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Grundlagenwissen für Seminararbeit

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Schepi:
Hallo!
Ich habe mich neu in diesem Forum angemeldet, da ich für die Uni ein Seminar anfertigen muss. Das Thema lautet:

Reicht das aktuelle Unbundling-Regime des EnWG zur Gewährleistung eines diskriminierungsfreien Netzzugangs in der Stromwirtschaft? – Eine anreiztheoretische Untersuchung

Ich erwarte natürlich keine Lösung dieser Thematik, auch wenn Anstöße, wo die Reise hinführen könnte, natürlich durchaus erwünscht sind ;) Vielmehr geht es mir darum grundlegende Fragen zum deutschen Strommarkt zu klären, da ich absolut gar keine Vorkenntnisse besitze und sich mein bisheriges Wissen auf wikipedia und ähnliche Quellen stützt.

Ich habe mittlerweile verstanden, dass es Stromproduzenten (80% gehen dabei scheinbar auf die vier großen Anbieter), Stromversorger und die Netzbetreiber gibt. Bezüglich der Netzbetreiber verstehe ich folgendes nicht: Einerseits lese ich, dass es in Deutschland nur vier Netzbetreiber gibt (RWE, E.ON, EnBW, Vattenfall), in einem anderen Bericht habe ich gefunden, dass die Anreizregulierung den 1600 deutschen Netzbetreibern vorschreibt, in welcher Höhe diese ihre Netzentgelte veranschlagen können. Was stimmt denn nun?

Wäre super wenn in diesem fortgeschrittenen Forum auch jemand ein Herz für einen absolut Unwissenden hätte 8) Danke!

superhaase:
Es gibt vier Übertragungsnetz-Betreiber, die in ihren vier Regelzonen ihr Hoch- und Höchstspannungsnetz (110 - 470 kV) betreiben: EON, Vattenfall, RWE, EnBW.

Die anderen 1600 Netzbeteiber betreiben Verteilungsnetze im Mittel- und Niederspannungsbereich (0,4 - 60 kV, teilweise auch 110 kV). Das sind z.B. die Stadtwerke.

Wasserwaage:
@ schepi

darf man fragen wo und was du studierst und wer sich dieses thema hat einfallen lassen?!

Schepi:
@superhaase: Vielen Dank für die schnelle Antwort, das macht Sinn! Und erklärt auch, wieso ich in meiner Bude in Münster nicht Strom von RWE beziehen kann, obwohl das überregionale Verteilernetz in dieser Region ja RWE gehört. Allerdings war mir nicht bewusst, wie viele Alternativen zu den Stadtwerken sich in meiner Gegend bieten..

@wasserwaage: Ich studiere Volkswirtschaftslehre an der Uni Münster! Dieses Thema wurde mir als Seminar zur Wirtschafts- und Finanzpolitik (gehört zum Breitenstudium, ist also kein Schwerpunktfach - daher ja auch meine rudimentären Kenntnisse) zugeteilt. Wer persönlich für dieses Thema verantwortlich ist kann ich leider nicht beantworten. Ist das Thema so ungewöhnlich?  :rolleyes:

Für Anregungen zum Thema oder Hinweise zu guten Literaturquellen bin ich jederzeit dankbar!

superhaase:

--- Zitat ---Original von Schepi
...erklärt auch, wieso ich in meiner Bude in Münster nicht Strom von RWE beziehen kann, obwohl das überregionale Verteilernetz in dieser Region ja RWE gehört. Allerdings war mir nicht bewusst, wie viele Alternativen zu den Stadtwerken sich in meiner Gegend bieten...
--- Ende Zitat ---
Sicher kannst Du Strom von RWE beziehen.

Du musst unterscheiden zwischen Netzbetreibern und Versorgern (Stromanbieter).
Das sind seit ein paar Jahren zwei paar Stiefel.

RWE tritt sowohl als Stromanbieter auf, als auch in Form lokaler Verteilnetzbetreiber, die mehr oder weniger \"eigenständige\" Netz-GmbHs innerhalb des RWE-Konzerns sind.
Das Übertragungsnetz (Höchstspannungsnetz) von RWE und seine Regelzone ist nochmals eine separate Sache.

Die Stadtwerke haben auch eine Netz-GmbH oder dergleichen \"ausgegliedert\". Diese leitet Strom von einem beliebigen Anbieter zu Dir, auch von RWE.

ciao,
sh

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