@Wasserwaage
und bis dahin gilt noch die alte regel, dass der importpreis sich aus den verschiedenen preisbindungen zusammensetzt. und wenn der ölpreis schneller steigt als der kohlepreis, dann führt dies nunmal dazu, dass sich ausschläge beim kommunalgas (so wird das gas mit HEL-Preisbindung für die \"normalen\" abnehmer bei e.on genannt) stärker darstellen als beim karftwerksgas bzw. als als beim importpreis.
Glauben Sie das wirklich?
RIA Novosti berichtete, dass nach Aussage von Gazprom sich die Erdgaspreise für Westeuropa ausschließlich nach Rohölnotierungen (Rotterdam) richten sollen, angeblich nach einer einheitlichen sog. europäischen Formel. Das ist auch wahrscheinlicher als alles andere.
So lange niemand die Importverträge gesehen hat, ist nicht auszuschließen, dass die angeblich bereits beim Import bestehenden unterschiedlichen Bindungen eine Ruhrgas- Erfindung sind, die nichts mit der Realität zu tun haben.
Die Preisspaltung findet erst hinter der deutschen Grenze statt.
Zudem erfolgt der Gasimport aufgrund von kontinuierlichen
Bandlieferungen, die zum Großteil in Deutschland zwischengespeichert werden. Der Wert der Differenzmengen zwischen Ein- und Ausspeicherung richtet sich, soweit ersichtlich, ausschließlich nach den vom BAFA veröffentlichten Erdgas- Importpreisen. In den Speichern hat das Gas mithin noch einen einheitlichen Wert.
Siehste hier.Die Erdgasbeschaffung von E.ON Ruhrgas beruht auf langfristigen Verträgen mit überwiegend gleichmäßigen Lieferungen. So muss im verbrauchsschwachen Sommer nicht benötigtes Erdgas in die Untertage-Gasspeicher eingelagert werden, um es im verbrauchsstarken Winter, mit Leistungsspitzen an besonders kalten Tagen, bedarfsgerecht an den Verbraucher abgeben zu können.
Die Strukturierung und Preisspaltung der importierten Gasmengen erfolgt also erst nach der deutschen Grenze, im Inland.Teilweise wird Erdgas zu Mischpreisen importiert, wobei ein Teil ölpreis- und ein weiterer Teil gaspreisgebunden ist.
Auch dabei bildet der Importeur erst hinterher aus der importierten Gesamtmenge \"Kommunalgas\"- Teilmengen, die er zu unterschiedlichen Preisen an Kunden losschlägt.
Es gibt mithin noch nicht einmal
einen Preis bei einem einzelnen Lieferanten für \"Kommunalgas\".
Wenn Gas an der Börse gehandelt wird, interessiert es wohl zudem den Gasmann, mit welcher Preisbindung das Gas importiert wurde?
Es kommt nur auf den Durchschnittspreis an !
Die Gaspreise für Letztverbraucher, die mit \"Kommunalgas\" beliefert werden, haben sich seit 2003
nominal doppelt so stark erhöht wie die Erdgasimportpreise.
Entsprechend der Absatzstruktur würden ca. 50 Prozent der importierten Menge auf die als \"Kommunalgas\" abgesetzte Menge entfallen.
Dann müsste die andere Hälfte der importierten Gesamtmenge seit Jahren schlichtweg im Preis stabil geblieben sein, damit die Rechnung (halbwegs) aufgeht.
Siehste hier.
Könnte ja wirklich sein, dass \"Kraftwerksgas\" und Gas für große Industriekunden und die chemische Industrie seit 2003 im Preis stabil geblieben oder sogar billiger geworden sind.
Nur hätten dann eben die Strompreise seit 2003 nicht steigen dürfen, weil die Strompreise im Großhandel an der EEX laut BDEW ganz wesentlich von den kurzfristigen variablen Grenzkosten der Gaskraftwerke (Brennstoffkosten) abhängen.
Kann also auch nicht richtig sein.
Bei bzw. mit den Gaspreisen stimmt etwas nicht!