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Autor Thema: Vermieter zur abschaffung von Nachtspeicherheizung überreden.  (Gelesen 9623 mal)

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Offline superhaase

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Vermieter zur abschaffung von Nachtspeicherheizung überreden.
« Antwort #15 am: 13. Juli 2008, 12:34:04 »
Die Grundlast ist doch gar nicht das Problem.
Ein Problem sind eher die Spitzenlasten.

Sonne und Wind ergänzen sich ganz gut antizyklisch, und wenn man dann Wasser und Biomasse hinzu nimmt, sowie einige Pumpspeicherkraftwerke, dann kann man sehr wohl mit Erneuerbaren Energien die Gundlast und auch sogar die viel problematischeren Lastspitzen abdecken.
Siehe Kombikraftwerk
Es gibt und gab nie ein \"Grundlastproblem\". Grundlaststrom ist der billigste Strom, da es sich am besten rentiert, Kraftwerke non-stop durchlaufen zu lassen - logisch. Es gibt und gab sogar immer ein Problem mit einem Überschuss an Grundlaststrom. Daher früher die Förderung von Nachtspeicherheizungen etc.
Wenn man solche unnützen Stromverbraucher, die nur zum \"Loswerden\" des überschüssigen Grundlaststroms gefödert und eingeführt worden sind, wieder abschafft, dann ist viel weniger Grundlast erforderlich. Vor allem nachts.
Die Sonne erzeugt vor allem tagsüber Strom, wo am meisten benötigt wird (im Sommer). Im Winter hingegen wird genug Windstrom erzeugt. Daher ist die Solarstromerzeugung ein ganz wichtiger Baustein der zukünftigen Energieversorgung. Und deshalb ist es auch überaus gerechtfertigt, mit hohen PV-Strom-Vergütungen den Aufbau der PV-Industrie zu Fördern. Später ist dieser Strom Gold wert, und er wird dann auch sehr billig sein, denn die PV-Kraftwerke laufen ja viel länger als die 20 Jahre, die sie garantierte Vergütungen bekommen - man geht heute von Laufzeiten von midestens 30-40 Jahren aus. Nach 20 Jahren also sind die Stromgestehungskosten der abgeschriebenen PV-Kraftwerke unschlagbar niedrig und liegen wahrscheinlich unter denjenigen von Atomkraftwerken (die sowieso schöngerechnet sind).

Wegen Grundlast braucht also kein Mensch Kohle- oder Atomkraftwerke.
Benötigt werden Kraftwerke, die schnell varriiert werden können, wenn Lastspitzen auftreten, oder einspringen können, wenn zu wenig Wind- und Sonnenstrom zur Verfügung steht.
Dies kann man beides mit Speicherwasserkraftwerken, Pumpspeicherkraftwerken, sowie Biomassekraftwerken (z.B. Biogas und Holz) und übergangsweise mit Erdgaskraftwerken erreichen. Ferner gibt es noch eine nicht unbedeutende Zahl von Müllkraftwerken.
Eine weitere Stromspeichermöglichkeit sind Druckluftspeicherkraftwerke.
Die werden schneller marktfähig sein, als die CCS-Kohlekraftwerke (die es wahrscheinlich nie werden).

Im Europäischen Verbund lässt sich das Ganze noch viel einfacher ausgleichen, denn es ist nie in ganz Europa Flaute und bewölkt gleichzeitig.

Das Gerede von \"Erneuerbare sind nicht grundlastfähig und somit untauglich\" ist eine Propagandalüge der Atomlobby und der Energiekonzerne.
Ferner sind Atomkraftwerke auch nicht Grundlastfähig, man sehe sich nur mal die Stillstandszeiten der letzten Jahre an.
Außerdem ist ein Atomkraftwerk ohne starke Subventionierung gar nicht wirtschaftlich konkurrenzfähig. Meines Wissens gibt es kein in Bau befindliches Atomkraftwerk, das ohne starke Subventionierung auskommt. Wenn ein Betreiber das alles selbst bezahlen muss, rentiert es sich nicht und keiner würde Atomkraftwerke bauen.

ciao,
sh
8) solar power rules

 

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