@Thomas S., Strom geht bekanntlich den kürzesten bzw. den Weg des geringsten Widerstandes. Wer in der Nähe eines AKWs wohnt, wird in aller Regel auch den dort erzeugten Strom in der Leitung haben. Das völlig unabhängig vom abgeschlossenen Stromliefervertrag, selbst wenn da 100 % ÖKO drinsteht.
Es geht hier aber um die Abnahme einer Menge, die garantiert mit Wasserkraft erzeugt wird. Nur so funktioniert das Prinzip des \"ÖKO\"-Strom-Verkaufs überhaupt. Was aus der Steckdose kommt ist nicht feststellbar. Strom hat keine Farbe, auch wenn manche das tatsächlich aufgrund der Werbung in der Zwischenzeit annehmen.
GRÜN oder
GELB, das ist hier nicht die Frage.
Die vier in diesen Tarif einbezogenen Wasserkraftwerke an der Enz produzierten im Jahr 2007 rund 6,8 Millionen Kilowattstunden. Die Stadtwerke haben bis jetzt nur Verträge abgeschlossen, die nicht einmal die Hälfte dieser Strommenge ausmachen, also die Überdeckung ist reichlich gegeben, das habe ich schriftlich.
Also wie immer man 100%igen \"ÖKO\"-Strom definieren möchte, wenn dieser Begriff schon in der Werbung verwendet und eine Rechtfertigung haben soll, hier trifft dieser Begriff dann noch am ehesten zu. Erst recht, wenn andere Verbraucher damit nicht zusätzlich belastet werden.
Ich bin trotzdem nicht ganz glücklich. Als die Kraftwerke gebaut wurden, gab es keine Klima-, CO2- oder Feinstaub-Diskussion. Das war ganz normaler Strom. Heute sind die Kraftwerke abgeschrieben und ich denke der Strom wird günstig produziert. Er wird jetzt als \"ÖKO\" teuer verkauft. Produziert wird wie vor 60 Jahren, mehr für \"das Klima\" wird durch den Preisaufschlag damit unmittelbar nicht getan. Bei einer \"ÖKO-Strom-Entscheidung würde ich den \"Enz-Strom\" trotzdem jedem anderen Angebot mit \"Lichtblick\" vorziehen. Das Vertrauen gegenüber den Stadtwerken ist da doch noch etwas größer.