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Autor Thema: E.on:\"Wer sagt denn, dass Energie billiger werden muss?  (Gelesen 4546 mal)

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Offline RR-E-ft

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Der E.on Vorstandsvorsitzende stößt wieder einmal alle vor den Kopf, als hätte es die Debatte im Deutschen Bundestag zum neuen Energiewirtschaftsrecht nicht gegeben, wonach alle Fraktionen zum Ausdruck brachten, dass die Energiepreise in Deutschland im europäischen Vergleich traurige Spitzenplätze einnehmen und im Interesse der privaten Verbraucher, der Binnenkonjunktur und der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft dringender Handlungsbedarf besteht, um die Energiepreise zu senken:

http://www.bundestag.de/bic/plenarprotokolle/plenarprotokolle/15170.html

Als Mittel hierfür wurde eine Stärkung des bisher nicht vorhandenen Wettbewerbs über sinkende Netzentgelte präferiert.

Auf einem funktionierenden Wettbewerbsmarkt sind nach allen Theorien die Preise niedriger als auf einem Monopol- oder Oligopolmarkt.

Auch die entsprechenden Einschätzungen der Monopolkommission und des Bundeskartellamtes hat es wohl anscheinend für maßgebliche Vertreter der Energiewirtschaft nicht gegeben:

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Ausgabe vom 27.04.2005)  

http://www.sueddeutsche.de/sz/2005-04-27/wirtschaft/artikel/sz-2005-04-27-022-a_bue_berno_i-a.a_bue_berno_int/

führt der E.on- Vorstandsvorsitzende u. a. aus:

"Wer sagt denn, dass Energie billiger werden muss?"

Der Chef des Stromkonzerns Eon kritisiert die deutsche Politik und kann sich vorstellen, die hiesigen Atomkraftwerke länger am Netz zu lassen
 

Wer sagt denn nun nicht nur dem E.on- Chef einmal ganz deutlich, dass Energie in Deutschland ganz dringend  billiger werden muss?!!

Zum Beispiel weil die zweifelhafte Ölpreisbindung der E.on Ruhrgas zu einer bisher nicht gekannten Inflationsspirale geführt hat,  Erdgas sich ohne Not drastisch verteuerte, deshalb auch die Strom- und Fernwärmepreise dramatisch gestiegen sind und nunmehr die Heizkosten für viele Bürger fast die halbe Miete ausmachen.

Es ist doch wohl nicht nur unsensibel, wenn der Konzern, der ersichtlich am meisten von dieser (wohl selbst verursachten) Misere profitiert, fragen lässt, wer denn gesagt habe, dass Energie billiger werden muss.

Als seien die Energieverbraucher in diesem Lande, die maßgeblichen Wirtschaftsverbände außerhalb der Energiewirtschaft wie auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages allesamt "Niemand"


Bereits im "Stern" hatte der selbe Manager den Verbrauchern schon wegen der hohen Strompreise empfohlen, einfach das Licht auszuschalten:

http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/?id=536858

und dies, obschon gerade Energiesparen bei E.on- Unternehmen zu steigenden Preisen führen soll:

http://www.verivox.de/news/ArticleDetails.asp?aid=8615

Lob für PR-Berater:

http://www.meinepolitik.de/eondruck.htm


Jeder, der der Meinung ist, dass die Energiepreise sinken müssen, sollte Herrn Dr. Bernotat dies vielleicht in einem persönlichen Schreiben mitteilen.
 
Ein solches Schreiben kann man als "offenen Brief" auch in der Presse publik machen.

Vielleicht werden ja dann endlich die vielen Stimmen der Energieverbraucher gehört, die auch immer Wählerstimmen sind.

Vgl. auch hier:

Eon verteidigt Strompreiserhöhung


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

 

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