch lösbare Probleme - also keine Probleme.
    Auch PV könnte technisch betrachtet Blindleistung liefern.
    Auch Windkraftwerke können mehr als 10% Blindleistung liefern.
    Wenn man sie lässt.

    Das mit der Blindleistung ist doch alles ein Popanz, den Sie da vor sich her tragen.
    100% Strom aus Erneuerbaren Energien ist technisch absolut möglich.
    Im Moment natürlich noch nicht.
    Aber der Umbau hat ja auch erst begonnen.
    Es steht jedenfalls kein technisches Hindernis im Wege, das nicht überwindbar wäre.

    Sie können also ruhig damit aufhören, bei jeder Gelegenheit mit der Blindleistung hier anzukommen.

    @RR-E-ft:
    Die Befürchtung mit dem Stromüberschuss zu Pfingsten erscheint wirklich schon recht abstrus.
    Vor allem hat er wohl nicht mit dem Atomausstieg zu tun.
    Fener dürfen ja Windparks und PV-Parks vom Netz geworfen werden, wenns die Netzstabilität erfordert.
    Es ist für mich also nicht nachvollziehbar, hier zu warnen.

    ciao,
    sh
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Cremer am 03. Juni 2011, 09:09:46
    @superhaase,

    Zitat
    Das mit der Blindleistung sind doch technisch lösbare Probleme - also keine Probleme

    Ich empfehle Ihnen ebenfalls, wie für egn, sich mal eingehend mit Netzstrukturen zu befassen, sofern Sie es verstehen sollten, was ich bezweifle.

    Fakt: Es sind Probleme !!
    Sicherlich lassen sich Kondensatorenbänke aufbauen. Und diese werden zur Zeit auch gebaut, frühestens stehen wirkungsvoll erst nächstes Jahr welche zur Verfügung.

    Aber:
    Blindleistung müssen die Übertragungsnetze, neben der Wirkleistung auch übertragen. Und eben da liegt das Problem. Wenn, wie die neue Rot-grüne Landesregierung Rheinland-Pfalz in der Koalitionsvereinbarung schreibt, keien neuen Übertragungsnetzte zuzulassen, dann wird es eben auf der Nord-Südschiene zu einem Leistungsengpass kommen.


    Zitat
    Auch PV könnte technisch betrachtet Blindleistung liefern
    Das ist Schmarren was Sie hier erzählen !!
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: egn am 03. Juni 2011, 09:35:58
    Zitat
    Das ist Schmarren was Sie hier erzählen !!

    Führen Sie Selbstgespräche? Denn den Schmarrn erzählen Sie.

    Tatsache ist, dass die PV-Inverter ideal dazu geeignet sind Blindleistung einzuspeisen (http://download.sma.de/smaprosa/dateien/10040/BLINDLEISTUNG-ADE094210.pdf). Die Firma SMA wird wohl wissen von was sie schreibt.

    Anstatt andere Leute dazu aufzufordern sich zu informieren, sollten Sie sich lieber an die eigene Nase fassen.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 03. Juni 2011, 09:38:39
    Zitat
    Original von Cremer
    Zitat
    Auch PV könnte technisch betrachtet Blindleistung liefern
    Das ist Schmarren was Sie hier erzählen !!
    Man sieht, dass Sie von der Technik nicht viel verstehen.  :rolleyes:
    Es ist technisch überhaupt kein Problem, den Leistungsfaktor bei einem Wechselrichter sowohl in den induktiven als auch in den kapazitiven Bereich zu verschieben. Und zwar fast beliebig. Allerdings wird dabei, wenn gleichzeitig noch die verfügbare Wirkleistung eingespeist werden soll, eine Auslegung auf höhere Stromstärken bzw. Scheinleistungen erforderlich, was die Wechselrichter natürlich etwas teurer machen würde.
    Trotzdem ist das schaltungstechnisch überhaupt kein Problem.

    Ich rate Ihnen, hier nicht immer so felsenfest technische Behauptungen aufzustellen und dabei andere recht arrogant abzukanzeln, wenn Sie selbst doch so wenig Ahnung von der Technik haben haben.

    ciao,
    sh
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: Cremer am 03. Juni 2011, 13:35:06
    @superhaase,
    @egn,

    ich habe nicht gesagt, dass ein Wechselrichter keine Blindleistung liefern kann.

    Fakt ist, dass die Niederspannungsrichtlinie, zutreffend auch gerade für PV-Anlagen, noch nicht in Kraft ist.

    Nur die neuen Wechselrichteranlagen können die künftigen Vorgaben von z.B. 0,95 kap bis 0,95 ind.erfüllen.

    Siehe auch hier:
    http://www.hsa.ei.tum.de/Publikationen/2009/2009_Empfehlung_Richtlinie_Niederspannung.pdf

    Es mag ja alles stimmen was die SMA in  schreibt, aber ob dies im Niederspannungsnetz auch so von dn Betreibern zugelassen wird, ist eine andere Sache.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: superhaase am 03. Juni 2011, 13:44:10
    @Cremer:

    Fakt ist jedenfalls, dass die Erneuerbaren Energien in der Lage sind, auch Blindleistung im erforderlichen Ausmaß zu liefern.

    Entgegen Ihren ständigen Behauptungen steht also die Blindleistungsfrage in technischer Hinsicht einer Vollversorgung mit EE keinesfalls im Wege.

    Wenn derzeit die entsprechenden Richtlinien und technischen Vorschriften nicht dafür ausgerichtet sind, werden sie halt zu gegebener Zeit geändert.

    So einfach ist das!
    Das Thema ist also hiermit gegessen?
    Ich hoffe! ;)

    ciao,
    sh
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juni 2011, 14:12:33
    Es ist wohl kein Privileg von Technikern, sich gegenseitig die Fachkompetenz abzusprechen.
    Das ist fast so interessant wie der Streit von Silberrücken in einem Paviangehege.  ;)

    Mich interessiert immer noch, weshalb es gerade in Zeiten, in denen 13 AKW vom Netz sind, zu Problemen wegen eines Stromüberschusses kommen soll.
    Wie wäre es darum bestellt, wenn alle AKW mit ihrer Stromerzeugung am Netz wären?

    Bekannt ist, dass man bei einem Ungleichgewicht zwischen zeitgleicher Stromeinspeisung und Stromnachfrage entweder die Einspeisung oder die Stromentnahme beschränken kann, um die notwendige Balance aufrecht zu erhalten bzw. wieder herzustellen.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 03. Juni 2011, 15:29:00
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    ...
    Mich interessiert immer noch, weshalb es gerade in Zeiten, in denen 13 AKW vom Netz sind, zu Problemen wegen eines Stromüberschusses kommen soll.
    ..
    Bundesnetzagentur warnt vor Strom-Engpässen (http://www.stern.de/panorama/abgeschaltete-akw-bundesnetzagentur-warnt-vor-strom-engpaessen-zu-pfingsten-1691576-print.html)

    Zitat
    \"Es kann an Pfingsten eng werden im Netz, weil die Last sehr schwach ist\". Beim Ruhen der industriellen Produktion gerieten die Netze unter Stress, wenn gleichzeitig Strom aus Wind- und Sonnenanlagen an weit entfernten Standorten einfließe. Die Stromnetze befänden sich derzeit generell an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit: \"Wir nutzen ein Instrumentarium, das eigentlich für Notfälle vorgesehen ist.\"
    Ein Auto fährt auch ohne TÜV und mit schlechten Bremsen. Manche sehen damit die Überquerung von Alpenpässen als abenteuerliche Herausforderung und nutzen die Handbremse mit. Ist das Abenteuer zum Glück ohne Unfall ausgegangen, dann ist für sie schon der Beweis erbracht, dass TÜV und Bremsen überflüssig sind.  Verantwortung und Sicherheit sehen anders aus. [/list]
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juni 2011, 15:51:09
    Die Bundesnetzagentur besorgt zu Pfingsten eine Ungleichgewichtslage im Netz wegen geringer Stromnachfrage infolge des Ruhens industrieller Produktion einerseits und hoher Stromeinspeisungen aus Wind- und Sonne andererseits.
    Den erwarteten Stromeinspeisungen stünde eine geringe Netzlast gegenüber.
     
    Eine solche Situation ist nicht minder übel als eine zu geringe Stromeinspeisung bei hoher Netzlast infolge hoher Stromnachfrage, welche die Bundesnetzagentur im nächsten Winter besorgt und deshalb einen Lastabwurf durch Lieferunterbrechungen für große Stromnachfrager, insbesondere einzelne industrielle Großabnehmer ins Auge fasst, um das notwendige Gleichgewicht zwischen zeitgleicher Einspeisung und Entnahme von Strom im Netz zu gewährleisten.

    Deshalb bleibt jedoch nach wie vor unklar, warum es gerade zu Pfingsten zu einem kritischen Zustand infolge von  Stromeinspeisungen aus Wind und Sonne kommen soll, zumal die Stromerzeugung aus Atomkraftwerken in großem Umfange vom Netz ist. Und es stellt sich weiterhin die Frage, wie sich die Sitauation zu Pfingsten darstellen würde, wenn bei der geringen Stromnachfrage infolge des Produktionsstillstandes auch noch die Stromerzeugung der AKW komplett am Netz wäre.
    Man könnte schließlich annehmen, dass das zu Pfingsten besorgte Problem wohl noch größer wäre, wenn die AKW und deren Stromerzeugung nicht vom Netz wären.

    Das hängt sicher nicht damit zusammen, dass irgendwer mit einem Auto ohne TÜV und mit schlechten Bremsen unterwegs sei, worüber sich allerdings auch vortrefflich palavern ließe.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juni 2011, 16:29:53
    Länder wollen stufenweise Abschaltung der AKW  (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1162232)

    Zitat
    Anders als die Bundesregierung wollen die Länder die vorläufig weiterlaufenden neun Atomkraftwerke in mehreren Schritten abschalten. Eine Konzentration der Abschaltung auf die Jahre 2021 und 2022 lehnen sie ab. Das Ausstiegsdatum 2022 soll zudem unumkehrbar sein.


    Länder lehnen Standby- AKW ab (http://www.n-tv.de/politik/Laender-lehnen-Standby-AKW-ab-article3489946.html)

    Zitat
    Die Bundesländer lehnen ein Atomkraftwerk als sogenannte Kaltreserve zur Sicherung der Stromversorgung ab. Zudem verlangen sie eine stufenweise Abschaltung der verbleibenden neun AKW, statt eine Ballung der Abschaltung in den Jahren 2021/2022, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Berlin nach Beratungen der Ministerpräsidenten. Statt einer Kaltreserve in Form eines AKW setzten die Länder auf eine Kaltreserve aus Gas- und Kohlekraftwerken, betonte Sachsen-Anhalts Regierungschef.

    Um den Ausstieg ununmkehrbar zu machen, wird eine entsprechende Grundgesetzänderung ins Auge gefasst.

    Der Zug scheint in die richtige Richtung zu rollen.

    Schließlich zeigt gerade die aktuelle Situation, wie schädlich es sein kann, wenn viele Atomkraftwerke gleichzeitig abprupt vom Netz gehen.
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: PLUS am 03. Juni 2011, 17:04:10
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    ....
    Man könnte schließlich annehmen, dass das zu Pfingsten besorgte Problem wohl noch größer wäre, wenn die AKW und deren Stromerzeugung nicht vom Netz wären.

    Das hängt sicher nicht damit zusammen, dass irgendwer mit einem Auto ohne TÜV und mit schlechten Bremsen unterwegs sei, worüber sich allerdings auch vortrefflich palavern ließe.
    Aber es gibt ja noch andere Auswirkungen. Wie den heutigen Medien zu entnehmen ist, hat Energieexpertin Claudia Kemfert mal wieder festgestellt, dass die Haushalte durch den Ausstieg nicht extrem belastet werden. Sie sieht zwar auch steigende Börsenpreise, aber:

    \"Mit steigendem Börsenpreis sinkt auch die EEG-Zulage, die momentan etwa ein Sechstel unserer Stromrechnung ausmacht.\"Interessant dabei, die neuen FiX-Preisvereinbarungen (AGB) mit der Ausnahme der EEG-Zulage. Das war dann wohl nur Papier und geht für die Versorger ins Leere. Ein Ausstiegsvorteil für die Verbraucher?![/list]Des Weiteren müsse man davon ausgehen, dass ausländische Unternehmen auf den Markt drängen, um ihren Strom zu einem guten Preis zu verkaufen und damit das Angebot weiter erhöhen. \"Auch wenn Brennstoffkosten und Netzentgelte zusätzlich steigen, könnten diese Faktoren dafür sorgen, dass der private Verbraucher nur eine leichte Strompreiserhöhung tragen muss\".Der dürfte dann originär nicht nur aus \"ÖKO\"-Erzeugungen stammen.[/list]Wichtig sei zudem ein stärkerer Wettbewerb und eine marktwirtschaftliche Umstrukturierung des EEG, um Windkraftunternehmen verstärkt an die Börse zu bringen, statt ihren Strom nur über die Erzeuger einspeisen zu lassen.Ja, das wäre wirklich wichtig! Mal sehen, ob da die nächsten Novellen etwas für den Markt und die Verbraucher bringen.[/list]
    Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juni 2011, 17:21:58
    @PLUS

    Sie reden vom TÜV. Die Atomkraftwerke bieten keine größtmögliche Sicherheit, wie die Reaktorsicherheitskommission festgestellt hat. Ein Risiko wird mit der Nutzung der Kernenergie immer verbunden bleiben. Die Ethikkommission hat deshalb festgestellt, dass jede andere Form der Stromerzeugung mit Rücksicht auf die Risiken besser ist. Deshalb wollen nun alle raus aus der Nutzung der Kernenergie in Deutschland. Acht bereits abgeschaltete AKW sollen für immer vom Netz bleiben.  Darüber braucht man aus genannten Gründen wohl nicht mehr palavern.  Derzeit laufen die Beratungen, wie man die verbleibenden neun Kernkraftwerke auch möglichst schnell ohne Gefährdung der Versorgungssicherheit endgültig vom Netz bekommen kann. Sie waren und sind bei allen diesen Beratungen nicht mit dabei, so dass ein zügiger Fortschritt nicht ausgeschlossen erscheint.

    Wenn Sie nun mit anderen Auswirkungen und auch Fragen des EEG oder gar Preisänderungs- AGB in Lieferverträgen  in diesem Zusammenhang ankommen möchten, dann ist das genau das, was man als Palaver bezeichnen kann.
    Dass Sie darin nicht nur geübt, sondern auch richtig gut sind, ist bekannt und wird wohl von niemandem in Abrede gestellt.

    Zu der Frage, wie es kommen soll, dass gerade zu Zeiten, da viel Stromerzeugung vom Netz ist, eine Ungleichgewichtslage durch Einspeisung von zuviel Strom bei geringer Stromnachfrage entsteht, konnte Ihr Beitrag jedenfalls nichts beitragen. Sollte er aber auch wohl gar nicht. Ihnen ging es möglicherweise eher um die Meisterschaft auf Ihrem Gebiet.

    Zitat
    Original von PLUS
    Wichtig sei zudem ein stärkerer Wettbewerb und eine marktwirtschaftliche Umstrukturierung des EEG, um Windkraftunternehmen verstärkt an die Börse zu bringen, statt ihren Strom nur über die Erzeuger einspeisen zu lassen.
      Ja, das wäre wirklich wichtig! Mal sehen, ob da die nächsten Novellen etwas für den Markt und die Verbraucher bringen.[/list]

      Windkraftunternehmen verstärkt an die Börse zu bringen, wäre auch ein Thema, worüber sich vortrefflich palavern ließe.
      Als wenn es um deren Eigentumsform oder Eigentümerstruktur ginge...
      Vielleicht sollten Sie sich mit Frau Prof. Kemfert kurzschließen.
      Nehmen Sie sich dabei die Zeit zu einem verständigen Austausch über alle Fragen.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: PLUS am 03. Juni 2011, 17:46:07
      @RR-E-ft, was Sie zur Sicherheit der Atomkraftwerke schreiben ist für mich nicht streitig. Die Angelegenheit ist aber komplex und nicht so simpel wie das sich manche vorstellen oder glauben wollen. Es geht eben beim \"TÜV\" auch um die Versorgungssicherheit und wie Sie selbst schreiben geht es darum, die Kernkraftwerke ohne Gefährdung der Versorgung so schnell wie möglich vom Netz zu nehmen.

      Es geht also um diese Frage. Wann und wo kann bei adäquatem Ersatz (Ziele § 1 EnWG) ohne Gefährdung der Versorgung abgeschaltet werden.

      \"Palaver\" - lesen Sie im Thread und sehen sich die Bandbreite der Diskussion an.
      Zitat
      Original von RR-E-ft
      Windkraftunternehmen verstärkt an die Börse zu bringen, wäre auch ein Thema, worüber sich vortrefflich palavern ließe.
      Als wenn es um deren Eigentumsform oder Eigentümerstruktur ginge...
      Vielleicht sollten Sie sich mit Frau Prof. Kemfert kurzschließen.
      Nehmen Sie sich dabei die Zeit zu einem verständigen Austausch über alle Fragen.
      ... Es geht wohl erkennbar um den Strom der direkt oder über die Börse vermarktet werden soll. Es ist nicht meine Formulierung:

      siehe z.B. hier letzter Satz (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/stromboerse104.html)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: superhaase am 03. Juni 2011, 17:48:36
      Zitat
      Original von RR-E-ft
      @PLUS
      [...] Sie waren und sind bei allen diesen Beratungen nicht mit dabei, so dass ein zügiger Fortschritt nicht ausgeschlossen erscheint.
      :D
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juni 2011, 18:53:26
      \"Ein klares Szenario in Stufen\" (http://www.faz.net/artikel/C32436/atom-ausstiegsplaene-ein-klares-szenario-in-stufen-30430974.html)

      Zitat
      Eine entsprechende Forderung der Länder akzeptierte die Bundesregierung am Freitag. Vorgesehen seien fixe Abschaltdaten für jeden einzelnen der verbliebenen neun Meiler in den Jahren 2015, 2017, 2019, 2021 und 2022, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Gespräch mit den Ministerpräsidenten. Die sieben ältesten Reaktoren und Krümmel bleiben abgeschaltet.

      Würde dann wohl heißen, dass neben den sieben plus eins Erledigten bis 2015 erst einmal keine weiteren AKW vom Netz gehen, dann in Zweijahresschritten nacheinander alle AKW endgültig abgeschaltet werden.

      Damit erhalten die Atomstromer die gewünschte Planungssicherheit,  wann mit dem endgültigen Rückbau begonnen werden kann.

       Anleger schalten ab (http://www.deraktionaer.de/aktien-deutschland/e-on-und-rwe--anleger-schalten-ab-16074639.htm)

      MdB Pfeiffer (mit drei f) zeigt sich besorgt (http://www.focus.de/politik/deutschland/energiewende-ein-akw-bleibt-notfalls-als-kaltreserve_aid_633876.html)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 04. Juni 2011, 00:02:48
      32 Betriebsjahre für Atomkraftwerke (http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_73915.html)

      Ene, mene miste. es rappelt in der Kiste.
      Ene, mene Muh und raus bist du.
      Raus bis du noch lange nicht, sag mir erst, wie alt du bist.
      Zweiundreißig  
      Ene, mene, meck und du bist weg.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: egn am 04. Juni 2011, 11:14:37
      Die Probleme an Pfingsten sollen wohl deswegen auftreten weil angenommen wird dass viel Wind im Norden eingespeist wird, der Strom aber im Süden gebraucht wird. Die Leitungen in den Süden sind aber ein Engpass. An Arbeitstagen würde der Windstrom im Norden verbraucht. Exportieren nach F und gleichzeitig den Süden versorgen kann man nicht da hier wohl die gleichen Leitungen im Raum Frankfurt nötig sind.

      Würden die AKWs im Süden noch laufen dann käme man gar nicht auf die Idee den Windstrom in den Süden zu leiten, sondern würde ihn exportieren und/oder die WKAs einfach abschalten damit die AKWs und die Braunkohlekraftwerke in Grundlast weiter laufen können.

      Man könnte im Süden natürlich statt den AKWs auch andere teure Kraftwerke  hoch fahren um den Fluss in den Süden zu mindern, dies widerspricht aber der Merit-Order. Die Börse berücksichtigt bisher nicht die verfügbaren Netzverbindungen.

      Zusammenfassend kann man sagen dass die Anforderungen aus dem EEG und der Kraftwerkauswahl nach der Merit-Order in bestimmten Wetterlagen in Verbindung mit geringer Last nicht mit dem aktuellen Netz zusammenpassen. Die billigen Kraftwerke sind überwiegend im Norden.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: superhaase am 04. Juni 2011, 16:31:36
      Wir brauchen schnellstmöglich mehr Windkraftwerke im Süden.
      Das würde einige Netzprobleme lindern helfen.
      Mal sehen was die Vorzeige-Grünen Kretschmann und Seehofer ;) hier die nächsten Jahre umsezten werden.
      Versprochen haben sie es ja.

      ciao,
      sh
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: Cremer am 04. Juni 2011, 17:34:15
      @superhaase,

      Zitat
      Wir brauchen schnellstmöglich mehr Windkraftwerke im Süden. Das würde einige Netzprobleme lindern helfen

      da sieht man mal, dass Sie keine Ahnung von Netzstrukturen im Hochspannungsnetz haben. Ich wiederhole: gemäß der Mittelspannungsrichtlinie können Windkraftanlagen max. nur 10% Blindleistung ins Hochspannungsnetz liefern.

      Lesen Sie mal den Bericht der BNetzA vom 26.5.11 in der Zusammenfassung auf Seite VIII, Nr. 5:

      Durch das Moratorium entstehen sowohl in der Rhein-Main- und in der Rhein-Nekar-Region als auchim Raum Hamburg große Probleme bei der Spannungshaltung , weil dadurch große Bereitsteller von Blindleistung durch das Morastorium weggefallen sind.

      Weiter auf Seite 53:
      Szenario Starkwind/Starklast
      Die Berechnungen haben ergeben, dass bei dauerhafter Abschaltung der 7+1 KKW ohne jegliche vorbeugend korrigierende Eingriffe der Übertragungsnetzbetreiber im Großraum Rhein-Main und Rhein-Nekar Spannugnen von unter 380 KV auftreten und damit das von 380 bis 420 KV reichende zulässige Spannungsband im Übertragungsnetz unterschritten wird. Betrachtet wurde dabei exemplarisch ein Tag Ende November (29.11.11) Spannungen unterhalb von 380 KV können zu einem Spannungseinbruch bzw. sogar Spannungskollaps führen, der weitreichende Versorgungsunterbrechungern zur Folge haben kann. Ohne vorbeugend durchgeführte Eingriffe und Gegenmaßnahmen der ÜNB sei das netz laut Aussage der ÜNB damit in einem sehr instabilen Zustand...... Amprion hat für diesen Fall Spannungen von unter 360 KV für den Raum Frankfurt berechnet


      Sie suggerieren hier als ob mit einpaar Windkraftanlagen die Probleme im Süden damit behoben werden können.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: superhaase am 04. Juni 2011, 21:20:16
      Zitat
      Original von Cremer
      da sieht man mal, dass Sie keine Ahnung von Netzstrukturen im Hochspannungsnetz haben. Ich wiederhole: gemäß der Mittelspannungsrichtlinie können Windkraftanlagen max. nur 10% Blindleistung ins Hochspannungsnetz liefern.
      Können oder dürfen?
      Meines Wissens können die WKAs mehr liefern, wenn man sie ließe und darauf auslegen würde.
      Außerdem: Wer sagt, dass die 10% nicht reichen?

      Zitat
      Sie suggerieren hier als ob mit ein paar Windkraftanlagen die Probleme im Süden damit behoben werden können.
      Nein, tue ich nicht.
      Ich sagte \"lindern helfen\".
      Kurzfristig hilft die Aktivierung der fossilen Kaltreserven im Süden, falls wirklich nötig.

      Fakt ist, dass wir für die Energiewende baldmöglichst das Windkraftdefizit im Süden Deutschlands beheben müssen.
      Windstrom aus dem Süden ist billiger als Offshore-Windstrom und erspart einiges an Netzbelastung und somit Netzneubauten.

      Das mit dem Blindstrom ist mittelfristig technisch auch lösbar.
      Das kurzfristig entstehende Problem wegen der ungeplanten plötzlichen Abschaltung mehrerer AKWs ist für die Energiewende mittelfristig kein Problem.

      ciao,
      sh
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: courage am 05. Juni 2011, 16:29:42
       Firmen bauen eigene Kraftwerke  (http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/0,2828,763497,00.html)

      Zitat
      \"Die Versorgung über ein eigenes Kraftwerk ist effizienter und deshalb wirtschaftlich sicherer\", sagt Amann.
      Das nennt man Vorwärtsstrategie anstatt rückwärtsgewandte Bedenkenträgerei.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: Cremer am 05. Juni 2011, 19:41:09
      @courage,

      Spremberg zieht jetzt nach, was andere Papierfabriken schon längst machen.

      Freund von mir ist Technischer Leiter der Papierfabrik Stora Enso. Diese haben u.a. auf sein Betreiben hin ein höchst effizientes Kratfwerk mit Wirbelstromverfahren in Karlsruhe gebaut. Diese Technik war vorher hier in Deutschland  noch nicht im Einsatz gewesen.  
      Der Kessel verbrennt eben alles !!
      Hochgegefahren wird er mit Gas und dann mit Kohle. Sodann wird er auf Grünholzabfälle umgestellt. Da gehen am Tag ca. 1000 Tonnen Grünholz durch, welche aus ca. 100km Radius kommen.
      Eine Papierfabrik braucht jedemenge Dampf zur papiertrocknung, 70 MW elektr. Leistung ist auch noch drin.
       http://www.storaenso.com/about-us/mills/germany/maxau-mill/Pages/willkommen-in-maxau.aspx
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: PLUS am 05. Juni 2011, 20:19:53
      @Cremer, eine eigene Stromversorgung war früher in der Industrie die Regel. Fabriken hatten nicht umsonst Kamine. (http://dlw.pfortz-maximiliansau.de/deu/Geschichte.html) Das könnte unter diesen Bedingungen wieder Mode werden. Heute gibt es allerdings die EEG-Umlage und die Entwicklung dürfte sich für die normalen Verbraucher (ohne PV auf dem Dach) wieder mal zum weiteren Nachteil auswirken.  :(

      Zitat
      Dabei belasten die Firmen nicht nur potenziell steigende Preise bei der Erzeugung. Ein Dorn im Auge ist gerade energiehungrigen Betrieben die EEG-Umlage, mit der alle privaten und gewerblichen Stromverbraucher den Ausbau der erneuerbaren Energien finanzieren. Auch wenn das wachsende Ökostromangebot den Börsenpreis dämpft, lastet die zuletzt von 2 auf 3,53 Cent pro Kilowattstunde gestiegene Umlage auf den Unternehmensbilanzen.

      Nach Angaben des Bundesverbandes der deutschen Gießerei-Industrie verschlingt die Abgabe bis zu 50 Prozent des Gewinns einzelner Unternehmen. Die steigende Abgabe ist indes ein weiterer Anreiz, ein eigenes Kraftwerk in Betrieb zu nehmen: Auf selbst erzeugten Strom aus der Kraft-Wärme-Koppelung fällt die Abgabe nicht an.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 06. Juni 2011, 10:44:06
      Bundesregeierung beschließt Atomausstieg bis 2022 (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bundesregierung-beschliesst-atomausstieg-bis-2022/4255520.html)

      Zitat
      Nach den sofort stillzulegenden AKW sollen die verbleibenden neun noch Strom produzieren Meiler nach folgendem Zeitplan vom Netz gehen: 2015 Grafenrheinfeld (Bayern), 2017 Gundremmingen B (Bayern) und 2019 Philippsburg II (Baden-Württemberg), 2021 Grohnde (Niedersachsen), Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Gundremmingen C (Bayern). Als letzte Kernkraftwerke würden 2022 Isar II (Bayern), Neckarwestheim II (Baden-Württemberg) und Emsland (Niedersachsen) abgeschaltet werden.


      Die Bundesregierung wird entsprechende Gesetze in das verfassungsmäßige Gesetzgebungeverfahren einbringen.

      Nach den Gesprächen der Bundeskanzlerin  mit den Bundesländern und mit der Opposition scheint eine breite Zustimmung sicher, wenn auch noch in Einzelpunkten Abstimmungsbedarf besteht.

      Selbst der BDI hat anerkannt, dass der Atomausstieg bis 2022 auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens gründet, so dass es über das Ob keines weiteren Palavers mehr bedarf.

      BDI: Zeitpunkt für Atomausstieg steht (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1475207/)

      Energiewende auf dem Weg (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,766793,00.html)

      Mal sehen, wer diesmal von einer Revolution spricht.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: PLUS am 06. Juni 2011, 11:16:03
      Zitat
      Original von RR-E-ft
      ... so dass es über das Ob keines weiteren Palavers mehr bedarf.
      WIE aber hoffentlich schon. Ich erwarte, dass sich da die Verbraucher- und Energieverbraucherschützer nicht enthalten und ernsthaft die Interessen der Verbraucher vertreten. Jetzt gilts! Das neue Kapitel der Energieversorgung in Deutschland wird jetzt geschrieben. Die Verbraucher haben da hoffentlich mitzureden und mitzuschreiben! Hier wird nicht palavert sondern sich sachlich mit den möglichen Wirkungen, insbesondere was die Verbraucher betrifft,  auseinandergesetzt.[/list]weiter hier: EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize (http://forum.energienetz.de/thread.php?postid=83488#post83488)
      PS:
      andere sind aktiv .. und die nächsten Forderungen (http://www.bi-saubere-luft-ostfriesland.de/site/uploads/2011.06.02.EmderZeitungArbeitgebercheffordertGrokraftwek.jpg)......Kohle hat (wieder) Zukunft (http://www.bi-saubere-luft-ostfriesland.de/site/uploads/2011.05.25.KlagegegenKohlekraftwerkscheiterte.jpg)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 06. Juni 2011, 11:39:50
      Reines Palaver ist immer Mist, auch sofern es das EEG (andere Baustelle!)  betrifft.
      Freunde der Laberkunst sollten vielleicht  einen eigenen Verein gründen.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 06. Juni 2011, 13:06:36
      Pressemitteilung der Bundesregierung (http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Energiekonzept/energiekonzept.html)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 06. Juni 2011, 20:00:43
      Problem: Rückbau der Kernkraftwerke (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1163729)

      Endlich haben die Energiekonzerne Planungssicherheit, dass sieben (plus ein) Atomkraftwerke nicht mehr ans Netz gehen müssen, abklingen dürfen und danach  endlich zurückgebaut werden können.

      Aber wer soll es leisten und wohin nun mit den strahlenden Altlasten?
      Hat schon jemand einen Plan?
      Das deutsche Atom(rückbau)forum?

      Zurück zu grünen Wiesen (http://www.kernenergie.de/kernenergie/Themen/Entsorgung/Stillegung_Rueckbau/)

      Derweil fallen die Versorgeraktien wohl weiter.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: Cremer am 07. Juni 2011, 07:22:20
      @RR-E-ft,

      da bin ich mal gespannt:

      Zitat
      Dem Netzausbau kommt für den Ausbau der erneuerbaren Energien eine zentrale Bedeutung
      zu. Wir wollen mit einem Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) die Voraussetzungen
      für einen schnelleren Ausbau vor allem bei den Stromübertragungsnetzen schaffen, die im
      Wesentlichen den Windstrom vom Norden in die Verbrauchszentren im Süden bringen.m

      Das ist der Hauptpunkt des Ganzen.

      Da ist aber unsere rot-grüne Landesregierung dagegen.
      Sie dreht dem Süden den Strom ab, da sie laut Koalitionsvereinbarung keine neuen 380 KV - Trassen mehr bauen will. ;)
      Die vier bestehenden 380 KV Nord-Süd-Trassen an dem Weiswurstäquator genügen eben nicht.

      Erster Stresstest dazu wird an Pfingsten sein und im November

      Auch Punkt 31, 34 und 35 des Programmes sind gut ;)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: Netznutzer am 07. Juni 2011, 08:51:26
      Zitat
      Der Meiler war seit 1972 in Betrieb und produzierte bis zur Schließung 2003 rund 140 Millionen Kilowattstunden Strom.

      Selbst, wenn man einen großzügigen Durchschnitts-kWh-Preis von 5 ct anlegen würde, hätte der Meiler in 31 Jahren satte 7 Millionen € eingespielt, also etwa 226.000,-- € pro Jahr. Bei einer solchen Qualität der Recherche, kann man den Rest des Artikels auch nicht ernst nehmen. Kilo, Mega, Terra, egal, Hauptsache, wieder mal \'nen Artikel gedruckt. Jeder Auszubildende hätte auf den ersten Blich gesehen, dass Rückbaukosten von 500 Millionen € bei 140 Millionen produzierten kWh pro kWh Rückbaukosten von mekr als € 3,50 verursachen.

      Gruß

      NN
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: superhaase am 07. Juni 2011, 09:04:14
      Zitat
      Original von Cremer
      Die vier bestehenden 380 KV Nord-Süd-Trassen an dem Weiswurstäquator genügen eben nicht.
      Ist das unbestrittener Fakt?

      Könnte doch sein, dass mit einem Ausbau der bisher arg vernachlässigten Windkraft im Süden Deutschlands der Netzneubaubedarf auf Höchstspannungsebene gar nicht so groß ist. Und wenn dann auch keine Atomkraftwerke mehr die Netze verstopfen, die ihren Strom unbedingt noch exportieren wollen, obwohl genug Wind- oder Sonnenstrom im Netz ist, dann reicht das vorhandene Netz vielleicht schon aus?
      Oder es genügt eine machbare Aufrüstung der vorhandenen Trassen?

      Nur so ein Gedanke ... nicht gleich wieder lospoltern ... ;)
      Man darf nur die exorbitanten Netzausbauforderungen der Stromkonzerne durchaus hinterfragen, denn es erscheint manchmal so, als ob diese nur \"zur Abschreckung\" so groß aufgeblasen würden.

      ciao,
      sh
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: egn am 07. Juni 2011, 09:27:15
      Der Netzausbau wird von den Stromkonzernen so in den Vordergrund gestellt damit heute noch Atom- und Braunkohlestrom, und später wenn sie ihre neue Geldmaschine Offshore-Windkraft installiert haben, den Offshore-Windstrom durch ganz D leiten können. Und natürlich dient das Leitungsnetz dann bei hoher regenrativen Erzeugung auch dazu den Strom ins Ausland zu leiten, wenn man die Grundlastkraftwerke nicht drosseln will.

      Ein Gegenmittel ist die regenerativen verstärkt im Süden in der Fläche auszubauen und nicht im Norden. Der Norden hat ja schon genügend Windstrom. Dann braucht man den Strom ja nicht durch halb D leiten.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: superhaase am 07. Juni 2011, 10:25:06
      Der Horst von der CSU hats ja versprochen, dass die EE in Bayern jetzt massiv ausgebaut werden.
      Ich zähl auf ihn.  :D

      ciao,
      shi
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: egn am 07. Juni 2011, 10:48:35
      Da nicht die Staatsregierung mit eigenem Geld baut, sondern Investoren gefunden werden müssen, sehe ich nicht wie sich das rein durch Absichtserklärungen beschleunigen soll.

      Hier in der Region um Ingolstadt werden kaum Windparks gebaut sondern ab und zu mal eine Einzelanlage durch ansässige Bürger selbst. Windparks werden wegen der auswärtigen Investoren eher kritisch gesehen. Nach dem Motto, die Landschaft wird hier verschandelt und die Gewinne fließen woanders hin.

      Die 1.500 Windkraftwerke die Söder aufstellen will würden selbst wenn es lauter große mit 5 MW Leistung wären, nur 7,5 GW Gesamtleistung bringen. Bei 1.800 Volllaststunden im Jahr sind das dann 13,5 TWh/a. Das wären dann etwa 18 % des jährlichen Energieverbrauches von Bayern, oder etwas mehr als die jährliche Energiemenge eines AKWs.

      Machbar ist das wahrscheinlich nur wenn man größere Windparks mit mehreren Anlagen macht, aber da ist Widerstand der Bevölkerung vorprogrammiert. Vielleicht würde sich das ändern wenn die Gewerbesteuer ausschließlich in die Kasse der Gemeinde fließt auf deren Gebiet die Anlagen stehen.

      Und die weiter reduzierte Förderung für Windenergie wird auch nicht gerade das Wachstum fördern.

      Neue Umfrage zur Windenergie in Bayern. (http://www.wind-energie.de/de/windenergie-in-der-region/bundeslaender/bayern/aktuelles-aus-der-region/article/umfrage-bayern-wollen-erneuerbare-statt-atom-1/20/?type=55)

      Alle Tabus müssen auf den Prüfstand (http://www.bayerische-staatszeitung.de/index.php?id=65)

      Grüne fordern den Ausbau der Windkraft in Bayern (http://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-regional/gruene-fordern-ausbau-der-windkraft-in-bayern-17767304.bild.html)

      Ausbau der Windkraft stellt Kommunen vor Probleme (http://www.antenne.de/Ausbau-der-Windkraft-stellt-Kommunen-vor-Probleme__japan_374179_news.html)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: superhaase am 07. Juni 2011, 11:01:44
      Viel gewonnen wäre ja schon, wenn die CSU und ihre Kommunalpolitiker nicht mehr den Ausbau der Windkraft nach allen Regeln der Kunst verhindern würden.

      Das Geld wird sich schon finden, das war auch bisher nicht das Problem.

      Örtliche Widerstände wird es geben, aber auch örtliche Zustimmung gibt es viel.
      Ich glaub nicht, dass der Widerstand überall in der Mehrheit ist.
      Bürgerbeteiligungmodelle helfen da weiter. Auch in Norddeutschland werden gerne Bürger vor Ort in Beteiligungsgesellschaften aufgenommen.

      ciao,
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: Cremer am 07. Juni 2011, 12:43:13
      @superhaase,

      Zitat
      Könnte doch sein, dass mit einem Ausbau der bisher arg vernachlässigten Windkraft im Süden Deutschlands der Netzneubaubedarf auf Höchstspannungsebene gar nicht so groß ist. Und wenn dann auch keine Atomkraftwerke mehr die Netze verstopfen, die ihren Strom unbedingt noch exportieren wollen, obwohl genug Wind- oder Sonnenstrom im Netz ist, dann reicht das vorhandene Netz vielleicht schon aus

      Ich muss erneut auf den Fortschreibungsbericht des Kernkraft-Moratorium der BNetzA vom 26.5.11 hinweisen, die Antworten stehen dort und warum die Netze \"Stress\" haben, gerade an Pfingsten, siehe Zusammenfassung Seite VII Punkt 2 und auf Seite VIII Punkt 5.
      Ich muss erneut auf den Blindstrom hinweisen :evil:

      Für den Ausbau der Netze empfehle ich das EnLAG zu lesen, insbesondere die Anlage. Da steht nämlich drin, welche Trassen ausgebaut werden sollen.
      http://www.gesetze-im-internet.de/enlag/anlage_4.html

      Und warum die Technische Alternativen 380 KV Erdkabel heute noch über längere Strecken schlecht möglich sind.
      http://www.amprion.net/netzausbau/dortmund-frankfurt/antragsunterlagen
      unter Band A Erläuterungsbericht Textteil Pos. 2.4 und 2.5 auf den Seiten 16 bis 21
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 07. Juni 2011, 22:08:17
      Abwendung eines Blackouts (http://www.mdr.de/echt/)

      MDR Echt berichte in einem sehenswerten Beitrag, wie am 04.11.06 gegen die Ungleichgewichtslage im VET- Übertragungsnetz bei einem Frequenzanstieg bis auf 51,4 Hz mit den vier Thüringer Pumpspeicherwerken gegengesteuert werden musste und konnte.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: superhaase am 07. Juni 2011, 22:42:54
      @Cremer:

      Sie vermixen hier zwei Themen.

      Eines ist die Netzsituation Pfngsten 2011, die wegen der plötzlichen und unvorbereiteten Abschaltung der Atomkraftwerke entsteht.
      Da spielt die Blindstromsituation eine Rolle.
      Das Problem ist aber durch Netzausbau auch nicht zu beseitigen (nicht in der kurzen Zeit).

      Ein anderes ist die mittel- und langfristige Netzplanung.
      Da ist die Blindstromsituation kein Problem, denn durch entsprechende Planung und Gestaltung (auch der Vorschriften) kann alles so geregelt werden, dass mit 100% EE-Strom auch die Netze stabil sind und genügend Blindleistung zur Verfügung steht.
      Blindstrom ist kein Argument, weder gegen 100% EE-Strom, noch für einen Netzausbau.

      Daher darf auch die Angstmache mit dem angeblich nötigen enormen Netzausbau in Frage gestellt werden - wie oben geschehen - und Ihre ständigen Hinweise auf die Blindstromgeschichte geht diesbezüglich am Thema vorbei.

      ciao,
      sh
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: egn am 08. Juni 2011, 06:17:07
      Zitat
      Original von RR-E-ft
      Abwendung eines Blackouts (http://www.mdr.de/echt/)

      MDR Echt berichte tin einem sehenswerten Beitrag, wie am 04.11.06 gegen die Ungleichgewichtslage im VET- Übertragungsnetz bei einem Frequenzanstieg bis auf 51,4 Hz mit den vier Thüringer Pumspeicherwerken gegengesteuert werden musste und konnte.

      Zu diesem Stromausfall gibt es auch in dieser Präsentation (http://www.vde.com/de/fnn/arbeitsgebiete/tab/documents/dr_grebe_50-2-hz-problem.pdf) einige interessante Darstellungen.

      50,2 Hz Problem (http://www.vde.com/de/fnn/arbeitsgebiete/tab/seiten/50-2-hz.aspx)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 09. Juni 2011, 09:41:59
      Nicht sicher: verfassungsrechtliche Bedenken gegen Atomausstiegsgesetz (http://www.heise.de/tp/artikel/34/34912/1.html)

      Die Ungleichbehandlung baugleicher Anlagen könnte sich tatsächlich als Problem erweisen.

      Renneberg und die Umweltverbände schlagen deshalb eine einheitliche Betriebsdauer für Kernkraftwerke vor, nach denen die Betriebsgenehmigung erlischt. Eine solche  würde allerdings nicht dem Umsrtand Rechnung tragen, dass jüngere Kernkraftwerke etwas besser gegen Gefahren gewappnet sind als die ältesten.

      Das Gesetz bedarf jedenfalls einer besseren Begründung.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 10. Juni 2011, 10:33:27
      Der RWE- Chef warnt vor feindlichen Übernahmen, der Deindustrialisierung, dem Blackout,....
      warum nicht gleich vorm Weltuntergang (der ja am 21.12.12 anstehen soll).

      RWE selbst hatte schon die Absicht, mit den Spaniern zu fusionieren und dabei ggf. auch den Firmensitz ins Ausland zu verlegen.
      Bei ihrer Hochpreispolitik fragten die Stromkonzerne auch nicht nach der Gefahr einer Deindustrialisierung.
      Die bisherige Welt von RWE könnte untergehen. Dinosaurier sterben aus.
      Das interessiert die restliche Welt indes herzlich wenig.
      Wie fatal wäre es für uns, wenn die Dinosaurier nicht ausgestorben wären.  

      \"RWE treibt die Wende voran\" (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rwe-chef-zum-atomausstieg-gefahr-feindlicher-uebernahmen-waechst-1.1107146-3)

      Die SED- Oberen behaupteten 1989 auch, es sei ihre Wende, die sie vorantreiben, dabei wurden sie tatsächlich erst ge- und dann vertrieben.

      \"Das Märchen von steigenden Strompreisen\" (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/studie-atomausstieg-bis-schadet-weder-klima-noch-preisen-1.1107164)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 10. Juni 2011, 11:24:01
      E.ON verzichtet auf Wiederanfahren der Altmeiler (http://www.strom-magazin.de/strommarkt/eon-verzichtet-auf-wiederanfahren-der-altreaktoren_30578.html)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 12. Juni 2011, 23:35:51
      \"Stromausfall? Fällt aus!\" (http://www.sueddeutsche.de/wissen/deutschland-nach-dem-atomausstieg-stromausfall-faellt-aus-1.1107695)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 15. Juni 2011, 09:43:03
      Baake: \"Staat muss Geld für Rückbau verwalten\" (http://www.fr-online.de/wirtschaft/energie/-staat-muss-geld-fuer-rueckbau-verwalten-/-/1473634/8552732/-/view/asFirstTeaser/-/)

      Eine alte Forderung, die drängender wird.

      RWE- Chef Großmann selbst warnt davor, dass die Energiekonzerne im Zuge des Atomausstiegs zu Kandidaten für feindliche Übernahmen werden könnten, liest man zB. hier. (http://nachrichten.rp-online.de/wirtschaft/rwe-fuerchtet-sich-vor-feindlicher-uebernahme-1.1303536)

      Zitat
      Sorgen bereitet dem Manager auch der mit dem Atomausstieg verbundene Wertverlust der Aktien der großen deutschen Energieversorger. \"Die Gefahr einer feindlichen Übernahme wächst\", sagte Großmann. Die Aktien von Eon und RWE haben seit Fukushima fast 20 Prozent an Wert verloren. Seit Anfang 2008 hat sich ihr Wert sogar mehr als halbiert.

      Dann besteht auch die Gefahr, dass sie von Heuschrecken im Anschluss filletiert und ausgeplündert werden und somit wohl die für den AKW- Rückbau notwendigen Milliardenbeträge flöten sind.

      Langwieriger Rückbau vom AKW zur \"grünen Wiese\" am Beispiel Stade (http://www.eon-kernkraft.com/pages/ekk_de/Standorte/_documents/kernkraft-rueckbau_Stade_de.pdf)


      Die AKW- Betreibergesellschaften selbst sind nicht selten Gesellschaften mit beschränkter Haftung bzw. GmbH & Co. KG, welche die Rückstellungen für den Rückbau wohl nicht flüssig haben.

      Nun stehen gleich acht AKW zum Rückbau allein in Deutschland an.
      Der Umstand, dass die dafür zertifizierten Fachfirmen dünn gesät sind, kann die Rückbaukosten erheblichen  treiben.
      Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

      Rückbau verschlingt Milliarden (http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/atommuell122.html)

      Kraftwerk- Rückbau kostete bisher mehr als kalkuliert (http://www.faz.net/artikel/C30974/kraftwerk-rueckbau-kostete-bislang-mehr-als-kalkuliert-30438879.html)

      Zitat
      So beziffert Eon mittlerweile die Abrisskosten für das Kraftwerk Würgassen, das 1994 nach 23 Betriebsjahren vom Netz ging, auf rund eine Milliarde Euro, nachdem man vor fünf Jahren noch 700 Millionen Euro genannt hatte, was etwa dem Dreieinhalbfachen der Baukosten entspricht.

      Um den Rückbau ihrer Kernkraftwerke finanzieren zu können, haben die vier Energiekonzerne (Eon, RWE, ENBW und Vattenfall) bis Ende vergangenen Jahres fast 29 Milliarden Euro steuerfreie Rückstellungen gebildet und in \"werthaltige\" Investitionen gesteckt. Das sind vor allem Kraftwerke oder Beteiligungen an Kraftwerksbetreibern. Diese Anlagen seien sicher, da jedermann auf Dauer Strom braucht. Zudem garantiere die dauerhafte Stromnachfrage die Existenz der Stromkonzerne.

      In den zurückliegenden Jahren wurden die Rückstellungen \"abbrandabhängig\" gebildet. Damit sei sichergestellt, dass die für die Stilllegung, den Rückbau und die Endlagerung des kontaminierten Materials nötigen Beträge während der jeweiligen Einsatzzeit der Brennelemente vollständig angesammelt werden. Zudem seien die Rückstellungen ausnahmslos so investiert worden, dass sie zum Zeitpunkt, zu dem die Verpflichtung erfüllt werden muss, in der nötigen Menge bereit stehen. Im Jahresabschluss sei die Rückbau-Anlagestrategie von der Wirtschaftsprüfung kontrolliert worden. Das schnelle Abschalten der sieben Kernkraftwerke im Mai hat diese Strategie mit Sicherheit durcheinandergebracht.

      Wie man die notwendigen Mittel durch Re- Investment wieder flüssig machen wollte, bleibt offen.
      Was wäre, wenn etwa E.ON die Milliarden in Datteln oder in Russlands Weiten verdattelt hätte?

      Dieses Problem stellt sich noch drängender, wenn das Geld in einen staatlichen Fonds überführt werden sollte.
      Das hätte wohl etwas von Banken- Run, wenn die Leute ihre Ersparnisse sehen wollen, die freilich auch nicht flüssig vorhanden sind.

      Möglicherweise sinkt auch die Marktkapitalisierung der Konzerne weiter.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 15. Juni 2011, 12:24:20
      \"Ein Stillstand der Bewegung brachte\" (http://www.tagesschau.de/inland/moratorium106.html)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 17. Juni 2011, 14:05:08
      Auch Biblis B bleibt wunschgemäß vom Netz (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/atomausstieg226.html)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 17. Juni 2011, 14:16:38
      Rösler verteidigt Reserve-AKW (http://www.ovb-online.de/nachrichten/politik/roesler-verteidigt-reserve-akw-1287348.html)

      Zitat
      Die einer Extremsituation unterstellte Annahme einer Spitzenlast von über 80 Gigawatt sei in den letzten 10 Jahren in Deutschland nicht in einer einzigen Stunde des Jahres aufgetreten.

      Das Argument zieht wohl weniger als all die anderen, die dagegen sprechen.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 17. Juni 2011, 14:35:33
      Problem: Investoren für neue Gaskraftwerke gesucht (http://www.verivox.de/nachrichten/investoren-fuer-neue-gaskraftwerke-gesucht-74527.aspx)

      Eigentlich müssten sich die engagieren, die Interesse an einem weiteren Gasabsatz haben, etwa Ruhrgas.
      Ruhrgas darf aber den übrigen Konzerninteressen nichts ins Gehege kommen.
      Für die Konzerne sind knappe Erzeugungskapazitäten schließlich Gold wert.

      RWE Power tippt eher auf Braunkohleverstromung (http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12109605/5934832/INTERVIEWStromkonzerne-brauchen-fuer-Atomausstieg-flexiblen-Kraftwerkspark.html), weil das mehr Kohle bringt.

      Zitat
      Versorger müssen künftig das Problem lösen, ihre Anlagen bei sinkenden Einsatzzeiten möglichst rentabel zu fahren. Lambertz nennt es so: \"Wenig genutzte Anlagen müssen mit ihren geringen Benutzungsstunden ihre Vollkosten decken\". Kraftwerken, die das nicht schaffen, drohe mittelfristig das Aus. Der Manager rechnet mit Schließungen im gesamten deutschen Markt.

      \"Insbesondere wird das Kraftwerke mit sehr schlechtem Wirkungsgrad treffen, weil sie mehr Primärenergie und mehr CO2-Zertifikate brauchen, sowie Anlagen, die wenig flexibel sind\", benennt Lambertz die Auswahlkriterien. Wegen der gestiegenen Steinkohlepreise dürften Kraftwerke für diesen Brennstoff wohl als erstes abgeschaltet werden.

      RWE sieht Lambertz bei dieser Auslese gut positioniert. Knapp die Hälfte seiner Kohlekraftwerke werden mit Braunkohle befeuert, und weil der Konzern den Brennstoff selbst im Rheinischen Revier fördert, ist er bei gut einem Fünftel seiner Kapazitäten von über 50 Gigawatt (GW) nicht vom Weltmarkt abhängig. RWE will diesen Anteil noch ausbauen. Derzeit entstehen in Neurath zwei Braunkohleblöcke mit jeweils 1,1 GW Leistung. Ein weiterer Block der so genannten BoA-Klasse ist für den Standort Niederaußem in Planung, wo in diesem Jahr der Genehmigungsprozess gestartet werden soll.

      Die neuen Anlagen sind mit ihrem Wirkungsgrad von über 43% so effektiv, dass ihnen Lambertz hohe Einsatzzeit prophezeit. Ältere Anlagen wandeln dagegen nur gut 30% der eingesetzten Energiemenge in Strom um. \"Unsere neuen Braunkohleanlagen BoA 1-3 werden deutlich über 7.000 Stunden pro Jahr laufen\", erwartet Lambertz deshalb. Auch für das neue Steinkohlekraftwerk in Hamm sieht er gute Chancen am Markt.

      Die übrigen Kohle- und Gaskraftwerke müssen sich dann als Einwechselspieler bewähren. Da RWE lieber die eigenen Anlagen als die der Konkurrenz am Netz sieht, hat das Unternehmen ein Programm zur Senkung der Kosten und Erhöhung der Flexibilität gestartet. So bekommen die 600-MW-Braunkohleblöcke in Niederaußem neue Regelventilen und eine neue digitale Steuerung.


      Andere sehen dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung gefordert und verlangen mehr Förderung für diese  (http://www.asue-effizienzdialog.de/berlin-eaD)

      Zitat
      Laut der von Professor Uwe Leprich vom IZES vorstellten KWK-Studie zu den energiewirtschaftlichen Perspektiven dezentraler Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Deutschland ist unter günstigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2020 ein Zubau an installierter Leistung in Höhe von insgesamt 4.200 Megawatt möglich.Der Leistungszuwachs allein bei Mikro- und Mini-Blockheizkraftwerken bis 50 kW elektrisch kann bis zu 500 Megawatt betragen. Eine künftig stärker marktorientierte Fahrweise der dezentralen KWK-Anlagen trägt zum Ausgleich der fluktuierenden Stromerzeugung aus Wind- und Solaranlagen bei, insbesondere auch durch die Möglichkeit ihrer Zusammenschaltung („virtuelle Kraftwerke“). Sowohl im Hinblick auf ihre Flexibilität als auch ihre ökologische Bilanz schneiden sie dabei deutlich besser ab als die Anlagen im bestehenden Kraftwerkspark.Die Studie kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, das der Ausbau der KWK-Anlagen durch eine unflexible Förderung und eine Reihe weiterer Hemmnisse erschwert wird. Das IZES empfiehlt eine ganze Reihe von gesetzlichen Verbesserungen sowohl im KWK-Gesetz (KWKG), im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), im Energiesteuergesetz (EnergieStG) und im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG).

      Vortrag Prof. Dr. Leprich, IZES gGmbH, Berlin 08.06.11 (http://asue.de/cms/upload/inhalte/aktuelles_presse/effizienzdialog/berlin/asue-ead_vortrag_leprich.pdf)

      Zitat
      - Grundlastbereich wird sich auflösen.
      - Kraftwerke werden generell weniger Jahresvolllaststunden erreichen.
      - Anforderung an die Flexibilität der Kraftwerke wird steigen.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 19. Juni 2011, 23:19:21
      Gazprom zeigt Interesse (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/gazprom-an-eon-projekten-interessiert/4298630.html)

      Zitat
      Der russische Energieriese Gazprom erwägt den Einstieg in Stromprojekte des deutschen Eon-Konzerns. „Wir sprechen von neuen Stromkapazitäten, die in Deutschland gebaut werden sollen“, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller am Freitag am Rande des Wirtschaftsforums in St. Petersburg nach Angaben der Agentur Interfax. Die Gas-Nachfrage in Deutschland werde wegen des von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstiegs schon bald steigen. Eon will zehn bis zwölf mit Strom betriebene Gaswerke bauen. Auch hier sei Gazprom zu gemeinsamen Projekten bereit, sagte Miller.

      Gemeint sind wohl gasbetriebene Kraftwerke zur Stromerzeugung. ;)

      RIAN Meldung (http://de.rian.ru/business/20110617/259495758.html)

      Zitat
      Zuvor hatte der E.ON-Konzern seine Pläne bekannt gegeben, zehn bis zwölf mit Gas betriebene Kraftwerke zu bauen.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 08. Juli 2011, 13:28:59
      Bundesrat billigt Atomausstieg (http://www.faz.net/artikel/C32436/sofortiges-aus-fuer-acht-atomkraftwerke-bundesrat-billigt-atomausstieg-30459105.html)

      Zitat
      Der Bundesrat hat den stufenweisen Atomausstieg bis zum Jahr 2022 am Freitag gebilligt. Damit ist auch das sofortige Aus für acht Atomkraftwerke endgültig. Bis September soll die Bundesnetzagentur entscheiden, ob eines der acht stillgelegten AKW für den Fall von Stromengpässen bis 2013 in Bereitschaft bleibt. Die stillgelegten Meiler sollen nun zurückgebaut werden.

      Tschüß.

      Das letzte Aufgebot:

      Atomverfechter demonstrierten umsonst vor dem Berliner Kanzleramt (http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/jetzt-protestieren-die-atom-verfechter-article1221130.html)

      KTG demonstrierte in Berlin. (http://www.ktg.org/ktg/de/presse/2011_07_07_pressemeldung.php)

      Aus den Chefetagen der Stromkonzerne hatte wohl niemand sein Demonstrationsrecht in Berlin wahrgenommen.

      Schweigekreis (http://www.kernenergie.de/kernenergie/index.php)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: DieAdmin am 11. Juli 2011, 20:42:14
      Zum Stresstest:

      Interview mit Sebastian Pflugbeil
      «Der AKW-Stresstest ist Makulatur»
      http://www.beobachter.ch/natur/forschung-wissen/technologie-innovation/artikel/atomare-sicherheit_der-stresstest-fuer-akws-ist-makulatur/
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: Martin45 am 13. Juli 2011, 10:34:02
      Hallo!

      Habe mich aus Interesse mal durch die vielen Links, die in diesem Gespräch geschrieben wurden durchgekämpft und bin echt fassungslos wie schamlos viele Sachen einfach durchgezogen werden....

      Der Atomausstieg bis 2022 wird doch nur als etwas benutzt um seine Politik ins \"grüne\" Licht zu stellen, aber nicht um wirklich etwas zu verbessern. Und das nach den vielen bekannten Katastrophen wie Tschernobyl oder das aktuelle Unglück in Fukushima.

      Echt traurig. Und dann kommt noch dazu das Atomkraftwerke in Deutschland wie z.b. das Atomkraftwerk \"Krümmel\" in der nähe Hamburgs jahrelang schon Probleme machte aber erst dieses Jahr abgeschaltet wurde.

      Traurig das viele in Hamburg immer noch die Augen verschließen und alles durch die Rosa Rote Brille sehen...
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 13. Juli 2011, 12:52:25
      Einfach versuchen, die Fassung wiederzufinden. Man sollte sich von seiner ganzen Traurigkeit nicht überwältigen lassen.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: egn am 13. Juli 2011, 12:59:13
      Ich habe letzthin was zum Zeitplan des Abrisses der AKWs gelesen. Darin stand was dass die Anlagen im Prinzip noch 5-7 Jahre in dem Zustand da stehen wie sie abgeschaltet wurden, quasi noch nutzbar als \"Kaltreserve\". Erst danach erfolgt über weitere 15-20 Jahre der Rückbau.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 13. Juli 2011, 13:02:25
      Wenn ein Kernkraftwerk endgültig abgeschaltet wird, können nicht gleich die Abrissbagger für den Rückbau bis zur grünen Wiese ihre Arbeit aufnehmen.
      Zunächst muss alles abklingen. Das braucht Zeit.
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: Wolfgang_AW am 20. Juli 2011, 17:09:30
      Atomkraft darf nicht mit Windrädern beworben werden (http://www.lto.de/de/html/nachrichten/3794/lg_berlin_atomkraft_darf_nicht_mit_windraedern_beworben_werden/)

      Zitat
      Die Planer einer Lobbykampagne hatten neben das AKW Unterweser in einer Fotomontage Windräder gepflanzt und die vergleichbare CO2-Bilanz angepriesen. Der Hersteller der Windräder wehrte sich zu Recht, wie das LG Berlin in einem an Montag bekannt gewordenen Urteil entschied.


      Mit freundlichen Grüßen

      Wolfgang_AW
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 01. August 2011, 12:41:01
      EnBW nimmt KKW Phillipsburg II wegen technischer Probleme wieder vom Netz (http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=8387610/66r3ec/)

      Offensichtlich fehlt es der Technik an der notwendigen Zuverlässigkeit.
      Möglicherwiese findet jene auch in anderen deutschen Kernkraftwerken Verwendung.

      Nun wieder am Netz. (http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=461235&sid=&aktion=jour_pm&quelle=0&n_firmanr_=101214&pfach=1&detail=1&sektor=pm&popup_vorschau=0)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 01. August 2011, 20:38:12
      Bundespräsident hat Atomausstiegsgesetz unterzeichnet (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wulff-besiegelt-merkels-atomausstieg/4453860.html)
      Titel: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
      Beitrag von: RR-E-ft am 09. März 2012, 09:56:16
      Zitat
      Original von Cremer
      Sicher ist jetzt vor allem:

      Bei Abschaltung der Kernkraftwerken als günstige Strompreislieferanten werden die Strompreise m.E. um ca. 5 Cent/kWh steigen, da teuere Kohle- und Gaskraftwerke vermehrt eingesetzt werden müssen.

      Den Reibach machen da mal wieder die vier großen Oligopole in der Stromwirtschaft.


      Was könnte ich dafür geben, wenn man von der EDF Strom für 10,7 Cent/kWh beziehen könnte, wie mein Bruder in  Südfrankreich.


      Der von Herrn Cremer im Zuge der Abschaltung der Atomkraftwerke besorgte Strompreisanstieg um 50 €/ MWh bzw. 5 Ct/ kWh blieb aus.

      Ein zwischenzeitlicher Anstieg der Strompreise war indes zu verzeichnen.

      Entwicklung der Strompreise am Terminmarkt (http://www.zfk.de/zfkGips/ZFK/zfk.de/Energie-Preise/Energie-Preise/ZfK_03_12_StromTermin.pdf)

      Entwicklung der Strompreise am Spotmarkt (http://www.zfk.de/zfkGips/ZFK/zfk.de/Energie-Preise/Energie-Preise/ZfK_03_12_StromSpot.pdf)


      Zitat
      Original von http://www.zfk.de

      Strommarkt - Spot

      Der Februar war mit 57,71 €/MWh im Base und 76,71 €/MWh im Peak der teuerste Monat in diesem Winter. Hoch \"Cooper\" brachte in der ersten Monatshälfte klirrende Kälte bis nach Westeuropa und sorgte für Windstille. Dadurch sank die Erzeugung aus erneuerbarenb Energien, gleichzeitig stieg der Strombedarf vor allem in Frankreich enorm an, da dort verbreitet mit Strom geheizt wird. Der teuerste Stundenpreis an der EPEX wurde für Frankreich mit 1938,50 €/MWh festgestellt (09.02., Stunde 11), für Deutschland hingegen \"nur\" bei 210,00 €/MWh (08.02., Stunde 19).