@haurax
Wenn Sie sich vergegenwärtigen, welchen geringen Anteil der Anteil des Versorgers am Strompreis hat, und die staatlichen Steuern und Abgaben gar nicht gestiegen sind, ersehen Sie, dass der Anteil des Versorgers am Strompreis sich viel kräftiger erhöht als nur 6,7 Prozent.
Die Netzentgelte steigen nicht mehr. Diese sollen sogar sinken.
Der Vertriebsanteil einschließlich Vertriebs- Gewinnanteil am Strompreis macht ca. 25 Prozent aus, so dass sich dieser um stolze
27 Prozent erhöhen müsste, damit der Gesamtpreis um 6,7 Prozent steigt.
Das soll mal jemand angesichts des Energiemixes erklären.
Laut Aussage des VBEW ist doch gerade in Bayern ausgesprochen viel Atomstrom und Strom aus Wasserkraft am Netz. Die entsprechenden Kraftwerke stehen in Bayern:
http://www.stromfuerbayern.de/index.php?id=49&type=1#Wie sollte der Strom sich denn derart verteuert haben?
Auch wenn die Strompreise keiner Tarifgenehmigungspflicht unterliegen, können Sie sich ja mal mit einer gezielten Anfrage deshalb an die Landeskartellbehörde wenden.
Ich gehe davon aus, dass Ihr Versorger aufgrund seines hohen Marktanteiles vor Ort und seiner Einflussmöglichkeit auf die Netzentgelte, die von anderen Stromhändlern zu zahlen sind, eine marktbeherrschende Stellung (über 30 Prozent Marktanteil im Netzgebiet) inne hat.
Dann kann auch bei der nicht nachvollziehbaren und als unberechtigt besorgten Preiserhöhung der Verdacht des Ausnutzens einer marktbeherrschenden Stellung nahe liegen.
Hierzu müssen Sie sich jedoch gezielt an die Landeskartellbehörde wenden, ggf. um Unterstützung bei der VZ Bayern nachsuchen.
Nur weil Preise nicht der Tarifaufsicht unterliegen, können diese auch nicht nach freiem Belieben erhöht werden, sondern es bedarf einer sachlichen Rechtfertigung, an der es zu mangeln scheint.
Vielleicht muss der selbe Versorger ja Verluste aus der Gassparte ausgleichen, weil er etwa dort gestiegene Bezugskosten nur teilweise an die Gaskunden weitergegeben hat, wie das oft der Fall sein soll.....
Hierzu kann man jedoch nicht die Stromkunden heranziehen, die mit dem Gasgeschäft gar nichts zu tun haben.
Ich sehe schon: Erdgas nicht im Angebot.
Vielleicht braucht man an anderer Stelle mehr Geld.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt