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hohe Energiepreise oder für was wird Energie benötigt
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Anonymous:
hallo,
Deutschland hat die höchsten Energiepreise in Europa (bzw einer der höchsten).
Wie kann man diese Kosten drücken?
Um dies zu beantworten, muß man erst einmal \"rechtfertigen\" und überprüfen, für was man überhaupt Energie benötigt.
Energie braucht jedes Gerät, um zu funktionieren.
20% des Energieverbrauchs geht zu Lasten der Kühlung. Seit einiger Zeit gibt es aber Geräte einer besonders sparsamen Energieeffizienzklasse und zwar \"A++\"
Geräte dieser Klasse verbrauchen sehr wenig Energie. Ein Kühlschrank z.B. verbraucht mit dieser Klasse 100 KW im Jahr.
Es gibt auch Gefriehrtruhen, Herde, Waschmaschinen und eigentlich alle Haushaltsgeräte. Vor allenm aber sollten Energiesparlampen (LED-Lampen) eingesetzt werden.
Der Verbrauch könnte bei Einsatz solcher sparsamen Geräte um etliche Prozentpunkte gesenkt werden.
Anfängliche Investitionskosten kämen so bald wieder rein!!
Wenn die Mitglieder des Bundes der Energieverbraucher (8000?)
besagten Kühlschrank kaufen, würden 800000 kw/Jahr verbraucht werden. Ineffiziente Geräte der A-Klasse oder schlechter würden ein Vielfaches mehr verbrauchen. 8000 Energiesparlampen würden auch ein enromes Einsparpotential aufweisen
So könnten alle Haushaltsgeräte ausgetauscht werden. Ärger mit überhöhten Energiepreisen und der, für einen \"Kampf\" dagegen, eingesparten mentalen Energie kann man wahrhaft andere und nützlichere Dinge anstellen!
Freue mich über regen Mailkontakt P
Mirko
Cremer:
@ willa,
mit dem Energiesparen mit Strom ist so eine Sache für sich. Natürllich haben sie überschlagsmäßig recht. Der Kühlschrank produziert aber auch Abwärme, die der Raumbeheizung zu gute kommt. :wink:
Hier bewegen wir uns aber auf der Raumbeheizung mit Gas, da gelten andere Bedingungen. Sollte Ihr Beitrag ggf. in ein anderes Forum?
gerpie:
@Willa
Wenn wir, wie Sie vorschlagen und was eigentlich vernünftig ist, unsere Haushalte auf energiesparende Elektrogeräte umstellen, wird sich folgender Effekt einstellen Die Versorger machen weniger Umsatz und demzufolge auch weniger Gewinn. Die Fixkosten zur Anlagenunterhaltung und notwendigen Modernisierung bleiben jedoch bestehen bzw. steigen z.B. durch höhere Lohnkosten. Also wird der Versorger die Energiepreise erhöhen, um seinen Gewinn zu sichern. Ich persönlich habe in den letzten Jahren meinen Elektroenergieverbrauch durch geeignete Maßnahmen ständig verringert, die Rechnungen hingegen sind mir sprichwörtlicher Zuverlässigkeit gestiegen. Die Aktion \"Energiepreise runter\" richtet sich gegen die unbillige Erhöhung der Energiepreise zum Zwecke der Profitmaximierung. Übrigens Elektrische Arbeit (oder Energieverbrauch allgemein) wird in kWh (Kilowattstunden) angegeben. Was ist eigentlich KW, vielleicht Kraftwerk? Kilowatt (Maßeinheit der Leistung)=kW
Freundliche Grüße aus Sachsen
RR-E-ft:
@willa
Das Forum beschäftigt sich mit der Frage, wie man sich gegen unbillige Energiepreiserhöhungen zur Wehr setzen kann.
Der Bund der Energieverbraucher weist immer wieder darauf hin, wie Verbraucher die Energieeffizienz steigern können, vgl. Sie hierzu nur den Inhalt der \"Energiedepesche\". Energieeinsparung ist also von Anfang an ein wichtiges Thema- nur eben nicht in diesem Forum:
http://www.energieverbraucher.de/pre_cat_42-id_158.html
Insoweit bedarf es wohl keines entsprechenden Appells.
Natürlich ist folgende Begründung des Versorgers an den Haaren herbeigezogen:
Die Erfurter E.on Tochter TEAG Thüringer Energie AG zum Beispiel begründet ihre aktuell gestiegenen Preise damit, dass die Thüringer zu wenig Strom verbrauchen und allein deshalb deren Netz nicht ausgelastet sei (nach Unternehmensangaben Netzauslastung selbst in Spitzenzeiten lediglich ein Drittel). Weil die Kosten des Netzes zu decken seien, müßten die Strompreise steigen.
http://www.verivox.de/news/ArticleDetails.asp?aid=8615
Nun haben die Thüringer nicht schlagartig zwei Drittel des Stromverbrauchs durch energieeffiziente Geräte eingespart.
Vielmehr ist das Stromnetz in weiten Teilen seit langem vollkommen überdimensioniert und deshalb nicht effizient. Und diese Ineffizienzen sollen die Verbraucher bezahlen mit immer weiter steigenden Strompreisen. Auch Wettbewerber der TEAG müssen mit den Netznutzungsentgelten sehr hohe Preise für dieses Netz zahlen und können deshalb keine weit günstigeren Strompreise anbieten. Die Erlöse aus den hohen Strompreisen/ Netznutzungsentgelten wurden in der Vergangenheit nicht dafür eingesetzt, das Netz zu ertüchtigen und zurück zu bauen.
Die Gewinne des Regionalversorgers stiegen jedoch beständig an.
Diese Argumentation muss doch jedem wie Hohn vorkommen, der sich darum bemüht den Energieverbrauch einzuschränken und der deshalb in energiesparende Geräte investiert:
Leider keine Amortisation möglich. Denn die daraus resultierenden Preissteigerungen halten gegen die Einsparungen. Das ist im Endeffekt spiegelbildlich nicht anders, als wenn jemand behauptet, in regen die hohen Benzinpreise nicht auf, weil er immer für 20 EUR tankt.
Die Aktion energiepreise-runter.de ist auch keine vergeudete Energie:
Immerhin haben erst die breiten Verbraucherproteste, die einer rechtlich fundierten Grundlage bedurften, über welche die Verbraucher zudem erst einmal umfassend informiert werden mussten und weiter informiert werden müssen, dazu geführt, dass zum Beispiel die Kartellbehörden tätig geworden sind.
Viele Versorger haben entgegen vorherigen Ankündigungen auf weitere Preiserhöhungen zum 01.04.2005 verzichtet. Vereinzelt kam es gar zu Preissenkungen.
Diesen Erfolg hätte es wohl nicht gegeben, wenn sich nicht sehr viele Verbraucher gegen die Preiserhöhungen mutig zur Wehr gesetzt hätten und auch jetzt nicht locker lassen mit ihrer Forderung, die Berechtigung und Angemessenheit der Preiserhöhungen nachvollziehbar nachzuweisen.
http://www.wdr.de/tv/markt/20050411/b_1.phtml
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
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