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E.ON für Diskussion ohne Polemik
RR-E-ft:
E.ON für Diskussion ohne Polemik
Fakt ist, dass sich die Erdgasimportpreise aufgrund der bestehenden Ölpreisbindung seit 2002 verdoppelt haben, jedoch auch für die Letzverbraucher, die von E.ON mit Gas beliefert werden, sich die Erdgaspreise nominal weit stärker verteuert haben.
Siehste hier.
Grund dafür ist u.a. wohl die marktbeherrschende Stellung des E.ON- Konzerns auf dem deutschen Gasmarkt auf allen Wertschöpfungsstufen.
--- Zitat ---Total gas consumption Germany 1,016 billion kWh (2006)
E.ON Ruhrgas ist the market leader in Germany with a total gas sendout of 709.6 billion kWh (2006).
--- Ende Zitat ---
Fakt ist, dass E.ON Ruhrgas aufgrund der marktbeherrschenden Stellung über \"Stellschrauben\" verfügt, dass sich die Erdgaspreise abgabeseitig anders entwickeln als auf der Importseite.
Dafür, dass sich Erdgas für Letzverbraucher weit stärker verteuert als der Wert der Ware Erdgas an der deutschen Grenze aufgrund der Ölpreisbindung, trägt insbesondere E.ON die Verantwortung.
Anders als Erdgas - Speicherkunden des Konzerns wurde Stadtwerken und Regionalversorgern kein Gasbezug angeboten, bei dem die Erdgaspreise auf die vom BAFA Eschborn monatlich veröffentlichten Erdgasimportpreise indexiert sind.
Fakt ist, dass bei der Weitergabe der Steigerung der Erdgasimportpreise 1 : 1 innerhalb der Lieferkette ab deutscher Grenze die Letzverbraucher- Erdgaspreise einen weit geringeren Anstieg zu verzeichnen gehabt hätten, zumal die Gastransportkosten aufgrund der Regulierung abgesenkt wurden.
Fakt ist, dass bei einer solchen stärker wettbewerblich orientieren Gaspreisbildung Erdgas u.a. gegenüber Heizöl noch wettbewerbsfähiger wäre.
Fakt ist auch, dass sich Kraftwerksgas für die Konzerne weit weniger verteuert hat als das Erdgas für Letzverbraucher und dass trotzdem der Gaspreis- Anstieg als Argument für einen dramatischen Anstieg der Strompreise herangezogen wird.
nkh:
ohne Polemik heisst für mich auch, Behauptungen, die hier als FAKT dargestellt werden, mit Zahlen zu belegen.
Fakt ist z.B, das mein örtlicher Gasversorger von Januar 2002 bis Juli 2008 die Gaspreise um 68 % angehoben hat, das ist reichlich, aber weit weniger als verdoppelt.
Fakt ist auch, das E-on genau das Gegenteil mit den Stellschrauben behauptet, wer hat also Recht? Es mag sie geben, aber pauschal etwas zu behaupten, bringt einen in der Sache nicht weiter.
Ich will niemanden in Schutz nehmen, keine Preiserhöhung verteidigen, aber die Reaktionen auf die Forderung, ohne Polemik zu diskutieren sollte meiner Meinung nach anderns aussehen, sachlich und vor allen Dingen mit Behauptungen, die untermauert sind mit Zahlen. Den dann bleiben die Kritiker glaubwürdig und nehmen den Multis den Wind aus den Segeln.
RR-E-ft:
@nkh
Fakt ist, dass sich die Erdgasimportpreise in Ct/ kWh seit 2002 verdoppelt haben. Sie haben sich infolge der bestehenden Ölpreisbindung dementsprechend nominal verteuert, was niemand bestreitet.
Wenn ein Gasversorger selbst Gas zu den Erdgasimportpreisen bezieht, dann könnten sich auch die Gasbezugskosten beim Vorlieferanten verdoppelt haben, sonst nicht. Diese Fakten sind unter Verweis auf die amtliche BAFA- Statistik belegt. Der Erdgasimportpreis (Wert der Ware Erdgas an der deutschen Grenze) lag 2002 bei 1,16 Ct/ kWh, im Mai 2003 bei 1,30 Ct/ kWh, im Mai 2005 bei 1,45 Ct/ kWh, im April 2008 bei 2,45 Ct/ kWh (Entwicklung infolge der Ölpreisbindung). Die Erdgasimportpreise der Jahre 1991 bis 2006 sind im Monitoringbericht der Bundesnetzagentur Strom und Gas 2007 auf Seite 156, und auf den Seiten des BAFA im Internet amtlich veröffentlicht.
Die nominale Verteuerung des Gasbezugs aus dem Ausland kann man also leicht selbst ausrechnen und diese leicht mit der gleichzeitigen nominalen Verteuerung der Letzverbraucher- Preise (netto) vergleichen. Das Ergebnis dieses Vergleichs - den jeder selbst vornehmen kann- ist ein Faktum.
Ein ebensolches Faktum ist die teils drastische Verringerung der Gas- Transportkosten innerhalb Deutschlands infolge der Regulierung. Noch stärker war nur das Gejammer der Gaswirtschaft deshalb. Ein Fakt, den man den entsprechenden Pressemitteilungen der Verbände (BDEW, BGW, VKU) entnehmen kann. Entsprechende Mitteilungen über die Absenkung von Gasnetzkosten sind auf den Seiten der Bundesnetzagentur im Internet veröffentlicht.
In den Erdgasimportpreisen (Wert der Ware an der deutschen Grenze) ist indes die Erdgassteuer noch nicht enthalten (die bis August 2006 in den Bezugskosten bei den Vorlieferanten enthalten war und auf welche diese regelmäßig einen Nachlass zum Ausgleich des Doppelsbesteuerungseffekts gewährten).
Dass E.ON Ruhrgas \"Stellschrauben\" hat, räumt das Unternehmen selbst ein. Die marktbeherrschende Stellung (vgl. Verhältnis Gasverbrauch Deutschland/ gesamte Gasabgabe E.ON Ruhrgas in Deutschland - konkrete Zahlen oben, stammen von E.ON Ruhrgas) ist ebenso offenbar wie die Tatsache, dass die Preisgestaltung auf der Importseite (Kopplung an Rohölpreise, Referenz Brent in US-Dollar je 1.000 Kubikmeter) von der Preisgesatltung auf der Abgabeseite (keine Kopplung an an Röhölpreise auf Dollarbasis; keine Kopplung an Erdgasimportpreis) deutlich abweicht.
bjo:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Dass E.ON Ruhrgas \"Stellschrauben\" hat, räumt das Unternehmen selbst ein. Die marktbeherrschende Stellung (vgl. Verhältnis Gasverbrauch Deutschland/ gesamte Gasabgabe E.ON Ruhrgas in Deutschland - konkrete Zahlen oben, stammen von E.ON Ruhrgas) ist ebenso offenbar wie die Tatsache, dass die Preisgestaltung auf der Importseite (Kopplung an Rohölpreise, Referenz Brent in US-Dollar je 1.000 Kubikmeter) von der Preisgesatltung auf der Abgabeseite (keine Kopplung an an Röhölpreise auf Dollarbasis; keine Kopplung an Erdgasimportpreis) deutlich abweicht.
--- Ende Zitat ---
Fakt ist, der Kauf von Ruhrgas durch E.ON ein Geschmäckle hat!
- Kartellamt lehnt ab
- Minstererlaubnis durch Mitarbeiter von W. Müller H. Tacke!
Oh Wunder
- W. Müller ist nun Chef von Evonik
- sein Kumpel H. Tacke Chef von Evonik.Steag
E.ON hatte beim Vorgänger von Evonik, RAG, ein gewichtiges Wörtchen mitzureden!
Fakt ist, alle großen Versorger haben trotz rückläufiger Absatzmengen
höhere Gewinde.
RR-E-ft:
--- Zitat ---Original von bjo
Fakt ist, alle großen Versorger haben trotz rückläufiger Absatzmengen
höhere Gewinde.
--- Ende Zitat ---
Kein Grund, sich deshalb hochzuschrauben. ;)
Es geht nur um die Frage, ob die Verteuerung, die importseitig aufgrund der Ölpreisbindung zu verzeichnen ist, lediglich eins zu eins über die Lieferkette beim Letztverbraucher ankommt. Und eben das ist nach meiner Überzeugung, die ich anhand der verfügbaren amtlichen Zahlen bisher gewonnen habe, nicht der Fall.
Geschmäckle/ Wunder und sonstige Begebenheiten aus der Vergangenheit kann man dafür getrost beiseite lassen und sich nur auf die echten Fakten - hier und jetzt - konzentrieren.
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