Energiepreis-Protest > E.ON Ruhrgas
E.ON Ruhrgas: Ölpreisbindung und Handelspreise
RR-E-ft:
--- Zitat ---E.ON Ruhrgas kündigt spezielle Kombitarife für Wiederverkäufer an
E.ON Ruhrgas will mit neuartigen Kombitarifen, die nur teilweise an den Ölpreis gekoppelt sind, mehr Wahlfreiheit auf dem liberalisierten Gasmarkt bieten. Das kündigte Vertriebsvorstand Dr. Bernhard Reutersberg auf der diesjährigen \"E-world energy & water\" in Essen an.
\"Der Gasmarkt hat sich radikal verändert und nähert sich immer mehr einem klassischen Handelsmarkt an. Unsere Kunden müssen und wollen sich diesen neuen Gegebenheiten stellen und die neuen Chancen individuell nutzen\", so Reutersberg. Dafür will das Unternehmen neben den bisherigen Vertragsmodellen ab April vier neue Produkte speziell für den liberalisierten Gasmarkt anbieten.
\"Unsere Kunden können jetzt selbst frei wählen, in welchem Maß sie selbst in die Beschaffung am Handelsmarkt eintreten\", erklärte Reutersberg. Mit dem neuen Produkt \"KombiGas\" könne man beispielsweise einen Teil seines Gasbezugs wie gewohnt über an den Ölpreis gekoppelte Verträge abwickeln. Für den anderen Teil des Gasbezugs sei es künftig möglich, über die E.ON Ruhrgas am Handelsmarkt orientierte Produkte einzukaufen. Davon erhofft sich Reutersberg nach eigenen Angaben einen verbesserten Wettbewerb beim Gasbezug für Endverbraucher.
\"Dies bedeutet nicht, dass wir strukturelle Gegebenheiten wie die hohe Importabhängigkeit Deutschlands und die Bedeutung des Ölpreises für die gesamte Energiepreisentwicklung in Zukunft ignorieren können\", erläuterte Reutersberg weiter. Wettbewerbsvorteile für E.ON Ruhrgas sieht er unter anderem in einem diversifizierten Erdgasbezug sowie der europaweiten Aufstellung unter dem Dach der E.ON.
--- Ende Zitat ---
Pressemitteilung der E.ON Ruhrgas
Zutreffend muss es wohl heißen \"E.ON Ruhrgas- Wir machen die Erdgaspreise\".
E.ON Ruhrgas- Idee: Erdgas ist nicht Erdgas ist nicht Erdgas
Von wegen!
Die Idee ist nicht neu. Auf Preisspaltungen für ein und das selbe Produkt Erdgas gegenüber verschiedenen Kunden gründet der Erfolg der Ruhrgas.
Fakt ist, dass der Gasmarkt bereits seit 1998 liberalisiert ist. Zehn Jahre später bietet der Marktbeherrscher E.ON Ruhrgas möglicherweise \"Produkte\" an, die für diesen speziellen Markt geeigneter sein sollen.
Fakt ist, dass sich die Erdgasimportpreise jedenfalls seit 2003 nominal nicht so stark erhöht haben wie die Preise, zu denen E.ON Ruhrgas das nach Deutschland importierte Gas an Stadtwerke liefert.
Weil E.ON Ruhrgas Regionalversorger und Stadtwerke zu all-inclusive- Preisen (einschließlich Netznutzung) mit Gas beliefert und diese Preise gern an Heizölpreise koppelt, steigt bei steigenden Heizölpreisen auch der Anteil am Gaspreis, der auf die Netznutzung entfällt, ohne dass sich die Kosten des Netzes (Transportkosten im Inland) tatsächlich erhöht haben.
So wird bei steigenden Heizölpreisen immer ein systematischer kräftiger Zusatzgewinn bei E.ON Ruhrgas zu Lasten der Marktgegenseite realisiert. Die betroffenen Regionalversorger und Stadtwerke versuchen, diese Zusatzlasten einfach auf die eigenen Kunden überzuwälzen, obschon es sich um ein eigenes unternehmerisches Risiko handelt, auf welches die Letztverbraucher nur deshalb keinen Einfluss haben, weil sie selbst nicht auf einem vorgelagerten Großhandelsmarkt Erdgas beziehen können.
Um dies auszuschließen, müsste der Gaspreis, zu dem Regionalversorger und Stadtwerke das Gas von E.ON Ruhrgas beziehen, sowieso aufgespalten werden in ein Entgelt für die Netznutzung (Gastransport), welches durch die Regulierung sinkt, und ein Entgelt für die reine Gaslieferung als Handelsware, die sich wegen der großen Importabhängigkeit Deutschlands an den Erdgasimportpreisen orientiert, auf diese als Marktpreis indexiert wird.
Fakt ist, dass E.ON Ruhrgas immer noch die Bedingungen bestimmt, zu denen man Gas auf dem deutschen Markt beschaffen kann und dass es sich bei der E.ON- Ölpreisbindung um keine Marktpreisbildung auf einem Handelsmarkt handelt.
Es ist kein Grund ersichtlich, warum die Gaspreise nicht an den Marktpreis für Erdgas gekoppelt werden, sprich an die Entwicklung der Erdgasimportpreise, so dass die Gaspreise für alle Nachfrager nach Gas im Inland sich nicht stärker ändern als die Erdgasimportpreise selbst.
Bisher bestimmen nicht die Erdgasimportpreise, sondern von E.ON Ruhrgas vorgegebene Bedingungen, wie sich die Gaspreise für verschiedene Nachfrager im Inland (Heizkraftwerke, chemische Industrie, Stadtwerke, Endverbraucher) ändern.
Wenn der Gaspreis ein Marktpreis ist, gilt er gleichermaßen für alle Nachfrager, was - wie auf jedem Markt - Mengenrabatte für Großabnehmer nicht ausschließt.
E.ON Ruhrgas hat bereits 2004 an Regionalversorger auch Gasmengen ohne jede Ölpreisbindung zu vereinbarten Fixpreisen geliefert. Dies soll Bandlieferungen betroffen haben. Solche Bandlieferungen zu besonders günstigen Konditionen sind besonders gut geeignet, um Gasspeicher zu füllen.
Apropos Bezugskostenerhöhung bei Stadtwerken:
Habt Ihr noch klassische Ölpreisbindung oder schon Handelspreise?
Nachweise erbeten.
RR-E-ft:
E.ON Ruhrgas koppelt Erdgaspreis an Erdgasimportpreis
--- Zitat ---§ 8 An- und Verkauf von Erdgasmengen
1. Übernimmt der Speicherkunde an der Rückgabestelle Erdgasmengen, obwohl der Speicherkunde kein Arbeitsgas hat, kauft der Speicherkunde von E.ON Ruhrgas solche Erdgasmengen zu einem Preis von 270 % des Erdgasimportpreises.
2. Erdgasmengen, die der Speicherkunde unter Überschreitung des Einmalumschlages gemäß § 1 Abs. 3 übergibt, verkauft der Speicherkunde mit deren Übergabe an E.ON Ruhrgas zu einem Preis von 50 % des Erdgasimportpreises.
3. Erdgasmengen, die am Ende der Vertragslaufzeit gemäß § 1 Abs. 4 b) nicht wieder ausgespeichert sind, verbleiben im Eigentum der E.ON Ruhrgas zu einem Preis von 50 % des Erdgasimportpreises.
4. Die Abrechnung der Erdgasmengen gemäß § 9 Abs. 1-5 erfolgt jeweils zum Monatsende.
--- Ende Zitat ---
(Quelle: 071122 Musterspeichervertrag clean.doc Speichervertrag zwischen .................. und E.ON Ruhrgas Seite 14)
--- Zitat ---7. „Erdgasimportpreis“ ist der für den Zeitpunkt des An- bzw. Verkauf von Erdgas geltende Preis für Importe gemäß Pressemitteilung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) veröffentlicht im Internet unter http://www.bafa.de. Die Umrechnung von TJ nach kWh erfolgt gemäß den physi-kalischen Umrechnungsfaktoren ohne Rundung. Der Preis in Eurocent/kWh wird kaufmännisch auf zwei Nachkommastellen auf- oder abgerundet.
--- Ende Zitat ---
Mal abgesehen davon, dass E.ON Ruhrgas seine Speicherkunden mit dieser \"ausgewogenen\" Abgeltungsregel über den Tisch zieht (typisch E.ON Ruhrgas: Erdgas ist nicht Erdgas ist nicht Erdgas), zeigt sich, dass es möglich ist, die Erdgaspreise im Inland an die Erdgasimportpreise zu koppeln.
Nun lässt sich auch der Marktpreis für Erdgas berechnen: Erdgasimportpreis + Transportkosten (Netzkosten) für Lieferung an den Kunden.
Es erscheint doch wohl vollkommen ausreichend, wenn E.ON Ruhrgas den eigenen Gaskunden jeweils 110 % des Erdgasimportpreises in Rechnung stellt, zumal das Unternehmen selbst regelmäßig Erdgas zu 50 % des Erdgasimportpreises erwirbt (nämlich von seinen Speicherkunden).
Wenn E.ON Ruhrgas tatsächlich Erdgas kann, dann muss das wohl möglich sein.
Siehste hier. und hier
Untaugliche Ölpreisbindung
tangocharly:
Arbeitsgas ist Erdgas. Erdgas von der Quelle gelangt über einen Verdichter in einen Speicher. In diesen Speicher sind dynamische Speicher integriert. Jetzt wird Erdgas zu Arbeitsgas.
Wenn ich mir dies in meinem technischen Laienverständnis vorstelle, dann wird das \"Quellengas\" über den Verdichter so komprimiert, dass es einen höheren Energiewert hat.
Jetzt überrascht mich doch die nachfolgende Regelung in dem Musterspeichervertrag:
--- Zitat ---§ 8 An- und Verkauf von Erdgasmengen
1. Übernimmt der Speicherkunde an der Rückgabestelle Erdgasmengen, obwohl der Speicherkunde kein Arbeitsgas hat, kauft der Speicherkunde von E.ON Ruhrgas solche Erdgasmengen zu einem Preis von 270 % des Erdgasimportpreises.
--- Ende Zitat ---
Wenn die technische Verarbeitung des Quellengases zum Speichergas einen Aufwand von Faktor:
RR-E-ft:
@tangocharly
Moment mal:
Entnimmt der Speicherkunde das eingespeicherte Erdgas nicht, kauft E.ON dieses zum Preis von 0,5 x aktueller BAFA- Erdgasimportpreis an. Das Gas wird also nach der Speicherung deutlich billiger, aber nur für E.ON. Es handelt sich um sog. Pönalen.
Erdgas hat auf dem sachlich eigenständigen Erdgasmarkt einen eigenständigen Marktpreis. Wie bei jedem Marktpreis handelt es sich um einen Durchschnittspreis.
Der Marktpreis für Erdgas hängt vom Erdgasimportpreis ab. Das ist klar, werden doch 80 Prozent der in Deutschland verbrauchten Erdgasmengen importiert. Der BAFA- Erdgasimportpreis bildet den Wert der Ware Erdgas an der deutschen Grenze ab, wobei Steuern und Abgaben nicht enthalten sind.
Kauft der Speicherkunde von E.ON Erdgas, so beträgt der Wert der Ware(der Preis) 270 % des aktuellen BAFA- Erdgasimportpreises, kauft hingegen E.ON vom Speicherkunden Erdgas beträgt der Preis 50 % des aktuellen BAFA- Erdgasimportpreises. Ein Markpreis würde indes einheitlich gelten, egal wer gerade als Käufer oder Verkäufer auftritt.
Der Markt funktioniert also in diesem Bereich offensichtlich nicht.
Möglicherweise kauft E.ON Ruhrgas Erdgas immer zum Preis von 50 % des aktuellen BAFA- Erdgasimportpreises und verkauft das Erdgas immer zu 270 Prozent des aktuellen BAFA- Erdgasimportpreises. Möglicherweise will E.ON Speicherkunden nicht besser oder schlechter stellen als sonstige Vertragspartner im Gasgeschäft.
Die Preisdifferenz zwischen An- und Verkauf wäre allein der starken Marktstellung geschuldet und hätte nichts mit Kosten zu tun.
Macinally:
wwoooowww, ich könnte mir vorstellen dass diese Veröffentlichung ziemlichen Sprengstoff enthält....
Wenn das wirklich so gehandhabt wird, ist EON quasi des \"Wuchers überführt\".
Diese Margen wären so wie Hr. Fricke anmerkt, niemals im Wettbewerb möglich.
Solche Verzinsungen trauen sich ja nichtmals die Banken :D
Gruß
Mac
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