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Autor Thema: Rauch ohne Feuer?  (Gelesen 4562 mal)

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Offline ESG-Rebell

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Rauch ohne Feuer?
« am: 08. Dezember 2008, 23:56:51 »
Zusammenfassung von Erfahrungsberichten auch aus anderen Foren:

Mehrere Kunden, so wie auch \'bjo\', berichten über eine jahrelange reibungslose Vertragsabwicklung.

Laut Stiftung Warentest berichteten 75% der Teilnehmer einer Umfrage, ihr Wechsel zu einem anderen Anbieter (nicht nur FlexStrom) sei reibungslos verlaufen.

Viele Neukunden lesen ihre Anträge und die FlexStrom-AGB nicht oder haben die Klauseln darin nicht verstanden. Später beschweren sie sich dann bspw. über Preisänderungen, die den Mehrverbrauch betreffen oder dass die Vorauszahlung kurz nach Vertragsabschluss abgebucht wird.

Das steht auf der Haben-Seite von FlexStrom.

In diesem Sommer wurde die FlexStrom AG aus der UNI AG und der FlexStrom GmbH umfirmiert.

Gegen den bisherigen Geschäftsführer der FlexStrom GmbH - zugleich designierter Aufsichtsratsvorsitzender der FlexStrom AG(!), Herr Robert Mundt, und dessen Bruder Thomas laufen Verfahren wegen Aufbau eines Schneeball-Vertriebssystems. Laut Geschäftsbericht 2006 hatte FlexStrom ein Vermögen (UV) von 10 Mio Euro, aber Rückstellungen (PRAP) in Höhe von 20 Euro (für Stromlieferungen in 2007). Das Eigenkapital betrug -16 Mio. Euro (also Schulden).

Für das Jahr 2007 ist anscheinend kein Geschäftsbericht öffentlich zugänglich - Grübel, Grübel.

Einige Forenteilnehmer mutmaßen daher, dass FlexStrom seine laufenden Kosten nur decken könne, solange - wie bei einem Schneeballsystem - genügend Neukunden gewonnen werden können. Dazu passt zumindest der Umstand, dass FlexStrom nun mit einem besonders hohen Bonus von 125 Euro (bisher: 50 Euro) Neukunden wirbt. Mit diesen Neukunden kann FlexStrom im kommenden Jahr daher eigentlich nur Verluste machen. Andererseits läuft das Geschäft ja bereits fünf Jahre. Hätte eine FlexStrom-Blase sich nicht viel schneller aufblasen und bereits platzen müssen?

Es gibt von 2005 bis einschliesslich 2008 Berichte mehrerer Kunden über einen sehr schleppenden Lieferbeginn - teilweise sechs Monate nach Vorauszahlung der Jahresprämie. Eine etwaige Festpreisgarantie von drei oder sechs Monaten beginnt jedoch bereits mit Vertragsbeginn - nicht Lieferbeginn - zu laufen.

Ebenso beschweren sich nach wie vor mehrere Kunden, dass sie der versprochenen Bonus-Zahlung hinterherlaufen müssten. Allerdings erwarten einige von diesen offenbar, dass die Erstattung binnen einer Woche nach Ende des Lieferzeitraums zu erfolgen hat. Unrealistisch, wenn man bedenkt, dass FlexStrom ja auch mit dem Netzbetreiber abrechnen muss.

Es kann sein, dass dies alles nur Nebel und kein Rauch ist. Vielleicht ist und bleibt FlexStrom ja ein seriöses Unternehmen. In weiteren fünf Jahren sind wir sowieso alle schlauer.

Heute jedenfalls würde mir ein Vertrag mit FlexStrom ein ziemlich flaues Gefühl im Bauch verursachen. Und dort leben immerhin mehr als die Hälfte aller meiner Nervenzellen ;)

Im Forum http://forum.toptarif.de sind Moderatoren tätig, die sich anscheinend rührend um ihre an FlexStrom vermittelten Kunden kümmern. Wer also einen Vertrag mit FlexStrom möchte, sollte diesen vielleicht über TopTarif beantragen.

Weitere Links zu FlexStrom:
www.strom-magazin.de/forum
www.berliner-mieterverein.de

Gruss,
ESG-Rebell.

 

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