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Autor Thema: E.ON Hanse senkt Strompreise  (Gelesen 2790 mal)

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Offline RR-E-ft

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E.ON Hanse senkt Strompreise
« am: 28. März 2008, 14:00:44 »
E.ON Hanse senkt Strompreise

Die Strompreise waren bisher zu hoch, weil die enthaltenen Netzkosten zu hoch kalkuliert waren.

Zuviel kassiert hat der Netzbetreiber.

Siehste hier

Die Pressemitteilung der E.ON Hanse, wonach diese sich freut, nun endlich gesenkte Netzkosten an die Stromkunden weitergeben könne, ist also beste E.ON public relations.

Offline userD0010

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E.ON Hanse senkt Strompreise
« Antwort #1 am: 28. März 2008, 14:33:31 »
Warum denn die Reduzierung erst zum 01. März 2008? War davor nicht das Netzentgelt ebenfalls zu hoch oder wär es für Eon-Hanse zu teuer geworden, die seit Monaten und Jahren überhöht angesetzten Netzentgelte zu reduzieren und das zuviel Kassierte den Kunden gutzuschreiben?
Oder muss man hinter dieser Aktion nicht doch eine andere Strategie vermuten, die im Zusammenhang mit einem evtl. Verkauf der Netze angesiedelt ist?

Offline RR-E-ft

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E.ON Hanse senkt Strompreise
« Antwort #2 am: 28. März 2008, 14:40:36 »
@h.terbeck

Bis zum 01.03.2008 hatte die Tochtergesellschaft, welche das Stromnetz betreibt, höhere Entgelte verlangt.
Was hätte E.ON Hanse denn bloß dagegen tun können/ sollen?
Und warum, wenn man auch überhöhte Kosten auf die Letzverbraucher wälzen konnte?

Wer hätte das bei der Preiserhöhung zum 01.01.2008 schon ahnen können ?!

Zitat
Für Stromkunden mit einer Abnahmemenge ab 2.000 Kilowattstunden pro Jahr steigt der verbrauchsabhängige Strompreis um 0,8 Cent auf 17,54 Cent pro Kilowattstunde (20,87 Cent pro kWh inkl. MwSt.). Der verbrauchsabhängige Strompreis setzt sich dabei aus Arbeitspreis und Leistungspreis zusammen. Darüber hinaus erhöht sich der Verrechnungspreis um 15,34 Euro auf 40,34 Euro pro Jahr (48 Euro pro Jahr inkl. MwSt.). Rechnet man all diese Veränderungen zusammen, so beträgt die monatliche Mehrbelastung für eine Familie mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden insgesamt rund 4,30 Euro (inkl. MwSt.). Dies entspricht einer Steigerung von 7,1 Prozent.
Zitat
Die E.ON Hanse AG, Quickborn, senkt rückwirkend zum 1. März die Strompreise für Privatkunden um 0,57 Cent pro Kilowattstunde netto, 0,68 Cent pro Kilowattstunde brutto. Die Senkung wird durch niedrigere Kosten für den Stromtransport möglich. Diese Netzentgelte stellt der Netzbetreiber den Stromlieferanten in Rechnung.


Man muss gar nichts vermuten.

E.ON will sein Übertragungsnetz veräußern. Dieses wird von der E.ON Netz GmbH betrieben.
E.ON Hanse Netz GmbH betreibt hingegen das Mittel- und Niederspannungsnetz der E.ON Hanse AG.

Fakt ist, dass E.ON Hanse sowohl zum 01.01.2008 als auch zum 01.03.2008 gegenüber den betroffenen Haushaltskunden die Strompreise hinsichtlich Grund- und Arbeitspreis einseitig neu festgsetzt hat und dass es sicher einer gerichtlichen Billigkeitskontrolle dieser einseitigen Strompreisfestsetzungen bedarf, um festzustellen, ob diese einseitig festgesetzten Strompreise der Verpflichtung aus § 2 Abs. 1 EnWG Rechnung tragen, die Ermessensausübung bei der einseitigen Festsetzung der Strompreise mithin der Billigkeit entsprach.

Bisher fehlt es am Nachweis, dass angesichts der gesetzlichen Verpflichtung zu einer möglichst preisgünstigen, effizienten leitungsgebundenen Stromversorgung der Allgmeinheit die Strompreiserhöhung zum 01.01.2008 überhaupt erforderlich war und dass die Strompreisabsenkung zum 01.03.2008 weit genug reicht, um die gesetzliche Verpflichtung aus §§ 36, 38, 2 Abs. 1 EnWG derzeit zu erfüllen.

Wer eine solche Billigkeitskontrolle anstreben will, sollte den einseitig neu festgesetzten Strompreisen widersprechen und diese insgesamt als unbillig rügen.

 

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